Lykaonien. Isaurien. Kilikien. Kypros.
57
einigt der von den hohen Yorketten des Tauros bis zur Küste erfüllte westliche waldreiche Landstrich, welchen die Griechen das „rauhe Kilikien“ (Kilixia rj Tqay^sta) nannten.2) Alte Reichshauptstadt in der Ebene das von den assyrischen Königen gegründete Tarsos (j. Tersüs) am Fl. Kydnos, auch in der Zeit griechischer und römischer Herrschaft volkreich und blühend. Die Küstenstädte Soloi, Mallos, Aegeae (j. Ajas) hatten schon in persischer Zeit zahlreiche griechische Bewohner, ebenso im rauhen Kilikien die Hafenorte Nagidos und Kelenderis (j. Kilindria); ebenda war Seleu/ceia (j. Selefke) die unter den syrischen Königen neu gegründete griechische Hauptstadt. I s s o s in der kleineren bergumschlossenen östlichen Küstenebene ist durch die Schlacht von 333 berühmt.3)
x) Hinsichtlich der Nationalität der eigentlichen Kiliker bleibt ungewiss, ob sie durchaus dem benachbarten nordsemititischen (aramaeischen) Stamme zuzurechnen seien oder ob nur eine starke Einmischung desselben* sowie der an den Küsten ihre Niederlassungen begründenden Phoenikier anzunehmen sei, wie es verschiedene Namen, Cultusformen und Traditionen (namentlich auch die Teilname der Kiliker an entfernten phoenikischen Colonien) wahrscheinlich machen.
2) Diese Westhälfte ist vor der östlichen für Erleichterung der Seeschiffahrt bevorzugt durch Reichtum an vorzüglichem Schiffsbauholz und zahlreiche in den felsigen Küstenrand einschneidende Hafenbuchten, deshalb schon früh von kleineren phoenikischen und griechischen Ansiedelungen aufgesucht und dann in der hellenistischen Periode ein von den beiden Grossmächten Syrien und Aegypten erstrebter und umkämpfter Besitz; ebenso nach deren Verfall Schauplatz des kilikischen Seeräuberstates, welcher die ganze Osthälfte des Mittelmeeres unsicher machte, bis Pompejus’ Einschreiten ihn vernichtete und durch neue griechische Ansiedelungen ersetzte.
3) Das Gebirge Amanos, welches im Norden sich an den Tauros anschliessend, die Ostküste des issischen Golfes, des innersten Winkels des Mittelmeeres begleitet, bildet die natürliche Grenzscheide Kilikiens von Ober-Syrien, daher heisst die als Grenze gewöhnlich angenommene Stelle, wo es mit steilen Vorhöhen dicht an die Küste tritt, die syrisch-kilikische Pforte {nvlat, Kuliy.lag y.al Zvqicig): wogegen der zweite südlichere über die Einsattelung der Amanos-Kette selbst von der Küste ins Binnenland führende Hochpass (680m) einfach nvlab 2vgiai>, die nördlicher gelegenen noch höheren Pässe über denselben Bergrücken aber, welche direkt aus dem höheren Ober-Syrien in die Ebene von Issos führen, amanische Pforten (nvhao Afxaviy.ai, A/j.avldsg) heissen; letztere hatte Dareios benutzt, um in den Rücken des makedonischen Heeres zu kommen, welches bereits südlich über den Grenzpass vorgerückt war, so dass Alexander in die Ebene von Issos zurückkehrend, dort von Süden her das persische Heer angriff.
80. Kypros. Die unter diesem Namen (von den neueren Orientalen Kibris ausgesprochen) seit der Griechenzeit allgemein bekannte Insel1), liegt dem kilikischen Tauros parallel gestreckt, von zwei W—0. verlaufenden Gebirgsmassen beherrscht: einer niederen steil zur Nordküste abfallenden (Gipfel Olympos der Alten ca. 1000m) und der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T23: [Stadt König Jason Delphi Berg Meer Orakel Sohn Gebirge Land], T189: [König Reich Land Volk Israel Zeit Jahr Stadt Babylon Sohn], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk]]
Extrahierte Personennamen: Kilindria Alexander Alexander Issos
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
266 Erstes Kapitel.
sein Erbrecht geltend zu machen; nur stückweise kam das Land an die Hohen-
zollern (1648, 1720 und 1814).
Die Söhne des ersten Herzogs Swantibor (gest. 1107) teilten das Land (Ost-
Pommern oder Pomerellen, mit der Hauptstadt Danzig, und Westpommern oder
Slawien, mit Stettin) und sührten das Christentum ein (Bischof Otto von Bam-
berg; Gründung eines Bistums Wollin, das später nach Kammin verlegt wurde);
mit dem Anschlüsse Pommerns an das Deutsche Reich (1181) begann die Germani-
sierung Pommerns, besonders gefördert durch Ansiedler aus Braunschweig, West-
salen und Ostfriesland. Ostpommern fiel Ende des 13. Jahrhunderts an Polen,
vorübergehend an den Markgrafen Waldemar von Brandenburg und kam durch
Kauf (1309) an den Deutschen Orden, welcher es durch den zweiten Thorner Frieden
wieder an Polen verlor. Das westliche oder eigentliche Pommern teilte sich seit
1295 in die beiden Herzogtümer Wolgast und Stettin, deren ersteres 1323 die Insel
Rügen erwarb. Dieselbe war 1168 von Dänemark erobert und für das Christentum
gewonnen worden. Nach dem Aussterben der Stettiner Linie folgten hier, trotz der
Erbansprüche Brandenburgs, (1464) die Wolgaster Herzöge, welche aber 1531 wieder
teilten. Inzwischen war die Reformation eingedrungen, welche 1534 durch Land-
tagsbeschluß zu allgemeiner Annahme kam. Im Dreißigjährigen Kriege wurde
Pommern (nach 1626) von Wallenfteins Truppen überflutet; nur Stralsund wider-
stand, von den Schweden unterstützt, einer hartnäckigen Belagerung. Inzwischen war
die Wolgaster Linie ausgestorben und Herzog Bogislaw Xiv. hatte nochmals ganz
Pommern unter seinem Zepter vereinigt. 1630 befreite Gustav Adolf Pommern von
den kaiserlichen Besatzungen; von den Schweden aber konnte der Große Kurfürst im
Westfälischen Frieden nur den größten Teil von Hinterpommern nebst Kammin er-
halten; erst Friedrich Wilhelm I. erwarb durch den nordischen Krieg Vorpommern
bis zur Peene und Friedrich Wilhelm Iii. durch den Wiener Frieden auch Neu-
Vorpommern nebst Rügen. Zur Abruudung sind von der Neumark die Kreise
Schivelbein und Dramburg der Provinz Pommern hinzugefügt worden.
Die Provinz gehört der norddeutschen Tiefebene an und zeigt Vorherr-
schend moorige und sandige Gegenden. Geologisch gehört sie größtenteils dem
Schwemmlande an und zwar macht sich besonders im östlichen Teile ein fort-
dauerndes Zurückweichen der Küste vor dem Meere bemerkbar. Die größere
östliche Hälfte, welche bis zur Oder reicht, wird in mäßiger Entfernung von
der Ostsee durch den pommerschen Landrücken durchzogen, welcher eine
Fortsetzung des preußischen Landrückens bildet.
Der pommersche Rücken faßt mit anmutigen Höhen, die von Laubwald be-
standen sind, das obere Thal der Leba ein und steigt hier im Dombrowaberge 238 rn
hoch („Kassubische Schweiz"). Weiter südwestlich folgt das menschenleere, aus kahlen
Höhen bestehende Rummelsbergische Hügelland; demselben sind gegen Norden und
Nordwesten vereinzette Erhebungen vorgelagert, z. B. der Mutrinberg (193 rn), der
Revekol (154 rn), der Hollenberg (248 rn), der breite und bewaldete Gollenberg bei
Köslin (146 m). In südwestlicher Fortsetzung nach der Oder zu verliert der Land-
rücken im allgemeinen an Höhe, hat aber im Spitzberg bei Tempelburg und im
Ratzenberg bei Ratzebuhr noch immer eine Höhe von über 200 m. Bei Polzin
schließt der Rücken ein anmutiges Hügelland ein, welches wegen seiner prächtigen
Laubwälder, ertragreichen Felder und saftigen Wiesengründe als „pommersche
Schweiz" bezeichnet wird. Westlich von der Oder ist die Provinz vorherrschend flach
und eben; nur in der Nähe des Meeres finden sich dünenartige Erhebungen und
auf Rügen steigen die Kreideberge zu bedeutender Höhe, so im Rngard bei Bergen
zu 107, im Granitz zu 97, in der Stubbenkammer mit dem Königstuhl zu 128 m.
Nützliche Mineralien sind nur sehr spärlich vorhanden; es finden sich fast
nur Bernstein und etwas Braunkohle.
Ersterer wird als Auswurf der See in einzelnen kleinen Stücken hin und
wieder am Strande gesammelt oder mehr im Innern des Landes gegraben. Bei
Bütow, Rummelsberg. Belgard, Schlawe waren früher diese Grübereien sehr ergiebig,
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle]]
Extrahierte Personennamen: Otto Waldemar_von_Brandenburg Bogislaw Gustav_Adolf_Pommern Gustav Adolf Friedrich Wilhelm_I. Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
332
Kanäle von und zwischen den beiden Flüssen eine regelmäßige und ausgedehnte
Bewässerung zu bewirken. So konnten die Einwohner, wie in Egypten, mit
Sicherheit aus ihre Ernte rechnen und ihren Ertrag meist vorher bestimmen.
Aber freilich liegt in jener Sicherheit und jenem Reichthum auch der Grund
des Stehenbleibens auf der einmal erreichten Stufe der Bildung. Vergl.
Egypten, Peru, Mexiko.
Wie jene Reiche vergingen und ihre Riesenstädte Ninive am Tigris-
in der Nähe des heutigen Mosul, und dos einst 12 Meilen im Um,
sänge haltende Babylon am (Euphrat in Trümmer sanken, so ist auch die
vormalige Fruchtbarkeit verschwunden, zumal seit die Türken Herren des
Landes sind.
Das Land zwischen Euphrat und Tigris, von den Alten Mesopotamien,
d. h. mitten zwischen Flüssen, von den Türken Al Dschesira, d. i. Insel genannt,
ist in seinem nordwestlichen Theile wüstes Berg- und Hügelland. Ani Saume dieses.
Gebiets liegt Mosul mit 75,000 E. und wichtigen Baumwolleufabriken (Musselin)
Arbil (Erbil), östlich an einem Zufluß des Zarb, linker Nebenfluß des Tigris, er-
innert an Arbela, wo Alexander die Perser zuni dritten Mal schlug, 2. Oct. 331.
Die Kurden, ein großenteils unabhängiges Hirten- und Räubervolk, besitzen vor-
zugsweise dieses Gebiet. Tiarbekir, 60,000 E., srüher mit bedeutender Weberei,
am oberen Tigris, verfällt. — Ter mittlere Theil ist Steppe. — Der südliche Theil,
die Heiniath der Babylonier oder Chaldäer, von den Türken Irak Arabi ge-
nannt, ist das eigentliche Tiefland. Ter Sitz des Statthalters ist Bagdad mit
66,000 E., zu den Zeiten der arabischen Kalifen, zumal Harun al Raschid's, von feen-
hafter Pracht und weit größer.wichtiger uoch als Handelsplatz ist Basra oder
Bassora mit 60,000 E. (nach Daniel [1874] nur 5000) am Schat-el-Arab, aber
in ungesunder Lage. — Bei der Vernachlässigung des Landes, das jetzt^wie in alter
Zeit ein Culturland sein könnte, dringt die Wüste immer weiter vor.
§92. Kleinasien.
Welche Form hat das Land? Auf wie vielen und welchen Seiten ist
es vom Meere begrenzt? Von welchen? Wo tritt es Europa nahe? Durch
welche Straßen ist es von ihm geschieden? Tie Halbinsel ist die natürliche
Brücke zwischen beiden Erdtheilen. Sie liegt zwischen den: 36. u. 42° Nbr.
Mit welchen Ländern Europa's theilt es diese Lage? Die Gebirge haben,
wie früher erwähnt, ihren Knotenpunkt im Armenischen Hochlande. Von der
Westseite des Plateaus von Diarbekir, wo der Euphrat das süd-armenische
Grenzgebirgc in südlichem Lause durchbricht, zieht der aus Granit und
Glimmerschiefer bestehende Tanrus in südwestlicher Richtung zur Bucht von
Skauderun und theilt sich an dieser, indem er einmal nach W. mit der
Südküste parallel zum ägäischeu Meere läuft und zweitens in einem 20 Ml
breiten Kalkgebirge die Küste von Syrien begleitet. Ter erste Zweig hat
nur eine Kammhöhe von 975—1 625 m. 3 — 5000', aber viele Gipfel
erheben sich 1300 — 2600 m. 8 — 10,000' hoch. Mit der Nordküste parallel
zieht ebenfalls ein Gebirgszug, der nach alten Landschaften in der östlichen
Hälfte das Pontische, in der westlichen, von dem Kisil Jrmak, dem
1) Die Geschichte erzählt, daß zu dieses Kalifen Zeit fast täglich mit Büchern beladene Kameele zu
den Thoren Bagdads hereingezogen, und daß er die Werke Plato's und Aristoteles u. A. habe übersetzen
lassen, während 'in Europa die Wissenschaft unterdrückt wurde.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Alexander Alexander Irak_Arabi Harun_al_Raschid's Daniel Kisil_Jrmak Aristoteles
Extrahierte Ortsnamen: Peru Mexiko Ninive Mosul Mosul Arbil Erbil Bagdad Basra Kleinasien Europa Armenischen_Hochlande Syrien Bagdads Europa
Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
336
ihrer für den Karawanenhandel so günstigen Lage verdankt die Stadt seit der ältesten
Zeit ihre Dauer und Blüthe und ihre stets bedeutende Einwohnerzahl, die jetzt noch
150,900 beträgt. Emst war sie die Hauptstadt Saladins. Nordöstlich von hier
liegen in einer Oase der Wüste die Ruinen der von Salomo gegründeten, namentlich
als Residenz der kühnen Zenobia berühmten Palmenstadt Tadmor oder Palmyra.
Die ehemals so glänzenden Phönizischen Städte Tyrus, das London der alten
Welt, und Sidon, jetzt Sur und Saide, sind elende Flecken. Noch jetzt eine be
deutende Hafenstadt ist Beirut (Berytns) mit 80,000 E,, ebenso Tripoli (Tarablus).
Der mächtige und quellenreiche Libanon war vormals von den herrlichsten
Cedernwaldungen bedeckt, deren 30 m. hohe Stämme von schönem bräunlichen, leichten,
festen und wohlriechenden Holze den salomonischen Tempel bauen halfen und das
vortrefflichste Material zum Schiffsbau lieferten. „Die Cedern sind gefallen." Nur
noch wenige Hundert bilden den berühmten Cedernhain, der im nördlichen Libanon
unfern seines höchsten Berges, des Makmel, sich befindet.
Den Libanon bewohnen zwei kriegerische Stämme, den nördlichen die christlichen
Maroniten, den südlichen die zwischen Christenthum und Islam schwankenden Drusen.
Palästina, ehrwürdig durch die heiligsten Erinnerungen aller Monotheisten,
war durch seine Lage und Umgrenzung in der ältesten geschichtlichen Zeit
ebenso geeignet das Volk Israel und den Mosaismus ungestört durch äußere
Einflüsse sich entwickeln zu lassen, als später das Evangelium durch seine
Apostel von diesem Mittelpunkte der Alten Welt nach allen Richtungen zu ver-
pflanzen. Wie so? Das ganze Land zwischen dem 31. u. 33° Nbr. ist nur
etwa 30 Ml. lang und 12 Ml. breit.
Der Libanon fällt nach S. rasch und steil ab; jenfeit, d. i. südlich der
Mündung des Leontes, der eine kleine Tieflandbncht bildet, erhebt sich das
Land in der Provinz Galiläa über die Phönieische Küstenebene allmälig
wieder zu mäßigen Plateanx und Kuppen von 390—487 m. 1200 —1500'
Höhe, wie in dem Tabor, dem Berge der Verklärung, und dem Vorgebirge
Carmel, unterbrochen durch fruchtbare Thäler, so das Thal des Kison,
der nördlich des Carmel mündet. Dieses, auch die Ebene von Esdrelon
genannt, scheidet Galiläa von dem mittleren Theile, Samaria, in welchem
wie in dem vorigen mäßige Berge mit westlich und östlich sich neigenden
Thälern wechseln. Den Küstensaum bildet die 2 — 5 Meilen breite wellige,
vom Meeressand gebildete, aber meist mit fruchtbarem Erdreich überkleidete
Ebene Saron. Die südliche Provinz Judäa aber ist, mit Ausnahme des
bis 7 Meilen breiten Küstenstrichs, der Ebene der Philister, ein gebirgiges
und meist steriles Hochland von 650 — 812 m. 2000—2500' Höhe. Peräa,
östlich des Jordan, sinkt von dem steilen, felsigen Randgebirge des Flnßthales
sanft zur arabischen Wüste ab; an den Flüssen hat es fruchtbare Felder, fern
von diesen grasreiche Steppen. — Das Flußthal des Jordan, der 625 m.
hoch unterhalb des Hermon entspringt, die südliche Fortsetzung des erwähnten
Ghor, ist ein tief eingerissenes Felsenthal, meist nur wenige Stunden breit.
Da das Land nach S. ansteigt und das Todte Meer, in welches er mündet,
390 m. unter dem Spiegel des Meeres liegt, so wachsen die es begrenzenden
Felsen nach dieser Richtung immer mehr, bis über 625 m. hoch. Wie muß
der Fall des Flusses sein, da er von solcher Höhe zu solcher Tiefe in einem
nur 25 Meilen langen Laufe (in gerader Linie) herabsinkt? Wozu ist er
deshalb nicht geeignet? Kann der Jordan das Land befruchten? Durch
Ueberschwemmung bis wohin? Der stark salzhaltige (24 °/0) See (10 Ml. l..
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T89: [Stadt Spanien Insel Land Jerusalem Reich Afrika Jahr Araber Herrschaft], T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Salomo Zenobia Sidon Palästina Apostel Carmel Peräa Jordan
Extrahierte Ortsnamen: Tadmor Palmyra Beirut Tripoli Israel Tabor Samaria
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Nowgorod und anbere Nieberlassungen der Nüssen beruhte. Unter Lübecks Vermittelung würden die russischen Rohprodukte, vereint mit den Erzeugnissen der polnischen und litauischen Ebenen, Holz, Äsche, Teer, feinere und gröbere Pelzwaren, Felle und Leber, Wachs und Honig, Fettwaren und Fleisch, Getreide, Flachs und anderes in den Westen vertrieben, und dagegen die Natur- und Kunsterzeugnisse Deutschlands, Flauberns und Englands zurückgebracht. Das berühmte lübische Bier wurde durch den ganzen Norden verschickt. Ter Fremden- und Geschäftsverkehr in Lübeck belebte sich immer mehr, weil Lübeck unter allen baltischen Plätzen der Haupthafen war für die großen Züge von Kaufleuten, Handwerkern, Rittern und anderen Reifenden, welche bis ins sechzehnte Jahrhundert hinein jährlich nach Livland gingen oder von dort zurückkehrten. Lübeck allein, rühmte Äuea's Sylvins im Jahre 1458, sei „an Reichtum und Macht so gewaltig, daß die Königreiche Dänemark. Schweden und Norwegen gewohnt wären, aus seinen Wink Könige anzunehmen und abzusetzen".
Sehr bedeutend war z. B. auch der Handel in Breslau. Durch seine Hanbelslinien auf Wien und Preßbnrg übernahm Breslau die Vermittelung zwischen der Ostsee und der Donau, knüpfte zugleich durch Böhmen und Sachsen über Prag und Dresbcn bis nach Leipzig das Oberelbgebiet und mit diesem die aus Ober-deutschland herabziehenden Linien an die Oder, und gewann mit Stettin für den gesamten Handel des Odergebietes eine hervorragende Stellung.
Nicht minder großartig war die Stellung der sächsischen, rheinischen, oberalemannischen und süddeutschen Handelsstädte. „Köln ist durch seinen ausgebreiteten Handel und seine unermeßlichen Reichtümer", schreibt Wimpheling, „die Königin des Rheins. Was soll ich von Nürnberg sagen, welches fast mit allen Ländern Europas Handelsverbindungen unterhält und seine kostbaren Arbeiten in Gold und Silber, Kupfer und Bronze, Stein und Holz massenhaft in allen Ländern absetzt? Es strömt dort ein Reichtum zusammen, von dem man sich kaum eine rechte Vorstellung machen kann. Ein Gleiches gilt von Augsburg. Das viel kleinere Ulm nimmt jährlich,
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T31: [Jahrhundert Schweden Norwegen Dänemark König Ende Jahr Anfang England Mitte], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Wimpheling
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Englands Livland Dänemark Norwegen Breslau Wien Breslau Ostsee Donau Sachsen Leipzig Odergebietes Rheins Nürnberg Europas
81
gebirge werden von Straßen durchzogen, die in vielen Kriegen umkämpft worden
sind, und so ist Böhmen eines der Hauptschlachtfelder von Europa geworden.
Nur eine niedere Bodenschwelle trennt das Gebiet der Elbe von dem der
March, das von Natur ganz auf die Donau angewiesen ist. Das Innere von Böhmen
senkt sich allmählich in Stufen nordwärts, hat aber eine bessere Verbindung
ebenfalls mit der Donau.
a) Zwischen den Grenzgebirgen liegt ein niedriges Hügelland, das sich durch
Fruchtbarkeit des Bodens, mildes Klima und reiche Schätze an Erzen auszeichnet.
Von hervorragender Wichtigkeit ist der Reichtum Böhmens an Stein- und Braun-
-Fig. 48. Karlsbrücke und Hradsclnn in Prag
(Nach einer Photographie der Pliotoglob Co., Zürich.)
kohle, da die geförderten Kohlenmengen ausreichen, auch fast das ganze übrige
Österreich damit zu versorgen. Weizen und Zuckerrüben, Hopfen und Obst
werden in großen Mengen gebaut, an manchen Stellen auch Wein. Im östlichen
und nördlichen Teile hat sich Weberei entwickelt, und zwar wegen des vorzugsweise
im Gesenke betriebenen Flachsbaues Leinenweberei und wegen der in Mähren
gepflegten Schafzucht auch Wollfabrikation.
Die Bewohner des gebirgigen Randstreifens sind deutscher Abkunft; in den
übrigen Gebieten stehen sich die Deutschen, die vornehmlich die Industrie empor-
gebracht haben, und die slawischen Tschechen in scharfem Kampfe gegenüber.
Im N. liegt der Hauptort des Webereigebietes, Reichenberg. Viele Orte
sind aus den Kriegen Friedrichs des Großen und des Jahres 1866 berühmt,
namentlich Kolin (î) und Königgrätz.
Stein ecke-Kretschmer, Deutsche Erdkunde für Mittelsch. I. Teil.
6
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T198: [Friedrich Schlacht Heer Schlesien Sachsen Armee Sieg General Mann Feind]]
Extrahierte Personennamen: Karlsbrücke Friedrichs
Extrahierte Ortsnamen: Europa Donau Prag Leinenweberei Reichenberg
— 25 —
rot gefärbt wurde. Die Getauften erhielten Bleikreuze, die aber meist nach der Taufe wieder fortgeworfen wurden und noch heutigen Tages vielfach im Schlamme des Wassers gefunden werden.
Die Schlacht auf dem Dachtelfelde. Im Sachsenvolke gab es noch immer Männer, die hofften, ihrem Volke die Freiheit und den alten Götterglauben erhalten zu können. Das war vor allem Widukind, der Herzog der Westfalen. Als Karl das Land wieder verlassen hatte, kehrte Widnkind, der vor Karl hatte fliehen müssen, zurück, sammelte die Sachsen von neuem und zerstörte mit ihnen die Kirchen und verjagte die christlichen Priester.
In der Schlacht ans dem Dachtelfelde gelang es den Sachsen sogar, unter Widukinds Führung ein fränkisches Heer vollständig zu vernichten.
Als nämlich 782 die zwischen Elbe und Saale wohnenden Sorben die Sachsen an,ihrer Südgrenze beunruhigten, ließ Karl unter den Feldherren Adalgisns, Geilo und Woradus ein Heer gegen sie abmarschieren. Als dieses die sächsische Grenze, die Unstrut, überschritten hatte, kam die Kunde, daß auch Widukind zum Kriege gegen die Franken rüste. Sofort kehrte das Heer um und vereinigte sich mit dem aus Franken herbeieilenden Grafen Theoderich, mit dem es bis zum Süntel zog. An dessen Südseite, vielleicht in der Gegend von Oldendorf, schlug Theoderich ein Lager auf. Auf der Nordseite des Süntels standen die Sachsen unter Widukind. Adalgisus und Geilo umgingen den Süntel ostwärts über Pötzen, Unsen, Hachmühlen, Münder und Eimbeckhausen und trafen bei Hülsede und Rohrsen auf die Sachsen. Diese lockten sie in die Schluchten des Gebirges, umzingelten und vernichteten sie. Die Schlacht war sehr Mutig; die Feldherren Adalgisus, Oberbefehlshaber der Reiterei, und Geilo, königlicher Kämmerer, vier fränkische Grafen, zwanzig Edle und fast das ganze fränkische Heer fielen. Nur weuigeu gelang es, sich in das Lager Theoderichs zu retten und dort die Schreckenskunde zu berichten.
Voll Rachedurstes zog nun Karl selbst heran, griff auf seinem Zuge 4500 Sachsen, die es vielleicht mit Widukind gehalten oder in der Schlacht auf dem Dachtelfelde mitgekämpft hatten, auf und # ieß sie bei Verden a. d. Aller hinrichten. Getauft wurde auf diesem Zuge nicht. Karl ging von Verden wieder^ nach Franken zurück.
TM Hauptwörter (50): [T48: [Land Rhein Reich Volk Sachsen Römer Franken Jahr Karl Gallien], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T10: [Sachsen Karl Franken König Land Jahr Chlodwig Reich Krieg Volk], T156: [Schlacht Sieg Feind Heer König Mann Kampf Tag Tapferkeit Franzose], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Karl Theoderich Karl Karl Karl
— 169 —
der Thüringer Mulde, den Thüringer Wald und Harz hinweg, vervollständigen
das für Handel und Wandel wichtige Eisenbahnnetz. So lange dieses Land an
den wichtigen Ereignissen der Weltgeschichte Anteil nahm, diente es auch als
Durchgangsland der Heereszüge, die hier oft in harten Kämpfen auf einander
stießen; so ging 531 durch die verhängnisvolle Schlacht von Burgscheidungen (an
der unteren Unstrnt) das große thüringische Reich in Trümmer; 933 besiegte
Magdeburg: Der alte Markt mit Rathaus und Kaiser Gtto-T>enkmal,
Heinrich I. die Ungarn bei Riade (Ritteburg bei Artern); 1757 schlug Friedrich
der Große die Franzosen bei Roßbach; Saalfeld, Jena und Auerstedt erinnern
an das Unglücksjahr 1806; reich an geschichtlichen Erinnerungen ist die Umgegend
von Langensalza. Auch an zahlreichen kleineren Gefechten fehlte es nicht auf
thüringischem Boden. Von allen diesen Kriegsschrecken vermochte sich das Land
infolge seines natürlichen Reichtums stets schnell zu erholen.
Das geistige Leben Deutschlands hat aus diesem Gebiete nicht selten neue
Anregung erfahren. In den westlichen Vorlanden des Harzes lebte die erste
TM Hauptwörter (50): [T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser]]
TM Hauptwörter (200): [T170: [Schlacht Leipzig Franzose Preußen Napoleon Heer Herzog Ferdinand Jena Braunschweig], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T127: [Volk Sprache Land Zeit Sitte Kultur Bildung Geschichte Bewohner Stamm], T128: [Kaiser Heer Reich Stadt Jahr Alexander Rom Zug Tod Konstantinopel]]
Extrahierte Personennamen: Heinrich_I. Heinrich_I. Friedrich
der_Große Friedrich
— 169 —
gelagerten Inseln sich fortsetzen. Zwischen ihnen bleibt Raum für
Längstäler, durch welche die Flüsse (Mäander, Hermus) zum Meere
eilen, und welche von der Küste einen bequemen Zugang zum Hoch-
lande gewähren. (Smyrna, Haupthafen.)
Diese Talsohlen waren einst wie die südeuropäischen Halb-
infeln, mit denen Kleinasien die Lage in der subtropischen Zone
teilt, durch reiche Fruchtbarkeit ausgezeichnet; Getreide, Tabak,
Oliven, Wein, Südfrüchte wurden mit großem Erfolge gebaut.
Deshalb war dieser Europa zugekehrte und mit griechischen Kolonien
bedeckte Westrand eine Stätte blühenden Handels und reger geistiger
Entwickelung. Noch jetzt trägt er die dichteste Bevölkerung und die
erste Handelsstadt der Levante: Smyrna^. Das in der Nähe land-
einwärts gelegene Sardes ist als Sart ein elendes Dorf zwischen
hohen Säulen und anderen Resten geschwundener Pracht. Hier
endete die alte persische Königsstraße, welche Ancyra (Angora)
und Jpsus berührte. Wichtiger als diese ist die Straße, welche
quer durch die Halbinsel von Skutari über Eskischehr, Konia
(Jkonium) und die eilicischen Pässe nach der Fruchtebene von Tarsus
führt und den Bosporus auf dem kürzesten Wege mit Syrien ver-
bindet. Die tarsische Ebene ist abgeschlossen durch den Amanus,
die südwestliche Fortsetzung des armenischen Taurus. Den schmalen
Saum an der Meeresküste, über den die Heerstraße führte, hatten die alten
persischen Könige bei Jssus abmauern lassen und „Alexander mußte
nach Bewältigung Kleinasiens seine zweite Schlacht schlagen, die ihm
Syrien, Mesopotamien und Ägypten öffnete" (Guthe-Wagner).
Als Durchgangsland hat Kleinasien nie eine eine Gesamtnation bildende
Bevölkerung gehabt, da es von je der Kampfplatz und die Beute
der hier in Krieg und Frieden sich begegnenden Nationen ge-
wesen ist.
Heute beherbergt es außer den herrschenden Türken noch
kriechen, Armenier und Turkmenen.
Da, wo die taurischen und pontischen Ketten mit den von
Osten her kommenden Hochgebirgsketten der nord- und südpersischen
Randgebirge zusammenstoßen, „sind mächtige Zusammenbrüche er-
solgt und über diesen ungeheure Massen vulkanischer Gesteine empor-
gequollen. Das so beschaffene Land nennt man Armenien" 2 (Sievers
Asien).
Zwischen welchen Hoch- und Tiefländern ist Armenien eingelagert? Welche
Flüsse umschließen das Hochland?
Den Kulminationspunkt bildet der 5163 m hohe Große
Ararat3, der Grenzpfeiler zwischen Russisch-, Türkisch- und Persisch-
Armenien. Durch einen schmalen, kammartigen Höhenzug ist er mit
dem 1250 m niedrigeren, 12 km von ihm entfernten Kleinen
* Mvrrhenland. 2_2(itgemch nach Aram, der das Land durch Kriege gros; machte. 3 Erst
Jicune der ganzen Landschaft, dann auf die höchsten Spitzen übertragen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
14
liegt die Handelsstadt Trapezunt (türkisch Tarabison) Q1. Den östlichen Abschluß der
Südküste bildet die schöne Bucht von Alexandrette mit Anschluß an die Bagdad-
bahn und mit bedeutenden Hafenbauten, die mit deutschem Kapital eingerichtet
werden. In der fruchtbaren Ebene, die die genannte Bucht umsäumt (Cilicien), liegt
auch Tarsus mit Resten des alten Tarsus (Geburtsort des Paulus). — Am sauf-
teren Junenrand der Randgebirge entstanden mehrere Vulkane, z. B. der weiß
leuchtende Erdschias (Argaeus) im Osten, mit 4000 m der höchste Berg Kleinasiens.
(In seiner Nähe alte Kultusstätten in Tuffsteinhöhlen.)
Der östliche Teil des Taurusgebirges (Bulghar-Gebirge), der sich nach Nordost zum
Antitaurus wendet, bildet eine Scheid e mau er zwischen Kl ein asien und Syrien. Sie wird
überschritten in der vielgenannten Cilicischen Pforte (Abb. 2, §9), die aus drei aufein-
ander folgenden, schlnchtförmigen Pässen besteht und zur geuauuten fruchtbaren cilicischen Ebene
hinabführt. Es ist die alte Heerstraße, die vou Alexander d. Gr., den Römern, den Kreuzfahrern
(Barbarossa) und — in umgekehrter Richtung — von b^n,Perfern und Türken benutzt wurde. „Wer
diese Schlucht nicht fürchtet, der fürchtet auch Gott nicht", lautet ein arabisches Sprichwort.
19 c) Der günstigste Teil Kleinasiens ist das westliche Drittel (westlich vom 30. Grad).
Hier verschwindet der Hochflächencharakter, und zwischen den westöstlich streichenden
Gebirgsketten liegen schöne, fruchtbare Täler (z. B. das Mäandertal), die den westlichen
Seewinden geöffnet sind und sich in freundlichen Buchten fortsetzen. Die Flüsse führen
viele Sinkstoffe mit sich; der Mäander z. B. schob seine Mündung im Laufe vou
2000 Jahren mehr als 20 km vor. — Hier, im Gebiet der alten griechischen Kolonien,
treffen wir auch die größten Städte und Städteruinen:
1 Eine der kleineren Städte in den Tälern des Pontischen Gebirges, Amasia, zeigt
uns unser Bild § 9. Die Stadt ist typisch für die Städte in den Tälern des Ponti-
schen Gebirges. Sie ist bekannt als Geburtsort des Geographen Strobo und des Sultans
Selim I., sowie als Residenz der Könige von Pontus. Von ihrer Größe im Altertum
und Mittelalter zeugen noch zahlreiche Ruinen.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T14: [König Reich Alexander Perser Stadt Sohn Land Cyrus Babylon Syrien], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Personennamen: Alexander_d Alexander Barbarossa Barbarossa