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1. Geschichte des Altertums - S. 83

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der Kimbernkrieg. 83 Zudem trat eben jetzt der König Bocchus von Mauretanien, Jugurthas. Schwiegervater, als dessen Bundesgenosse in den Kampf ein. Da wählte das Volk einen Mann zum Konsul, der nicht dem hohen Adel entstammte, sondern von niederer Geburt war, aber sich schon mannigfach ausgezeichnet hatte, G a j u s M a r i u s. Marius stammte aus einem 'Dorfe, das bei Arpinum im italischen Gebirge lag. Er war ein tapferer Soldat, ohne höhere Bildung, aber ehrlich und unbestechlich, freilich von großem Ehrgeiz erfüllt; als er einst als Jüngling unter einem Baume schlief, war ein Adlernest mit sieben Jungen auf ihn herabgefallen, und die Wahrsager hatten dies dahin gedeutet, daß er siebenmal das Konsulat bekleiden -würde. Er löste nunmehr Metellus im Oberbefehl ab. Auch trug er einen Sieg über Jugurtha davon. Aber der Krieg hätte sich wahrscheinlich noch lange hingezogen, wenn nicht sein Quästor, Lucius Cornelius Sulla, den er als Gesandten an Bocchus schickte, durch geschickte Unterhandlung es dahin gebracht hätte, daß er seinen Schwiegersohn 106 den Römern auslieferte. Jugurtha wurde nach Rom gebracht und dort in einem Jugurthas. unterirdischen Kerker erdrosselt. Marius feierte einen Triumph. Der Kimbernkrieg. § 89. Während die Römer den Krieg gegen Jugurtha führten, nmen tia-ioi. von Norden her zum ersten Male wandernde germanische Völkerschaften erschienen, die durch ihre ungestüme Tapferkeit das römische Reich in die größte Gefahr brachten, die Kimbern und Teutonen. Landsuchend hatten diese Völker mit Weib und Kind und großen Herden ihre in Schleswig-Holstein und Jütland belegene Heimat verlassen. Zuerst trafen sie bei N o r e j a im österreichischen Alpenlande ein römisches Heer und vernichteten Norej» ns„ es; doch wandten sie sich damals noch nicht nach Italien, sondern nach Gallien, das sie plündernd und verheerend durchzogen. An der Rhone brachten sie einem starken römischen Heere eine neue Niederlage bei, die so vernichtend war, daß sie von den Römern mit der Niederlage bei Cannä verglichen wurde. Jetzt war von neuem zu fürchten, daß die Barbaren in die furchtbaren Fluren Italiens einbrechen würden; noch lange sprach man später von dem „kimbrischen Schrecken". Aber seltsamerweise suchten sich die siegreichen Horden auch jetzt ein anderes Ziel; sie fielen nach Spanien ein. Indessen wählten die Römer M a r i u s zum zweiten Male zum Konsul rmd erteilten ihm diese Würde den Gesetzen zuwider darauf noch viermal .^ Nacheinander. Marius nahm mit seinem Heere im südlichen Gallien 6*

2. Geschichte des Altertums - S. 71

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der zweite punische Krieg. 218—201. 71 jo in Spanien ein starkes und treffliches Heer herangebildet. Sein wichtigster Schauplatz war Italien; denn Hannibal griff den Feind im eigenen Lande an und räumte Italien erst, als seine Vaterstadt selbst von den römischen Legionen bedroht wurde. Den Weg nach Italien nahm er durch das südliche Gallien und über die Alpen. Er wünschte nämlich zuerst Oberitalien zu erreichen, da er mit Grund hoffte, daß die eben erst unterworfenen Gallier sich erheben und seinem Heere anschließen würden. §75. Der Siegeszng Hannibals 218—216. Hannibal ließ seinen 218. Bruder Hasdrubal mit einem Teil seiner Truppen in Spanien zurück. Er selbst überschritt im Frühling 218 den Ebro und die Pyrenäen, zog durch das südliche Gallien hindurch und begann darauf den Marsch über die $^2^ Alpen. Hier mußte sein Heer die schlimmsten Mühseligkeiten ertragen. 8tms-Beim Aufstieg belästigten es die Gebirgsvölker, indem sie die Höhen besetzten, die Pässe sperrten und den Zug aus dem Hinterhalt angriffen, so daß Hannibal nur unter schweren Verlusten die Paßhöhe erreichte. Neue Schwierigkeiten bot der Abstieg; denn da es spät im Jahre war, so war Schnee gefallen, der die Pfade bedeckte, Abgründe sperrten den Weg, und nur mit größter Mühe brachte man Pferde und Elefanten hinunter. Das Heer aber war kaum noch halb so stark als am Fuß der Pyrenäen; es war bis auf 20 000 Mann zu Fuß und 6000 Reiter zusammengeschmolzen. Trotzdem trug er in Oberitalien zwei Sieae davon; er besiegte beide Schlachten „ , 0 a ’ 1 ° ant Ttcinus römische Konsuln nacheinander an dem Ticinus, heute Ticino, und an u,^re°6nlaber der Trebia. Darauf bezog er in der Poebene Winterquartiere und verstärkte zugleich sein Heer durch große Scharen von Galliern, die zu seinen Feldzeichen strömten. Im Frühling 217 setzte er seinen Marsch fort, überschritt den Apennin 217. und gelangte so in das Tal des Arno, der über seine Ufer getreten war und die Niederung in ein weites Sumpfgebiet verwandelt hatte; damals verlor Hannibal, der auf dem letzten ihm gebliebenen Elefanten ritt, durch eine Entzündung ein Auge. Den Konsul Gajusflaminius wußte er am Sch-acht am traf itnentschett S e e in einen Engpaß zu locken. Das römische Heer ntistte. wurde völlig vernichtet; ein Teil fiel in der Schlacht, ein andrer ertrank im See, ein dritter wurde gefangen genommen; der Feldherr kam im Kampfe um. Schon fürchtete der Senat, der siegreiche Punier würde auf Rom selbst marschieren, und entschloß sich, zur besseren Abwehr die ganze Gewalt einem Manne zu übertragen. Quintus Fabius Maximus, ein bejahrter öa6tus cm „ „ ^ ' Gunctalor. Mann von großer Besonnenheit und Vorsicht, der schon mehrmals Konsul

3. Geschichte des Altertums - S. 243

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 40, 2. Hannibal in Italien. 243 rend sie nach dem scheinbar bedrohten Punkte hineilten, entzog Hannibal seine Truppen der Einschließungsgefahr. Bald darauf drang der römische Reiteroberst Minucius mit einer Heeresabteilung von den Bergen herab hastig gegen Hannibal vor. Dieser lauerte ihm aber aus einem Hinterhalt auf und hätte die Römer gefangen genommen, wenn ihnen nicht Fabius rechtzeitig zu Hilfe geeilt und sie wieder auf die sicheren Berge zurückgeführt hätte. „Dacht' ich's doch", rief Hannibal ärgerlich darüber aus, „daß die Wolke auf den Bergen uns ein Unwetter bringen werde." Für das folgende Jahr wählte das unverständige römische Volk, unzufrieden über die zögernde Kriegsführung des Fabius, wieder zwei Konsuln, den vorsichtigen Ämilius Paullus und den unbesonnenen Terentius Varro. Beide folgten dem Hannibal, der nach Apulien gezogen war, und trafen sein Heer bei Cannä 216. Hier griff der stürmische Varro an dem Tage, wo er den Oberbefehl führte, gegen den Widerspruch des Ämilius Paullus das Heer Hannibals an, und die Römer erlitten eine vollständige Niederlage. Ämilius Paullus suchte und fand den Tod, mit ihm 50 000 Streiter; nur wenige retteten sich, unter diesen auch Varro. Man erzählt, Hannibal habe nach der Schlacht drei Scheffel goldener Ringe, die den gefallenen römischen Rittern abgezogen worden seien, nach Karthago geschickt. Aber trotz dieses vierten Sieges hielt es Hannibal für ratsam, mit seinem geschwächten Heere einen Angriff auf Rom noch zu unterlassen, sodaß sein Reiteroberst unwillig zu ihm sagte: „Zu siegen verstehst Du, Hannibal, aber den Sieg zu benutzen, das verstehst Du nicht!" In Rom herrschte auf die Kunde von dieser neuen Niederlage große Trauer; da war kein Haus, welches nicht den Verlust eines Angehörigen zu beklagen hatte, und der Tag von Cannä war, wie der Schlachttag an der Allia, in der Folge ein Buß- und Bettag und in dem römischen Kalender schwarz verzeichnet. Allmählich kehrten die Überreste des besiegten Heeres nach Rom zurück, und der Senat ging dem Konsul Terentius Varro gefaßt entgegen und dankte ihm, daß er an der Rettung Roms nicht verzweifle. Hannibal kam nicht, und die Römer fanden Zeit, sich wieder zu rüsten. Nach der Schlacht bei Cannä erlosch Hannibals Glücksstern allmählich. Seine alten Krieger lagen auf den Schlachtfeldern Italiens; dem Nachwuchs seines Heeres fehlte es an Zucht und militärischer Tüchtigkeit. Zwar ergriff ganz Unteritalien seine Partei, und die Samniter und Campaner nahmen seine Truppen in Capua freundlich 16* I

4. Geschichte des Altertums - S. 262

1889 - Wiesbaden : Kunze
262 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. Krieg gegen die Cimbern und Teutonen als Unterfeldherrn aufgenommen. Bald aber entstand zwischen beiden Männern eine Feindschaft, die für Rom verhängnisvoll wurde. Der Bundesgenofsenkrieg 91— 88. Zehn Jahre nach dem Cimbernkrieg brach der Bundesgenossenkrieg aus, welcher dem Sulla Gelegenheit bot, sich neue Lorbern zu erringen. Die Völker Mittelitaliens, die Mörser, Sammten, Latiner u. a., welche als Bundesgenossen betrachtet wurden, verlangten nämlich das römische Bürgerrecht. Als man in Rom sich ihren Forderungen widersetzte, schlossen sie einen italischen Bund und erklärten Corsinium zur Hauptstadt des neuen Bundesstaates. Sie wählten zwei Konsuln und zwölf Prätoren, ergriffen die Waffen und bedrohten Rom. Da wurde Marius gegen sie ausgesandt, richtete aber wenig aus; Sulla dagegen siegte in zwei Schlachten. Trotzdem hielt es der Senat für ratsam, den Bundesgenossen das Bürgerrecht zu gewähren, weil im Orient eine große Gefahr drohte. Der erste mithridltische und der erste Bürgerkrieg 88—82. Der mächtige König Mithrid^tes von Pontus, ein Mann von Geist und Kraft, aber barbarischem Gemüt, hatte sich gegen Rom erhoben, Kleinasien weggenommen und an einem Tage in den Städten Kleinasiens 80 000 Römer ermorden lassen. Hierauf hatte er ein Heer nach Griechenland gesandt, um mit Unterstützung von dessen Bewohnern auch Griechenland und Macedonien der römischen Herrschaft zu entreißen. Zur Bekämpfung dieses Feindes übertrug der Senat dem Konsul Sulla 88 den Oberbefehl. Darüber fühlte sich aber der 68 jährige Marius verletzt, und als Sulla sich eben in Unteritalien zur Abreise anschickte, erregte die Volkspartei einen Aufstand in Rom, wodurch Sulla abgesetzt und Marius mit dem Oberbefehle betraut wurde. Doch Sulla rückte rasch mit seinen erbitterten Legionen vor Rom, nahm es im Sturm und ließ den Marius mit seinen Anhängern ächten. Marius entkam mit genauer Not aus Rom, wurde aber später, in einem Sumpfe versteckt, gefangen und nach Minturnä gebracht, wo er getötet werden sollte*), sich jedoch noch durch die Flucht nach Afrika retten konnte. Als ihn *) Als der Sklave, der ihn zu Minturnä töten sollte, in sein Gefängnis trat, sah ihn Marius mit feuersprühenden Augen an und sagte: „Mensch, Du wagst es, den Cajus Marius zu töten?" Der Sklave eilte, sein Schwert wegwerfend, hinaus und rief: „Ich kann den Marius nicht töten!" Die Minturnenser sahen darin einen Götterwink und ver-halfen dem Marius zur Flucht.

5. Das Altertum - S. 78

1907 - Leipzig : Voigtländer
78 Geschichte der Römer. einer der größten Selbherrn aller Seiten. His neunjähriger Knabe soll er seinem Pater geschworen haben, daß er sein Leben lang ein Seinb der Römer sein wolle; er begleitete ihn feitbem auf den spanischen Feldzügen. 3m Lager aufgewachsen, scheute er keine Beschtverbe des Kriegslebens. (Er Zeichnete sich ebenso durch Kühnheit wie durch Besonnenheit aus. cs°agunts9 3l Der Slnlatz Zum Kriege. Zum Kriege gegen die Römer ent- schlossen, griff hannibal die mit Rom verbünbete Stadt Sagunt an. (Eine Gesanbtschaft der Römer hatte weber bei ihm noch in Karthago (Erfolg, hannibal belagerte Sagunt und nahm es trotz helbenmütigen wiberstanbes der Bewohnerschaft ein. Nun forberten römische Gesanbte in Karthago hannibals Auslieferung. Die Karthager konnten sich nicht dazu entschließen. Da faltete der Römer Zäbius Mäximus seine Toga zusammen und sprach: „hier habe ich Krieg und Srieben; wählet!" „Gib, was bu willst!" war die Antwort. „So sei es Krieg!" rief der Römer; die Karthager nahmen die Kriegserklärung an. stallen' 4l hannibals Siegeszug. hannibal beschloß, die Römer in ihrem eigenen Canbe anzugreifen. 3m Frühjahr 218 trat er mit einem erprobten Heere und 37 (Elefanten den Marsch nach 3talien an. Er überschritt den (Ebro, die Pyrenäen und trotz des wiberstanbes der Gallier den Rhone ström. Den Angriff eines hierher gefanbten römischen Heeres oermieb er, um noch vor dem Husbruch des winters über die ftlpen zu »er flipen gelangen. 3n 15 Tagen ging er unter schweren Kämpfen zuerst mit den Rlpenbewohnern, fobann mit den (Eisfelbern und Rbgrünben des südlichen Rbhanges wahrscheinlich über den Paß des kleinen St. Bern Harb. Über die Hälfte seines Heeres erlag den Beschwerben des Überganges; mit 26000 Rtamt und wenigen (Elefanten kam er in Oberitalien an. jjannibais ^otzbem besiegte er die Römer noch im Jahre 218 zuerst in einem Heiter* trtdnus, Sesechl ant Eiemus, bar auf in einer Schlacht an 6er Ttrebia. trrebia 218 3m nächsten Jahre (217) rückte hannibal über den Rpennin in Mittelitalien ein. Ruf dem einzigen noch übrigen (Elefanten reitenb, burchzog er unter großen Verlusten das überschwemmte Tal des unteren Rrno; er büßte babei die Sehkraft eines ctuges ein. Dann vernichtete er fsssiv e*n römisches Heer durch einen Überfall am tlrafimenifchen See. Schon zitterte Rom vor dem Sieger. Doch für die (Einnahme der feinblichen hauptstabt fühlte sich hannibal nicht stark genug; er beschloß, zunächst das übrige 3talien von Rom abtrünnig zu machen und auf seine Seite zu bringen. Rus biesem Grunbe zog er an der Küste des Rbriatischen Meeres entlang nach Unteritalien. So gewannen die Römer Seit, ein neues Diktator Heer aufzustellen; Fabius Maximus würde zum Diktator gewählt. (Er folgte dem Zuge des Puniers auf den Rnhöhen wie eine Wetterwolke, Über- schreitung

6. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 91

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Völkerwanderung. 91 wurden die Gegenden, die sein Schwert traf, fürchterlich heimgesucht. Von Rom hielt ihn Aetins ab, und eine Gesandtschaft, an bereit Spitze der römische Bischof Leo stand, bewog ihn, Italien zu verlassen. Er starb (453) Plötzlich an einem Blutsturze in Ungarn. Mit ihm gieng sein Reich unter. Viele zogen wieder gen Osten; und die Hunnen verschwinden in der Geschichte. Rom aber konnte nicht mehr triumphiren. Schon 455 kam der Vandale Geiser ich, von einer rachsüchtigen Kaiserin gerufen, nach Rom. In 14 Tagen plünderte er die Stadt so rein aus, daß seitdem „vandalische Verwüstung" zum Sprüchwort geworden ist. Alles Kostbare, das uoch übrig war, worunter auch die Gefasst des jüdischen Heiligthums, kam anf die Schiffe und wurde nach Karthago gebracht, so weit es nicht durch Schiffbrüche verloren gieng. Die Kaiserin selbst wurde mit ihren Töchtern und viel tausend Gefangenen fortgeschleppt. Von nun an herrschte in Italien lauter Unordnung und Empörung. Noch 9 Kaiser bestiegen deu Throu, nach Willkür von den deutschen Miethstrnppen gewählt. Der letzte war ein Jüngling von zarter Bildung und schöner Gestalt, den man spottweise R o m u l u s A u g ustu lu s nannte. Allein bald (476) entstand eine Empörung, die der Heruler Odoaker leitete. Das Kaiserlein wurde abgesetzt, die Kaiserwürde abgeschafft, und Odoaker als König von Italien ausgerufen. So war die eiserne Monarchie zermalmt und nach der Weissagung zertheilt (Dan. 2, 40 ff.; 7, 23 ff.), nachdem sie so lange hatte stehen dürfen, bis das Salz des Evangeliums durch die Völkermassen gedrungen war. 4. Die Ostgothen, Langobarden, Franken. § 38. Ju den Ländern wurde es indessen noch lange nicht ruhig, und namentlich in Italien gab es immer neue Veränderungen. Die Ostgothen nämlich saßen nach Atti-la’s Tod nebst den Gepiden in Pannonien (Ungarn) fest, wo sie sich ringsum furchtbar machten. Im I. 475

7. Geschichte des Altertums - S. 109

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ii. Die Begründung der llilitärmonarchie. 109 partei und bekämpfte in deren Auftrag den Sertorius, den hervorragendsten Führer der Volkspartei, der von den aufständischen Lusitanern nach Spanien gerufen war. Nach dessen Ermordung durch seinen eigenen Unterfeldherrn (Legaten) Perperna gewann Pompejus einen vollständigen Sieg über die Aufständischen. Bei seiner Rückkehr nach Italien fielen ihm in den Alpen die Reste der versprengten Sklaven in die Hände. Die Römer benutzten nämlich die Sklaven nicht nur zur Arbeit, sondern richteten sie auch in besonderen Schulen ab, damit sie als Fechter (Gladiatoren) im Zirkus die Schaulust des Volkes befriedigten. Aus einer solchen Gladiatorenschule zu Capua war eine Anzahl Sklaven ausgebrochen und hatte sich in die Schluchten des Vesuvs geworfen, und bald war eine so große Menge entlaufener Sklaven ihnen zugeströmt, daß sie ein Heer von 120000 Mann unter der Führung des Thrakers Spärtacus bildeten. Sie setzten die Römer in argen Schrecken, bis es dem Prätor Licinius Crassus gelang, den Spartacus zu besiegen und die Sklaven zu zerstreuen. Die Reste der Aufständischen vernichtete darauf Pompejus. Durch diese Siege war Pompejus der einflußreichste Mann im Staate geworden. Er und Crassus wurden für das Jahr 70 zu Konsuln gewählt. Während seines Konsulats änderte Pompejus seine politische Haltung insofern, als er sich der Volkspartei näherte, den Volkstribunen ihre frühere Macht wiedergab und dadurch sich mit dem Senat überwarf. Dagegen wurde er der gefeiertste Held des Volkes und des Ritterstandes, dem er selber entstammte. Durch ihre Gunst wuchs in der nächsten Zeit die Macht des Pompejus noch erheblich. 2. Der Seeräuberkrieg 67. § 97. Infolge der inneren Wirren und der Bürgerkriege Roms waren die Seeräuber zu einer schweren Plage für das ganze Mittelmeer geworden. Sie bildeten einen förmlichen Staat, plünderten alle Küsten und brandschatzten sogar die Häfen Italiens, wie Misenum, Cajeta und Ostia. Um sie mit einem Schlage zu vernichten, stellte im Jahre 67 der Tribun Gabinius den Antrag, einem Manne — gemeint war Pompejus — ihre Bekämpfung mit ganz

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 37

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Rom unter den ersten drei Knigen. 37 Rom unter den ersten drei Knigen. Die neue Stadt Rom beherbergte im Anfang nur wenig Männer. König Der König wollte jedoch die Zahl der Einwohner schnell erhhen. Da omuu ' nahm er Flchtlinge und Vertriebne aus andern Lndern auf, auch ent-lanfnen Sklaven gewhrte er Unterkunft. So wohnten in Rom nicht die besten Menschen, und die benachbarten Vlkerschaften mochten solchen Mnnern nicht ihre Tchter zu Frauen geben. Da suchten die Rmer mit List Frauen zu erringen. Romnlus lie eines Tages Kampfspiele in Rom auffhren. Dazu ^-^aub der waren die in nchster Nhe wohnenden Sabmer mit Frauen und Tchtern n meunnul eingeladen worden und erschienen in groer Zahl. Die Spiele begannen, und während die Augen der Zuschauer auf die Kmpfer gerichtet waren, strzten rmische Jnglinge herbei, erfaten die sabinischen Jungfrauen und trugen sie in ihre Huser. Bestrzt eilten die unbewaffneten Vter von bannen; nach einiger Zeit kehrten sie gerstet unter ihrem Könige zurck, um die frechen Ruber zu zchtigen. Aber es kam nicht zum Kampfe: die entfhrten Sabinerinnen baten um Gnade fr die Ruber, die unterdes ihre Ehemnner geworden waren. Da lie sich denn das Volk der Sabiner ganz in der Nhe auf einem Hgel nieder und bildete mit den Rmern eine Gemeinde. Romulus herrschte noch eine Reihe von Jahren, zunchst mit dem Sabinerknig zusammen, nach dessen Tode allein. In wichtigen Dingen hrte er den Rat einer Versammlung alter, erfahrner Männer, die bildeten den Senat. Als der König endlich starb, sagten die einen, man habe ihn wegen Das Ende des r - W f. , cnr, r rr\ 1 Romulus. seiner Strenge ermordet, andre, er sei unter Blitz und Donner von der Erde hinweggenommen und unter die Götter versetzt worden. Als Schutz-gott Roms wurde er von da an unter dem Namen Qmrmus verehrt. Ihm folgte der Sabiner Nmna Pompuins in der Regierung. Numa das war ein friedfertiger Mann. Er gab dem Volke weise Gesetze, ord- 0 nete den Gottesdienst und setzte Priester ein. Nach ihm gelangte der kriegerische Tulltts Hostuills auf den Thron. Tullus Der begann mit Roms Mutterstadt Albalonga Streit. Schon standen die feindlichen Heerscharen kampfbereit auf weiter Ebene einander gegen-ber, da machte der Albanerknig den Vorschlag, ein Einzelkampf solle entscheiden, welches Volk der das andre herrschen solle.

9. Römische Geschichte - S. 74

1881 - Leipzig : Teubner
74 Schlacht bei Cannä (216). wünschte sich Hannibal als Schlachtfeld, und er wollte die Schlacht sobald als möglich. Von den beiden römischen Konsuln war Ämilius Paul-kus ein geschickter und vorsichtiger Feldherr; er wollte das Treffen hinausschieben und auf ein günstigeres Terrain verlegen. Varro dagegen war ein ungebildeter Mann, der Sohn eines Fleischers, ein roher Schreier, der durch die Gunst des Volkes emporgekommen war. Dieser verlangte ohne Zögern eine Schlacht, und an einem Tage, wo ihm der Oberbefehl über das ganze Heer zukam — denn das Kommando wechselte nach alter Sitte Tag für Tag — ließ er, ohne bei seinem Kollegen anzufragen, die rote Schlachtfahne anf seinem Zelte aufstecken. Früh am Morgen des 2. August ging das römische Heer über den Anfidns in die große Ebene und stellte sich hier so auf, daß der rechte Flügel, an den Fluß sich anlehnend, von der Reiterei der römischen Bürger, der linke Flügel von der Reiterei der Bundesgenossen eingenoipmen war. In der Mitte zwischen den Reitern stand das Fußvolk der Bürger rechts, das der Bundesgenossen links. Hannibal war ebenfalls über den Fluß gegangen und stellte auf seinem linken Flügel am Flusse die schwere spanische und gallische Reiterei unter Hasdrubal auf, auf dem rechten Flügel die leichten numidifchen Reiter unter Maharbal. Er selbst und sein Bruder Mago führten das Fußvolk im Mitteltreffen, wo die Gallier und Spanier in der Mitte und auf beiden Ecken die Afrikaner standen. Gallier und Spanier waren etwas vor der Linie vorgeschoben, gewaltige Gestalten, jene mit langen Schwertern ohne Spitze bewaffnet und den Oberkörper bis zur Hälfte entblößt, die Spanier mit kurzen, fpitzen Schwertern, in leinenen, mit Purpur verbrämten Leibröcken von blendender Weiße. Die Sonne war zwischen beiden Heeren gleich verteilt, der Wind trieb den Römern den Staub ins Gesicht. Vor Beginn des Kampfes ritten vom rechten finnischen Flügel 500 Numidier zu den Römern hinüber. Sie hatten, wie Überläufer thun, ihre Schilde auf den Rücken geworfen,

10. Römische Geschichte - S. 110

1881 - Leipzig : Teubner
110 Niederl. b. Kimbern i. d. raub. Feldern b. Vercellä. Die Kimbern waren unterdessen von Noricum aus in Italien eingefallen. An der Etsch stand ihnen Catulus, der andere Konsul des I. 102, in einem Lager gegenüber. Als die römischen Soldaten sahen, wie die Barbaren Felsstücke und Baumstämme in den Fluß stürzten, um sich einen Übergang zu bahnen, während andere zur Ergötzung sich in dem Schnee tummelten und auf ihren Schilden wie auf Schlitten die schneeigen Berge herabrutschten, da wurden sie von solchem Schrecken erfüllt, daß Catulus es für gut fand, auf die südliche Seite des Po zurückzugehen. Im Frühjahr des nächsten I. 101 kam Marius mit seinem Heere nach Oberitalien und vereinigte sich mit Catnlus, um in die Nähe des Feindes zu ziehen. Die Kimbern schickten eine Gesandtschaft an Manns und baten für sich und ihre Brüder um Land und Wohnsitz. Marius fragte, wer ihre Brüder feien, und als sie darauf die Teutonen nannten, sagte er mit Hohn: „Um eure Brüder seid unbesorgt, die haben schon Land von uns bekommen und werden es ewig behalten." Die Gesandten verstanden den Spott nicht und drohten Rache, von den Kimbern sogleich, von den Teutonen, wenn sie kommen würden. „Sie sind ja schon da," versetzte Marius, „und ihr dürft nicht weggehen ohne eure Brüder begrüßt zu haben." Darauf ließ er den König Teutobod und die übrigen gefangenen Führer in Fesseln vorführen. Die Kimbern wußten jetzt, was geschehen, und rückten sogleich zum Kampf gegen Marius heran. Ihr König Bojorix forderte ihn auf, Tag und Ort zur Schlacht zu bestimmen, und Marius wählte den dritten Tag und die randischen Felder bei Vercellä. Am Morgen des Schlachttags rückten die Kimbern in einem großen Viereck aus, das 3/4 deutsche Meilen in der Fronte und in der Tiefe hatte. In den vordersten Reihen hatten sie sich mit Ketten aneinander gebunden, damit ihre Ordnung nicht zerrissen werde. Das römische Heer war 50 000 M. stark; Catulus kommandierte in der Mitte, auf den Flügeln standen die Truppen des Marius, der seine Linie so aufgestellt hatte, daß dem Feinde Sonne und Staub ins Gesicht kam. Auf
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