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1. Geschichte des Altertums - S. 314

1889 - Wiesbaden : Kunze
314 Dritter Abschnitt. Dritter Zeitraum. der Tafel entsprach die Verschwendung, mit welcher man die Speisesäle herrichtete, Tische, Ruhebetten, Polster, Geschirre, Aufsätze bestellte, das zahlreich aufwartende Sklavenheer in Gold und Silber kleidete und für die verschiedenen Bedienungen sorgfältig einüben ließ. Schauspieler, Sänger, Possenreißer, Gladiatoren rc. suchten die Gäste zu unterhalten. Die schwelgerischen Gastmähler hatten Untätigkeit, Unsittlichkeit und allerlei Krankheiten in ihrem Gefolge. Die Schlemmer wurden von hitzigen Fiebern, Kopfschmerz und Schwindel, Schlaflosigkeit, bösartigen Geschwüren rc. geplagt und fanden an keiner Anstrengung mehr Gefallen. Orientalische Verweichlichung zeigte sich in den kleinsten Verhältnissen. Die römischen Stutzer verwandten eben so viel Zeit als die eitelsten Frauen auf ihren Putz, konnten Stunden lang vor dem polierten Metallspiegel stehen, um die Toga in künstliche Falten zu legen, die anmutigste Haltung und Bewegung des Körpers einzuüben und das Haupthaar nach der Mode zu kräuseln. 2. Das Kriegswesen der Römer. Der römische Staat verdankt seine Größe und Erhaltung dem Kriegswesen. Jeder römische Bürger war zum Kriegsdienste verpflichtet und erhielt schon durch die servianische Verfassung seine Ausrüstung vorgeschrieben. Nur die Proletarier, die Handwerker und Freigelassenen waren vom Kriegsdienste frei. Das römische Heer war in Legionen geteilt, welche zu verschiedenen Zeiten 4200—6000 Mann stark waren; eine Legion bestand aus 10 Kohorten, jede Kohorte aus 3 Manipeln, jede Manipel aus 2 Centurien. Zu jeder Legion gehörten 300 Reiter. Die Fußsoldaten zerfielen je nach ihrer Bewaffnung in 3—4 Abteilungen, in die Hastati, Principes und Trictrier. Diese waren mit einem Schild, einem eisernen Helm, Panzer, Beinharnisch, einem Schwert und zwei langen Wurfspießen bewaffnet. Statt der Wurfspieße trugen die Hastati anfangs einen langen Spieß, weil sie im Treffen die erste Linie bildeten; in der zweiten fochten die Principes und in der dritten die Triarier, alte gediente Soldaten. Die Leichtbewaffneten (velites, zuerst im zweiten punischen Kriege) trugen Bogen, Schleuder, Schwert und einen Schild aus Tiersellen. Die Reiterei ritt ohne Sattel und Steigbügel. Die ersten 3 Ordnungen bildeten die Schwerbewaffneten; sie fochten in Kohorten und Manipeln, die Leichtbewaffneten in ausgelösten Reihen vor den Linien, wo es erforderlich war. Die Entscheidung führte das Handgemenge herbei. Auf dem Marsche mußte jeder Soldat

2. Geschichte des Altertums - S. 87

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
87 Da ward Pompejus zum Oberbefehlshaber gegen sie ernannt und Pompejus. mit einer ganz auergewhnlichen Machtvollkommenheit betraut. In einer glnzenden Weise fhrte er seine Ausgabe aus; die Besiegung der Seeruber ist seine bedeutendste Tat. Er landete daraus in Cilicien und nahm Burg auf Burg; da ward ihm auch der Oberbesehl in dem dritten mithridatischen Kriege bertragen. 96. Der dritte mithridatische Krieg. Mit M i t h r i d a t e s war kurz nach Beendigung des ersten Krieges ein zweiter entstanden, der indessen ohne Bedeutung ist. Im Jahre 74 aber hatte er von neuem die Waffen ergriffen. Er war jetzt um so gefhrlicher, als der König Tigranes von Armenien, sein Schwiegersohn, mit ihm verbndet war. Den Ober-befehl gegen beide bernahm zuerst Licinius Lucullus. Dieser hatte cucumis, zuerst groe Ersolge; er eroberte den Pontus und drang tief in das bergige, unwegsame Armenien ein, bis er durch eine Meuterei feiner Soldaten gentigt wurde den Rckzug anzutreten. Jetzt kehrte Mithridates wieder in den Pontus zurck. Lucullus wurde vom Heere abberufen; alles, was er gewonnen hatte, fchien wieder verloren zu fein. Er lebte seitdem im Genu seiner Reichtmer, in Mue und ppigkeit; seine Mahlzeiten, seine Land-Huser waren wegen ihrer verschwenderischen Pracht berhmt. Seine Grten fllte er mit fremden Bumen; auch die Kirsche hat er in Europa eingefhrt. Nun wurde Pompejus der Oberbefehl bertragen; und er erfllte Pompejus wiederum die auf ihn gesetzten Hoffnungen. Mithridates mute von neuem aus dem Pontus fliehen. Er begab sich nach der Nordkste des schwarzen Meeres, wo die griechischen Kolonien ihm untertnig waren. In-dessen wandte sich Pompejus gegen Tigranes, der keinen Widerstand wagte, sondern als Flehender in sein Lager kam und sich ihm unbewaffnet zu Fen warf; er mute die Oberhoheit Roms anerkennen. Dann fhrte er fein Heer bis an den K a u k a f u s heran, kehrte aber nach einigen Kmpfen mit den dort hufenden Bergvlkern wieder um und durchzog als Sieger, Friede und Ordnung stiftend, Städte grndend, wie einst Alexander, Vorderasien vom schwarzen Meere bis nach Palstina. Teils schuf er rmische Provinzen, wie Cilicien und Syrien, teils lie er die Staaten der einheimischen Könige bestehen; aber berall stellte er die Herrschast Roms her. In Jerusalem brach er den Widerstand einer der jdischen Parteien und nahm den hartnckig verteidigten Tempelberg durch Sturm. Als Pompejus bei Jericho stand, meldeten ihm lorbeerbekrnzte Boten den Tod des Mithridates. Einer seiner Shne, Pharnaces, Tod des Mithridates. hatte sich gegen den Vater erhoben. Als auch das Heer zu diesem abfiel,

3. Geschichte des Altertums - S. 59

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Beginn der Stndekmpfe. 59 machten, um parteiisch Recht zu sprechen. Viele Plebejer waren auch, wie die athenischen Bauern zu Solons Zeit, in Schulden geraten; da aber die Zinsen sehr hoch waren, so waren sie oft nicht in der Lage sie abzutragen; und nach dem strengen Schuldrecht wurde ihnen dann nicht nur die Habe genommen, sondern auch sie selbst nebst ihrer Familie verkauft. In diesen Nten faten die Plebejer, wie die Sage berichtet, den Entschlu, Rom zu verlassen und auf dem heiligen Berge" am Ufer des Anio, der wenig oberhalb Roms in den Tiber mndet, eine neue Stadt ^deu zu grnden. Mit Weib und Kind zogen sie dorthin. Die Patrizier be- Berg, fanden sich in einer peinlichen Lage; endlich schickten sie, wie erzhlt wird, Menenius Agrippa als Gesandten zu den Ausgewanderten, der sie durch die Erzhlung von der Emprung der Glieder gegen den Magen zur Vershnlichkeit stimmte. Trotzdem kehrten die Plebejer nicht eher wieder nach Rom zurck, als bis man ihnen das Recht eingerumt hatte, eigene Beamte, die zehn Volkstribunen, zu whlen. Diese erhielten died^Volks-Aufgabe, jeden einzelnen Plebejer gegen Willkr und Mihandlung seitens der Beamten zu schtzen. Jede Amtshandlung des Konsuls, jeden Beschlu des Senats konnten sie durch ihren Einspruch ungltig machen; sie galten fr unverletzlich, und wer sich an ihnen vergriff, wurde gechtet. Ihre Einsetzung war der erste Sieg der Plebejer. 64. Coriolan. Ein besonders stolzer und trotziger Patrizier war der Sage nach Gnus Marcius, der den Beinamen Coriolanuscoriola. fhrte. Dieser machte bei einer Hungersnot den Vorschlag, an die Plebejer nur dann Getreide zu verteilen, wenn sie auf das Tribunat verzichteten. Darauf wurde er von den Tribunen angeklagt; und da er seine Verurteilung voraussah, verlie er Rom. Er ging zu den Feinden seiner Vaterstadt, zu den Volskern, und bestimmte diese zu einem Feldzuge gegen Rom, in dem er selbst sie fhrte. Unwiderstehlich drang er bis eine Meile vor Rom vor. Gesandte, die man an ihn schickte, wies er ab; auch den Priestern, die ihn um Gnade anflehten, schenkte er kein Gehr; erst als die rmischen Frauen, an ihrer Spitze seine Mutter und seine Gattin, bittend in seinem Lager erschienen, fhrte er das Volskerheer wieder nach Hause. 65. Die Fabier. Cincinnatus. Unbndiger Standeshochmut, wie ihn Coriolan an den Tag legte, war ein wesentlicher Zug in dem Charakter der rmischen Patrizier. Da sie aber auch andere, bessere Eigenschaften besaen, den Geist opferfreudiger Vaterlandsliebe, strengen Ernst und Ein-fachheit der Sitten, bewies das Beispiel der Fabier und des Cincinnatus.

4. Geschichte des Altertums - S. 81

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Ter Krimbernkrieg. 81 zudem trat eben jetzt der König Bocchus von Mauretanien, Jugnrthas Schwiegervater, als dessen Bundesgenosse in den Kamps ein. Da whlte das Volk einen Mann zum Konsul, der nicht dem hohen Marius. Adel entstammte, sondern von niederer Geburt war, aber sich schon mannig-fach ausgezeichnet hatte, Gajus Marius. Marius stammte aus einem Dorfe, das bei Arpinum im italischen Gebirge lag. Er war ein tapferer Soldat, ohne hhere Bildung, aber ehrlich und unbestechlich, freilich von groem Ehrgeiz erfllt; als er einst als Jngling unter einem Baume schlief, war ein Adlerneft mit sieben Jungen auf ihn herabgefallen, und die Wahr-sager hatten dies dahin gedeutet, da er siebenmal das Konsulat bekleiden wrde. Er lste nunmehr Metellus im Oberbefehl ab. Auch trug er einen Sieg der Jugurtha davon. Aber der Krieg htte sich wahrscheinlich noch lange hingezogen, wenn nicht sein Qustor, Lucius Cornelius Sulla, den er als Gesandten an Bocchus schickte, durch geschickte Unter-Handlung es dahin gebracht htte, da er seinen Schwiegersohn 106 den Rmern auslieferte. Jugurtha wurde nach Rom gebracht und dort in einem ^ Tod unterirdischen Kerker erdrosselt. Marius feierte einen Triumph. Ter Kimvernkrieg. 89. Whrend die Rmer den Krieg gegen Jugurtha fhrten, waren 113-101. von Norden her zum ersten Male wandernde germanische Vlkerschaften erschienen, die durch ihre ungestme Tapferkeit das rmische Reich in die grte Gefahr brachten, die Kimbern und Teutonen. Landsuchend hatten diese Völker mit Weib und Kind und groen Herden ihre in Schleswig-Holstein und Jtland belegene Heimat verlassen. Zuerst trafen sie bei N 0 r e j a im sterreichischen Alpenlande ein rmisches Heer und vernichteten Noreja 113. es; doch wandten sie sich damals noch nicht nach Italien, sondern nach Gallien, das sie plndernd und verheerend durchzogen. An der Rhone brachten sie einem starken rmischen Heere eine neue Niederlage bei, die so vernichtend war, da sie von den Rmern mit der Niederlage bei Cann verglichen wurde. Jetzt war von neuem zu frchten, da die Barbaren in die furchtbaren Fluren Italiens einbrechen wrden; noch lange sprach man spter von dem kimbrischen Schrecken". Aber seltsamerweife suchten sich die siegreichen Horden auch jetzt ein anderes Ziel; sie fielen nach Spanien ein. Indessen whlten die Rmer M a r i u s zum zweiten Male zum Konsul Marius' und erteilten ihm diese Wrde den Gesetzen zuwider darauf noch viermal nacheinander. Marius nahm mit feinem Heere im sdlichen Gallien Neubauer, Geschichtl. Lehrbuch fr Miidchensch. I. 3. Aufl. 6

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 92

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 92 - Heere ein, sodaß die Belagerten in große Not gerieten. Schon wütete eine furchtbare Hungersnot unter ihnen, und lange konnten sie sich nicht mehr gegen die Feinde behaupten. Da entschloß sich ein römischer Jüngling, Mucius Scävola, zu einer verwegnen Tat. Er ging verkleidet in das feindliche Lager, trat in das Zelt des Königs und erstach dort einen vornehm gekleideten Mann, den er für den König ansah. Aber er hatte sich geirrt: der Ermordete war des Königs Schreiber. Mucius wurde ergriffen, entwaffnet und vom Könige verhört. Da sprach er herzhaft: „Ich wollte dich selber töten, Porfenna, und scheue den eignen Tod nicht. Denn ein Römer weiß auch das Äußerste zu leiden für sein Vaterland. Dir aber ist der Untergang gewiß; denn eine große Zahl römischer Jünglinge hat sich gegen dein Leben verschworen, und was mir mißlungen ist, das wird ein andrer vollbringen." Der König rief grimmig: „Nenne sogleich die Verschwörer, oder ich lasse dich lebendig verbrennen!" Mucius aber erwiderte ruhig: „Siehe, Porsenna, wie wenig deine Drohung mich schreckt!" Dabei streckte er seine rechte Hand in die Flamme eines nahestehenden Feuerbeckens und ließ sie verbrennen. Da ergriff Staunen und Grausen alle, die das sahen. Der König aber ließ ihn vom Feuer wegreißen und rief: „Gehe hin ungestraft! Du hast feindlicher an dir gehandelt als an mir." Und er bekam solche Furcht vor der Tapferkeit der Römer, daß er eilig Frieden mit ihnen machte und in sein Land zurückzog. Der alte Tarquinius aber erlangte seine Herrschaft nicht wieder und starb in der Verbannung. ^5. Die Patrizier und Plebejer. 1. Die Not der Plebejer. Seitdem in Rom kein König mehr herrschte, erhob sich unter den Einwohnern Uneinigkeit und Zwietracht, die oft zu heftigen Kämpfen führte. Die Vornehmen, oder wie man sie nannte, die Patrizier, hatten alle Gewalt in Händen und drückten hart auf ihre niederen Mitbürger, die P l eb ej er. Jedes Jahr gab es Krieg mit den Nachbarvölkern; da mußten die Bürger ins Feld ziehen. Aber wer bestellte dann dem geringen Manne seine Äcker, die ihn mit seiner Familie ernähren mußten? Knechte, wie die Patrizier, konnte er nicht halten, und so blieben seine Felder oft unbebaut liegen. Wenn er dann siegreich aus der Schlacht heimkehrte, fand er daheim oft bittere Not. Er ging zu einem Patrizier und borgte Geld. Dafür mußte er hohe Zinsen zahlen, und wenn er diese nicht pünktlich brachte, so wurden ihm seine Acker genommen, oder seine eignen Kinder als Sklaven ver-

6. Geschichtsbilder - S. 54

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 54 — walt in Händen; sie thaten nichts, um das unerträgliche Los der niederen Mitbürger, der Plebejer, zu mildern. Jedes Jahr gab es Krieg mit den Nachbarvölkern; die Bürger mußten ins Feld ziehen. Aber wer bestellte dem geringen Manne, der feine Knechte halten konnte, den Acker? Wenn er dann siegreich aus der Schlacht heimkehrte, fand er daheim bittere Not. Er borgte Geld bei einem der reichen Patrizier. Brachte er die hohen Zinsen nicht pünktlich, so wurden ihm seine Äcker genommen oder feine eigenen Kinder als Sklaven verkauft. Wenn dies nicht ausreichte, wurde er selbst feinem Gläubiger zugesprochen und von diesem gegeißelt und eingekerkert. Da die Patrizier Abhilfe versprachen, aber immer wieder ihr Wort brachen, beschlossen die Plebejer, nach dem sogenannten heiligen Berge auszuwandern, um sich dort, eine Stunde Weges von der Stadt entfernt, niederzulassen. Nun schickten die Patrizier Gesandte an die Plebejer, um sie zur Rückkehr zu bewegen. Der kluge und beredte Volksfreund Menenius Agrippa sprach zu den Plebejern: Einst lehnten sich die Glieder des Leibes gegen den Magert auf und sagten: „Will der Magen ganz allein in behaglicher Rnhe sitzen? wir andern wollen uns nicht noch weiter abmühen, ihn zu füttern." Da ging es dem Magen sehr übel, aber auch die Glieder wurden welk und elend. Jetzt erkannten sie, daß der Magen ihnen allen durch die Verdauung Kraft und Frische verleihe, und söhnten sich wieder mit ihm aus." Die Plebejer lernten aus dieser Erzählung, daß ihnen die Trennung von den Patriziern verderblich werden müsse. Sie forderten daher nur, daß die schwere Schuldenlast ihnen erleichtert und die Schuldknechte freigelassen würden. Vor allem sollten Bürgervorsteher eingesetzt werden, sie gegen Bedrückungen durch die Patrizier zu schützen. Diese Volks-tribunen sollten unverletzlich sein. Als die neue Schutzobrigkeit bewilligt wurde, kehrten sie nach Rom zurück. 2. Coriolan. — Bei einer schweren Hungersnot in Rom machte der stolze Patrizier Marcius Corlolän, ein heftiger Feind der Plebejer, den Vorschlag, dem Volke nur dann Korn zu geben, wenn es die Volkstribunen preisgebe. Die Plebejer gerieten über diese ungerechte Forderung in den höchsten Zorn, und die Tribunen luden Coriolan wegen Verletzung des zwischen Patrizier« und Plebejern geschlossenen Vertrages vor das Volksgericht. Aber Coriolan verließ vor dem Gerichtstage Rom, reizte die Volsker zum Kriege gegen Rom und bedrohte an der Spitze ihres Heeres seine Vaterstadt. Die mißtrauischen Plebejer weigerten sich zu kämpfen. Doch weder die Gesandten des Senats, seine alten Freunde, noch die Bitten der Priester vermochten den Unversöhnlichen zum Frieden zu bewegen. Nur den Thränen und Vorwürfen seiner Mutter Veturia, dem Flehen seiner Gattin Volumnia an der Spitze römischer Frauen konnte er nicht widerstehen. Als die alte Mutter fragte, ob sie denn einen Verräter des Vaterlandes geboren haben sollte, rief er aus: „D Mutter, Mutter! Du hast Rom gerettet,

7. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 18

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
1 8 Ii. Die Begründung der Monarchie 2. Die Zeit Lasars. a) Das erste Triumvirat. Cassius Dio1 Xxxvii 52. 54—57. Nach seiner Prätur war Cäsar Statthalter von Lusitanien. Obwohl er nun nach müheloser Beseitigung des dort stets in Blüte stehenden Räuberunwesens ein ruhiges Leben hätte führen sönnen, wollte er das doch nicht; denn bei feiner Ruhmbegierde eiferte er dem Pompejus und den anderen Männern nach, die vor ihm Großes vollbracht hatten. Dabei trug er sich nicht mit geringen Gedanken, sondern hoffte, wenn er jetzt etwas Tüchtiges leiste, sogleich zum Konsul gewählt zu werden und dann ganz hervorragende Taten verrichten zu können. Rls Cäsar nach Rom gekommen war und sich um das Konsulat bewarb, wußte er unter anderen besonders Pompejus und Trassus in hohem Maße für sich einzunehmen. Dbwohl diese selbst damals noch miteinander in Feindschaft lebten, ihre gesonderten Parteien hatten und sich auf alle nur mögliche Weise entgegenarbeiteten, gewann er beide für sich und wurde von ihnen allen einstimmig gewählt. Damit begnügte sich Cäsar aber nicht, sondern suchte Pompejus und Trassus miteinander auszusöhnen, nicht weil ihm daran lag, daß sie in (Eintracht lebten, sondern weil er sah, daß sie sehr mächtige Männer waren, und weil er wußte, daß er ohne die fjilfe beider oder eines von ihnen nie zu großem (Einfluß gelangen werde. Gewänne er aber nur einen von ihnen, dann würde er den anderen zum Heinde haben und könnte von diesem mehr geschädigt als von seinem Verbündeten gefördert werden. Kls Pompejus und Trassus, nachdem erst einmal ein Anfang dazu gemacht worden, jeder aus besonderen Gründen zur Aussöhnung miteinander gelangt waren, nahmen sie auch Täsar in diese Interessengemeinschaft auf. Pompejus besaß nämlich nicht mehr die Stellung, die er erhofft hatte, auf der anderen Seite aber sah er die Macht des Trassus und den Rufftieg Cäsars; er mußte also fürchten, von ihnen völlig gestürzt zu werden, dagegen hoffte er, durch ein Bündnis mit ihnen seine alte Macht zurückzugewinnen. Trassus aber wollte auf Grund seiner Abstammung und seines Reichtums eine überlegene Stellung einnehmen. Da er jedoch einmal weit hinter Pompejus zurückstand und andererseits annahm, daß Täsar zu großer Macht gelangen werde, wollte er zwischen beiden ein gewisses Gleichgewichtsverhältnis herstellen, um keinen zu mächtig werden zu lassen. Ihn leitete dabei die Erwartung, jene würden als gleich starke Nebenbuhler einander ^(Taffius Dio Cocceianus. ! Griechischer Historiker um 150 bis um 235. üerfa&t? eine römische (Beschichte von der Ankunft des isneas bis 229 n. Thr. in 80 Büchern. (Erhalten sind Buch Xxxvi—lx für die Seit von 68 v. (Ehr. bis 47 n.r(Thr.

8. Römische Geschichte - S. 159

1881 - Leipzig : Teubner
Cäsars Tod (15. März 44). 159 setzten ihm Stoß auf Stoß, in solcher Hitze, daß sie sich unter einander verwundeten. Cäsar verteidigte sich eine Zeit lang; als er aber sah, daß auch M. Brutus den Dolch gegen ihn zückte, da zog er mit dem schmerzlichen Ausruf: „Auch du, mein Sohn!'' sein Gewand über das Haupt und sank, mit 23 Wunden bedeckt, entseelt zu Boden.*) Er war 56 Jahre alt. Der Senat war entsetzt auseinander gestoben, und die Mörder flüchteten, als sie sich allein gelassen sahen, ungewiß, was sie beginnen sollten, auf das Capitol. Die Leiche des Gemordeten lag in dem öden Saal unter der Bildsäule des Pompejus, bis drei von seinen Sklaven sie in sein Haus trugen zu seiner verzweifelnden Gattin. Cäsar war ein großer schlanker Mann von schöner männlicher Gestalt, mit einer Adlernase, mit lebhaften schwarzen Augen, ans denen Heiterkeit und Wohlwollen sprachen. Sein kräftiger Körper ertrug alle Anstrengungen und Entbehrungen; sein Geist war von unerschöpflicher Kraft und außerordentlicher Vielseitigkeit. Er war edel und hochherzig und übte gern Schonung und Verzeihung; Grausamkeiten, wie wir sie bei Sulla und Marius gesehen, befleckten seinen Sieg nicht. Seine einzige Leidenschaft war der Ehrgeiz, er wollte der Erste sein und herrschen. Und die Römer, die nicht mehr fähig waren, die zerfallende Republik aufrecht zu erhalten, hätten am besten gethan, wenn sie seine Herrschaft ertragen hätten. Er war zur Herrschaft der geeignetste Mann. Xxxvi. Antonius und Hctavianus. 44—31 v. Chr. Durch Cäsars Tod wurde der römische Staat aufs neue in Krieg und blutiges Unheil zurückgestoßen. Während die Republikaner, wie man die Partei des Brutus und Cassius nannte, ratlos waren, was weiter zu thun sei, unternahm *) Diese letzte Erzählung von Brutus wird von Sueton und Tio Cassius als unbegründet verworfen.

9. Römische Geschichte - S. 163

1881 - Leipzig : Teubner
Ciceros Tod (43). Schlacht bei Philippi (42). 163 verteidigt und gerettet hatte. Sie besetzten die Ausgänge des Parks und suchten den Cicero in den Gängen desselben. Als sie naheten, ließ Cicero die Sänfte niedersetzen, streckte das Haupt hervor und sprach zu Herennins: „Heran, Veteran, und wenn du dies wenigstens recht verstehst, haue zul" Als die Häscherschar das von Kummer und Sorgen abgezehrte Antlitz des 64jährigen ehrwürdigen Mannes sah, sein verworrenes Haar, den Blick, mit dem er die Mörder fest ansah, da verhüllten die meisten ihr Gesicht; aber Herennins trat heran und hieb mit drei Streichen das Haupt ab. Die Mörder brachten das Haupt und die abgehauene Hand dem Antonius, der sie mit lauter Freude empfing und ihnen 250 000 Denare (ä 7% Gr.) zahlte, den zehnfachen Preis für den Kopf eines Geächteten. Fnlvia, die leidenschaftliche Gemahlin des Antonius, mißhandelte in ihrem Grimm das Haupt des großen Redners mit frechem Hohn und durchstach seine Zunge mit Nadeln, worauf Haupt und Hand auf der Rednerbühne ausgestellt wurden, auf der der Gemordete so oft seine Stimme gegen Antonius hatte ertönen lassen. « Nach dem entsetzlichen Mord und Raub in Rom gingen Antonius und Octavian zum Krieg nach dem Osten ab, nach Makedonien, wo Brutus und Cassius, von Asien heranziehend, ihnen bei Philippi sich zur Schlacht stellten (Herbst 42). Brutus schlug den Octavian, Antonius den Cassius, der, unbekannt mit dem Siege des Brutus und durch falsche Kunde getäuscht, sich von einem Freigelassenen töten ließ. Zwanzig Tage nachher zwangen die Trinmvirn den Brutus zu einer neuen Schlacht in derselben Gegend; er ward besiegt und stürzte sich, da er auf der Flucht keinen Ausweg mehr fand, in sein Schwert. Seine Gemahlin Porcia, eine Tochter des Cato von Utika, wollte seinen Tod und den Untergang der Republik nicht überleben und tötete sich angeblich dadurch, daß sie glühende Kohlen verschlang. Wahrscheinlich hat sie sich durch Kohlendunst erstickt. Die Alten erzählen, als vor den Entscheidungsschlachten bei Philippi Brutus sich zu Abydos am Hellespont befand li*

10. Römische Geschichte - S. 167

1881 - Leipzig : Teubner
Tod des Antonius. Ende der Kleopatra. 167 Wasser ihren Untergang gefunden, hörte der Widerstand auf. Die Flotte des Antonius war völlig besiegt (2. Septbr. 31). Das Landheer an der nahen Küste wartete noch sieben Tage vergebens auf die Rückkehr des mit Kleopatra nach Ägypten geeilten Feldherrn; da ergab es sich an Oetavian. Erst im nächsten Jahre zog Octavian durch Asien gegen Ägypten. Als er die Grenze Ägyptens überschritten hatte und auf Alexandrien losmarschierte, ging ihm Antonius mit einer Flotte und einem Landheer entgegen; aber die Flotte trat auf die Seite des Octavian, und das Landheer wurde geschlagen. Er sah sich verraten von seinen eigenen Leuten und von Kleopatra, die jetzt den Octavianus in ihre Netze zu ziehen hoffte. Und trotzdem konnte sich Antonius dem bösen Zauber der Verräterin nicht entziehen. Als er flüchtend nach Alexandrien zurückkam, hatte sie sich in ein Grabgewölbe, das sie für sich und ihre Schätze gebaut, eingeschlossen und ließ ihm melden, daß sie sich getötet habe. Das konnte der Unglückliche nicht überleben. Er befahl feinem treuen Sklaven Eros, ihm das Schwert in die Brust zu stoßen; als dieser aber das Schwert gegen die eigene Brust kehrte, durchbohrte sich Antonius mit eigener Hand. Als er, in seinem Blute daliegend, erfuhr, daß Kleopatra noch lebe, ließ er sich zu ihr tragen, um sie noch einmal zu sehen. Die Thüren der Gruft wurden nicht geöffnet, sondern er ward von Kleopatra und ihren Dienerinnen an Seilen in den oberen Teil des Gebäudes mit Mühe hinausgezogen. Er starb nach wenig Augenblicken zu ihren Füßen, in einem Alter von 53 Jahren. Auf den kalten Octavian, der nach Alexandrien gekommen, machten die Künste der Kleopatra keinen Eindruck. Als sie merkte, daß er sich ihrer bemächtigen und sie nach Rom zum Triumphe mitnehmen wolle, beschloß sie zu sterben. Sie starb durch Gift, aber in welcher Weise, das ist unbekannt. Mau fand sie entseelt in fürstlichem Schmucke auf 1 ihrem Ruhebette. Ihre vertraute Dienerin Iris lag tot zu ihren Füßen, eine andere ordnete sterbend noch das Diadem an der Stirne ihrer Gebieterin. An einem Arme sah
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