2. Ausbruch der Revolution.
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Nationalversammlung wieder angenommen, so erhielt er Gesetzeskraft auch gegen den Willen des Königs. Die absolute Monarchie war in eine konstitutionelle umgewandelt. Das Land wurde in 83 Departements eingeteilt, die meist nach Gebirgen und Flüssen abgegrenzt und benannt waren. Die Beamten der Gemeindeverwaltung sollten von der Gemeinde gewählt werden; dadurch wurde der Grundsatz der Selbstverwaltung eingeführt. Im Gerichtswesen wurden durchgreifende Veränderungen vorgenommen. Zu den Gerichtsverhandlungen erhielt jedermann Zutritt, die Geschworenen- und die Handelsgerichte wurden eingeführt. Der König fügte sich diesen Beschlüssen.
Auch der Pöbel mischte sich in die Bewegung. Die Hefe des Pariser Volkes, darunter mehrere tausend Weiber, zog von Paris nach Versailles und verlangte, die Königliche Familie solle ihre Hofhaltung nach Paris verlegen. Wieder gab der König nac^
Alle diese Vorgänge hatten aber den leeren Staatsschatz nicht gefüllt. Da erklärte die Nationalversammlung alle Kirchen- und Klostergüter zu Staatseigentum; dafür sollte der Staat die Besoldung der Geistlichen übernehmen. Damit der Staat nicht zu viele Geistliche zu unterhalten hätte, wurden die geistlichen Orden aufgehoben mit Ausnahme derer, die sich mit dem Unterrichte der Jugend und der Krankenpflege befaßten.
Um Zahlungen zu ermöglichen, wurde Papiergelds die sogenannten Assignate, geschaffen, als deren Sicherheit die Kirchen- und Klostergüter galten.
Die Nationalversammlung verkaufte um Spottpreise die Kirchengüter. Necker sagt darüber: „Im Jahre 1789 wäre es leicht gewesen, die Staatsfinanzen in Ordnung zu bringen; aber schon nach Ablauf eines Jahres ist es so weit gekommen, daß der Staat durch maßlose Verschwendung mit Riesenschritten dem Bankrott entgegeneilt."
Die Männer, denen die Leitung des Staates in die Hand gegeben wurde, waren keine Staatsmänner. Der einzige, der imstande gewesen wäre, durch die Überlegenheit seines Geistes und durch seine staatsmännische Begabung die Hochflut der Revolution in geordnete Bahnen zu lenken, das errungene Gute zu bewahren und der Zügellosigkeit Einhalt zu tun, war Graf Mirabeau. Er näherte sich dem Könige und wollte einen starken Verfassungsstaat. Lafayettes Neid hinderte ihn, die leitende Stelle im Ministerrat einzunehmen, und sein rascher Tod nahm dem Könige die letzte und beste Stütze. Die Königliche Familie machte einen Fluchtversuch. Schon der belgischen Grenze nahe, , wurde sie zur Rückkehr nach Paris gezwungen.
Die erste Nationalversammlung löste sich nach zweijähriger Dauer auf. Sie wird die konstituierende genannt, Assemblee nationale Constituante, weil sie dem Staate die Verfassung, la Constitution,
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Extrahierte Personennamen: Graf_Mirabeau
Extrahierte Ortsnamen: Paris Versailles Paris Paris
Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs.
Verfassung. 4. Die konstituierende (verfassunggebende) Versammlung. Durch die neue Verfassung, weiche die Nationalversammlung schuf, wurde die knigliche Gewalt stark eingeschrnkt. In der Bekmpfung der Stan-desvorrechte ferner ging man so weit, da man den Adel berhaupt Einziehung abschaffte und Titel und Wappen verbot. Um der steigenden Finanznot Kirchenguts.zu steuern, erklrte die Versammlung die reichen Kirchengter fr $ - 5^ Nationaleigentum und zog sie ein. Schuldscheine, Assignaten wurden aus-^4 t A gegeben, denen die eingezogenen Gter zum Pfnde dienen sollten. Aber diese reichten nicht von fern aus, um fr die Unmassen von Assignaten, die - ' 'Ajim Laufe der nchsten Jahre ausgegeben wurden, als gengende Deckung zu dienen. So wurden die Assignaten im Laufe der nchsten Jahre fast vllig wertlos; der Staat mute sich schlielich fr bankrott, d. h. zahlungsunfhig erklären, und die Eigentmer wurden zugrunde gerichtet. Zu diesen wirt-schaftlichen Nten kam ein anderes. Man hatte den Geistlichen einen Eid abverlangt, wodurch sie die neue Kirchenverfassung anerkannten Aber der grte Teil der Geistlichen lie sich lieber absetzen, als da er ihn geleistet htte; und die groe Masse der Landbevlkerung stand auf ihrer Seite, wollte von den durch den Staat eingesetzten Pfarrern nichts wissen und fuhr fort bei den abgesetzten, eidweigernden Priestern zur Beichte und zum Abend-mahl zu gehen. So entstand ein Zwiespalt in dernation, der bald darauf zuck religisen Brgerkrieg fhrte. /
/ Der König strubte sich lange die neue Verfassung anzuerkennen; er und die Knigin Marie Antoinette hrten nicht auf, die Hilfe des Aus-landes zu erhoffen, besonders.sterreichs, wo im Jahre 1790 auf Joseph Il Leopold ii. jem Bruder Leopold Ii. gefolgt war. Indessen starb Mirabeau, 1 l7926t er hatte zwar den Absolutismus zerstren, aber nicht dem Knigtum jede Macht nehmen wollen und die Regierung durch geheime Berichte und Rat-schlge untersttzt. Seitdem gewann die Partei der Demokraten oder Jakobiner, wie man sie nach ihrem Versammlungsort in Paris, dem frheren Jakobinerkloster, nannte, immer mehr an Macht. Ihre Fhrer waren Robespierre, Danton, beides revolutionre Redner von groer Leidenschaft und groem Einflu auf die Massen, und Marat, der blutdrstige Herausgeber einer demokratischen Zeitung.
Flucht des Da fate die knigliche Familie im Sommer des Jahres 1791 den nt08- Entschlu, aus Paris zu entfliehen. Wirklich gelangte sie aus der Stadt heraus und einige Tagereisen weit nach Osten, wurde aber dann erkannt und nach Paris zurckgefhrt. Wenige Monate darauf fah sich der König gentigt, durch seine Unterschrift die neue Verfassung anzu-erkennen. Darauf lste sich die konstituierende Versammlung auf und
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Extrahierte Personennamen: Marie_Antoinette Joseph_Il_Leopold_ii Leopold Leopold_Ii Leopold Mirabeau Danton
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König selbst, mit der katholischen Partei entzweit, mute aus Paris fliehen: er suchte Schutz im Lager Heinrichs von Navarra, wurde aber dort durch den Domi-nikanermnch Jakob Clement ermordet. Mitihmstarbdashausvaloisaus,
und in Heinrich von Navarra, der ihm als Heinrich Iv. auf dem Throne folgte, ge-langte das Haus Bourbon (1589) zur Regierung.
König Heinrich Iv. (15891610) wurde erst nach Besiegung seiner Gegner und nach seinem bertritt zur katholischen Kirche allgemein als König anerkannt.
Durch das Edikt von Nantes (1598) gestattete er den Protestanten die Ausbung ihrer Religion und verlieh ihnen Zutritt zu Staatsmtern. Unter seiner weisen und wohlthtigen Regierung erholte sich das Land schnell von den Verheerungen der langwierigen inneren Kriege. Auch dieser König endete durch die Hand eines fanatischen Mrders (Ravaillac).
c. Die Niederlande (das jetzige Holland und Belgien) gehrten eigentlich noch zum Deutschen Reiche; seit diese Lande aber (1556) an Philipp Il von Spanien gekommen, waren sie thatschlich schon von dem Deutschen Reiche losgetrennt.
Philipp n., der die Niederlande zuerst durch seine Halbschwester Margareta von Parma regieren lie, verletzte die alten Rechte des Volkes und suchte durch Ver-mehrung der Bistmer und Einfhrung der I n q u i s i t i o n die Reformation, welch e in das Land eingedrungen war, zu unterdrcken. Der Statthalterin Margareta von Parma setzte er in der Regierung den Kardinal Granvella zur Seite, der sich durch seine Willkr beim Volke uerst verhat machte. Da entstand, um der Inquisition entgegenzutreten, unter vielen Edelleuten die Verbindung der (bis zum Bettelsack getreuen") Geusen, und vor allen der Prinz Wilhelm von rnim und die Grafen Egnwnd und Hoorne, die Hupter des Adels, verteidigten die Rechte des Landes.
Granvella verlie zwar die Niederlande; aber bald darauf (1567) rckte der Herzog Alba mit einem spanischen Heere ein und bte durch Verhaftungen, Blut-gerste und Scheiterhaufen eine unerhrte Schreckensherrschaft. Als wegen dieser Maregeln Margareta der Regierung entsagte, ging die Statthalterschaft an Alba der, der (1568) den Egmond und Hoorne in Brssel hinrichten lie und die Verfolgungen noch steigerte. Wilhelm von Oranien war jedoch entflohen, sammelte Truppen in Deutschland und brachte die nrdlichen Provinzen zum Aus-stnde gegen die Spanier. Auch zur See kmpften die Niederlnder (die Wasser-geusen) fr ihre Freiheit. Damit begann der Abfall der Niederlande 1572. 1572 Alba legte darauf, da er die Emprung nicht mehr zu berwltigen vermochte, fein Regiment nieder (1573).
Unter Albas Nachfolgern in der Statthalterschaft dauerte der Krieg mit ab-wechselndem Glcke fort (Belagerung von Leyden, Einnahme und Plnderung von Antwerpen durch die Spanier). Dem dritten derselben, Alexander Farnese von Parma (dem Sohne der Margareta), gelang es zwar, die sdlichen Nieder-lande (Belgien) fr Spanien zu behaupten und dort die katholische Religion zu be-festigen; allein die sieben nrdlichen Provinzen (Holland, Seeland, Utrecht, Geldern, Groningen, Friesland und Oberyssel), in denen die Reformation einge-fhrt war, vereinigten sich zur Utrecht er Union 1579 und jagten sich von der 1579 spanischen Regierung los. Nach der Ermordung Wilhelms von Oranien (zu Delft 1584) trat dessen junger Sohn Moritz an die Spitze der (vereinigten General-) Staaten, und verteidigte, von der Knigin Elisabeth von England untersttzt, deren
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Extrahierte Ortsnamen: Paris Navarra Nantes Holland Belgien Spanien Niederlande Brssel Deutschland Niederlande Albas Belgien Spanien Holland Seeland Utrecht Groningen Friesland
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einigen Monaten die Schulden, welche sein prachtliebender Vater hinterlassen hatte, bezahlen. Am kniglichen Hofe lebte man fast so einfach wie in einem Brgerhause, und nur vier Gerichte duldete der König auf feiner L,afel. Auch in der Kleidung des kniglichen Hofstaates herrschte die grte Einfachheit und Sparsamkeit. Der König selbst arbeitete von frh bis spt mit Eifer und Gewissenhaftigkeit. Dasselbe forderte er aber auch mit groer Strenge von allen seinen Beamten und Untergebenen. Wegen seiner Strenge war er von seinen Untertanen mehr gefrchtet als geliebt. Seine liebste Erholung fand der König in dem sogenannten Tabakskol-legium. Das war eine einfache Abendgesellschaft, in welcher der König feine Generle und Minister, zu-weilen auch fremde Gesandte bei einem Glase Bier und einer Pfeife Tabak zwanglos um sich versammelte.
Es galt als groe Ehre, dazu eingeladen zu werden.
Sorge fr Heer und Schule. Durch seine Einfachheit und Sparsamkeit bewirkte der König, da die Einknfte des Staates in kurzer Zeit von 2y2 auf 7 Millionen Taler stiegen. Das Geld verwandte der König in erster Linie zur Vergrerung und Ausbildung seines Heeres. Fr seine lieben blauen Kinder", wie er seine Soldaten zu nennen pflegte, war ihm keine Ausgabe zu groß. Er brachte die Zahl seiner Soldaten von 50 000 auf 83 000 Mann. Mit Hlfe des Herzogs Leopold von Anhalt-Defsan oder des alten Dessauers" erhielt das Heer eine strenge, aber vor-zgliche Ausbildung, so da es bald in ganz Europa berhmt ward. Eine besondere Vorliebe hatte der König fr seine sogenannten langen Kerls". So nannte er sein Potsdamer Leibregiment, das aus 2400 baumlangen Riesen bestand, von denen der grte 2,57 m und der kleinste 1,87 m ma. Sie lie er durch seine Werber mit Geld, List und Ge- ^b. 46. Riesengardch. walt aus allen Lndern zusammenholen, und an ihnen hatte er seine grte Freude. Auch fr Kirche und Schule sorgte der König. Er lie Gottes-Huser bauen und stellte Feldprediger an. Er ist der eigentliche Vater der preuischen Volksschule. Denn in jener Zeit gab es noch sehr wenig Schulen. Die meisten Menschen wuchsen ohne allen Unterricht auf und konnten weder lesen noch schreiben. Das sollte anders werden. Der König lie der 1800 Schulen bauen und zwang die Eltern, ihre Kinder vom 6. bis zum 12. Jahre in die Schule zu schicken. Er selbst besuchte
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Extrahierte Personennamen: Leopold_von_Anhalt-Defsan Leopold
78 Vom Ausbruche der Franzsischen Staatsumwlzung bis zum Sturze Napoleons I.
Verbesserungen vom Throne aus geheilt worden. Leider konnte das Knigs-paar sich dazu nicht entschlieen, obwohl der Finanzminister Necker die Einschrnkung der Hofhaltung als unbedingt notwendig zur Gesundung der Geldverhltnisse des Staates hinstellte. So gingen König und Knigin nicht unschuldig ihrem harten Geschick entgegen.
Als die Regierung keinen Ausweg mehr aus der groen Geldver-legenheit wute, entschlo sie sich, die Vertretung des Volkes zu berufen, die seit fast zwei Jahrhunderten nicht mehr gehrt worden war.
Im Jahre 1789 trat sie zusammen. Sie bestand aus 300 Vertretern des Adels, 300 der Geistlichkeit, 600 des Brger- und Bauern-stand es. Die Regierung verlangte Abstimmung nach den drei Stnden. Jeder Stand sollte sr sich der die Gesetzesvorlagen sich einigen und nach Mehrheitsbeschlu 1 Standes stimme abgeben. Dadurch hoffte sie ihre Vorlagen durchzubringen, weil sie auf die Gefolgschaft des Adels und der Geistlichkeit rechnete. Der dritte Stand dagegen verlangte Abstimmung nach Kpfen. Da eine Einigung nicht erzielt wurde, trennte sich der dritte Stand von den beiden andern und erklrte sich als Nationalversammlung. In diese traten nun Geistlichkeit und Adel zum groen Teil ein. Die Truppen fielen vom Könige ab; ein Brgerheer wurde gebildet, au dessen Spitze Lasayette stand. Die Bastille, das Staatsgesngnis, wurde zerstrt. Im Lande griffen die Bauern zu den Waffen, strmten die Schlsser ihrer Gutsherren und brannten die Klster nieder. Viele vornehme Familien wanderten aus und siedelten sich in den Rheinlanden, besonders in Koblenz, an. Man nannte sie Emigranten. In der Nacht zum 5. August 1789 schaffte die Nationalversammlung alle Vorrechte des Adels und der Geistlichkeit durch Gesetz ab. Die gesetzgebende Gewalt wurde dem Könige genommen; man gestattete ihm nur ein Ein-spruchsrecht gegen die von der Nationalversammlung beschlossenen Ge-setze. Sein Einspruch hatte aber nur ausschiebende Wirkung fr vier Jahre. Wurde nach Ablauf derselben der nmliche Gesetzesvorschlag von der Nationalversammlung wieder angenommen, so erhielt er Gesetzeskraft auch gegen den Willen des Knigs. Das Land wurde in 83 Departe-ments eingeteilt, die meist nach Gebirgen und Flssen abgegrenzt und benannt waren. Der König fgte sich gezwungen diesen Beschlssen.
Auch der Pbel mischte sich in die Bewegung. Die Hefe des Parifer Volkes, darunter mehrere tausend Weiber, zog von Paris nach Versailles und verlangte, die knigliche Familie solle ihre Hofhaltung nach Paris verlegen. Wieder gab der König nach.
Alle diese Vorgnge hatten aber den leeren Staatsschatz nicht ge-fllt. Da beschlo die Nationalversammlung, alle Kirchen- und Kloster-gter einzuziehen; dafr sollte der Staat die Besoldung der Geistlichen bernehmen. Damit der Staat aber nicht zu viele Geistliche zu unterhalten htte, wurden die geistlichen Orden aufgehoben mit Ausnahme derer, die sich mit dem Unterrichte der Jugend und der Krankenpflege befaten.
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Extrahierte Personennamen: Napoleons_I. Necker August
Extrahierte Ortsnamen: Napoleons Brger- Mehrheitsbeschlu Rheinlanden Koblenz Paris Versailles Paris
214 -
Ibrahim von gypten nach Konstantinopel. Tausende von Frauen und Kindern wurden als Sklaven verkauft.
Erst als die hartbedrngten Griechen an England, Rußland und Frank-reich Bundesgenossen und Hilfe fanden, die trkische Flotte in der Schlacht bei Navarino am 20. Oktober 1827 besiegt war und die Russen den Balkan uberschritten hatten, bequemte sich die Trkei zum Frieden von Adrianopel (1829). Die Unabhngigkeit Griechenlands wurde an-erkannt und der bayerische Prinz Otto, der Sohn des fr die alte griechische Kunst so begeisterten Knigs Ludwig, als König von Griechen-land eingesetzt (1832). Als er spter durch einen Militraufstand ent-thront wurde, folgte ihm im Jahre 1863 ein dnischer Prinz als König Georg L, dessen ltester Sohn, der Kronprinz Konstantin, mit Sophie, der Zweitjngsten Schwester Kaiser Wilhelms Ii., vermhlt ist.
4. Die franzsische Julirevolution. 1830. In Frankreich halte nach Napoleons Fall Ludwig Xviii., der Bruder des unglcklichen Knigs Ludwig Xvi.,1) die Regierung bernommen, der sich sorgfltig htete, die Verfassung zu verleben, die er bei seiner Thronbesteigung er= lassen hatte. Die Franzosen hatten sich in drei Parteien geteilt, die Republikaner, die Bonap artisten und die Royalisten, die sich gegenseitig in scharfer Weise bekmpften. Die Unzufriedenheit des Volkes der das Streben des Hofes, der nichts gelernt und nichts vergessen hatte", die Zustnde von 1789 allmhlich wiederherzustellen, nahm unter dem Nachfolger und Bruder Ludwigs Xviii., dem Könige Karl X., der den Adel und die Geistlichkeit ganz besonders begnstigte, eine immer drohendere Gestalt an. Weil ferner das Wahlgesetz willkrlich ge= ndert, die Prefreiheit und die persnliche Freiheit durch eine Reihe von Gesetzen (Ordonnanzen") aufgehoben wurde, kam es in Paris zu einem Volksaufstande, der erst nach einem dreitgigen blutigen Straenkampfe niedergeworfen wurde und unter dem Namen ^ u l i r e v o lu t i o n von 1830" bekannt ist. Der König wurde ver-trieben und sein Vetter, der Herzog von Orleans^), als Brgerknig" auf den Thron erhoben. Er nannte sich Louis Philipp. Whrend der Regierung Karls X. (1830) wurde Algerien eine franzsische Kolonie.
Wie die erste franzsische Revolution, so hatte auch die Juli-nvolution fr mehrere Staaten Europas gauz bedeutungsvolle Folgen.
In den Niederlanden kam die Grung zwischen den katholischen Belgiern und den protestantischen Hollndern, die ans die durch Sprache.
i) Der Titel Ludwig Xvii. ist dem Sohne Ludwigs Xvi. beigelegt worden.
'1 Er ist der Sohn des berchtigten Prinzen Egalite".
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Extrahierte Ortsnamen: Konstantinopel England Navarino Griechenlands Frankreich Napoleons Paris Karls Algerien Europas Niederlanden
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ihre kommunistischen Ideen, (Beseitigung der Religion, der Ehe, des Erb-rechte* zc.), zur Durchfhrung zu bringen. Sie setzten eine eigene Regierung (Kommune) ei, steckte die Tuillerien und mehrere ffentliche Gebude in Brand und e>mordeten den Erzbischos von Paris. Bei den Greueltaten spielten sittenlose Weiber, die Petroleusen, dieselbe berchtigte Rolle wie bei der ersten Revolution. Nach blutigen Kmpfen gelang es dem Marschall Mac Mahon, die Kommunarden niederzuschlagen und die Ordnung wiederherzustellen.
Die infolge des Krieges in Frankreich entstandene gereizte Stimmung gegen Deutschland suchten in den ersten Jahren die Chauvinisten (Garn-betta. Boulauger) mchtig zu schren, und wiederholt hatte es den Anschein, als wrde es zu einem Revanchekriege" zwischen Frankreich und Deutschland kommen. Doch allmhlich beruhigten sich die Gemter, und das franzsische Volk suchte sich mit- den Folgen des Krieges von 1870-71 abzufinden! Das ritterliche Verhalten, das der Deutsche Kaiser Wilhelm Ii. bei verschiedenen Veranlassungen den Franzosen gegenber zeigte, hat nicht wenig dazu beige-tragen, das franzsische Volk vershnlicher gegen Deutschland zu stimmen.
An Stelle des monarchisch gesinnten Marschall-Prsidenten Mac Mahon trat im Jahre 18/9 der gemigte Republikaner Jules Grevh, unter dessen Prsidentschaft der Schulzwang und die Un ent gelt l ich ke i t des Volks-fchutu uterrichtes durchgefhrt, Tunis und Madagaskar, Anam und Tongking als neue Kolonien dem Reiche hinzugefgt wurden. Bestechungen ""d Ordenshandel, woran auch der Schwiegersohn des Prsidenten beteiligt war. zwangen Jules Grevy zur Abdankung.
Ihm folgte Sadi Carnot, ein rechtlich denkender Ehrenmann, der besonders bestrebt war. freundschaftliche Beziehungen zwischen Frankreich und dem Zarenreiche anzuknpfen. Im Jahre 1888 brach das Unternehmen des franzsischen Ingenieurs Ferdinand von Lesseps, den Panamakanal zu bauen, zusammen (Panama skandal). im Jahre 1889 fand eine glnzende Meltau s st e l l u ng statt. Bei einem Besuche in Lyon wurde der Prsident im Jahre 1894 von einem Anarchisten ermordet.
Sein Nachfolger Kasimir Perier legte schon nach fnf Monaten sein Amt nieder. Ihm folgte Felix Faure, dem es gelang, ein russisch-franzsisches Bndnis zustande zu bringen. Als er im Jahre 1899 starb, trat an seine Stelle Emile Lonbet, unter dem die franzsisch-russischen Beziehungen befestigt wurden und Frankreich zu England in ein freundschaftlicheres Verhltnis trat.
Seit Anfang des Jahres 1906 fhrt Armand Fallier es die Prsidentschaft.
Die Aushebung des Konkordates, die Trennung von Staat und Kirche, die Ausschlieung der Geistlichen und Ordensleute von den Schulen, die Inventaraufnahme des kirchlichen Vermgens haben eine gewaltige Erregung unter dem franzsischen Volke und den verschiedenen politischen Parteien hervorgebracht.
3. England. Von den Folgen der franzsischen Revolution und den Aufstnden, die das 19. Jahrhundert der so viele Staaten Europas brachte, blieb England verschont.
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vornehmsten seiner Glaubensgenossen zur Feier seiner Hochzeit nach Paris. Die Hugenotten kamen zahlreich zu dem Feste in der Meinung, daß nun ihre Bedrängnis ein Ende haben sollte.
2. Die pariser Vluthochzeit. Rber die Königin hatte das $est nur veranstaltet, um die Angesehensten der Hugenotten auf einmal Zu ermorden. Sie bestimmte dazu die Bartholomäusnacht. Die Rächt kam heran. Da läutete plötzlich die Glocke vom Turme einer Kirche nahe dem Schlosse. Das war das verabredete Zeichen. Sogleich stürzten bewaffnete Banden durch die Straßen, jagten die Hugenotten aus den Häusern hervor und metzelten sie nieder. Don den Straßen drang man in die Häuser und setzte hier das Würgen fort. Der neu vermählte Prinz Heinrich entging nur dadurch dem Tode, daß er sich in eine katholische Kirche flüchtete. Drei Tage dauerte das Gemetzel, das auch in andern Städten Frankreichs nachgeahmt wurde. Das war die Pariser Bluthochzeit (23./24. August 1572).
3. Heinrich von Navarra wird König. Der Zweck der Greueltat wurde nicht erreicht. Die entronnenen Hugenotten scharten sich zusammen und verteidigten sich in befestigten Orten. Bürgerkriege erfüllten das fand mit Blut und Schrecken. Während dieser Kämpfe starben König Karl Ix. und sein Bruder Heinrich 111., der ihm auf dem Throne gefolgt war. Jetzt war Heinrich von Navarra, das Haupt der Hugenotten, rechtmäßiger König von Frankreich. Allein die Katholiken wollten ihn nicht als König anerkennen; Heinrich war gezwungen, sich die Krone zu erkämpfen. Jahrelang focht er mit ritterlicher Tapfer« keil gegen seine Feinde und war fast immer siegreich. Ais die entscheidende Schlacht beginnen sollte, fiel er auf die Kniee nieder und bat Gott, ihm statt des Sieges den Tod zu geben, wenn er voraus wisse, daß er ein schlechter König sein werde. Dann sprengte er durch die Reihen, feuerte den Mut seiner Krieger an und rief ihnen zu: „Schaut Kur nach meinem weißen Federbusche' ihr werdet ihn immer auf dem stiege der (Ehre und des Sieges finden." Wirklich gewann er den Sieg. Rur Paris schloß ihm noch die Tore. Da riet man dem König, feine Gegner dadurch zu entwaffnen, daß er den katholischen Glauben annehme. Heinrich tat das, um dem Lande den Frieden zu geben. Nun empfing ihn Paris mit Jubel. Seinen Feinden verzieh er. „3ch will alles vergessen," rief er. „Meine Siege kommen von Gott. (Er vergibt Uns, wenn triir es auch nicht verdienen; wie sollte ich meinen Untertanen Nicht verzeihen?" Durch solche Milde gewann er dieherzenseines volkes.
4. Das Edikt von Nantes. König Heinrich Iv. verdiente die
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Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
252 Neue Geschichte.
Bade erdolcht; aber das alles vermehrte nur den Mordgeist der Jakobiner. Unter dem Vorwand, die neue 93er-faßung zu beschützen, vertagten sie sie wieder und stellten eine Revolutious- oder Schreckensregieruug aus, welche s. Okt. 1793 gesetzlich die furchtbarsten Greue! vollzog. Ueberall ließ inan die Verdächtigen ergreifen; und Revolutionsheere zogen mit einer Guillotine von Ort zu Ort. Wer nur der Mäßigkeit das Wort redete, wer als Reicher und Angesehener Verdacht erregte, ja wer nur mit Reichen und Altglaubigeu in Verbindung stand, wurde eingekerkert, ausgeplündert, enthauptet Zuerst mußte die Königin sterben (16. Okt. 1793); ihren e>ohn übergab man einem rohen Schuhmacher, er starb au deu Folgen der Mißhandlungen blödsinnig im zehnten Jahre. Dann kam die Reihe an die gefangenen Conventsglieder, auch an den Herzog von Orleans, einen Verwandten des Königs, der bisher als Philipp Egalitä die nichtswürdigste Rolle gespielt hatte; und jetzt hatte die Guillotine keine Ruhe mehr. Man nimmt an, daß während der Schreckensregieruug (Okt. 1793 — Juli 94) über zwei Mill. Menschen theils durch Kriege, theils durch Hinrichtungen umgekommen sind. Man gieng noch weiter. Man wüthete selbst gegen Künste und Wissenschaften, als Werkzeuge der Aristokratie, zertrümmerte Kunstwerke und Denkmäler, entweihte die Königsgräber und hob die Universitäten und Bildungsanstalten auf. „Denn die Republik bedarf nicht Gelehrter, sondern nur kräftiger Sansculotten." Der Jugend schlug man Tafeln moralischer Vorschriften an die Straßenecken; damit, meinte man, könnte sie auskommen. Das Christenthum wurde förmlich abgeschafft, man betete fortan die Vernunft an. Am 10. Nov. feierte man ihr Fest, wobei ein gemeines Weib als diese Göttin dargestellt wurde. Wer noch Gebetbücher, Heiligenbilder, Crucifixe sehen ließ, hatte das Leben verwirkt. Die Kirchen wurden geplündert, und die Geistlichen legten ihre Stellen nieder. Den bisherigen Gottesdienst recht verächtlich zu machen, putzte man Esel mit Meß-
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Extrahierte Personennamen: Philipp_Egalitä Philipp
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Neuere Zeit.
densfürsten,, der allmächtige Minister und Günstling des
Königs, wird immer verhaßter. Die Franzosen besetzen in
Folge der Invasion in Portugal auch spanische Festungen.
1808. Allgemeine Währung. Der Aufstand zu Aranjuez
18. März, zwingt Karl Iv. die Regierung seinem Sohne
Ferdinand Vit. abzutreten. Er eilt unter den Schutz
Napoleoni nach Bayonne, wohin ihm Ferdinand folgt.
Napoleon ernennt seinen Bruder
1808—1813 Joseph zum König von Spanien.
Die getäuschte Nation erhebt sich aus ihrer Lethargie und
zeigt sich im Kampfe gegen die französische Herrschaft viel-
fach des alten Ruhmes würdig. Z>oei französische Heere
(unter Dupopt bei Bahlen und Junot bei Eintra) strecken
das Gewehr. England sendet Hülfstruppen. .
1809. Napoleon übernimmt die Kriegsführung und siegt in
mehreren blutigen Schlachten; überläßt seinen Feldherrn
die Behauptung ìes Landes. Ein allgemeiner Geruillas-
krieg gegen die Franzosen, mit Wuth und Grausamkeit
geführt.
1812. Constitution der Cortes, 20. März.
Wellington schlägt die Franzosen bei Salamanka,
22. Juli.
1813. 21. Juni. Wellington's großer Sieg bei Vit-
toria über Joseph und Jourdan nöthigt die Franzosen
Spanien zu räumen. Ferdinand Vii. von Napoleon frei-
gegeben.
1814. Ferdinand Vii. kehrt aus den spanischen Thron zu-
rück, hebt die. Cortes auf, stellt die Inquisition und die Je-
suiten wieder her und belohnt den Heldenmuth des Volks
mit Einkerkerungen und Hinrichtungen.
1820. Der lange verhaltene Unwille bricht aus. Riego und
Quiroga, Obersten der nach Amerika bestimmten Trup- -
pen, proklamiren den 1. Jan. auf der Insel Leon die Con-
stitution der Cortes von 1812. Allgemeiner Aufstand. .Im
März muß der König die Cortes berufen und beschwört
die Constitution, Die Inquisition für immer aufgehoben.
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Extrahierte Personennamen: Karl_Iv Karl Ferdinand Ferdinand Napoleon Joseph Napoleon Joseph Jourdan Ferdinand Napoleon Ferdinand Riego Quiroga Jan
Extrahierte Ortsnamen: Portugal Bayonne Spanien England Wellington Salamanka Spanien Amerika