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Männern an seinem Hose arbeitete ex eine deutsche Grammatik aus und exsand deutsche Namen süx die Monate und Winde.*)
Um den Ackexbau zu verbessern, legte Karl auf seinen Gütexn Musterwirtschaften an. Znx Vexmehxung des Handels und Verkehrs ließ ex Straßen, Bxücken und Kauäle bauen und bexoxdnete, daß in den Städten alljährlich große Mäxkte abgehalten wexden.
4. Wie Kaxl dex Gxoße aussah, und wie ex lebte.
Kaxl wax ein hochgewachsenex Mann von schlankex, kräftiger Gestalt. Seine Leibeslänge maß siebenmal die Länge seines Fußes. Seine Kxast wax anßexoxdentlich gxoß. Hnseisen zer-brach ex wie Brot; einen gehaxnischten Mann oexmochte ex mit einex Hand, frei, mit ausgestrecktem Arme, in die Höhe zu heben; ein Roß in stärkstem Lause hielt er aus. Sein Gesicht war majestätisch; dunkle Locken und ein stattlicher Bart zierten sein Haupt. Seine blauen Augen blickten gewöhnlich voll Milde; aber wenn er zornig war, vermochte niemand ihren Glanz m ertragen.
Die Kleidung Karls war einfach. Er trug gewöhnlich ein Untergewand und Beinkleider von Leinwand. Von den Knieen abwärts waren die Beinkleider kreuzweise mit sarbigen Bändern umwunden. Sein Leibrock war ebenfalls von Leinwand und mit Seidenstreisen verziert. Darüber trug er einen kurzen Mantel von weißer oder grüner Farbe, im Winter einen Pelz von Fischottersell. Nie zeigte er sich öffentlich ohne sein gewaltiges pchwert mit goldenem Griffe. Bei feierlichen Gelegenheiten schmückten ihn eine goldene Krone und ein langer Purpurmantel.
Im Essen und Trinken war Karl äußerst mäßig. Er genoß nur einfache Speisen, am liebsten Wildbret, am Spieße gebraten. Die Trunksucht war ihm ein Abscheu.
Niemals war der große Kaiser unbeschäftigt. Wenn ihm die Regierungsgeschäste Ruhe ließen, pflegte er Gespräche mit den gelehrten Männern an seinem Hofe, um vou ihnen zu lernen, oder las Bücher oft bis tief in die Nacht hinein. In seiner Jugend hatte er wenig Unterricht erhalten; als Mann in vorgerückten fahren lernte er noch schreiben und die griechische Sprache.
Karls liebste Erholung war die Jagd. Im Reiten, Schwimmen und tm Waffenwerk war er ein Meister. Er schlief immer nur wenige Stunden und erhob sich oft zur Nachtzeit von feinem Lager, um zu arbeiten.
*) Die Monatsnamen, die Karl aufstellte, lauten der Reihe nach: «n ttnanotl), Hornung, Lentzinmanoth, Ostarmanoth, Winnemanoth. ^rachmanoth, Heuvimanoth (Heumonat), Aranmanoth (Erntemonat), Witu-manoth (Holzmonat), Windumanoth (Weinlesemonat), Herbistmanotb Heilaa-manoth (Heiliger Monat Christmonat).
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Kaxl Karls Karl Karl Karls Karl Karl Hornung
Extrahierte Ortsnamen: Karls Karls Lentzinmanoth Ostarmanoth Winnemanoth Windumanoth
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an den Wänden und in den Wandschränken stehen Stangen oder liegen
Keulen, Schläger und Bälle.
Neben der Turnhalle sind die Aborte. Daneben führt eiu großes
Tor auf deu städtischen Spielplatz.
An den Schulhof grenzen die Seminargärten. Es sind drei. Sie
sind im Osten, Süden, Westen und Norden von hohen lebenden Hecken
umgeben. Nach Süden liegt der Garten des Direktors. Neben dem
Direktorgarten nach Norden und hinter ihm nach Westen liegt der
Seminargarten. Der dritte Garten nach Norden gehört dem Schul-
diener. Der Garten des Direktors grenzt im Osten an den Schulhof,
im Süden an die Gärten der Prekerstraße, im Westen und Norden an
den Seminargarten. In der Mitte der Hecke ist eine Tür, die in den
Garten führt. Von hier aus geht ein breiter Weg bis fast an das Garten-
ende. Er teilt den Garten in zwei große Hälften. Von dem Hauptwege
zweigen nach rechts und links schmalere Wege ab. Sie teilen das Land
in Beete. Ein großes Beet geht am Westende ganz durch deu Garten
hindurch^ es trägt Beerensträucher. Die deu Hauptweg begleitenden
Beete sind mit Rosen und allerlei schönen Blumen bepflanzt. Man nennt
sie Zier- oder Blumenbeete. Auf den meisten Beeten steht Gemüse.
Salat, Spinat, Wurzeln, Zwiebeln, Erbsen, Bohnen, Radieschen, Kohl-
rabi, Kohl und Suppenkräuter sind da angepflanzt. Das ist der Gemüfe-
garten. Bei den Blumenbeeten finden wir noch Beete mit Johannisbeer-,
Himbeer- und Stachelbeersträuchern, mit Zwergobst und Erdbeeren. Das
ist der Zier- und Obstgarten. Eine hübsche Laube ladet zum Sitzen ein.
Neben und hinter dem Direktorgarten ist der Seminargarten. In
ihm arbeiten die Seminaristen. Hier lernen sie alle Gartenarbeiten. Sie
graben, hacken, pflanzen, säen und jäten auf den Beeten im Gemüse-
garten, beschneiden und Pflegen die Sträucher und Bäume, veredeln
Rosenwildlinge und halten den ganzen Garten in guter Ordnung. Hier
ist ein besonderer Teil, auf dem ihr allerhand Pflanzen und Kräuter
seht, die der Mensch gebraucht oder vor denen er sich hüten muß: Heil-
kräuter und Giftpflanzen. Es ist der Versuchsgarten. Der dritte Garteu
gehört dem Schuldiener. Auch in ihm sind Gemüse, Sträucher und
Bäume angepflanzt. Er liegt nördlich vom Seminargarten. Die Länge
und Breite der Gärten wird wie früher festgestellt.
Nun wenden wir uns dem Ausgang des Schulhofes zu. Er liegt
südlich vom Seminargebäude. Durch eine eiserne Pforte führt der Weg
auf die Hohenzollernstraße. Wir betrachten den Vorgarten. Er heißt
so, weil er vor dem Gebäude liegt. An der Hecke stehen Bäume und
Sträucher. Die Sträucher steheu zur Zierde da; man nennt sie Zier-
sträucher. Mitten durch den Vorgarten führt ein breiter Weg ins
Seminar. Vor dem Gebäude stehen zwei prächtige Tulpenbäume. Zur
Rechten und Liuken sind in der Mitte Rasenflächen und Beete mit Rosen-
stocken und schönen Blumen. Das sind die Blumenbeete. Nahe am
Hause stehen blühende Sträucher, unter ihrem Laub wachsen viele Veilchen.
In der Ecke ist eine schattige Laube. Durch eine Pforte gelangt man
zu der Direktorwohnung. Das Direktorhaus liegt ganz im Garten. Der
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friedlich legten vor der Insel Scbroert und Schild und flxt sie nieder, und die Kinder brachen fröhlich sich die ersten Weidenblüten und die Veilchen an dem Ufer.
Rud der Klause trat, geschmückt im Priesterkleide, fridolinue.
Und er führte zu dem Ufer
hin die Schar der Neubekehrten,
und er taufte sie im Damen
des dreiein’gen Christengotted.
fridolinuö aber legte
noch desselben Tage den Grundstein
zu dem Kloster und dem Städtlein.
(D. v. Scheffel, Der Trompeter Von Säckingen.)
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sitzt. Man sieht ihr auf den ersten Blick die Jugend an. Auch
erkennt man sofort, daß sie noch nicht oft auf dem Pferde gesessen
hat. Ihre Blicke und ihre Haltung verraten Unsicherheit. Aber sie
wird das Reiten bald lernen und dann fester int Sattel sitzen.
3. Ihr Oberkörper, der leicht nach vorn geneigt ist, wird
von einer Rüstung bedeckt. Auf der rechten Schulter trägt sie
eine schwere, breit herabfallende Fahne. Ihren Kopf schmückt ein
Helm mit zwei ehernen Adlerflügeln. Mit ihrer Linken stützt sie
sich leicht auf die Schulter des vor ihr stehenden Reichskanzlers.
4. Wer ist diese Jungfrau in voller Kriegsrüstung? Sie
will das deutsche Reich darstellen und zwar das junge Deutschland,
wie es am 18. Januar 1871 in Frankreich gegründet wurde. Es
scheint, als ob Bismarck die junge Reiterin in den Sattel gehoben
habe. Jetzt aber wendet er ihr den Rücken. Er steht schützend,
mit der einen Hand abwehrend, vor ihr, als wolle er sagen:
„Setzen wir Deutschland nur in den Sattel, reiten wird es schon
können!" Was aber bedeutet das ungeschlachte Tier unter den
Husen des Pferdes? Es soll die Feinde Deutschlands andeuten.
Aber das Roß, auf dem Deutschland reitet, wird ihm mit dem
Vorderhns den Kopf zertreten. Auch der kühne Reitersmann hat
keine Äugst vor dem gewaltigen Drachen, ebensowenig wie einst
Siegfried vor dem greulichen Lindwurm. Und selbst das junge
Deutschland sürchtet sich nicht vor seinen Feinden, es fürchtet
niemand auf der Welt, es fürchtet nur Gott!
61. Die Roßkastanie.
enn die Roßkastanie blüht, sieht sie ans wie ein gewaltiger
Christbaum. Jede Blüte bildet einen hübschen Strauß sür
sich, der wieder aus vielen einzelnen Blütchen besteht. Die Blüten-
blätter sind weiß mit gelben und roten Fleckchen. Es gibt aber
auch rote Kastanienblüten. Die sieben Staubblätter sind goldgelb
und bilden einen bequemen Sitz sür die Bienen und Hummeln,
die den süßen Honig naschen. Mitten zwischen den Staubfäden
steht der grüne Stempel stolz wie ein Kegelkönig unter den Kegeln.
In manchen Blüteu fehlt der Stempel) dann wird aus der Blüte
keine Frucht.
2. Die Kastanie wird im Frühjahr schon zeitig grün. So-
bald es wärmer wird, brechen langsam ihre Knospen hervor. Sie
97
TM Hauptwörter (50): [T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
aber die Luft war feucht und wehte aus Westen. Als es jedoch
dunkel wurd^ hörte der Wind auf) die Wolken verzogen sich, und von
dem blauen Himmelsgewölbe schaute die Mondsichel wie ein großes Z
auf die Erde nieder. Wer draußen war, merkte, daß das Wetter
umgeschlagen war. Der Wind wehte aus Norden, die Luft war
eisig. Da hielt der Winter die Zeit für gekommen, die Reise zu
uns anzutreten. Er hüllte sich in seinen weißen Mantel, setzte
sich aus den Nordwind, und — wie ein König zog er in das
glitzerten wie die weißen Kerzen am Christbaum. Selbst die
Telegraphendrähte und das Geländer der Mainbrücken hatten sich
mit weißen Girlanden geschmückt, um den gestrengen Herrn würdig
zu empfangen. Die ganze Stadt hatte ein wunderbares Aussehen.
Am schönsten war es aber doch in der Anlage. „Es hat heute
Nacht gereist!" sagten die Leute. Wen sein Weg über die Unter-
mainbrücke sührte, der konnte sich nicht satt sehen an der eigenartigen
Winterpracht der Bäume im Nizza. Und erst die Herrlichkeit im
Walde! Ein Baum neben dem andern int wunderbaren Gewand
Land! Die ganze Nacht
brauchte er zu seiner
Reise. Am andern
Morgen sah jeder, daß
er da war.
Rauhreif.
2. Die Erde wollte
ihn festlich empfangen
und ein weißes Kleid
anlegen wie die Jung-
freuten, wert n derkaiser
in die Stadt einzieht.
Allein die Zeit war zu
kurz. So trug sie nur
einen weißen Schleier,
in den sie Felder und
Wiesen,selbst die Steine
einhüllte. Auch die
Bäume und Sträucher
hatten schnell einen
Silberschleier über ihre
kahlen Zweige gewor-
sen. Sie suukelten und
126
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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will sich überzeugen, ob die Luft nicht zu kalt für die zarten Blätt-
chen ist. Sie will auch sehen, ob die Sonne schon warm genug
für die Blütchen scheint. Die Knospen müssen geschützt werden,
wenn ein kalter Wind darüber weht, oder wenn ein Schneeschauer
sie schreckt. Darum hat die Kastanie ihre zarten Knospen sein
säuberlich in
zähe, braune
Blätter ein-
gehüllt. Das
sind die
Hüllblätter.
Sie sind
klebrig, weil
sie von Harz
überzogen
sind. Nun
können die
jungen, zar-
ten Triebe
ruhig darin
schlafen.
Auch der ärgste Regenschauer macht sie nicht naß/ die kalten Tropfen
rinnen von ihnen ab. So hat also die Kastanie ihren Fingern,
den Knospen, schützende Handschuhe angezogen. Darunter sitzt noch
ein weicher, warmer Pelz. In ihm können die Blätter es schließlich
vor Hitze nicht mehr aushalten. Sie drängen heraus, daß die Hülle
platzt und absällt. „Ha," sagen sie, „ist das draußen hübsch und
frisch! So gefällt es uns!" Sie freuen sich über die warme
Sonne, die sie mit ihren goldenen Strahlen bescheint. Nun wollen
sie auch nicht mehr klein bleiben. Sie werden immer größer, und
in wenigen Tagen sind sie schon ausgewachsen. So hat die Wärme
alle Blätter und Knospen hervorgelockt.
3. Aber auch Nahrung muß die Kastanie haben. Die Erde
ist ihre Speisekammer,' da hinein streckt sie ihre Wurzeln. Sie
saugen das Wasser aus dem Boden auf und leiten es in die
Blätter. In dem Wasser sind allerlei Nahrungsmittel aufgelöst.
Die läßt sich die Kastanie gut schmecken. Mit den Wurzeln steht
der Baum fest in der Erde, daß ihm Sturm und Wetter uichts
anhaben können.
Unter der alten Kastanie.
98
Lieder.
247
53. Die Märzfeier.
Festlich prangt mit grünem Eppich' Schüssel
uns und Tisch; "festlich prangt der feine Teppich,
ven der Mangel frisch! Festlich, wie zum hohen
Schmause, prangt das ganze Volk der Klause! Heu-
te gab der kleine See dieses Glas voll Güldenklee.
Rings, o Weiblein, reich' es allen, Alle merkt
genau! Herrlich blühts zum Wohlgefallen, röthlich,
weiß und blau! All erfreuet Aug' und Nase mit dem
Blumenbund im Glase! Denn er duftet linden März,
und erweitert euch das Herz!
Auf, mit vollem Kelche klingend, grüßt des
Märzes Dust! Auch die Lerche stieg, ihn singend,
heur in klare Luft! Klingt! und stecke Wein den
Drillich; unsre Frau verzeiht ja willig! Etwa-
Bleich' im Frühlingsschein macht die ärgsten Flecken
rein!
Ihm, wer selber mit gewesen, schmcckts noch
eins so gut! Selbst den Blumenstrauß zu lesen, das
erhöht den Muth! Am bebuschten Hang, wie sonnig
lagen wir auf Moos' und wonnig! Oben wars noch
weiß von Schnee, unten blau am Güldenklee!
Jauchzend pflückten wir im Klettern uns die
Linke voll, wo, gewärmt von feuchten Blättern, blau
ein Knöspchen schwoll. Wettgeeifert ward ohn' En-
de, wer sie mehr und schöner fände; wer zuerst ein
weißes fand, ward als Sieger anerkannt.
Zart entstieg des Grases Halmchen hier am
Sumpf und dort; poollig hing der Weide Pälmchcn
am enteisten Bord. Purpurrothe Haselblüthe schmückt
uns Busentuch und Hüte, schon die Primel hat ge-
heim unser Dorn den gelben Keim.
Warm vom Jugendtrwb des Lebens, schwoll der
lockre Grund. Wir auch fühlten uns voll Strebens,
jung,
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Autor: Dreyer, Friedrich, Meyer-Wimmer, J., Meyer, Johannes
Sammlung: Kaiserreich Geschichtsschulbuecher
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
166
Schüchtern noch streben die zarten Spitzen zum Sichte, die Knospen
schwellen, aber sie wagen noch nicht, die schützende Hülle abzuwerfen;
nur das Schneeglöckchen läutet das hohe Fest der auferstehenden Natur ein. Wenige laue Tage nur, da hängen Weide und Hasel voller
Kätzchen, im Sonnenglanze entfalten sich die Blätter, und Primel und
Maiglöckchen, Veilchen und Aurikeln öffnen ihre Blüten. Da hält'-
die Mädchen nicht länger im Hause: sie streifen durch Wiesen und
Wälder, um Blumen zu suchen. Auf der Straße oder auf der Wiese schwingen Männer und Frauen, Kinder und Erwachsene, den Federball. „Wer den bunten Ball zu werfen hat, sendet ihn mit einem Gruße nach einem, den er lieb hat. Die behenden Bewegungen, der kräftige Wurf, die kurzen Zurufe an Freunde und Gegner sind die Freude der Zuschauer und der Spielenden. Und kommt der sonnige Mai. dann
holen die Mädchen den Festschmuck aus der Lade und winden Kränze
für ihr Haar und das ihres Freundes. So ziehen sie, bekränzt und
mit Bändern geschmückt, den Handspiegel als Zierat an der Seite, mit
ihren Gespielen auf den Anger oder zur Dorflinde, wohl hundert Mädchen und grauen sind dort zum Reien versammelt. Dorthin eilen auch die Männer in reicher Kleidung. Der Gürtel ist wohlbeschlagen mit glänzendem Metall, ein Eisenhemd ist in das Kleid gesteppt, die Spitze des Schwerts klingt im Gehen an die Ferse. Die stolzen Knaben sind voll Freude am Kampf, herausfordernd, jeder eifersüchtig auf seine Geltung. Mit Leidenschaft werden die großen Reien getanzt, kühn
sind die Sprünge, voll Jubel die Freude, überall die Poesie einer fröhlichen Sinnlichkeit. Laut singt der Ehor der Umstehenden den
Text des Reiens, leise fingt das Mädchen die Weise mit. In zahllosen Veränderungen wird das Ausgehen des Frühjahres gerühmt, diesen Strophen folgen andere, zum Teil in lockerem Zusammenhange, wie aus dem Stegreif gedichtet, den Schnaderhüpflen ähnlich, welche sich in Oberdeutschland bei Volkstänzen bis jetzt erhalten haben. Oft i]t der Inhalt ein Streit zwischen Mutter und Tochter, die sich gegen den Rat der Mutter zum Feste schmückt, oder ein Lob schöner Mädchen, ober drollige Auszählung der tanzenden Paare; oft enthält der Text Angriffe auf eine Gegenpartei unter den Tänzern, welche geschildert und verhöhnt werden. Denn leicht bilden sich beim Tanze Parteien, durch spitze Verse wird der Gegner herausgefordert; der Ruhm des jungen Burschen ist, sich nichts bieten zu lassen, der kräftigste Tänzer, der gewandteste Sänger, der kühnste Schläger zu fein. Auf den
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Personennamen: Gorgo Boldes Berenifes Helena Gabenfülle_Adonis
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Völkerkunde?
Geschlecht (WdK): koedukativ
106
4. China.
künstlich überschwemmt. Wie, zeigt das Bild. Der chinesische Bauer
und sein Ochse waten beim Pflügen bis an die Kniee im "Wasser. Der
Same, von einer doppelten Hülle umgeben, wird in den Sumpf gestreut,
siehe M.! Zur Erntezeit (80 c) werden die Halme mit der Sichel ge-
schnitten und in Garben gebunden. Die Körner werden durch Stampfen
aus den Rispen entfernt. — Die Chinesen sind an ihrem Zopf und zu-
gespitzten Hute sofort kenntlich. Yergl. Bild 38 e und 47 i !
3. Bild 80 a zeigt am Bergeshang eine grosse Theepflanzung.*)
Der Thee verlangt guten Boden, Sonnenschein, viel Regen und grosse
Sorgfalt in der Behandlung. Die jungen Stämmchen werden in Beeten
aus Samen gezogen. Ein Jahr alt, werden diese in Gruppen von 5—6
Stück in die Theefelder versetzt. In Sträuchern sind die Blätter im
Herbst besser vor Reif und im Sommer vor dem Sonnenbrand ge-
schützt. Im Y. r. können wir eine einzelne Pflanze mit ihren weissen
Blüten sehen. Erst im 3. Jahre beginnt die Blätterernte. Dann wird
aber jährlich dreimal geerntet, nämlich im April, Mai und September.
Die erste Ernte liefert die feinste Sorte, den sog. „Kaiserthee", weil der
grösste Teil desselben am kaiserlichen Hofe verbraucht wird. Die letzte
Ernte ist für die „Barbaren" gut genug. Man unterscheidet den schwarzen
und grünen Thee. Unser Bild veranschaulicht die Zubereitung des
letzteren: einer trägt in zwei Körben die frischgepflückten Blätter unter
eine Halle. Hier steht ein langer Ofen. In den Pfannen desselben werden
die Blätter erhitzt, dann mit den Händen geknetet und zuletzt auf dem
schrägen Gestell (vor der Halle) an der Sonne getrocknet. Der Thee ist
das wichtigste Getränk der Chinesen. Er vertritt in China das Trinkwasser,
das fast überall sehr schlecht ist. — Der H. unseres Bildes* lässt ein
chinesisches Gehöft und einen Tempelhain mit einer Pagode erkennen.
4. Ein anderes Haupterzeugnis Chinas ist die Seide. Bild 83 d
stellt eine Seidenweberei dar. Die Seide ist das Puppenkleid des
Seidenspinners, der es mittels zweier Wärzchen im Munde und bestän-
diger Drehung des Kopfes aus einem Spinnstoff seines Leibes in 300 m
lange Fäden spinnt. Die feinen Seidenfäden werden vorsichtig mit
einem Haspel abgewunden. Aus den zarten aber festen Fäden werden
Bänder, Tuche, Kleiderstoffe verfertigt.
5. Bild 69 b lässt einen Blick in das Leben und Treiben einer der
Hauptstrassen von Peking thun. Die Centralstrasse ist breit, regelmässig
und hat zu beiden Seiten reich ausgestattete Läden. Sie bietet so recht
das Bild eines ständigen Jahrmarktes. Die Dächer der meist zweistöckigen,
dichtbewohnten Holzhäuser sind zeltartig ausgeschwungen. Zahllose
Wagen und Karren, ganze Reihen von Kamelen bringen das Gemüse vom
Lande in die Riesenstadt. Von dem Lärm und dem Menschengewühl
kann ein Europäer sich kaum einen Begriff machen. Dennoch herrscht,
weil die Polizei sehr streng ist, meist die grösste Ordnung und Sicherheit in
der Stadt. Vergi. Bild 91b die alte hochgewölbte Marmorbrücke in Peking.
*) In der Ebene wird nirgends Thee angebaut, weil der Regen ablaufen muss.
TM Hauptwörter (50): [T0: [Blatt Baum Pflanze Blüte Frucht Wurzel Blume Erde Zweig Stengel], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T16: [Auge Kopf Körper Hand Haar Fuß Gesicht Blut Haut Brust]]
TM Hauptwörter (100): [T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T28: [Blatt Blüte Pflanze Baum Wurzel Frucht Stengel Zweig Erde Samen], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T123: [Haar Mann Kopf Frau Hand Fuß Kleidung Mantel Hut Schuh]]
Extrahierte Ortsnamen: China Bergeshang China Chinas Peking Peking