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1. Geschichte des Altertums - S. 189

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 29, 3. Das Kriegswesen. 189 tigen Kriegsdienste verpflichtet. Erst zur Zeit des Perikles wurde der Sold eingeführt; die Fußsoldaten erhielten 2, später 4 Obolen, Offiziere das Doppelte, Reiter das Dreifache, die Feldherrn das Vierfache und dazu noch Verpflegungen in Naturallieferungen. Die Schwerbewaffneten hatten Panzer, Helme, schwere Schilde, Schwerter und lange Spieße; die Leichtbewaffneten führten nur Wurfspeere und keine Schutzwaffen. Die Reiterei der Athener belief sich in der Blütezeit nur auf 1200 Mann. Alljährlich wählte das Volk durch das Los 10 Feldherrn (Strategen) aus den 10 Stämmen; diese bildeten einen Kriegsrat, und der Oberbefehl wechselte täglich. Später behielt man zwar diesen Kriegsrat von 10 Feldherrn bei, übertrug aber einem den Oberbefehl für die ganze Dauer des Kriegs. In der Schlacht bildete das schwer bewaffnete Fußvolk einen dichtgedrängten Haufen, der acht Mann hoch ausgestellt war. Die Trompete gab das Zeichen zum Angriff, der unter allgemeinem Schlachtgeschrei erfolgte. Als Zeichen des Sieges errichtete man Trophäen, an Bäumen aufgehängte Waffen. Hierauf wurde die Beute verteilt. Tapfere Krieger wurden öffentlich belobt, bekränzt und beschenkt. Die Verwundeten wurden auf Staatskosten gepflegt, die Gefallenen durch Leichenreden geehrt und ihre Kinder auf Staatskosten erzogen und erhalten. Die athenische Seemacht wurde durch Themistokles geschaffen. Die Kriegsschiffe wurden durch Ruder in Bewegung gesetzt und führten von der Zahl der stufenweise in die Höhe gehenden Ruderbänke die Namen Dreiruderer, Vierruderer, Fünfruderer. Bei jeder Flotte befanden sich außer den Kriegsschiffen auch Last- und Proviantschiffe. Die Hauptangriffswaffe der Kriegsschiffe war der eherne Schiffsschnabel, womit man durch starken Anprall ein feindliches Schiff in den Grund zu bohren oder das Ruderwerk desselben unbrauchbar zu machen suchte. Die athenischen Schiffe zeichneten sich durch Leichtigkeit in der Bewegung und große Lenkbarkeit aus. Die Phalanx. Schon bei Homer wird die dichtgedrängte Schlachtordnung eine Phalanx genannt, allein erst durch Epaminondas wurde sie jener gefährliche Keil, welcher dazu bestimmt war, die feindlichen Reihen zu durchbrechen. Epaminondas hatte nämlich seine Schwerbewaffneten in der Schlacht bei Mantinea 50 Mann tief ausgestellt und mit ihnen die lakedämonische Schlachtlinie gesprengt. Aus dieser Aufstellung bildete sich später unter Philipp und Alexander dem Großen die makedonische Phalanx. Die Schwerbewaffneten (Hopliten) wurden in 16 Gliedern aufgestellt und bildeten ein längliches Viereck, sodaß jeder Soldat nur wenige Fuß Spielraum hatte;

2. Geschichte des Altertums - S. 314

1889 - Wiesbaden : Kunze
314 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. der Tafel entsprach die Verschwendung, mit welcher man die Speisesäle herrichtete, Tische, Ruhebetten, Polster, Geschirre, Aufsätze bestellte, das zahlreich aufwartende Sklavenheer in Gold und Silber kleidete und für die verschiedenen Bedienungen sorgfältig einüben ließ. Schauspieler, Sänger, Possenreißer, Gladiatoren rc. suchten die Gäste zu unterhalten. Die schwelgerischen Gastmähler hatten Untätigkeit, Unsittlichkeit und allerlei Krankheiten in ihrem Gefolge. Die Schlemmer wurden von hitzigen Fiebern, Kopfschmerz und Schwindel, Schlaflosigkeit, bösartigen Geschwüren rc. geplagt und fanden an keiner Anstrengung mehr Gefallen. Orientalische Verweichlichung zeigte sich in den kleinsten Verhältnissen. Die römischen Stutzer verwandten eben so viel Zeit als die eitelsten Frauen auf ihren Putz, konnten Stunden lang vor dem polierten Metallspiegel stehen, um die Toga in künstliche Falten zu legen, die anmutigste Haltung und Bewegung des Körpers einzuüben und das Haupthaar nach der Mode zu kräuseln. 2. Das Kriegswesen der Römer. Der römische Staat verdankt seine Größe und Erhaltung dem Kriegswesen. Jeder römische Bürger war zum Kriegsdienste verpflichtet und erhielt schon durch die servianische Verfassung seine Ausrüstung vorgeschrieben. Nur die Proletarier, die Handwerker und Freigelassenen waren vom Kriegsdienste frei. Das römische Heer war in Legionen geteilt, welche zu verschiedenen Zeiten 4200—6000 Mann stark waren; eine Legion bestand aus 10 Kohorten, jede Kohorte aus 3 Manipeln, jede Manipel aus 2 Centurien. Zu jeder Legion gehörten 300 Reiter. Die Fußsoldaten zerfielen je nach ihrer Bewaffnung in 3—4 Abteilungen, in die Hastati, Principes und Trictrier. Diese waren mit einem Schild, einem eisernen Helm, Panzer, Beinharnisch, einem Schwert und zwei langen Wurfspießen bewaffnet. Statt der Wurfspieße trugen die Hastati anfangs einen langen Spieß, weil sie im Treffen die erste Linie bildeten; in der zweiten fochten die Principes und in der dritten die Triarier, alte gediente Soldaten. Die Leichtbewaffneten (velites, zuerst im zweiten punischen Kriege) trugen Bogen, Schleuder, Schwert und einen Schild aus Tiersellen. Die Reiterei ritt ohne Sattel und Steigbügel. Die ersten 3 Ordnungen bildeten die Schwerbewaffneten; sie fochten in Kohorten und Manipeln, die Leichtbewaffneten in ausgelösten Reihen vor den Linien, wo es erforderlich war. Die Entscheidung führte das Handgemenge herbei. Auf dem Marsche mußte jeder Soldat

3. Geschichte - S. 146

1913 - Berlin : Oehmigke
- 146 — und fragte wieder, diesmal auf französisch: „Madame, wo ist das Rathaus?" Das war freilich von der Friedrich- und Krausenstraßenecke sehr weit entfernt, und der Mutter ward bange, er werde sie auffordern, ihm einen Wegweiser zu schaffen. Die Magd war Gott weiß wo. Jeder, den man gerufen hätte, würde sich höflichst für diesen Dienst bedankt haben. Indes der Mann war so freundlich, daß ihm in weitläufigen Worten Bescheid erteilt werden konnte. Während der Unterhaltung hörten wir Trompeten in der Leipziger Straße schmettern. Ach, es war der erste Siegesruf des Feindes, den ich hörte, den ich haßte. Bittere Tränen stürzten mir über die Wangen. Der Chasseur aber fluchte: „Donnerwetter, sie sind schon da!" gab dem Pferde die Sporen und jagte pfeilschnell fort. Tiefatmend blickten wir ihm nach, wie er sich in den Straßen verlor. Zugleich aber zog in der Leipziger Straße ein prächtiges Regiment roter Husaren vorbei, den schmetternden Trompeten nach; später folgte ihm ein Trupp Offiziere in glänzendem Schmuck. Der Einzug der ersten Franzosen war erfolgt. Eines Tages frühmorgens wirbelten die Trommeln den Generalmarsch. Das Korps des Marschalls Davoust zog vor das Hallesche Tor, um von dem Kaiser gemustert zu werden.. Die langen Reihen standen aufmarschiert und harrten ihres Kaisers, der gegen Mittag erschien. Er kam im Schritt durch das Hallesche Tor geritten auf einem etwas mageren Schimmel, der aber, wie wir später sahen, vortrefflich laufen konnte. Er war in seinem bekannten grünen Anzuge, der eben nicht wie angegossen paßte. Dies war auch nicht das Merkwürdigste, wohl aber das ausdrucksvolle und doch so kalte Gesicht. Sein Teint war gelblich, beinahe ledern. Aber wenn er die blitzenden Augen, wiewohl sie etwas tief lagen, auf einen Gegenstand heftete, belebten sich seine Züge, und der durchbohrende Blick war kaum zu ertragen. Sein Kinn war stark, mit dem blauen Schimmer des Bartes. Der Mund war von sehr dünnen Lippen bedeckt und zeigte Verschlossenheit. Das schwarze Haar war glatt und dünn und glänzte wenig unter dem Hute hervor. Seine Haltung zu Pferde war eine gezwungene, nicht die eines Reiters, der mit dem Rosse verschmolzen ist. Aber dieser unscheinbare Mann war der Ausgezeichnetste unter seinem glänzenden Gefolge, und niemand konnte verkennen, daß er den ersten Rang einnahm..

4. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 3

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Am ersten Mobilmachungstage 1914 in Königsberg. 3 der Polizei schwer fiel, den Weg für die Wagen frei zu halten. Unausgesetzt wurden patriotische Lieder gesungen und Hochrufe auf den deutschen und österreichischen Kaiser ausgebracht. Jeder Soldat, der sich zeigte, wurde stürmisch begrüßt. Alt und jung beteiligten sich in gleicher Weise an diesen Kundgebungen. Die Verteidiger des Vaterlandes, die vielleicht schon am nächsten Tage in das Feld hinausziehen mußten, konnten aus der großen Begeisterung erkennen: Diejenigen, die nicht in der Lage sind, auch zu den Waffen zu greifen, begleiten uns mit den besten Segenswünschen. * * * Am Sonntag den 2. August, dem ersten Mobilmachungstage, glich die Innenstadt einem kochenden See. Soldaten, Soldaten und nochmals Soldaten! Vielfach versah neben der Polizei Militär den Ordnungsdienst. Tausende und Abertausende von Menschen wogten in den Hauptstraßen auf und nieder. Es herrschte eine solche Begeisterung, wie sie wohl noch nie, auch nicht im Jahre 1870, Königsberg erlebt hat. Wo sich Truppen zeigten, wurden sie entblößten Hauptes von allen, die am Wege standen, mit Hurra begrüßt. 1 ! , E>, Man rief sich im Vorübergehen Begrüßungen und freundschaftlichen Trost zu, und das Band einer großen Verbrüderung, in der jeglicher Unterschied des Standes und des Besitzes schwinden, umschlang alle. Man sah zur Fahne Einberufene bald hier, bald da Halt machen, um Freunden und Bekannten zum Abschiede, vielleicht für immer, die Hand zu drücken. Andere zogen in langen Abteilungen, von wenigen Soldaten geleitet, durch die Straßen. Viele von ihnen trugen zur Hälfte noch bürgerliche Kleidung, zur Hälfte schon militärische Ausrüstung. Sie waren auf dem Wege zur nächsten Kaserne, um dort ihre Einkleidung zu vollenden. Eine große Zahl wurde in Wagen befördert; auch Privatfuhrwerke, Automobile, Pferde waren massenweise im Dienste des Heeres verwendet. Ungewohnt war es, so manchen, den man sonst nur in Amt und Würden, im Privatberuf und Bürgerkleid gesehen hatte, nun mit einem Male als Angehörigen der bewaffneten Macht zu erblicken. Während die Reservisten zu den Fahnen eilten, sah man die Linientruppen, mit Blumen geschmückt, unter dem Jubel der Bevölkerung mit klingendem Spiel nach den Bahnhöfen marschieren, um schnell an die Grenze befördert zu werden. „Die farbenfrohe Uniform*) der Friedenszeit hatte sich in die feldgraue Kleidung des Krieges verwandelt. Jetzt gab es keine rote Husaren und gelbe Dragoner und grüne Jäger mehr. Die leuchtenden Aufschläge, die blinkenden Knöpfe und silbernen Säbelkoppeln, die funkelnden Helmspitzen und die strahlenden Säbelscheiden — weg damit! Jetzt nur keine Aufsehen erregen! *) Aus: „Kriegsbuch für die Jugend und das Volk." Franckh'sche Verlagshandlung. Stuttgart.

5. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 70

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
70 Der Kriegsfreiwillige. mit meinen tapferen Sieben, die alle das Eiserne Kreuz 2. Klasse bekamen und zum Teil zu Unteroffizieren befördert wurden. Mir selbst wurde für diesen Erfolg das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Unteroffizier Sonntag, 1./176. 43. Der Kriegsfreiwillige. (Nach einem wirklichen Vorgang aus den Ostkämpfen.) Ein junges Blut steht stramm wie ein Pfahl, Hacken zusammen, vorm General. „Name? Wie alt?" — „Fast neunzehn Jahr." — „So, so! Nun erzähle mal, wie es war. Wohl Kriegsfreiwilliger?" — „Iu Befehl!" — „Hm! Nun erzähl'!" — „Ich war als Kellner in Stellung und ging freiwillig los, als der Krieg anfing, wurde auch endlich angenommen und ausgebildet sieben Wochen hindurch. Dann sind wir vor den Feind gekommen mit Exzellenz von Hindenburg. Vor uns die Russen in Übermacht, wir eingegraben. Es hat gekracht von Maschinengewehren und Batterien, Flieger surrten über uns hin. Da lagen wir. Wie Raubtiertatzen schlug uns der Granaten eisernes Platzen. Keinen Schritt vorwärts, keinen Zurück, unsere Füße stehen im blutigen Schlick*). Und keine Hilfe. Wir sind allein, weit vorgeschoben — ganz allein. Der Hauptmann fällt. Die Leutnants liegen in Blut und Fetzen. — Der Feind soll siegen? Wer hat das Kommando? — Ein Vizefeldwebel springt und ruft und hebt den Säbel und fällt, noch röchelnd: Vorwärts! Vorwärts! Uns steht das Herz: Keinen Chargierten**) mehr — und alle Patronentaschen leer — ganz zerschossen die Kompagnie — und der Feind rückt an! *) Schlick — mit Sand vermischte Erde auf dem ©runde des Wassers. Hier im allgemeinen — Schlamm. **) Chargierte = Beförderte, alle Angehörige der Armee über den Gemeinen.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 69

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 69 — man die Mörser zuuanonen, und in diesevonnerbüchsen, wie sie genannt wurden, lud man später statt der Steine eiserne Kugeln von gewaltiger Schwere. Später machte man auch dünne Rohre, die ein einzelner Mann tragen und regieren konnte. So entstanden die Handfeuerwaffen, die Büchsen und Flinten, die nach und nach immer mehr vervollkommnet wurden. 3. Umgestaltung des Kriegswesens. Landsknechte, urch diese neu erfundenen Waffen wurde das ganze Kriegswesen umgewandelt, was half jetzt den Rittern all ihre Kraft und (Bewandt-W, wozu nützte ihnen der eherne Panzer und der mächtige Speer? Der geringste Fußsoldat konnte sie mit seiner Büchse aus der Ferne erlegen, und durch die Kugeln der Donnerbüchsen sanken die Mauern %er Burgen in Trümmer. Umsonst eiferten die Ritter gegen die Feuergewehre, die sie heimtückische, unehrliche Waffen nannten; sie mußten endlich vor der neuen (Erfindung Schwert und Lanze nieder-und erkennen, daß es mit dem Ritterwesen zu Ende, und daß eine neue Seit im Rnzuge sei. Rn Stelle der Ritterheere traten die Landsknechte, Söldner, die zuerst Kaiser Maximilian „aus dem ande" geworben hatte. Die Landsknechte waren verwegene Gesellen, ote den Krieg als Handwerk betrieben und für jeden zu haben waren, öcr sie bezahlte. Ihre Tracht war phantastisch: geschlitzte Wämser und Pluderhosen,- ihre Bewaffnung bestand teils aus Feuergewehren, teils aus Spießen oder Hellebarden. Sie hatten ihre eigenen Gesetze, öte Artikel". Meuterer, Rusreißer und sonst disziplinlose Gesellen verfielen dem „Recht der langen Spieße". Die Kameraden bildeten cmc ®affe» in die der verurteilte hineingestoßen wurde,- von den ihm entgegenstarrenden Spießen wurde er durchbohrt. Die Landsknecht-We waren in Regimenter eingeteilt, diese in Fähnlein und Rotten, (cm berühmter Landsknechtführer ist Georg von Frunösbera gewesen. 4. Die vuchdruckerkunst. wichtiger noch als die (Erfindung es Schießpulvers ist die der Buchdruckerkunst, die ebenfalls von emem Deutschen gemacht wurde (1440). Lange Seit gab es keine andern als gefchriebene Bücher. Diese wurden meist in den Klöstern verfertigt, in denen sich die Mönche mit dem Bücherabfchreiben beschäftigten; sie waren natürlich sehr teuer. Denn wieviel Seit und Arbeit kostete es, ein einziges Buch abzuschreiben! Daher konnten nur reiche Leute Bücher besitzen. Selbst das Buch der Bücher, die heilige Schrift, war höchst selten: denn eine vollständige Bibel kostete

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 225

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
225 braten und süßes Gebäck bei jeder Mahlzeit verzehren, begnügen sie sich im Felde mit einer Hand voll roher Hirse und frischem Quellwasser. Auf- fallend ist es, daß sie auf die muhamedanischen Feiertage weniger Gewicht legen, als auf die alten heidnischen, welche noch bis zur Stunde mit großen Thieropfern, Schmausereien und Kampfspielen begangen werden. Merkwürdig ist die Gegend von Baku und Abscheron, einer kleinen Halbinsel des kaspischen Meeres. Hier sind Naphtha- oder Bergölquellen und das ewige Feuer anzutreffen. Aus den Spalten des muschelartigen Bodens steigt Kohlenwasserstoffgas empor, welches sich bei Berührung mit einer Flamme rasch entzündet und fortbrennt. Zu diesen Feuern sind früh- zeitig die Parsen und Ghuebern gewallfahrt, und noch jetzt hat dieser Brauch nicht aufgehört. Der Boden ist mit diesem Gase so erfüllt, daß man es zum Kochen und zur Beleuchtung der Hütten gebrauchen kann. Man steckt eine Röhre in den Boden, entzündet das Gas und kann es löschen, wenn man die Oeffnung der Röhre wieder verschließt. Ortsbeschreibung: Stawropol, 7000 E. .Tiflis am Kür in der Provinz Georgien, 60,000 E. Bedeutender Handel. Deutsche Colonien liegen in der Nähe. Eriwan, 15,000 E., am Fuße des Ararat im russischen Armenien. Westlich davon liegt das reiche Kloster Etschmiadzin, die Resi- denz des Katholikos (Patriarchen) der armenisch-christlichen Kirche. Am kaspischen Meere sind Derbent wegen seiner Bergöl- und Naphthagruben und Baku aus Abscheron wegen des ewigen Feuers zu merken. § 91. Die Staaten von Arabien. (50,000 Q.-M., 4 Mill. Einwohner.) Schon im Alterthume lebte das Volk von Arabien wie noch jetzt von Ackerbau, Viehzucht und Raub. Die Araber sind von mittlerer Größe, starkem Knochenbau, aber mager; in höheren Gegenden ist ihre Gesichts- farbe weiß, in der Ebene braungelb. Schwarze, feurige Augen, eine fein- gebildete Nase, ein sorgsam gepstegter Bart und eine würdevolle Haltung zeichnen die Araber Vortheilhaft aus. Sie leben noch jetzt meist als No- maden, lieben Abenteuer, Märchen und Lieder und haben ihre angeborene Tapferkeit, ihr Gefühl für Freiheit und Unabhängigkeit und ihre alten Staatsformen beibehalten. Ihr Charakter ist edel und menschenfreundlich; ihre Sitten sind einfach und altherkömmlich. So leicht sie aufbrausen, so leicht lassen sie sich auch wieder besänftigen. Gastfreiheit gehört zu den ersten Tugenden der Araber; wer einmal Salz und Brot mit ihnen gegessen oder die Wohnung betreten, ist ihr Gastfreund. Sie sind noch sehr aber- gläubisch; überall vermuthen sie Geister und Zauberei. Ihre Nahrung ist einfach. Nothwendig zu dem Leben ist den Arabern die Dattel; sie be- greifen nicht, wie z. B. die Engländer ohne diese Frucht leben können; ihre Kleidung ist ganz orientalisch: weite Beinkleider, Gürtel, Jacke, gewählte Kopfbedeckung rc. Die ansässigen Araber treiben Ackerbau und Handel; die Beduinen, d. h. die Söhne der Wüste, ziehen als Nomaden und Räuber umher. ' Diese zerfallen in viele Stämme, welche in fortwährender Fehde mit einander leben. Ihr Reichthum besteht in Heerden und Pferden. Den Cassian, Geographie. 4. Aufl. in

8. Zweiter oder höherer Kursus - S. 817

1850 - Weilburg : Lanz
817 X. D i e Mongolei. in einen Zopf geflochten; das Gesicht ist rimb, unten spitzig und 'gleichsam eingedrückt, die Stirne flach; die Ohren sind groß und weit abstehend, • die Augen klein und schief liegend; aber der Blick ist lebhaft und durchdringend; die Backenknochen stehen'weit hervor; die Vase ist platt, der Mund groß, der Bart dünn, die Gesichtsfarbe gelb oder schwarzbräunlich mit rothen Warzen. Dem Character nach werden die Mongolen als gutherzig/ freundlich, dienstfertig und gastfrei geschildert; auch wird ihre Pietät sehr gepriesen. Nur die Begierde nach Gewinn verleitet sie zu Plünderung und Raub, und in den Kriegen, die sie der Beute wegen beginnen, zeigen sie neben viel Schlauheit und List auch nicht selten Treulosigkeit und Graüsamkeit. §. 961. Die Mongolen besitzen nur wenig von einer eigenen Literatur; ihre Bücher, größtentheils religiösen Inhalts, sind aus dem Tibetamfchen übersetzt. — Dieses Volk besteht dem größten Theile nach aus Nomaden, welche in Jurten oder Filzzelten leben; auch Jagd und Fischerei beschäftigt dieselben- Nur in den südwestlichen Gegenden (Tur- fan) findet ein erwähnenswerther Acker- und Garten-, auch Seidenbau Statt. Hier zeigt sich auch einige Industrie, deren Erzeugnisse Seiden- und Baumwollenzeugc, Leder, Gold-, Silber- und andere Metallwaaren sind, Der Handel wird durch Karawanen betrieben. Aarkand und Kaschgar gehören zu den wichtigsten'handelsplätzen des innern Asien's. — Das Land steht zum Theile unmittelbar unter dem chinesischen Kaiser; der größte Theil desselben aber erkennt nur dessen Landeshoheit an. Die einzelnen Stämme der Mongolen nämlich haben eigene erbliche Fürsten (Ehan's), deren Oberherr der Kaiser ist.. Es herrscht eine militärische Verfassung, und diese verpflichtet die.in Regimenter abgetheilten Bewohner während des' Friedens hauptsächlich zur Bewachung der Grenze gegen Rußland, wogegen sie völlige Abgabenfreiheit genießen. §. 962. Die Mongolei zerfällt, der gewöhnlichen Ein- theiluug zufolge,- in fünf große Landstrecken, nämlich 1) die Scharra-Mongolei im Nordbsten, 2) die Kalkas-Mo ri- golet im Norden, 3) die Songarei im Nordwester!, i) die

9. Geschichte der Neuzeit - S. 188

1887 - Wiesbaden : Kunze
188 Zweite Periode der Neuzeit. sich die Brandenburger bei der Eroberung Ofens so auszeichneten, daß sie von den Türken Feuermänner genannt wurden. Wie der Kurfürst nach außen zum Schutze des Reiches auftrat und die Rechte seines Landes wahrte, so wirkte er im Innern mit scharfem Blick und fester Hand für die Wohlfahrt seiner Unterthanen. Die Schäden, welche der 30jährige Krieg seinem Lande gebracht hatte, tilgte er, indem er dem Ackerbau aufhalf und in den verwüsteten Landschaften niederländische und schweizer Kolonisten ansiedelte. Die weit aus einander liegenden Teile seines Landes verband er durch Einführung einer einheitlichen Verwaltung enger mit einander. Die Vorrechte der Stände, welche nur auf ihren Vorteil bedacht waren, hob er auf und brach den Widerstand, der ihm in Preußen von denselben entgegengesetzt wurde. Auf inländische wie ausländische Gegenstände des täglichen Verbrauchs legte er eine Steuer, die alle Unterthanen ohne Unterschied treffen sollte, und erhöhte dadurch die nötigen Staatseinkünfte. Handel und Verkehr förderte er durch Anlegung von Landstraßen und Einrichtung des Po st wesen s. Zwischen Oder, Spree und Elbe schuf er eine Wasserstraße durch Anlage des Friedrich-Wil-helms-Kanals. Ja, sein Blick richtete sich bereits auf den Seehandel, den er bei den Holländern in Blüte gesehen; darum sein Streben nach dem Besitze Vorpommerns und dessen Häfen. Er wollte Brandenburg auch zu einer Seemacht erheben, begann deshalb mit Erbauung einer Flotte und gründete an der Goldküste von Guinea 1683 eine Kolonie mit der Festung Großfriedrichsburg (die unter Friedrich Wilhelm I. an Holland kam). Einen erfreulichen Zuwachs an betriebsamen Kräften erhielt fein Land durch 20000 Hugenotten, die nach der Aufhebung des Ediktez von Nantes 1685 aus Frankreich flohen und bereitwillig von ihm aufgenommen wurden. Die meisten ließen sich in Berlin nieder, wo sie die „französische Kolonie" gründeten und sich durch Fleiß und Geschicklichkeit auszeichneten. Eine Hauptsorge für ihn bildete die Verbesserung des Heerwesens. Entgegen der bisherigen Einrichtung, wonach im Kriegsfälle Ritter und Bauern zum Kampfe aufgeboten und nach Beendigung des Krieges wieder entlassen wurden, schuf er ein stehendes Heer aus geworbenen und besoldeten Leuten, die in Friedenszeiten im Militärdienst tüchtig geschult wurden. Bei der Ausbildung des Heeres, das allmählich auf 28 000 Mann anwuchs, . unterstützten ihn der General von Sparr, ein Meister des Geschütz-

10. Für Sexta, Quinta und Quarta - S. 23

1882 - Breslau : Hirt
23 7. Das Königreich Korea ist wenig bekannt. 8. Das Kaiserreich Japan mit W Tokios 800 T. Einw., ein Jnselreich, zu dem auch die Kurilen und die Rin-kin-Jnseln gehören. 9. Das Kaiserreich Ziam (mit Wbangkok* | Mill. Einw.) ist der bedeutendste Staat in Hinterindien. 10. Das Königreich perlien imit Wteherän^, 200 T. Einw.), Afghani- stan und öelntschistan liegen auf dem Hochlande von Iran. Wevölkerung. Die weiten Ländergebiete, welche den europäischen Nationen gehören, sind nur zum kleinsten Teile von Europäern bewohnt; die Hauptmasse der Bevölkerung besteht vielmehr aus den Eingeborenen. Drei Rassen sind in Asien vertreten: Chinese. 1. Die kaukasische Rasse (siehe S. 19), zu der hier die Armenier, Jranier, Inder und Araber zählen. 2. Die mongolische Rasse; ihre Kenn- zeichen sind weizengelbe Farbe, eckiger Schädel, vorspringende Backenknochen, glattes Gesicht, enggeschlitzte Augen, bartloses Kinn und meist schwarze, schlichte Haare. Sie ist über den größten Teil Asiens verbreitet; die Chi- nesen und Japanesen sind die hervor- ragendsten Völker. 3. Die malaiische Rasse aus Maläka und dem malaiischen Archipel hat folgende Eigentümlichkeiten: meist braune Hautfarbe, hervorragende Kiefern, hohe Stirn und dichtes, aber weiches, schwarzes Haar. Japanese. Malaie.
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