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1. Die mittlere und neue Welt - S. 300

1873 - München : Lindauer
300 lande und nötigten ihn, sich mit der Herrschaft über die Inset Sardinien zu begnügen. Als Napoleon Bonaparte 1801 den Befehl gab, das seines Herrschers beraubte Piemont Frankreich einzuverleiben (vollzogen 1802), entsagte K arl Ema nn el l I (4 ^uni 1802) einem Trone, den er nicht besaß, nberlreß die Ansprüche darauf seinem Bruder Viktor Emannel und trat in den Jesuitenorden. Viktor Emannel I (1802—1821) zog 1814 in Turin ein und erhielt durch die beiden Pariser Frieden und den Wiener Kongreß alle seit 1792 von Sardinien abgerissenen Staaten und dazu noch Genua und die Schutz Herr sch äst über Monaco. Unter ihm fanden die Karbon a'ri (^Kohlenbrenner, Name einer in Italien den Freimaurern nachgebildeten politischen Gesellschaft, die ihre Symbole von den Köhlern entlehnt hatte und ursprünglich aus Haß gegen die Fremdherrschaft entstanden war m der Folge aber alle Elemente der Opposition ui sich schloß) auch m Piemont Zutritt und erzeugten 1821 Militäraufstande welche den König bewogen, zu Gnnsten seines Bruders Karl H-eux abzudanken Aber die von den Karbonari geleitete Insurrektion bewog den Prinzen Karl Albert aus der Seituilime Savoyen-Carignan, den mutmaßlichen Tronfolger, stch an du^Spitze der Neaienum zu stellen. Dieser beschwor eine freisinnige Konstitution (dieselbe, welche 1820 König Ferdinand Vii von Spanien beschworen hatte), entfloh aber bald darauf in das Lager der dem Königtum treugebliebenen Truppen, welche Truppen die Insurgenten besiegten, die absolute Gewalt wieder herstellten und den Prinzen Karl Felix (^21-1831) auf b Tron erhoben. Nachdem dieser 1831^gestorben und «tt rhm dre ältere Linie des Hauses Savoyen erloschen war, bestiegl der Prin von Carianan Karl Albert, den Tron Sardiniens und regierte anfangs absolutistisch. Seit 1847 schloß er sich ^meinen Streben Italiens nach Beseitigung des Absolutismus an, gab 184 eine konstitutionelle Verfassung und trat tn ^mselb ^ ) 6>rtmhwnoffe der Lombarbei auf, welche von Österreich abzufallen versuchte. Die Österreicher schlugen (10. Juni) eine fcinb-liche Abteilung bei Vicenza zurück und erfochten unter Radetzk wardaberdurch die Sieg- Rabetzky's bei t». glimpflichen Frteben bewilligte. Von dem 1852 Mm Min^erp E;,-r-h: er*-» s» ää fdnglfltett m fremder Herrschaft herbeizuführen, und versicherte

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 195

1911 - Halle a.S. : Gesenius
— 195 — 486. Auf welche Weise suchte Leopold Ii. die Verwirrung im Innern zu beseitigen? 1. Er stellte in Belgien zunächst mit bewaffneter Macht die Ordnung wieder her: danach gab er dem Lande die alte Verfassung zurück. 2. Er hob einen Teil von Josephs Verfügungen [481, 482] auf; soviel als möglich suchte er jedoch zu retten : a) er berücksichtigte die Forderungen der Landstände : die Oberherrschaft der Regierung und das staatliche Beamtentum blieben jedoch bestehen; b) er beseitigte mit dem neuen Steuersystem die daraus den Bauern erwachsenen Vorteile : die Befreiung von der Leibeigenschaft hielt er aber aufrecht ; c) er ließ die Forderung der staatlichen Erziehung der Priester fallen : a) die Oberau fsicht des Staates über die Kirche wurde jedoch nicht aufgegeben, ß) die Klöster wurden nicht wieder hergestellt, y) die Andersgläubigen blieben im Besitze der ihnen gewährten religiösen Freiheiten. 487. Wie sicherte Leopold Ii. dem Staate nach außen hin den Frieden? 1. Der preußische Minister Herzberg wollte unter dem Drucke der Unruhen in Belgien und Ungarn Danzig und Thorn in Besitz nehmen: a) Österreich sollte dafür Galizien an Polen zurückgeben, b) Österreich sollte sich durch Eroberung türkischer Gebiete entschädigen. 2. Der österreichische Herrscher wußte im Reichenberger Vertrage Friedrich Wilhelm Ii. von diesen Absichten geschickt abzulenken: die dadurch gewonnene Kraft und Zeit benutzte er zur Unterdrückung der belgischen Erhebung. 3. Die in U n g a r n drohende Gärung wußte er zu beschwichtigen — die Türkengefahr durch einen Waffenstillstand und durch den Frieden zusistowa zu beseitigen. 488. Welche Bedeutung hatte die Regierung Maria Theresias und ihrer beiden Söhne für Österreich? 1. Die entstandenen staatlichen Verhältnisse blieben im allgemeinen bis in die Mitte des Xix. J ahrhunderts bestehen : 13*

3. Abt. 2 - S. 594

1830 - Hannover : Hahn
594 Einleitung. land: Getreide und Holz in Überfluß, obgleich letzteres in einigen Gegenden mangelt, Hanf, Flachs, Taback, wenig Obst; die Viehzucht ist schlecht, indeß sehr wichtig, Schweine werden in be- sonderer Menge gehalten, Bienenzucht wird nicht getrieben, aber man erhält viel Honig und Wachs von Wald bienen. Wild in Menge, viele Bären, besonders aber Wölfe, selten Luchse. Das Mineralreich liefert Eisen, Galmei, etwas Kupfer, Blei und Silber, Salz, Steinkohlen, und verschiedene Kalk- und Thonarten. Die E. — 4,180,000 Polen/ Litthauer, Rus- sen, Deutsche, auch Tataren; unter ihnen 3^Mill. Katholi- ken und 200,000 Protestanten, 350 Griechen, selbst Muha- medaner. Sehr zahlreich (400,000) sind die Inden. Alle ha- den freie Religionsübung. Für die Cultur ist bislang noch wenig gethan; nur die höheren Stände nehmen an der allgemeinen Euro- päischen Bildung Theil; das Volk ist in tiefer Unwissenheit; jedoch wird jetzt für den Volksunterricht gesorgt. Fabriken gab es bisher fast nur in den größeren Städten, am häufigsten sind in Sw. Eisen- fabriken; indeß heben sich Industrie (Wollweberei) und Handel im- mer mehr, da für gute Landstraßen, Schiffbarkeit der Flüsse und Ka- näle Sorge getragen wird. Polen, noch 1620 ein Staat von 18,000 Q.m., war sonst ein Wahlreich und hatte seit Ix. Jahrh. Könige eigenen Stammes. Seit 1370 regierten die Jagellonen, Groß- fürsten von Litthauen, nach deren Aussterben 1572 aber gerieth das Land der Königswahlen wegen fast in unaufhörliche Bürgerkriege, die Alles zerrütteten. Unter den Regenten dieser Zeit zeichnet sich be- sonders der tapfere Johann Sobiesky (ff 1696) aus. Nach seinem Tode kam mit August Ii. das kurfürstl. Sächsische Haus zur Regierung, aber es gab immer Gegenpartheien und die Kriege mit Schweden und Rußland hörten nicht auf. Auf August Ii. folgte des- sen Sohn August Iii., welcher 1763 starb. Nun wurde unter Rus- sischem Einflüsse der Graf Stanislaus August Poniatowsky .1764 gewählt, der letzte der selbstständigen Polnischen Könige. In- nere Unruhen zwischen Katholiken und Protestanten, welche letztem seit 1736 von allen öffentlichen Ämtern ausgeschlossen waren, führten die Einmischung der drei Nachbarstaaten Rußland, Österreich u. Preußen, und die drei Theilungen von 1772, 1793 und 1795 herbei. Schon vor der Vollziehung der letztem entsagte der König 1794 dem Throne. Nach kurzem Widerstande der empörten Polen verschwand dies Reich aus der Reihe der Europäischen Staaten. Rußland hatte schon seit dem Xvii. Jahrh. 5 bis 6000 Q. M. erobert. Bei den Theilungen erhielt Österreich Galizien und den S. Theil — 2400 Q.m., Rußland nahm den O. Theil — 6600 Q.m., das Übrige Preußen — 2800 Q.m. Der Tilsiter Friede bildete 1807 aus dem Preußischen Theile ein Großherzogthum Warschau — 2000 Q.m. 2mill. E., dessen Regent der König von Sachsen wurde. Durch den Pariser Frie- den ward Polen in seinem jetzigen Umfange wieder ein selbststän- diges Königreich unter Herrschaft des Russischen Kaisers, der diesem Reste des alten Polens 1815 eine eigene ständische Verfassung gab. Die Stelle des Königs vertritt ein Statthalter (Namiestnik), jetzt

4. Weltgeschichte für einfache Volksschulen - S. 78

1879 - Leipzig : Klinkhardt
. südlich, nachdem die neue Verfassung zu Staude gebracht war, ging die Nationalversammlung auseinander und eine neue, die gesetzgebende Versammlung, trat an deren Stelle, in welcher säst lauter unerfahrene, von revolutionärem ^chwindelgeiste ergriffene Männer saßen, die nun mit aller Macht dahin arbeiteten, Frankreich in eine Republik zu verwandeln. Man suchte den König' zu verdächtigen, er Verbindung mit den Emigranten (Ausgewanderten), welche an Oesterreich und Preußen Unterstützung gefunden hatten. Er wurde genöthigt, diesen Mächten den Krieg zu erklären. Ein österreichisch-preußisches Heer rückte iu Frankreich ein, wurde aber mit Verluste zurückgedrängt (1792). In den Septembertagen 1792 brachen rasende Volkshaufen in die Gefängnisse ein und ermordeten alle Königsfreunde mit grausamer Wuth, — über 7000 fanden ihren Tod. Ilm die Hinrichtungen schneller vollziehen zu können, t^fann man sogar die Guillotine (nach ihrem Erfinder, dem Arzte Guillotin genannt). Ein Nationalconvent wurde zusammengerufen, der über das Schicksal Frankreichs berathen und entscheiden sollte, und dieser erklärte schon in feiner ersten Sitzung (21. September 1792) das Königthum für abgeschafft und Frankreich als eine Republik. §♦ 52. Schicksal der königlichen Familie. Der unglückliche König Ludwig war schon den 13. August 1792 mit seiner Familie in den Tempel, einen alten Gefängnißthurm abgeführt worden, wo sie die tiefsten Schmähungen und Kränkungen ertragen mußten. Die Wächter waren schonungslos und roh, und keinerlei Bequemlichkeit war ihnen gestattet. Alles aber ertrugen sie mit der größten Geduld. Der König benutzte die meiste Zeit dazu, seine Kinder zu unterrichten. Endlich wurde er vor den Convent geführt und hier einer Unzahl Verbrechen angeklagt. Hauptsächlich warf man dem schuldlosen Könige vor, er halte es mit den Feinden Frankreichs und beabsichtige, gegen die Bürger Gewalt anzuwenden. Trotz der klarsten Vertheidigung wurde er zum Tode verurtheilt. Malesherbes, einer feiner Vertheidiger, war der Erste, welcher den König davon benachrichtigte. „Gut", sprach er, „so bin ich doch nicht länger in Ungewißheit. Ich schwöre, daß ich nie etwas Anderes, als das Glück meines Volkes gewollt habe." — Er bat nur noch um einen Beichtvater und um eine ungestörte Zusammenkunft mit feiner Familie, von welcher er schon feit längerer Zeit getrennt war. Der Convent bewilligte ihm eine zweistündige Frist. Welche Feder wäre im Stande, die Scene des Abschiedes zu schildern! Laut jammernd hingen die gebeugte Gattin Maria Antoinette (eine Tochter der Kaiserin Maria Theresia) und die Kinder (ein Prinz und eine Prinzessin) an dem unglücklichen Vater, dessen Schicksal sie soeben erst erfahren hatten. Nachdem er noch feine Kinder gesegnet, kehrte er tieferschüttert in fein Gefängniß zurück. Schon ehe der Morgen

5. Leitfaden für den Geschichtsunterricht in der Volksschule - S. 112

1879 - Berlin : Mrose
— 112 — Politische Begebenheiten während dieser Zeit. Deutschland. Repetition: (Hermann) Klodwig 500). (Karl 800 Friedrich 1200). (Rudolf 1300 Max 1500). Karl V. 1500 (Friedrich d. Gr. 1740). Maximilians Sohn Philipp vermählte sich mit der Prinzessin von Spaniens und so erbte deren Sohn Karl V. Amerika, Spanien und Österreich. Auch wurde er deutscher Kaiser. Man sagte deshalb, daß in seinem Reiche die Sonne nicht untergehe. In Amerika wurden unter seiner Regierung mehre Eroberungen und Entdeckungen vollführt. Während Karl V. den Reichstag zu Worms hielt, eroberte Ferdinand Kort es (Cortez) Me'chiko (Mejico) 1521. Mechiko liegt in Mittelamerika am atlantischen Meere. Wenn man von da noch weiter (nach Westen) geht, so kommt man an den großen Ozean, und indem man südwärts der Küste folgt (abwärts auf der Karte) nach Peru. Zeit der Peru wurde von Franz Pizarro entdeckt — fast um die- Augsburg. selbe Zeit (1524), und 1531 erobert. i5go.'°" Der letzte Herrscher von Mejiko hieß Montezuma und von Peru Atahuälpa. Zu erwähnen ist noch, daß der Portugiese Magellan (Magelhaens, Mageliansch) zum erstenmal die Erde umschiffte, gleichfalls zu der Zeit, wo Kortes Mechiko eroberte: um 1521 (1519—1521). In Europa dagegen hatte Karl V. besonders mit Franz I. von Frankreich zu kämpfen. Er besiegte denselben jedoch in 4 Kriegen (1515—1544), und befestigte dadurch seine Herrschaft über Italien. Memorireu. Das Jahr 1519 ist ein Gedächtnißjahr: 1519 starb Max; Karl V. und Soliman kamen zur Regierung, Magellan beginnt seine Erdumsegelung. — Von den beiden Hauptgegnern Karls starb der eine (Franz I.) etwa 10 Jahre vor, und der andere (Soliman) 10 Jahr nach der Abdankung Karls (1547, 155 6, 1566).

6. Deutsche Geschichte - S. 148

1912 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
148 67. Die beiden ersten Schlesischen Kriege. 67. Die beiden erlleii Schleichen Kriege. 1. Ursache zum Kriege. Bald nach Friedrich Wilhelm I. starb Kaiser Karl Vi. Da er keinen Sohn hinterließ, hatte er in einem Thronfolgegesetze bestimmt, daß in seinem Hause auch die weibliche Erbfolge gelten sollte. Deshalb bestieg nun seine älteste Tochter Maria Theresia den österreichischen Thron. Sie war 5 Jahre jünger als Friedrich Ii., wie dieser ungewöhnlich begabt, eine geborene Herrscherin und eine der edelsten Frauen, die je eiue Krone getragen haben. Während sie die österreichischen Erblande in Besitz nahm, hoffte sie, daß ihr Gemahl deutscher Kaiser werden würde. Aber auch der Kurfürst Karl Albert 0 o u Bayern erhob Ansprüche auf das Erbe Karls Vi., weil er der nächste männliche Verwandte des oerstorbenen Kaisers war. In diesem Streit um den Nachfolger Karls Vi. hielt nun Friedrich Ii. von Preußen die Zeit für gekommen, sein Land zu vergrößern. Denn das war ihm seit seiner Thronbesteigung klar, daß er Preußen aus seiner gedrückten Lage durch Erwerbung einiger Nachbarländer herausheben müsse, wenn es im Rate der europäischen Völker eine Rolle spielen wollte. Zunächst richtete er seine Altgen auf das fruchtbare, verkehrsreiche Schlesien. Die Ansprüche Brandenburgs auf die fchlefifchen Herzogtümer Brieg, Liegnitz und Wohlan waren seit Joachims Ii. Zeiten nicht vergessen und Friedrich Ii. jetzt hochwillkommen; siergaben für fein Vorhaben doch einen guten Grund ab. Er bot daher nun Maria Theresia ein Bündnis zur Verteidigung ihres Erbes gegen Karl Albert von Bayern an und versprach ihr seine Stimme für die Wahl ihres Gemahls zum deutschen Kaiser, wenn sie ihm Schlesien abtreten wollte. Maria Theresia wies das Anerbieten mit Entrüstung zurück, und nun begannen Kriege, die man, weil es sich dabei um Schlesien handelt, die S ch l e f i f ch e n Kriege nennt; es sind ihrer drei geführt worden. 2. Der erste Schlesische Krieg (1740—1742). Friedrich Ii. fiel noch in demselben Jahre, im Dezember 1740, in Schlesien ein und bemächtigte sich in wenigen Wochen fast des ganzen Landes; besonders freudig wurde er von den protestantischen Einwohnern ausgenommen, die in ihm den Befreier von hartem Neligionsdrnck sahen. Doch Maria Theresia war nicht gewillt, „den schönsten Edelstein ihrer Krone" ohne Kamps preiszugeben; zu Beginn des Frühlings 1741 rückten ihre Truppen in Schlesien ein. Bei M o l l w i tz unweit Brieg kam es zur Schlacht. Die preußische Reiterei wurde von der österreichischen geschlagen, Friedrich selbst gab die Schlacht schon verloren und begab sich auf Schwerins Veranlassung fort vom Schlachtfelde nach Löwen. Nun aber führte Schwerin das Fußvolk gegen den Feind, und dieses zeigte, daß es in der Schlacht ebensogut seine Schuldigkeit tun konnte wie auf dem Exerzierplätze; es bewies eine so unerschütterliche Tapferkeit und feuerte so sicher und regelmäßig, daß der Feind ins Wanken kam und floh. — Friedrich selbst entging nur mit genauer Not der Gefangennahme. Als er sich von Löwen nach Oppeln begab und Einlaß in die Stadt begehrte, empfingen ihn

7. Geschichtsbilder zum Gebrauche der Volksschule - S. 74

1892 - Stuttgart : Metzler
— 74 — ständig geschlagen zu werden. Er selbst entkam mit wenigen Truppen in die Türkei. Der Sultan nahm ihn gastfreundlich auf und ließ sich sogar zum Kriege gegen Rußland verleiten. Später schloß er aber Frieden und wünschte Karls Abreise. Allein weder Bitten noch Drohungen halfen etwas, der König blieb hartnäckig in der Türkei. Da ließ der Sultan endlich Gewalt anwenden. Doch Karl widersetzte sich in feinem Haufe mit fünfzig Leuten gegen ein ganzes türkisches Heer. Der Kampf dauerte sieben volle Stunden, und zahlreiche Tote bedeckten die Erde. Endlich mußte der König sich ergeben und kehrte nach fünfjähriger Abwesenheit nach Schweden zurück. Nur von zwei Offizieren begleitet, legte er in vierzehn Tagen über zwei taufend Kilometer zu Pferde zurück. Hierauf unternahm derselbe die Eroberung Norwegens, wurde aber vor einer feindlichen Festung durch einen Schuß getötet. Schweden war durch feine Kriege sehr erschöpft und verlor bedeutende Besitzungen. Die Oftfeeprovinzen kamen an Rußland Vorpommern an Preußen. J.j. 1756n.chr. 76. Der siebenjährige Krieg. In d. I. 1740 starb mit dem Kaiser Karl Vi. der habsburgifche Mannesstamm in Oesterreich aus. Die Herrschaft ging nun auf feine Tochter Maria Theresia über. Allein mehrere Staaten erkannten deren Erbrecht nicht an, da sie selbst Ansprüche auf österreichische Länder zu haben glaubten. Unter ihnen war auch Preußen. Preußen hatte von geringen Anfängen aus allmählich eine bedeutende Macht erlangt. Der älteste Bestandteil desselben war die Markgraffchaft Brandenburg. Mit ihr belehnte zur Zeit des Konstanter Konzils der Kaiser Sigismund den Burggrafen von Nürnberg, Friedrich von Hohenzollern. Hierzu erwarben feine Nachkommen während der Reformation die Provinz Preußen. Dieser brandenburgifch-preußifche Staat vergrößerte sich nach und nach immer mehr und wurde um d. I. 1700 zu einem Königreiche erhoben. Ueber dasselbe regierte zur Zeit Maria Theresias Friedrich Ii. oder der Große.

8. Geschichte der neueren Zeit - S. 378

1906 - Langensalza : Gressler
378 ihrem Gewissen nicht glaubte verantworten zu können: aber ihr Sohn und ihr Minister Fürst Kaunitz überredeten sie endlich, den Teilungsakt zu unterschreiben. Das geschah 1772. Preußen sollte das jetzige Westpreußen erhalten, wodurch Ostpreußen erst mit den übrigen preußischen Ländern in Verbindung gesetzt wurde, Österreich Galizien und Rußland die jetzigen Gouvernements Polozk und Mohilew. Als man den Polen ihr Schicksal bekannt machte, erschraken sie entsetzlich und versuchten zu widersprechen; aber die Drohung der drei teilenden Mächte, daß sie ganz Polen unter sich teilen würden, wenn sie nicht gleich sich unterwürfen, brachte sie bald zum Schweigen. Nach dem siebenjährigen Kriege hat Friedrich nur noch einen unbedeutenden Krieg geführt, und zwar gegen Kaiser Joseph Il, weil sich dieser eines Teiles von Bayern bemächtigen und Friedrich diese Vergrößerung Österreichs nicht zugeben wollte. Man nennt diesen Krieg — er war 1778 — den bayrischen Erbfolgekrieg. Er dauerte nur ein Jahr, weil Maria Theresia durchaus Frieden wollte, so sehr auch der unruhige Joseph den Krieg wünschte. Dieser Friede wurde 1779 in Teschen geschlossen. Friedrich wurde indessen bei herannahendem Alter immer kränk» licher. Die vielen Regierungssorgen und die angreifenden Mühseligkeiten während des siebenjährigen Krieges hatten feinen Körper geschwächt, und oft litt er durch Gichtanfälle, welche die Ärzte besorgt mochten. Seit den letzten zehn Jahren konnte er im Winter manchmal wochenlang das Zimmer nicht verlassen. Als er im Jahre vor feinem Tode in Schlesien die gewöhnliche Musterung abhielt, war er sechs Stunden lang einem heftigen und falten Regen ausgesetzt. Davon bekam er ein heftiges Fieber, und seit der Zeit wurde er nie wieder ganz gesund. Endlich zeigten sich Spuren der Wassersucht, so daß er nicht mehr im Bette liegen konnte, sondern die letzten sechs Monate auf feinem Lehnsessel sitzend zubringen mußte. Da ihm sein Leibarzt offen erklärte, er halte die Krankheit für unheilbar, so ließ er den berühmten Leibarzt Zimmermann aus Hannover nach Sanssouci kommen, erhielt aber auch von diesem feinen Trost. „Die alten müssen den jungen Leuten Platz machen,

9. Ergebnisse des Geschichtsunterrichts in der Volkssschule - S. 62

1877 - Nürnberg : Korn
— 62 — 2. Die Krone Englands kam jetzt an den König Jakob von Schottland, den Sohn der Maria Stuart. Derselbe nannte sich König von Großbritanien und Irland und regierte so strenge, daß sich Widerstand erhob. Und als sein Sohn Karl I. die Unterdrückung der alten Freiheiten immer weiter trieb, ward er abgesetzt und (1649) hingerichtet. Darauf entstand eine Republik, die von Cromwell mächtig geleitet, aber von Monk (1660) zum Königthum zurückgeführt wurde. Die Stuarts regierten nur bis 1688. Sie verloren den Thron an Prinzen von Oranien und Hannover, und unter deren Regierung erlangte das britische Reich eine bedeutende Macht. 30. Neue Lehren vom Weltgebäude. 1. Im Zeitalter der Reformation erstanden große Naturforscher, welche die Welt von tausendjährigem Irrthume befreiten. Wir merken vor allen Nikolaus Kö-pernik, genannt Kopernikus, geboren 1473 in Thorn an der Weichsel. Er widmete sich der Astronomie oder Sternkunde und las besonders die Schriften des gelehrten Johannes Müller, gebürtig aus Königsberg in Franken und daher Regiomontanns genannt, welcher durch seine genauen Tabellen über den Stand der Gestirne, durch Herausgabe des ersten deutschen Kalenders und durch Einführung der arabischen Ziffern berühmt geworden war. Kopernikus, als Domherr in Frauenburg lebend, fand das alte Weltsystem, das seit Ptolemäus (150 in Alexandrien) gelehrt wurde und das die Umdrehung der Sonne um die Erde behauptete, nicht zutreffen und zeigte vielmehr, daß sich die kleine Erde um die große Sonne drehen müsse. Durch diese Lehre wurde eine neue Weltanschauung begründet, die von der höchsten Bedeutung war. Kopernikus widmete sein Werk hierüber, das in Nürnberg gedruckt wurde, dem Papste Paul Iii. und starb bald nachher. Sein Name glänzt in der Geschichte der Wissenschaften als ein Stern erster Größe. 2. Das neue Weltsystem wurde von Kepler, aus Weil in Schwaben, gestorben 1630, näher begründet und von Galilei, aus Pisa in Italien, eifrig vertreten. Aber

10. Von der germanischen Urzeit bis zur Französischen Revolution - S. 110

1911 - Leipzig : Wunderlich
110 Leopold v. Ranke. künfte wurden zerstört. Viele flüchteten: in allen Städten in Deutschland und der Schweiz begegnen wir diesen Flüchtlingen. Diejenigen, dre weder nachgeben wollten, noch zu entfliehen wußten, verfielen der Strafe^ In Venedig wurden sie mit zwei Barken aus den Lagunen hinaus in das Meer geschickt. Man legte ein Brett zwischen die Barken und setzte die Verurteilten darauf; in gleichem Augenblick fuhren die Ruderer auseinander: das Brett stürzte in die Flut; noch einmal riefen die Unglücklichen den Namen Christi aus und sanken unter. In Rom hielt man vor Santa Maria alla Minerva die Autodafes in aller Form. Mancher floh von Ort zu Ort mit Weib und Kind. Wir begleiten sie eine Weile; dann verschwinden sie: wahrscheinlich sind sie den unbarmherzigen Jägern in die Netze geraten. Andere hielten sich still. Die Herzogin von Ferrara, welche, wenn es kein salisches Gesetz gegeben hätte, Erbin von Frankreich gewesen wäre, ward durch Geburt und hohen Rang nicht beschützt. Ihr Gemahl war selbst ihr Gegner. „Sie sieht niemanden," sagt Marot, „gegen den sie sich beklagen könnte: die Berge sind zwischen ihr und ihren Freunden; sie mischt ihren Wein mit Tränen." /
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