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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 188

1902 - Karlsruhe : Lang
— 188 — ließ er sich die Provinzen Gallien, — b. H. Oberitalien und Sübfrankreich nebst Jllyrien — mit einem ansehnlichen Heere zuweisen. In Gallien kämpfte er mit großem Glück gegen die Helvetier, die Sueven und die noch freien Gallier. Er eroberte innerhalb 8 Jahren das ganze heutige Frankreich und die Subtilste von England und machte einen Zug nach Deutschland Daburch gewann er großen Ruhm und, was für ihn noch wichtiger war, die treue Anhänglichkeit eines tüchtigen Heeres. Crassns erhielt die Provinz Syrien und fanb in einem Kriege gegen die Parther, welche die Gegenb am untern Tigris bewohnten, ein klägliches Ende. Pompejus verwaltete die ihm zugefallenen Provinzen Afrika und Spanien nicht selbst, sonbern blieb in Italien, um näher bei Rom zu sein, wo Gemeinbürger und Abelige fortwährenb in Streit waren. Da hierbnrch häufige Auf laufe und Schlägereien in der Stadt entstauben, würde Pompe jus zum Konsul ernannt, ohne daß ihm, wie das Gesetz es verlangte, ein zweiter Konsul freigegeben würde. Daburch erhielt er säst unbeschränkte Gewalt. Cäsar bewarb sich um die zweite Konsulstelle und würde hierbei von einigen Volkstribunen und der plebejischen Partei unterstützt. Nun verlangte der Senat, Cäsar solle sein Heer entlassen, wibrigensalls werbe er sür einen Feind des Staates erklärt. Pompejus erhielt den Auftrag, ein Heer zu sammeln. Nun hielt Cäsar seine Zeit gekommen. Erging (49 v. Chr.) mit seinem Heere über den Fluß Rnbiko, der Gallien von Italien schieb, zog in Eilmärschen nach Rom. das Pompejus mit seinem Anhange in eiliger Flucht verlassen hatte, und unterwars sich in 60 Tagen ganz Italien. Pompejus sammelte in Griechenland ein Heer. Im Jahre 48 wurde bei Pharsalus die Entscheidungsschlacht geschlagen. Pompejus unterlag und floh nach Ägypten, wo er durch Meuchelmord umkam. In den nächsten drei Jahren überwand Cäsar alle Anhänger des Pompejus, die Ägypten, Nordafrika und Spanien in ihrer Gemalt hatten. Im Jahre 45 v. Chr. ernannte ihn das römische Volk zum Diktator auf Lebenszeit, und im folgenden Jahre wurde Anstalt getroffen, ihn mit der Königskrone zu schmücken. Allein noch gab es Römer, welche die Wiederherstellung des alten Freistaates für möglich hielten, darunter solche, die bisher Cäsars Freunde gewesen waren. Ihrer sechzig verschworen sich auf Antreiben des Brutus und des Cassius, den Tyrannen aus dem Leben zu schaffen. Von ihnen wurde Cäsar am 15. März 44 v. Chr. in der Senatssitzung ermordet. Die Verschworenen hatten gehofft, durch Cäsars Ermordung sönne die alte Republik wiederhergestellt werden. Allein diese Hoffnung war eitel; denn das römische Volk besaß nicht mehr die Tüchtigkeit, Kraft und Vaterlandsliebe, welche die alte

2. Geschichte des Altertums - S. 60

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
60 Gejchichte der Römer. in dieser verfügten, wie oben erzählt ist, die Besitzenden über die Mehrzahl der Stimmen. § 62. Porsena. Bald zeigte es sich, daß Rom als Republik nicht mehr so mächtig war wie unter den letzten Königen. Es muhte Kriege mit mehreren seiner Nachbarn führen, die nicht immer glücklich waren. Der Porsena. König der etruskischen Stadt Clusium, Porsena, erschien vor Rom und siegte in einer Schlacht vor den Toren der Stadt. Ja die Etrusker wären beinahe mit den Fliehenden zugleich über die Tiberbrücke in die Stadt hineingedrungen, wenn nicht der kühne H o r a t i u s C o c l e s vor der Brücke sich ihnen entgegengestellt und sie abgewehrt hätte, bis die Seinen ihm zuriesen, die Brücke sei abgebrochen; dann stürzte er sich in den Strom und erreichte trotz der feindlichen Geschosse unversehrt das linke Ufer. Freilich wurde nunmehr die Stadt belagert, und bald entstand darin Not an Lebensmitteln. Da entschloß sich ein römischer Jüngling, Mucius mit Namen, den Porsena zu töten. Als Überläufer begab er sich in das feindliche Lager; aber er verwechselte mit dem König den königlichen Schreiber und erstach diesen. Mit der Folter bedroht, streckte er, um zu zeigen, daß er keine Qualen fürchte, die rechte Hand ins Feuer und ließ sie langsam verzehren. Bewundernd schenkte ihm Porsena das Leben; Mucius, der seitdem den Beinamen Scävola, d. H. Linkhand, trug, teilte ihm darauf mit, dreihundert römische Jünglinge hätten sich verschworen, ihn zu ermorden. Aus Furcht soll Porsena darauf den Römern Frieden gewährt haben. Seine B e -dingungen waren aber hart; die Römer mußten ihm versprechen, das Eisen nicht zur Anfertigung von Waffen, sondern nur von Werkzeugen für den Ackerbau zu verwenden. Der ‘Sefliiin der Stiindckiimpfe. «lagen der § 6z. Die Einsetzung der Volkstribunen. Auch fernerhin bleibt die Wtbe,ei' geschichtliche Überlieferung noch lange unsicher. Die Geschichte der K ä m p f e z w i s ch e n d e n P a t r i z i e r n u n d P l e b e j e r n, die sich im fünften und vierten Jahrhundert v. Chr. abspielen, ist vielfach von der Sage ausgeschmückt. Die Plebejer beklagten sich darüber, daß sie nur geringe politische Rechte besaßen und keine Ämter bekleiden durften, daß die Patrizier hochmütig auf sie herabsahen und nicht einmal die Ehe zwischen Angehörigen beider Stände erlaubt war. Es kam dazu, daß die Gesetze, wie in Athen vor Drakon, so auch damals in Rom, nicht aufgezeichnet waren; und man meinte, daß die patrizischen Richter sich dies oft zu nutze

3. Geschichte des Altertums - S. 62

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
62 Geschichte bei- Nümer. Um den fortwährenden Einfällen der Einwohner der benachbarten Etrusker st adtveji ein Ende zu machen, erbot sich das mächtige und stolze Geschlecht der Fabier, allein den Kampf gegen diese Stadt zu übernehmen. Mit ihren Klienten zogen sie aus Rom hinaus und erbauten unfern von Veji eine Burg. Von dort fügten sie den Vejentern viel Schaden zu, lieferten ihnen glückliche Gefechte und fingen ihre Herden weg, bis sie endlich in einen Hinterhalt fielen und allesamt, über 300 Männer, erschlagen wurden. Nur ein Knabe blieb, wie erzählt wird, am Leben, von dem die späteren Fabier stammten. Als einige Zeit später die St qu er einen Sieg über ein römisches Heer davontrugen, wußte sich der Senat keinen Rat, als daß er Lucius «tnctnnatur. Ouinctius Cincinnatus zum Diktator ernannte. Dieser war zwar ein Mann von altem Adel, aber arm; er besaß nur ein kleines Bauerngut, das er, genügsam und einfach, mit seiner Gattin selbst bewirtschaftete. So trafen ihn denn die Boten des Senats, wie er hinter dem Pfluge herging. Nachdem er sich von seiner Gattin die Toga *) hatte bringen lassen, vernahm er die Nachricht von seiner Ernennung; dann eilte er nach Rom, hob Truppen ans und brachte den Feinden eine völlige Niederlage bei. Das Decemvirat intb die Gesetze der zwölf Tafeln. § 66. Die Decemvirn. Damals richteten die Plebejer alle ihre Anstrengungen darauf, die schriftliche Festsetzung des Rechts zu erreichen. Nach langem und heftigem Widerstande willigten die Patrizier darein, daß zehn Männer, Decemvirn, mit unbeschränkter Gewalt bekleidet werden sollten. Die Gesetze um die Gesetze abzufassen und aufzuzeichnen. Auf zehn Bronzetafeln sofern, wurden sie niedergeschrieben und öffentlich ausgestellt, so daß jeder von ihnen Kenntnis nehmen konnte. Da aber das Werk der Gesetzgebung noch nicht zu Ende geführt war, wurden für das nächste Jahr noch einmal zehn Männer ernannt, unter denen auch einige Plebejer waren; und diese fügten zu den zehn Gesetzestafeln noch zwei weitere hinzu. So hatte die Plebs wieder etwas Großes erreicht; es war ihr zweiter Sieg. Aber die Decemvirn schalteten wie Tyrannen und ließen sich schwere Gewalttaten zu Schulden kommen. Der einflußreichste unter ihnen war swiis Apptus Claudius, der stolze und anmaßende Sproß eines auch sonst 1) Die Toga war das römische Nationalgewand, das nur der freie Bürger und die freie Bürgerin tragen durfte, ein breites Stück Tuch, das faltig um den Körper gelegt wurde. Darunter trug man das hemdartige Untergewand, die Tunika, die durch einen Gürtel zusammengehalten wurde.

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 38

1911 - Breslau : Hirt
38 Aus der Geschichte dss Altertums. Konstantin (306-337). 17. Konstantin wird Alleinherrscher. Im Jahre 305 legte Diokletian freiwillig zugleich mit dem Augustus des Westens seine Wrde nieder. Damit traten zwei Fragen in den Vordergrund: 1. ob die Reichseinheit erhalten, oder ob der Trennung der Ver-waltung unter vier Oberhupter eine Teilung des Reiches folgen wrde, 2. ob die Christenverfolgung fortgesetzt werden wrde oder nicht. Zwischen beiden Fragen bestand ein Zusammenhang. In dem Falle nmlich, da ein Kampf um die Herrschaft ausbrach, war es wahrschein-lich, da einer der beiden Kmpfenden den Versuch machen wrde, die gut organisierten christlichen Gemeinden fr sich zu gewinnen; damit wurde die Stellung der Christen im Reiche zu einer Parteisache gemacht. In beiden Fragen hat Konstantin der Groe die Entscheidung gebracht. Er hat die Reichseiuheit hergestellt und das Christentum zu der staatlich anerkannten Religion erhoben. Zunchst verlief der Regierungswechsel ohne Strung des inneren Friedens. Die beiden bisherigen Csaren, Valerius und Konstantins Chlorus, rckten, jener im Osten, dieser im Westen, zur Wrde der Augusti auf, es wurden zwei neue Csaren erhoben und von ihnen adoptiert; unter diesen befand sich Konstantin nicht. Als Konstantins im Jahre 306 in Jork in Britannien starb, erhob sein Heer eigenmchtig seinen Sohn Konstantin zum Csar, wenige Monate spter die italischen Legionen auch den Maxentins, den Sohn Maximians. Da begannen innere Kriege, die erst im Jahre 323 mit dem Siege Konstantins endeten. Im Widerspruch mit der von Diokletian geschaffenen Ordnung waren die Augusti und die Csaren tatschlich selbstndig geworden, und hatte die Einheit des Reiches nur noch auf ihrer freiwilligen Verstndi-gnng beruht. Diese Einheit des Reiches aber wiederherzustellen und die Freiheit der Gottesverehrung im ganzen Reiche zu begrnden, waren die Ziele, die Konstantin sich steckte. In seinen Kmpfen sttzte er sich auf die Macht, die ihm der Westen bot, die Tchtigkeit seiner vorwiegend germanischen Legionen, die Sympathien der Christen und endlich eine Staatskunst, die auch bor den verwerflichsten Mitteln nicht zurckscheute. Im Jahre 312 errang Konstantin durch den Sieg der Maxentius in der Nhe von Rom die Alleinherrschaft im Westen. Vor diesem Kampfe hatte er das Monogramm Christi auf seine Fahne gesetzt und an Helm und Schild der Soldaten angebracht. (Hoc signo vinceslj Schon im folgenden Jahre wurde den Christen durch das Mailnder Edikt Duldung und Gleichberechtigung mit den Anhngern der alten Religionen gewhrt. Damit hatten die Christen kaum zehn Jahre nach dem Ausbruche der Diokletianischen Verfolgung einen vollen Sieg errungen.

5. Deutsche Lebensbilder und Sagen für den Geschichtsunterricht auf der Mittelstufe höherer Mädchenschulen - S. 6

1896 - Leipzig : Hirt
- 6 Aber in Armins Seele stand der Entschlu fest, das nicht zuzugeben. Ohne List freilich war nichts auszurichten. Er verkehrte viel mit Varns und brachte es dahin, da dieser aus seinem festen Lager aufbrechen mute, um durch den unwegsamen Teutoburger Wald gegen ein entfernteres Volk, das sich emprt hatte, zu ziehen. Scheinbar als Bundesgenosse begleitete Armin den rmischen Feldherrn. Pltzlich aber fiel er mit seinen Scharen der die Rmer her und ttete nach verzweifeltem Widerstande die meisten. Glcklich noch, wem ein schneller Tod hinweghalf der den Ausbruch wilden Hasses unter den Deutschen; denn die lebend gefangen genommenen Rmer wurden entweder unter Martern gettet, oder muten zeitlebens in drcken-der Knechtschaft arbeiten. Nur wenige Reiter entkamen, um die Kunde von der groen Nieder-lge an den Rhein zu bringen. Schrecken und Bestrzung verbreiteten sich bis in die Hauptstadt, so da der Kaiser Augustus frchtete, die Deutschen wrden ihn vom Throne strzen. Doch Armin begngte sich damit, Deutsch-land bis zum Rhein befreit zu haben. (9 n. Chr.) 3. Ihn nahmen bald andere Sorgen in Anspruch. In der Heimat fand er Feinde genug zu bekmpfen. Segest war und blieb der Freund der Rmer. Er verweigerte dem Armin seine Tochter Thusnelda, die dieser zur Gattin begehrte. Als nun trotzdem die Liebenden sich vermhlten, rief er einen andern rmischen Heerfhrer herbei, Germanikus, (diesen Namen erhielt er wegen seiner Kmpfe gegen die Deutschen, welche die Rmer Germanen nannten), und lieferte ihm die Tochter aus, um dem ver-haten Schwiegersohne eine recht tiefe Wunde zu schlagen. Thusnelda wurde nach Italien geschleppt und hat weder das Vaterland noch ihren Gatten je wiedergesehen ihr Sohn Thumelikus starb in jungen Jahren eines elenden Todes. 4. Armin mute sich aus seinem tiefen Leid aufraffen, als die Rmer von neuem einfielen. Es gelang ihm nur schwer, die ntigen Streitkrfte zur Zurckdrngung des Feindes zusammen zu bringen. Diente doch sein eigener Bruder Flavus (der Blonde: so nannten ihn die Rmer) im feindlichen Heere. Als Armin hrte, da der Bruder ihm gegenberstehe, ritt er bis an den Flu er stand gerade an der Weser und forderte ihn zu einer Unterredung auf. Als Flavus am andern Ufer erschien, bemerkte Armin, da er durch den Verlust eines Auges entstellt sei. Auf die Frage, woher dies rhre, nannte Flavus die Schlacht, in der er es verloren; er erwhnte die Erhhung seines Soldes, die Ordensketten, die andern Ehren, die er

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 54

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
54 fiäi °T lat bringend, sie zu behalten, und so ließ er sich alle zehn ober fünf Jahre ferne Macht erneuern. Py rj pcta^l,ajl bc/yn ^äsar an Kinbesstatt angenommen war, so nannte Äää ■ s” deutsche Name „Kaiser" entstanb. Das Bott gab ihm jedoch den schmeichelnden Beinamen Augustus, d. H. der Erhabene, Ehrwürdige, und so wurde Octavianus in der Geschichte Augustus genannt. Das römische Reich befand sich unter Sflrf v? ?p V'l schrecklichen Bürgerkriege hatten ein Ende. Eine stf.mnft ltat ^ ni^t.me^r: Unter den Festen und Spielen, welche £ .9 ^ , veranstaltete, vergaßen bte Römer ihre Freiheit. Das römische ■ hatte unter Augustus eine ungeheure Ausbehnnng. Es erstreckte sich vom atlantischen Meere bis zum Euphrat, von dem Rhein, der Weser Donau und dem schwarzen Meere bis an die Wüsten von Arabien und Afrika. fj™ Leben zeigte Augustus die größte Einfachheit. Er Jlu9 . Klew eines Senators ohne irgenb ein Abzeichen, das an den allmächtigen Imperator erinnern konnte. Er bewohnte ein einfaches £auö und al$ btefes abbrannte, baute er sich das sogenannte Palatium, voraus der Name Palast als Bezeichnung fürstlicher Wohnungen ent= itanden ist. Kam er von einer Reife zurück, so hielt er, um alles Aussehen zu vermeiden, gewöhnlich feinen Einzug bei Nacht. Das Volk liebte ihn sehr. Zeitgenossen sagten von ihm: Augustus hätte entweber nie sterben oder me geboren werden sollen. Und doch war Augustus nicht glücklich. Seme vierte Gemahlin, die böse Livia, sah mit Eifersucht, daß das Volk den vortrefflichen Marcellus, den Augustus mit feiner Tochter Jutta vermahlt hatte, ihren beiben Söhnen erster Ehe, Tiberius und Drusus, vorzog. Augustus hatte ihn zu seinem Nachfolger bestimmt. Aber Livia soll ihn durch Gift ermordet haben. Ihr Sohn Tiberius, so wollte sie, sollte Kaiser werden. Doch Augustus konnte denselben nickt leiden und ernannte zwei Söhne der Julia zu Nachfolgern. Auch diese starben plötzlich, vergiftet durch Livia. Nun klagte sie die Julia eines schlechten Lebenswanbels an, und Augustus mußte seine Tochter aus Rom verbannen. So gab dem endlich Augustus nach und bestimmte Tiberius zu fernem Nachfolger. 3. Der Kummer und das Alter hatten Augustus Kräfte geschwächt. Zur Stärkung feiner Gefunbheit reifte er nach Neapel. Auf einer Insel in der Nähe lebte als unschulbig Verbannter der jüngste Sohn der Julia. Augustus Liebe zu dem Jünglinge erwachte. Heimlich schiffte er hinüber; doch Livia hatte davon Kunde erhalten und fürchtete Schlimmes aus biefer Zusammenkunft für ihren Liebling Tiberius. Plötzlich würde Aujustus krank, und Livia ließ schnell den Tiberius rufen. Als berfelse kam,' hieß Augustus fei tobt, und Tiberius wurde zum Kaiser ausgerufen. Vierundvierzig Jahre hatte Augustus regiert. Kurz vor feinem Tode soll er die um sein Bett stehenden Freunbe gefragt haben: „Habe ich meine Rolle gut gespielt S Nun so klatschet Beifall, benn bte Komödie ist zu Ende!"

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 37

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
37 An bte Stelle des Königthums trat nun die Republik. Die Regierung wurde zweien Beamten, die man Konsuln nannte, übertragen, welche "jedoch ihr Amt nur ein Jahr lang bekleideten. Die ersten Konsuln waren Brutus und der Gemahl der Lukretia. 3. Tarquiuius suchte den verlorenen Thron wieder zu erlangen und reizte Porsenna zum Kriege wider Rom. Die Gefahr war groß. Schon war er bis an die Tiber gekommen, über welche eine hölzerne Brücke in die Stadt führte. Hier hatten die Römer eine Abtheilung Soldaten zurückgelassen, um den Eingang zur Brücke zu vertheidigen. Diese wurden jedoch rasch zurückgedrängt, und Porsenna wollte mit den Fliehenden in die Stadt eindringen. Ta stellte sich Horatius Cooles dem Feinde entgegen und rief den Flüchtigen zu: „Was wird euch das Fliehen helfen, wenn ihr dem Feinde die Brücke lasset, euch nachzueilen! Zerstöret doch, ich bitte euch, mit Feuer, mit Eisen und womit ihr immer könnt, die Brücke. Ich will unterdes dem Ueber gange wehren, so viel ein einzelner vermag!" Der tapfere Horatius Cocles hielt mit zwei Gefährten den Feiub in der That so lange auf, bis die Brücke dem Einstürze nahe war. Nun riefen die Römer die tapferen Streiter zurück. Die beiden andern folgten dem Rufe, nur Horatius blieb noch. Erst als ihm die herabstürzenden Balken anzeigten, daß das Werk gelungen, sprang er in den Fluß und gelangte trotz der zahlreich ihm nachgesandten Pfeile glücklich ans jenseitige Ufer. Für solche Tapferkeit würde dem Helben in Rom ein Standbild gesetzt. 4. Porsenna belagerte nun die Stadt und wollte die Einwohner durch Hunger zwingen, sich zu ergeben. Die Roth war bereits aufs höchste gestiegen; da beschloß Mitdus, ein kühner Jüngling, feine Vaterstadt zu befreien. Er schlich sich in das feindliche Lager, um Porsenna zu ermorden; aber er kannte den König nicht und erstach einen reich gekleideten Sckreiber, den er für Porsenna hielt. Er ward ergriffen und vor den König gebracht. Als er hier gestehen sollte, was ihn zu dieser That verleitet habe, sprach er: „Ein römischer Bürger bin ich, Mncius ist mein Name. Als Feind wollte ich den Feind tobten und scheue den eigenen Tod nicht; denn herzhaft hanbeln und herzhaft leiden ist der Römer Sitte. Und wisse: nickt ich allein, eine große Anzahl Jünglinge hat sich wider dein Leben verschworen; in jeder Stunde wirb ein Mörder dich umlauern!" Auss äußerste ergrimmt, drohte der König, ihn lebendig verbrennen zu lassen, wenn er ihm nicht gleich die Verschwörung entdecke. „Sieh her und lerne," rief Mucius, „wie wenig denen das Leben gilt, die hohen Ruhm vor Augen haben!" — und dabei streckte er feine Hand in die lodernde Flamme eines nahen Herdes, ohne das geringste Zeichen des Schmerzes zu verrathen. Erstaunt über solchen Muth, schenkte ihm der König großmüthig Leben und Freiheit. „So wisse denn," sprach darauf Mucius, „unserer dreihundert haben sich verschworen, auf diese Art bir beizukommen. Mich traf das Los zuerst. Die übrigen werden, so wie es sie trifft, jeder zu seiner Zeit, sich einstellen!" Mit solchen Feinden

8. Kurzer Lehrgang der Geschichte für höhere Mädchenschulen - S. 66

1896 - Leipzig : Voigtländer
rb a) Nerva, bei seinem Regierungsantritt schon ein bejahrter Mann, adoptierte den Spanier Trajanus. b) Trajanus (c. 100), der beste Fürst", erweiterte das rmische (He-biet durch Unterwerfung Daciens der die untere Donau und durch einen Zug gegen die P a r t h e r, auf dem er Armenien, Mesopotamien und Assyrien unterwarf, der den Euphrat hinaus, so da unter ihm das Reich seine grte Ausdehnung hatte. Unter ihm lebte der Geschichtschreiber Tacitus. Von Trajan rhrt die Trajansule auf dem neuen Forum her (Taf. Iv, 7). c) Hadrianus, Trajans Vetter, gab die kaum zu behauptenden Er-oberungen jenseit des Euphrat auf und sicherte das rmische Britannien durch den Piktenwall. Er durchreiste das ganze Reich, meist zu Fu. Er baute das Hadrians-Mausoleum (Engelsburg, Taf. Iv, 10). d) Antoninus der Fromme (Pius), der Adoptivsohn des vorigen, regierte friedlich und milde. e) Marcus Aurelius, der Philosoph", von seinem Vorgnger adoptiert , war ebenso weise und edel wie dieser. Er kmpfte viele Jahre mit wechselndem Erfolge gegen die Markomannen an der Donau. 3. Der Verfall des Reiches bis auf Konstantiuus. Unter einer langen Reihe groenteils grausamer und roher Kaiser geriet dann das Reich durch Sittenverderben, innere Kriege und Einflle germanischer Völker immer mehr in Verfall. Die meisten dieser Kaiser wurden von den Soldaten ein-und abgesetzt, namentlich von der kaiserlichen Leibwache, den sogenannten Prto rianern. Der Kaiser Diokletian (seit 284) teilte die Regierung freiwillig mit mehreren Mitregenten, um das Reich besser schtzen zu knnen. Es gab nun vier Kaiser (zwei mit dem Titel Augustus" und zwei Csaren"). Diese Teilung bestand auch nach seiner Abdankung fort. Einmal hatte das Reich sogar sechs Herrscher. Unter diesen befand sich Konstantin. Konstantinus der Groe verdrngte alle seine Mitkaiser und machte sich zum Alleinherrscher des Reiches, 324. Mit ihm gelangte das Christentum zum Siege der das Heidentum; das heidnische Rmer-reich ist zu Ende, ein christliches tritt an seine Stelle. 35. Die Kultur der Kaiserzeit. 1. Wirtschaftliches Leben. Infolge der gesteigerten Vermehrung der groen Landgter wurde die Vernachlssigung des Ackerbaues immer schlimmer. Selbst die Macht der Kaiser vermochte nicht, den geschwundenen

9. Geschichte des Altertums - S. 59

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 9, 2. Israel unter Königen; Trennung und Untergang des Reiches. 59 die Makkabäer heißt, behaupteten „das Gesetz wider alle Macht der Heiden" und stifteten wieder ein selbständiges Reich. Der Enkel des Simon Makkabäus, Aristobulus I., nahm den Königstitel an. Doch unter ihm begann der innere Parteikampf aufs neue. Die freisinnigen S a d d u c ä e r standen den strenggläubigen Pharisäern gegenüber und verlangten Trennung der fürstlichen Macht von der Hohenpriesterwürde. Dadurch entstanden blutige Bürgerkriege, in welchen beide Parteien sich schwächten. 63 v. Chr. riefen zwei Brüder des makkabäifchen Geschlechtes, welche um den Thron stritten, die Entscheidung des römischen Feldherrn Po mp ejus an. Bei diesem Anlasse erstürmte Pompejus Jerusalem. Johannes Hyrkanus, der ältere der beiden Brüder, wurde an die Spitze des Staates gestellt, mußte sich aber mit dem Titel eines Hohenpriesters begnügen und dem römischen Staate Tribut entrichten. Seit dieser Zeit betrachtete Rom Palästina als eine römische Provinz. Als kurze Zeit nachher Julius Cäsar sich zum alleinigen Gebieter im römischen Reiche aufschwang, ernannte er den Ratgeber des Hyrkanus, Namens Antipater, zum weltlichen Oberhaupte von Palästina. Dessen Sohn war Herodes der Große, welcher selbst nach Rom reiste und (40 v. Chr.) den Senat bewog, ihn als König, der Juden anzuerkennen. Herodes eroberte mit Hilfe römischer Legionen Jerusalem und bedrückte sein Volk so sehr, daß dasselbe mit Sehnsucht der Ankunft des verheißenen Messias entgegenblickte. In dieser Zeit wurde, gerade ein Jahr vor dem Tode des Herodes, Jesus Christus, der Erlöser geboren. Der älteste Sohn des Herodes, Archelaus, erhielt zwar vom Kaiser Augustus den größten Teil des Landes und die Hauptstadt, wurde aber wegen seiner Willkür und Grausamkeit (6 n. Chr.) wieder abgesetzt. Palästina wurde der römischen Provinz Syrien einverleibt und erhielt jetzt einen eigenen Landpfleger (Prokurator). Unter dem Landpfleger Pontius Pilatus erlitt Jesus 34 n. Chr. den Kreuzestod. Später erhielt wieder ein Enkel Herodes des Großen Palästina mit dem Königstitel, aber nach dessen Tode (44 n. Chr.) wurde es abermals eine römische Provinz; nur einen kleinen Teil behielt der König Agrippa Ii. Die Bedrückungen der Landpfleger riefen gefährliche Aufstände hervor; einen derselben dämpfte der Statthalter von Syrien, Quinctilius Varus, der 9 n. Chr. im Teutoburger Wald dem Schwerte der Germanen erlag. Um 65 n. Chr. trieb der Landpfleger Geffius Florus durch seine Bedrückungen die Juden zur Verzweiflung. Ganz Palästina erhob sich, und Rom

10. Geschichte des Altertums - S. 293

1889 - Wiesbaden : Kunze
55. Die Kaiser aus dem Hause des Augustus. 293 Claudius 41—54 von den Prätorianern zum Kaiser erhoben. Dieser war ein nicht ungebildeter, aber willensschwacher Fürst. Zu Anfang seiner Regierung traf er günstige Maßregeln, durch die er sich den Beifall des Volkes erwarb, und Mauretanien in Afrika und Südengland wurden römische Provinzen. Bald aber ließ er die Regierung ganz in den Händen seiner Gemahlin, der sittenlosen Messalina, und feiner Günstlinge, die sich auf Unkosten des Volkes bereicherten. Nach der Hinrichtung der Messet* lina vermählte er sich mit feiner Nichte Agrippina, der Tochter des Germanicus und Witwe des Domitius, die ebenso sittenlos wie ränkesüchtig war. Sie drang so lange in den Kaiser, bis er seinen und der Messalina Sohn Britanniens verstieß und ihren Sohn Nero aus erster Ehe adoptierte. Als er darüber Reue empfand, ließ sie ihn vergiften, worauf die bestochenen Prätorianer Nero auf den Thron erhoben. Nero 54—68 zeigte sich anfangs mild, bescheiden und freigebig. Als er ein Todesurteil unterzeichnen sollte, rief er aus: „Ach, wie sehr wünschte ich, daß ich nicht schreiben könnte." Seiner Mutter bewies er die größte Ehrfurcht, und wackere Männer, namentlich seinen Lehrer Seneca, zog er zu seinen Ratgebern heran. Aber zu bald änderte sich sein Sinn. Als ihm seine tugendhafte und herzensgute Gemahlin Oetavia über sein sittenloses Leben Vorstellungen machte und mit Britanniens drohte, ließ er diesen aus Argwohn in seiner Gegenwart bei Tische vergiften, worauf er die Giftmischerin Lokusta mit Landgütern beschenkte und ihr einige Schüler sandte, damit ihre Kunst nicht untergehe. Oetavia wurde auf eine einsame Insel verbannt, wo sie später in einem überheißen Bade einen gewaltsamen Tod fand. An ihrer Stelle bezog die lasterhafte Poppäa Sabina Neros Palast in der Hoffnung, Kaiserin zu werden. Da ihr aber Neros Mutter Agrippina im Wege stand, welche sich der unglücklichen Oetavia annahm, so verleitete das freche Weib den entarteten Sohn, seine eigene Mutter umbringen zu lassen. Als der erste Versuch, sie im Meere zu ertränken, mislang und die Kaiserin sich durch Schwimmen rettete, wurde sie von gedungenen Männern des Lebens beraubt. Auch Oetavia und Seneca fielen als Opfer von Poppäas Ränken, nachdem sie Kaiserin geworden war. Jene starb in der Verbannung, dieser in Rom. Seneca war beschuldigt, eine Verschwörung gegen das Leben des Kaisers angezettelt zu haben, und erhielt den Befehl sich zu töten. Mit der Ruhe eines Weisen ging der Greis dem Tod entgegen und ließ sich und
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TM Hauptwörter (200)200

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