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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 162

1902 - Karlsruhe : Lang
— 162 — befinden, und in Unterägypten, an dessen Südgrenze sich der Nil in viele Arme teilt. Das Land zwischen den beiden stärksten Armen wurde bort den Griechen das Delta genannt und ist, wie fast ganz Unterägypten, durch Anschwemmung des Nilschlammes entstanden. Ägypten galt schon in alten Zeiten wegen seiner unglaublichen Fruchtbarkeit, seiner Staatseinrichtungen, seiner Religionsgebräuche, seiner merkwürdigen Bauwerke und wegen der Betriebsamkeit und der eigentümlichen Sitten seiner Einwohner für ein wunderbares Land. Die Ägypter nannten sich Retu, d. H. Menschen. Sie waren von Königen regiert, welche den Titel „Pharao" führten und vom Volke fast göttlich verehrt wurden; denn der König wurde angeredet: Gott, Sohn eines Gottes, Sonne, Sohn der Sonne, Königssonne, Herrscher der Welt, Geber des Lebens, Ewiglebender. Nach seinem Tode wurde er einbalsamiert und iu einer Pyramide beigesetzt. Die Pyramiden sind vierseitige Gebäude, deren Seiteuwände in eine Spitze zusammenlaufen, teils aus Quadersteinen erbaut, teils aus Ziegelsteinen und mit polierten Steinplatten bekleidet. Im innersten Teile war die Grabkammer des Königs. Es sind noch jetzt über vierzig Pyramiden erhalten; die größte ist 150 Meter hoch, und ihr Bau beschäftigte 100 000 Arbeiter zwanzig Jahre lang. Das Volk war in süns Kasten oder Klassen eingeteilt, in die der Priester, der Krieger, der Handwerker, der Ackerbauer und der Hirten. Später kam noch die Kaste der Dolmetscher und die der Schiffer hinzu. Die Priester waren die Lehrer des Volkes; sie waren zugleich Richter, Ärzte, Sterndeuter und die Ratgeber der Könige; sie allein konnten die altägyptische Schrift, die sogenannten Hieroglyphen, deuten. Die Krieger zogen in ehernen Panzern mit Schild, Schwert und Speer oder auch mit Bogen und Pfeilen bewaffnet in den Streit und kämpften entweder zu Fuß, oder von Streitwagen herab. Die Handwerker waren sehr geschickt im Verfertigen von allerlei Schmucksacheu und Geräten, Waffen und Musikinstrumenten; ägyptische Hanfwaren wurden, wie das aus der Papyrusstaude bereitete Papier, in alle Länder der alten Welt ausgeführt. Die Ägypter waren ernste Leute; uur au den Festen der Götter und während der Überschwemmung des Nils gaben sie sich lärmender Freude hin. Merkwürdige Ereignisse, besonders auch die Taten der Könige, wurden durch Obelisken, vierseitige Säuleu bis zu 100 Fuß hoch, mit hieroglyphischen Inschriften verewigt. Starb ein Ägypter, so wurde von der Gemeinde Gericht gehalten über seinen Lebenswandel und sein Leichnam sorgsältig einbalsamiert und, mit Leinwandbinden vollständig umwickelt, in einem

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 264

1902 - Karlsruhe : Lang
— 264 — Um; Ganz beendigt wurde es erst um das Jahr 1500; die beiden Türme sind nicht ausgebaut worden. Während man das Straßburger Münster in der französischen Revolution mit einer Jakobiner - Mütze schmückte,schrieben die gottlosen Schreckensmänner den Metzer Dom öffentlich zur Verpachtung aus und schlugen die Worte an: Cathedrale de Metz ä louer. Seit dem Jahre 1873, unter deutscher Herrschaft, ist schon manches für das prächtige Gotteshaus getan worden; auch ein Unglück dürfen wir aus der Zeit nicht vergessen, den Dachbrand des Domes bei Anwesenheit Kaiser Wilhelms I. im Mai 1877. Das Straßburger Münster.

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 189

1906 - München : Oldenbourg
1 34. Herzog Wilhelm V. von Bayern als Kunstfreund. 189 Da müßte es seltsam zugegangen sein, wenn von unseren Wittelsbachern nicht Ähnliches zu berichten wäre. Vielleicht gleichzeitig mit der durch den Turmeinsturz veranlaßten Erweiterung des Chores der Michaelskirche im Jahre 1590 faßt Herzog Wilhelm den Gedanken, zunächst für sich und seine Gemahlin Renata dortselbst ein Grabmonument ins Werk zu setzen. Im Lause der Planungen scheint die Idee dann ins Großartige gesteigert worden zu sein, zu einem Gesamtdenkmale der Häuser Wittelsbach und Lothringen, das mit der Menge seiner erzgegossenen Statuen das Monument Kaiser Maximilians in der Franziskanerkirche zu Innsbruck an Umfang weit übertroffen hätte. Die Entwürfe dazu, die natürlich von Sustris stammten und deren Ausführung in erster Linie dem Meister des Augsburger Augustusbrunnens Hubert Gerhard anvertraut war, sind leider verloren gegangen, aber noch erhaltene Aktenstücke und Rechnungen setzen uns in den Stand die Idee wenigstens in ihren Hauptzügen festzulegen. Den Mittelpunkt des Monumentes, den wir uns etwa so zu deukeu haben wie den Hauptbau des Kaisermausoleums in der Münchener Frauenkirche, bildet ein hochragendes, gegen den Hauptaltar schauendes Kruzifix. Zu beiden Seiten in zwei knienden Gruppen Herzog Wilhelm mit seinen Söhnen und die Töchter mit Renata von Lothringen an der Spitze, ein Motiv, dessen feierliche Würde die Betergruppen des Familiengrabes im Eskorial ahnen lassen, die an hoheitsvoller Würde kaum ihresgleichen finden dürften. Im Unterbau sind vier Bronzereliefs eingelassen, an den Langseiten die Erwecknng des Lazarus und der Tochter des 'Jairus, an den Schmalseiten Christi Auferstehung und die Vision des Propheten Ezechiel. Um das Mausoleum reihen sich in drei Ordnungen die Fürsten des Hauses Wittelsbach, ob als Statuen oder nur in Wappenreihen, läßt sich mit Sicherheit nicht bestimmen. An den Ecken knien, wie in der Frauenkirche, vier Standarten haltende Wächter. Das ganze Monument ist von Schranken umschlossen, auf denen 16 Vorfahren der Herzogin Renata stehen. Ihre Reihenfolge wird in den Mitten der Langseiten durch zwei überhöhte Postamente unterbrochen, welche die Statuen Albrechts V. und des Herzogs Franz von Lothringen, Renatas Vater, tragen. Zwei weitere Figuren befinden sich außerhalb der Schranken, der Stammvater des Geschlechts, Otto von Wittelsbach, und ein dem Langhaus der Kirche zugewendeter Engel mit dem Weihbruunbecken. Als Ganzes ist das Werk niemals ins Leben getreten und wir haben damit den Verlust eines Kunstwerkes zu beklagen, in dem Sustris gewiß sein reifstes Können niedergelegt hatte. Besonders wenn wir aus die Bruchstücke blicken, die bei Wilhelms Thronentsagung im Jahre 1597 bereits fertig gestellt waren und die überallhin zerstreut heute noch erhalten sind. Vor allem der herrliche, meist fälschlich als Cacilia angesprochene Weihbrimtiengel im Quer-ichiffe der Michaelskirche, wo an den Wänden die allerdings weniger gelungenen

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 157

1906 - München : Oldenbourg
31. Nürnberg und seine Kunst. 157 Was nun die begeisterte Freude au dem Anblick des schönen Brunnens und noch mehr der St. Sebalduskirche so berechtigt erscheinen läßt, das ist das Vorhandensein einer uuendlicheu Fülle des Reichtums, der die Ausschmückung so künstlerisch abwechslungsreich gestaltet hat. Kaum ist es möglich einen Platz zu finden, welcher eine genaue Betrachtung des bei aller Verwirrung doch so einheitlich ausgeführten Ostchores der Sebalduskirche gestattet. Schlanke viereckige Pfeiler mit Baldachinen, unter welchen Heilige stehen, ragen über die Galerie des Dachrandes. Die Umrahmung der zwischenliegenden Fenster spitzt sich zu Kreuzblumen zu, die ebenfalls über das Dach hinans-streben. Kleine heitere Szenen aus dem Leben einzelner Heiligen sind, derb und wahr, da und dort eingelassen, die Ornamente als Tiere und Blumen verwendet. Ernster stimmt der Anblick der Lorenzerkirche. Über dem großen Portal ist ähnlich wie auf dem Straßburger Münster die Rosette angebracht, deren meisterhafte Ausführung besonders von einiger Entfernung in abendlicher Beleuchtung gesehen zur Geltung kommt. Das berühmte Portal unter der Rosette, vollendet schon in der Mitte des 14. Jahrhunderts, erfordert ein genaues Studium. Die Darstellung der Kindheit des Herrn, der Passion und des Jüngsten Gerichts, nach der Sitte jener Zeit eng zusammengeschlossen und von zwei Reihen von Heiligen und Propheten, Adam und Eva umgeben, ist edler und einfacher, aber nicht so dekorativ wirksam wie die ganz ähnliche oben genannte schöne Vorhalle der Frauenkirche. Der Reichtum der Stadt, der die Möglichkeit der Erbauung von zwei so überaus prächtigen Kirchen gewährte, sorgte zugleich in verschwenderischer Weise für ihren inneren Schrnnck. Mit besonderer Genugtuung kann Nürnberg sich rühmen, daß alle die großen Meister, welche hieran mitgearbeitet haben, innerhalb seiner Mauern geboren worden sind. Freilich hat die Nürnberger Bildniskunst nicht gleich die stolze Höhe erreicht, ans der sie zur Zeit der Vollendung der Lorenzerkirche (1477) und in den nächsten Jahrzehnten stand. Aber auch ihre Anfänge sind beachtenswert. Das Chörlein (d. h. der nischenartige, meist außen mit Reliefs verzierte und mit kunstvoller Steinmetzarbeit nach oben abgeschlossene Erker) des Nassauer Hauses, vor allem ein gleiches am Sebalder Pfarrhose sprechen für die früh erworbene hohe Fertigkeit mit dem Meißel umzugehen. Ist auch die Ausführung manchmal noch roh und unbeholfen, so entschädigt dafür der kindliche Sinn, der ans allen Darstellungen spricht und der bereits die erste Stuse auf dem Wege zur Vollendung bedeutet. Die Namen der ehrsamen Handwerker sind uns nicht überliefert, wir kennen nicht einmal den Schöpfer des eigenartigen Grabdenkmals, das in der Spitalkirche über den Gebeinen ihres Stifters Konrad Groß errichtet ist. Der älteste Meister, von dem die Geschichte erzählt, ist Hans Decker, der hochbegabte Künstler, der in feiner in der Wolfgangskapelle neben der Egidienkirche befindlichen, durch die vollendete Wiedergabe des auf den Gesichtern lagernden Schmerzes ausgezeichneten Grablegung Christi ein

5. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 159

1906 - München : Oldenbourg
31. Nürnberg und seine Kunst. 159 aber nunmehr aus Rücksicht auf ihren baulichen Verfall dorthin gelangten, wo sämtliche Reliquien Altnürnberger Kunst bewahrt sind, in das Germanische Nationalmuseum. Daß Meister Adam Kraft einen liebenswürdigen Humor besaß, davon erzählt das erheiternde Relief an der Stadtwage. Das Sebaldusgrab im Ostchor von St. Sebald von Peter Bischer. Neben dem Sakramentshäuschen Adam Krafts birgt St. Lorenz eine der schönsten Schnitzereien, die Veit Stoß, der Steinschneider und Holzschnitzer, gefertigt hat, den Englischen Grnß. Durch das ganze Mittelschiff der Kirche ist die lebensvolle Gruppe sichtbar. Liebliche Engel halten das Gewand der heiligen Jungfrau, die von der göttlichen Gnade überwältigt das Haupt senkt. Von oben blickt Gott Vater herab, unten, an dem mit Medaillons verzierten Rosenkranz, hängt die Schlange mit dem Apfel des Paradieses. Veit Stoß hat längere Zeit in Krakau zugebracht und erst spät ist er wieder

6. Das Altertum - S. 5

1897 - Leipzig : Voigtländer
5 segenspendenden Naturmchte, neben denen sie auch an verderbenbringende Gott-heiten glaubten. Die hchsten Götter waren: in Unter- und Mittelgypten der Sonnengott Ra, in Theben der Himmelsgott Ammon; dem ganzen Lande gemeinsam war die Verehrung des Lebensgottes Qsiris (Knne Nil) und seiner Gemahlin, der ..groen Gttin" Isi s (Mnd, Erde). Dm^g<ms-gttern stand entgegen der bse Typ hon, der zerstrende Gluthauch der Wste. Ewige Götter wurden mit Tierkpfen dargestellt; auch Tiere selbst genossen gttliche Ehre: so das Krokodil, der Ichneumon, der Ibis, die Katze Als besonders heilig galt der Api s, ein Stier von schwarzer Farbe mit einem welen Dreieck aus der Stirn, der in Memphis einen prchtigen Tempel hatte ^ Der Glaube an die Fortdauer des Menschen nach dem Tode erfllte das ganze Leben der gypter. Die gypter," sagt ein alter Geschichtschreiber, halten die Zeit dieses Lebens fr sehr gering, aber die Zeit nach dem Tode sehr hoch. Darum nennen sie die Woh. nungen der Lebendigen Herbergen, weil wir nur eine kurze Zeit darin wohnen; die Grber der Verstorbenen aber nennen sie ewige Huser, weil die Toten in der Unter-weit eine grenzenlose Zeit zubringen. Deshalb verwenden sie auf die Erbauung der Huser nur geringe Mhe; die Grber aber werden auf auerordentliche Weise aus-gestattet." Da die gypter glaubten, da die Fortdauer der Seele nach dem Tode von der Erhaltung des Krpers abhnge, so widmeten sie den Leichen der Ihrigen die hchste Sorgsalt. Sie schtzten diese durch Einbalsamierung gegen Verwesung und stellten die Mumien, in verzierten Holz- oder Stein-sargm verwahrt, in Grabkammern (Katakomben) auf. Doch konnte die Ehre solcher Bestattung nur durch ein feierlich abgehaltenes Toten-ort? :^Uc?.<Xnt Verden. In dem groen jenseitigen Totenteiche hielt Dsms der die Seelen der Verstorbenen Gericht. Die Gerechten wurden in die Wohnungen der Götter aufgenommen; die Seelen der Unreinen muten eme lange Wanderung durch die Leiber von allerlei Tieren bestehen. " 2?Urfn der Frauen. Bei den alten gyptern scheint die Frau eine ..^genommen zu haben, als sonst irgendwo im Morgen-lande. Die sonst uberall im Orient herrschende Vielweiberei bestand in gypten mcht. Die Frauen nahmen an den Mahlzeiten und Festen der Manner teil. Wie wir aus vielen erhaltenen Abbildungen des huslichen t1 f!rfee ersehen, war das Leben der gyptischen Frauen rtthlw Bequemlichkeiten und Genssen. Namentlich wurde die Musik einig gepflegt Von dem gesellschaftlichen Zwange, der sonst im Morgenlande auf dem weiblichen Geschlechte lastete, scheint die gyptische Frau frei gewesen zu tmri*fehlrie1yfce,ef^ttorei6er erobot buchtet als eine ganz besondere Eigen-umllchkeit der gypter: Da gehen die Frauen auf den Markt und handeln, die Männer dagegen bleiben zu Haus und weben." 7 ' r _ 4. gyptische Geschichte (und Baudenkmler). 1. Das alte Reich oder Reich von Memphis. Die Geschickte der ahtitpr ragt bis in das hchste Altertum, bis in das vierte

7. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 14

1911 - Breslau : Hirt
29. Goldene Pforte" des Doms zu Freiberg im Erzgebirge. Der romanische Bau bedurfte, um dem Schub der schweren Kreuzgewlbe zu widerstehen, sehr starkes, mglichst wenig durchbrochenes Mauerwerk. Diese groe Mauerstrke machte es erforderlich, da die Trleibungen nach auen abgeschrgt wurden; so entstanden die prachtvollen Portale, welche die Glubigen gleichsam mit offenen Armen zun: Betreten der Kirche ein-laden und sie ebenso wieder entlassen. Zuerst stellte man beiderseits des Eingangs Pfeiler treppenfrmig hintereinander und verband sie paarweise durch Rundbogen. Dann wurden in die so entstehenden Winkel Sulen gestellt und auch diese paarweise durch Rundstbe verbunden. Schlielich lste man die Pfeiler samt ihren Rundbogen in plastische Gebilde auf. So stehen an den Leibungen von 29 die Vorlufer Christi bis auf Johannes den Tufer; im Bogenfelde, dem sog. Tympanon, ist dargestellt die thronende Madonna mit Kind, verehrt von den h. Drei Knigen, sowie die Verkndigung durch den Engel Gabriel; darber in vier konzentrischen Halbkreisen Gottvater mit Engeln, das Christkind mit Propheten, die Taube des h. Geistes mit Aposteln und endlich das Weltgericht, wo die Toten ihren Grbern entsteigen: der ganze Inhalt des christlichen Glaubens, Prophezeiung und Erfllung, Erlsung und Gericht in knappem lapidarem Auszug." 14

8. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 33

1911 - Breslau : Hirt
59. Donatello, Der h. Georg. 60. Lorenz Ghiberti, Der h. Stephanus. Die ganze Flle individuellen Lebens und selbstbewuter Kraft, welche das an genialen Herrenmenschen fast berreiche Zeitalter der Renaissance durchflutete, konnte ihren restlosen Ausdruck finden nur in der Rundplastik, im Standbild. Nichts zeigt deutlicher, da hier zwei Weltalter sich scheiden, als der Vergleich von 59 und 60, beide Or San Michele in Florenz schmckend. Ghiberti hatte zwar in der Konkurrenz vom Jahre 1402 um eine Tr des Florentiner Baptisteriums der Brunellesco den Sieg davongetragen und darauf die eherne Ofttr des Baptisteriums geschaffen, von der Michelangelo (S. 34) gesagt hat, sie sei wrdig, die Pforten des Paradieses zu schmcken, während Brunellesco hinfort die Plastik aufgab und sein eigenstes Schaffensgebiet fand (S. 23, 24). Aber Ghiberti wei doch nur die berlieferten Formen durch feinstes Schnheitsgefhl zu veredeln: starkes Eigenleben spricht aus seinem h. Stephanus nicht. Wie ganz anders Donatellos h. Georg! Erzgepanzert, vor die gespreizten Fe den schmalen, hohen Ritterschild setzend, mit leiser Wendung des jugendlichen Kopfes, in dem der ganze geistige Gehalt der Statue gipfelt, scharf in die Ferne sphend, zu Angriff wie Abwehr gleich gerstet, macht er auch dem bldesten Auge klar: hier brennt das Eigenfeuer eines groen, heien Herzens, dem sich eine neue Welt auf getan hat, wie sie weder die Antike noch das Mittelalter kannte. Ghibertis h. Stephanus erscheint als Diener der Kirche so wie er ihr Blutzeuge war, auch wiederum von der allumfassenden Idee der Kirche gehoben und getragen; auch Donatellos h. Georg stellt sich in deren Dienst, aber nicht sich ihr unterordnend, sondern aus dem Recht der eigenen Persnlichkeit, die auf sich selbst gestellt ihre ideale Aufgabe erkannt hat. Hier ist kein Typus, sondern Individualitt! Pfeifer, Lehrbuch. V. o

9. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 44

1911 - Breslau : Hirt
76. Michelangelo, Delphische Sibylle. Sixtinische Kapelle, Rom. Dur mit dem Meiel in der Hand, Titanen aus dem Marmorblock herausholend, war Michelangelo ganz er selbst. Bildhauer blieb er im Grunde auch, als Julius Ii- ihn zwang, statt sein Grabmal (63) zu vollenden, die Decke der Sixtinischen Kapelle mit Fresken zu schmcken. Er schuf das Spiegelgewlbe mit dem Pinsel zu einer Scheinarchitektur um, die er mit den brtenden Gestalten seiner Phantasie bevlkerte. Zwischen verkrpstem Geblk thronen abwechselnd, statuarisch gedacht, Propheten und Sibyllen, die Vorverkndiger des Heils. Am herrlichsten ist das prophetische Schauen" in der Delphischen Sibylle verkrpert. In eine Schriftrolle vertieft wird sie pltzlich auf ein in der Ferne aufsteigendes Bild aufmerksam und hebt wie abwehrend den Arm; die weitgeffneten Augen und der halbgeffnete Mund vollenden den visionren Ausdruck. In den architektonischen Rahmen sind die Deckenbilder einge-spannt (75). Aus dem ausgestreckten Zeigefinger Jehovas, der, in seinem geblhten Mantel die Urbilder der Schpfung bergend, heranschwebt, springt der Lebensfunke auf Adam der. Dieser, ein Riese von nicht minder gewaltigen Formen als Iehova selbst, ist gerade im Begriff, sich voll der Erde, von der er genommen ist", loszulsen, d. h. sich zu erheben. So ist nach dem Wort: so Er spricht, so geschieht es, so Er gebietet, stehet es da" der an sich nicht darstell-bare Schpfungsakt im Augenblick des Befehls auch bereits vollzogen. 44

10. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 36

1911 - Breslau : Hirt
Bondone, Einzug Christi. Sta. Maria bell' Arena, Padua. 64. In der Malerei ber-rocmd' die Starrheit berlieferter Formen zuerst Giotto dt Bondone (f. auch S. 23). Die Erneuerung des religisen Lebens durch Franz von Assisi und die damit verbundene Vertiefung des Seelenlebens berhaupt fand hier in einem groangelegten und feingestimmten Knstler einen be-geisterten Apostel. An der ganz neuen Aufgabe, das Leben des h. Franz in der Ordenskirche zu Assisi zu malen, entwickelte sich sein Stil. Die Zeitgenossen preisen ihn als lebenswahr, und er ist es in dem Sinne, wie jede echte Kunst es sein mu. Wohl be-ob achtet Giotto die Natur, aber dies uere Schauen ist nur Stoff fr sein inneres Schauen: der Knstler schliet gewissermaen die Augen, stellt sich den Vor-gang mit innigster Vertiefung in die Seele der beteiligten Personen anschaulich vor, bringt ihn auf den einfachsten Ausdruck und malt ihn dann aus dem Gedchtnis. So 66. Fra Singeltco da Fiesole, _ 36 __Musizierender Engel. 64. Giotto di 65. Masaccio, Adam und Eva. Brancacci-Kapelle, Florenz.
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