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1. Von der französischen Staatsumwälzung bis zur Gegenwart - S. 74

1909 - Leipzig : Hirt
I 74 Tv. König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen und seine Zeit. von Sonderburg-Augustenburg legte dagegen beim Bundestag und bei König Friedrich Wilhelm Iv. von Preußen Verwahrung ein unter Hinweis auf sein Erbrecht. Auf Verlangen des Bundestages rückten preußische Truppen unter dem Feldmarschall Wrangel in Schleswig-Holstein ein, siegten am Da ne werk und drangen bis Jütland vor. Jetzt erhoben England und Rußland Einspruch gegen die Weiterführung des Krieges. Wegen Rußlands Drohung wurde Wrangel zurückberufen und mit Dänemark ein Waffenstillstand zu Malmö geschlossen, 1848. Im folgenden Jahre erneuerten die Dänen den Krieg. Wieder rückten preußische und auch süddeutsche und hannoversche Truppen in Dänemark ein und erstürmten die Düppeler Schanzen. Da aber die schleswig-holsteinschen Truppen selbst von den Dänen besiegt wurden, traten die auswärtigen Mächte wieder für Dänemark ein, Preußen bequemte sich zum zweitenmal zu einem Waffenstillstand, dem 1850 der Friede zu Berlin folgte. Dänemark behielt Schleswig-Holstein, nur wurden für Holstein die Rechte des Deutschen Bundes gewahrt. Daß England die ganze Streitfrage leitete, geht daraus hervor, daß 1852 die Vertreter der Großmächte zu London ein Protokoll unterzeichneten, in dem sie die Erbfolge des Haufes Sonderburg-Glücksburg auch auf Schleswig-Holstein ausdehnten. Die Rechte des Hauses Augustenburg wurden preisgegeben. 8. Nachträge aus der Regierungszeit Friedrich Wilhelms Iv. Landzuwachs und Landverlust. Die revolutionäre Bewegung des Jahres 1848 hatte auch die kleinen Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und -Sigmaringen erfaßt. Durch preußische Truppen war die Ordnung wiederhergestellt worden. Die Fürsten traten die beiden Fürstentümer 1849 an Preußen ab gegen Jahresrenten und die Rechte der nachgeborenen Prinzen des Königlichen Hauses. Aus den beiden Fürstentümern wurde der Regierungsbezirk Sigmaringen gebildet und dem Oberpräsidenten der Rheinprovinz unterstellt. In dem Fürstentum Neuen bürg in der Schweiz, das König Friedrich I. von Preußen als Erbe seiner Mutter zugefallen war, erstrebte eine republikanische Partei Loslösung von Preußen und Anschluß an die Schweiz. Die Regierungspartei blieb sieglos gegen die Republikaner, und schweizerische Truppen rückten ein. Um einem Kriege auszuweichen, verzichtete Friedrich Wilhelm Iv. auf Neuenburg und erlangte als Gegenleistung die Freilassung der Gefangenen der preußischen Partei. Begründung der preußischen Flotte. Ein Hauptverdienst Friedrich Wilhelms Iv. ist die Begründung der preußischen Flotte. Ehe die Deutsche Nationalversammlung die Gründung einer deutschen Flotte unternahm, hatte die preußische Regierung einige Schiffe zum Schutz der Küsten ausrüsten lassen. Da der Bundestag die Weiterentwicklung der

2. Deutsche Geschichte - S. 239

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deursche Krieg 1866. 239 einzuschiffen. Jetzt fürchteten die Dänen, ihre Gegner, die indessen Jütland bis zum Kap Skagen besetzt hatten, würden auch nach Fünen hinübergehen. So begannen sie Friedensunterhandlungen, und diese führten zum Abschluß des Friedens von Wien. Dänemark trat Schleswig, Holstein und^Mr-n. Lauenburg an Preußen und Österreich ab. Der deutsche Krieg 1866. § 242. Vorgeschichte des Krieges. Preußen und Österreichgggäj verwalteten die Herzogtümer zunächst gemeinsam. Uber die Frage aber, 6er^eflrtümtr welches ihr endgültiges Schicksal sein sollte, entstanden zwischen beiden Staaten Meinungsverschiedenheiten, die schließlich zum Kriege führten. Österreich wünschte eine Annexion der Herzogtümer durch Preußen, bei der es selbst leer ausginge, zu verhindern und war daher geneigt, den E r b -prinzenvonaugustenburgals Herzog einzusetzen. Die preußische Regierung war hierzu nur in dem Falle bereit, daß die Herzogtümer in ein enges Verhältnis zum preußischen Staate träten, daß insbesondere ihre Truppen der Kriegshoheit des Königs von Preußen unterstellt und der wichtige Kieler Hasen an Preußen abgetreten würde; falls hier ein neuer Staat entstand, so wollte sie wenigstens verhindern, daß dieser in Gemeinschaft mit den übrigen Mittelstaaten eine Preußen feindliche Politik triebe. Schon im Jahre 1865 wurde infolgedessen die Spannung so groß, daß der t Ausbruch des Krieges zu befürchten war. Doch wurde er durch den Abschluß der Konvention von Ga st ein verhindert, wo sich König Wilhelm ^Aein damals zur Kur aufhielt; hier wurde abgemacht, daß die Verwaltung 1865- Schleswigs an Preußen, die Holsteins an Österreich übergehen sollte. Das kleine Herzogtum Lauenburg überließ Österreich gegen eine Geldzahlung an Preußen. Damals wurde Bismarck von seinem dankbaren König in den Grafenstand erhoben. Bald zeigte sich, daß der Abschluß der Konvention nur ein Notbehelf gewesen war. Österreich begünstigte nach wie vor den Erbprinzen von Augustenburg und ließ es zu, daß dessen Anhänger in Holstein eine umfassende Tätigkeit entfalteten. Dieses Verhalten sah Bismarck als Verletzung der abgeschlossenen Verträge an. Er war entschlossen, es nunmehr zum Krieg kommen zu lassen, um nicht nur den Streit um S ch l e s -wig-Holstein, sondern zugleich die d eutsche Frage mit den Waffen zu entscheiden. Er gewann für sein Vorgehen den König und ließ sich darin auch dadurch nicht stören, daß einflußreiche Kreise und ein großer Teil des preußischen Volkes, sei es aus Abneigung und Haß gegen seine Person,

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 135

1902 - Karlsruhe : Lang
135 Stellung in Deutschland und als europäische Großmacht seine Heereseinrichtungen verbessern müsse. Er arbeitete bafurjelblt einen Plan aus. Der Lanbtag verweigerte aber die zur Durchführung der Heeresverbesserung nötigen Gelbmrttel. Darüber brach zwischen Regierung und Volksvertretung ein Zwist cm*, der sich fünf Jahre hinzog. Der tatkräftige Minister Otto von Bismarck sah voraus, daß über kurz ober laug das Schwert zwischen Österreich und Preußen entscheiden werde, Ueß stch durch nichts irre machen und nahm selbst bett Haß eines großen Teiles der Bevölkerung ans sich, um seinem Kömge zur ^nrch-sührnng seines Verbessertutgsplanes znr ^ette zu stehen. ~u Entscheibung nahte heran. , , . Im Herbste 1863 starb König ^nebnch Vii. von Dänemark. Sein Nachsolger Christian Ix. gab seinem Königreiche eine iteue Verfassung. Dnrch bieselbe wollte er das Herzogtum Schleswig dem bänischen Staate einverleiben. Nun aber waren die Herzogtümer Schleswig und Holstein seit Jahrhunderten miteinander verbunben, und ihre Trennung wäre wiber das gute und verbrieste Recht gewesen. Holstein war ein beutsches Bundesland , konnte also nicht dem bänischen Staate etuverleibt werben; Schleswig war zwar kein Bunbeslanb, hatte aber das Recht, mit Holstein vereinigt zu bleiben. .Schon 1848 hatte Dänemark die Einverleibung Schleswigs versucht; die Schleswtg-Holsteiner hatten sich mit bewassneter Haitb für ihr Recht gewehrt utib waren ansatigs auch vom Deutschen Bunde unterstützt worben. Von biefent verlassen, unterlagen sie mich zweijährigem Karnpse den Dänen. Die europäischen Mächte bestimmteit 1852 durch das Londoner Protokoll int Einverständnisse mit dem Bunbes-tage, daß Schleswig mit Dänemark verbunben werben solle. Ganz Deutschland sah das Lonboner Protokoll als etne Be-fchimptung seiner nationalen Ehre an; allein 1852 hieß e*: schweigen und dulden. Änbers 1863; man hatte eben die fünfzigste Jahresfeier der Schlacht bei Leipzig begangen, als der Hilferuf der bebrückten schleswig-holsteinischen Brüber erscholl.'. Überall in Deutschland würden Volksversammlungen geholten^und von den Fürsten die Befreiung der Herzogtümer vom Joche der Dänen verlangt. Vom Deutschen Bttnbe wurde gegen die Einverleibung Schleswigs Verwahrung eingelegt. Holstein^ würde von 12000 Mann Bundestruppen, Hannoveranern und Sachsen, besetzt. Bald daraus folgte ein zweites Heer von 45 000 Mann, Österreichern und Preußen. Der König von Dänemarks wurde aufgefordert» die Einverleibung Schleswigs zu unterlassenjmd seine Truppen aus dem Herzogtume zurückzuziehen. Der Sieg der Österreicher bei Översee, die Erstürmung der Schanzen bei Düppel und die Eroberung der Insel Alsen durch die Preußen

4. Die Zeit der Umwälzungen - S. 51

1909 - Leipzig : Hirt
124. Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 51 der hfischen Kreise und das hfische Treiben in Rußland und Frank-reich kennen lernte. *) Als Ministerprsident wandte Bismarck im Preuischen Abgeord- 1862. netenhause vergebens seine ganze Beredsamkeit auf, die widerstrebende Mehrheit des Abgeordnetenhauses zu berzeugen. Man spottete der den Mann von Blut und Eisen"**); aber der Mann, auf den der grte Teil des Volkes mit Ha oder Mitrauen sah, begngte sich damit, da er das Vertrauen des Knigs geno, und gab nicht nach. (Konfliktszeit.) Da brachte ein Ereignis in Dnemark Preußen und Deutschland aus die rechte Bahn. 124. Die Kriege von 1864 und 1866 und ihre nchsten Folgen. 1. Der zweite Schleswig-Holsteinische Krieg, 1864. Die Zerfahren- 1864. heit der deutschen Verhltnisse ermutigte die Dnen, die Vergewaltigung der Herzogtmer fortzusetzen. Christian Ix., der drohenden Haltung seiner Hauptstadt nachgebend, genehmigte nach seiner Thronbesteigung eine schon ausgearbeitete neue Verfassung, wonach Schleswig vllig in Dne-mark einverleibt werden sollte. Fr Schleswig-Holstein aber machte Friedrich von Augustenburg***) seine Ansprche geltend und wurde untersttzt durch den Deutschen Bund, der am Londoner Protokoll nicht beteiligt war, also Christian Ix. nicht als Herzog von Schleswig und Holstein anerkannte,*und durch die Stimmung des deutschen Volkes, das die endliche Befreiung der Herzogtmer verlangte. Bismarck brachte es fertig, da sterreich sich entschlo, in dieser Angelegenheit mit Preußen gemeinsam vorzugehen. Beide Mchte hatten zwar das Londoner Protokoll unterzeichnet, traten aber gegen die vertragswidrige Einverleibung Schles-wigs auf und erklrten, als Dnemark hartnckig blieb, den Krieg. Ein preuifch-sterreichisches Heer unter dem Oberbefehl des greisen Wrangel rckte in Schleswig ein. Der Krieg wurde entschieden bei den Dppeler Schanzen, die durch die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl nach siebenwchiger Belagerung erstrmt wurden. Da auf einer Londoner Konferenz die dnische Verblendung mige Friedensbedingungen zurck-wies, wurde der Krieg fortgesetzt, und erst nach der Eroberung der Insel Alsen und der Besetzung ganz Jtlands durch die Verbndeten be-quemten sich die Dnen im Wiener Frieden dazu, Schleswig-Holstein an Preußen und sterreich auszuliefern. *) Napoleon, erstaunt der die ungeschminkte Offenheit, mit der er auftrat, sagte von ihm: Ce n'est pas un homme serieux." **) Nicht durch Reden und Mehrheitsbeschlsse werden die groen Fragen der Zeit entschieden dies ist der Fehler von 1848 und 49 gewesen sondern durch Eisen und Blut." ***) Sein Vater Christian hatte nach dem Londoner Protokoll auf Schleswig-Holstein verzichtet. 4*

5. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 67

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der deu tsche Krieg 1866. 67 Preußen hatten 1200 Mann an Toten und Verwundeten. Wenige Tage spter erschien König Wilhelm beim Heere und hielt auf dem Schlachtfeld der seine braven Truppen eine Revue ab. Zur See hatten die Dnen die bermacht, da sie die strkere Flotte besaen. Doch lieferten ihnen bei Arkona preuische, bei Helgo-land sterreichische Schiffe glckliche Gefechte. Verhandlungen, welche unter Vermittelung der auswrtigen Gromchte mit Dnemark stattfanden, scheiterten infolge der Halsstarrigkeit der dnischen Regierung. Darauf begannen die kriegerischen Unternehmungen von neuem. In der Nacht vom 28. zum 29. Juni wurde die Insel Alsen, das letzte Stck schles- 28^Ifejunt wigschen Landes, das noch von den Dnen besetzt war, erstrmt und der Feind gezwungen sich einzuschiffen. Jetzt frchteten die Dnen, ihre Gegner, die indessen Jtland bis zum Kap Skagen besetzt hatten, wrden auch nach Fnen hinbergehen. So begannen sie Friedensunterhandlungen, und diese fhrten zum Abschlu des Friedens von Wien. Dnemark^nw?en trat Schleswig, Holstein und Lauenburg an Preußen und Osterreich ab. mfi Der deutsche Krieg 1866. 55. Vorgeschichte des Krieges. Preußen und O st erreich ver- Krwmng /walteten die Herzogtmer zunchst gemeinsam. Uber die Frage aber, ^ei.jobgetrmer welches ihr endgltiges Schicksal sein sollte, entstanden zwischen beiden Staaten Meinungsverschiedenheiten, die schlielich zum Kriege fhrten. ( sterreich wnschte eine Annexion der Herzogtmer durch Preußen, bei der es selbst leer ausginge, zu verhindern und war daher geneigt, den Erbprinzen von Augustenburg als Herzog einzusetzen. Die preu-ische Regierung war hierzu nur in dem Falle bereit, da die Herzogtmer in ein enges Verhltnis zum preuischen Staate trten, da insbesondere ihre Truppen der Kriegshoheit des Knigs von Preußen unterstellt und der wichtige Kieler Hasen an Preußen abgetreten wrde; falls hier ein neuer Staat entstand, so wollte sie wenigstens verhindern, da dieser in Gemeinschaft mit den brigen Mittelstaaten eine Preußen feindliche Politik triebe. Schon im Jahre 1865 wurde insolgedessen die Spannung so groß, da der Ausbruch des Krieges zu befrchten war. Doch wurde er durch den Abschlu der Konvention von Gast ein verhindert, wo sich tiosn0nk König Wilhelm damals zur Kur aufhielt; hier wurde abgemacht, da die 1865. Verwaltung Schleswigs an Preußen, die Holsteins an Osterreich bergehen sollte. Das kleine Herzogtum Lauenburg berlie Osterreich gegen eine Geldzahlung an Preußen. Damals wurde Bismarck von seinem dankbaren König in den Grafenstand erhoben.

6. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 59

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Die Preuische Union und der Vertrag von Olmtz, 59 verteidigen. Es sttzte sich dabei auf die Hilfe Rulands; denn Nikolaus, der ganz davon erfllt war, da es seine Pflicht sei, jede Auflehnung gegen die bestehenden staatlichen Ordnungen zu bekmpfen, sah auch in den preuischen Unionsplnen revolutionre Versuche. Die sterreichische Regierung legte gegen die Bildung einer Union Verwahrung ein; zugleich berief sie gegen den Willen Preuens den Bundestag, der vor zwei Jahren seine Befugnisse niedergelegt hatte, wieder nach Frankfurt. Als es ferner in K u r h e s s e n, einem zur Union gehrenden Lande, zu schweren Streitigkeiten zwischen dem Kursrsten und dem grten Teile seiner Untertanen kam, rckten auf das Verlangen des erfteren sterreichische und bayrische Truppen von Sden her in das Land ein, während von Norden her preuische Truppen in Kurhessen erschienen. Es schien, als stehe ein Zusammensto unmittelbar bevor. Die preuische Armee wurde mobil gemacht; besonders der Prinz von Preußen hatte, entflammt fr die Ehre des Vaterlandes, darauf gedrungen. Aber der Krieg wurde vermieden; er wre allerdings, da Preußen zwei Gromchte zu bekmpfen gehabt htte, ein groes Wagnis gewesen. Der König lenkte ein. Mit seiner Genehmigung bat der Ministerprsident von Man-t e u f f e l, der Nachfolger des vor kurzem pltzlich verstorbenen Grasen Brandenburg, den Fürsten Schwarzenberg um eine Unterredung, die zu Ende des Jahres 1850 zu Oimtz stattfand. Hier gab Preußen 1850.-J in allen Punkten nach. Es verzichtete auf die Union und versprach den Bundestag wieder zu beschicken. Es war ein durch die Verhltnisse gebotener, aber durch eine schwch- Ergebnisse, liche Politik verschuldeter und wenig ehrenhafter Vertrag. Der B u n -des tag trat nun wieder vollzhlig zusammen; es war wenigstens ein Glck, da zum preuischen Bundestagsgesandten ein Mann von Mut und von starkem Gefhl fr Preuens Ehre ernannt wurde, Otto von Bismarck, der in keinem Falle geneigt war, eine Schdigung der preuischen Interessen durch sterreichische bergriffe zu dulden. In Kur-Hessen wurde durch die beiden deutschen Gromchte gemeinsam die Ruhe wiederhergestellt. Besonders schmerzlich fr alle Patrioten war das Geschick der Schleswig-Hol st einer. Im Jahre 1849 hatte nach Ablauf des Waffenstillstandes der Krieg gegen Dnemark wieder begonnen; damals wurde bei Eckernfrde durch zwei Strandbatterien ein dnisches Kriegsschiff in die Luft gesprengt, ein anderes zur Ergebung gezwungen. Bald danach aber hatte Preußen von neuem einen Waffenstillstand und im Jahre 1850 Frieden geschlossen. Nunmehr machten die Herzogtmer

7. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 509

1888 - Berlin : Hertz
Ausbruch des Krieges; Muiuung des Danewerkes. 509 Bedingung knüpfte, daß die Regierung sich bereit erkläre, den Prinzen von Augustenbnrg als Herzog von Schleswig und Holstein einzusetzen. Der König wies diese Forderung zurück. Der Ministerpräsident von Bismarck versicherte im Abgeordnetenhause: die Politik der Regierung beruhe auf dem Grundsätze, daß kein Fuß breit deutscher Erde verloren, und ebeuso, daß kein Titel deutschen Rechtes geopfert werden solle: vor Allem aber komme es darauf an, das Bundesrecht zu schützen und auf weiter mögliche Ereignisse sich in Zeiten zu rüsten. Das Abgeordnetenhaus verweigerte, obwohl inzwischen die militärischen Maßregeln gegen Dänemark bereits begonnen hatten, dennoch die zu denselben erbetenen Mittel. Die Regierung mußte daher selbstständig und auf eigene Verantwortung weiter vorgehen. Die Buudesexecutiou durch sächsische und hannoversche Truppen fand in der Weihnachtswoche 1863 statt: die dänischen Truppen zogen sich ohne Widerstand zurück, und in wenigen Tagen befand sich das ganze Herzogthum Holstein in den Händen der deutschen Buudestruppen. Nachdem dies erreicht war, ohne daß eine der fremden Mächte gegenüber dem klaren und unbestreitbaren Rechte des deutschen Bundes eine Einmischung versuchte, ging die preußische Regierung einen zweiten wichtigen Schritt weiter vor: sie beantragte beim deutschen Buude in Gemeinschaft mit Oesterreich auch die Besetzung Schleswigs, Falls Dänemark nicht unverzüglich das verfassungsmäßige Recht dort anerkenne und die widerrechtliche völlige Einverleibung Schleswigs in die dänische Monarchie wieder aufhebe. Die Mehrheit der kleineren Bundesregierungen aber wollte vor Allem den Prinzen von Augustenbnrg erst in Holstein eingesetzt wissen und bis dahin Schleswig unberücksichtigt lassen und lehnte den Antrag Preußens und Oesterreichs ab. Da beschlossen diese beiden Mächte, die Sache nicht mehr blos Namens des Bundes, sondern selbstständig als deutsche Großmächte in die Hand zu nehmen. Sie beauftragten ihre Gesandten in Kopenhagen am 14. Januar, den König von Dänemark aufzufordern, daß er binnen 48 Stunden die in Schleswig widerrechtlich eingeführte Verfassung zurücknehme. Ausbruch des Krieges. Räumung des Danewerkes. Da Dänemark in der Zuversicht auf den Schutz der fremden Mächte, besonders Englands, dieser Aufforderung nicht nachkam, so erhielten die preußischen und österreichischen Truppen den Befehl, in Schleswig einzurücken. Der Oberbefehl war dem greisen Feldmarschall von Wrangel übertragen, der schon früher im Kampfe gegen Dänemark Lorbeeren errungen hatte: unter ihm befehligte der Neffe des Königs, Prinz Friedrich Karl die preußischen Truppen, der Feldmarschall-Lieutenant von Gablenz die durch Schlesien und die Mark Brandenburg herbeigerückten Oesterreicher. Am 1. Februar 1864 gab der alte Wrangel den Befehl, „in Gottes Namen drauf zu gehn," und alsbald überschritten die verbündeten deutschen Truppen die Eider, den Grenzfluß Schleswigs. Die Oesterreicher rückten auf einer westlichen Linie, die Preußen östlich, zunächst nach der Hafenstadt Eckernförde vor. Hier fand schon am 1. Februar das erste Gefecht zwischen Preußen und Dänen statt, ein Kampf preußischer Artillerie gegen zwei im Hafen liegende Kriegsschiffe, darunter ein Panzerschiff. Dieselben sollten vom Hafen aus durch ihre Batterien das Vorrücken der Preußen hindern.

8. Geschichte des preußischen Vaterlandes - S. 520

1888 - Berlin : Hertz
520 T„nsercnzen in London. stillstand. Bei den weiteren Verhandlungen erklärte der preußische Minister von Bismarck im Einverständnis? mit Oesterreich, daß Preußen sich von allen Verpflichtungen gegen den König von Dänemark frei fühle und in Gemeinschaft mit den übrigen Großmächten eine anderweitige Regelung der Herrschaft über Schleswig-Holstein anbahnen wolle. Bei dieser Regelung müßten neben der gewissenhaften Prüfung der Erbansprüche vorzugsweise die Interessen und Wünsche der Herzogtümer selbst, ferner die Interessen Deutschlands ins Gewicht fallen. Diese bestimmte Erklärung Preußens hatte sofort zur Folge, daß fast alle Mächte, mit Ausnahme Dänemarks, die Londoner Uebereinkunft von 1852 fallen ließen. Dänemark aber widerstrebte auch bei den weiteren Verhandlungen jeder Anerkennung der staatlichen Selbstständigkeit der Herzogthümer; um so entschiedener verlangte Preußen die Trennung derselben von Dänemark, die Herstellung eines besonderen Schles-wig-Holsteinschen Staatswesens in inniger Verbindung mit Deutschland. Die anderen Mächte zeigten sich geneigt, auf eine solche Lösung einzugehen. Um die Gunst dieser Stimmung zu benutzen und eine rasche Erledigung herbeizuführen, einigte sich die preußische Regierung mit der österreichischen dahin, die Verbindung von Schleswig und Holstein zu einem eigenen Staate vorzuschlagen, und zwar unter der Herrschaft des Prinzen von Augnstenburg, Falls die Rechte desselben als gültig anerkannt würden. Dabei sollten aber die Herzogthümer jedenfalls in eine enge und gesicherte Verbindung zu Schutz und Trutz mit Deutschland treten. Ein Theil der anderen Mächte, besonders Frankreich, gingen bereitwillig auf die Gründung eines eigenen Schleswig-Holsteinschen Staates ein; nur über die Ausdehnung, in welcher Schleswig dem neuen Herzogthume zugewiesen werden sollte, herrschten Meinungsverschiedenheiten, invem verlangt wurde, daß der nördliche Theil, dessen Bevölkerung zum Theil däuisch spricht, bei Dänemark verbleibe. Ueber die Grenze aber, bis zu welcher dieser dänische Theil reichen sollte, gingen die Ansichten weit anseinander. Dänemark beharrte jedoch bei der Ablehnung aller gemäßigten Vorschläge, selbst als alle Mächte zur Annahme derselben drängten. Hieran scheiterten alle Versuche zur Verständigung und die Couserenzen gingen bei Ablauf des Waffenstillstandes fruchtlos auseinander. Preußen hielt sich nunmehr, da der Krieg von Neuem beginnen mußte, an keinen der Vorschläge mehr gebunden, die es während der Confe-renzen um einer raschen Verständigung willen gemacht hatte. Es schien einen Augenblick zweifelhaft, ob Oesterreich bereit sein würde, die kriegerische Gemeinschaft mit Preußeu weiter fortzusetzen. England zumal setzte Alles daran, Oesterreich jetzt von Preußen zu trennen. Aber eine Zusammenkunft des Königs Wilhelm mit dem Kaiser von Oe st erreich und ihrer Minister von Bismarck und Graf Rechberg in Karlsbad diente dazu, das frühere Einverständniß neu zu befestigen und bestimmte Verabredungen über den weiteren Feldzug zu treffen. Vor Allem kam es darauf an, die gänzliche Besitznahme von Schleswig durch die Eroberung der Insel Alsen zu vollenden, ferner ganz Jütland zu besetzen. Die Eroberung der I sel Alsen (29. Juni 1864). Unmittelbar nach Ablauf des Waffenstillstandes ertheilte Prinz Friedrich Karl, welcher inzwischen zum Oberfeloheru ernannt worden war, dem General Her-

9. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 182

1896 - Leipzig : Voigtländer
182 des trefflichen Kriegsministers Roon geschaffene Reorganisation", d. i. Neugestaltung d e s H e e r e s, wodurch die Zahl der schlagfertigen Truppen erheblich vermehrt wurde, mit bedeutendem Kostenauswande verbunden war, so fand das wichtige Werk im Abgeordnetenhause des Landtages heftigen Widerspruch. Nur des Knigs unerschtterliche Ausdauer und die unvergleichliche staatsmnnische Begabung des groen Ministers, der ihm zur Seite stand ,Ottovonbismarck, waren diesem Widerspruche gewachsen. Otto Von Bismarck-Tchnhausen, geb. am 1. April 1815 zu Schnhausen, aus altmrkischem Rittergeschlecht, Gutsherr in Pommern, 1847 Mitglied des Vereinigten Landtags, hervorragender Redner der Regierungspartei, bekmpft 1848 die Revolution; 1849 konservativer Parteifhrer in der Zweiten Kammer in Berlin; 18511858 preuischer Gesandter beim Bundestage in Frankfurt a. M., 18591862 in Petersburg, seit Mai 1862 in Paris; 23. September 1862 preuischer Staatsminister, 8. Oktober 1862 Prsident des Staatsministeriums und Minister der auswrtigen Angelegenheiten. Trotz allen Widerstandes fhrte Minister Bismarck die Heeresumgestal-tung durch und schuf dadurch fr Preußen eine Waffenmacht, die bald durch die glorreichsten Erfolge die Welt in Staunen setzte. 92. Der dnische Krieg 1864. 1. Veranlassung. Als im November 1863 König Christian Ix. den dnischen Thron bestieg, genehmigte er eine neue Staatsverfassung, die in rechtswidriger Weise Schleswig dem Knigreiche Dnemark vllig einver-leibte. Da lie der Deutsche Bund, der die von dem Prinzen Friedrich von Augustenburg auf Schleswig-Holstein erhobenen Erbansprche begnstigte, durch schsische und hannoversche Truppen das Bundesland Holstein besetzen. Preußen und sterreich lieen ein gemeinschaftliches Heer unter dem Oberbefehl des preuischen Feldmarschalls W rnge l in Schleswig einrcken. Hiermit begann der dnische (oder zweite schleswig-holsteinische) Krieg 1864. 2. Dppel und Alfen. Die Dnen gaben die Festungslinie des D a n e -werks ohne Kampf auf und gingen, auf dem Rckzge von den sterreichern unter Gablenz bei versee geschlagen, in die Dppeler Schanzen zurck. Nach siebenwchiger Belagerung erfolgte die Erstrmung von Dppel durch die Preußen unter dem Prinzen Friedrich Karl, 18. April 1864. Nach einem Waffenstillstnde und vergeblichen Friedensunterhand-lungen wurde durch den bergang der Preußen b er den Alsen-f und (29. Juni) die Insel Alfen gewonnen, endlich ganz Jtland bis zum Kap Skagen besetzt. 3. Der Frieden. Im Frieden zu Wien (Oktober 1864) trat der König von Dnemark Schleswig-Holstein nebst Lauenburg an den Kaiser

10. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 178

1895 - Leipzig : Voigtländer
178 von Dppel 18. April 1864 durch die Preußen unter dem Prinzen Fried-rich Karl. Nach einem Waffenstillstnde und vergeblichen Friedensunter-Handlungen wurde durch den bergang der Preußen der den Alfens und (29. Juni) die Insel Alfen gewonnen, endlich ganz Jtland bis zum Kap Skagen besetzt. 3. Der Frieden. Im Frieden zu Wien (Oktober 1864) trat der König von Dnemark Schleswig-Holstein (nebst Lauenburg) an den Kaiser von sterreich und den König von Preußen ab. Durch den Vertrag zu Gast ein (August 1865) wurde Holstein unter sterreichische, Schleswig unter preuische Verwaltung gestellt; das Herzogtum Lauenburg ging, gegen eine an sterreich zu zahlende Abfindungsumme, in den Besitz des Knigs von Preußen der. (Bismarcks Verdienst um diese Erfolge wurde durch seine ... Erhebung in den Grafenstand vom Könige anerkannt.) 115. (174.) Der deutsche Krieg von 1866. (S. Karte Xii.) 1. Bnndesreformplne. Das Bedrfnis einer festeren Einigung Deutschlands, als der lose zusammenhngende, machtlose Staatenbund von 1815 bot, machte sich im deutschen Volke mit zunehmender Strke geltend. Nach dem unfruchtbaren Ausgange der Bestrebungen der Jahre 1848 und 1849 wirkte seit dem Jahre 1859 der Nationalverein dafr, da Preußen als der mchtigste rein deutsche Staat die Fhrung des geeinigten Deutschlands erhalte. Aber zwischen den beiden Hauptmchten, sterreich und Preußen, bestand in dieser Frage ein starker Gegensatz. Der Kaiser von sterreich legte einem von ihm nach Frankfurt berufenen Frstentage (1863) einen Bundesreformplan vor, wonach sterreich an Deutschlands Spitze treten und Preuens Einflu erheblich gemindert werden sollte. Auch dem Verlangen des Volkes nach einem deutschen Parlament wollte sterreich nicht entsprechen. Preußen dagegen bezeichnete eine aus allgemeinen Wahlen hervorgehende Vertretung des deutschen Volkes als notwendige Grundlage jeder Neugestaltung des Bundes. Der König von Preußen blieb dem Frsten-tage fern, und der sterreichische Vorschlag scheiterte. 2. Verwickelung in Schleswig-Holstein. Die schleswig-holsteinische Angelegenheit gab den Ansto zum blutigen Austrage des Gegensatzes der beiden Mchte. Nach der bereinkunft von Gastein arbeitete die sterreichische Regierung in Holstein immer entschiedener darauf hin, dieses Land dem Prinzen von Augustenburg zu berantworten. Preußen, das die Errichtung eines neuen Kleinstaates an der Eider nicht dulden konnte, erhob hiergegen scharfen Widerspruch und stellte, um mit der schleswig-holsteinischen zugleich
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