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1. Leitfaden der alten Geographie - S. 57

1879 - Berlin : Reimer
Lykaonien. Isaurien. Kilikien. Kypros. 57 einigt der von den hohen Yorketten des Tauros bis zur Küste erfüllte westliche waldreiche Landstrich, welchen die Griechen das „rauhe Kilikien“ (Kilixia rj Tqay^sta) nannten.2) Alte Reichshauptstadt in der Ebene das von den assyrischen Königen gegründete Tarsos (j. Tersüs) am Fl. Kydnos, auch in der Zeit griechischer und römischer Herrschaft volkreich und blühend. Die Küstenstädte Soloi, Mallos, Aegeae (j. Ajas) hatten schon in persischer Zeit zahlreiche griechische Bewohner, ebenso im rauhen Kilikien die Hafenorte Nagidos und Kelenderis (j. Kilindria); ebenda war Seleu/ceia (j. Selefke) die unter den syrischen Königen neu gegründete griechische Hauptstadt. I s s o s in der kleineren bergumschlossenen östlichen Küstenebene ist durch die Schlacht von 333 berühmt.3) x) Hinsichtlich der Nationalität der eigentlichen Kiliker bleibt ungewiss, ob sie durchaus dem benachbarten nordsemititischen (aramaeischen) Stamme zuzurechnen seien oder ob nur eine starke Einmischung desselben* sowie der an den Küsten ihre Niederlassungen begründenden Phoenikier anzunehmen sei, wie es verschiedene Namen, Cultusformen und Traditionen (namentlich auch die Teilname der Kiliker an entfernten phoenikischen Colonien) wahrscheinlich machen. 2) Diese Westhälfte ist vor der östlichen für Erleichterung der Seeschiffahrt bevorzugt durch Reichtum an vorzüglichem Schiffsbauholz und zahlreiche in den felsigen Küstenrand einschneidende Hafenbuchten, deshalb schon früh von kleineren phoenikischen und griechischen Ansiedelungen aufgesucht und dann in der hellenistischen Periode ein von den beiden Grossmächten Syrien und Aegypten erstrebter und umkämpfter Besitz; ebenso nach deren Verfall Schauplatz des kilikischen Seeräuberstates, welcher die ganze Osthälfte des Mittelmeeres unsicher machte, bis Pompejus’ Einschreiten ihn vernichtete und durch neue griechische Ansiedelungen ersetzte. 3) Das Gebirge Amanos, welches im Norden sich an den Tauros anschliessend, die Ostküste des issischen Golfes, des innersten Winkels des Mittelmeeres begleitet, bildet die natürliche Grenzscheide Kilikiens von Ober-Syrien, daher heisst die als Grenze gewöhnlich angenommene Stelle, wo es mit steilen Vorhöhen dicht an die Küste tritt, die syrisch-kilikische Pforte {nvlat, Kuliy.lag y.al Zvqicig): wogegen der zweite südlichere über die Einsattelung der Amanos-Kette selbst von der Küste ins Binnenland führende Hochpass (680m) einfach nvlab 2vgiai>, die nördlicher gelegenen noch höheren Pässe über denselben Bergrücken aber, welche direkt aus dem höheren Ober-Syrien in die Ebene von Issos führen, amanische Pforten (nvhao Afxaviy.ai, A/j.avldsg) heissen; letztere hatte Dareios benutzt, um in den Rücken des makedonischen Heeres zu kommen, welches bereits südlich über den Grenzpass vorgerückt war, so dass Alexander in die Ebene von Issos zurückkehrend, dort von Süden her das persische Heer angriff. 80. Kypros. Die unter diesem Namen (von den neueren Orientalen Kibris ausgesprochen) seit der Griechenzeit allgemein bekannte Insel1), liegt dem kilikischen Tauros parallel gestreckt, von zwei W—0. verlaufenden Gebirgsmassen beherrscht: einer niederen steil zur Nordküste abfallenden (Gipfel Olympos der Alten ca. 1000m) und der

2. Das Deutsche Reich - S. 266

1900 - Leipzig : Spamer
266 Erstes Kapitel. sein Erbrecht geltend zu machen; nur stückweise kam das Land an die Hohen- zollern (1648, 1720 und 1814). Die Söhne des ersten Herzogs Swantibor (gest. 1107) teilten das Land (Ost- Pommern oder Pomerellen, mit der Hauptstadt Danzig, und Westpommern oder Slawien, mit Stettin) und sührten das Christentum ein (Bischof Otto von Bam- berg; Gründung eines Bistums Wollin, das später nach Kammin verlegt wurde); mit dem Anschlüsse Pommerns an das Deutsche Reich (1181) begann die Germani- sierung Pommerns, besonders gefördert durch Ansiedler aus Braunschweig, West- salen und Ostfriesland. Ostpommern fiel Ende des 13. Jahrhunderts an Polen, vorübergehend an den Markgrafen Waldemar von Brandenburg und kam durch Kauf (1309) an den Deutschen Orden, welcher es durch den zweiten Thorner Frieden wieder an Polen verlor. Das westliche oder eigentliche Pommern teilte sich seit 1295 in die beiden Herzogtümer Wolgast und Stettin, deren ersteres 1323 die Insel Rügen erwarb. Dieselbe war 1168 von Dänemark erobert und für das Christentum gewonnen worden. Nach dem Aussterben der Stettiner Linie folgten hier, trotz der Erbansprüche Brandenburgs, (1464) die Wolgaster Herzöge, welche aber 1531 wieder teilten. Inzwischen war die Reformation eingedrungen, welche 1534 durch Land- tagsbeschluß zu allgemeiner Annahme kam. Im Dreißigjährigen Kriege wurde Pommern (nach 1626) von Wallenfteins Truppen überflutet; nur Stralsund wider- stand, von den Schweden unterstützt, einer hartnäckigen Belagerung. Inzwischen war die Wolgaster Linie ausgestorben und Herzog Bogislaw Xiv. hatte nochmals ganz Pommern unter seinem Zepter vereinigt. 1630 befreite Gustav Adolf Pommern von den kaiserlichen Besatzungen; von den Schweden aber konnte der Große Kurfürst im Westfälischen Frieden nur den größten Teil von Hinterpommern nebst Kammin er- halten; erst Friedrich Wilhelm I. erwarb durch den nordischen Krieg Vorpommern bis zur Peene und Friedrich Wilhelm Iii. durch den Wiener Frieden auch Neu- Vorpommern nebst Rügen. Zur Abruudung sind von der Neumark die Kreise Schivelbein und Dramburg der Provinz Pommern hinzugefügt worden. Die Provinz gehört der norddeutschen Tiefebene an und zeigt Vorherr- schend moorige und sandige Gegenden. Geologisch gehört sie größtenteils dem Schwemmlande an und zwar macht sich besonders im östlichen Teile ein fort- dauerndes Zurückweichen der Küste vor dem Meere bemerkbar. Die größere östliche Hälfte, welche bis zur Oder reicht, wird in mäßiger Entfernung von der Ostsee durch den pommerschen Landrücken durchzogen, welcher eine Fortsetzung des preußischen Landrückens bildet. Der pommersche Rücken faßt mit anmutigen Höhen, die von Laubwald be- standen sind, das obere Thal der Leba ein und steigt hier im Dombrowaberge 238 rn hoch („Kassubische Schweiz"). Weiter südwestlich folgt das menschenleere, aus kahlen Höhen bestehende Rummelsbergische Hügelland; demselben sind gegen Norden und Nordwesten vereinzette Erhebungen vorgelagert, z. B. der Mutrinberg (193 rn), der Revekol (154 rn), der Hollenberg (248 rn), der breite und bewaldete Gollenberg bei Köslin (146 m). In südwestlicher Fortsetzung nach der Oder zu verliert der Land- rücken im allgemeinen an Höhe, hat aber im Spitzberg bei Tempelburg und im Ratzenberg bei Ratzebuhr noch immer eine Höhe von über 200 m. Bei Polzin schließt der Rücken ein anmutiges Hügelland ein, welches wegen seiner prächtigen Laubwälder, ertragreichen Felder und saftigen Wiesengründe als „pommersche Schweiz" bezeichnet wird. Westlich von der Oder ist die Provinz vorherrschend flach und eben; nur in der Nähe des Meeres finden sich dünenartige Erhebungen und auf Rügen steigen die Kreideberge zu bedeutender Höhe, so im Rngard bei Bergen zu 107, im Granitz zu 97, in der Stubbenkammer mit dem Königstuhl zu 128 m. Nützliche Mineralien sind nur sehr spärlich vorhanden; es finden sich fast nur Bernstein und etwas Braunkohle. Ersterer wird als Auswurf der See in einzelnen kleinen Stücken hin und wieder am Strande gesammelt oder mehr im Innern des Landes gegraben. Bei Bütow, Rummelsberg. Belgard, Schlawe waren früher diese Grübereien sehr ergiebig,

3. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 332

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
332 Kanäle von und zwischen den beiden Flüssen eine regelmäßige und ausgedehnte Bewässerung zu bewirken. So konnten die Einwohner, wie in Egypten, mit Sicherheit aus ihre Ernte rechnen und ihren Ertrag meist vorher bestimmen. Aber freilich liegt in jener Sicherheit und jenem Reichthum auch der Grund des Stehenbleibens auf der einmal erreichten Stufe der Bildung. Vergl. Egypten, Peru, Mexiko. Wie jene Reiche vergingen und ihre Riesenstädte Ninive am Tigris- in der Nähe des heutigen Mosul, und dos einst 12 Meilen im Um, sänge haltende Babylon am (Euphrat in Trümmer sanken, so ist auch die vormalige Fruchtbarkeit verschwunden, zumal seit die Türken Herren des Landes sind. Das Land zwischen Euphrat und Tigris, von den Alten Mesopotamien, d. h. mitten zwischen Flüssen, von den Türken Al Dschesira, d. i. Insel genannt, ist in seinem nordwestlichen Theile wüstes Berg- und Hügelland. Ani Saume dieses. Gebiets liegt Mosul mit 75,000 E. und wichtigen Baumwolleufabriken (Musselin) Arbil (Erbil), östlich an einem Zufluß des Zarb, linker Nebenfluß des Tigris, er- innert an Arbela, wo Alexander die Perser zuni dritten Mal schlug, 2. Oct. 331. Die Kurden, ein großenteils unabhängiges Hirten- und Räubervolk, besitzen vor- zugsweise dieses Gebiet. Tiarbekir, 60,000 E., srüher mit bedeutender Weberei, am oberen Tigris, verfällt. — Ter mittlere Theil ist Steppe. — Der südliche Theil, die Heiniath der Babylonier oder Chaldäer, von den Türken Irak Arabi ge- nannt, ist das eigentliche Tiefland. Ter Sitz des Statthalters ist Bagdad mit 66,000 E., zu den Zeiten der arabischen Kalifen, zumal Harun al Raschid's, von feen- hafter Pracht und weit größer.wichtiger uoch als Handelsplatz ist Basra oder Bassora mit 60,000 E. (nach Daniel [1874] nur 5000) am Schat-el-Arab, aber in ungesunder Lage. — Bei der Vernachlässigung des Landes, das jetzt^wie in alter Zeit ein Culturland sein könnte, dringt die Wüste immer weiter vor. §92. Kleinasien. Welche Form hat das Land? Auf wie vielen und welchen Seiten ist es vom Meere begrenzt? Von welchen? Wo tritt es Europa nahe? Durch welche Straßen ist es von ihm geschieden? Tie Halbinsel ist die natürliche Brücke zwischen beiden Erdtheilen. Sie liegt zwischen den: 36. u. 42° Nbr. Mit welchen Ländern Europa's theilt es diese Lage? Die Gebirge haben, wie früher erwähnt, ihren Knotenpunkt im Armenischen Hochlande. Von der Westseite des Plateaus von Diarbekir, wo der Euphrat das süd-armenische Grenzgebirgc in südlichem Lause durchbricht, zieht der aus Granit und Glimmerschiefer bestehende Tanrus in südwestlicher Richtung zur Bucht von Skauderun und theilt sich an dieser, indem er einmal nach W. mit der Südküste parallel zum ägäischeu Meere läuft und zweitens in einem 20 Ml breiten Kalkgebirge die Küste von Syrien begleitet. Ter erste Zweig hat nur eine Kammhöhe von 975—1 625 m. 3 — 5000', aber viele Gipfel erheben sich 1300 — 2600 m. 8 — 10,000' hoch. Mit der Nordküste parallel zieht ebenfalls ein Gebirgszug, der nach alten Landschaften in der östlichen Hälfte das Pontische, in der westlichen, von dem Kisil Jrmak, dem 1) Die Geschichte erzählt, daß zu dieses Kalifen Zeit fast täglich mit Büchern beladene Kameele zu den Thoren Bagdads hereingezogen, und daß er die Werke Plato's und Aristoteles u. A. habe übersetzen lassen, während 'in Europa die Wissenschaft unterdrückt wurde.

4. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 336

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
336 ihrer für den Karawanenhandel so günstigen Lage verdankt die Stadt seit der ältesten Zeit ihre Dauer und Blüthe und ihre stets bedeutende Einwohnerzahl, die jetzt noch 150,900 beträgt. Emst war sie die Hauptstadt Saladins. Nordöstlich von hier liegen in einer Oase der Wüste die Ruinen der von Salomo gegründeten, namentlich als Residenz der kühnen Zenobia berühmten Palmenstadt Tadmor oder Palmyra. Die ehemals so glänzenden Phönizischen Städte Tyrus, das London der alten Welt, und Sidon, jetzt Sur und Saide, sind elende Flecken. Noch jetzt eine be deutende Hafenstadt ist Beirut (Berytns) mit 80,000 E,, ebenso Tripoli (Tarablus). Der mächtige und quellenreiche Libanon war vormals von den herrlichsten Cedernwaldungen bedeckt, deren 30 m. hohe Stämme von schönem bräunlichen, leichten, festen und wohlriechenden Holze den salomonischen Tempel bauen halfen und das vortrefflichste Material zum Schiffsbau lieferten. „Die Cedern sind gefallen." Nur noch wenige Hundert bilden den berühmten Cedernhain, der im nördlichen Libanon unfern seines höchsten Berges, des Makmel, sich befindet. Den Libanon bewohnen zwei kriegerische Stämme, den nördlichen die christlichen Maroniten, den südlichen die zwischen Christenthum und Islam schwankenden Drusen. Palästina, ehrwürdig durch die heiligsten Erinnerungen aller Monotheisten, war durch seine Lage und Umgrenzung in der ältesten geschichtlichen Zeit ebenso geeignet das Volk Israel und den Mosaismus ungestört durch äußere Einflüsse sich entwickeln zu lassen, als später das Evangelium durch seine Apostel von diesem Mittelpunkte der Alten Welt nach allen Richtungen zu ver- pflanzen. Wie so? Das ganze Land zwischen dem 31. u. 33° Nbr. ist nur etwa 30 Ml. lang und 12 Ml. breit. Der Libanon fällt nach S. rasch und steil ab; jenfeit, d. i. südlich der Mündung des Leontes, der eine kleine Tieflandbncht bildet, erhebt sich das Land in der Provinz Galiläa über die Phönieische Küstenebene allmälig wieder zu mäßigen Plateanx und Kuppen von 390—487 m. 1200 —1500' Höhe, wie in dem Tabor, dem Berge der Verklärung, und dem Vorgebirge Carmel, unterbrochen durch fruchtbare Thäler, so das Thal des Kison, der nördlich des Carmel mündet. Dieses, auch die Ebene von Esdrelon genannt, scheidet Galiläa von dem mittleren Theile, Samaria, in welchem wie in dem vorigen mäßige Berge mit westlich und östlich sich neigenden Thälern wechseln. Den Küstensaum bildet die 2 — 5 Meilen breite wellige, vom Meeressand gebildete, aber meist mit fruchtbarem Erdreich überkleidete Ebene Saron. Die südliche Provinz Judäa aber ist, mit Ausnahme des bis 7 Meilen breiten Küstenstrichs, der Ebene der Philister, ein gebirgiges und meist steriles Hochland von 650 — 812 m. 2000—2500' Höhe. Peräa, östlich des Jordan, sinkt von dem steilen, felsigen Randgebirge des Flnßthales sanft zur arabischen Wüste ab; an den Flüssen hat es fruchtbare Felder, fern von diesen grasreiche Steppen. — Das Flußthal des Jordan, der 625 m. hoch unterhalb des Hermon entspringt, die südliche Fortsetzung des erwähnten Ghor, ist ein tief eingerissenes Felsenthal, meist nur wenige Stunden breit. Da das Land nach S. ansteigt und das Todte Meer, in welches er mündet, 390 m. unter dem Spiegel des Meeres liegt, so wachsen die es begrenzenden Felsen nach dieser Richtung immer mehr, bis über 625 m. hoch. Wie muß der Fall des Flusses sein, da er von solcher Höhe zu solcher Tiefe in einem nur 25 Meilen langen Laufe (in gerader Linie) herabsinkt? Wozu ist er deshalb nicht geeignet? Kann der Jordan das Land befruchten? Durch Ueberschwemmung bis wohin? Der stark salzhaltige (24 °/0) See (10 Ml. l..

5. Bilder deutscher Kultur und Geschichte - S. 85

1898 - Langensalza : Schulbuchh. Gressler
Nowgorod und anbere Nieberlassungen der Nüssen beruhte. Unter Lübecks Vermittelung würden die russischen Rohprodukte, vereint mit den Erzeugnissen der polnischen und litauischen Ebenen, Holz, Äsche, Teer, feinere und gröbere Pelzwaren, Felle und Leber, Wachs und Honig, Fettwaren und Fleisch, Getreide, Flachs und anderes in den Westen vertrieben, und dagegen die Natur- und Kunsterzeugnisse Deutschlands, Flauberns und Englands zurückgebracht. Das berühmte lübische Bier wurde durch den ganzen Norden verschickt. Ter Fremden- und Geschäftsverkehr in Lübeck belebte sich immer mehr, weil Lübeck unter allen baltischen Plätzen der Haupthafen war für die großen Züge von Kaufleuten, Handwerkern, Rittern und anderen Reifenden, welche bis ins sechzehnte Jahrhundert hinein jährlich nach Livland gingen oder von dort zurückkehrten. Lübeck allein, rühmte Äuea's Sylvins im Jahre 1458, sei „an Reichtum und Macht so gewaltig, daß die Königreiche Dänemark. Schweden und Norwegen gewohnt wären, aus seinen Wink Könige anzunehmen und abzusetzen". Sehr bedeutend war z. B. auch der Handel in Breslau. Durch seine Hanbelslinien auf Wien und Preßbnrg übernahm Breslau die Vermittelung zwischen der Ostsee und der Donau, knüpfte zugleich durch Böhmen und Sachsen über Prag und Dresbcn bis nach Leipzig das Oberelbgebiet und mit diesem die aus Ober-deutschland herabziehenden Linien an die Oder, und gewann mit Stettin für den gesamten Handel des Odergebietes eine hervorragende Stellung. Nicht minder großartig war die Stellung der sächsischen, rheinischen, oberalemannischen und süddeutschen Handelsstädte. „Köln ist durch seinen ausgebreiteten Handel und seine unermeßlichen Reichtümer", schreibt Wimpheling, „die Königin des Rheins. Was soll ich von Nürnberg sagen, welches fast mit allen Ländern Europas Handelsverbindungen unterhält und seine kostbaren Arbeiten in Gold und Silber, Kupfer und Bronze, Stein und Holz massenhaft in allen Ländern absetzt? Es strömt dort ein Reichtum zusammen, von dem man sich kaum eine rechte Vorstellung machen kann. Ein Gleiches gilt von Augsburg. Das viel kleinere Ulm nimmt jährlich,

6. Teil 1 - S. 81

1911 - Leipzig : Freytag
81 gebirge werden von Straßen durchzogen, die in vielen Kriegen umkämpft worden sind, und so ist Böhmen eines der Hauptschlachtfelder von Europa geworden. Nur eine niedere Bodenschwelle trennt das Gebiet der Elbe von dem der March, das von Natur ganz auf die Donau angewiesen ist. Das Innere von Böhmen senkt sich allmählich in Stufen nordwärts, hat aber eine bessere Verbindung ebenfalls mit der Donau. a) Zwischen den Grenzgebirgen liegt ein niedriges Hügelland, das sich durch Fruchtbarkeit des Bodens, mildes Klima und reiche Schätze an Erzen auszeichnet. Von hervorragender Wichtigkeit ist der Reichtum Böhmens an Stein- und Braun- -Fig. 48. Karlsbrücke und Hradsclnn in Prag (Nach einer Photographie der Pliotoglob Co., Zürich.) kohle, da die geförderten Kohlenmengen ausreichen, auch fast das ganze übrige Österreich damit zu versorgen. Weizen und Zuckerrüben, Hopfen und Obst werden in großen Mengen gebaut, an manchen Stellen auch Wein. Im östlichen und nördlichen Teile hat sich Weberei entwickelt, und zwar wegen des vorzugsweise im Gesenke betriebenen Flachsbaues Leinenweberei und wegen der in Mähren gepflegten Schafzucht auch Wollfabrikation. Die Bewohner des gebirgigen Randstreifens sind deutscher Abkunft; in den übrigen Gebieten stehen sich die Deutschen, die vornehmlich die Industrie empor- gebracht haben, und die slawischen Tschechen in scharfem Kampfe gegenüber. Im N. liegt der Hauptort des Webereigebietes, Reichenberg. Viele Orte sind aus den Kriegen Friedrichs des Großen und des Jahres 1866 berühmt, namentlich Kolin (î) und Königgrätz. Stein ecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil. 6

7. Schaumburgische Geschichte - S. 25

1908 - Rinteln : Bösendahl
— 25 — rot gefärbt wurde. Die Getauften erhielten Bleikreuze, die aber meist nach der Taufe wieder fortgeworfen wurden und noch heutigen Tages vielfach im Schlamme des Wassers gefunden werden. Die Schlacht auf dem Dachtelfelde. Im Sachsenvolke gab es noch immer Männer, die hofften, ihrem Volke die Freiheit und den alten Götterglauben erhalten zu können. Das war vor allem Widukind, der Herzog der Westfalen. Als Karl das Land wieder verlassen hatte, kehrte Widnkind, der vor Karl hatte fliehen müssen, zurück, sammelte die Sachsen von neuem und zerstörte mit ihnen die Kirchen und verjagte die christlichen Priester. In der Schlacht ans dem Dachtelfelde gelang es den Sachsen sogar, unter Widukinds Führung ein fränkisches Heer vollständig zu vernichten. Als nämlich 782 die zwischen Elbe und Saale wohnenden Sorben die Sachsen an,ihrer Südgrenze beunruhigten, ließ Karl unter den Feldherren Adalgisns, Geilo und Woradus ein Heer gegen sie abmarschieren. Als dieses die sächsische Grenze, die Unstrut, überschritten hatte, kam die Kunde, daß auch Widukind zum Kriege gegen die Franken rüste. Sofort kehrte das Heer um und vereinigte sich mit dem aus Franken herbeieilenden Grafen Theoderich, mit dem es bis zum Süntel zog. An dessen Südseite, vielleicht in der Gegend von Oldendorf, schlug Theoderich ein Lager auf. Auf der Nordseite des Süntels standen die Sachsen unter Widukind. Adalgisus und Geilo umgingen den Süntel ostwärts über Pötzen, Unsen, Hachmühlen, Münder und Eimbeckhausen und trafen bei Hülsede und Rohrsen auf die Sachsen. Diese lockten sie in die Schluchten des Gebirges, umzingelten und vernichteten sie. Die Schlacht war sehr Mutig; die Feldherren Adalgisus, Oberbefehlshaber der Reiterei, und Geilo, königlicher Kämmerer, vier fränkische Grafen, zwanzig Edle und fast das ganze fränkische Heer fielen. Nur weuigeu gelang es, sich in das Lager Theoderichs zu retten und dort die Schreckenskunde zu berichten. Voll Rachedurstes zog nun Karl selbst heran, griff auf seinem Zuge 4500 Sachsen, die es vielleicht mit Widukind gehalten oder in der Schlacht auf dem Dachtelfelde mitgekämpft hatten, auf und # ieß sie bei Verden a. d. Aller hinrichten. Getauft wurde auf diesem Zuge nicht. Karl ging von Verden wieder^ nach Franken zurück.

8. Das Vaterland - S. 169

1906 - Leipzig : Degener
— 169 — der Thüringer Mulde, den Thüringer Wald und Harz hinweg, vervollständigen das für Handel und Wandel wichtige Eisenbahnnetz. So lange dieses Land an den wichtigen Ereignissen der Weltgeschichte Anteil nahm, diente es auch als Durchgangsland der Heereszüge, die hier oft in harten Kämpfen auf einander stießen; so ging 531 durch die verhängnisvolle Schlacht von Burgscheidungen (an der unteren Unstrnt) das große thüringische Reich in Trümmer; 933 besiegte Magdeburg: Der alte Markt mit Rathaus und Kaiser Gtto-T>enkmal, Heinrich I. die Ungarn bei Riade (Ritteburg bei Artern); 1757 schlug Friedrich der Große die Franzosen bei Roßbach; Saalfeld, Jena und Auerstedt erinnern an das Unglücksjahr 1806; reich an geschichtlichen Erinnerungen ist die Umgegend von Langensalza. Auch an zahlreichen kleineren Gefechten fehlte es nicht auf thüringischem Boden. Von allen diesen Kriegsschrecken vermochte sich das Land infolge seines natürlichen Reichtums stets schnell zu erholen. Das geistige Leben Deutschlands hat aus diesem Gebiete nicht selten neue Anregung erfahren. In den westlichen Vorlanden des Harzes lebte die erste

9. Globuslehre, Allgemeine Erdkunde, Länderkunde der außereuropäischen Erdteile und die Weltmeere (mit Ausschluß des Atlantischen Ozeans) - S. 169

1905 - Halle a.S. : Schroedel, Pädag. Verl.
— 169 — gelagerten Inseln sich fortsetzen. Zwischen ihnen bleibt Raum für Längstäler, durch welche die Flüsse (Mäander, Hermus) zum Meere eilen, und welche von der Küste einen bequemen Zugang zum Hoch- lande gewähren. (Smyrna, Haupthafen.) Diese Talsohlen waren einst wie die südeuropäischen Halb- infeln, mit denen Kleinasien die Lage in der subtropischen Zone teilt, durch reiche Fruchtbarkeit ausgezeichnet; Getreide, Tabak, Oliven, Wein, Südfrüchte wurden mit großem Erfolge gebaut. Deshalb war dieser Europa zugekehrte und mit griechischen Kolonien bedeckte Westrand eine Stätte blühenden Handels und reger geistiger Entwickelung. Noch jetzt trägt er die dichteste Bevölkerung und die erste Handelsstadt der Levante: Smyrna^. Das in der Nähe land- einwärts gelegene Sardes ist als Sart ein elendes Dorf zwischen hohen Säulen und anderen Resten geschwundener Pracht. Hier endete die alte persische Königsstraße, welche Ancyra (Angora) und Jpsus berührte. Wichtiger als diese ist die Straße, welche quer durch die Halbinsel von Skutari über Eskischehr, Konia (Jkonium) und die eilicischen Pässe nach der Fruchtebene von Tarsus führt und den Bosporus auf dem kürzesten Wege mit Syrien ver- bindet. Die tarsische Ebene ist abgeschlossen durch den Amanus, die südwestliche Fortsetzung des armenischen Taurus. Den schmalen Saum an der Meeresküste, über den die Heerstraße führte, hatten die alten persischen Könige bei Jssus abmauern lassen und „Alexander mußte nach Bewältigung Kleinasiens seine zweite Schlacht schlagen, die ihm Syrien, Mesopotamien und Ägypten öffnete" (Guthe-Wagner). Als Durchgangsland hat Kleinasien nie eine eine Gesamtnation bildende Bevölkerung gehabt, da es von je der Kampfplatz und die Beute der hier in Krieg und Frieden sich begegnenden Nationen ge- wesen ist. Heute beherbergt es außer den herrschenden Türken noch kriechen, Armenier und Turkmenen. Da, wo die taurischen und pontischen Ketten mit den von Osten her kommenden Hochgebirgsketten der nord- und südpersischen Randgebirge zusammenstoßen, „sind mächtige Zusammenbrüche er- solgt und über diesen ungeheure Massen vulkanischer Gesteine empor- gequollen. Das so beschaffene Land nennt man Armenien" 2 (Sievers Asien). Zwischen welchen Hoch- und Tiefländern ist Armenien eingelagert? Welche Flüsse umschließen das Hochland? Den Kulminationspunkt bildet der 5163 m hohe Große Ararat3, der Grenzpfeiler zwischen Russisch-, Türkisch- und Persisch- Armenien. Durch einen schmalen, kammartigen Höhenzug ist er mit dem 1250 m niedrigeren, 12 km von ihm entfernten Kleinen * Mvrrhenland. 2_2(itgemch nach Aram, der das Land durch Kriege gros; machte. 3 Erst Jicune der ganzen Landschaft, dann auf die höchsten Spitzen übertragen.

10. Asien - S. 14

1916 - Leipzig : List & von Bressensdorf
14 liegt die Handelsstadt Trapezunt (türkisch Tarabison) Q1. Den östlichen Abschluß der Südküste bildet die schöne Bucht von Alexandrette mit Anschluß an die Bagdad- bahn und mit bedeutenden Hafenbauten, die mit deutschem Kapital eingerichtet werden. In der fruchtbaren Ebene, die die genannte Bucht umsäumt (Cilicien), liegt auch Tarsus mit Resten des alten Tarsus (Geburtsort des Paulus). — Am sauf- teren Junenrand der Randgebirge entstanden mehrere Vulkane, z. B. der weiß leuchtende Erdschias (Argaeus) im Osten, mit 4000 m der höchste Berg Kleinasiens. (In seiner Nähe alte Kultusstätten in Tuffsteinhöhlen.) Der östliche Teil des Taurusgebirges (Bulghar-Gebirge), der sich nach Nordost zum Antitaurus wendet, bildet eine Scheid e mau er zwischen Kl ein asien und Syrien. Sie wird überschritten in der vielgenannten Cilicischen Pforte (Abb. 2, §9), die aus drei aufein- ander folgenden, schlnchtförmigen Pässen besteht und zur geuauuten fruchtbaren cilicischen Ebene hinabführt. Es ist die alte Heerstraße, die vou Alexander d. Gr., den Römern, den Kreuzfahrern (Barbarossa) und — in umgekehrter Richtung — von b^n,Perfern und Türken benutzt wurde. „Wer diese Schlucht nicht fürchtet, der fürchtet auch Gott nicht", lautet ein arabisches Sprichwort. 19 c) Der günstigste Teil Kleinasiens ist das westliche Drittel (westlich vom 30. Grad). Hier verschwindet der Hochflächencharakter, und zwischen den westöstlich streichenden Gebirgsketten liegen schöne, fruchtbare Täler (z. B. das Mäandertal), die den westlichen Seewinden geöffnet sind und sich in freundlichen Buchten fortsetzen. Die Flüsse führen viele Sinkstoffe mit sich; der Mäander z. B. schob seine Mündung im Laufe vou 2000 Jahren mehr als 20 km vor. — Hier, im Gebiet der alten griechischen Kolonien, treffen wir auch die größten Städte und Städteruinen: 1 Eine der kleineren Städte in den Tälern des Pontischen Gebirges, Amasia, zeigt uns unser Bild § 9. Die Stadt ist typisch für die Städte in den Tälern des Ponti- schen Gebirges. Sie ist bekannt als Geburtsort des Geographen Strobo und des Sultans Selim I., sowie als Residenz der Könige von Pontus. Von ihrer Größe im Altertum und Mittelalter zeugen noch zahlreiche Ruinen.
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