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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 217

1912 - Breslau : Hirt
Ii. Die außereuropäischen Erdteile. — 2. Asien. 217 zum Toten Meere abfallen. Jerusalem liegt 800 m über dem Meere auf einer Bergzunge, die durch tiefe Täler aus der Hochebene herausgeschnitten ist. Es hat etwa 100000 Einwohner, von denen ein Viertel Juden sind. Die Stadt ist durch eiue Eisenbahn mit der Hafenstadt Jasa verbunden. Die in Jasa an- gesiedelten Württemberger, die außerdem noch vier Niederlassungen in Palä- stina begründeten, haben die Bodenkultur und den Handel lebhaft gefördert. Aufgabe. Wieviel beträgt die Entfernung Jerusalems vom Toten Meere, wieviel der Höhenunterschied? Die nördliche F orts etzuu g d er I ord ausenke, das „Hohle Syrien", trennt den steil abfallenden Antilibanon vom Libanon, dessen höchste Häupter (3300 m) glänzende Schneehauben tragen. In Stufen füllt der Libanon zum Meere ab; hier liegt das Land der alten Phönizier, ein mit Weinreben, Öl- und Fruchtbäumen gesegneter schmaler Küstenstreifen mit ehemals guten Häfen, der die Bewohner auf das Meer wies. Nordsyrien ist ein altes Durch- gaugslaud zwischen Mittelmeer und Mesopotamien, Kleinasien und Arabien. Siedlungen. Nordsyrien, das ebenso wie das Heilige Land bei künst- licher Bewässerung reiche Ernten zeitigt und ein treffliches Viehzuchtland sein könnte, gehört zum Türkischen Reiche. In der Mitte liegt Damaskus, eine herrliche, gartenreiche Oase mit berühmter Damastweberei und Metall- industrie. Die Eisenbahnverbindung mit Beirut, dem Haupthafen der ganzen Küste, hat seine Bedeutung als Ausgangspunkt der Karawanen noch erhöht. Knotenpunkt der nördlichen Karawanenwege ist Aleppo an der nordsyrischen Bahn, ebenfalls in fruchtbarer Umgebung. § 338.X 3. Mesopotamien, d. h. Zwischenstromland, ist das Gebiet des Euphrät und des Tigris, ein heißes Land, das nur an den Flüssen und so weit bewohnbar ist, wie man es durch Berieselung bewässern kann. In den südlichen Gegenden ist das einst so fruchtbare Land durch den Verfall der Bewässerungsanlagen und Kanäle versumpft und mit Schilf- und Rohr- dickicht bestanden, der obere Teil ist Steppe oder Wüste. Hier liegt Mosul 'mößull, von dem ein Baumwollgewebe, der Musselin, seinen Namen hat. In der Nähe lag einst Ninive, die alte assyrische Königsstadt (deutsche Ausgrabungen). Wo im Tieflande die beiden Flüsse einander am nächsten kommen, entstand Babylon, angeblich ein Quadrat von 20km Seiteuläuge. Ein Rest des Tempels des Sonnengottes Bel überragt noch heute die Ebene. Nördlich von dieser Ruinenstätte liegt Bagdad (125), früher Sitz der Kalifen, jetzt durch Handel wieder die zweitgrößte Stadt der Asiatischen Türkei. Die Bewohner sind Hirtenstämme und meist arabischer Abkunft. Die auch von Kurden und Türken bewohnten Städte treiben Handel. Die Engländer unterhalten einen regen Dampferverkehr von Indien durch den Persischen Golf bis hierher. Auf dem Tigris fahren ihre Ozeandampfer bis Bagdad. Die deutsche Bagdäd-Bahu wird mutmaßlich bei el-Koweit enden und die Reise von England nach Vorderindien um 6 Tage abkürzeu. Zeichnung: Der Persische Meerbusen und Mesopotamien. Der Schnittpunkt des 50. Längen- und des 30. Breitenkreises liegt im No des Persischen Meeres. Städte: Maskat, Bäsra, Bagdad, Mösul.

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 175

1902 - Karlsruhe : Lang
175 -— stoßen, nicht weit von der Stadt Jssns, stellte sich ihm der Perserkönig Darius Kodomannns mit einem gewaltigen Heere entgegen, um ihm das Eindringen in Syrien zu wehren. Alexander besiegte mit ungefähr 40000 Mann die fünffache Übermacht der Perser. Nunmehr eroberte Alexander Syrien und Palästina. Die große phönizische Handelsstadt Tyrus leistete ihm hartnäckigen Widerstand; nach siebenmonatlicher Belagerung ward sie erstürmt und zerstört. Ägypten, das seit 200 Jahren unter persischer Herrschast stand, wurde ohne Schwertstreich unterworfen. In günstiger Lage an der Nordküste Ägyptens wurde von Alexander die Stadt Alexandria gegründet, die bis ans den heutigen Tag der bedeutendste Handelsplatz im östlichen Teile des Mittelmeeres geblieben ist. Aus Ägypten zog Alexander wieder nach Asien, besiegte (331) den Perserkönig bei Gangamela am Tigris, eroberte Babylon und zuletzt auch Susa und Persepolis, die Hauptstädte des Persischen Reiches, und unterwarf sich in den nächsten sechs Jahren nicht nur das ganze Perserreich, sondern auch die östlich gelegenen Länder bis zum Indus. Durch Anlage von Straßen und Kanälen, durch Gründung von Festungen und Handelsplätzen, an denen sich Handelsleute und Gewerbetreibende aus Griechenland ansässig machten, wurde die Herrschaft des Königs sicher gestellt und griechische Sitte, Sprache und Bildung im fernen Osten verbreitet. Alexander wählte Babylon zu seiner Residenz. Von hier aus regierte er sein ausgedehntes Reich mit Einsicht und Kraft, freilich nicht jo_ lange, daß er fein Vorhaben, die griechische Bildung und Gesittung in den Morgenländern zu begründen und auszubreiten, hätte durchführen können. Schon im Jahre 323 starb er nach kurzer Krankheit. Nach seinem Tode entstand blutiger Streit um die Herrschaft unter feinen Heerführern, die zuletzt das Reich unter sich verteilten. Iii. Won den Wömern. 1. Die Stadt Rom. Auf dem linken Ufer des Tiberstromes, etwa drei Meilen von dessen Mündung entsernt, wurde um das Jahr 750 vor Christi Geburt die Stadt Rom gegründet. Von ihren Gründern Romulus und Remns berichtet die Sage, sie seien Zwillingsbrüder von königlichem Geschlechte gewesen; nach der Gründung der Stadt seien sie in Zwist geraten, und Romulus habe den Remns erschlagen. Auf Romulus, den ersten König der neuen Stadt, folgten noch sechs Könige; der letzte hieß Tarqninius der Stolze. Sein Sohn beleidigte eine Frau aus vornehmem Geschlechte; infolgedessen bewirkten die Adeligen einen Aufstand, der König

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 163

1902 - Karlsruhe : Lang
* — 163 — hölzernen Sarge beigesetzt. Die Gräber itmreji in Felsen eingearbeitete Kammern. Solche ägyptische Leichen — man nennt sie Mumien — haben sich unzählige bis auf den heutigen Tag so unversehrt erhalten, daß ihre Leibesgestalt und selbst ihre Gesichtszüge noch völlig erkennbar sind. Die Ägypter waren für die Erhaltung ihrer Leichen darum so besorgt, weil sie glaubten, die Seelen der Abgeschiedenen müßten viele Jahre durch die Körper von anderen Geschöpfen, von Tieren oder auch Menschen wandern und dann in ihre ursprünglichen Leiber wieder zurückkehren. Die Ägypter waren Heiden. Sie verehrten die Sonne, den Mond, die Erde unter verschiedenen Namen und stellten sich dieselben vor in menschlicher Gestalt, denkend, fühlend, handelnd wie Menschen. Auch Tiere, wie das Krokodil, die Katze, sowie der Ibis und andere Vögel wurden heilig gehalten. In Memphis wurde in einem prachtvollen Tempel der Apis verehrt, ein Stier von schwarzer Farbe mit einem viereckigen Weißen Flecke auf der Stirne. Starb er, so war großes Wehklagen durch ganz Ägypten, und es wurde ein neuer Apis gesucht, dessen Auffindung durch Freudenfeste gefeiert wurde. Schon mehr als zweitausend Jahre vor Christi Geburt hatten die Ägypter ein geordnetes Staatswesen; ungefähr vierzehnhundert Jahre vor Christi Geburt machte der ägyptische König Sesostris Kriegszüge nach Asien und eroberte weite Länderstrecken. Achthundert Jahre danach wurde Ägypten von dem Perserkönige Kambyses erobert und blieb zweihundert Jahre lang eine Provinz des Persischen Reiches. Daraus unterwarf Alexander der Große das Land und gründete an der westlichen Nilmündung die Stadt Alexandria. Nach Alexanders Tode wurde einer seiner Generale, Ptolemäns, König von Ägypten, dessen Nachkommen bis dreißig Jahre vor Christi Geburt den Thron innehatten. Durch den Kaiser Angustus wurde Ägypten eine Provinz des römischen Reiches. 2. Von den Phöniziern. Phönizien war ein Strich Landes an der Ostküste des Mittelländischen Meeres, ungefähr gleichweit von der Nordküste Ägyptens und der Südküste Kleinasiens entfernt. Seine Länge betrug etwa 30 Meilen, die Breite — vom Meere bis an den Fuß des Berges Libanon — nicht über fünf. Der Boden war wenig fruchtbar und kouute zur Ernährung einer großen Volksmenge nicht ausreichen. Darum waren die Phönizier auf den Fischfang, die Schiffahrt und den Handel angewiesen. Für Schiffahrt und Handel insbesondere hatte ihr Land die günstigste Lage. An den Meeresküsten befanden sich vortreffliche Häfen, besonders bei den 11*

4. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 11

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich. 11 Belgien wurde Frankreich einverleibt; aus Mailand und anderen italienischen Gebieten wurde eine cisalpinischerepublik gebildet. Dafr erhielt Osterreich den greren Teil des Gebiets der Republik Venedig, der Bonaparte den Untergang bereitete. Napoleons Feldzug nach gypten und Staatsstreich. 11. Der Feldzug nach gypten. Jetzt stand nur noch England gegen Frankreich unter den Waffen. Da eine Landung in England selbst als ein zu schwieriges Unternehmen erschien, so fate Bonaparte den Plan, diesen See- und Kolonialstaat dadurch zu schdigen, da er gypten besetzte und so die Verbindung Englands mit Indien, dem wichtigsten Teile seiner Kolonien, unterbrche; zugleich hoffte er, fo eine wertvolle Erwerbung fr Frankreich machen zu knnen. 1798 fuhr er ab. Unter-wegs landete er in Malta, das bisher dem Johanniterorden gehrt hatte, und befetzte die Insel. Dann gelang es ihm, von dem englischen Admiral Nelson unbemerkt, bei Alexandria zu landen. Er besiegte dar-auf die Reiterscharen der Mamelucken, welche gypten beherrschten, in einer Schlacht bei den Py r ami d e n, von denen, wie er seinen Soldaten zurief, vier Jahrtaufende auf sie herabsahen", und zog in Kairo ein. Indessen aber hatte Nelson seine auf der Reede von Ab.ukir liegendeabunr. Flotte angegriffen und vernichtet. So war das ftanzfifche Heer von der Heimat abgeschnitten. Da ihm jetzt auch die Trkei den Krieg erklrte, so machte Bonaparte einen Einfall nach Syrien, gelangte aber nur bis St. Jean d'acre, dem alten Akkon, das er nicht einzunehmen vermochte; der Feldzug mi-glckte. Nach gypten zurckgekehrt, fate er den Entschlu, fein Heer zu verlassen. Er entging den Wachtfchiffen der Englnder und landete im Herbst 1799 in der Provence. A 12. Napoleons Staatsstreich. In Frankreich fand Napoleon eine 1799. riefe und allgemeine Mistimmung der die Regierung des Direktoriums vor. Da strzte er sie durch den Staatsstreich vom 18. Brumaire (9. November) und gab dem Lande eine neue Verfassung. Als erster Konsul trat er selbst mit auerordentlicher Machtvollkommenheit an die Konsulats-Spitze Frankreichs; zwei andere Konsuln standen ihm zur Seite, waren aber ohne Macht. Der erste Konsul befehligte die Heere, ernannte die Be-amten, beeinflute die Gesetzgebung. So schlo die franzsische Revolution,

5. Teil 2 = Oberstufe - S. 40

1908 - Halle a. S. : Schroedel
40 Die fremden Erdreile. Asien. der Palmen der Sommer." Seit frühen Zeiten bildeten beide Gebirge die Zufluchtsstätten der christlichen Maroniten und der mohammedanischen Brufen. — Cölesyrieu ist die Kornkammer Syriens. Der schmale, nn- fruchtbare Küstensaum am Mittelmeer ist das alte Phönizierland. — Syrien ist der Hauptherd des Aussatzes. Ä Damaskus, „das Auge des Ostens", ist die in herrlichen Garten- Umgebungen gelegene £>st. Syriens, Stapelplatz des Karawanenhandels und Sitz lebhafter Gewerbtätigkeit, durch Eisenbahn mit dem ersten Hafen Syriens, * Beirut (berüt), verbunden. — Hhalebmeppo) gehört zu den blühendsten Handelsstädten der astatischen Türkei; es vermittelt den Handel vom Mittel- meer zum Euphrat. — Die ehemals glanzvollen Städte Tyrus und Sidon sind jetzt ärmliche Flecken, ebenso die einst so volkreiche Stadt Antiochien. Die Ruinenstätten von Palmyra und Baalbek (bäalbck) erzählen eben- falls von einstiger Größe und Herrlichkeit. b) Palästina^), so groß wie Westpreußen, das gelobte Land, nimmt die Südhälfte von Syrien ein. Als Wiege der christlichen Religion ist es von größter Wichtigkeit. Seiner Natur nach ein durch Meer, Gebirge und Wüsten abgesondertes Land, in dem sich Israel zu einem a b - gesonderten Volke entwickeln konnte, lag es doch andererseits an der Grenze von drei Erdteilen, umgeben von den mächtigsten, alten Kulturländern. Durch die Talspalte des Ghor, in der der Jordan durch den Sumpssee Merom und den klaren, fischreichen See Genezareth in das Tote Meer fließt, wird das Land in das Ost- und Westjordanland geteilt. Das Ostjordanland steigt aus der Jordansenke in steilen, schluchten- reichen Bergformen an und bildet dann größtenteils ein weites Steppengebiet Längenmaßstab 1 : 1200000. das nach 0. zur Wüste übergeht. — Das Ghor (chor), d. i. Ebene, liegt fast seiner ganzen Ausdehnung nach unterm Meeresspiegel. Das Tote Meer bildet mit einer Lage von 394 m unterm Meeresspiegel das tiefste Senkungsgebiet des Erdbodens. N. vom Toten Meer zieht der vielgewundene, schnellfließende Jordan mit seinen Oleandergebüschen, Lorbeer, Weiden- und Schilfbüschen an den Ufern ein grünes Band durch die braune, dürre Talebene, Hohlsyrien, das Jordantal mit seiner südlichen Fortsetzung und der Golf von Akaba bilden eine langgestreckte Einsenkung, den syrischen Graben, der sich im Roten Meere fortsetzt. — Das Westjordanland *) Von Philistäa, Land der Philister.

6. Teil 2 = Oberstufe - S. 41

1908 - Halle a. S. : Schroedel
Vorderasten. 41 enthält außer der Küstenebene die grasreichen, hin und mteber bebauten Berg- landschaften von Galiläa und Samaria und die kahlen, kalkfelsigen Hoch- flächen von Juda. Die Bevölkerung Palästinas besteht heute größtenteils aus Arabern. Das Arabische ist auch die Landessprache. Außerdem gibt es unter den Bewohnern Türken, Juden, Griechen und Franken. Mit dem Namen Franken werden hier wie im ganzen Morgenlande alle West- europäer bezeichnet. Deutsche Ackerbau-Kolonien der schwäbischen Tempel- gemeinden finden sich bei Jafa, Haifa und Jerusalem. Jerusalem, (= Wohnung des Friedens), die „hochgebaute, heilige Stadt" auf kahler, unfruchtbarer Felsenzunge gelegen, reich an biblischen Erinnerungen und heiligen Stätten (Grabeskirche, Omarmoschee, Klagemauer), erster Wall- sahrtsort im gelobten Lande. Von den 60t. E. sind 2/s Juden, — Bethle- hem, prachtvolle Marienkirche über der Grotte, die die Geburtsstätte Christi fein soll. — Hebron, berühmter Wallfahrtsort. — Jafa, zweiter Hafen der syrischen Küste, Hafenstadt für Jerusalem, durch eine Eisenbahn mit ihr ver- bunden. — Akka*), Küstenstadt. — Sich em (heute Nabulos), blühende Stadt im Berglande von Samaria. — Nazareth, freundlich gelegenes Städchen im Berglande von Galiläa. Die s. Fortsetzung des Hochlandes im W. des Jordan bildet die Halb- insel Sinai, zwischen dem Meerbusen von Sues und Akaba, ein ödes Wüsten- und Steppengebiet. Die Südspitze ist von dem nackten Granitselsen- gebirge des Sinai erfüllt, das bis 2900 m ansteigt. — Politisch gehört das Gebiet zu Ägypten. 6. Arabien, 5 mal so groß wie das Deutsche Reich, aber nur etwa 1 Mill. E., ist eine hohe Tafel, die mit steilem Rande zum Meere abfällt und höchstens einen schmalen, niedrigen Küstensaum übrig läßt. Sie ist eine Fortsetzuug der großen nordafrikanischen Wüstentafel. Bei den geringen Niederschlägen ist das Hochland sehr wasserarm und hat keinen einzigen immerfließenden Strom, höchstens fast trockene Wadi oder „Lügenbäche". Das Wasserauffangen in Cisternen und die künstliche Bewässerung der Frucht- läuder ist uralt. Zu den Wüstenstrecken des Innern bilden die besser be- wässerten Stufenländer mit ihrem Reichtum an Kulturpflanzen einen er- frenlichen Gegensatz. Solche Fruchtländer sind besonders Jemen und Oman. Hier baut man Kaffee und Datteln, während die Beduinen (Wüstensöhne) des innern Hochlandes die besten Pferde und Reitkamele der Welt züchten. — Die Bewohner gehören zum semitischen Volksstamm und sind Mohammedaner. Die n. Araber sind von hellerer, die s. von ganz dunkler Hautfarbe. Die freien Araber gliedern sich in unzählige Stämme, deren Oberhaupt der Schech ist. Der Fürst mehrerer Stämme heißt Emir, ein zugleich geistlicher Fürst Im am. Der Küstenstrich an: Roten Meer und am ^s^V.-Ufer des Persischen Golfs gehört zur asiatischen Türkei; das übrige Gebiet bildet das unabhängige Arabien. In der öden Landschaft Hedschäs liegen die heiligen Städte der Mohammedaner: Mekka, Geburtsstadt des Propheten mit der heiligen K a ab a, und Medina mit der Grabstätte Mohammeds. Alljährlich werden die heiligen Städte von Tausenden von Wallfahrern besucht. Wer diese Wallfahrt (Hadfch) ausgeführt, erhält den Ehrentitel Hädschi. — In der fruchtbaren Küstenlandfchaft Jemen der alte Kaffeeort Möcha, der indes heute einen verschwindenden Teil des europäischen Kaffeeverbrauchs deckt. — Zwischen der *) Accon fiel ]291 als letztes Bollwerk der Christen im Morgenlande in die Hände der Türken.

7. Teil 2 - S. 19

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 8. Syrien und Palästina. 19 §8. Syrien und Palästina. 1. Grenzen und Bodenbeschaffenheit. W. von Mesopo- tamien und Arabien erhebt sich allmählich bis zu 700 m eine Kalkhoch- fläche, die sich nach W. bis zum Mittelmeer, nach S. bis zum Roten Meere zieht. Dies Land, Syrien, wird 50 lim vom Mittelmeer durch ein ns. Längental unterbrochen. In diesem, durch einen Erdeinbruch ent- standenen Tale fließt der Orontes nach N-, wendet sich im Bogen nach W. und ergießt sich in das Mittelmeer. Den w. Rand des oberen Orontes- tales bildet der 3000 m hohe Libanon, den ö. der breite Hochrücken des viel niedrigeren Antilibanon'mit dem Herm.yi, auf dem noch einige Restbestände uralter Zedern sich befinden. Nach S. von diesen Gebirgen in der viel tiefer eingesenkten Talung, genannt das Gmr, eilt der Jordan durch den See Geuezareth (200 m unter dem Meeresspiegel) in das tiefblaue, 394 m unter dem Meeresspiegel ge- legene Tote Meer. Jenseits desselben reicht die Senkung weiter bis zum Golf von Akaba, der durch die dreieckige Sinai-Halbinsel gebildet wird. Auf ihr erhebt sich ein mächtiges Granitgebirge bis über 2000 m; an ihm vorbei führt seit alten Zeiten die Karawanen- straße von Syrien nach Ägypten. Ostwärts von dem Längenspalte erstreckt sich die syrische Wüste, in ihren nördlichen Gegenden mehr eine magere Steppe, aber im S. eine völlige Öde, in der Flugsandhügel mit steinigen Flüchen wechseln. So geht sie allmählich in die arabische Wüste über. Während die Küsten Syriens reichlich bewässert sind, leidet das Innere unter heißen, trockenen Sommern, so daß nur durch künstliche Bewässerung an einigen Stellen fruchtbares Ackerland geschaffen wird. Die Gebiete am Fuße der Gebirge sind dagegen sehr fruchtbar. 2. Bevölkerung und staatliche Verhältnisse. Der schmale Küstenstrich im W. das Libanon, durch Winterregen fruchtbar, war im Altertume des Land der Handel treibenden Phönizier. Ihre berühmten Städte Tyrus und Sidon sind jetzt unbedeutende Orte, da der Schlamm die Häfen versandet hat. Wichtiger ist jetzt die Handelsstadt Beirut, 140000 Einw. Die Haupstädte Syriens liegen auf der eigentlichen Kalkhochfläche, so Aleppo (oder Haleb), eine bedeutende Handelsstadt, 130000 Einw., und Damaskus, 150000 Einw., der Hauptplatz des syrischen Karawanenverkehrs, mit Beirut durch eine Eisenbahn verbunden, in 2*

8. Für Seminare - S. 122

1912 - Breslau : Hirt
122 B. Länderkunde. — I. Asien. in die Küstenebene hineinreichende Karmelgebirge wird es in das Bergland von Samaria und Jndäa einerseits und in das Bergland von Galiläa mit dem Tabor (560 m) anderseits geteilt. Im W liegt eine nach 3 sich ver- breiternde Schwemmlandebene. Die Küste selbst ist flach und mit Dünen bedeckt. Östlich der Jordansenke steigt das Gebirgsland (Bud 73) wieder steil zu bedeutendere Höhe an und geht dann allmählich in die Syrisch- Arabische Wüste über (Fig. 71). b) Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist in den einzelnen Gegenden sehr verschieden. Starker Sommerhitze steht auf den Plateaulandschaften eine be- trächtliche Abkühlung der Luft während der Nacht und im Winter gegenüber. Im allgemeinen herrscht Mittelmeerklima mit Winterregen. In der Trocken- zeit wird das Wasser seit den ältesten Zeiten in Zisternen gesammelt. Unter der Türkenherrschaft ist das ehemals blühende Land heruntergekommen, und wenn auch seit der Mitte des vorigen Jahrhunderts der Wetteifer der christ- lichen Bekenntnisse und Völker manches für das Aufblühen des Landes getan hat, fo wird auch jetzt noch nur wenig mehr als ein Viertel des Bodens angebaut. Die günstigsten Bedingungen für den Pflanzenbau bieten Galiläa mit seinen lieblichen Bergen und freundlichen Tälern und das Jordantal; das Bergland Jndäa hat dagegen rauhe, kalte Höhen, wafferarme Täler und steinigen Boden. Landbau, daneben Viehzucht bilden die Haupterwerbsquellen, Als Getreide wird besonders Weizen angebaut. Unter den Händen deutscher Ansiedler und der Juden ist der Weinbau sehr aufgeblüht. Die Ölbäume Palästinas liefern ein ebenso gutes Öl wie die der Provence; geschätzt werden auch die Früchte der Nuß-, Feigen-, Orangen-, Aprikosen- und Grauatäpselbäume. c) Bevölkerung. Die Bevölkerung besteht zumeist aus mohammedanischen Semiten mit arabischer Sprache. Im Berglaude von Judäa liegt in 800 m Höhe Jerusalem (über 100), die Heilige Stadt, die mit ihren mittelalterlichen Türmen und Zinnen noch heute wie eiu befestigter Ort aussieht. Das größte Heiligtum in der Stadt, die Grabeskirche, umschließt die Stätten des Heiligen Grabes und der Kreuzigung. Vou deu Eiuwohueru siud mehr als die Hälfte Juden, etwa ein Zehntel Christen der verschiedenen Bekenntnisse. Südlich von Jerusalem liegt die freundliche Stadt Bethlehem, wo sich über der Geburtsgrotte Jesu die große Marienkirche erhebt. Die Hafenstadt Jerusalems ist Jasa (55, mit ganz uuzuläug- licher Reede), in herrlichem Pflanzenschmucke gelegen. Von Jafa führt eine fast 90 Km lange Stichbahn in vier Stunden nach Jerusalem. In der Nähe der Stadt Jafa gibt es einige von schwäbischen Templern gegründete blühende deutsche Kolonien, ebenso bei Jerusalem und Haifa (Bild 72), das durch eine das tiefe Ghor querende Eisenbahn mit Dera an der Hedschäs-Bahn (Bild 73) verbunden ist. 3. Nordsyrien. § 96. a) Obcrfliichenbild. Die Nordgrenze bildet die Bergrandlinie vom Golf von Jskenderün bis zum Euphrät. Die Grabensenke des Jordantals setzt sich in Syrien zwischen dem Libanon und dem Antilibanon und weiter in

9. Für Seminare - S. 124

1912 - Breslau : Hirt
124 B. Länderkunde. — I. Asien. dem Tal des Orontes fort. Das steppenartige Hochland östlich von ihr, das in der an Sümpfen, Seen und Baumwuchs reichen Senke von Damaskus (700 m) eine liebliche Oase enthält, geht allmählich in die grau- rote Wüste über. Den uiederschlagsreicheru westlichen Teil haben starke Erosion und Denudation zu einem in Stufen zum Meere abfallenden Ge- birgslande, dem auch der Libanon angehört, umgeschaffen. Die Küste (vgl. Bild 48) ist steil und klippenreich, mit ehemals guten — jetzt viel- fach versandeten — Häfen ausgestattet, von denen aus das Volk der alten Phönizier einst seine Seefahrten unternahm. b) Bodenerzeugnisse. Wie Palästina könnte auch das Kalkhochland Nord- syrien bei künstlicher Bewässerung reiche Ernten zeitigen und ein treffliches Viehzuchtland sein, aber noch harren weite Strecken fruchtbaren Bodens der Bebauung. Da der W des Landes von den aus Nw kommenden Winter- regen genügende Niederschläge empfängt, so ist das Küstenland eine mit Wein- reben, Öl- und Fruchtbäumen gesegnete Landschaft. Am Fuße des Libanon wachsen Dattelpalmen, Bananen, höher hinauf Feigen, Oliven, Maulbeer- bäume, endlich Gerste; Weinbau wird stark betriebender Anbau des Maulbeerbaums dient einer blühenden Seidenzucht. Am Rande des wasser- armen, wüstenhaften Antilibanon wird der Anbau oasenartig. Weiter nach 0 beginnt die Herrschaft der Wüste. c) Bewohner und Siedlungen. Politisch gehört Nordsyrien wie Palästina zum Türkischen Reiche. Die Syrier sind ein Mischvolk vorwiegend semitischer Abkunft. Zum Mittelpunkt des Handels in Nordsyrien wurde Alepp o (150). Aus einem Kranz von Palmen und Orangen, von Feigen und Maulbeerbäumen leuchtet, überragt von Moscheen und Minaretten, das prächtige Damaskus (200), das „Auge des Ostens", hervor. Die „Betriebsamkeit" — das bedeutet dieser Name — schafft hier berühmte Damastseide (1907 für 15 Mill. Mark), die über das Mittel- meer ausgeführt wird, und Stahlwaren. Die Stadt ist durch Eisenbahn mit Beirut (d. i. „Brunnen", 135), einer durch Handel und Industrie aufblühenden Hafenstadt, der wichtigsten der syrischen Küste, ferner mit Aleppo und Medina verbunden. B. Das Stromland des Euphrät und Tigris. § 97. a) Lage und Naturbefchaffenheit. Unter Mesopotamien, dem „Zwischen- stromlande", versteht man heute das größtenteils durch Flußanschwemmung gebildete Tiefland zwischen der steil abstürzenden Syrifch-Arabischen Wüsten- platte und dem Berglande von Kurdistan, das Stromgebiet von Euphrät und Tigris. Das Land ist über Aleppo zum Mittelmeer und durch seine Ströme zum Persischen Golf geöffnet, also von Natur aus zum Vermittler des Verkehrs zwischen Europa und Indien berufen. 1 Unfern Tripolis werden noch drei uralte Bestände von Zedern geschützt; das Alter der ältesten Stämme schätzt man auf 3000 Jahre.

10. Für Seminare - S. 186

1912 - Breslau : Hirt
186 B. Länderkunde. — Iii. Afrika. Nil hat durch den starken Fremdenbesuch in letzter Zeit eine bedeutende Steigerung erfahren. c) Bewohner. Abgesehen von den in ansehnlicher Zahl vertretenen Arabern stammt die Bevölkerung von den hamitischen Altägyptern ab. Weitaus am zahl- reichsten sind die arbeitsamen, in armseligen Lehmhütten wohnenden Fellachen, d. i. Pflüger, die dem Boden hohe Erträge abringen. Sie bekennen sich zum Islam, während ihre Stammesgenossen in den Städten, die Kopten, dem Christentum angehören. Die Kopten treiben Handel und Gewerbe. (1) Politische Zugehörigkeit. Schon in den srühesten Zeiten war Ägypten der Sitz eines Ackerbau treibenden Volkes mit hoher geistiger und wirtschaftlicher Kultur. Zeugen der einstigen Größe sind gewaltige Bauwerke (Pyramiden, Sphinxe, Tempelbauten) und Ruinen längst verfallener Städte. Durch die Einfälle kriegerischer Nachbarvölker, die der Reichtum des Landes reizte, und durch die lange Araber- und Türkenherrschaft ist die einstige Blüte verschwunden. Heute bildet Ägypten ein Lehnsgebiet der Türkei und wird von einem erblichenvizekönig mit dem Titel Khed iv dem Namen nach regiert. Die eigentlichen Herren sind aber die Briten, die das alte Kulturland mit großem Erfolge wirtschaftlich zu heben suchen. 114. Kairo. In den Araberstraßen der Stadt spielt sich ein farbenprächtiges Leben ab. Da die Enge der Straßen ver- hältnismäßig kühle Temperatur erzeugt, so bieten hier die Händler in den Basaren ihre mannigfaltigen Waren feil. Das Feilschen und Handeln mit einem Kunden dauert oft mehrere Stunden. 6) Besiedlung. Die Hauptstadt Kairo s66o,Bild 114), am Beginn des Nildeltas, ist nach Konstantinopel die größte Stadt des Türkischen Reiches, die glänzendste des Morgenlandes, der Mittelpunkt des ägyptischen Verkehrs. Vierhundert Mo- scheen mit zahlreichen schlanken Türmchen überragen die flachen Dächer der Woh- nungen. Die durch trockenes Klima ausgezeichnete Stadt wurde der Winterausent- Haltsort für Tausende von Lungenkranken aus allen Ländern. Etwa 10 km
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