Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 13

1911 - Erfurt : Keyser
— 13 — chensmühle an der Gera) eine Furt durch die Gera herstellen (?), damit man mit dem Vieh von dem einen User an das andere kommen konnte. An dieser Stelle wurde dann ein Dors erbaut, welches nach dem König und der Furt Erpessmt, auch Erphesfnrt, genannt wurde. Es geschah dies etwa um das Jahr 325 n. Chr. Später wurde das Dors nebst dem dabei gelegenen Schilderode durch Zwischenbauten verbunden, daß sie einen einzigen Crt, Erfurt, ausmachten. Aus Erpes folgte König Hoher. Sein Sohn soll das Schloß Moleberg, die Mühlburg, erbaut haben (319 oder 349). — Die nächsten 100 Jahre herrschte in Thüringen tiefer Friede. Das wurde aber anders, nachdem Günther, damals Gunthahar genannt, zum Kriegskönig gewählt worden war. Er verband sich mit dem Frankenkönige Chlodius (428—448) zu einem gemeinschaftlichen Kriegszuge gegen den römischen Feldherrn Aetins. Da ihm aber die Thüringer Großen die Heeressolge verweigerten, trat er von dem Bündnis zurück. Nun wurde Ehlodius am Nie-derrhein (430) von Aetins besiegt. Ueber den Wortbruch Günthers erbittert, siel der Frankenkönig später in Thüringen ein und machte das Land seinem Reiche zinsbar. Um aber den Thüringern das Joch leicht zu machen, ließ er die Kriegskönigswürde bestehen; nur brachte er es dahin, daß man seinen Stiessohn Merwig wählte. König Günther war darüber sehr erzürnt und saun ans Rache. Bald fand sich auch eine günstige Gelegenheit. Der Hunnenkönig Attila drang mit einem gewaltigen Heere von 700 000 streitbaren Männern über den Rhein, um Gallien und Franken zu erobern, und König Günther sandte ihm einen treugebliebenen Heerhausen zu. Ucberall, wohin die wilde Horde kam, wurde geraubt und das Land verwüstet, so die Städte Straßburg. Speier, Worms, Mainz und Trier. Endlich wurde das Hunnenheer ausgehalten. Auf den katalannischen Feldern kam es zu einer furchtbaren Schlacht, in welcher die vereinigten Römer, Goten, Franken und Burgun-den Sieger blieben. Attila mußte den Rückzug antreten. Kaum die Hälfte feiner Mannschaft rettete er bei Köln über den Rhein. König Günther ließ ihn zu sich nach Jsanach einladen. Attila kam in das Thüringer Land und wohnte am Hofe Günthers, der wieder zu Macht und Ansehen gekommen war. Günther hatte eine schöne Tochter, Kriemhilde, welche Attila zur Gemahlin nahm. Nun herrschte er zu Eisenach selbst wie ein König, berief die vornehmsten Thüringer zu sich, ernannte sie zu Heerführern und schenkte ihnen verschiedene Dörfer. Der Festjubel dauerte einige Monate. Da erhielt Attila die Botschaft, daß steh germanische Volksstämme im Süden und Osten des Reiches gegen ihn erhoben hätten. Er verließ darum Eisenach und zog nach Italien. Der von den Thüringern erwählte König Merwig soll ein kluger, umsichtiger und tapferer Herrscher gewesen fein. Er erbaute der Sage nach viele Ortschaften, gründete Arnstadt, umgab Merse-

2. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 228

1902 - Karlsruhe : Lang
— 228 — Hier wie dort riefen die Hörner zum Streite, hier wie dort rückte man todesmutig zum Angriff. Zuerst schleuderte man nur die Wurfgeschosse; aber bald stürmten die Germanen gegen den Feind vor. In der Rechten die Lanzen schwingend, flogen sie in die Geschwader der römischen Reiter. Furchtbar ertönte ihr Kampsgeschrei; schrecklich war der Anblick des wallenden Haupthaares; aus ihren Augen sprühte das Feuer der Kriegswut. Die römischen Soldaten aus dem linken Flügel hielten sich wacker gegen die heranstürmenden Alemannen; die Reiter aus dem rechten Flügel dagegen flohen in ausgelöster Ordnung zurück. Als Julian sah, daß die Reiter in der Flucht ihr Heil suchten, warf er sich ihnen entgegen, und es gelang ihm, alle zu ihrer Pflicht iu die Schlacht zurückzuführen. Der Kampf begann von allen Seiten aufs neue. Stark waren die Alemannen und von hohem Wuchs; doch waffengeübter waren die römischen Soldaten. Die Alemannen waren von wilder, stürmischer Tapferkeit und trotzten auf ihre gewaltige Körperkraft, die Römer befaßen besonnene Vorsicht und vertrauten ihrem ausharrenden Mute. Wurden die Römer zurückgedrängt, so wußten sie das Verlorene durch das Übergewicht ihrer Waffen wiederherzustellen. Übermannte den Alemannen endlich die Ermattung, so sank er auss Knie und schlug noch in dieser Stellung aus den Feind los. Endlich erlahmte die Kraft der Germanen. Schrecken kam über sie. Die Römer hieben ans die Fliehenden ein; und versagten ihnen die Schwerter, krummgebogen durch den häufigen Gebrauch, den Dienst, dann wurden die Barbaren mit ihren eigenen Schwertern niedergestoßen. Manche suchten sich über den Rhein zu flüchten. Vom Ufer aus warfen die Soldaten ihre Geschosse aus die schwimmenden Alemannen. Wer nicht schwimmen konnte, klammerte sich an einen guten Schwimmer und zog ihn mit sich in die Tiese. Einige durchfurchten ans ihren Schilden die Wogen und gelangten glücklich ans andere User. Unterdessen hatte König Chnodomar Gelegenheit zur Flucht gefunden. Schon war er nahe ant Ufer des Rheines, da geriet er auf weichen Moor gründ und stürzte vom Pferde. Er raffte sich noch einmal ans, um sich auf einen benachbarten Hügel zu retten. Doch er suchte vergebens sich zu verbergen. Die Römer erkannten ihn und umstellten die bewaldete Höhe sorgfältig mit Posten. Als Chnodomar keinen Ausweg fah, ergab er sich freiwillig; er trat aus dem Gehölze hervor und mit ihm sein Gefolge von 200 Mann. Sie hätten es für schimpflich gehalten, den König zu überleben oder für den König nicht den Tod zu erleiden, wenn es das Geschick so wolle. Mit dem Könige boten sie ihre Hände dar und ließen sich fesseln.

3. Bergers Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1902 - Karlsruhe : Lang
klein und gedrungen, sein Gang stolz, seine Augen feurig. Er hatte von sich die Meinung, er sei zum Herrn der Welt bestimmt. Um die Kaiserstadt Konstantinopel zu erobern, zog Attila über die Donau. Allein die griechische Prinzessin Pulcheria brachte ihn von seinem Plane ab. Sie sandte ihm unermeßlich viel Geld und ließ ihm sagen, gegen Sonnenuntergang seien noch schönere und reichere Städte. Nun zog Attila mit 500000 Kriegern gegen Westen, bis er nach Konstanz kam. Bei Konstanz setzten die Hunnen über den Rhein und kamen durch die Schweiz in das Elsaß. Aus ihrem ganzen Zuge hausten sie fürchterlich. Städte und Dörfer wurden niedergebrannt. Die Felder wurden verwüstet, Männer, Weiber und Kinder ohne Erbarmen niedergemetzelt. Attila zog aus dem linken Rheinuser hinab, zerstörte Straßburg und Zabern, drang durch das Lützelburger Tal in Gallien ein und verbrannte auch Metz. Ihm stellten sich der Westgotenkönig Theodorich, der Franken-könig Merovüus und der römische Statthalter Aetins entgegen. Auf den katalannifchen Feldern, bei Chalons an der Marne, wurde die Entscheidungsschlacht geschlagen. Vom Morgen bis zum Abend dauerte der Kampf. Der König Theodorich fiel. Schon glaubte Attila, er fei Sieger. Da machte des Westgoten-königs Sohn Thorismuud noch einen Angriff, um feinen Vater zu rächen. Die Schlachtreihe der Hunnen wurde durchbrochen, Attila mußte fliehen und mit ihm der Rest seines Heeres. Hunderttausend Hunnen lagen tot aus dem Schlachtselde, viele Tausend wurden ans der Flucht erschlagen. Dies geschah im Jahre 451. Im folgenden Jahre unternahm Attila einen Zug gegen Rom. Die Einwohner der Stadt Aqnileja flohen vor den Hunnen . auf die kleinen Inseln an der Mündung des Po. Hier gründeten sie eine neue Stadt, Venedig mit Namen. Als Attila sich der Stadt Rom näherte, kam ihm der greise Papst Leo entgegen. Er bat um Schonung der Stadt. Die Bitte des Papstes bewirkte, daß Attila Rom verschonte. Er wollte nach Ungarn zurückkehren; aber er starb aus dem Wege eines jähen Todes. Seine Söhne wurden uneinig, und dadurch zerfiel das Hunueu-reich. Die Hunnen wurden aus Italien vertrieben und zogen nach Ungarn, wo sie später auch vertrieben wurden. Iv. Won den fränkischen Königen. 1. Chlodwig. Die Franken wohnten nördlich vom Main aus beiden Ufern des Rheines. Der Name Franken bezeichnet nicht einen einzelnen Volksstamm, sondern einen Bund mehrerer Völkerschaften. Frank

4. Das Mittelalter - S. 20

1893 - Leipzig : Dürr
— 20 — und auf den Catalannischen Feldern bei Troyes maßen sie (451) in einer weltberühmten Schlacht ihre Kräfte. Vom Morgen bis zum Abend wurde mit blinder Wut gekämpft, Theodorich, der tapfere Westgotenkönig, fiel, aber fein Sohn Torismnnd übernahm die Führung des Heeres. Als die Sonne sank, zog sich der Hunnenkönig in feine Wagenburg zurück. Das furchtbare Ringen war unentschieden geblieben, Attila hatte nicht gesiegt. Auch ant folgenden Tage wagte er nicht, den Kampf zu erneuern. Aetius sah sich in einer sonderbaren Lage. Den Erfolg des Schlachttages hatte er vorzüglich den tapferen Westgoten zu danken, und diese fürchtete er am meisten. Kam es noch einmal zu einem Zusammenstoß mit den Hunnen, trugen die Westgoten wieder den Preis davon, so betrachteten sie ohne Zweifel ganz Gallien als ihre Beute. Lieber wollte er Attila ruhig abziehen lassen, als selbst von den Germanen aus dem Lande gedrängt werden. Er überredete deshalb Thorismund, nach Toulouse zu eilen und sich vor allem die Nachfolge in feinem Reiche zu sichern. Die Westgoten verließen das Heer. Bald darauf brach auch Attila auf und schlug die Richtung nach Osten ein. Aetius hinderte ihn nicht, den Rhein zu überschreiten, vielleicht fürchtete er, der gereizte und zu verzweifelter Notwehr getriebene Feind könnte ihm gefährlicher werden, als der abziehende. Es läßt sich denken, daß Attila den Mißerfolg feines Unternehmens nicht so leicht verschmerzte. Im folgenden Jahre erschien er plötzlich, ans den Alpen hervorbrechend, in Italien. Die Stadt Aquileja ant Adriatischen Meere war zuerst feinem Angriffe ausgesetzt. Nach dreimonatlicher, schwerer Belagertutg eroberte er es und übergab es feinen Scharen, die mit hunnischer Lust raubten, brannten und mordeten. Die Einwohner, welche sich durch die Flucht retten konnten, bargen sich in den Strandfümpfen, Lagunen, und legten den Grund zu Venedig. Von Aqnileja ans durchzog Attila die Po ebene, alles, was ihm widerstand, niederwerfend. Viele Städte wurden zerstört, die größeren, wie Pavia und Mailand, kauften sich mit großen Summen los. Blut und Asche, Jammer und Verwüstung bezeichneten den Weg des schrecklichen Hunnenkönigs. „Wohin mein Pferd den Huf fetzt," sagte er selbst, „da wächst kein Gras mehr". Schon lenkte er seinen Marsch auf Rom zu, nur mit Mühe vermochte ihn Aetius auszuhalten, während Valentinian mit ihm unterhandelte. Das Beste aber soll der römische Bifchof, Leo der Große, gethan haben. Seiner Beredsamkeit, sagt man, ist es gelungen, den wilden Eroberer von der heiligen Stadt zu entfernen. Vielleicht hat er ihn an Alarichs Schicksal erinnert, der bald nach der Einnahme Roms starb. Mit dem Golde beladen, das

5. Das Mittelalter - S. 11

1893 - Leipzig : Dürr
— 11 — Donau zusammendrängten. Auf ihreu Wunsch wurden 200 000 streitbare Männer mit Weib und Kind über den Strom gesetzt. Der Kaiser wollte, daß die Angekommenen sogleich in einzelne Haufen getrennt in die ihnen überlassenen Lcmdstrecken zwischen der Donail und dem Balkangebirge (in dem jetzigen Nordbulgarien) abgeführt würden, allein die habgierigen Statthalter hielten sie lange ans, um von ihrer Not Gewinn zu ziehen. Sie verkauften ihnen die Lebensmittel zu hohen Preisen und fuhren damit fort, bis die Goten, aller Mittel bar, Weib und Kind als Zahlung hingeben mußten, um nicht Hungers zu sterben. Eine dumpfe Gährung, Wut und Verzweiflung bemächtigte sich der Masse des gotischen Heeres. Um dasselbe doch noch zu bändigen und um endlich die anbefohlene Trennung ins Werk zu fetzen, zogen die Statthalter die Truppen vom Donanufer herbei. Dies hatte aber zur Folge, daß nun noch mehr gotische Scharen über den Fluß herüberkamen. Unterdes brachte ein verräterischer Anschlag auf die Führer die Empörung der eingeschlossenen Westgoten zum Ausbruch. Ein Statthalter (Lnpicinns) lud Fritigern und seinen Freund Alariv zu einem Gastmahle ein, um sie im Weinrausche ermorden zu lassen. Zuerst sollte ihr Gefolge niedergehauen werden, aber der Lärm, der dabei entstand, drang bis zu den Fürsten; sie erkannten den Verrat, ergriffen die Waffen und schlugen sich glücklich durch bis zu den Ihrigen. Nun war der Krieg erklärt; rachedürstend warfen sich die Westgoten auf die Römer, überwanden sie und versahen sich mit den besseren Massen der Gefallenen. Fritigern rief die Ostgoten, sowie alanische und hunnische Scharen, welche in deren Gesolge ebenfalls die Donan überschritten, zu sich. Mit echt barbarischem, wildem Grimme fielen die Germanen über die offenen Dörfer und weniger befestigten Landstädtchen her, mordeten und Plünderten, fo viel sie konnten, und zogen von Ort zu Ort, namenloses Elend und entsetzliche Verwüstung hinter sich zurücklassend. Das brachte die römische Welt in Bewegung. Aus dem Orient und aus Italien eilten Truppen herbei, Valens selbst stellte sich an die Spitze des Heeres, und bei Adrianopel kam es zur Schlacht (378). Sie ging für die Römer verloren. Die grimmigen Westgoten und ihre ostgotischen, alanischen und hunnischen Verbündeten behaupteten das Schlachtfeld, Valens selbst fand bei der furchtbaren Verwirrung, welche die Flucht der Seinen erzeugte, den Tod. Die Westgoten aber stürmten weiter, in grauenhafter Weise alles verheerend; nur Adrianopel und Konstantinopel, die großen Städte, wiederstanden. Bis zu Italiens Grenzen am Adriatischen Meere und bis zum Schwarzen Meere brach die römische Kulturwelt unter den schweren Tritten der germanischen Heerscharen zusammen. Pfalz, Geschichte. H. 2

6. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 14

1880 - Halle : Anton
14 Während seine Tischgenossen aus Gold und Silber speisten aß er von hölzernem Geräthe. Feinere Gerichte verschmähte er, Fleisch war seine fast einzige Nahrung. Schlicht war auch sein Kleid, es zeiate keine andre Sorgsalt, als das es rein wär. Hart bedrängte er das oströmische 9?eich ; immer größer wurden seine Forderungen; da erklärte der tapfere morgenländische Kaiser seinen Tribut fordernden Gesandten: „Gold habe ich nur für meine Freunde aber Stahl für meine Feinde." Nun wandte sich Attila dem Abends lande zu, das ihm leichtere Beute versprach. Im Jahre 451 unternahm er einen Stoß gegen das weströmische Reich. Verheerend zog er mit mehr als einer halben Million Kriegern an der Donau hinauf, überschritt den Rhein und brach in Gallien ein. Wohin der Huf seines Pferdes trat, da wuchs kein Gras mehr, die Städte wurden zerstört, das Land zur wüsten Einöde gemacht. Einst hatten die Römer ganz Gallien besessen; jetzt gehörte ihnen nur noch der mittlere Theil; den Norden hatten die Franken, den Osten die Burgunder, den Süden die Westgothen in Besitz genommen. Nun drohte allen gemeinsam Gefahr. Da vereinigte sich der römische Statthalter Aktivs mit Franken, Burgundern und Westgothen und stellte sich Attila bei Chalons an der Marne entgegen. Furchtbar entbrannte der Kampf; wohl 180000 Leichen deckten das Schlachtfeld, und ein durch das Gefilde rinnender Bach schwoll von dem in ihm zusammenströmenden Blute hoch an. Furchtbar war auch die Erbitterung der Streitenden, drei Tage lang kämpften nach dem Glauben des Volkes die Geister der Erschlagenen in den Lüsten noch fort. Attila wurde geschlagen. Am Abend zog er sich in seine Wagenburg zurück. Hier ließ er aus den Sätteln seiner Reiterei einen Scheiterhaufen errichten; auf ihm wollte er sich verbrennen, wenn Aötius am andern Morgen den Kampf erneuern würde. Doch der Angriff unterblieb, und Attila kehrte nach Ungarn zurück; die christliche und germanische Welt war vor der hunnischen Barbarei gerettet. Schon im folgenden Jahre unternahm er einen zweiten Stoß gegen Westrom. Diesmal brach er in Italien ein und zerstörte eine Menge oberitalienischer Städte. Viele Einwohner der verwüsteten Orte retteten sich auf die an der Küste gelegenen Inseln des adriatischen Meeres und gründeten Venedig. Attilas Ziel war Rom; allein er erreichte es nicht: eine in seinem Heere ausgebrochene Seuche, die Bitten des römischen Bischofs Leo und reiche Geschenke bewogen ihn zum Abzug aus Italien. Er hatte gedroht, er werde wiederkommen; aber plötzlich starb er 453 an einem Blutsturz. Seinen Leichnam legte man in einen goldenen Sarg, diesen stellte man in einen silbernen und beide in einen eisernen; dann wurde er mit vielen Schätzen begraben. Die Sklaven, die das Grab bereitet hatten, wurden getödtet, damit sie die Ruhestätte des großen Königs nicht verrathen möchten.

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 15

1918 - Leipzig : Voigtländer
I — 15 — einem sehr großen Dorfe sein Palast, wie die andern Däuser nur aus Holz erbaut, doch mit weiten hallen umgeben und prächtig ausgestattet Von hier aus verbreiteten feine Befehle Schrecken über ferne Nationen. tttan jagte, wenn er sein Schwert in die Erde stieße, so hätten hundert Völker gebebt und Rom und Konstantinopel in ihren Grundfesten gezittert. (Er selbst nannte sich Gottesgeißel. Und wahrlich: alles (and, das er betrat, erfuhr es, daß er wirklich eine Geißel (Bottes, eine Suchtrute der Völker war. 5. attilas Verheerungszug. Attilas Herrschaft reichte von den Grenzen Asiens bis tief nach Deutschland hinein. Aber das genügte ihm nicht: auch den Westen (Europas bis zum Ozean hin wollte er besitzen. Darum brach er mit einem Heere von mehr als einer halben Million Kriegern auf, zog alles vor sich niederwerfend durch Österreich Und Bayern und ging dann über den Rhein nach Frankreich. Sein 3ug glich dem der Heuschreckenschwärme, welche die Saatfelder in wenigen Stunden zur Wüste machen. (Eine Ülenge blühender Städte sank in Schutt und Asche. Plünderung, Mord und Brand herrschten Überall, wo sich die wilden Scharen hinwälzten. 6. Die Hunnenschlacht (451). In dieser Not verbanden sich Römer und deutsche Völker (Westgoten, Franken usw.), dem Welt-sturmer gemeinsam entgegenzutreten. Auf den katalaunischen Ebenen in Frankreich, nahe bei der jetzigen Stadt Troqes, stießen die feindlichen Heere aufeinander. Hier fand die große Hunnenschlacht statt, die entschied, ob (Europa hinfort den Deutschen oder den Hunnen gehören sollte. (Es war ein fürchterlich blutiger Kampf, ein grauenvolles würgen. So grimmig war die Wut der Streitenden, daß die Sage erzählt, noch drei Tage nachher hätten die Geister der (Erschlagenen in den Lüften miteinander gerungen. Gegen 200000 Tote sollen geblieben sein. Aber der Hunnenkönig ward geschlagen und mußte mit den Überbleibseln seines Heeres nach Ungarn zurückkehren. 7. attilas Ende. Freilich war Attila noch stark genug, im nächsten Jahre einen (Einfall in (Dberitalien zu machen. Doch das war seine letzte Heerfahrt. Bald darauf starb er. Sein Leichnam wurde in Einen goldnen Sarg gelegt, den ein silberner und zuletzt ein eiserner ^schloß. Waffen, Pferde und Kostbarkeiten wurden mit ihm begraben, die Gefangenen aber, die das Grab gemacht hatten, getötet, damit die Ruhestätte des hunnenhelden nicht verraten werde. Nach Attilas Tode zerfiel fein Reich: die unterjochten Völker machten sich nieder frei, und die Hunnen verschwanden allmählich aus (Europa.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 109

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 109 — wertn sich nur ein Käufer findet." Aber Marius war unbestechlich. Mit Hilfe seines Unterfeldherrn Sulla besiegte er Jugurtha und nahm ihn gefangen. Nun übertrugen die Römer Marius den gefahrvollen Kampf gegen die Cimbern und Teutonen. 3. Der Teutonen Untergang. Zuerst zog er gegen die Teutonen, die von dem südlichen Frankreich her in Italien einbrechen wollten. Am Rhoneflusse schlug er ihnen gegenüber ein verschanztes Lager aus. Dort hielt er sich lange ruhig, um seine Krieger erst an den Anblick der schrecklichen Feinde zu gewöhnen. Selbst durch den Hohn der streitlustigen Deutschen, welche die zögernden Römer der Feigheit beschuldigten, ließ er sich nicht zum Kampfe bewegen. Endlich, als die Teutonen in langem Zuge an seinem Lager vorüber nach Italien zogen, folgte er und lieferte ihnen an einem günstig gelegenen Orte eine Schlacht. Die römische Kriegskunst erfocht über die ungezügelte Tapferkeit der Deutschen den Sieg: die Teutonen wurden gänzlich geschlagen. 4. Der Cimbern Vernichtung (101). Unterdessen waren die Cimbern über die Alpen in Italien eingedrungen. Kecken Mutes waren sie aus ihren großen hölzernen Schilden von den steilen, schnee-und eisbedeckten Gipseln der Berge hinabgefahren, hatten Felsen losgebrochen, Bäume ausgerissen und in die Alpenströme geschleudert, um sich Übergänge zu bahnen, und ergossen sich jetzt verheerend über die herrlichen Gefilde Oberitaliens. Da kam Marius und führte fein siegreiches Heer auch gegen sie. Er stellte seine Soldaten so, daß die glühende Sommersonne den Feinden ins Gesicht brannte und der Wind ihnen Sand und Staub in die Augen jagte. Das wirkte. Obgleich die vorderen Reihen der Cimbern sich Manu an Mann mit Ketten gebunden hatten, um nicht vom Platze zu weichen, obgleich die Weiber hinter den Reihen jeden Flüchtling mit Beilen niederhieben: das deutsche Heer wurde gänzlich aufgerieben. So rettete Marius sein Vaterland vor einer Gefahr, in der die Römer zuerst die kriegerische Kraft des deutschen Volkes hatten kennen lernen. 52. Marius und Sulla* 1. Sulla, der Nebenbuhler des Marius. Durch den Sieg über die Teutonen und Cimbern hatte Marius das höchste Ansehen in Rom erlangt; vor allem wurde er der Liebling des geringen Volkes, weil er aus dessen Mitte hervorgegangen war und sich stets zu ihm hielt. Aber neben ihm war inzwischen ein andrer Mann empor-

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 89

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
I. Die Völkerwanderung. 89 Worms, Straßburg, Speier, Reims, und machten das Laud zur Wüste. Dieselben Horden wandten sich auch 409 nach Spanien und verheerten es gleichermaßen. Dann mußte Britannien den von Schottland eindringenden Picten und Scoten überlassen werden; und die Briten riefen die Angelsachsen ans Deutschland zu Hilfe, welche nun selbst im Lande blieben. So hatte das Reich wichtige Provinzen verloren. Unterdessen wurde Stilicho ermordet; und Alarich, bitter gekränkt, kehrte nach Italien zurück. Des Kaisers Minister fuhren fort, ihn zu reizen, und so rückte er 410 racheschnaubend vor Rom. Er brachte der Sündenstadt das erste Wehe. Um Mitternacht wurden die Thore durch Verrath geöffnet; Trompeten und Flammen weckten die Bewohner. Alarich forderte seine Leute auf, sich mit der Beute eines weichlichen Volkes zu bereichern, die Wehrlosen dagegen und die Kirchen zu schonen. Die Straßen wurden mit Leichen bedeckt und ein beträchtlicher Theil der Stadt sank in Asche. Die Beute an Gold, Edelsteinen, Gefäfsen, Seide, Pnrpnr war unermeßlich. Nach fünf Tagen verließ Alarich die Stadt; und schon im Begriffe, auch Sicilien zu überwältigen, wurde er von schnellem Tode weggerafft (411). Im Bett eines Flnffes bei Consentia liegt er mit reichen Schätzen begraben; noch ruhen nnentdeckt unter den Wellen die Gebeine des großen Gothenkönigs. Sein Gefolge zog sich nach Spanien zurück und gründete dort das weft gothische Reich, das anfangs auch über Südgallien sich erstreckte und bis 711 bestand. 3. Die Vandalen und Hunnen. § 37. Unterdessen starb der nichtswürdige Honorins (423). Bis jetzt war seinem Reiche fast nur noch Afrika unangetastet geblieben. Auch dieses sollte verloren gehen. In Spanien nämlich machten sich neben den Westgothen die vorher eingewanderten Vandalen unter ihrem König Genserich oder Geiser ich mächtig. Der war klein von Statur, aus einem Fuße hinkend, aber jeder Kriegs- 4 **

10. Römische Geschichte von 133 bis Augustus - S. 7

1913 - Leipzig [u.a.] : Teubner
3. Der Timbernkrieg 7 den Feuersbrunst auf die Gegner ein; niemand vermochte ihrem An-sturm zu widerstehen, alle, auf die sie trafen, wurden ihre sichere Beute, fluch zahlreiche starke Heere der Römer und deren Feldherren, die das jenseitige Gallien hatten verteidigen sollen, waren von ihnen schmählich vernichtet worden, vornehmlich diese Niederlagen der Römer hatten in ihnen den Entschluß geweckt, gegen Rom selbst zu ziehen. Als die Römer von vielen Seiten so bedrohliche Nachrichten erhielten, riefen sie Marius herbei, um ihm die Führung in diesem Kriege zu übertragen. b) Die Schlacht bei Dercellä. plutarch, Marius 24—27. Marius begab sich nun zu (Eatulus, machte diesem wieder Ittut1 und lieft feine eigenen (Truppen aus Gallien kommen. Als diese eingetroffen waren, ging er über den Po, um die Barbaren am weiteren Eindringen in Italien zu hindern. Bojorix, der König der Cimbern, ritt mit wenigen Begleitern an das römische Lager heran und ließ an Marius die Aufforderung ergehen, Tag und Ort für die Schlacht zu bestimmen, in der er mit ihm um den Besitz des Landes kämpfen wolle. Marius gab zur Antwort, noch nie hätten Me Römer für eine bevorstehende Schlacht vom Feinde Ratschläge entgegengenommen, doch wollten sie den Cimbern in diesem Punkte willfahren. So bestimmten sie denn den dritten Tag für die Schlacht und als Kampfplatz die Ebene von Dercellä, die den Römern die Möglichkeit bot, ihre Reiterei gut zu verwenden und ihre Heeres-massen zu entfalten. Am festgesetzten Tage rückten beide Heere zur Schlacht aus. (Eatulus hatte 20 300 Mann, die Streitkräfte des Marius beliefen sich auf 32 000 Mann; diese verteilte er auf die beiden Flügel, während sich (Eatulus in der Mitte der Schlachtlinie aufstellte. So berichtet Sulla, der selbst am Kampfe teilgenommen hat. Das Fußvolk der Timbern rückte in ruhiger Haltung aus dem Lager hervor und nahm eine Aufstellung, deren Tiefe an Ausdehnung der Front gleichkam; jede Seite (dieses Dieretfs) war 30 Stadien lang. Die Reiter zählten 15 000 Mann; in glänzenden Rüstungen sprengten sie heran: sie trugen Helme, die den Rachen furchtbarer Tiere glichen oder sonst eigentümliche Gestalt zeigten; auf den Helmen hatten sie Haarbüsche in Form von Flügeln, durch die sie noch größer erschienen, als sie tatsächlich waren; mit eisernen panzern waren sie angetan, an ihren Armen glänzten große weiße Schilde. Jeder Reiter führte einen Wurfspieß mit doppelter Spitze, im Nahkampf gebrauchten sie mächtige, wuchtige Schwerter. Die Reiterei ging nun nicht auf die Front der Römer ' f1 Während Ttcartus in Gallien die Teutonen besiegte, wurde (Tatulus in Italien von den Cimbern hart bedrängt.
   bis 10 von 316 weiter»  »»
316 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 316 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 11
1 269
2 12
3 23
4 2671
5 310
6 84
7 385
8 156
9 188
10 2354
11 537
12 15
13 52
14 61
15 51
16 540
17 120
18 121
19 73
20 1590
21 91
22 531
23 4606
24 70
25 21
26 497
27 352
28 150
29 44
30 57
31 144
32 248
33 176
34 81
35 29
36 170
37 2191
38 199
39 117
40 164
41 47
42 325
43 741
44 241
45 830
46 517
47 26
48 11640
49 143

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 44
2 1
3 4
4 6
5 6
6 2
7 1
8 0
9 12
10 1
11 4
12 4
13 2
14 1
15 1
16 61
17 93
18 4
19 22
20 0
21 17
22 1
23 252
24 2
25 4
26 4
27 0
28 10
29 5
30 3
31 2
32 0
33 10
34 0
35 0
36 6
37 3
38 2
39 5
40 0
41 2
42 9
43 12
44 2
45 14
46 0
47 0
48 0
49 5
50 0
51 10
52 0
53 12
54 19
55 62
56 3
57 5
58 1
59 21
60 1
61 2
62 2
63 1
64 0
65 280
66 12
67 4
68 3
69 1
70 0
71 5
72 3
73 3
74 5
75 11
76 22
77 44
78 3
79 0
80 16
81 2
82 66
83 11
84 5
85 2
86 0
87 3
88 4
89 9
90 2
91 1
92 46
93 5
94 25
95 3
96 6
97 1
98 53
99 3

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 1188
1 195
2 2088
3 793
4 976
5 565
6 851
7 438
8 178
9 6859
10 1294
11 183
12 2178
13 610
14 129
15 317
16 691
17 7587
18 1620
19 893
20 78
21 9788
22 85
23 190
24 628
25 1536
26 1676
27 571
28 110
29 413
30 2244
31 358
32 77
33 4866
34 394
35 3760
36 303
37 438
38 650
39 1889
40 677
41 150
42 396
43 1228
44 1362
45 413
46 688
47 645
48 638
49 440
50 4044
51 2066
52 651
53 559
54 1747
55 1634
56 482
57 582
58 424
59 8712
60 3428
61 1605
62 713
63 138
64 241
65 4823
66 433
67 2192
68 555
69 2199
70 592
71 3558
72 826
73 1268
74 61
75 1858
76 345
77 547
78 402
79 870
80 1813
81 11208
82 689
83 61
84 182
85 339
86 262
87 593
88 1806
89 481
90 224
91 1420
92 1449
93 842
94 1255
95 93
96 443
97 3193
98 619
99 709
100 5478
101 28
102 3939
103 2116
104 74
105 688
106 637
107 192
108 83
109 30
110 1536
111 1082
112 2615
113 157
114 986
115 162
116 549
117 1653
118 499
119 346
120 67
121 16152
122 706
123 852
124 1106
125 1145
126 179
127 428
128 787
129 1696
130 626
131 5069
132 258
133 325
134 193
135 441
136 1782
137 89
138 127
139 223
140 12506
141 6824
142 8391
143 8050
144 1092
145 1882
146 514
147 635
148 206
149 1052
150 742
151 1186
152 1969
153 499
154 804
155 6592
156 13519
157 1498
158 413
159 102
160 131
161 1132
162 146
163 318
164 91
165 325
166 965
167 732
168 301
169 1195
170 4475
171 1196
172 215
173 1229
174 979
175 3241
176 1580
177 3958
178 155
179 1227
180 134
181 245
182 5316
183 4369
184 267
185 182
186 428
187 134
188 281
189 217
190 88
191 421
192 316
193 86
194 239
195 116
196 2338
197 1890
198 7159
199 567