Schweden.
93
fen aus Polen und Lithauen vertrieben,- wendet er sich,
statt aus Moskau.zu gehen, durch Mazeppa verleitet, gegen
die Ukraine, wird bei Pultawa, 1709, 8. Juli, von Pe-
ter d. Großen gänzlich geschlagen und muß zu den Tür-
ken stiehen. Dänemark, Polen und Rußland erneuern das
Bündniß. Nachdem er dir Türken zu einem erfolglosen
Kriege gegen Rußland aufgeregt (1710, 1711), kehrt er
nach langer Unthätigkeit '(Bendev, Demotica) 1714 nach
Schweden zurück. .Die Preußen nehmen Pommern und
Stralsund, 1715. — Unermüdet in der Bekämpfung seiner
Gegner findet Karl bei der Belagerung von Friedrichshall
seinen Tod, 1718, Ii^Dee.
1719. Ulrike Eleonore, Karl's jüngere Schwester, wird
von den Reichsständen gewählt, aber mit großen Einschrän-
kungen. Sie übergiebt die Regierung mit Beistimmung
der Nation 1720 ihrem Gemahl Friedrich von Hessen-
Kassel. Schwedens Herrschaft im Norden ist im Verfall;
in den Friedensschlüssen zu Stockholm (1720) . mit Preu-
ßen, zu Friedrichsburg (1720) mit Dänemark und zu Ny-
städt (1721) mit Rußland verliert es alle auswärtigen
Besitzungen, einen Theil von Pommern ausgenommen.
Dazu innere Kämpfe der aristokratischen Parteien, der
Gyllenborg'schen und der Horn'schen (Hüte und Mützen),
von denen die erstere nach mehrerem Wechsel aus dem
Reichstage von 1738 siegt.' In Folge dessen Krieg mit
Rußland (1740-1743), welcher die Schwäche der aristo-
kratischen Verwaltung enthüllt/ Nach dem kinderlosen Tod
der Königin, 1743, wird Adolph Friedrich von Holstein-
Gottorp durch russischen Einfluß als Thronfolger erwählt.
3. Das Haus Holstein 1751 —1818.
1751 —1771. Adolph Friedrich; in immer, größerer Ab-
hängigkeit vom Reichsrath. Brahe und Horn, welche dem
Könige größere Macht verschaffen wollen, werden hinge-
richtet, 1756. Nach dem Sturze der Hüte despotisiren die
Mützen den König aus gleiche Weise. Die Theilnahme am
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T31: [König Ludwig Karl Sohn Maria Frankreich Kaiser Tod England Philipp], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T8: [König Paris Regierung Minister Parlament Volk Frankreich Kammer Mitglied Verfassung]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T98: [König Jahr Mitglied Verfassung Regierung Republik Präsident Kammer Gewalt Staat], T152: [Auge Haar Gesicht Nase Krankheit Körper Mensch Mund Ohr Kopf]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Ulrike_Eleonore Friedrich_von_Hessen-
Kassel Friedrich Adolph_Friedrich_von_Holstein-
Gottorp Friedrich Adolph_Friedrich Friedrich
§. 11, 2. Karl Xii. von Schweden.
165
in der Nähe von Dresden erschien, bequemte sich August zum Frieden von Altranstädt 1706, worin er für sich und seine Nachkommen auf den polnischen Thron verzichtete, dem Bunde mit Ruß-land entsagte und den unglücklichen Patkul dem Zorne Karls Xii. opferte.
Auf Karls Rückmärsche nach Polen traf eines Tages eine Gesandtschaft schlesischer Protestanten bei ihm ein und bat um Schutz ihres Gottesdienstes. Ein alter Bauer drängte sich an Karl heran und wich nicht von ihm, bis ihm der König die Hand darauf gegeben hatte, er werde ihnen die freie Ausübung ihres Gottesdienstes verschaffen. Karl hielt Wort. Als er den Kaiser Joseph I. hierum anging, gewährte dieser bereitwillig das Gesuch und schrieb dem Papste, welcher ihn darüber tadelte, daß er die eingezogenen Kirchen herausgegeben habe, er sei noch glücklich gewesen, daß der König von Schweden nicht auch seinen Übertritt zur lutherischen Kirche begehrt habe; denn er wisse nicht, was er alsdann gethan haben würde.
Fünf Jahre waren seit der Schlacht bei Narwa verflossen. Peter der Große hatte die Abwesenheit seines Gegners vortrefflich benutzt, Jngermanland, Livland und Esthland genommen und am Ausflusse der Newa 1703 den Grundstein zur neuen Hauptstadt des Reiches, St. Petersburg, gelegt. 100 000 Leibeigene arbeiteten ^ag und Nacht an dem mühsamen Bau in morastigem Boden, viele erlagen dem Sumpssteber und den übermäßigen Strapazen. Da man anfangs nur hölzerne Häuser baute, so konnte die Stadt schon im zweiten Jahre nach der Gründung bewohnt und befestigt werden. Die Versuche der Schweden, den Bau zu stören, blieben erfolglos. Da erschien 1708 Karl Xii. nach seinem Abzüge aus Sachsen aus russischem Gebiet, nachdem er die unwegsamsten Moräste unter Entbehrungen aller Art mit seinen Truppen durchwatet hatte. Er gedachte zuerst geraden Weges auf Moskau loszugehen, um sich im Herzen Rußlands festzusetzen, allein der Plan des ehrgeizigen Kosakenhetmanns Mazeppa brachte ihn hiervon wieder ab, Dieser war bisher dem Zaren zinsbar gewesen und hoffte nun, mit Karls Beistand sich in den unumschränkten Besitz der Ukraine, seines Gebietes, zu setzen. Er bot Karl Xii. ein Hilfskorps und Lebensrnittel an, wenn er ihm die Ukraine verschaffe. Karl ging auf diesen Vorschlag ein und brach dahin auf, ohne seine frischen Truppen abzuwarten, welche ihm der tapfere General Löwenhaupt zuführte. Peter der Große griff diese an, als sie über den Dnjepr
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T9: [Frieden Napoleon Krieg Kaiser Frankreich Friede Preußen Rußland Jahr Franz], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Karl_Xii Karl August Karls Karls Karl Karl Karl Karl Peter_der_Große Karl_Xii Karl Karls Karls Karl_Xii Karl Karl
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Dresden Karls Karls Polen Schweden Narwa Livland Petersburg Schweden Sachsen Moskau Mazeppa Ukraine
r
120 Vierte Periode. 1273 — 1402.
Behauptung ihrer Rechte tääo den preußischen Bund zu Marien-
werder schlossen und sich sogar 1454 unter den Schuh des polnischen
Königs Kasimir'ö Iii. begaben, welcher durch einen verheerenden Krieg
den Orden zwang, im Frieden zu Thorn (1466) ganz Westprcu-
ßen abzutreten und über Ostpreußen polnische Lehnshoheit anzuer-
kennen. Das Ordenshaupthaus wurde nach Königsberg verlegt, und
^»aus Geldmangel wurde unter dem Hochmeister Albrecht, drittem
Sohne Friedrich's von Ansbach, dem Schwertorden in Liefland, Esth-
land und Kurland 1520 die Wahl seines Heermeisters ganz überlassen.
§. 3. Die italienischen Staaten.
Die besonders bei der langobardischen Einwanderung von zahl,
reichen, auch vornehmen Familien bevölkerten venetianisehen
Inseln hatten sich 697, früher unter mehreren militärischen Tri,
bunen stehend, einen gemeinsamen Dux, Paulucius Anafestus,
gewählt und während des Bilderstrcits entzogen sie sich der Herr,
schaft der Griechen, wenn auch nicht der Verbindung mit den,
selben; durch ihre Lage zwischen dem westlichen und östlichen
Europa wurden sie bald ein Weltmarkt, während in ihren Be,
wohnern durch Kämpfe mit den slavischen Anwohnern des adria-
tischen Meeres, über welche früh in Dalmatien Eroberungen ge,
macht wurden, kriegerischer Geist genährt wurde. Durch den
vierten Kreuzzug gewannen die Venetianer griechische Inseln —
Candia durch Kauf von Bonifaz von Montferrat — und Kü,
stenstriche von Epirus bis nach dem schwarzen Meere und große
Erweiterung ihres Handels, welcher vornämlich nach jenem
Meere, Syrien, Nordafrika, der Lombardei und den Donauge-
genden ging. Schon 1256 entstand aus Handelseifersucht zwi,
sehen den Venetianern und den Genuesern (mit welchen
sie den Handel nach dem schwarzen Meere seit 1261 theilen muß,
ten) ein bis 1381 dauernder Krieg, in welchem noch 1379 die
Genueser, verbündet mit Franz Carrara von Padua und dem
Könige Ludwig von Ungarn, durch die Einnahme von Chioggia
Venedig selbst bedrohten, bis Victor Pisani 1380 ihnen dasselbe
wieder entriß, und welcher wegen beiderseitiger Erschöpfung durch
den Frieden von Turin 1381 beendet wurde, in welchem Venedig
Dalmatien an Ludwig überließ. Jedoch begann jetzt die glän,
zendste Zeit dieses Staates. Verbündet mit Johann Ga,
leazzo Visconti zur Vernichtung der carraresischen Herrschaft, ge,
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T74: [Frankreich England Spanien Krieg Frieden Rußland Italien Holland Preußen Deutschland], T33: [Stadt Meer Italien Neapel Hauptstadt Rom Insel Genua Spanien Land], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
TM Hauptwörter (200): [T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T197: [Italien Mailand Stadt Rom Venedig Neapel Republik Kaiser Genua Sardinie], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T5: [Jahr Recht Person Gemeinde Staat Steuer Familie Kind Lebensjahr Vermögen], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht Albrecht Paulucius_Anafestus Bonifaz Franz_Carrara_von_Padua Franz Ludwig_von_Ungarn Ludwig Chioggia
Venedig Victor_Pisani Ludwig Ludwig Johann_Ga Johann
630
Mit den Kosacken vereinigte sich der Chan der Tataren und der
Zar Alexis von Rußland, dessen Hoheit Bogdan anerkannte und des-
sen Religion auch die der Kosacken war. Die Lage von Polen war ver-
zweifelt, als 1655 auch der König Karl Gustav von Schweden
landete (S. 590). Er wollte Schwedens Herrschaft im Norden befesti-
gen und die Unterwerfung der Ostseeküsten vollenden. Johann Casimir
flüchtete mit seiner Gemahlin nach Schlesien, und die Polen mußten
sich den Schweden unterwerfen. Aber der Druck der Schweden, Karl
Gustavs Hintansetzung von Adel und Geistlichkeit, fein Bestreben, die
Krone erblich zu machen, und die Verspottung der katholischen Religion
durch die protestantischen Schweden erbitterten den polnischen Adel und
Bauer. Der Nationalstolz der Polen erwachte; Alt und Jung griffen
zum Schwert, und Johann Casimir kehrte nach Polen zurück. Zwar
wurden die Polen in einer dreitägigen Schlacht bei Warschau (1656)
von den Schweden besiegt, aber der Einfall des russischen Zaren in Liv-
land nahm nun die Aufmerksamkeit von Karl Gustav in Anspruch, und
der Kaiser Ferdinand Hi. sandte den Polen ein Hülfsheer, die Republik
Holland eine Flotte zur Unterstützung. Als auch Friedrich Iii. von
Dänemark Bremen und Werden besetzte, wandte Karl Gustav seine
Waffen zunächst gegen Dänemark, und die in Polen zurückgelassenen
schwedischen Truppen wurden von den Polen besiegt.
Von dein Kosackenhetman Bogdan Chmielnizky wurde Polen durch
dessen Tod (1657) befreit. Ein Theil der Kosacken unterwarf sich dem
russischen Zar, ein anderer gegen Zusicherung religiöser und politischer
Freiheit dem König von Polen. Schweden schloß (1660) mit Polen
im Kloster Oliva bei Danzig Frieden und erhielt Esthland und
Livland. Seitdem hörte Polen auf, die herrschende Macht des Nor-
dens zu sein. Der Fluch des Wahlreichs lastete schwer auf ihm; dem
Volke fehlte die Freiheit, und der Adel verkannte, daß die wahre Freiheit
nur durch Gehorsam gegen die bestehenden Gesetze Bürgschaft gewinne.
Auf den Reichstagen vermochte die Gegenstimme (lideruln veto) eines
einzigen Landboten jeden Beschluß der Gesammtheit zu verhindern. Alle,
die dieses Recht ausübten, wurden mit dem öffentlichen Abscheu ge-
brandmarkt, aber das Recht selbst galt als das Palladium der Freiheit.
Johann Casimir ermüdete durch fortdauerndes machtloses Ringen
gegen übermüthige Unterthanen und legte, ohne sich durch-die Bitten der
Magnaten abhalten zu lassen, die Krone nieder (1668). Ec begab sich
nach Frankreich und starb als Abt des Klosters des heiligen Martin zu
Revers (1672).
Als der vom Erzbischof von Gnesen auf den 12. Mai 1669 aus-
geschriebene Wahltag herangekommen war, vermochten sich sechs Wochen
hindurch die.wähler über eine Wahl nicht zu vereinigen; von den Strei-
ten mit Worten kam es zu Gefechten mit den Waffen; mehr als einmal
drohte das Wahlfeld zum Schlachtfeld zu werden. Da wurde endlich
der Name von Michael Thomas Wisnowiezky genannt, und wie
durch eine Eingebung ertönte plötzlich von allen Seiten derselbe Ruf.
Wisnowiezky war arm, ohne Talente, ohne Kriegsruhm; er hielt an-
fangs die Wahl für Scherz; als ihn die Hurrahs begrüßten, weinte er.
Staunend hörten die Senatoren seinen Namen; man zwang sie durch
Säbelhiebe, dem Rufe beizustimmen. Bald zeigte der Gewählte unge-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T102: [Glocke Stimme Wort Hand Auge Ohr Kirche Ton Fenster Herr], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Alexis_von_Rußland Bogdan Karl_Gustav_von_Schweden Karl Gustav Schwedens Johann_Casimir Johann Karl
Gustavs Karl Gustavs Johann_Casimir Johann Karl_Gustav Karl Gustav Ferdinand_Hi Ferdinand Friedrich_Iii Friedrich Karl_Gustav Karl Gustav Bogdan_Chmielnizky Johann_Casimir Johann Martin Michael_Thomas_Wisnowiezky Wisnowiezky
Extrahierte Ortsnamen: Polen Schlesien Schweden Schweden Polen Polen Warschau Polen Holland Dänemark_Bremen Polen Polen Polen Oliva Danzig Livland Frankreich Gnesen
Geistliche Ritterorden, Deutschland und Italien.
237
Cypern verlegt und 1312 auf dem Concilium zu Vienne durch
Papst Clemens V. aufgehoben.
3) Deutscher Orden, ursprünglich Brüderschaft des 1128 gestifteten
deutschen Hospitals in Jerusalem, durch Friedrich von Schwaben
auf dem dritten Kreuzzuge vor Accon zum Ritterorden erhoben.
Weißer Mantel, schwarzes Kreuz. Ordenssitz in Accon. Unter
dem Hochmeister Hermann von Salza geht 1226 eine Schaar
Ritter nach Preußen. Hermann von Balk, erster Landmeister
in Preußen, welches durch blutige Kämpfe (1226—1283) unter-
worfen wird. Im Jahre 1291 wird der Sitz des Hochmeisters
nach Venedig, 1309 nach Mcvricnbwrg, 1457 nach Königsberg
verlegt. 1525 wird das Ordensland säcularisirt. Die katholisch
bleibenden Ritter behaupten sich im Besitz der deutschen Güter
(Sitz ilrres Hochmeisters in Mergentheim in Franken). Der
Orden wird 1809 aufgehoben.
In allen drei Orden: lütter, Priester, dienende Brüder.
§. 2. Deutschland Und Italien.
1125—1137. Lothar von Sachsen.
Mit Hülfe seines Schwiegersohnes, Heinrich des Stolzen,
Herzogs von Baiern (Welf), den er später auch zum Herzog von
Sachsen macht, und des Herzogs Berthold von Zähringen kämpft
Lothar gegen die beiden mächtigen Hohenstaufen, Friedrich, Herzog
von Schwaben, und Konrad, die Neffen des letzten Kaisers Heinrich V.
(Ihr Vater Friedrich von Büren und Staufen, Schwiegersohn Kaiser
Heinrichs Iv., s. S. 226.)
1132. Auf dem ersten Römerzuge wird Lothar durch Papst Inno-
cenz Ii. gekrönt und nimmt Mathildens Allodialbesitz
in Italien als Lehen vom Papste
1136. Auf dem zweiten Römerzuge bekämpft Lothar den Nor-
mannen Roger Ii., welcher den Titel König beider
Sicilien angenommen hatte, und vertreibt ihn auf kurze
Zeit nach Sicilien. Auf dem Rückzuge stirbt Lothar
in Oberbaiern, in der Nähe von Hohenschwangau.
Unter Lothars Regierung Ausdehnung des deutschen Einflusses
nach Norden und Nordosten. Der dänische König Magnus erkennt
von neuem die Oberhoheit des Kaisers an, Böhmen leistet die Lehns-
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T56: [Papst Kaiser Rom Heinrich König Kirche Gregor Bischof Italien Papste], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T69: [Kirche Kloster Stadt Schule Bischof Gemeinde Orden Land Priester geistliche]]
TM Hauptwörter (200): [T171: [Heinrich Otto Herzog Kaiser König Friedrich Sohn Konrad Sachsen Schwaben], T57: [Orden Polen Preußen Land Hochmeister Ritter Marienburg Stadt deutsch Jahr], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T4: [Orden Ritter Peter Kreuzzug Land Jahr Jerusalem Johanniter Arnold Frankreich]]
Extrahierte Personennamen: Clemens_V. Friedrich_von_Schwaben Friedrich Hermann_von_Salza Hermann_von_Balk Heinrich_des Heinrich Welf) Berthold_von_Zähringen Lothar Friedrich Friedrich Konrad Konrad Heinrich_V. Heinrich_V. Friedrich_von_Büren Friedrich Schwiegersohn_Kaiser
Heinrichs_Iv. Heinrichs_Iv. Mathildens_Allodialbesitz Lothar Lothar Magnus Magnus
Der Norden und Osten.
321
Fürsten am Kampfe, Beitritt Venedigs. Nach dem Siege Karls von
Lothringen über die Türken bei Mohacs (spr. Mohatsch) überträgt
der Reichstag zu Presburg dem österreichischen Mannsstamm die
erbliche Thronfolge in Ungarn (1687). Nachdem der Krieg Jahre
lang mit abwechselndem Glücke geführt worden, bewirkt Prinz Eugen
durch den Sieg bei Zenta (1697) den
1g99. Frieden zu Karlowitz.
1) Die Pforte behält das Banat von Ternesvcir, Oesterreich
das übrige Ungarn und Siebenbürgen.
2) Venedig behält Morea (den Peloponnes), s. S. 364.
Standeserhöhungen deutscher Fürsten am Ende des 17. und
am Anfang des 18. Jahrhunderts:
1692. 1) Hannover erhält die (neunte) Kurwürde.
1697. 2) Der Kurfürst von Sachsen (August Ii.) wird nach
dem Tode des Johann Sobieski König von Polen.
3) Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg (1688—1713),
Sohn des großen Kurfürsten, nimmt mit Zustimmung
1701. des Kaisers den Titel König in Preutsen (Friedrich I.)
(18. Jan.) an und krönt sich in Königsberg.
§. 3. Der Norden (Jnd Osten.
Schweden, im Besitz der wichtigen Nobenländer fast rund
um die Ostseo, ist soit dem dreifsigjährigen Kriege die erste
Macht des Nordens.
1654—1718 (1751). Haus Pfalz-Zweibrücken (s. S. 314).
Karl X. (Karl Gustav, 1654—1660) beginnt Krieg mit
Polen, weil Johann Kasimir (aus dem Hause Wasa) ihn nicht an-
erkennen will. Einfall Karl Gustavs in Livland und Polen, Ein-
nahme von Warschau und Flucht Johann Kasimirs nach Schlesien.
Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der mit einem Heere
gekommen war, Ostpreufsen zu schützen, sieht sich genöthigt inx
Vertrage zu Königsberg (1656) sein Herzogthum von Schweden, wie
bisher von Polen, zu Leben zu nehmen. Dazu erhält er das Bis-
thum Ermcland. In Polen Aufstand gegen die Schweden. Karl
Gustav und der mit ihm durch den Vertrag von Marienburg enger
verbundene Kurfürst Friedrich Wilhelm gewinnen die dreitägige
C. Plcetz, Autmg. 6. Anfl. 21
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: Karls Eugen Eugen Zenta August Johann_Sobieski_König_von_Polen Johann Friedrich_Iii Friedrich Friedrich_I. Friedrich_I. Karl_X Karl Karl_Gustav Karl Gustav Johann_Kasimir_( Johann Karl_Gustavs Karl Gustavs Johann_Kasimirs Johann Friedrich_Wilhelm_von_Brandenburg Friedrich Wilhelm Karl
Gustav Karl Gustav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm C._Plcetz
10
I. Begründung des brandenburgisch-preußischen Staats.
§ 3. Friedrich Wilhelms Teilnahme am schwedisch-polnischen Kriege.
Christine von 1. Vorgeschichte. Christine, als Tochter Gustav Adolfs Königin
1632—1654. von Schweden, einzig erfüllt von Liebe zu den Wissenschaften und Künsten, Karl X. Gustav verzichtete 1654 zu Gunsten ihres Vetters Karl Gustav von Pfalz-Kömg 1654. ßtoeif,rüceen auf den schwedischen Thron, um ihrem Vaterlande und bald (1655) auch dem Bekenntnis ihres Vaters den Rücken zu wenden. Schwedens Schweden, ein armes Land, mit mäßigem Handel, jetzt mit 10 Mill. Thlr. Mittellosigkeit. Schulden belastet, seit dem mit Polen 1629 geschlossenen Stnmsdorfer Frieden der einträglichen preußischen Seezölle verlustig, konnte den künstlichen Oberbau einer europäischen Großmachtstellung nicht tragen. Um Ursache zum nur das Heer erhalten zu können, bedurfte Karl X. Gustav eines Krieges. Kriegführen. Sein Ziel war, durch Eroberung der noch fehlenden Länder den Ring der schwedischen Herrschaft um die Ostsee zu schließen und den Handelsverkehr der Holländer, Deutschen und Engländer durch Zölle zu einer Erwerbsquelle Schwedens zu machen. Da der König Kasimir, der letzte Wasa in Polen, ihm die Anerkennung versagte, so stürzte er sich, ein geborener Feldherr, löwenkühn und unermüdlich, auf diesen Feind,
der seit 1654 auch von Osten her durch den Zaren Alexei bedrängt
wurde.
Friedrich 2. Der schwedisch-polnische Krieg. 1655—1660. Friedrich
Wilhelm, der Preußen bedroht sah, schloß zunächst mit den Generalstaaten eine „Defensivallianz" und zog in Preußen 1655 ein Heer von 16—18 000 Mann zusammen. Jetzt zum ersten Mal zeigte sich ein staatliches Gesamtinteresse, indem nicht nur die preußischen Stände bedeutende Mittel, sondern auch die kleve-märkischen Stände dem Kurfürsten iy2 Mill. Thlr. zur Unterhaltung von 6000 Mattn bewilligten. Im Karls x Sturm warf Karl X. Gustav die polnische Macht nieder, besetzte Posen,
®rfol0e Gueseu, Warschau und eroberte Krakau. Daun wandte er sich nach
Preußen. Friedrich Wilhelm wollte es nicht auf einen Krieg Königsberger ankommen lassen und vertauschte im Königsberger Vertrage 17. Jan*"i656. die leichte polnische Lehenshoheit mit der schweren schwedischen.
Als aber bald darauf infolge einer allgemeinen polnischen Erhebung Karls x. Not. Karl X. alle seine Eroberungen wieder verlor und in große Bedrängnis Marienburger geriet, schloß der Kurfürst mit ihm zu Marienburg ein volles Bünd-^ Bündnis^ nig ihm jedoch statt der Souveränität über Preußen nur den
x$um Erwerb polnischer Gebiete verhieß. Durch seinen glänzenden Anteil an
Schlacht bei dem itt dreitägiger Schlacht bei Warschau über das fünfmal so zahl-
,*3% reiche polnisch-tatarische Heer erfochtenen Siege gewann er aber mit einem lese' Schlage eine ganz neue Stellung. Als die Polen, durch österreichische Vermittlung vom russischen Kriege befreit und zur See von den Niederländern unterstützt, in Preußen eindrangen, gestand Karl X. dem Kur-
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit], T103: [England Krieg Frankreich Spanien Franzose Engländer Flotte Jahr Holland Frieden], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms Christine Christine Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Karl_X Karl Gustav Gustav Karl_Gustav_von_Pfalz-Kömg Karl Gustav Karl_X Karl Gustav Gustav Kasimir Friedrich Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Karls Karl X Karl Gustav Gustav Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Karls Karl_X Karl Karl_X Karl
Extrahierte Ortsnamen: Schweden Schwedens_Schweden Polen Karls Posen Warschau Krakau Karls Marienburg Warschau Polen Niederländern
28 Sechste Periode. Von 1648 —1789. — Erster Abschnitt. Von 1648 —1740.
3. Der Nordische Krieg und die Erhebung Rufslands
zur europäischen Grofsmacht.
Die Gewinnung einer Stellung an der Ostsee und am
Schwarzen Meere d. h. der Kampf gegen Schweden und die
Türkei war ein Lebensinteresse Rufslands. Gegen die Türken
kämpfte Peter glücklich als Bundesgenosse Österreichs (§ 18) und
gewann vorübergehend Asow. Viel bedeutender waren seine Er-
folge gegen Schweden.
§23. a) Schweden von 1632 —1700. Gustav Adolfs Tochter Chri-
stine, welche ihrem Yater auf dem Throne folgte, begeistert für
Kunst und Wissenschaft — an ihrem Hofe lebten u. a. Descartes
und Hugo Grotius —, aber ein Charakter ohne Harmonie und
Klarheit und zum Regieren unlustig und ungeeignet, entsagte
1654 der Krone, nachdem sie unter Zustimmung der Stände
ihren Yetter Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken, den Sohn
einer Schwester Gustav Adolfs, zum Nachfolger ernannt hatte,
und wurde katholisch.
Karl X. (1654 — 60), dessen Thronrecht der polnische Wasa
(Vi § 135) Johann Kasimir bestritt, begann gegen ihn 1655
den Krieg, der für Schwedens wirtschaftlichen Zustand eine Not-
wendigkeit war. Rasch warf er Polen nieder und zwang im Ver-
trage von Königsberg im Jan. 1656 Friedrich Wilhelm von
Brandenburg die polnische Lehenhoheit mit der schwedischen
zu vertauschen. Doch Polens Erhebung und Schwedens Mangel
an Bundesgenossen nötigten Karl X. in den Vertrag von Marien-
burg (Juni 1656) zu willigen, in dem Friedrich Wilhelm gegen
die Zusage von Grofs- Polen mit ihm ein Bündnis schlofs. Mit
Hilfe brandenburgischer Truppen unter Führung Friedrich Wil-
helms, Georg Friedrichs von Waldeck, Ottos von Sparr schlug
Karl das an Zahl bedeutend überlegene polnische Heer in der
dreitägigen Schlacht bei Warschau im Juli 1656, mufste aber
dem Kurfürsten für dessen weitere Teilnahme am Kriege zu
Labiau (a. d. Deime, einem Arm des Pregels ins Kurische Haff)
den souveränen Besitz von Preußen zugestehen.
Als nun jedoch Österreich auf Polens Seite trat und die
Dänen in Schweden einfielen, schlofs sich auch Brandenburg unter
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein]]
TM Hauptwörter (200): [T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T191: [Karl Sohn König Tochter Haus Kaiser Ludwig Herzog Tod Johann], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T157: [Friedrich Wilhelm Iii Kaiser König Karl groß Preußen Kurfürst Jahr]]
Extrahierte Personennamen: Peter Gustav_Adolfs_Tochter_Chri- Gustav Adolfs Descartes Hugo_Grotius Karl_Gustav_von_Pfalz-Zweibrücken Karl Gustav Gustav_Adolfs Gustav Adolfs Karl_X Karl Wasa Johann_Kasimir Johann Friedrich_Wilhelm_von
Brandenburg Friedrich Wilhelm Karl_X Karl Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_Wil- Friedrich Georg_Friedrichs_von_Waldeck Friedrichs Ottos_von_Sparr Ottos Karl Karl
— 206 —
sagte er, „die Schweden sollen uns noch manchmal schlagen; aber wir lernen! Die Zeit wird kommen, wo wir sie wieder schlagen werden. Die Schlacht soll, denke ich, die Nüssen aus ihrer Trägheit reißen und sie zwingen, zu lernen, was sie nicht wissen!" Des blutigen Weges aber zu solchem Ziele achtete er wenig!
So hatte der junge nordische Held in einem Jahre zwei Feinde geschlagen; nun sollte die Reihe an den dritten, den König von Polen, August Ii., kommen. Karl hatte nichts Geringeres im Sinne, als ihn ganz vom Throne zu stoßen und hörte nicht ans die Bitten seines Feindes. Er drängte ihn und seine Sechsen aas Liefland und Kurland, schlug diese bei Clissow und Pultusk in den Jahren 1702 und 1703 und brachte die Polen dahin, daß sie den juugen geistreichen Stanislaus Lesczinsky zu ihrem neuen Könige wählten. August floh nach feinem Lande Sachsen zurück. Aber auch dorthin folgte ihm der junge Held und trieb ihn so in die Enge, daß dieser, um nicht zuletzt auch Sachsen zu verlieren, demüthigst um Frieden bat. Diesen erhielt er zu Altranstädt bei Leipzig (1706*). Er mußte in demselben auf die polnische Krone verzichten und seinen Gegner Lesczinsky als König anerkennen, wie dieses bereits früher bemerkt worden ist.
Erbauung Petersburgs (1703). — Unterdessen hatte Peter Jngermannland erobert und beschlossen, am Einflüsse der Newa in den finnischen Meerbusen eine neue Stadt zu bauen, die nach ihm Petersburg heißen sollte. Im Jahre 1703 legte er den Grnnd zu derselben, indem er ans einer Insel in dem Hauptstrome der Newa eine Festung aulegte. Um den Bau schnell zu betreiben, wurden selbst aus den entferntesten Gegenden des Reiches Tausende von Russen, Kosaken, Tartaren, Fin"
*) In demselben Jahre gewann Marlborough die Schlacht bei Ramil-lies gegen Villeroi, und entfette Eugen die von den Franzosen hart bedrängte Stadt Turin.
TM Hauptwörter (50): [T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
TM Hauptwörter (200): [T87: [Meer Rußland Wolga Stadt Petersburg Moskau See Ostsee Hauptstadt Ural], T150: [Maria König Theresia Kaiser Franz Karl Friedrich Joseph Frankreich Sohn], T118: [Karl Ludwig Reich Sohn Lothar König Lothringen Frankreich Herzog Tod], T136: [Leben Mensch Geist Natur Zeit Volk Welt Kunst Sinn Wesen], T30: [Gustav Schweden Adolf Wallenstein Kaiser Heer Tilly König Krieg Schlacht]]
Extrahierte Personennamen: August Karl Karl Clissow Stanislaus_Lesczinsky August Peter_Jngermannland Marlborough Eugen
390
Das osir'vnnsche Reich.
hängig zu machen, büßte über den Versuch mit dem Verlust seiner Herschaft
und Simeon wandte nun gegen den Anstifter seine ganze Macht und bedrängte
Konstantinopel so hart, daß Romanos in dem (am 9, Nov.) 926 abge-
schloßenen Frieden ihm den Königs- oder Kaisertitel (ßacixeuc), seinen
Gesandten den Vorrang vor allen Fremden am Hof und die Herstelluug des
frühern Handelsvertrags zubilligen muste. So hoch durch diesen Friede::
die bulgarische Macht gestellt wurde, so schnell kam ihr nach Simeons Tod
(st 27. Mai 927) der Verfall. Der Nachfolger Peter griff Tamislaw,
welcher sich statt Herzog 'König der Kroaten' nannte, an, erlitt jedoch von
demselben 927 eine blutige Niederlage. Die kroatische Macht wuchs, indem
Tamislaw und seine Nachfolger, Kresimir Ii und Dirrislaw, die Serben
am adriatischen Meer und Dalmatien unter ihre Gewalt brachten und den Vene-
tianern für ihre Schifffahrt Tribut auferlegten. Die Abhängigkeit t>ou
Byzanz freilich, welche sie anerkannten, blieb ein leerer Schein, nur die
Feindschaft der Kroaten gegen die Bulgaren kaut jenen: zu gut. Auch daß
934 der aus der bulgarischen Gefangenschaft entflohne Ceslaw die binncn-
ländischen Serben mit Ausnahme der Zachlumer von den Bulgaren frei
machte, kostete dem byzantinischen Hof mehr Geld, als es ihm directen Gewinn
brachte. Geld kostete auch die Abwehr der Ungern: 934 wurden sie nur durch
sehr bedeutende Zahlungen von Konstantinopel abzustehn bewogen und als
sie 943 den Anfall wiederholten, war um noch größere Summen nur ein
fünfjähriger Waffenstillstand zu erkaufen. Daß aber nur Schwäche der Regie-
rung an diesen Miserfolgen in Europa die Schuld trug, ward durch die
Siege bewiesen, welche der Feldherr Johannes Kurkuas 926 — 31
(§ 120, 2) am Euphrat über das große Khalifenreich davon trug. Dem
kühnen Vordringen, welches 942 sogar Nisibis in die Hände der Byzantiner
brachte, folgte schon 944 ein nachteilvolles Zurückgehen. Endlich ward Roma-
nos durch die herschsüchtige Ungeduld seiner von ihm zu gleichem Rang mit
sich erhobnen Söhne ins Unglück gestürzt. Nachdem Christophoros verstorben,
verschworen sich Stephanos und Konstantinos und sandten den Vater auf eine
einsame Insel in der Propontis in das Eril. Als sie dann den rechtmäßigen
Kaiser zu ermorden Anstalt trafen, entdeckte dessen Gemalin, ihre eigne
Schwester Helene, den schwarzen Plan und sandte sie nach demselben traurigen
Verbannungsort, wohin sie ruchlos den Vater vertrieben hatten. Konstan-
tinos übernahm selbst die Regierung und erntete, obgleich er für deren
schwierige Aufgaben weder Sinn noch Kraft hatte, dennoch durch Mildthätig-
keit, Gerechtigkeit und Sittenreinheit allgemeine Liebe und Achtung. Ja das
Reich gewann, trotz der nachteiligen Verheerungen, welche die Ungern verüb-
ten (§ 116, 8), neuen Glanz, indem Rußland nicht allein ehrenvollen
Frieden schloß, sondern auch durch Olga's Taufe (§ 116, 5) der Übertritt
des Volks zur griechischen Kirche, wie er dann durch Wladimir den Großen
oder Heiligen Vollziehung fand, vorbereitet ward. Die durch gegenseitige
Ehrengesandtschasten unterhaltncn Verbindungen mit dem spanischen Khalifen
Abdarrhaman Iii, so wie mit Otto I von Deutschland und mit italischen
Großen, erhöhten, wenn schon sie materiellen Vorteil nicht brachten, doch die
Geltung des Reichs im Ausland. Die Angabe, daß der unschnldige Kaiser
von seinem eignen den Anfall der Krone nicht erwarten könnenden Sohn ver-
giftet worden sei, gehört wol zu den vielen Lügenerfindungen der byzanti-
nischen Hofgeschichte, deren Vorhandensein auf das deutlichste darthut, wie
der Glauben au Tugend verschwunden und das Verbrechen zur Gewohnheit
geworden war.
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T88: [Sohn Vater König Tod Kaiser Tochter Bruder Jahr Mutter Gemahlin]]
TM Hauptwörter (200): [T88: [Türke Ungarn Krieg Rußland Kaiser Sultan Wien Jahr Frieden Polen], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß], T132: [König Karl Italien Otto Kaiser Papst Reich Sohn Rom Jahr], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Extrahierte Personennamen: Peter_griff_Tamislaw Johannes_Kurkuas Christophoros Stephanos Konstantinos Helene Otto
Extrahierte Ortsnamen: Dalmatien Byzanz Konstantinopel Europa Deutschland