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1. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 23

1902 - Karlsruhe : Lang
— 23 — Männern an seinem Hose arbeitete ex eine deutsche Grammatik aus und exsand deutsche Namen süx die Monate und Winde.*) Um den Ackexbau zu verbessern, legte Karl auf seinen Gütexn Musterwirtschaften an. Znx Vexmehxung des Handels und Verkehrs ließ ex Straßen, Bxücken und Kauäle bauen und bexoxdnete, daß in den Städten alljährlich große Mäxkte abgehalten wexden. 4. Wie Kaxl dex Gxoße aussah, und wie ex lebte. Kaxl wax ein hochgewachsenex Mann von schlankex, kräftiger Gestalt. Seine Leibeslänge maß siebenmal die Länge seines Fußes. Seine Kxast wax anßexoxdentlich gxoß. Hnseisen zer-brach ex wie Brot; einen gehaxnischten Mann oexmochte ex mit einex Hand, frei, mit ausgestrecktem Arme, in die Höhe zu heben; ein Roß in stärkstem Lause hielt er aus. Sein Gesicht war majestätisch; dunkle Locken und ein stattlicher Bart zierten sein Haupt. Seine blauen Augen blickten gewöhnlich voll Milde; aber wenn er zornig war, vermochte niemand ihren Glanz m ertragen. Die Kleidung Karls war einfach. Er trug gewöhnlich ein Untergewand und Beinkleider von Leinwand. Von den Knieen abwärts waren die Beinkleider kreuzweise mit sarbigen Bändern umwunden. Sein Leibrock war ebenfalls von Leinwand und mit Seidenstreisen verziert. Darüber trug er einen kurzen Mantel von weißer oder grüner Farbe, im Winter einen Pelz von Fischottersell. Nie zeigte er sich öffentlich ohne sein gewaltiges pchwert mit goldenem Griffe. Bei feierlichen Gelegenheiten schmückten ihn eine goldene Krone und ein langer Purpurmantel. Im Essen und Trinken war Karl äußerst mäßig. Er genoß nur einfache Speisen, am liebsten Wildbret, am Spieße gebraten. Die Trunksucht war ihm ein Abscheu. Niemals war der große Kaiser unbeschäftigt. Wenn ihm die Regierungsgeschäste Ruhe ließen, pflegte er Gespräche mit den gelehrten Männern an seinem Hofe, um vou ihnen zu lernen, oder las Bücher oft bis tief in die Nacht hinein. In seiner Jugend hatte er wenig Unterricht erhalten; als Mann in vorgerückten fahren lernte er noch schreiben und die griechische Sprache. Karls liebste Erholung war die Jagd. Im Reiten, Schwimmen und tm Waffenwerk war er ein Meister. Er schlief immer nur wenige Stunden und erhob sich oft zur Nachtzeit von feinem Lager, um zu arbeiten. *) Die Monatsnamen, die Karl aufstellte, lauten der Reihe nach: «n ttnanotl), Hornung, Lentzinmanoth, Ostarmanoth, Winnemanoth. ^rachmanoth, Heuvimanoth (Heumonat), Aranmanoth (Erntemonat), Witu-manoth (Holzmonat), Windumanoth (Weinlesemonat), Herbistmanotb Heilaa-manoth (Heiliger Monat Christmonat).

2. Praxis des heimatkundlichen Unterrichts - S. 14

1912 - Hannover-List [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 14 — an den Wänden und in den Wandschränken stehen Stangen oder liegen Keulen, Schläger und Bälle. Neben der Turnhalle sind die Aborte. Daneben führt eiu großes Tor auf deu städtischen Spielplatz. An den Schulhof grenzen die Seminargärten. Es sind drei. Sie sind im Osten, Süden, Westen und Norden von hohen lebenden Hecken umgeben. Nach Süden liegt der Garten des Direktors. Neben dem Direktorgarten nach Norden und hinter ihm nach Westen liegt der Seminargarten. Der dritte Garten nach Norden gehört dem Schul- diener. Der Garten des Direktors grenzt im Osten an den Schulhof, im Süden an die Gärten der Prekerstraße, im Westen und Norden an den Seminargarten. In der Mitte der Hecke ist eine Tür, die in den Garten führt. Von hier aus geht ein breiter Weg bis fast an das Garten- ende. Er teilt den Garten in zwei große Hälften. Von dem Hauptwege zweigen nach rechts und links schmalere Wege ab. Sie teilen das Land in Beete. Ein großes Beet geht am Westende ganz durch deu Garten hindurch^ es trägt Beerensträucher. Die deu Hauptweg begleitenden Beete sind mit Rosen und allerlei schönen Blumen bepflanzt. Man nennt sie Zier- oder Blumenbeete. Auf den meisten Beeten steht Gemüse. Salat, Spinat, Wurzeln, Zwiebeln, Erbsen, Bohnen, Radieschen, Kohl- rabi, Kohl und Suppenkräuter sind da angepflanzt. Das ist der Gemüfe- garten. Bei den Blumenbeeten finden wir noch Beete mit Johannisbeer-, Himbeer- und Stachelbeersträuchern, mit Zwergobst und Erdbeeren. Das ist der Zier- und Obstgarten. Eine hübsche Laube ladet zum Sitzen ein. Neben und hinter dem Direktorgarten ist der Seminargarten. In ihm arbeiten die Seminaristen. Hier lernen sie alle Gartenarbeiten. Sie graben, hacken, pflanzen, säen und jäten auf den Beeten im Gemüse- garten, beschneiden und Pflegen die Sträucher und Bäume, veredeln Rosenwildlinge und halten den ganzen Garten in guter Ordnung. Hier ist ein besonderer Teil, auf dem ihr allerhand Pflanzen und Kräuter seht, die der Mensch gebraucht oder vor denen er sich hüten muß: Heil- kräuter und Giftpflanzen. Es ist der Versuchsgarten. Der dritte Garteu gehört dem Schuldiener. Auch in ihm sind Gemüse, Sträucher und Bäume angepflanzt. Er liegt nördlich vom Seminargarten. Die Länge und Breite der Gärten wird wie früher festgestellt. Nun wenden wir uns dem Ausgang des Schulhofes zu. Er liegt südlich vom Seminargebäude. Durch eine eiserne Pforte führt der Weg auf die Hohenzollernstraße. Wir betrachten den Vorgarten. Er heißt so, weil er vor dem Gebäude liegt. An der Hecke stehen Bäume und Sträucher. Die Sträucher steheu zur Zierde da; man nennt sie Zier- sträucher. Mitten durch den Vorgarten führt ein breiter Weg ins Seminar. Vor dem Gebäude stehen zwei prächtige Tulpenbäume. Zur Rechten und Liuken sind in der Mitte Rasenflächen und Beete mit Rosen- stocken und schönen Blumen. Das sind die Blumenbeete. Nahe am Hause stehen blühende Sträucher, unter ihrem Laub wachsen viele Veilchen. In der Ecke ist eine schattige Laube. Durch eine Pforte gelangt man zu der Direktorwohnung. Das Direktorhaus liegt ganz im Garten. Der

3. Badische Sagen - S. 84

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
friedlich legten vor der Insel Scbroert und Schild und flxt sie nieder, und die Kinder brachen fröhlich sich die ersten Weidenblüten und die Veilchen an dem Ufer. Rud der Klause trat, geschmückt im Priesterkleide, fridolinue. Und er führte zu dem Ufer hin die Schar der Neubekehrten, und er taufte sie im Damen des dreiein’gen Christengotted. fridolinuö aber legte noch desselben Tage den Grundstein zu dem Kloster und dem Städtlein. (D. v. Scheffel, Der Trompeter Von Säckingen.)

4. Unsere Heimat - S. 97

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
sitzt. Man sieht ihr auf den ersten Blick die Jugend an. Auch erkennt man sofort, daß sie noch nicht oft auf dem Pferde gesessen hat. Ihre Blicke und ihre Haltung verraten Unsicherheit. Aber sie wird das Reiten bald lernen und dann fester int Sattel sitzen. 3. Ihr Oberkörper, der leicht nach vorn geneigt ist, wird von einer Rüstung bedeckt. Auf der rechten Schulter trägt sie eine schwere, breit herabfallende Fahne. Ihren Kopf schmückt ein Helm mit zwei ehernen Adlerflügeln. Mit ihrer Linken stützt sie sich leicht auf die Schulter des vor ihr stehenden Reichskanzlers. 4. Wer ist diese Jungfrau in voller Kriegsrüstung? Sie will das deutsche Reich darstellen und zwar das junge Deutschland, wie es am 18. Januar 1871 in Frankreich gegründet wurde. Es scheint, als ob Bismarck die junge Reiterin in den Sattel gehoben habe. Jetzt aber wendet er ihr den Rücken. Er steht schützend, mit der einen Hand abwehrend, vor ihr, als wolle er sagen: „Setzen wir Deutschland nur in den Sattel, reiten wird es schon können!" Was aber bedeutet das ungeschlachte Tier unter den Husen des Pferdes? Es soll die Feinde Deutschlands andeuten. Aber das Roß, auf dem Deutschland reitet, wird ihm mit dem Vorderhns den Kopf zertreten. Auch der kühne Reitersmann hat keine Äugst vor dem gewaltigen Drachen, ebensowenig wie einst Siegfried vor dem greulichen Lindwurm. Und selbst das junge Deutschland sürchtet sich nicht vor seinen Feinden, es fürchtet niemand auf der Welt, es fürchtet nur Gott! 61. Die Roßkastanie. enn die Roßkastanie blüht, sieht sie ans wie ein gewaltiger Christbaum. Jede Blüte bildet einen hübschen Strauß sür sich, der wieder aus vielen einzelnen Blütchen besteht. Die Blüten- blätter sind weiß mit gelben und roten Fleckchen. Es gibt aber auch rote Kastanienblüten. Die sieben Staubblätter sind goldgelb und bilden einen bequemen Sitz sür die Bienen und Hummeln, die den süßen Honig naschen. Mitten zwischen den Staubfäden steht der grüne Stempel stolz wie ein Kegelkönig unter den Kegeln. In manchen Blüteu fehlt der Stempel) dann wird aus der Blüte keine Frucht. 2. Die Kastanie wird im Frühjahr schon zeitig grün. So- bald es wärmer wird, brechen langsam ihre Knospen hervor. Sie 97

5. Unsere Heimat - S. 126

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
aber die Luft war feucht und wehte aus Westen. Als es jedoch dunkel wurd^ hörte der Wind auf) die Wolken verzogen sich, und von dem blauen Himmelsgewölbe schaute die Mondsichel wie ein großes Z auf die Erde nieder. Wer draußen war, merkte, daß das Wetter umgeschlagen war. Der Wind wehte aus Norden, die Luft war eisig. Da hielt der Winter die Zeit für gekommen, die Reise zu uns anzutreten. Er hüllte sich in seinen weißen Mantel, setzte sich aus den Nordwind, und — wie ein König zog er in das glitzerten wie die weißen Kerzen am Christbaum. Selbst die Telegraphendrähte und das Geländer der Mainbrücken hatten sich mit weißen Girlanden geschmückt, um den gestrengen Herrn würdig zu empfangen. Die ganze Stadt hatte ein wunderbares Aussehen. Am schönsten war es aber doch in der Anlage. „Es hat heute Nacht gereist!" sagten die Leute. Wen sein Weg über die Unter- mainbrücke sührte, der konnte sich nicht satt sehen an der eigenartigen Winterpracht der Bäume im Nizza. Und erst die Herrlichkeit im Walde! Ein Baum neben dem andern int wunderbaren Gewand Land! Die ganze Nacht brauchte er zu seiner Reise. Am andern Morgen sah jeder, daß er da war. Rauhreif. 2. Die Erde wollte ihn festlich empfangen und ein weißes Kleid anlegen wie die Jung- freuten, wert n derkaiser in die Stadt einzieht. Allein die Zeit war zu kurz. So trug sie nur einen weißen Schleier, in den sie Felder und Wiesen,selbst die Steine einhüllte. Auch die Bäume und Sträucher hatten schnell einen Silberschleier über ihre kahlen Zweige gewor- sen. Sie suukelten und 126

6. Unsere Heimat - S. 98

1911 - Frankfurt a.M. : Auffarth
will sich überzeugen, ob die Luft nicht zu kalt für die zarten Blätt- chen ist. Sie will auch sehen, ob die Sonne schon warm genug für die Blütchen scheint. Die Knospen müssen geschützt werden, wenn ein kalter Wind darüber weht, oder wenn ein Schneeschauer sie schreckt. Darum hat die Kastanie ihre zarten Knospen sein säuberlich in zähe, braune Blätter ein- gehüllt. Das sind die Hüllblätter. Sie sind klebrig, weil sie von Harz überzogen sind. Nun können die jungen, zar- ten Triebe ruhig darin schlafen. Auch der ärgste Regenschauer macht sie nicht naß/ die kalten Tropfen rinnen von ihnen ab. So hat also die Kastanie ihren Fingern, den Knospen, schützende Handschuhe angezogen. Darunter sitzt noch ein weicher, warmer Pelz. In ihm können die Blätter es schließlich vor Hitze nicht mehr aushalten. Sie drängen heraus, daß die Hülle platzt und absällt. „Ha," sagen sie, „ist das draußen hübsch und frisch! So gefällt es uns!" Sie freuen sich über die warme Sonne, die sie mit ihren goldenen Strahlen bescheint. Nun wollen sie auch nicht mehr klein bleiben. Sie werden immer größer, und in wenigen Tagen sind sie schon ausgewachsen. So hat die Wärme alle Blätter und Knospen hervorgelockt. 3. Aber auch Nahrung muß die Kastanie haben. Die Erde ist ihre Speisekammer,' da hinein streckt sie ihre Wurzeln. Sie saugen das Wasser aus dem Boden auf und leiten es in die Blätter. In dem Wasser sind allerlei Nahrungsmittel aufgelöst. Die läßt sich die Kastanie gut schmecken. Mit den Wurzeln steht der Baum fest in der Erde, daß ihm Sturm und Wetter uichts anhaben können. Unter der alten Kastanie. 98

7. Ausgewählte Uebungsstücke aus deutschen Musterdichtern für die Declamationsübungen in höheren Bürgerschulen und in den unteren Klassen der Gymnasien - S. 247

1822 - Berlin : Reimer
Lieder. 247 53. Die Märzfeier. Festlich prangt mit grünem Eppich' Schüssel uns und Tisch; "festlich prangt der feine Teppich, ven der Mangel frisch! Festlich, wie zum hohen Schmause, prangt das ganze Volk der Klause! Heu- te gab der kleine See dieses Glas voll Güldenklee. Rings, o Weiblein, reich' es allen, Alle merkt genau! Herrlich blühts zum Wohlgefallen, röthlich, weiß und blau! All erfreuet Aug' und Nase mit dem Blumenbund im Glase! Denn er duftet linden März, und erweitert euch das Herz! Auf, mit vollem Kelche klingend, grüßt des Märzes Dust! Auch die Lerche stieg, ihn singend, heur in klare Luft! Klingt! und stecke Wein den Drillich; unsre Frau verzeiht ja willig! Etwa- Bleich' im Frühlingsschein macht die ärgsten Flecken rein! Ihm, wer selber mit gewesen, schmcckts noch eins so gut! Selbst den Blumenstrauß zu lesen, das erhöht den Muth! Am bebuschten Hang, wie sonnig lagen wir auf Moos' und wonnig! Oben wars noch weiß von Schnee, unten blau am Güldenklee! Jauchzend pflückten wir im Klettern uns die Linke voll, wo, gewärmt von feuchten Blättern, blau ein Knöspchen schwoll. Wettgeeifert ward ohn' En- de, wer sie mehr und schöner fände; wer zuerst ein weißes fand, ward als Sieger anerkannt. Zart entstieg des Grases Halmchen hier am Sumpf und dort; poollig hing der Weide Pälmchcn am enteisten Bord. Purpurrothe Haselblüthe schmückt uns Busentuch und Hüte, schon die Primel hat ge- heim unser Dorn den gelben Keim. Warm vom Jugendtrwb des Lebens, schwoll der lockre Grund. Wir auch fühlten uns voll Strebens, jung,

8. Vom großen Interregnum bis zur Reformation - S. 166

1893 - Langensalza : Schulbuchh. Greßler
166 Schüchtern noch streben die zarten Spitzen zum Sichte, die Knospen schwellen, aber sie wagen noch nicht, die schützende Hülle abzuwerfen; nur das Schneeglöckchen läutet das hohe Fest der auferstehenden Natur ein. Wenige laue Tage nur, da hängen Weide und Hasel voller Kätzchen, im Sonnenglanze entfalten sich die Blätter, und Primel und Maiglöckchen, Veilchen und Aurikeln öffnen ihre Blüten. Da hält'- die Mädchen nicht länger im Hause: sie streifen durch Wiesen und Wälder, um Blumen zu suchen. Auf der Straße oder auf der Wiese schwingen Männer und Frauen, Kinder und Erwachsene, den Federball. „Wer den bunten Ball zu werfen hat, sendet ihn mit einem Gruße nach einem, den er lieb hat. Die behenden Bewegungen, der kräftige Wurf, die kurzen Zurufe an Freunde und Gegner sind die Freude der Zuschauer und der Spielenden. Und kommt der sonnige Mai. dann holen die Mädchen den Festschmuck aus der Lade und winden Kränze für ihr Haar und das ihres Freundes. So ziehen sie, bekränzt und mit Bändern geschmückt, den Handspiegel als Zierat an der Seite, mit ihren Gespielen auf den Anger oder zur Dorflinde, wohl hundert Mädchen und grauen sind dort zum Reien versammelt. Dorthin eilen auch die Männer in reicher Kleidung. Der Gürtel ist wohlbeschlagen mit glänzendem Metall, ein Eisenhemd ist in das Kleid gesteppt, die Spitze des Schwerts klingt im Gehen an die Ferse. Die stolzen Knaben sind voll Freude am Kampf, herausfordernd, jeder eifersüchtig auf seine Geltung. Mit Leidenschaft werden die großen Reien getanzt, kühn sind die Sprünge, voll Jubel die Freude, überall die Poesie einer fröhlichen Sinnlichkeit. Laut singt der Ehor der Umstehenden den Text des Reiens, leise fingt das Mädchen die Weise mit. In zahllosen Veränderungen wird das Ausgehen des Frühjahres gerühmt, diesen Strophen folgen andere, zum Teil in lockerem Zusammenhange, wie aus dem Stegreif gedichtet, den Schnaderhüpflen ähnlich, welche sich in Oberdeutschland bei Volkstänzen bis jetzt erhalten haben. Oft i]t der Inhalt ein Streit zwischen Mutter und Tochter, die sich gegen den Rat der Mutter zum Feste schmückt, oder ein Lob schöner Mädchen, ober drollige Auszählung der tanzenden Paare; oft enthält der Text Angriffe auf eine Gegenpartei unter den Tänzern, welche geschildert und verhöhnt werden. Denn leicht bilden sich beim Tanze Parteien, durch spitze Verse wird der Gegner herausgefordert; der Ruhm des jungen Burschen ist, sich nichts bieten zu lassen, der kräftigste Tänzer, der gewandteste Sänger, der kühnste Schläger zu fein. Auf den

9. Alexander der Große und der Hellenismus - S. 28

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
28 B. Der Hellenismus £Dir haben just an einem Herrn genug; drum meinetwegen gib dir feine Mühe. Gorgo: Schweig' still. Gleich singt sie das flöonislieö, die kund'ge Tochter der Argiverfrau. vor Jahresfrist ersang sie sich den preis. 's wird schön; sie setzt sich schon in Positur. Sängerin: © Herrin, die sich Idalions Flur, idie Golgoi sich erkoren, die hoch auf Lryx' Gipfel thront, von (Boldes Glanz umflimmert, zwölf Monde währte die Trennungspein, da kehrt Adonis wieder Don Acherons ewiger Flut zum Licht brachten ihn leis die Horen, ane wandeln sie langsam, die lieben, und doch wie sind sie innig willkommen -Denn sind sie das Sehnen, Erfüllung auch sind sie den Menschenkindern. Aphrodite, Kppros’ Gebieterin, die Menschen fingen und sagen: aus Erdenstaub in der Ewigen Reih’n entrückest du Berenife, hast in des sterblichen Weibes Brust geträufelt Götterbalsam.' 3um Dank, Dielnamige, Heilige, du, ehrt Berenifes Tochter Arfmoe1 heute, wie Helena schön, mit Gabenfülle Adonis. Hier liegen köstliche Früchte bei ihm, wie hoch auf dem Baume sie reifen, (Bartlein daneben im Blütenschmuck, gepflanzt in silbernen Körbchen; aus goldenen Schalen duften süß Arabiens Wohlgerüche. Mancherlei Kuchen auch hat zum Fest Frauenfleiß bereitet; sie mischten weißes Weizenmehl mit würzen aller Arten, süßen Honig gaben sie dran, buken's in fettem Öle: so ist aus Honigkuchenteig, was da fleucht und kreucht, zu schauen. Laubhütten strotzen in saftigem Grün, aus zartem Dill geroölbet• was fliegen drüber für Büblein frisch? Sind kleine Liebesgötter' roie Nachtigallbrut, die von Ast zu Ast die jungen Flügel erprobet. rtkss Ebenholz sehet, des Goldes Pracht, steht, roie den jungen Schenken Adler aus strahlendem Elfenbein zu Zeus dem Kroniden tragen. Und drüber Teppiche purpurfchroer, roeich roie sanfter Schlummer. Idohl mag Milet sich rühmen, wohl mag der samischefremdling sprechen: Unser Werk ist das wunderbett, wo der schöne Adonis ausruht. f)ier liegt Kqpros’ Herrin, dort liegt Adonis mit rosigen Armen. Erst achtzehn oder neunzehn Jahr zählt Aphrodites Liebling, ttoch sticht sein Kuß nicht, noch kränzt ihm erst blonder Flaum die Lippen Heut mag Kqpros’ Göttin sich freun des frohen Ligenbesitzes. Morgen schon, wenn der Frühtau fällt, tragen wir ihn zum Meere, all’ ihn hinaus zum Wogengebraus, das am Gestade brandet; lang wallt uns im Trauerzuge das Haar, bis zum Knöchel der Bausch .. ■ „ des Gewandes, Brust ist offen, und gellend soll das Klagelied erschallen: 1 Schwester und Gattin ptolemaios' Ii.

10. Erläuterungen zu F. Hirts Bilderschatz zur Länder- und Völkerkunde - S. 106

1896 - Leipzig : Hirt
106 4. China. künstlich überschwemmt. Wie, zeigt das Bild. Der chinesische Bauer und sein Ochse waten beim Pflügen bis an die Kniee im "Wasser. Der Same, von einer doppelten Hülle umgeben, wird in den Sumpf gestreut, siehe M.! Zur Erntezeit (80 c) werden die Halme mit der Sichel ge- schnitten und in Garben gebunden. Die Körner werden durch Stampfen aus den Rispen entfernt. — Die Chinesen sind an ihrem Zopf und zu- gespitzten Hute sofort kenntlich. Yergl. Bild 38 e und 47 i ! 3. Bild 80 a zeigt am Bergeshang eine grosse Theepflanzung.*) Der Thee verlangt guten Boden, Sonnenschein, viel Regen und grosse Sorgfalt in der Behandlung. Die jungen Stämmchen werden in Beeten aus Samen gezogen. Ein Jahr alt, werden diese in Gruppen von 5—6 Stück in die Theefelder versetzt. In Sträuchern sind die Blätter im Herbst besser vor Reif und im Sommer vor dem Sonnenbrand ge- schützt. Im Y. r. können wir eine einzelne Pflanze mit ihren weissen Blüten sehen. Erst im 3. Jahre beginnt die Blätterernte. Dann wird aber jährlich dreimal geerntet, nämlich im April, Mai und September. Die erste Ernte liefert die feinste Sorte, den sog. „Kaiserthee", weil der grösste Teil desselben am kaiserlichen Hofe verbraucht wird. Die letzte Ernte ist für die „Barbaren" gut genug. Man unterscheidet den schwarzen und grünen Thee. Unser Bild veranschaulicht die Zubereitung des letzteren: einer trägt in zwei Körben die frischgepflückten Blätter unter eine Halle. Hier steht ein langer Ofen. In den Pfannen desselben werden die Blätter erhitzt, dann mit den Händen geknetet und zuletzt auf dem schrägen Gestell (vor der Halle) an der Sonne getrocknet. Der Thee ist das wichtigste Getränk der Chinesen. Er vertritt in China das Trinkwasser, das fast überall sehr schlecht ist. — Der H. unseres Bildes* lässt ein chinesisches Gehöft und einen Tempelhain mit einer Pagode erkennen. 4. Ein anderes Haupterzeugnis Chinas ist die Seide. Bild 83 d stellt eine Seidenweberei dar. Die Seide ist das Puppenkleid des Seidenspinners, der es mittels zweier Wärzchen im Munde und bestän- diger Drehung des Kopfes aus einem Spinnstoff seines Leibes in 300 m lange Fäden spinnt. Die feinen Seidenfäden werden vorsichtig mit einem Haspel abgewunden. Aus den zarten aber festen Fäden werden Bänder, Tuche, Kleiderstoffe verfertigt. 5. Bild 69 b lässt einen Blick in das Leben und Treiben einer der Hauptstrassen von Peking thun. Die Centralstrasse ist breit, regelmässig und hat zu beiden Seiten reich ausgestattete Läden. Sie bietet so recht das Bild eines ständigen Jahrmarktes. Die Dächer der meist zweistöckigen, dichtbewohnten Holzhäuser sind zeltartig ausgeschwungen. Zahllose Wagen und Karren, ganze Reihen von Kamelen bringen das Gemüse vom Lande in die Riesenstadt. Von dem Lärm und dem Menschengewühl kann ein Europäer sich kaum einen Begriff machen. Dennoch herrscht, weil die Polizei sehr streng ist, meist die grösste Ordnung und Sicherheit in der Stadt. Vergi. Bild 91b die alte hochgewölbte Marmorbrücke in Peking. *) In der Ebene wird nirgends Thee angebaut, weil der Regen ablaufen muss.
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