Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Uebersicht der Welt- und Völkergeschichte - S. 93

1846 - Berlin : Klemann
Schweden. 93 fen aus Polen und Lithauen vertrieben,- wendet er sich, statt aus Moskau.zu gehen, durch Mazeppa verleitet, gegen die Ukraine, wird bei Pultawa, 1709, 8. Juli, von Pe- ter d. Großen gänzlich geschlagen und muß zu den Tür- ken stiehen. Dänemark, Polen und Rußland erneuern das Bündniß. Nachdem er dir Türken zu einem erfolglosen Kriege gegen Rußland aufgeregt (1710, 1711), kehrt er nach langer Unthätigkeit '(Bendev, Demotica) 1714 nach Schweden zurück. .Die Preußen nehmen Pommern und Stralsund, 1715. — Unermüdet in der Bekämpfung seiner Gegner findet Karl bei der Belagerung von Friedrichshall seinen Tod, 1718, Ii^Dee. 1719. Ulrike Eleonore, Karl's jüngere Schwester, wird von den Reichsständen gewählt, aber mit großen Einschrän- kungen. Sie übergiebt die Regierung mit Beistimmung der Nation 1720 ihrem Gemahl Friedrich von Hessen- Kassel. Schwedens Herrschaft im Norden ist im Verfall; in den Friedensschlüssen zu Stockholm (1720) . mit Preu- ßen, zu Friedrichsburg (1720) mit Dänemark und zu Ny- städt (1721) mit Rußland verliert es alle auswärtigen Besitzungen, einen Theil von Pommern ausgenommen. Dazu innere Kämpfe der aristokratischen Parteien, der Gyllenborg'schen und der Horn'schen (Hüte und Mützen), von denen die erstere nach mehrerem Wechsel aus dem Reichstage von 1738 siegt.' In Folge dessen Krieg mit Rußland (1740-1743), welcher die Schwäche der aristo- kratischen Verwaltung enthüllt/ Nach dem kinderlosen Tod der Königin, 1743, wird Adolph Friedrich von Holstein- Gottorp durch russischen Einfluß als Thronfolger erwählt. 3. Das Haus Holstein 1751 —1818. 1751 —1771. Adolph Friedrich; in immer, größerer Ab- hängigkeit vom Reichsrath. Brahe und Horn, welche dem Könige größere Macht verschaffen wollen, werden hinge- richtet, 1756. Nach dem Sturze der Hüte despotisiren die Mützen den König aus gleiche Weise. Die Theilnahme am

2. Geschichte der Neuzeit - S. 165

1887 - Wiesbaden : Kunze
§. 11, 2. Karl Xii. von Schweden. 165 in der Nähe von Dresden erschien, bequemte sich August zum Frieden von Altranstädt 1706, worin er für sich und seine Nachkommen auf den polnischen Thron verzichtete, dem Bunde mit Ruß-land entsagte und den unglücklichen Patkul dem Zorne Karls Xii. opferte. Auf Karls Rückmärsche nach Polen traf eines Tages eine Gesandtschaft schlesischer Protestanten bei ihm ein und bat um Schutz ihres Gottesdienstes. Ein alter Bauer drängte sich an Karl heran und wich nicht von ihm, bis ihm der König die Hand darauf gegeben hatte, er werde ihnen die freie Ausübung ihres Gottesdienstes verschaffen. Karl hielt Wort. Als er den Kaiser Joseph I. hierum anging, gewährte dieser bereitwillig das Gesuch und schrieb dem Papste, welcher ihn darüber tadelte, daß er die eingezogenen Kirchen herausgegeben habe, er sei noch glücklich gewesen, daß der König von Schweden nicht auch seinen Übertritt zur lutherischen Kirche begehrt habe; denn er wisse nicht, was er alsdann gethan haben würde. Fünf Jahre waren seit der Schlacht bei Narwa verflossen. Peter der Große hatte die Abwesenheit seines Gegners vortrefflich benutzt, Jngermanland, Livland und Esthland genommen und am Ausflusse der Newa 1703 den Grundstein zur neuen Hauptstadt des Reiches, St. Petersburg, gelegt. 100 000 Leibeigene arbeiteten ^ag und Nacht an dem mühsamen Bau in morastigem Boden, viele erlagen dem Sumpssteber und den übermäßigen Strapazen. Da man anfangs nur hölzerne Häuser baute, so konnte die Stadt schon im zweiten Jahre nach der Gründung bewohnt und befestigt werden. Die Versuche der Schweden, den Bau zu stören, blieben erfolglos. Da erschien 1708 Karl Xii. nach seinem Abzüge aus Sachsen aus russischem Gebiet, nachdem er die unwegsamsten Moräste unter Entbehrungen aller Art mit seinen Truppen durchwatet hatte. Er gedachte zuerst geraden Weges auf Moskau loszugehen, um sich im Herzen Rußlands festzusetzen, allein der Plan des ehrgeizigen Kosakenhetmanns Mazeppa brachte ihn hiervon wieder ab, Dieser war bisher dem Zaren zinsbar gewesen und hoffte nun, mit Karls Beistand sich in den unumschränkten Besitz der Ukraine, seines Gebietes, zu setzen. Er bot Karl Xii. ein Hilfskorps und Lebensrnittel an, wenn er ihm die Ukraine verschaffe. Karl ging auf diesen Vorschlag ein und brach dahin auf, ohne seine frischen Truppen abzuwarten, welche ihm der tapfere General Löwenhaupt zuführte. Peter der Große griff diese an, als sie über den Dnjepr

3. Grundriß der Geschichte des Mittelalters - S. 120

1835 - Berlin : Trautwein
r 120 Vierte Periode. 1273 — 1402. Behauptung ihrer Rechte tääo den preußischen Bund zu Marien- werder schlossen und sich sogar 1454 unter den Schuh des polnischen Königs Kasimir'ö Iii. begaben, welcher durch einen verheerenden Krieg den Orden zwang, im Frieden zu Thorn (1466) ganz Westprcu- ßen abzutreten und über Ostpreußen polnische Lehnshoheit anzuer- kennen. Das Ordenshaupthaus wurde nach Königsberg verlegt, und ^»aus Geldmangel wurde unter dem Hochmeister Albrecht, drittem Sohne Friedrich's von Ansbach, dem Schwertorden in Liefland, Esth- land und Kurland 1520 die Wahl seines Heermeisters ganz überlassen. §. 3. Die italienischen Staaten. Die besonders bei der langobardischen Einwanderung von zahl, reichen, auch vornehmen Familien bevölkerten venetianisehen Inseln hatten sich 697, früher unter mehreren militärischen Tri, bunen stehend, einen gemeinsamen Dux, Paulucius Anafestus, gewählt und während des Bilderstrcits entzogen sie sich der Herr, schaft der Griechen, wenn auch nicht der Verbindung mit den, selben; durch ihre Lage zwischen dem westlichen und östlichen Europa wurden sie bald ein Weltmarkt, während in ihren Be, wohnern durch Kämpfe mit den slavischen Anwohnern des adria- tischen Meeres, über welche früh in Dalmatien Eroberungen ge, macht wurden, kriegerischer Geist genährt wurde. Durch den vierten Kreuzzug gewannen die Venetianer griechische Inseln — Candia durch Kauf von Bonifaz von Montferrat — und Kü, stenstriche von Epirus bis nach dem schwarzen Meere und große Erweiterung ihres Handels, welcher vornämlich nach jenem Meere, Syrien, Nordafrika, der Lombardei und den Donauge- genden ging. Schon 1256 entstand aus Handelseifersucht zwi, sehen den Venetianern und den Genuesern (mit welchen sie den Handel nach dem schwarzen Meere seit 1261 theilen muß, ten) ein bis 1381 dauernder Krieg, in welchem noch 1379 die Genueser, verbündet mit Franz Carrara von Padua und dem Könige Ludwig von Ungarn, durch die Einnahme von Chioggia Venedig selbst bedrohten, bis Victor Pisani 1380 ihnen dasselbe wieder entriß, und welcher wegen beiderseitiger Erschöpfung durch den Frieden von Turin 1381 beendet wurde, in welchem Venedig Dalmatien an Ludwig überließ. Jedoch begann jetzt die glän, zendste Zeit dieses Staates. Verbündet mit Johann Ga, leazzo Visconti zur Vernichtung der carraresischen Herrschaft, ge,

4. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 630

1858 - Weimar : Böhlau
630 Mit den Kosacken vereinigte sich der Chan der Tataren und der Zar Alexis von Rußland, dessen Hoheit Bogdan anerkannte und des- sen Religion auch die der Kosacken war. Die Lage von Polen war ver- zweifelt, als 1655 auch der König Karl Gustav von Schweden landete (S. 590). Er wollte Schwedens Herrschaft im Norden befesti- gen und die Unterwerfung der Ostseeküsten vollenden. Johann Casimir flüchtete mit seiner Gemahlin nach Schlesien, und die Polen mußten sich den Schweden unterwerfen. Aber der Druck der Schweden, Karl Gustavs Hintansetzung von Adel und Geistlichkeit, fein Bestreben, die Krone erblich zu machen, und die Verspottung der katholischen Religion durch die protestantischen Schweden erbitterten den polnischen Adel und Bauer. Der Nationalstolz der Polen erwachte; Alt und Jung griffen zum Schwert, und Johann Casimir kehrte nach Polen zurück. Zwar wurden die Polen in einer dreitägigen Schlacht bei Warschau (1656) von den Schweden besiegt, aber der Einfall des russischen Zaren in Liv- land nahm nun die Aufmerksamkeit von Karl Gustav in Anspruch, und der Kaiser Ferdinand Hi. sandte den Polen ein Hülfsheer, die Republik Holland eine Flotte zur Unterstützung. Als auch Friedrich Iii. von Dänemark Bremen und Werden besetzte, wandte Karl Gustav seine Waffen zunächst gegen Dänemark, und die in Polen zurückgelassenen schwedischen Truppen wurden von den Polen besiegt. Von dein Kosackenhetman Bogdan Chmielnizky wurde Polen durch dessen Tod (1657) befreit. Ein Theil der Kosacken unterwarf sich dem russischen Zar, ein anderer gegen Zusicherung religiöser und politischer Freiheit dem König von Polen. Schweden schloß (1660) mit Polen im Kloster Oliva bei Danzig Frieden und erhielt Esthland und Livland. Seitdem hörte Polen auf, die herrschende Macht des Nor- dens zu sein. Der Fluch des Wahlreichs lastete schwer auf ihm; dem Volke fehlte die Freiheit, und der Adel verkannte, daß die wahre Freiheit nur durch Gehorsam gegen die bestehenden Gesetze Bürgschaft gewinne. Auf den Reichstagen vermochte die Gegenstimme (lideruln veto) eines einzigen Landboten jeden Beschluß der Gesammtheit zu verhindern. Alle, die dieses Recht ausübten, wurden mit dem öffentlichen Abscheu ge- brandmarkt, aber das Recht selbst galt als das Palladium der Freiheit. Johann Casimir ermüdete durch fortdauerndes machtloses Ringen gegen übermüthige Unterthanen und legte, ohne sich durch-die Bitten der Magnaten abhalten zu lassen, die Krone nieder (1668). Ec begab sich nach Frankreich und starb als Abt des Klosters des heiligen Martin zu Revers (1672). Als der vom Erzbischof von Gnesen auf den 12. Mai 1669 aus- geschriebene Wahltag herangekommen war, vermochten sich sechs Wochen hindurch die.wähler über eine Wahl nicht zu vereinigen; von den Strei- ten mit Worten kam es zu Gefechten mit den Waffen; mehr als einmal drohte das Wahlfeld zum Schlachtfeld zu werden. Da wurde endlich der Name von Michael Thomas Wisnowiezky genannt, und wie durch eine Eingebung ertönte plötzlich von allen Seiten derselbe Ruf. Wisnowiezky war arm, ohne Talente, ohne Kriegsruhm; er hielt an- fangs die Wahl für Scherz; als ihn die Hurrahs begrüßten, weinte er. Staunend hörten die Senatoren seinen Namen; man zwang sie durch Säbelhiebe, dem Rufe beizustimmen. Bald zeigte der Gewählte unge-

5. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 237

1877 - Berlin : Herbig
Geistliche Ritterorden, Deutschland und Italien. 237 Cypern verlegt und 1312 auf dem Concilium zu Vienne durch Papst Clemens V. aufgehoben. 3) Deutscher Orden, ursprünglich Brüderschaft des 1128 gestifteten deutschen Hospitals in Jerusalem, durch Friedrich von Schwaben auf dem dritten Kreuzzuge vor Accon zum Ritterorden erhoben. Weißer Mantel, schwarzes Kreuz. Ordenssitz in Accon. Unter dem Hochmeister Hermann von Salza geht 1226 eine Schaar Ritter nach Preußen. Hermann von Balk, erster Landmeister in Preußen, welches durch blutige Kämpfe (1226—1283) unter- worfen wird. Im Jahre 1291 wird der Sitz des Hochmeisters nach Venedig, 1309 nach Mcvricnbwrg, 1457 nach Königsberg verlegt. 1525 wird das Ordensland säcularisirt. Die katholisch bleibenden Ritter behaupten sich im Besitz der deutschen Güter (Sitz ilrres Hochmeisters in Mergentheim in Franken). Der Orden wird 1809 aufgehoben. In allen drei Orden: lütter, Priester, dienende Brüder. §. 2. Deutschland Und Italien. 1125—1137. Lothar von Sachsen. Mit Hülfe seines Schwiegersohnes, Heinrich des Stolzen, Herzogs von Baiern (Welf), den er später auch zum Herzog von Sachsen macht, und des Herzogs Berthold von Zähringen kämpft Lothar gegen die beiden mächtigen Hohenstaufen, Friedrich, Herzog von Schwaben, und Konrad, die Neffen des letzten Kaisers Heinrich V. (Ihr Vater Friedrich von Büren und Staufen, Schwiegersohn Kaiser Heinrichs Iv., s. S. 226.) 1132. Auf dem ersten Römerzuge wird Lothar durch Papst Inno- cenz Ii. gekrönt und nimmt Mathildens Allodialbesitz in Italien als Lehen vom Papste 1136. Auf dem zweiten Römerzuge bekämpft Lothar den Nor- mannen Roger Ii., welcher den Titel König beider Sicilien angenommen hatte, und vertreibt ihn auf kurze Zeit nach Sicilien. Auf dem Rückzuge stirbt Lothar in Oberbaiern, in der Nähe von Hohenschwangau. Unter Lothars Regierung Ausdehnung des deutschen Einflusses nach Norden und Nordosten. Der dänische König Magnus erkennt von neuem die Oberhoheit des Kaisers an, Böhmen leistet die Lehns-

6. Auszug aus der Alten, Mittleren und Neueren Geschichte - S. 321

1877 - Berlin : Herbig
Der Norden und Osten. 321 Fürsten am Kampfe, Beitritt Venedigs. Nach dem Siege Karls von Lothringen über die Türken bei Mohacs (spr. Mohatsch) überträgt der Reichstag zu Presburg dem österreichischen Mannsstamm die erbliche Thronfolge in Ungarn (1687). Nachdem der Krieg Jahre lang mit abwechselndem Glücke geführt worden, bewirkt Prinz Eugen durch den Sieg bei Zenta (1697) den 1g99. Frieden zu Karlowitz. 1) Die Pforte behält das Banat von Ternesvcir, Oesterreich das übrige Ungarn und Siebenbürgen. 2) Venedig behält Morea (den Peloponnes), s. S. 364. Standeserhöhungen deutscher Fürsten am Ende des 17. und am Anfang des 18. Jahrhunderts: 1692. 1) Hannover erhält die (neunte) Kurwürde. 1697. 2) Der Kurfürst von Sachsen (August Ii.) wird nach dem Tode des Johann Sobieski König von Polen. 3) Kurfürst Friedrich Iii. von Brandenburg (1688—1713), Sohn des großen Kurfürsten, nimmt mit Zustimmung 1701. des Kaisers den Titel König in Preutsen (Friedrich I.) (18. Jan.) an und krönt sich in Königsberg. §. 3. Der Norden (Jnd Osten. Schweden, im Besitz der wichtigen Nobenländer fast rund um die Ostseo, ist soit dem dreifsigjährigen Kriege die erste Macht des Nordens. 1654—1718 (1751). Haus Pfalz-Zweibrücken (s. S. 314). Karl X. (Karl Gustav, 1654—1660) beginnt Krieg mit Polen, weil Johann Kasimir (aus dem Hause Wasa) ihn nicht an- erkennen will. Einfall Karl Gustavs in Livland und Polen, Ein- nahme von Warschau und Flucht Johann Kasimirs nach Schlesien. Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg, der mit einem Heere gekommen war, Ostpreufsen zu schützen, sieht sich genöthigt inx Vertrage zu Königsberg (1656) sein Herzogthum von Schweden, wie bisher von Polen, zu Leben zu nehmen. Dazu erhält er das Bis- thum Ermcland. In Polen Aufstand gegen die Schweden. Karl Gustav und der mit ihm durch den Vertrag von Marienburg enger verbundene Kurfürst Friedrich Wilhelm gewinnen die dreitägige C. Plcetz, Autmg. 6. Anfl. 21

7. Neuere Geschichte von 1648 - 1888 - S. 10

1901 - Leipzig : Teubner
10 I. Begründung des brandenburgisch-preußischen Staats. § 3. Friedrich Wilhelms Teilnahme am schwedisch-polnischen Kriege. Christine von 1. Vorgeschichte. Christine, als Tochter Gustav Adolfs Königin 1632—1654. von Schweden, einzig erfüllt von Liebe zu den Wissenschaften und Künsten, Karl X. Gustav verzichtete 1654 zu Gunsten ihres Vetters Karl Gustav von Pfalz-Kömg 1654. ßtoeif,rüceen auf den schwedischen Thron, um ihrem Vaterlande und bald (1655) auch dem Bekenntnis ihres Vaters den Rücken zu wenden. Schwedens Schweden, ein armes Land, mit mäßigem Handel, jetzt mit 10 Mill. Thlr. Mittellosigkeit. Schulden belastet, seit dem mit Polen 1629 geschlossenen Stnmsdorfer Frieden der einträglichen preußischen Seezölle verlustig, konnte den künstlichen Oberbau einer europäischen Großmachtstellung nicht tragen. Um Ursache zum nur das Heer erhalten zu können, bedurfte Karl X. Gustav eines Krieges. Kriegführen. Sein Ziel war, durch Eroberung der noch fehlenden Länder den Ring der schwedischen Herrschaft um die Ostsee zu schließen und den Handelsverkehr der Holländer, Deutschen und Engländer durch Zölle zu einer Erwerbsquelle Schwedens zu machen. Da der König Kasimir, der letzte Wasa in Polen, ihm die Anerkennung versagte, so stürzte er sich, ein geborener Feldherr, löwenkühn und unermüdlich, auf diesen Feind, der seit 1654 auch von Osten her durch den Zaren Alexei bedrängt wurde. Friedrich 2. Der schwedisch-polnische Krieg. 1655—1660. Friedrich Wilhelm, der Preußen bedroht sah, schloß zunächst mit den Generalstaaten eine „Defensivallianz" und zog in Preußen 1655 ein Heer von 16—18 000 Mann zusammen. Jetzt zum ersten Mal zeigte sich ein staatliches Gesamtinteresse, indem nicht nur die preußischen Stände bedeutende Mittel, sondern auch die kleve-märkischen Stände dem Kurfürsten iy2 Mill. Thlr. zur Unterhaltung von 6000 Mattn bewilligten. Im Karls x Sturm warf Karl X. Gustav die polnische Macht nieder, besetzte Posen, ®rfol0e Gueseu, Warschau und eroberte Krakau. Daun wandte er sich nach Preußen. Friedrich Wilhelm wollte es nicht auf einen Krieg Königsberger ankommen lassen und vertauschte im Königsberger Vertrage 17. Jan*"i656. die leichte polnische Lehenshoheit mit der schweren schwedischen. Als aber bald darauf infolge einer allgemeinen polnischen Erhebung Karls x. Not. Karl X. alle seine Eroberungen wieder verlor und in große Bedrängnis Marienburger geriet, schloß der Kurfürst mit ihm zu Marienburg ein volles Bünd-^ Bündnis^ nig ihm jedoch statt der Souveränität über Preußen nur den x$um Erwerb polnischer Gebiete verhieß. Durch seinen glänzenden Anteil an Schlacht bei dem itt dreitägiger Schlacht bei Warschau über das fünfmal so zahl- ,*3% reiche polnisch-tatarische Heer erfochtenen Siege gewann er aber mit einem lese' Schlage eine ganz neue Stellung. Als die Polen, durch österreichische Vermittlung vom russischen Kriege befreit und zur See von den Niederländern unterstützt, in Preußen eindrangen, gestand Karl X. dem Kur-

8. Vom Westfälischen Frieden bis zur Gegenwart - S. 28

1901 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
28 Sechste Periode. Von 1648 —1789. — Erster Abschnitt. Von 1648 —1740. 3. Der Nordische Krieg und die Erhebung Rufslands zur europäischen Grofsmacht. Die Gewinnung einer Stellung an der Ostsee und am Schwarzen Meere d. h. der Kampf gegen Schweden und die Türkei war ein Lebensinteresse Rufslands. Gegen die Türken kämpfte Peter glücklich als Bundesgenosse Österreichs (§ 18) und gewann vorübergehend Asow. Viel bedeutender waren seine Er- folge gegen Schweden. §23. a) Schweden von 1632 —1700. Gustav Adolfs Tochter Chri- stine, welche ihrem Yater auf dem Throne folgte, begeistert für Kunst und Wissenschaft — an ihrem Hofe lebten u. a. Descartes und Hugo Grotius —, aber ein Charakter ohne Harmonie und Klarheit und zum Regieren unlustig und ungeeignet, entsagte 1654 der Krone, nachdem sie unter Zustimmung der Stände ihren Yetter Karl Gustav von Pfalz-Zweibrücken, den Sohn einer Schwester Gustav Adolfs, zum Nachfolger ernannt hatte, und wurde katholisch. Karl X. (1654 — 60), dessen Thronrecht der polnische Wasa (Vi § 135) Johann Kasimir bestritt, begann gegen ihn 1655 den Krieg, der für Schwedens wirtschaftlichen Zustand eine Not- wendigkeit war. Rasch warf er Polen nieder und zwang im Ver- trage von Königsberg im Jan. 1656 Friedrich Wilhelm von Brandenburg die polnische Lehenhoheit mit der schwedischen zu vertauschen. Doch Polens Erhebung und Schwedens Mangel an Bundesgenossen nötigten Karl X. in den Vertrag von Marien- burg (Juni 1656) zu willigen, in dem Friedrich Wilhelm gegen die Zusage von Grofs- Polen mit ihm ein Bündnis schlofs. Mit Hilfe brandenburgischer Truppen unter Führung Friedrich Wil- helms, Georg Friedrichs von Waldeck, Ottos von Sparr schlug Karl das an Zahl bedeutend überlegene polnische Heer in der dreitägigen Schlacht bei Warschau im Juli 1656, mufste aber dem Kurfürsten für dessen weitere Teilnahme am Kriege zu Labiau (a. d. Deime, einem Arm des Pregels ins Kurische Haff) den souveränen Besitz von Preußen zugestehen. Als nun jedoch Österreich auf Polens Seite trat und die Dänen in Schweden einfielen, schlofs sich auch Brandenburg unter

9. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 206

1871 - Münster : Coppenrath
— 206 — sagte er, „die Schweden sollen uns noch manchmal schlagen; aber wir lernen! Die Zeit wird kommen, wo wir sie wieder schlagen werden. Die Schlacht soll, denke ich, die Nüssen aus ihrer Trägheit reißen und sie zwingen, zu lernen, was sie nicht wissen!" Des blutigen Weges aber zu solchem Ziele achtete er wenig! So hatte der junge nordische Held in einem Jahre zwei Feinde geschlagen; nun sollte die Reihe an den dritten, den König von Polen, August Ii., kommen. Karl hatte nichts Geringeres im Sinne, als ihn ganz vom Throne zu stoßen und hörte nicht ans die Bitten seines Feindes. Er drängte ihn und seine Sechsen aas Liefland und Kurland, schlug diese bei Clissow und Pultusk in den Jahren 1702 und 1703 und brachte die Polen dahin, daß sie den juugen geistreichen Stanislaus Lesczinsky zu ihrem neuen Könige wählten. August floh nach feinem Lande Sachsen zurück. Aber auch dorthin folgte ihm der junge Held und trieb ihn so in die Enge, daß dieser, um nicht zuletzt auch Sachsen zu verlieren, demüthigst um Frieden bat. Diesen erhielt er zu Altranstädt bei Leipzig (1706*). Er mußte in demselben auf die polnische Krone verzichten und seinen Gegner Lesczinsky als König anerkennen, wie dieses bereits früher bemerkt worden ist. Erbauung Petersburgs (1703). — Unterdessen hatte Peter Jngermannland erobert und beschlossen, am Einflüsse der Newa in den finnischen Meerbusen eine neue Stadt zu bauen, die nach ihm Petersburg heißen sollte. Im Jahre 1703 legte er den Grnnd zu derselben, indem er ans einer Insel in dem Hauptstrome der Newa eine Festung aulegte. Um den Bau schnell zu betreiben, wurden selbst aus den entferntesten Gegenden des Reiches Tausende von Russen, Kosaken, Tartaren, Fin" *) In demselben Jahre gewann Marlborough die Schlacht bei Ramil-lies gegen Villeroi, und entfette Eugen die von den Franzosen hart bedrängte Stadt Turin.

10. Die Zeit von Karl dem Großen bis zu den Kreuzzügen - S. 390

1866 - Leipzig : Teubner
390 Das osir'vnnsche Reich. hängig zu machen, büßte über den Versuch mit dem Verlust seiner Herschaft und Simeon wandte nun gegen den Anstifter seine ganze Macht und bedrängte Konstantinopel so hart, daß Romanos in dem (am 9, Nov.) 926 abge- schloßenen Frieden ihm den Königs- oder Kaisertitel (ßacixeuc), seinen Gesandten den Vorrang vor allen Fremden am Hof und die Herstelluug des frühern Handelsvertrags zubilligen muste. So hoch durch diesen Friede:: die bulgarische Macht gestellt wurde, so schnell kam ihr nach Simeons Tod (st 27. Mai 927) der Verfall. Der Nachfolger Peter griff Tamislaw, welcher sich statt Herzog 'König der Kroaten' nannte, an, erlitt jedoch von demselben 927 eine blutige Niederlage. Die kroatische Macht wuchs, indem Tamislaw und seine Nachfolger, Kresimir Ii und Dirrislaw, die Serben am adriatischen Meer und Dalmatien unter ihre Gewalt brachten und den Vene- tianern für ihre Schifffahrt Tribut auferlegten. Die Abhängigkeit t>ou Byzanz freilich, welche sie anerkannten, blieb ein leerer Schein, nur die Feindschaft der Kroaten gegen die Bulgaren kaut jenen: zu gut. Auch daß 934 der aus der bulgarischen Gefangenschaft entflohne Ceslaw die binncn- ländischen Serben mit Ausnahme der Zachlumer von den Bulgaren frei machte, kostete dem byzantinischen Hof mehr Geld, als es ihm directen Gewinn brachte. Geld kostete auch die Abwehr der Ungern: 934 wurden sie nur durch sehr bedeutende Zahlungen von Konstantinopel abzustehn bewogen und als sie 943 den Anfall wiederholten, war um noch größere Summen nur ein fünfjähriger Waffenstillstand zu erkaufen. Daß aber nur Schwäche der Regie- rung an diesen Miserfolgen in Europa die Schuld trug, ward durch die Siege bewiesen, welche der Feldherr Johannes Kurkuas 926 — 31 (§ 120, 2) am Euphrat über das große Khalifenreich davon trug. Dem kühnen Vordringen, welches 942 sogar Nisibis in die Hände der Byzantiner brachte, folgte schon 944 ein nachteilvolles Zurückgehen. Endlich ward Roma- nos durch die herschsüchtige Ungeduld seiner von ihm zu gleichem Rang mit sich erhobnen Söhne ins Unglück gestürzt. Nachdem Christophoros verstorben, verschworen sich Stephanos und Konstantinos und sandten den Vater auf eine einsame Insel in der Propontis in das Eril. Als sie dann den rechtmäßigen Kaiser zu ermorden Anstalt trafen, entdeckte dessen Gemalin, ihre eigne Schwester Helene, den schwarzen Plan und sandte sie nach demselben traurigen Verbannungsort, wohin sie ruchlos den Vater vertrieben hatten. Konstan- tinos übernahm selbst die Regierung und erntete, obgleich er für deren schwierige Aufgaben weder Sinn noch Kraft hatte, dennoch durch Mildthätig- keit, Gerechtigkeit und Sittenreinheit allgemeine Liebe und Achtung. Ja das Reich gewann, trotz der nachteiligen Verheerungen, welche die Ungern verüb- ten (§ 116, 8), neuen Glanz, indem Rußland nicht allein ehrenvollen Frieden schloß, sondern auch durch Olga's Taufe (§ 116, 5) der Übertritt des Volks zur griechischen Kirche, wie er dann durch Wladimir den Großen oder Heiligen Vollziehung fand, vorbereitet ward. Die durch gegenseitige Ehrengesandtschasten unterhaltncn Verbindungen mit dem spanischen Khalifen Abdarrhaman Iii, so wie mit Otto I von Deutschland und mit italischen Großen, erhöhten, wenn schon sie materiellen Vorteil nicht brachten, doch die Geltung des Reichs im Ausland. Die Angabe, daß der unschnldige Kaiser von seinem eignen den Anfall der Krone nicht erwarten könnenden Sohn ver- giftet worden sei, gehört wol zu den vielen Lügenerfindungen der byzanti- nischen Hofgeschichte, deren Vorhandensein auf das deutlichste darthut, wie der Glauben au Tugend verschwunden und das Verbrechen zur Gewohnheit geworden war.
   bis 10 von 173 weiter»  »»
173 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 173 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 16
1 329
2 10825
3 146
4 3216
5 687
6 70
7 621
8 222
9 108
10 4695
11 343
12 456
13 123
14 6
15 15
16 612
17 8
18 27
19 93
20 34
21 88
22 68
23 397
24 89
25 1194
26 867
27 844
28 1109
29 44
30 19
31 1123
32 271
33 242
34 1942
35 141
36 1516
37 6289
38 38
39 394
40 173
41 26
42 5709
43 406
44 56
45 1144
46 6585
47 1133
48 2529
49 28

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 2
2 2
3 4
4 4
5 0
6 1
7 7
8 2
9 50
10 2
11 1
12 2
13 0
14 0
15 1
16 25
17 32
18 10
19 2
20 17
21 0
22 1
23 24
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 3
30 3
31 0
32 3
33 2
34 122
35 0
36 3
37 7
38 7
39 1
40 1
41 13
42 1
43 5
44 0
45 7
46 1
47 0
48 1
49 0
50 0
51 4
52 3
53 3
54 1
55 0
56 4
57 0
58 0
59 5
60 1
61 3
62 1
63 2
64 1
65 10
66 6
67 26
68 3
69 1
70 2
71 7
72 4
73 1
74 6
75 1
76 2
77 2
78 147
79 1
80 0
81 0
82 3
83 16
84 0
85 6
86 9
87 0
88 5
89 4
90 1
91 0
92 20
93 0
94 5
95 6
96 6
97 5
98 36
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 546
1 164
2 48
3 90
4 130
5 122
6 370
7 390
8 52
9 509
10 205
11 405
12 158
13 164
14 397
15 8
16 108
17 139
18 361
19 962
20 21
21 63
22 2
23 24
24 140
25 584
26 48
27 4
28 28
29 117
30 125
31 366
32 355
33 499
34 288
35 76
36 52
37 4
38 34
39 278
40 208
41 5
42 31
43 134
44 1722
45 58
46 58
47 510
48 144
49 404
50 143
51 86
52 189
53 92
54 725
55 205
56 8
57 3251
58 48
59 515
60 96
61 76
62 70
63 41
64 116
65 103
66 173
67 156
68 103
69 48
70 411
71 299
72 93
73 171
74 28
75 203
76 31
77 68
78 1381
79 74
80 349
81 770
82 68
83 633
84 11
85 34
86 44
87 4121
88 3478
89 156
90 340
91 221
92 174
93 129
94 575
95 221
96 51
97 57
98 264
99 136
100 256
101 312
102 95
103 179
104 29
105 64
106 104
107 484
108 90
109 211
110 107
111 20
112 40
113 399
114 212
115 10
116 27
117 80
118 45
119 1343
120 25
121 220
122 370
123 113
124 84
125 135
126 261
127 835
128 57
129 252
130 503
131 329
132 49
133 1757
134 296
135 1482
136 309
137 250
138 934
139 557
140 824
141 162
142 981
143 200
144 97
145 499
146 5
147 16
148 247
149 357
150 621
151 70
152 154
153 5858
154 106
155 316
156 295
157 246
158 59
159 1618
160 436
161 13
162 4
163 1
164 18
165 287
166 220
167 25
168 35
169 85
170 90
171 116
172 34
173 309
174 168
175 544
176 933
177 710
178 14
179 127
180 73
181 6
182 756
183 706
184 35
185 98
186 84
187 90
188 1728
189 11
190 4
191 632
192 164
193 776
194 124
195 191
196 93
197 160
198 269
199 319