Schulbuchtyp (WdK): Hilfsbuch, Lehrer- und Schülerbuch
Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Schulformen (OPAC): Höhere Lehranstalt
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
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Gundamak — Halicarnassus.
Ghindamak, Ort in Afghanistan, östlich von Kabul. — 1879, 26. V Vertrag zwischen Ja-kub Khan von Afghanistan und dem englischen General Roberts.
Gilttenstein, Dorf in Nieder-österreich, westnordwestlich von Aviener-Neustadt. — 1330,
13.1. stirbt hier Friedrich der Schöne von Habsburg.
Gruttönen sieh Groten. Grytheuin oder Gythium (L.)
(to Tvüslov oder Tvd-iov), Kriegshafen der Spartaner, am lakonischen Meerbusen, südöstlich von der Mündung des Eurotas.
H.*
Habsburg, die, Burg im Kanton Aargau, auf dem rechten Ufer der Aar, wenig oberhalb der Mündung der Reufs. — Stammburg des gleichnamigen Fürstengeschlechtes, 1020 von Bischof; rf'emer von Straisourg erbaut.
Häddesi, die, Name der Stadtbewohner Arabiens.
Hadria sieh Adria.
Hadriäni moles (L.), die, oder Mausoleum Hadriäni (L.), das, Grabmal Hadrians im Nord westen Roms, auf dem rechten Tiber-i ufer; heute die Engelsburg.
Hadriani yallurn sieh Pikten-wall.
Hadrumetum (L.) ’Atyvfiri-rog), Stadt an der Westküste der Kleinen Syrte; Kolonie der Phönicier, von Justinian neu befestigt erhielt sie den Beinamen So-züsa (2a)£ov(fa)i woraus ihr heutiger Name Susa entstanden ist.
Hagelberg,Dorf im Süd westen der Provinz Brandenburg, süd-lichvon der Stadt Brandenburg,
nordnordw^estlich von Wittenberg, westlich von Belzig. — 1813, 27. Viii. Sieg des preufsischen Generals von Hirschfeld über eine französische Abteilung unter Girard.
Hainau, Städtchen in Schlesien, westnordwestlich von Liegnitz. — 1813, 26. V. siegreiches Reitergefecht einer preufsi-scheu. Abteilung gegen eine französische Division.
Haliacmon (L.) (6 Altax/ioov), der, Fluß im südlichen Mace-donien, welcher in den ther-maisehen Meerbusen sich er-giefst; heute Yistritza.
Haliartus (L.) (o laxoaqzog)y Stadt in Böotien, am Südufer des Copaissees. — 395 v. Chi’. Sieg der Thebaner und ihrer Verbündeten über die Spartaner unter Lysander, welcher fällt.
Halicarnassus (L.) (rj caxixaq-vaoaog), ionische Kolonie in Doris 2., berühmt durch das Mausoleum, das grofsartige Grabmal des karischen Königs Mau solus. — Heimat Herodots.
* Manche Namen, die sich mitunter mit H -j- Yokal im Anlaut geschrieben finden, aber in der Regel blofs mit vokalischem Anlaut geschrieben werden, sieh unter dem betreifenden Vokal.
TM Hauptwörter (50): [T14: [Athen Stadt Athener Sparta Spartaner Griechenland Krieg Perser Flotte König], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T2: [Athen Stadt Sparta Griechenland Insel Krieg Korinth Peloponnes Theben Staat], T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T108: [Stadt Korinth Griechenland Peloponnes Insel Landschaft Name Athen Sparta Argos]]
Extrahierte Personennamen: General_Roberts Friedrich_der_Schöne_von_Habsburg Friedrich Hadria Hadriäni Hagelberg Girard Herodots
Extrahierte Ortsnamen: Afghanistan Kabul Afghanistan Nieder-österreich H.*
Habsburg Kanton_Aargau Arabiens Adria Hadrians Nord Roms Brandenburg Wittenberg Belzig Hirschfeld Schlesien Liegnitz Böotien Doris
— 96 —
Die größte Erhebung erreicht der Hohe Fläming in dem
201 Meter hohen Hagelberge bei Belzig.
Berg und Dorf erinnern an den durch deu preußischen
General Hirschfeld über den französischen General von Girard
am 27. August 1813 errungenen Sieg. Der denkwürdige Tag
lebt fort in der Erinnerung, und sein Gedächtnis vererbt sich
von Kind auf Kindeskind. In Anerkennung der Tapferkeit
der alten preußischen Landwehr ist am 27. August 1849 eine
pliot. G. Zernsdorf, Belzig
Denkmal auf dem Hagelberge
aus Saudstein gearbeitete kolossale Borussia mit der Preußen-
losung: „Mit Gott für König und Vaterland" errichtet
worden. Zu beiden Seiten steht seit 1872 je ein mächtiges
Festungsgeschütz, das in Metz erobert und von Kaiser Wil-
Helm I. geschenkt worden ist. Die Söhne der branden-
burgischen Landwehr haben es den Franzosen 1870/71 in
den Rücken gegraben, daß sie ihrer Väter wert sind.
Der nördliche Abfall des Hochflämings ist reich an Tälern
und Schluchten, die man Rummeln nennt. Am Anfange
des Planetals erhebt sich der steile Hagen, der auf feiner
Spitze die alte Burg Rabenstein trägt. Auf einer 66 Meter
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T51: [Armee General Schlacht Franzose Truppe Mann Feind Heer Metz Preußen], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T140: [Stadt Franzose Feind Festung Truppe Tag Mann Paris Belagerung Angriff]]
Extrahierte Personennamen: Hirschfeld Girard August August Hagen Rabenstein
739
zwingen. Da nun Kaiser Franz seine Hartnäckigkeit sah,
schloß er sich mit ganzer Macht an die Verbündeten an,
schickte ein Heer nach Italien, ein noch größeres aber, welches
Fürst Schwärzende rg anführte, und er .selbst begleitete,
nach Böhmen, um sich hier mit dem Hauptheere der Verbün-
deten zu vereinigen. Auch Vernadotte, der Kronprinz von
Schweden, trat zu der großen Verbindung, und neue russische
Haufen strömten selbst aus dem fernen Asien herbei. Welcher
Kampf! Ganz Europa beinahe stand unter den Waffen; es
war kein Krieg der Fürsten, wie sonst gewöhnlich, sondern der
Völker. Da sah man den ernsten Deutschen, den abgehärteten
Schweden, den kernigen Russen, den bärtigen Kosackcn, den
braungelben Kalmücken, den wilden Baschkiren, ja selbst den
Sohn der mongolischen Wüste, den nomadisirenden Kirgisen,
und den Bewohner des Caucasus, den stolzen Tscherkaffen in
eisernem Panzerhemde, Alle friedlich beisammen, um den Mann
zu bekämpfen, dessen Herrschsucht Europa zu enge war. Die
meisten Fürsten Deutschlands mußten noch ihm dienen, weil
ihre Länder von seinen Truppen besetzt waren; selbst der sonst
so ehrwürdige König von Sachsen hatte sich aufs neue an
ihn angefchlostcn, und hielt zu seinem und seines Landes groß-
ßen Schaden treu bei ihm aus.
Am 17ten August war der Waffenstillstand zu Ende, und
der große Kampf begann aufs Neue. Napoleon hatte
sein Heer um Dresden versammelt, und machte von hier aus
Angriffe auf die von drei Seiten anrückenden Heere der Ver-
bündeten. Diese aber hatten drei große Heere, mit denen sie
nach Sachsen vorgingen.
Das Haupt Heer stand in Böhmen, Oestreicher, Rus-
sen und Preußen, geführt von Schwarzenberg. Witt-
genstein führte unter ihm die Russen, Kleist die Preußen.
Bei ihm befände^ sich die drei Monarchen selbst. Von Böh-
men aus sollte cs über das Erzgebirge nach Sachsen Vorgehen.
Von Osten her kam das schlesische Heer. Der alte
Blücher führte es an. Es bestand aus Russen und Preu-
ßen, die von Langeron, Sacken und York befehligt
wurden.
47*
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr]]
TM Hauptwörter (100): [T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T75: [Strom Elektrizität Ende Eisen Magnet Elektricität Körper Draht Funke Leiter]]
Extrahierte Personennamen: Franz Franz August Napoleon Schwarzenberg
Extrahierte Ortsnamen: Italien Schweden Europa Schweden Europa Deutschlands Sachsen Dresden Sachsen Sachsen
Autor: Köppen, Fedor von, Lehmann, F. W. Otto, Klöden, Gustav Adolf von
Auflagennummer (WdK): 2
Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
Schultypen (WdK): Alle Lehranstalten
Schultypen Allgemein (WdK): Alle Lehranstalten
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
350 Die Ebene der Oker.
den Helden auch mit Hilfe der Beiträge deutscher Patrioten ein ehrendes Denk-
mal an der Stätte ihres Todes. Nachdem am 19. März 1837 die Stiftung
feierlichst eingeweiht worden war, konnte auch am 24. September desselben
Jahres das Haupt Ferdinands von Schill, welches die Hand eines Feindes von
dem entseelten Körper getrennt hatte und welches bis dahin in Leiden auf-
bewahrt war, hier der deutschen Erde wieder anvertraut werden.
Das nach dem Plane des Architekten Uhlmann erbaute, 7 in hohe Monu-
ment steht auf einer l,4m hohen, 15,7 m breiten und eben so langen Terrasse
und ist von Kanonenröhren (Geschenk des Königs Ernst August von Hannover),
welche durch Ketten miteinander verbunden sind, umgeben. Das antike Piede-
stal, auf dem sich, in griechischem Stile, ein steinernes Postament erhebt, enthält
an allen vier Seiten Inschriften: an der Südseite die Namen der vierzehn
Krieger nebst Angabe ihres Geburtsortes und Alters. Das Ganze wird durch
ein 1,4 m hohes eisernes Kreuz mit vergoldeten Eichengewinden gekrönt, an
dessen beiden Seiten man folgende Worte liest: „Sie fochten und fielen für
Deutschlands Freiheit." — „Ruhe ihrer Asche und ewiges Heil ihren Seelen."
In dem unter dem Denkmale sich befindenden Grabgewölbe sind die drei mit
den Knochenresten der gefallenen Krieger gefüllten Särge beigesetzt, während an der
Vorderseite ein zweites Gewölbe demhanpteschills seine endliche Ruhestätte bietet.
Links von dem Denkmale liegt ein kleines, 1340 erbautes Jnvalidenhaus,
dessen Insassen die Aufsicht über die Stiftung obliegt, und neben demselben die
mit einem turmähnlichen Ausbau gezierte kleine Kapelle. Hier steht in einer
Nische auf einem aus drei im Jahre 1809 gegossenen eisernen Kanonen gebil-
deten Piedestale die von Stiglmaier in München gegossene bronzene Büste Schills,
ein Geschenk des Königs Ludwig I. von Bayern. Neben derselben befinden sich
die Bildnisse der übrigen deutschen Heldenführer des Jahres 1809: des Erz-
Herzogs Karl von Österreich, des Herzogs Friedrich Wilhelm von Braunschweig
und des Tirolers Andreas Hofer. Das erstere (vom Maler I. Ender in Wien)
ist ein Geschenk des Fürsten selbst, während das zweite (vom Hofmaler Tuniea
in Braunschweig) vom Magistrate der Stadt Braunschweig und das dritte (von
G. Wachler) vom Magistrate der Stadt Innsbruck der Stiftung gewidmet ist.
Die Wände der Kapelle sind mit Wappenschildern und Namen der sämtlichen
(102) Offiziere des Schillschen Korps geschmückt. Außerdem enthält dieselbe
noch verschiedene von Schill geführte Waffen, seine Geldbörse und als wert-
vollste Erinnerung eine Brieftasche, die ihm die Königin Luise von Preußen
geschenkt, mit der Widmung: „Für den braven Herrn v. Schill. Königsberg,
21. Mai 1808. Luise." Dicht dabei an der Wand aber hängt unter Glas
und Rahmen der Aufruf Schills an die deutsche Nation, der, wie mit Feuer-
flammen, die Seelen seiner unterjochten Brüder erfaßte. Wunderbar, wie jene
Zeit den Soldaten zum Dichter machte! Die Glut der Begeisterung gab ihm
die Sprache der Poesie, wie sie gleich mächtig in Kleists „Hermannsschlacht"
erklingt, und wie sie wundervoll nachhallt in Wildenbruchs „Mennonit".
Die im Turme hängende Glocke, ein Geschenk der Kurfürstin von Hessen-
Kassel, ertönt alljährlich am Todestage Hofers (20. Februar), Schills (31. Mai),
Friedrich Wilhelms (16. Juni) sowie an den Tagen, an denen die Waffen-
geführten Schills zu Braunschweig (18., 20. und 22. Juli) und Wesel (16.Sep-
tember) ihr Leben aushauchten.
TM Hauptwörter (50): [T12: [König Paris Jahr Napoleon General Frankreich Mann Tag Kaiser Minister], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T38: [Friedrich Wilhelm König Kaiser Iii Prinz Jahr Preußen Vater Sohn], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T17: [Gott Herr Mensch Wort Leben Herz Welt Hand Vater Himmel]]
TM Hauptwörter (200): [T61: [Wilhelm Friedrich Prinz König Luise Jahr Königin Gemahlin Prinzessin Kaiser], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Ferdinands Uhlmann Ernst August Ludwig_I._von_Bayern Ludwig_I. Karl_von_Österreich Karl Friedrich_Wilhelm_von_Braunschweig Friedrich Wilhelm Andreas_Hofer Tuniea Schill Hofers Friedrich_Wilhelms Friedrich Wilhelms
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Völkerkunde?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): koedukativ
198
sich sein thatenreiches Leben, seine Studien, seine Beschäftigungen, seine
Umgebungen, erinnert sich seiner schöpferischen Gedanken, und mit
ihnen tritt uns die Geschichte seines Lebeus in lebendiger Anschaulich-
keit vor die Seele.
Nachdem wir diesen ehrwürdigen Palast verlassen, durchschreiten
wir den angrenzenden Park, vor dessen Allee am Paradeplatz zwölf
Marmorstatuen stehen, welche die Jahreszeiten mit ihrem Pflanzen-
leben darstellen. Wir wandern an den Bildsäulen des Lustgartens
vorbei, und siehe, da blitzt zwischen dem Baumgrün hoher Pappeln
ein 152 Meter langes und 42 Meter breites Wasserbassin hervor, in
dessen Mitte eine Gruppe kolossaler Figuren aufgestellt ist: Neptun,
der Beherrscher der Meere, und Venus, die Göttin der Liebe, kommen
aus schöngeformten Muschelwagen einhergefahren; wilde Seepferde,
welche den Wagen ziehen, richten den kräftigen Vorderleib halb empor,
und greifen weit aus zum schnellen Laufe, während Tri tonen, die
Begleiter des Neptun, scherzend, neckend, helfend und auf Muschel-
Hörnern blasend, den Wagen umschwärmen. Dann betrachten wir die
Statuen berühmter Feldherren aus dem Befreiungskriege. Eingedenk
ihrer Thaten hat der dankbare König Friedrich Wilhelm Iii.
die Pfade seines Parks mit Marmorbildern jener Patrioten geschmückt.
Da schauen vom hohen Marmorpostament Kleist von Nollendorf,
Bülow von Bennewitz, Blücher von Wahlstatt, Tauentzien
von Wittenberg, Aork von Wartenburg, Gneisenau,
Scharnhorst, Alexander I. und Herzog Karl von Mecklen-
bürg herab.
Nachdem wir diesen Park durchwandert haben, verlassen wir die
Stadt und folgen einer Allee vom Brandenburger Thore nach Sans-
souci, „dem Paradies des Philosophen," Friedrich Ii., welches er
1744 anlegen ließ, und wo fo viel Geist sich um ihn vereinigte und
so viel Schönes durch ihn hervorgebracht wurde, und das Friedrich
Wilhelm Iii. und sein Nachfolger mannigfach verschönerten. Bereits
haben wir das „grüne Gitter" und die zierliche Villa der Fürstin
von Liegnitz hinter uns, und treten dann zwischen zwei kolossalen
Sphinxen in den Schloßgarten von Sanssouci, wo unser Blick zuerst
auf die Büste des Paolo Giordano fällt, welche vor der Haupt-
fontäne im großen Bassin von 39 Meter Durchmesser steht. Rings
um das gewaltige Wasserbecken stehen 12 Statuen, welche Götter oder
Naturkräfte darstellen, und in weiterer Entfernung Marmorsäulen von
9 Meter Höhe, auf deren vergoldeten Knöpfen kleinere Bildsäulen sich
befinden. In blitzendem Bogen plätschert in der Mitte dieser Statuen
der Springquell nieder, nachdem er 34 Meter hoch gestiegen ist, sich
beim Herabsinken segelartig ausbreitend. Das schimmert und strahlt,
als ob das Ganze aus gediegenem Silber gearbeitet wäre. Wir nehmen
Platz, und inmitten dieser reizenden Umgebung ergehen sich unsere
Gedanken aus dem Heute nach dem Ehemals, und träumerisch haftet
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T22: [Gott Zeus Sohn Tempel Göttin König Held Mensch Opfer Erde], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T120: [Gott Göttin Zeus Tempel Sohn Gottheit Priester Erde Mensch Opfer]]
Extrahierte Personennamen: Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Marmorpostament_Kleist_von_Nollendorf Bülow_von_Bennewitz Aork_von_Wartenburg Gneisenau Alexander_I. Alexander_I. Karl_von_Mecklen- Karl Friedrich_Ii Friedrich Friedrich
Wilhelm Friedrich Wilhelm Paolo_Giordano
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Preußischer Staat.
971
er am linken Fuße 6 Zehen hatte. Auf dem Orte, wo der Leichnam
gefunden wurde, ließ die heilige Hedwig eine Kapelle erbauen, wozu sich
nach und nach mehrere Hauser fanden und das jetzige Dorf Wahlstatt
entstand, auch wurde spater die Kapelle in eine Kirche umgeschaffen.
— In den neuesten Zeiten ist in der Gegend dieses Dorfes, zwischen
Iauer und der Katzbach eine wichtige Schlacht vorgefallen. Nämlich
80,000 Russen und Preußen unter Blücher schlugen am 26. August
1813 75,000 Franzosen unter Macdonald. Man nennt diese Schlacht
die Schlacht an der Katzbach, weil sie vorzüglich an den Ufern
dieses Flusses geliefert wurde. Blücher hatte die Absicht, seinen Geg-
ner Macdonald anzugreifen als dieser ihm zuvorkam, am 26. August
bei dem heftigsten Regen über die Katzbach ging und zwei Korps der
Alliirten zurückdrängte. Sogleich erhielten diese Befehl sich zu halten
und Blücher griff nun seinerseits den Feind zwischen E i ch h o lz und
Weinberg an. Nach heftigem Kampfe mit dem Bajonett und Flin-
tenkolbe, da keine Flinte des heftigen Regenwetters wegen losging, ward
das Französische Centrum durchbrochen und ihr rechter weit vorgedrun-
gener Flügel nun in die linke Flanke und in den Rücken gefaßt. So
war die Schlacht entschieden und jetzt wurden die Fliehenden gegen die
durch den Regen sehr angeschwollenen Flüsse Katzbach und wüthende
Neiße geworfen, wo sehr viele, die sich nicht gefangen gaben, ertranken.
Eine Französische Division, gegen 8000 Mann stark, die den Verbündeten
in den Rücken hatte kommen sollen, war nun abgeschnitten, und wurde
theils' getödtet, theils gefangen genommen. Blücher trieb das fliehende
Heer, das sich wieder setzte, aber stets geworfen wurde, an den Bober,
griff es den 29. August dort an und mit Noth entkam Macdonald
in der Nacht vom 29. auf den 30. August über den Bober nach Gör-
litz, mit etwa 12,000 Mann. Der ausgetretene Pober hinderte die
weitere Verfolgung. 103 Kanonen, 250 Munitionswagen, 13,000
Gefangene rc. waren die Frucht des Sieges, nach welchem, da das
Dorf Wahlstatt in der Nahe lag, Blücher den Ehrennamen Fürst Blü-
cher von Wahlstatt bekam. Unweit des Dorfes Eichholz ist auch ein
Denkmal dieser glorreichen Schlacht errichtet, welches aus einem 22 F.
hohen Obelisk von Gußeisen, mit dem eisernen Kreuze auf der Spitze
besteht.
Hirschberg, die vorzüglichste Handelsstadt des Schlesischen Rie-
sengebirges, mit 6700 E., liegt in dem reizenden Hirfchberger Thals,
auf einem Hügel, zwischen dem linken Ufer des Bober und dem rechten
des hier sich einmündenden Zacken, und besteht aus der innern Stadt und
den Vorstädten, welche den größern Theil von Hirschberg ausmachen.
Die meisten Häuser sind massiv und wohl gebaut. Unter den öffent-
lichen Gebäuden zeichnen sich aus; die katholische Pfarrkirche St. Erasmi,
ein schönes Gothisches Gebäude zu Anfang des 14ten Jahrhunderts
errichtet, 85 Ellen lang, 76 breit und 42 hoch, mit einem aus Qua-
dern aufgeführten, 150 Ellen hohen Thurm, einer vortrefflichen Orgel
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T29: [Napoleon Heer Schlacht Preußen Franzose General Mann Armee Sieg Bluch], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]
Extrahierte Personennamen: Hedwig August Macdonald Blücher August August Macdonald August
Autor: Janke, Otto, Berthold, Ludwig, Reinecke, Hermann
Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
Regionen (OPAC): Berlin
134. Die Siegessäule.
Hermann Reinecke.
Eins der bekanntesten Denkmäler Berlins ist die Sieges-
säule, die sich in der Mitte des Königsplatzes erhebt. Sie ist im
Jahre 1873 zum Andenken an die drei siegreichen Kriege errichtet,
die Kaiser Wilhelm I. mit den Dünen, den Österreichern und den
Franzosen führen mußte.
2. Auf acht Treppenstufen, die aus grauem Granit gearbeitet
find, erhebt sich ein Unterbau von rotem Granit. Die vier Seiten
desselben sind mit schönen Bildwerken geschmückt, welche wichtige
Begebenheiten aus den drei Kriegen darstellen. Die Seite, welche
nach Süden gerichtet ist, trägt die Inschrift: „Das dankbare
Vaterland dem siegreichen Heere."
3. Über dem Unterbau erhebt sich die eigentliche Säule,
die im untersten Teile von einer Säulenhalle umgeben wird.
Jede von den 16 roten Granitsäulen ist 5 in hoch und aus
einem einzigen Sttick gearbeitet.
4. Der Teil der Siegessäule, der sich über dieser Säulen-
halle befindet, ist aus graugelbem Sandstein gearbeitet und er-
hebt sich in drei Absätzen. Der untere ist mit 20 dänischen, der
mittlere mit 20 österreichischen und der obere mit 20 französischen
eroberten Kanonenrohren geschmückt, welche vergoldet sind und
Kränze tragen. Hoch oben ist eine Plattform. Will man zu der-
selben hinauf, so muß man 246 Stufen emporsteigen. Dann hat
man einen herrlichen Ausblick bis zu den Türmen von Potsdanr.
Aus der Plattform steht die Siegesgöttin Viktoria.
135. ver Gesundbrunnen.
E. Backhaus.
1. In der Badstrasse, die im Norden Berlins liegt, be-
findet sich das „Luisenbad“, das früher „Friedrichs-Gesund-
brunnen“ genannt wurde. Vor 300 Jahren stand hier an der
Pauke eine einsame Wassermühle, und daneben lag ein fürst-
liches Jagdgebiet, das ringsum eingehegt war. Hier wurden
damals wilde Kaninchen, Fasanen, Hasen und Hühner ge-
halten. König Friedrich I. liebte es, hier zu jagen.
2. Im Jahre 1701 kam er eures Tages, ermüdet von der
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T124: [Wasser Luft Sauerstoff Körper Stoff Kohlensäure Teil Feuer Pflanze Kalk], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschichte der Franzosen. 6 Zeltr, ' 261
wurde jetzt ungemein glücklich, und zum Theil
aut neuen Wegen, fortgesetzt. Die häufigen Un-
tersuchungen über die Bestandtheile und Regeln
der französischen Sprache, und die Sammlun-
gen aller ihrer Wortschätze, beförderten ihrerei-
nigkeit, Richtigkeit und geschickte Anwendung.
Alle beträchtliche Schriften der Alten wurden
nun von den Franzosen in ihre Sprache übersetzt.
Manche derselbe gerietken zwar mehr angenehm
als getreu; oberes fehlte ihnen, bey aller Ge-
nauigkeit und fließenden Leichtigkeit, am Ausdru-
cke der poetischen Schönheit, wie den Ueberse«
tzungen der Frau Dacier, des gelehrtesten Frau-
enzimmers dieser, und vielleicht überhaupt der
neuern Zeiten. Unterdessen gewann doch die?
Sprache durch dieses Mittel einen neuen Reich-
thum von Begriffen und Redensarten. Noch
mehr hatte ste der großen Anzahl und Mannich-
faltigkeit vortrefflicher Schriftsteller zu dan-
ken, welche, unter aller erwünschten Aufmunte-
rung, und unter einander von einer edlen Nachei-
ferung begeistert, dieselbe zu einem völlig angemes-
senen und zierlichen Kleide für jede Wissenschaft,
Kunst und Kenntmß zu machen wußten. Außer
den Alten, abmren sie auch die Lieblichkeit der ira-
lianischen Sprache mit gutem Erfolge nach. Der
Lönig und sein Hof, an welchen die Schriftstel-
ler, die d-r Nation Ehre machten, zum The il ge-
zogen wurden; die gemilderten und sehr gesell-
schaftlichen Sitten der Franzosen, die sich zu
dieser Zeit ausbildeten; der Antheil, welchen ihr
R 3 Frau-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
TM Hauptwörter (100): [T25: [Wissenschaft Kunst Zeit Sprache Geschichte Schrift Buch Werk Jahrhundert Erfindung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T71: [Mann Volk Leben Sitte Zeit Vater Liebe Frau König Jugend], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T21: [Napoleon Bluch Heer General Preußen Franzose Schlacht Armee Mann Wellington]]
374
A. Europa.
willig dem Throne entsagte. Holland ward nun dem französischen
Reiche einverleibt, und durch Conscription, Ausrüstung von Schif-
fen und durch Abgaben an Menschen und Geld erschöpft. Das
ewig denkwürdige Jahr 1813 brachte auch Holland die Freiheit
wieder. Rasch überzog und eroberte der General Bülow dieses
Land und ward überall von den Einwohnern mit Jubel empfangen.
Eine provisorische Regierung rief den Erbstatthalter, dessen Söhne
schon langst unter Englands Fahnen in Spanien sich ausgezeichnet
hatten, zurück, und der Wiener Congreß vereinigte die feit 3
Jahrhunderten getrennten südlichen Provinzen wieder mit den
nördlichen. Im März 1815 nahm der Erbstatthalter unter dem
Namen Wilhelm I. den Titel eines Königs der Niederlande an,
und seine Truppen halfen am 18. Juny in der Schlacht bei Volle
Alliance seinen-Thron befestigen. Auch den alten Ruhm zur See
bewahrten die Niederländer aufs neue in dem blutigen Gefechte,
welches sie mir einigen Fregatten in Verbindung mit der englischen
Flotte unter dem Lord Exmouth, zur Züchtigung Algiers, siegreich
bestanden. Indeß zeigte sich bald, daß die Vereinigung der nörd-
liehen und südlichen Niederlande zu Einem Reiche mit den Neigun-
gen, dem Charakter und den Interessen der Einwohner im Wider-
spruch stände. Wenn gleich vor Jahrhunderten verbunden, hatte
sich doch seitdem eine entschiedene Abneigung zwischen ihnen gebil-
det: die Holländer waren Protestanten, die Südniederländer, oder
Belgier wie sie jetzt heißen sollen, eifrige Katholiken; die einen mit
dem Handel, die andern mehr mit dem Ackerbau und den Fabri-
ken beschäftigt; selbst die Sprachen traten sich feindlich entgegen,
indem in Belgien zwar eine dem Holländischen verwandte Mund-
art, das Flamländische, die eigentliche Volkssprache ist, dagegen
aber in mehreren südlichen Provinzen, und in allen größeren Städ-
ten ohne Ausnahme, das Französische vorherrscht. Unter solchen
Umständen war schon die Vereinigung mit Holland zu Einem
Staate in Belgien mit Widerwillen aufgenommen worden, und
der Fanatismus der katholischen Geistlichkeit, die unklug erzwun-
gene Verbannung der französischen Sprache aus den öffentlichen
Verhandlungen, so wie die große Schuldenlast welche Belgien feit
der Vereinigung mit Holland gemeinschaftlich tragen mußte, hat-
ten die Erbitterung aufs höchste gebracht. Am 25. August 1830
brach ein Volkstumult m Brüssel aus, dessen Nachwirkungen sich
mit reißender Schnelligkeit über ganz Belgien verbreiteten. Die
wildeste Anarchie drohw hereinzubrechen. Der Versuch Belgien
nur in administrativer Hinsicht von Holland.zu trennen scheiterte
an der aufgeregten Parieiwuth, und der Angriff der königlichen
Truppen auf Brüssel fand vom 23 — ^Ü. September so hartnäcki-
gen Widerstand, und die Stimmung der aus beiden Völkern ge-
mischten: Truppen war ohnehin so unzuverlässig, daß der König
bald die Hoffnung aufgeben mußte, die Aufrührer zum Gehorsam
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Extrahierte Personennamen: Bülow Wilhelm_I. August
Extrahierte Ortsnamen: Europa Holland Holland Englands Spanien Niederlande Algiers Belgien Holland Belgien Holland Belgien Belgien
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Regionen (OPAC): Sachsen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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scheu Begräbnißplatze mit mehrern Hundert Urnen.
Am Tage vor der B.udissiner Schlacht wurden hier die
Franzosen unter Lauriston von den Russen und Preussen
geschlagen.
Zwischen der Spree und schwarzen Elster,
und zwischen Budissin und Camenz, liegt, am Schwarz-
oder Klosterwasser, das
Nonnenkloster Marienstern, welches aus ei-
ner Aebtissin und 30 bis 40 Nonnen besteht. Die Klo-
sterkirche, wo ein Oheim unsers Königs, der Herzog
Karl von Kurland nebst Gemahlin, begraben liegt, zie-
ren treffliche Gemälde, auch Marmor- und Bronze-Ar-
beiten, den Altar die 12 Apostel in Lebensgröße. Dem
Kloster, mit welchem auch eine weibliche Erziehungsan-
stalt verbunden ist, gehört der Eigensche Kreis
(s. S. 65).
Auf einem nahen Bergrücken beim Dorfe Kukau
ließ sich 1765 ein Sonderling, Packan, als Eremit
nieder, arbeitete für sich eine Höhle in den Granitfels,
legte eine Kutte an, lies den Bart wachsen, schlief auf
einer Felsbank und verlebte so 23 Jahre, doch nicht
eben als Einsiedler; denn er sprach oft in der Kloster-
küche als Gast ein, entzog sich auch nicht Besuchen,
besonders wenn sie ihn beschenkten, verließ aber endlich
Höhle und Kutte, heirathete und nährte sich redlich.
Das Dorf
Schmeckwitz hat eine stark besuchte Schwefelquelle
mit Schlammbädern, Marien born genannt.
An der schwarzen Elster liegen die Städte El-
stra und 'Camenz.
Elstra hat viel Feldbau und liefert Leinwand und
Wollstrümpfe. Die Kirche zieren Gemälde von dem
berühmten Maler Dietrich. — Die Vierstadt Ca-
menz, mit 590 Hausern und 3500 Einwohnern, lie-
fert, nächst genannter Waare, besonders Tuch, Töpfer-
zeug und Pfefferkuchen und hat bedeutende Getreide-
markte. Die Einwohner sind zum Theil Wenden und
Katholiken, weshalb es hier, ausser 3 Deutschen
Kirchen, auch eine Wendisch-evangelische und
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Extrahierte Personennamen: Karl_von_Kurland Karl Apostel Elstra Dietrich