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1. Geschichte des Altertums - S. 299

1889 - Wiesbaden : Kunze
57. Die guten Kaiser in Rom. 299 besonderer Liebe und Fürsorge nahm er sich der Armen an und ließ 5000 arme Kinder auf seine Kosten erziehen. Auch glückliche Kriege führte er. Er besiegte die streitbaren Dacier nördlich der Donau (in der Walachei und Siebenbürgen) und errichtete die Provinz Dacien. Bei diesem Anlasse erbaute er bei Czernetz eine steinerne Brücke über die Donau, welche auf 20 Pfeilern ruhte und 800 m lang war. Das Andenken an diese Kriegsthat verherrlicht noch jetzt die von Senat und Volk ihm errichtete 32 m hohe Trajansfäule auf dem neuen Forum in Rom. Auf einem Zugegegendieparther drang er über den Euphrat vor und machte Armenien und Mesopotamien zu römischen Provinzen, sodaß unter ihm das • römische Reich seine größte Ausdehnung erhielt. Auf der Rückkehr erkrankte er und starb in Cilicien. Die dritte Christenverfolung. Nur gegen die Christen die er für staatsgefährlich hielt, verfuhr Trajan unbegreiflich hart und veranlaßte die dritte Christenverfolgung, die eine der heftigsten gewesen ist. Da die heidnischen Tempel leer standen und für feilgebotene Opfertiere sich keine Käufer fanden, so gab Trajan den Befehl, keine geschlossenen Verbindungen zu dulden. P l i n i u s der Jüngere, der unter Trajan 111 Statthalter von Bithynien war, schrieb einmal in dieser Angelegenheit folgenden Bericht an Trajan: „Ich habe eine große Anzahl von Christen von jedem Alter, Stand und Geschlecht in Untersuchung gezogen und bin ihrer großen Anzahl wegen in Verlegenheit, wie ich gegen sie verfahren soll. Darum berichte ich und erwarte Befehle. Bis jetzt habe ich es bei denen, welche als Christen bezeichnet worden waren, auf folgende Weise gehalten. Ich fragte sie, ob sie Christen wären. Wenn sie gestanden, so fragte ich zum zweiten und dritten male und drohte ihnen mit der Todesstrafe. Wenn sie bei ihrem Bekenntnisse beharrten, ließ ich sie hinrichten. Denn ich war überzeugt, daß, mochten sie auch eingestehen, was sie wollten, ihr Ungehorsam und ihre unbeugsame Hartnäckigkeit gestraft werden müsse. Andere, welche von gleichem Wahne ergriffen waren, habe ich, weil sie römische Bürger sind, aufzeichnen lassen, um sie nach Rom zu schicken. Andere waren in einer Anklageschrift ohne Namensunterschrift fälschlich als Christen angeklagt; diese ließ ich ledig. Wiederum andere bekannten, sie seien früher Christen gewesen und an einem gewissen Tage vor Tagesanbruch zusammengekommen, um Christus zu Ehren unter einander ein Lied zu singen; sie hätten einander eidlich gelobt, keinen Diebstahl und keinen Raub zu begehen, die Ehe heilig zu halten, kein anvertrautes Gut zu leugnen und seien hierauf gewöhnlich auseinander gegangen und nur zu einem gemeinsamen Abendmahle wieder zusammengekommen. Aber auch diese Versammlungen hätten sie unterlassen, als ein kaiserlicher Befehl gegen Privatvereine erschienen sei. Um so nötiger hielt ich es, zwei Sklavinnen auf die Folter zu bringen, erfuhr aber nichts weiter, als einen verkehrten, unbegreif-

2. Römische Geschichte - S. 136

1881 - Leipzig : Teubner
136 Catilina fällt bei Pistoria (62). Cicero verbannt. und.wurde nun in die Acht erklärt. Der Konsul Antonius erhielt^ den' Auftrag, -mit einem Heere nach Hetrnrien zu marschieren; C-ieero blieb zum Schutze der Stadt zurück. Die iu dev Stadt zurückgebliebenen Häupter der Verschwörung- hatten den Auftrag, den Cicero und eine Menge tzoü Senatoren und andern Bürgern zu ermorden und die Stadt ay 12 Enden anzustecken, und sie hatten dafür die Nacht der Saturnalien (19—20. Dez.) festgesetzt. Aber kurz vorher bekam Cicero vollgiltige Beweise ihres Vorhabens in seine Hände, so daß er gegen sie einschreiten konnte. Die Verschwörer hatten nämlich auch Gesandte eines gallischen Volkes, der Allobroger, in ihr Geheimms hineingezogen, um dies Volk für sich zu gewinnen; die Gesandten hatten die Sache einem vornehmen Manne, Namens Fabius Sanga, und dieser dem Cicero mitgeteilt, und aus Veranlassung des Cicero hatten die Gesandten sich Briefe von den Verschworenen au ihr Volk mitgeben lassen. Bei ihrer Abreise wurden die Gesandten' in der Nähe Roms überfallen und ihnen die Briefe abgenommen. Cicero legte die Briefe, die volles Zeugnis der Verschwörung gaben, dem Senate vor, und dieser verurteilte sofort die schuldig Befundenen zum Tode. Fünf Männer aus vornehmem Stande ließ Cicero im Gefängnis erdrosseln, vier andere waren entflohen. Catilina selbst fiel im Anfang des folgenden I. 62 in einer Schlacht bei Pistoria (Pistoja), nachdem er tapfer gefochten. Cicero, der bei der Unterdrückung der Verschwörung das Hauptverdienst hatte, wurde von dem Senate dankbar belobt und geehrt und stand jetzt auf der Höhe seines Ruhmes. Aber im I. 58 wurde er auf Betreiben des demagogischen Tribunen Clodius in die Verbannung getrieben, weil er wider Urteil und Recht römische Bürger habe hinrichten lassen. Im folgenden Jahre kehrte er wie im Triumphe zurück!

3. Geschichte der Römer - S. 291

1836 - Leipzig : Baumgärtner
291 die bisherigen Bestimmungen des Senates zu vernichten. Daher ließ er auch den Ventidius, der dem Antonius drei Legionen nachführte, ungehindert ziehen und rieth dem Lepidus, dem Senate nur dem Scheine nach zu gehorchen. Dennoch bewarb er sich um das Consulat und forderte den Cicero auf, als Mitbewerber aufzutreten, allein der Senat vereitelte dieses Vorhaben. Inzwischen war Antonius unter vielen Strapazen über Savona nach der Provence entkommen, wo Lepidus bei Frejus, dem alten Forum Julii am Süberflusse, dem h. Argens, sein Lager hatte. Ob- gleich der Senat diesem Feldherrn den Krieg gegen den Geachteten aufgetragen hatte, so nothigten ihn doch seine Truppen, sich mit dem Antonius zu verbinden. Octavian hatte zwar jetzt Antheil an dem Oberbefehle des Decimus erhalten, um gegen die Angriffe der beiden vereinigten Feldherren Italien zu vertheidigen; allein er erbitterte durch Vorwürfe des Undanks die Armee gegen den Senat und erklärte, daß er nur als Consul im Staude seyn werde, ihre Verdienste zu belohnen, die Morder Casars zu bestrafen, und dem Bürgerkriege ein Ende zu machen. Eine große Deputation von Offizieren eilte daher nach Rom und verlangte für ihren Feldherrn das Consulat. Der in Furcht ge- setzte'senat gab eine ausweichende Antwort und verwies den Sol-* daten ihre ungehörige Freimüthigkeit. Voll Unwillen vernahmen dieses die acht Legionen, welche Octavian befehligte. Er führte sie gleich in dieser ihm günstigeu Stimmung über den Rubicon. In Rom ent- stand darüber großer Lärm und Schrecken; der Senat war bestürzt, da ihm kein Heer zu Gebote stand. Cicero ließ sich nicht sehen. Eiligst schickte man Gesandte ab, welche Geld für die Truppen und dem Casar die Erlaubniß überbrachten, auch abwesend um das Consulat anzrchalten. Als aber zwei Legionen aus Afrika eintrafen, hob der wankelmüthige Senat jenen Beschluß wieder auf. Darüber entrüstet zog Octavian nach Rom, wo die Truppen ihm sich anschlossen, er- zwang sich das Consulat, das ihm der feige Senat mit großen Aus- zeichnungen übertrug, ließ die Mörder Casars und S. Pompejus, der früher eine ehrenvolle Wiederherstellung und den Oberbefehl über eine Flotte erhalten hatte, in die Acht erklären, und gewährte dem Cicero eine Audienz, dem er aber auf seine höflichen Entschuldigungen und Ausstüchte spöttelnd erwiederte: ,7 er (Cicero) sey der letzte von seinen Freunden, der zu ihm komme." Antonius und Lepidus, durch Asinius Pollio mit zwei Le- gionen und durch Munatius Plancus, der an der Jsere stand, mit drei Legionen verstärkt, verfolgten den Decimus, der mit seinen zehn 19*

4. Geschichte der Römer - S. 435

1836 - Leipzig : Baumgärtner
455 die Feldherrn Marcellinus in Dalmatien, Aegidius, nach ihm sein Sohn Syagrius im nördlichen Gallien. Nach des Severus Tode herrschte Ricimer, der bei Bergamo die von der Loire her cinbrechenden Alanen unter ihrem Könige Biorgor, geschlagen und Italien von einer neuen Gefahr befreit hatte, allein mit unumschränkter Gewalt, ohne jedoch sich den Kaisertitel beizulegen, bis im Jahr 467, mit seiner Einwilligung und auf Verlangen des rö- mischen Senats, der Grieche Anthemius, Schwiegersohn des ver- storbenen Kaisers Marcianus, vom Kaiser Leo zum Augustus bestimmt wurde. Anthemius vermahlte sogleich nach seiner Ankunft in Rom seine Tochter mit Ricimer, um diesen ehrgeizigen Mann für sich zu gewinnen. Der Versuch des oströmischen Kaisers, in Verbindung mit Anthemius das Reich der Vandalen zu stürzen, scheiterte im I. 468, ungeachtet der großen Rüstungen, an der List und Ueberlegenheit Gei- serichs zur See. Kaum die Halste der aus mehr als tausend Schiffen bestehenden kaiserlichen Flotte, welche schon Karthago angriff, brachte der ungeschickte byzantinische Admiral Basiliscus zurück. In den fol- genden Jahren kämpfte Anthemius erfolglos gegen die Westgothen, welche unter ihrem Könige Eurich die letzten Besitzungen der Römer in Spanien eroberten. Auch setzten sich die Burgunder im heutigen Lyonais und in der Franche Comte fest. Zwistigkeiten zwischen dem Kaiser und Ricimer veranlaßten in diesen Zeiten des Verfalls noch einen Bürgerkrieg, worin Rom nach einer dreimonatlichen Belagerung im Juli des I. 472 von Ricimer eingenommen und der Kaiser getödtet ward, an dessen Stelle schon am 23. Marz der aus Constantinopel geholte Anicius Olybrius, Valentinians Iii. Schwiegersohn zum Augustus ernannt worden war. Kurz darauf, am 20. August desselben Jahrs, machte eine heftige Krankheit, die damals in der schrecklich verheerten und ausgehungerten Hauptstadt herrschte, der hochmüthigen Tyrannei und dem Leben des mächtigen Sueven ein Ende. Schon im Oktober folgte ihm Olybrius. Dessen Nachfolger wurde Glyce- rins, Oberster der Haustruppen, den der Burgunde Gundvbald, Ricimers Nachfolger, in Ravenna im März 473 zum Kaiser erklären ließ. Allein schon im folgenden Jahre entsetzte ihn der vom byzanti- nischen Hofe dazu aufgeforderte Statthalter Dalmatiens, Julius Nepos,^.und nahm in Ravenna den Kaisertitel an. Seinen Vor- gänger nahm er in Rom gefangen, ließ ihm das Haupt scheeren und machte ihn zum Bischof von Salona in Dalmatien. Nepos hatte den damals in Rom sich aufhaltenden Pannonier Orestes, der früher Attila's Freund und Protonotar (Geheimschreiber) gewesen war, zum 28 *

5. Grundriß der neuern Geschichte - S. 133

1835 - Berlin : Trautwein
(£nß(an&, 9íu|3íaní) uní) tue Dimanen. 133 bcr an Sbittgcnfrein’é 0tellc getretene Den. Ídícbitfcí> den ©rojj? ívcftr 11. (juni &?i Äulcwtfdf)a, nótfjigte 0iliftria 30. 3un( jur Uebergabe, úberfd)ritt im (juli den Spalfan (bafúr 0aba!?an¿íi) beigenannt) und erjtvang burd) bíc $Pcfefcumg der Geltungen am Sqíeerbufcn von Spurgaé und ítbrianopcl’á den Trieben von 3(bria< nopcí 14. 0ept. 1829: die ‘Pforte trat ble Unfein an der bung der ídonau und die 0tabt 3íd)al¿if ncb|í einem 'Sjjcíle bei Pafd)aliíé ab und jaulte jur (£ntfcl)ábigung fúr die ^riegéfoflen cine bebcutcnbe ©elbfumtue; sie bewilligte den Jjanbelefd)ijfen aller mit ifn* im ^rieben fiel) befinbenben <D3tácl)te freie 0urd)faf)rí. burd) die ‘Djíeercngc von Äonfiantinopel und der fdarbanellcn, bcjlátigte und vermehrte die ‘Privilegien der íoíolbau und Sbakv d)ei und trat den im betreff ©riecl)en(anb’é gefd)(o|Tencn íraetaten vom 6. Suli 1827 und 22. 93íár$ 1829 bei. (Sitie neue grójjere ©efafyr brof)te ifjr aber halb barauf. <D)íeí)emeb ‘3(1 i, me(d)cr alé 0tattl)alter von 3(egppten (feit 1800) und nur in fdjeinbarer 3(bf)ángigfeit von der ‘Pforte bíejj íanb ju europáifíren fud)te, feine 3(rmee burd) Europäer, befonberé Sranjofcn, organifirett liejj und 3icfcrbau, ©ewerbfuij) und Jjanbcl, olnvoí)l fyauptfád)/ lid) jur Spefricbigung feineé (Sigetmu^ei, ju ()cbcn fud)tc, fdjicftc 1831 unter dem Vonvanbe, Unruhen in 0t)rien ju untcrbrúcfen, feinen (angenommenen) 0ol)n 3&t‘flf)im mit einer 3frmee nad) biefem Sanbe. (£r eroberte im iöiai 1832 ?fcuc, brang barauf, obwohl bcr 0u(tan feinen Vater und if)n ad)tete und jenen feiner 0tatt/ l)alterfd)aftcn 3(egppten und (f. 1830) (fanbia entfette, in ¿tlciw aften ein, befiegte den Örojhvcftr Dvcfd)ib ‘Pafdja bei .Sionief) 21. £)cc. 1832 gánjlid) und bebroljtc ^onffantinopel. ídie 3(nfunft einer auf Bitten des 0ultané gefanbten ruffifd)en 3(rmee bafelb|i vcrf)inbcrtc ¿mar fein weiteres Vorbringen, allein bcr 0ultan erteilte 6. ‘Ddiai 1833 feinem Vater nid)t allein die Spcfratigung bcr 0tattf>alterfd)aftcn 3(egnptcn und (fanbia, fonbern aud) die S&elef)nung mit 0prien und iljm fclbft den $Pefif¿ bes $Pe¿irfé von 3(bana unter dem Spanien einer ‘Pachtung. ©ie ©riechen *), feit längerer 3eit burd) Spefanntfcfjaft mit dem gebildetem Europa geiftig angeregt und burd) dpanbelfc gewinn rcid), bereiteten feit 1814 ihre Spcfreiung von der oémanú •) Söadjlcr, auul>mitun$ und 9tuátaud) des 9íufftairtc$ der ©riedjen dcijcn tut oémanifípc ^fprtc. 3n v. Díaumev’é íjiiior. íafdjcnb. Ii„ ih'j—bm).

6. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 260

1849 - Münster : Coppenrath
260 gen fort und suchten namentlich die Gesandten der Allobroger, die sich gerade damals in der Stadt aufhielten, um sich über den Druck des römischen Statthalters zu beschweren, für sich zu gewinnen, um dieses tapfere Volk in die Verschwörung hinein- zuziehen. Allein die Gesandten fanden den Beitritt bedenklich und theilten das Geheimniß ihrem Patron Q. Fabius Sanga mit. Von diesem erfuhr es Cicero. Er gab den Rath, die Gesandten sollten der Verschwörung zum Scheine beitreten und sich dann Briefe von den Verschworenen an ihr Volk mitgeben lassen. Das geschah. Cicero aber ließ sie auf der Rückreise, der Verabredung gemäß, aufheben, und bekam nun die vollstän- digsten schriftlichen Beweise von dem ganzen frevelhaften Unter- nehmen in seine Hände. Er legte sie dem Senate vor (am 3. Dcbr.); und nun wurden die Häupter der Verschwörung, fünf an Zahl, in Gegenwart der Gesandten vernommen, durch Siegel und Unterschrift vollständig überführt und in's Gefängniß ge- bracht. Die Sitzung des Senats hatte bis gegen Abend gedau- ert. Nun eilte Cicero nach dem Markte, um dem Volke, welches ihn hier mit Ungeduld erwartete, das Ergebniß mitzutheilen (in der 3. Rede am 3. Decbr.). Mit Entsetzen vernahm die Menge, welchem Unglücke sie entgangen sei und pries den Muth und die Weisheit des Consuls. Am 5. December versammelte er den Senat, um über das Schicksal der eingezogcnen Verbrecher zu entscheiden. Die ersten Senatoren stimmten für den Tod, bis die Reihe an Cäsar, den erwählten Prätor, kam. Dieser erklärte, es sei gesetzwidrig und gefährlich, ohne förmlichen Proceß auf To- desstrafe zu erkennen, und trug auf ewige Gefangenschaft an2). Dagegen erhob sich Cicero in seiner vierten Rede und wurde von M. Porcius Cato kräftig unterstützt, so daß die Todesstrafe zum Beschlüsse erhoben wurde. Dieselbe wurde noch an demsel- den Tage im Kerker mittelst des Stranges an ihnen vollzogen. Nach der Hinrichtung trat Cicero unter die herbeigeströmte Volks- menge und verkündete mit lauter Stimme.- „Sie haben gelebt!" Da jubelte das Volk, nannte ihn Netter des Vaterlandes und führte ihn wie im Triumphe nach Hause. Unterdessen war Antonius mit einem Heere nach Hetrurien 2) Hiedurch zog sich Cäsar selbst den Verdacht der Mitwissenschaft zu.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 192

1849 - Münster : Coppenrath
192_______ gegen ihn abgeschickten Prätor und machte einen zweimaligen Einfall in Thessalien. Da aber zog Q. Cä eil ins Metellus heran, schlug den Empörer in zwei Schlachten und nahm ihn gefangen. Andriscus mußte dem Triumphwagen des Siegers folgen, der für die Beendigung dieses macedonischen Krieges den Ehrennamen „Macedonicus" erhielt. Zur Strafe für den Ab- fall ward Makedonien in eine römische Provinz verwandelt, 148. Ein gleiches Loos traf bald nachher auch Griechenland, gegen welches Rom schon seit Jahren gerüstet hatte. Im Jahre 150 v. Ehr. waren zwischen den Achäern und Spartanern aber- mals Grenzstreitigkeiten ausgebrochen. Letztere wandten sich um Schutz nach Rom; und der Senat, froh, wieder eine Gelegen- heit gefunden zu haben, die Achäer von Neuem zu unterdrücken, ergriff sogleich Sparta's Partei und versprach, eine Gesandschaft nach Griechenland zu schicken, welche die Streitsache schlichten sollte. Aber noch vor Ankunft derselben schritten die Achäer, auf Betrieb des Strategen Damokritus, zu offener Gewalt. Sie schlugen im Jahre 149 die Spartaner in einer blutigen Schlacht und verheerten ringsum ihr Gebiet. Vergebens suchte Metellus, der damals mit Heeresmacht in Macedonien stand, den Frieden zu vermitteln. Endlich erschien die lang ersehnte Gesandschaft von Rom; und auf der Bundesversammlung zu Korinth ver- langte Aurelius Orestes im Namen des römischen Senates, daß fortan die Achäer sich auf die Grenzen ihres eigenen Ge- bietes beschränken und demnach Sparta, Korinth, Argos, Hera- klea und Orchomenus aus dem achäischen Städtebunde entlassen sollten. Der Römer hatte noch nicht seinen Vortrag geendet, als die achäischen Abgeordneten bestürzt die Versammlung verlie- ßen und draußen dem Volke den Beschluß des Senats verkün- deten. Sofort fiel der aufgeregte Haufe wüthend über die Spar- taner her und schleppte sie in's Gefängniß. Alle Ermahnungen, alle Drohungen der römischen Abgeordneten blieben ohne Erfolg; ja, um der eigenen Gefahr zu entgehen, verließen sie eiligst Ko- rinth und brachten ihre Klagen vor den römischen Senat. Eben damals war Rom in einen dritten Krieg mit Karthago verwik- kelt; und der Senat hielt es deshalb für rathsamer, durch eine neue Gesandtschaft eine friedliche Ausgleichung zu versuchen. Al- lein auch dieser Versuch mißlang völlig. Ja, so groß war die

8. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 217

1849 - Münster : Coppenrath
217 brechcrisch. Wie ein Raubthier siel er zuerst den Hiempsak au und ermordete ihn (116). Denselben Weg sollte auch Adherbal gehen. Dieser aber rettete sich durch die Flucht nach Rom und sprach hier den Senat um Hülfe gegen den treulosen Kronräuber und Mörder seines Bruders an. Der Senat war entrüstet über das doppelte Verbrechen, und man beschloß, den Adherbal mit einem Heere gegen Jugurtha zu unterstützen. Allein Jugurtha kannte die Römer und traf hienach seine Anstalten. Er schickte Gesandte nach Rom, und diese gingen mit vollen Beuteln bei den Senatoren umher und besänftigten ihren Amtszorn. An Bestra- fung des schuldigen Verbrechers ward nun nicht weiter gedacht; vielmehr sprach der Senat ihm die Hälfte deö Königreichs zu und schickte zehn Bevollmächtigte ab, die Theilung mit Adherbal zu bewirken. Auch diese wurden durch Geld und Versprechungen gewonnen und erkannten dem Jugurtha den schönsten und frucht- barsten Theil Nümidiens zu. Dennoch griff er den schwachen Vetter an, belagerte ihn in seiner Hauptstadt Cirta, dem jetzt französischen Conftantine, nahm ihn gefangen und ließ ihn töd- ten (112), während die römischen Gesandten zur Eintracht und Versöhnung ermahnten. Jetzt erwachte denn doch in Rom gerechter Unwille gegen den Mörder. Der Tribun M e m m i u s rügte öffentlich die Fahr- lässigkeit des Senats und forderte Bestrafung des Mannes, der so freventlich gehandelt. Bei dieser drohenden Stimmung des Volkes sah sich der Senat genöthigt, dem Jugurtha den Krieg zu erklären; und der Consul Calpuruius Bestia wurde mit einem Heere hingeschickt. Dieser aber ließ sich von ihm mit Geld bestechen und bewilligte ihm, nachdem er sich scheinbar ergeben, ei- nen vortheilhaften Frieden und zog ab. Der Senat schwieg dazu, bis endlich wieder der Tribun Memmius auftrat und den Schleier der Ränke und die geheimen, durch Gold gewonnenen Einver- ständnisse lüftete. Er trug darauf an, den Jugurtha zur Ver- antwortung nach Rom zu laden, damit man urtheilen könne, ob es mit seiner Unterwerfung redlich gemeint sei, oder nicht, und damit man von ihm erfahre, wer sich habe bestechen lassen. Ju- gurtha stellte sich, auf die an ihn erlassene Vorladung, mit frecher Stirn in Rom ein. Er vertrauete auf das Gold, das er mit sich führte, und er irrte sich nicht. Das Gold erwarb ihm unter

9. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 262

1849 - Münster : Coppenrath
262 Sicilien, wo er die größte Ehre genoß und Rom von einer Theuerung und Hungersnoth befreite. In dem Jahre 70 führte er die Sache der Sicilier gegen den Verres mit außerordent- lichem Ruhme. Im folgenden Jahre (69) wurde er Ädilis cu- rulis, und drei Jahre später (66) Prätor Urbanus, lehnte aber die Verwaltung einer Provinz als Proprätor ab. Das größte Verdienst und den größten Ruhm erwarb er sich als Cónsul durch die oben erwähnte Entdeckung und Vereitelung der Ver- schwörung des Catilina. Jedoch wurde hiedurch zugleich der Grund zu den harten, bald über ihn einbrechenden Schicksalen gelegt. Schon das überschwängliche Lob, das er seitdem fast in allen öffentlichen Reden sich selbst spendete"), mußte die Eitelkeit der Großen verletzen, wie auch dem Hasse der zahlreichen Freunde und Verwandten der Hingerichteten einen stets neuen Stachel geben. Auch der Vorwurf, daß römische Bürger getödtet seien, die das Volk nicht gerichtet habe, schien nicht ganz ungegründet. Daher wollte schon damals der von Cäsar vorgeschobene Tribun Metellus Repos eine peinliche Anklage gegen den angeblichen Justizmörder einleiten; allein ein Senatsbeschluß schlug bei der noch lebendigen Volksdankbarkeit den Proceß für dieses Mal glücklich nieder. H. 63. Das erste Triumvirat. 66. Plompcjus, Cäsar, Crasius. Kaum hatte sich Rom von dem Schrecken der Eatilinari- schen Verschwörung erholt, als gegen das Ende des Jahres 62 die Ankunft des Pompejus bei Brundusium neue Besorgnisse er- weckte. Es hatte sich nämlich das Gerücht verbreitet, er werde, wie einst Sulla, an der Spitze seiner Legioren nach Rom kom- men und der Republik ein Ende machen. Allein er wünschte nur die unbedingte Annahme aller seiner Einrichtungen in Asien und eine Ackervertheilung für seine Ve- teranen; und er hoffte, Beides ohne Militärgewalt, bloß durch 4 4) Die Nonen des Decembers pries er stets als den schönsten Tag seines Lebens. Er selbst rief im Wonnegefühle seiner Verdienste begeistert aus: ,,0 fortunatam natam me constile Romain!“

10. Die alte Geschichte - S. 274

1872 - Münster : Coppenrath
274 des Mannes, der so freventlich die eben hergestellte Ruhe stren und den feierlich geschlossenen Vertrag brechen wollte. Corio-lanus sollte als Hochverrther vor das Gericht der Volks" gemeinde gestellt werden, deren Rechte er so unbesonnen verletzt hatte, und die Tribunen bestimmten ihm den Tag. lieber eine so unerhrte Forderung erschraken die Patricier. Sie gaben jedoch nach; denn sie rechneten sicher auf die Lossprechung des Angeklagten, da so viele der Mitstimmenden den Patriciern verpflichtet und ergeben waren. Der Angeklagte selbst blieb bei seinem Trotze und Hohne. Zu stolz, als da er der Plebejergemeinde das Recht einrumen wollte, einen Patricier vor ihr Gericht zu laden, erschien er auf die Vorladung nicht. 5d sprach das Volk in seiner Tribusversammlung (Comiti tribta) die Acht der ihn aus. Diesem Volksbeschluffe war der tiefgekrnkte Patricier schon zuvorgekommen. Noch während der Abstimmung verlie er zrnend Rom und schwur schreckliche Rache seiner Vaterstadt. Er ging zu den bittersten Feinden der Rmer, zu den Volskeru, und reizte diese zu einem neuen Kriege gegen seine Vaterstadt auf. Er selbst ward an die Spitze eines Heeres gestellt und drang mit seinem Gewalthaufen strmend in Latium ein. Alles warf er vor sich darnieder. Schrecken ging vor ihm her. Angesichte der zitternden Hauptstadt schlug er sein Lager aus und verwstete mit Feuer und Schwert ringsum die Lndereieu der Plebejer; die der Patricier verschonte er. Die bedrngt: Stadt schickte schnell eine Gesandtschaft der vornehmsten Patricier an ihn ab, um ihn freundschaftlich zu bitten, von der Belagerung abzustehen und nach Rom zurckzukehren; allein der gereizte Sieger gab eine harte Antwort. Dann gingen die Priest^ selbst mit allen Zeichen ihrer Wrde im feierlichen Zuge in das volskische Lager. Coriolanns empfing sie mit aller Ehrfurcht, willfahrte aber ihren Bitten nicht. Da stieg die Verzweiflung auf's Hchste. Die Männer liefen mit den Waffen nach Stadtmauer, während die Weiber sich in den Tempeln vor den
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