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1. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 214

1906 - München : Oldenbourg
214 40. Die Schlacht bei Alerheim 1645. Herumgetrieben, verursacht worden war, ermannte er sich und bewaffnete die Bürgerschaft zum Widerstand. Mit 50000 Mann rückte der König nach Compiegne und statt des Marsches auf Paris mußten nun die Verbündeten bald den Rückzug antreten. Doch noch in der Nacht des 4. Oktober zwischen 11 und 12 Uhr überfiel Werth mit der bayerischen Reiterei in Montigny sechs feindliche Regimenter, erbeutete 5 Standarten, über 1000 Pserde und alles Gepäck. Der Graf von Degenfeld, der junge Prinz von Württemberg samt andern Offizieren „haben sich in den Kirchhof salvo honore in der Schlafhosen und Pantoffel salviert, die übrigen aber sind teils niedergemacht teils in dem Dorfe neben den andern Kornets verbrannt worden". Indem der Kommisfarius Forstenhauser dem Kurfürsten diese Tat Werths meldet, fügt er bei: „Kann demnach Euer Kurfürstliche Durchlaucht gnädigst abnehmen und erachten, daß allhiesige Truppen nicht allein nicht feiern, sondern diejenigen sind, welche allein dem Feinde Abbruch tun und denselben Tag und Nacht strapazieren, denn ich mich nach der Zeit, als ich bei der Armada mich befinde, nicht erinnern kann, daß solcher Einfall oder anderer Abbruch dem Feind von den Kaiserlichen oder Spanischen wäre ins Werk gesetzt worden." Nach diesem Überfall räumte Werth das französische Gebiet, wo fein Name noch lange nachher mit Schrecken genannt wurde. 40. Die Schlacht bei Alerheim cm der Wörnitz gegen das französisch-weimarisch-hessische Heer 1645. Von Siegmund von Riezler?) Am Jahrestage der ersten Freiburger Schlacht, 3. August, ward bei Alerheim, nahe dem Schlachtfelde von Nördlingen, die Entscheidungsschlacht dieses Kriegsjahres geschlagen. Dort, am rechten User der Wörnitz, hatte der General Franz von Mercy, seit Tilly das größte strategische Talent unter den bayerischen Heerführern, vom Wenneberg über das Dorf Alerheim bis zum gleichnamigen Schlöffe eine von Natur feste Stellung besetzt, deren Front und Flanken er durch Schanzen noch verstärkte. Mit den Kaiserlichen etwa 15000—16000 Mann stark mit 28 Geschützen stand er etwa 6000 Franzosen, 5000 Weimarern und 6000 Hessen, also 17 000 Mann mit 27 Geschützen, unter dem gemeinsamen Oberbefehl des Herzogs von Ettghien2) und des Marschalls Turerme gegenüber. Die Schlacht begann erst zwischen 4 und 5 Uhr nachmittags mit dem Angriffe des Herzogs von Enghien auf das langgestreckte Dorf Alerheim im *) Geschichte Bayerns, V. Band, S. 584 ff. Gotha 1903, Perthes. 2) Ludwig Ii. von Bourbon, Prinz von Conde, der große Conde genannt, einer der größten Feldherrn seines Jahrhunderts.

2. Deutsche Geschichte - S. 169

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der siebenjhrige Krieg. 1756 1763. 179. Bon Prag bis Leuthen. 1757. Im Frhjahr 1757 brach 1757. Friedrich pltzlich der die Psse des Gebirges in Bhmen ein und besiegte den Prinzen Karlvonlothringen,der wieder den Oberbefehl fhrte, bei Prag. Die Preußen erlitten schwere Verluste; der Feldmarschall^rfl9 Schwerin, der selbst eine Fahne ergriff und mit ihr den Truppen voran-strmte, starb den Heldentod. Aber Karl von Lothringen wurde gentigt sich nach Prag zurckzuziehen, das nun von den Preußen belagert wurde. Da nahte von Osten ein Entsatzheer heran, das von dem Feldmarschall Daun befehligt wurde; der König mute sich entschlieen ihm mit einem Teil seiner Truppen entgegenzugehen. Bei Kol in kam es zur Schlacht. 18^nl Der Feind hatte die bermacht, und es gelang nicht ihn zurckzudrngen. ' ^' Sirs die Seinen zurckwichen, versuchte Friedrich selbst sie zu sammeln und gegen eine Batterie zu führen; auch als sie zurckblieben, ritt er weiter; erst als ein Offizier ihm zurief: Sire, wollen Sie die Batterie allein er-obern", machte er langsam Kehrt. Er hatte keine Reserven mehr. Noch vier Bataillone", sagte er nachher, und die Schlacht war gewonnen". Zieten deckte den Rckzug, den der Feind nicht strte. Aber Friedrich mute nunmehr die Belagerung von Prag ausgeben und Bhmen rumen, X eine Lage war gefhrlich. Whrend er in der Lausitz den fter-reichern gegenberstand, waren die Russen in Ostpreuen, zwei fran-zsische Heere in die Weserlande und Thringen eingedrungen. Gegen das sdliche der franzsischen Heere, das von dem Prinzen von Soubise befehligt wurde und sich mit der deutschen Reichsarmee vereinigt hatte, wandte sich nunmehr der König. Bei Robach, nordwestlich von Weien- Robach fcls, standen 33 000 Franzosen und 10 000 Mann Reichstruppen dem Kni/' Sauber, der nur 22 000 Mann bei sich hatte. Die Feinde glaubten die Preußen umgehen und in der Flanke angreisen zu knnen. Da lie Friedrich es war am 5. November kurz nach Mittag pltzlich die Zelte abbrechen. Die vonseydlitz befehligte Kavallerie erschien auf einem lang-gestreckten Hgel, der sie bisher verdeckt hatte, und wars in zweimaligem, glnzendem Angriff die feindliche Reiterei; es folgte ein kurzes Feuergefecht des Fuvolks; dann ri allgemeine Flucht unter den Feinden ein. Die Preußen hatten wenig der 500 Mann verloren, die feindliche Armee war zersprengt. Darber aber, da es gelungen war, die bermtigen Franzosen zu schlagen entstand nicht in Preußen allein, sondern weithin in deutschen Landen freudige Begeisterung; seitdem wurde der groe Preuenknig der Held der deutschen Nation. ti Nunmehr mute Friedrich aber nach Schlesien zurckeilen; dort waren sterreicher eingebrochen und hatten Breslau genommen. Friedrich

3. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in Mittelschulen und den unteren Klassen höherer Lehranstalten - S. 272

1879 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
272 Iii. Der dreißigjährige Krieg. es würde in diesem Jahre zu keiner Entscheidung mehr kommen, und entsandte Pappenheim mit 10 Regimentern nach Halle, während er selbst mit den übrigen Truppen in der Gegend von Leipzig die Winterquartiere bezog. Doch Gustav Adolf dachte an keine Winterquartiere, so lange der Feind in dem befreundeten Lande hauste. Schon wenige Tage später brach er in der Richtung nach Leipzig auf. 'Vqoi 2zei Lützen trafen sich die Heere. Ein dichter Nebel bedeckte lbö^f _J am Morgen des/6. November das Land. Als er sich zerstreut und das schwedische Heer nach gewohnter Weise seine Andacht verrichtet hatte, schwang sich der König aufs Pferd und gab das Zeichen zum Angriff, mit den Worten: „Nun wollen wir dran! das walt' Gott! Zesu, Jesu, hilf mir heut' streiten zu deines Namens Ehre!" Bald waren die Kaiserlichen, die sich hinter den Gräben der Landstraße postirt hatten, geworfen. Da brach die feindliche Reiterei hervor und trieb die Schweden über die Straße zurück. Sofort setzt sich Gustav Adolf an die Spitze eines Regiments, um den Bedrängten Hülfe zu bringen. Auf seinem schnellen Rosse ist er allen Uebrigen voraus, und seine Kurzsichtigkeit verhindert ihn, die Nähe der Feinde zu erkennen. Da erhält er einen Schuß in den Arm. Als die Seinen herankommen, stoßen^ sie einen Ruf des Schreckens aus: „Der König blutet! der König ist erschossen!" Von Schmerzen überwältigt bittet er den Herzog Franz von Lauenburg, ihn ans dem Getümmel zu bringen. Da sprengt ein feindlicher Offizier heran und schießt ihn durch den Rücken. Mit den Worten: „Ich habe genug!" sinkt er vom Pferde. Ein dritter Schuß durch den Kopf endet sein Leben. Sein Tod rief die größte Erbitterung bei den Schweden hervor. Mit Löwengrimm drangen sie auf die Gegner ein; die Gräben wurden im Sturme überschritten, die feindlichen Geschütze genommen und die Kaiserlichen auf allen Punkten geworfen. Da langte Pappenheim auf dem Schlachtfeloe an, sammelte die flüchtigen Wallensteiner und führte sie im Vereine mit seinen frischen Truppen von Neuem den Schweden entgegen, die dem furchtbaren Angriffe nicht zu widerstehen vermochten und abermals über die Straße zurückweichen mußten. Aber der Fall des Generals, den zwei Kugeln zu Boden streckten, hemmte die Fortschritte der Kaiserlichen, mehrere auffliegende Pulverwagen erzeugten allgemeine Verwirrung, und nach hartem Ringen mußte sich Wal lenst ein zum eiligen Rückzug entschließen. Erst am folgenden Tage fand man den blutigen und entstellten Leichnam des königlichen Helden, von Rosseshusen zertreten und seiner Kleider beraubt, unter einem Hügel von Todten. Er wurde nach Weißenfels gebracht, wo ihn die trauernde Witwe in Empfang nahm und nach Schweden überführte. Gustav Adolf war neben einem großen Feldstein gefallen, der noch heute der Schwedenstein

4. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 57

1872 - Heidelberg : Weiß
57 stand er plötzlich mit seinem Heere in Sachsen, besiegte die [175#» Österreicher und nahm das sächsische Heer gefangen. Das war der Anfang des sog. siebenjährigen ober dritten schlesischen c/ In diesem Kriege bewährte sich Friedrich als einer der größten Feldherren. Obwohl er gegen halb Europa zu kämpfen hatte, so blieb er dessenungeachtet meist Sieger. Doch erlitt er auch manche empfindliche Niederlage. Siegreich blieb er bei Prag und Leuthen gegen die Österreicher, bei Roßbach gegen die Franzosen und die Reichsarmee, bei Zorndorf gegen die Russen; dagegen fügte ihm der österreichische General Daun zuerst bei Kollin und später durch den Überfall bei Hochlirch beträchtlichen Schaben zu; außerbem verlor er die Schlacht bei Kunersborf gegen die bereinigten Russen und Österreicher. Aber trotz aller Tapferkeit würde Friedrich in dem hartnäckigen Kampfe gegen die Überzahl der Feinde unterlegen 'jiin, wenn sich die Verbündeten Österreichs nicht nach und nach vom Kampfplatze zurückgezogen hätten. Ans diese Weise standen zuletzt nur noch Preußen und Österreich einanber gegenüber. Da beibe Teile durch den mehrjährigen Krieg sehr erschöpft waren, kam enblich aus bent Jagbschloß Hubertsburg in Sachsen der Friebe zu Staube. Friedrich behielt Schlesien. Unter all beit großen, merkwürdigen Schlachten des fiebemäbriaett Krieges ücrbient der kurze, abefltegrewc lampt^neörichd bei Roßbach besondere Aufmerksamkeit. 'Spätjahr 1757 war Friedrich Ii. mit einem Heere von etwa Jl ) I Ii Ul Sitja ze ita A4« k ^ —V . - - -......... t » /-W r , __ Krieges. 54. Xie Schlacht Bei Ros;dach. Oastaa an r •* ' , , ^ Wiiivui iyliu Vvu Uujll vom "Zaj1m 9eflen die Saale gezogen, um die Franzosen und einen Teil des Jteifflsijeere* aus Smsenzu vertreiben, Die Feinde waren in drei- förfier Uhf'rjnfls itrrs Uc, :v — evi..:. r

5. Erdkundliches Lesebuch für die Oberstufe höherer Lehranstalten und Seminare - S. 187

1911 - Breslau : Hirt
22. Auf dem antarktischen Inlandeis. 187 des Morgens stellenweise harte Sastrugis, die alle nach Südsüdost wiesen. Wir halten diesen Kurs inne, weil das Land sich in ungefährer Richwng von Südosten nach Osten erstreckt. Im Lause des Tages erschienen noch mehr hohe Berge im Südosten; in westlicher Richwng entdeckten wir etliche 3000—4800 Meter hohe Bergspitzen. Das ganze Gelände scheint aus Massen auf Massen solcher Berge zu bestehen^ einer hinter dem andern. Am schlimmsten war heute unser Kampf mit dem schrecklich weichen Schnee, besonders in den Tiefen dieses wellenförmigen Plateaus. Nachmittags passierten wir eine derart schlechte Stelle, daß die Ponys bis zum Bauch in den Schnee sanken; es gelang uns nur mit äußersten Kräften, die Schlitten von der Stelle zu bekommen. Beim Anstieg ging es besser, doch schon um 5.45 p. m. hatten die Ponys ausgespielt, besonders der alte Qnan, der beinahe zusammenbrach, nicht infolge des hohen Ladegewichts, sondern durch die fortwährenden Anstrengungen, seine Gliedmaßen durch den Schnee zu arbeiten. Das Wetter ist ruhig und klar, doch sehr heiß und strapaziös für Mann und Pferd. Wir gestatten uns nur kleine Rationen, denn wir müssen sparen, was wir nur irgend können, um soweit als mög- lich vorwärts zu kommen. Marshall hat heute das neuentdeckte Land abgemessen. tut dies regelmäßig. Der Hypsometer zeigte um 1 p. m. sehr hoch, sofern man sich auf ihn verlassen kann und die Resultate nicht vom Wetter abhängen. Wir müssen ungefähr auf Meereshöhe sein. Die Wellenformen laufen ungefähr von Osten nach Süden und von Westen wieder nach Westen herum; sie sind uns gegenwärtig ein Rätsel. Ich kann mir nicht denken, daß die Speisung der Gletscher durch die an- liegenden Berge irgend etwas mit dieser Wellenform der Oberfläche zu tun hat. Wir sehen mehrere Gletscher, doch ihr Umfang steht in keinem Verhältnis zu der be- deutenden Ausdehnung dieser Barrierformation. Die Gletscher sind stark gespalten. Wir kommen an enormen Granitklippen am Fuße der Höhenkette vorbei; sie stehen vertikal ungefähr 1500—2000 Meter hoch und zeigen nicht die geringsten Schnee- spuren. Die nackten Hauptblöcke ähneln den Schist- (Schiefer-) Felsen des westlichen Gebirges unserem Winterquartier gegenüber, doch wir sind natürlich noch zu weit entfernt, um dies mit Bestimmtheit behaupten zu dürfen. Weiter nach Süden sind die Berge gänzlich frei von Schnee, weil ihre Abhänge vertikal sind; sie sind minde- stens 2500—3000 Meter hoch. Alles in allem ein zauberhaftes, wundervolles Land. Bekannt ist uns nur die weite Ausdehnung des Barriergebietes nach Osten, wo wir bis jetzt noch kein Land gesichtet haben. Wir legten heute 23|- Kilometer zurück und sind müde. Der Schnee reichte bis über unsere Knöchel, und jeder Schritt kostete Anstrengungen. Dennoch kommen wir gut nach Süden vorwärts und gewinnen mit jeder Meile ein Stückchen neuer Welt. Bis jetzt sind wir über 475 Kilometer in weniger als einem Monat marschiert. 30. November. Abmarsch um 8 p. m. Quau ist sehr wackelig und pfeift schein- bar auf dem letzten Loch. Armes Tier! Er und Socks sind schneeblind; wir hoffen, daß die Augenschirme, die wir für sie hergerichtet haben, etwas helfen werden. Wir wechselten uns stündlich an Qnans Schlitten ab, je einer von uns hals rechts und links. Socks geht schneller, ist deswegen stets voraus und macht dann einen kurzen Halt, wonach er sich beträchtlich leichter fühlt. Wir kamen heute nur langsam vorwärts, denn die Oberfläche war heute nachmittag schlimmer als je zuvor. So legten wir nur 19i Kilometer zurück. Quan war total erschöpft, und so schlugen wir schon um 5.45 p. m. das Lager auf. Wir fütterten die Ponys reichlich, doch sie fressen nicht gut, obwohl sonst Quan zu wimmern anfängt, sobald er nur das Futter wittert. Be- sonders liebt er die Maujeeration und kümmert sich wenig um den Mais. Auch

6. Die wichtigsten Begebenheiten der Neuzeit, insbesondere der preußisch-deutschen Geschichte seit 1648 - S. 112

1911 - Breslau : Hirt
112 Preuens Sturz. 69. Preuens Sturz. Beginn der 69. Der Krieg im Jahre 1806. Als Friedrich Wilhelm Iii. im 51esen!9 Sommer des Jahres 1806 die Nachricht erhielt, da Napoleon mit Eng-lernt) der den Frieden unterhandle und ihm Hannover angeboten habe, kam er zu der berzeugung, da der Kaiser entschlossen sei, Preußen zu vernichten, und setzte daher, um nicht berfallen zu werden, sein Heer auf den Kriegsfu. Whrend er an Napoleon ein Ultimatum richtete, wurde das preuische Heer unter dem Befehle des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig gegen den Thringer Wald vorgeschoben. Es war in drei Armeen eingeteilt, die unter der Fhrung des Herzogs, des Fürsten Hohenlohe-Jngelfingen und des Generals von Nchel standen. In den ersten Tagen des Oktober nahm das Heer eine Stellung zwischen der Saale und Eisenach ein. Ohne Preuens Forderungen einer Antwort zu wrdigen, zog Napoleon die Truppen, die er nach dem letzten Feldzuge in Sddeutschland zurckgelassen hatte, am oberen Main zu-sammen und berschritt den Thringer- und Frankenwald. Am 10. Oktober wurde die Vorhut des Fürsten Hohenlohe unter dem Prinzen Lonis Ferdinand von Preußen, der in dem Gefechte sein Leben verlor, bei Saalfeld Saalfeld vollstndig geschlagen und auseinander gesprengt. In Eil-io. oft. 1806. m^rj(|en erreichte die Spitze der franzsischen Armee Naumburg. Auf diese Nachrichten hin befahl der Herzog, den Rckzug anzutreten, den der Fürst Hohenlohe bei Jena decken sollte. Unvermutet wurden beide Armeen am 14. Oktober angegriffen. Am Nachmittage des 13. und in der Nacht zum 14. hatten bereits franzsische Heeresabteilungen, bei denen sich der Jena 14.Okt. Kaiser selbst befand, den Landgrafenberg bei Jena erklommen. Im Nebel des Herbstmorgens traf Marschall Lannes, der gegen das Dorf Klose-Witz vorgehen sollte, auf General Tauentzien*), der gleichfalls im Avan-eieren begriffen war, um eine Gefechtsstellung einzunehmen. Nachdem die Preußen von der bermacht nach tapferer Gegenwehr auf das Gros ihres Heeres, das bei Vierzehnheiligen stand, zurckgedrngt worden waren, entspann sich bei diesem Dorfe ein heftiger Kampf. Am Nachmittag war sowohl die Armee Hohenlohes als auch das Korps Nchels, das zu ihrer Untersttzung herangezogen worden war, zurckgeworfen, und beide gingen in voller Auflsung zurck. Hinter Weimar gerieten die flchtenden Scharen in den Rckzug der Hauptarmee hinein, die nach ihrem Auf Auerstdt. bruch ans Auerstdt bei dem Dorfe Hassenhausen auf das Korps des Marschalls Davot gestoen war. Bei Beginn der Schlacht wurde der Herzog von Braunschweig tdlich verwundet**). Am Nachmittag befahl der König den Rckzug, der am Abend und in der Nacht unter zu-nehmender Verwirrung ausgefhrt wurde; die Trmmer der preuischen Armee suchten Magdeburg zu gewinnen. General Blcher, dem sich Jorck mit seinen Jgern und Scharnhorst angeschlossen hatten, schlug sich nach Lbeck durch und rettete die preuische Waffenehre, indem er *) Sohn des 42 genannten Verteidigers von Breslau. **) Er starb vier Wochen spter in Ottensen (bei Altona).

7. Neuere Geschichte - S. 55

1895 - Leipzig : Reisland
— 55 — die Österreicher ihr Lager und umzingelten die Preußen. Die Vorposten wurden überwältigt, eine Batterie genommen und sofort gegen die Preußen selber gerichtet. Durch ihre eigenen Geschütze aus dem Schlafe geweckt stürzten die preußischen Krieger herbei und wurden niebergeschmettert. In der Dunkelheit war an ein Ordnen der Truppen nicht zu beuten, ^a qeriet das Dorf in Flammen, und nun erst erkannten bte Preußen ihre Lage. Jetzt bemühten sich die ^elbherren, Orbnnng in bte erschreckten Scharen zu bringen. Getieral Keith uchte im Dorfe festen Fuß zu gewinnen, aber 2 Kar-tätschenkugeln schlugen ihn zu Boben. Dem Prinzen Franz von Braunschweig würde durch eine Kanonenkugel der Kopf weggerissen, und Prinz Moritz von Dessau würde schwer ver- föimb®er Anbruch des Tages brachte auch keine Hilfe, bemt ein bichter Nebel trat an die Stelle der Dunkelheit. Enbltch verzog steh der Nebel, und schnell war die Orbnnng im P*cl*ßt' schen Heere wieber hergestellt. Der König gab den Befehl zum Rückzüge, und dieser geschah in solcher Haltung, daß ihn Dauu nicht zu Hinbern wagte. Die Österreicher zogen sich wieber in ihr Lager zurück, als wenn die Preußen bett Sieg gewonnen hätten. Und boch hatten diese 9000 Mann und 101 Kanonen verloren, ebenso Lager und Gepäck. aber Friedrich verlor den Mut nicht. Durch geschickte Märsche gelangte er glücklich nach Schlesien, entsetzte die Festung Neiße und gewann balb die ganze Provinz zurück. Die Österreicher gingen nach Böhmen zurück, und Dann erhielt vom Papste einen geweihten Hut und Degen. 5. 1759. Kay. Kunersdorf. Maxen. Das Jahr 1759 war für Friedrich das unglücklichste des ganzen Krieges. Er suchte die großen Verluste an tapfern Solbalen mühsam zu ergänzen, währenb seine Feinde immer neue Truppen ins Felb führten. Zwar würden die Franzosen unter Ferbtnanb von Braunfchweig bei Miuben geschlagen; aber ein russisches Heer unter Soltikow suchte sich mit den Österreichern unter Laubon zu vereinigen. Saubon begann seine militärische Laufbahn in russischen Diensten. Später bot er dem König von Preußen feine Dienste an, würde aber abgewiesen. Daraus ging er nach Wien, wo er Hauptmann würde und durch feine qlämenben Verbienste immer höher stieg.,. _ Üm die Vereinigung der Russen mit den Österreichern zu verhinbern, schickte Friedrich beu General 2bebell gegen die Russen. Dieser würde aber am 23. Juli bei Kay geschlagen, und bte Vereinigung Soltikows und Saubons fanb wirklich

8. Der Gutsherr von Vechelde - S. 59

1911 - Braunschweig : Graff
»> *> A> •-> *> *> *> »> *> *> »> »> »> »> 59 dinand einen bewegten Abschied. Angesichts feines ganzen feeres umarmte Friedrich feinen Schwager und wünschte ihm Glück in feiner neuen Stellung ; dann ging der Heereszug weiter, neuen Ge^ fahren und neuem Ruhme entgegen. Herzog Ferdinand aber hielt mit Tränen in den Augen an der Seite des Weges, bis das ganze Heer vorübergezogen war. Da gab es noch manche Hand zu schütteln und manchem alten Kriegskameraden ein herzliches Lebewohl zuzurufen, bis endlich auch der letzte Bagagewagen in der Ferne verschwunden war. Dann wandte sich der Herzog und kehrte mit feinem kleinen Gefolge nach Leipzig zurück; von nun an wartete feiner eine andere Aufgabe. Am folgenden Tage brach er frühzeitig mit feiner Begleitung, in der sich auch der Graf von der Schulenburg befand, von Leipzig auf und langte am \6. November über Dessau in Magdeburg an. Hier befand sich damals der königliche Hof, weil Friedrich befohlen hatte, die Hofhaltungen von Berlin und Potsdam, die als offene Städte vor einem feindlichen Überfall durchaus nicht sicher waren, nach dem festen Magdeburg zu verlegen. N)ar doch in der Tat der österreichische General Haddick in Berlin eingedrungen und hatte der Stadt eine Brandschatzung von 200 000 Talern auferlegt, war aber fofort wieder abgezogen, als er die Nachricht erhielt, daß eine preußische Kolonne gegen ihn im Anzuge fei; und hatten sich doch die Schweden bis auf vier Zueilen der preußischen Hauptstadt genähert, als sie von einem kleinen Häuflein unter dem General von Idedell bis unter die Kanonen von Stralsund zurückgetrieben wurden. Aber nicht einmal feiner Schwester, der Königin Thri-ftine, sagte Herzog Ferdinand von dem Kommando, das er zu übernehmen im Begriffe stand. Sie sowohl wie auch feine andere Schwester Luise Amalie, die Gemahlin des Prinzen August N)il-

9. Der Gutsherr von Vechelde - S. 84

1911 - Braunschweig : Graff
*> »V *> *> »> *> *> *> *y *> *> *> »V *> 84 Gießen an, wurde aber von ihm so nachdrücklich empfangen, daß er mit großen Verlusten wieder abziehen mußte. Die Franzosen samt der Reichsarmee zogen sich jetzt bis an den Zhctin zurück, wo sie in Frankfurt und Umgegend die Winterquartiere bezogen. Ferdinand dagegen führte feine siegreichen Truppen in die Umgegend von Kassel und nach Westfalen, wo auch sie nunmehr einige Zeit der Ruhe pflegen und sich von den ausgehaltenen Strapazen des vergangenen Wahres erholen konnten. Die Verteilung in die Winterquartiere war bei den verbündeten Truppen etwa folgendermaßen. Der Herzog selbst nahm sein Hauptquartier in Paderborn ; der General von Spörfen lag mit einem starken Korps im Bistum Münster, die Engländer quartierten in und um Osnabrück, der General von Wangenheim hielt das übrige Westfalen besetzt, und der Generalleutnant von Imhoff hatte sich nach der (Einnahme von Münster an den Rhein begeben, wurde aber von dort zurückgerufen und verlegte sein Quartier nach Fritzlar unweit Kassel. Am Hofe zu Versailles herrschte große Unzufriedenheit übev den unglücklichen Ausgang des Feldzuges des Wahres \75ty. Von den Feldherren schob einer die Schuld auf den andern. Contades beklagte sich über Broglie, der ihn bei Minden nicht wirksam unterstützt habe; Broglie dagegen beschuldigte Briffac, der sich bei Gohfeld von einem kleinen Häuflein Braunschweiger und Bückeburger habe aufhalten lassen, so daß er nicht rechtzeitig in die Schlacht bei Minden eingreifen konnte. Auch der Prinz von Soubise glaubte Veranlassung zur Klage zu haben, so daß der Hof von Versailles selbst nicht zu entscheiden vermochte, auf wessen Seite denn nun eigentlich die Schuld an dem Unglück des Jahres lag. Da aber eine Einigung zwischen den beiden Rivalen Contades und Broglie

10. Der Gutsherr von Vechelde - S. 90

1911 - Braunschweig : Graff
*y*v *> *>•>»>»> 90 <*4w4w4*4w4*«w4*4w4*<w4w4w4*4w eines solchen kühnen Unternehmens für den unternehmungslustigen Erbprinzen etwas ungemein Verlockendes hatte. Am 22. September verließ er mit 20 Bataillonen, ^0 Schwadronen Heiterei und der dazu gehörenden Artillerie, lauter Hannoveranern, das Cager bei Warburg. Der Ausmarfch geschah mit großer Heimlichkeit, und es gelang in der Tat, die Franzosen zu täuschen. 3n geschwinden Zttärfchen, ohne auf Widerstand zu stoßen, erreichte das Streifkorps den Hhein und überschritt diesen Fluß an zwei Stellen, bei Huhrort und bei Hees. Bereits neun Tage nach dem Aufbruch von Idarburg wurde Cleve erobert, und alle Orte am Hhein, von Tleve bis Düsseldorf, fielen in die Hände des Erbprinzen. Nur allein die Besatzung von Idefel leistete tapferen Widerstand, weshalb der Erbprinz zur Belagerung dieser Festung schritt; aber auch dieser piatz würde in die Hände des jugendlichen Siegers gefallen fein, wenn nicht durch die Überschwemmungen des Hheins und der Lippe die Belagerung sehr erschwert worden wäre. Als Broglie von diesem sühnen Handstreich des Erbprinzen Kunde erhielt, sandte er den Zharquis von Tastries mit 50 000 Zttann an den Hhein, um Idefel zu retten und die Hannoveraner wieder aus der Gegend zu vertreiben. In Eilmärschen näherte sich Castries dem Hhein und überschritt diesen Strom in der Nähe von Hheinberg. Auf diese Kunde hob Karl Wilhelm Ferdinand die Belagerung von Wesel auf und zog den anrückenden Franzosen entgegen. Bei Kloster Kempen stießen am J6. Mktober die beiden Heere aufeinander, und es entspann sich hier ein hitziges Gefecht, das den ganzen Tag andauerte. Erst die hereinbrechende Dunkelheit machte dem Kampfe ein Ende, und es gelang den an Zahl weit überlegenen Franzosen, das Schlachtfeld zu behaupten.
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