250
C. Länderkunde,
aller Art bedeckt: mit Getreide, Baum-
wolle, Aprikosen und Pfirsichen, vor
allem aber mit der in regelmäßigen
Reihen gezogenen D a t t e lp alm e, der
„Königin der Oase". So wird die Oase
svon dem ägyptischen Uah — Wohn-
stätte, Rastort) zur „Speisekammer
der hungernden Wüstenstämme".
Im übrigen ist die Pflanzenwelt der
Wüste dürftig und beschränkt sich auf
harte Gräser und Dorngebüsch; auch
die Tierwelt ist nicht reich. Von den
Vögeln spielen die Raubvögel eine
Rolle, unter den Reptilien die Skor-
pione, von Säugetieren kommt außer
Springmäusen eine Fuchsart vor.
Mehr Leben herrscht am Rande der
Wüste, von wo Antilopen, Gazellen und
Strauße hineindringen, denen Löwen,
Panther und Hyänen nachstellen. >
Die Bewohner, etwa 5 Mill.,
leben in den Gebirgen und Oasen.
Manche schweifen als gut berittene
Räuber durch die Wüste (Beduinen)
oder dienen den Reisenden als Führer.
Das Reisen einzelner in der Wüste ist
unmöglich,, darum vereinigen sich die
Reisenden zu größeren Gesellschaften,
Karawanen genannt.
Aufgabe. Womit muß eine Kara-
wane ausgerüstet sein?
§ 401. Eine der wichtigsten
Oasenlandschaften ist Fessän, über
die der früher vielbenutzte Karawanen-
weg von Tripolis zum Tfäd-See geht.
Hier liegt die kleine Stadt Mürfuk,
gegen die Räuber der Wüste mit
einer Lehmmauer umzogen. Alt-
bekannt ist das fast 30 m unter dem
Meeresspiegel gelegene Siwah in
der Libyschen Wüste mit dem schon
von Alexander dem Großen besuchten
Ammonsorakel, dessen Tempel noch
heute steht. Hier wachsen gegen
200000 Dattelpalmen; der jährliche
Versand nach Unterägypten beträgt
80000 Zentner.
TM Hauptwörter (50): [T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T47: [Wüste Meer Land Nil Hochland Fluß Gebirge Euphrat Tigris See], T84: [Vogel Tier Eier Fisch Mensch Hund Nahrung Thiere Insekt Art], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T104: [Nil Meer Wüste Afrika Küste Land Sahara Gebiet Sudan Fluß], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T177: [Volk Recht Gesetz Freiheit Land Strafe Mensch Gewalt Leben Staat]]
Extrahierte Personennamen: C._Länderkunde Alexander_dem_Großen Alexander
36
B. Allgemeine Erdkunde.
§ 37. Bestimmung und Darstellung der Höhen. Eine wichtige Be-
reicherung des Planes bildet die Darstellung der Unebenheiten des Geländes,
der Hügel, Berge, Hochflächen und Täler. Es handelt sich zunächst darum,
die Höhenunterschiede zu ermitteln, dann darum, sie auf der Karte mög-
lichst deutlich darzustellen.
Geringe Höhenunterschiede werden ermittelt durch Nivellieruug.
Von anderen Hilfsmitteln kommt für bedeutende Höhen besonders das
Barometer in Betracht. Die Lufthülle der Erde wird mit zunehmender
Höhe immer dünner und leichter, das Barometer sinkt um so tiefer, je
höher man damit steigt.
Die Darstellung
der Höhen geschieht in
Situationsplänen meist
mit Höhenschichtlinien
(Isohypsen), d.h.linien, ^
die die Punkte gleicher
Höhen miteinander ver-
binden (Fig. 25).
In der Figur ist an-
gedeutet, wie man den
schraffiert gezeichneten
Berg durch Horizontalen
gleichsam in Schichten
zerlegt hat, jede Schicht
mit 10 in senkrechtem
Abstand. Zu beachten
ist, daß da, wo die stärkste
Steigung ist, die 10 m-
Linien am engsten bei-
einander liegen. Die
Meßtischblätter (1 zu
25000) der Preußischen
Landesaufnahme sind
mit dieser Höhendar-
stellung gezeichnet.
Diese Karten zu 1,50 Mk. sind durch ihre Genauigkeit höchst wertvoll;
jeder sollte wenigstens das Blatt besitzen, das seine nächste Heimat darstellt,
ebenso ein Blatt der „Generalstabskarte" (Karte des Deutschen Reiches im
Maßstab 1 : 100000 mit Bergstrichen), die beim Militär gebraucht wird.
Das Blatt kostet 1,50 Mk.; doch werden diese Karten für Schulen billiger
abgegeben.
Aufgaben. 1. Gib an der Wandtafel die Zeichen wieder, die die General-
stabskarte für Eisenbahnen, Landstraßen, Feld- und Fußwege, Laubwald,
Nadelwald, Wiesen, Brücken, Mühlen, Kirchen, Friedhöfe und viele audere
Einzelheiten benutzt, und beachte, daß man die Karte erst richtig lesen kann,
wenn man alle diese Zeichen versteht!
25. Isohypsen und Profil eines Berges
in der Richtung A—b.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
33. Der Trifels.
169
mehrmals aus der Ferne gesehen, ist doch der Eindruck seiner großartigen Erscheinung au dieser Stelle ein überwältigender, welcher von den historischen Erinnerungen, die sich an die alte Kaiserburg knüpfen, nur noch geheiligt und gehoben wird. Hochberühmt war er von alters her und schon Rudolf von Ems, ein Zeitgenosse der letzten hohenstaufischen Kaiser, singt iu seiner Weltchronik:
„Och sollt ir vil wol wissen baz,
Da zwischent Strasburg, als ich las,
Uft Spire lit brilic berc,
Als uns seit der warheit roerc;
Davon er brioels ist genant,
In allen lanben wol behartt."
Der Trifels ist die Perle in der Krone von all den Burgen des Mittelalters, welche Deutschlands und Europas Berge krönen. Die Wartburg nicht ausgenommen hat kein anderes Bergschloß diese große Geschichte; es ist ja die Geschichte des Deutschen Reiches selber, der untergegangenen Größe und Macht unseres Volkes, das wenig mehr von seiner einstigen Herrlichkeit hat wie der Trifels, der in Trümmern liegt. Doch es sind gewaltige Trümmer und Ehrfurcht erweckend noch in ihrem Fall und aus dem Schutt erhebt sich die Poesie und der Geist der alten Zeit und wir lullen uns ein in die Träume von der großen Vergangenheit und von der schönen Zukunft, die kommen wird, wenn der alte Barbarossa im unterirdischen Gewölbe der Bnrg erwacht ans seinem langen Zauberschlaf. Dann wird sein Volk wieder einig und stark werden vor den Völkern der Erde und das Reich wird mächtig sein wie damals, da der Kaiser hier auf seiner Lieblingsburg wohnte und Europa sich vor ihm beugte. Aber wann wird das sein? Wann kommt die rechte Stunde des Erwachens?
Lage, Geschichte und Sage vereinigen sich um für den Trisels das Interesse zu erregen, das er vor allen anderen Burgen der Pfalz für sich in Anspruch nimmt. Kühn streben diese Bergkegel aus dem Tale der Queich empor, der schönste Buchenwald umfaßt ihre Hänge und die Spitzen krönen die gewaltigen Türme und festen Mauern auf noch gewaltigeren Felsenlagern. Die uns znnächstliegende der drei Burgen heißt im Volksmuude „die Münz'", in den Chroniken jedoch Scharfenberg.
Ein schöner Waldweg führt an dem Abhange des Berges, von welchem der hohe Turm der „Münze" finster herunterblickt, und weiter au dem zweiten Burgberg hin, der die noch mehr zerfallene Mittelburg Anebos trügt; ihre Trümmer bieten noch mehr ein Bild des Zerfalles und wilder Verwüstung. Nur hohe Felsengrate ragen aus dem Walde über den wilden Bergrücken; die Spuren einer Ringmauer sowie die in einen breiten Felsspalt eingehauene Treppe, welche in ein tiefes Gewölbe führte, lohnen nicht der Mühe des Ersteigens.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T43: [Zeit Volk Jahrhundert Geschichte Reich Staat Leben Kultur Deutschland Mittelalter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt]]
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Extrahierte Personennamen: Rudolf_von_Ems Rudolf Barbarossa Barbarossa Scharfenberg
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands Europas Bnrg Europa Buchenwald Volksmuude
§ 70. Das Meer.
15t
In Deutschland finden sich Hochmoore und Tiefmoore, oft vereinigt,
auf den meisten unserer Mittelgebirge (Schwarzwald, Riesengebirge), wo
sie für die Festhaltung der Feuchtigkeit von größter Bedeutung sind,
ferner auf der Oberbayrischen Hochebene (Dachauer Moos) und in
Niederdeutschland (Bourtanger Moor).
Die Hochmoore würden früher vielfach ausgebrannt und in die Asche
solange sie Ertrag gab, Buchweizen gesät. Heute ist man in Hollanb,
und im nw. Deutschland zu einer rationellen Moorkultur übergegangen.
Die Niederungsmoore werden zu Wiesen und Weiden benutzt.
Eine gewaltige Arbeit leisten die Gletscher. Sie finden sich in
Hochgebirgen oder in den arktischen Gebieten innerhalb der Schneegrenze
(s. § 72), wo in muldenförmigen Tälern ungeheure Schneemassen durch
ihr Eigengewicht zu festen Eismassen sich vereinen und dann talabwärts
gleiten. Die Schutthaufen auf ihren Rändern heißen Moränen (Seiten-
und End-M.). Da, wo der Gletscher endet, tritt der Gletscherbach
oft aus einem mächtigen Gletschertor heraus (Rhonegletscher). Durch
die Tätigkeit der Gletscher sind die höchsten Gebirge abgetragen. Wo
Gletscher in das Meer reichen oder einst reichten, finden wir vielfach
Fjorde, aber nur an w. gelegenen, regenreichen Küsten (Skandinavien,
nördlichstes Norb- und füblichstes Sübamerika, Grönlanb). Fjorde
sinb durch Gletschertätigkeit entstanben. Bricht das Ende eines in
ober über das Meer hinausragenben Polargletschers ab, so treiben die
Eismassen als Eisberge im Meere umher.
§ 70.
Das Meer.
Die burchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt etwa 3800 m
(§ 67), die größte Tiefe der Norbfee beträgt kaum V5, die der Ostsee
nicht yi0 bieses Durchschnitts, anderseits hat man im Stillen Ozean
die größten, bisher bekannten Tiefen gemessen. Im Jahre 1897 stellte
man im Stillen Ozean eine größte Tiefe von 9400 m fest.
Der Hauptbestanbteil des bitter-salzig schmeckenben Meerwassers
ist das Kochsalz. Das Meerwasser enthält burchschnittlich 3% Koch-
salz (die Ostsee nur 1%, warum?).
Meeresströmungen. Die Hauptursache der Meeresströmungen
liegt in der ungleichen Erwärmung, wodurch das erwärmte und
daher leichtere Wasser aus den Äquatorialgegenben nach den Polarmeeren
an der Oberfläche abfließt und durch eine kalte Strömung in der Tiefe
ersetzt wirb. Als weitere Ursachen sprechen wohl der verschiebene
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Schwarzwald Oberbayrischen_Hochebene Niederdeutschland Deutschland Gletscherbach Skandinavien Norb- Stillen_Ozean
— 57 —
loh. Warum? Wir werden es noch sehen. Westlich vom Meier Paven-
städt fließt die Dalke in ein andres fließendes Wasser hinein. Es ist
die Ems. Sie ist größer als der Dalkebach. Einen großen Bach nennt
man Fluß. Was ist also die Ems? Wir sagen, die Dalke mündet in
die Ems. Die Stelle, an der die Dalke in die Ems mündet, nennen wir
die Mündung. An den Usern der Dalke und der Ems sind weite Wiesen.
Wir nennen sie die Emswiesen. Es steht häufig Wasser darauf. Im
Winter gibt es hier große Eisflächen. Der Boden ist recht feucht. An
manchen Stellen schwankt er unter den Füßen. Hier ist sumpfiges Land.
Immer seuchte Wiesen nennt man auch Sumpfwiesen. Das Gras darin
fressen die Kühe nicht gern. Mau nennt es saures Gras. Das Gras guter
Wiesen heißt süßes Gras. Nenne saure Gräser, süße Gräser!
Beim Meierhofe überschreiten wir die Dalke und kommen auf die
nassen Wiesen. Jetzt sind wir von allen Seiten von Wasser umgeben.
Im Norden und Osten fließt die Dalke, im Süden und Westen die Ems
und ein Dalkearm. Wir sind auf einer Insel. Sie ist ein Stück Land,
das von allen Seiten von Wasser begrenzt wird. Die Dalke wird von
Büschen begleitet. An ihrem Ufer gehen wir aufwärts. Zur Linken
— nach Osten — erhebt sich ein Hügel. Er ist 12 m höher als die Wiesen,
mit Kiefern bestanden, und auf seiner Spitze steht ein Holzgerüst. Wo
haben wir schon so eins gesehen? Warum steht es da? Was für Boden
haben wir hier? Vergleiche die Pflanzen auf dem Sandhügel und iu den
Wiesen! Von der Höhe aus sehen wir nach Nordwesten weithin die Ems
durch die Wiesen fließen. Wenn die Sonnenstrahlen auf das Wasser fallen,
dann glänzt es wie Silber. Nach Süden hin gelangen wir zur „Neuen
Mühle". Sie liegt in der Südecke der Insel an der Herzebrocker Straße.
Vor der Neuen Mühle erweitert sich die Dalke teichartig, umschließt eine
kleine Insel und teilt sich in zwei Arme.
Der Müller mahlt das Getreide der umliegenden Bauern. Er hat
auch eine Gartenwirtschaft, im Sommer gehen viele Leute hierhin und
trinken Kaffee, Milch oder Bier. Auf dem Teich und der Dalke kann man
kahnen. Am Ufer liegt der Kahn an einer Kette angebunden. Von der
Brücke, die über die Herzebrocker Straße führt, können wir den oberen
Lauf der Dalke verfolgen. Wie bei dem Meierhofe und an der Enis sehen
wir auch hier zu beiden Seiten Wiesen. Nur zur Rechten erhebt sich wieder
ein Sandhügel von 10 in Höhe. Er ist mit Kiefern bestanden. Auf den
Wiesen sehen wir Kühe weiden. Mancher Bauer hat zwanzig und mehr Kühe.
Warum halten die Bauern Kühe? Was für Vieh haben sie noch? Weil
die Bauern hier viel Vieh züchten, darum sagen wir, sie treiben Viehzucht.
Auf der Herzebrocker Straße wandern wir nach Hause zurück.
Richtuug der Straße. Name. Nach welcher Richtung gehen wir? Die
Wiesen sind verschwunden, dunkle Kiefernwälder begleiten uns rechts und
links. Der Boden ist hügelig. Nach Nordosten lichtet sich der Wald, und
bald breitet sich vor uusern Blicken eine große, ebene Fläche aus. In der
Ferne sehen wir den Wasserturm, die Kirchtürme, die Schornsteine und
Häuser Güterslohs. An der rechten Seite liegt der Fichtenbrink. Hier
ist der alte Judenkirchhof. Einzelne Grabsteine stehen noch, die meisten
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
— 39 —
Gasthäuser, wie „Barkeys Hotel" und der „Westfälische Hof", in denen die
Reisenden übernachten, liegen an ihr. An der Südseite einiger Häuser
finden wir mächtige Weinstöcke, die die ganze Vorderseite bedecken. An
der Ecke der Köker- und Bahnhosstraße liegt die Post. Siehe S. 77. Bor
uns erhebt sich in einiger Entfernung das Bahnhofsgebäude. Siehe S. 81.
Wir überschreiten die Gleise. Wenn ein Zug kommt, sind die Schranken
geschlossen. Damit die Fußgänger nicht zu lange warten brauchen,
1 :10 000.
Abb. 18. Das Villenviertel.
ist eine Unterführung gebaut, wie wir sie auch auf dem Bahnhof
finden.
Die Lindenstraße, in die wir einbiegen, ist eine breite, schöne Straße
mit prächtigen Bäumen. Zu beiden Seiten liegen schöne Häuser in den
Gärten. Mau nennt sie Villen. Reiche Leute wohnen darin. Läden gibt
es hier nicht. Es herrscht wenig Wagenverkehr, hin und wieder fährt eine
Kutsche vorüber, und Bäcker- oder Fleischerwagen bringen Lebensmittel.
Unter den herrlichen Laubkronen ist es im heißen Sommer kühl, sie schützen
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T50: [Haus Pferd Bauer Herr Wagen Mann Tag Kind Weg Leute], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
und schlief auf dem weichen Moose vor Mattigkeit ein. In der
Nacht erwachte er. Ihm war, als ob seine Gemahlin vor ihm
stünde und ihn riefe. In Wirklichkeit aber war sie in einem Kloster.
Nach dem Traume konnte er nicht mehr schlafen. Sofort machte
er sich auf und fand richtig den Weg in die Stadt. Sein erster
Gang war ins Kloster. Hier hörte er, daß die Königin in der Nacht
todkrank gewesen wäre und genau zu der Stunde nach ihm geruseu
hätte, als er sie im Traume gesehen. Seit der Zeit weilte der König
gern an der Quelle, von wo er den Weg zu seiner Gemahlin wieder-
gefunden hatte. Der Born aber hieß von nun an Königsbrünnchen.
99. Die Sage vom Rundhütchcn.
üdlich vom Main, da, wo jetzt Sachsenhausen und
die benachbarten Orte liegen, stand in alter Zeit
dichter Wald. Um Häuser mit Gärten errichten
zu können, mußten erst einige Stellen des Forstes
ausgerodet werden. Zwei solcher Rodeplätze nannte
man Ober- und Niederrod. Heute spricht man von
Ober- und Niederrad. Diese einstigen Walddörser sind jetzt statt-
liche Orte, die fast bis nach Frankfurt reichen.
In Niederrad standen anfangs nur ein paar armselige Hütten.
Die Bewohner lebten von den Erträgnissen des Waldes und der
kleinen Lichtung, aus der sie sich angesiedelt hatten. Die Kinder
gingen tagtäglich in den großen Forst, um Beeren, Nüsse, Buch-
eckern, Eicheln und Holz zu sammeln. Damals war der Besuch des
Waldes noch mit recht großen Gefahren verbunden. Wilde Tiere
hausten darin. Besonders waren die Wölfe dort recht zahlreich.
Oft kamen sie bis an die Wohnungen und bedrohten oder raubten
Menschen und Vieh. Sogar Bären gab es damals noch in dieser
Gegend. Gar manche Mutter mag da ost gebangt haben, wenn sie
ihre Kinder in den Wald schickte. Und sicherlich gab sie ihnen
denselben Rat mit aus den Weg, den Rotkäppchens Mutter ihrem
Kind einst erteilte, als sie sagte: „Aber gehe nicht von dem Weg ab,
und laufe nicht zu tief in den Wald, damit dich der Wolf nicht
sieht!" In dieser Gegend lebte ein guter Zwerg, der mit den
Menschen Freundschaft geschlossen hatte und sie auf alle mögliche
Weise unterstützte und schützte. Die Leute nannten ihn:
165
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
TM Hauptwörter (100): [T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann], T39: [Kind Vater Mutter Frau Mann Haus Jahr Eltern Sohn Knabe], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian]]
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Extrahierte Ortsnamen: Main Sachsenhausen Niederrod Niederrad Frankfurt Niederrad Rotkäppchens
— 89 —
Nach Nordwesten erblicken wir die Kegelberge des Hegaus
und dahinter die bewaldeten Höhen des Sch^warzwaldes. Die sanft
ansteigenden Ufergelände sind mit Obstbäumen und Weinbergen be-
wachsen. Aus dem Grün der Berge schanen.große, schmucke Dörser
und alte Städte, wie Konstanz, Meersburg, Überlingen usw. hervor.
Aber nicht nur groß und schön ist der Bodensee; er birgt
auch einen unermeßlichen Fischreichtum, besonders Blaufelchen,
Karpfen, Grundforellen, die bis 40 Pfund schwer werden und gar
die Welse, die gegen 2 m lang werden und ein Gewicht von
300 Pfund erreichen.
Die badische Fischereigenossenschaft erlöste z. B. im Jahre 1905
etwa 120 000 M für Fische des Bodensees.
Viederholungssragen.
Wo liegt der Bodensee?
Aus wievielen Teilen besteht er?
Welche Gestalt hat der Bodensee?
Wieviele Staaten haben an ihm Anteil?
Wie heißen die Inseln im Bodensee?
Welche Flüsse ergießen sich in den Bodensee?
Warum wird der Bodensee König der deutschen Seen genannt?
Warum wird der Bodensee auch das „Schwäbische Meer" genannt?
Wie lang ist die Strecke von Bregenz bis Überlingen?
Wieviel beträgt die Breite von Lindau bis Rorschach?
Wie ties ist der Bodensee zwischen Friedrichshafen und Romanshorn?
Wann war der See zuletzt zugefroren?
Wann hat der See das meiste Wasser?
Warum hat er im Sommer das meiste Wasser?
Was führen die Gebirgsflüffe mit sich?
Warum wird der Bodensee ein „Reinigungsbecken des Rheins"
genannt?
Wie heißt der heiße Südwind, der das Wasser des Sees aufwühlt?
Wieviele Dampfschiffe sorgen für den Personenverkehr?
Schildere die Schönheit des Sees!
Wie ist die Bodenseegegend bevölkert?
Warum ist diese Gegend so reich bevölkert?
Worin besteht die große wirtschaftliche Bedeutung des Bodensees?
Was würden sich im Rhein bilden, wenn der Fluß sein Geröll
nicht im Bodensee sinken ließe?
Was würden die Kiesbänke erschweren?
Was würde es zur Zeit der Schneeschmelze in der Rheinebeue
geben, wenn der Bodensee nicht wäre?
Warum können wir den Bodensee einen Wasserbehälter nennen?
Welche Orte liegen am Bodensee?
Weshalb kann im Linzgau so schönes Vieh gezüchtet werden?
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T44: [Alpen See Stadt Schweiz Italien Meer Berg Insel Fuß Inn], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T68: [Schweiz Zürich Kanton Bern See Stadt Genf Basel Schweizer Schwyz], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Zweiter Abschnitt.
Geschichte des Elsalses von seiner Vereinigung mit Deutschland bis zur Lesitzergreifung durch Frankreich.
(925—1648.)
Bischof Werner von Straßburg.
Unter Heinrichs Nachfolgern, Otto I., Otto Ii., Otto Iii. und Heinrich Ii. fand das Kaisertum an den Bischöfen von Straßburg eine feste Stütze. Deshalb mehrte Otto I. die Macht dieser treuen Diener des Kaiserhauses nach Kräften, um in ihnen ein Gegengewicht zu der anmaßenden Stellung der Herzoge und Grafen zu haben. Sie erhielten das Münzrecht, ferner die Gerichtsbarkeit und hatten keinen andern Herrn anzuerkennen, als den Kaiser. Unter ihnen ragt hoch hervor der kriegerische Werner. Er und sein Bruder Ratbod gelten als die Begründer des habs-bnrgischen Stammes. Ans einer altrömischen, edlen und hochangesehenen Familie kamen einst zwei Brüder nach Deutschland gewandert und ließen sich in Straßburg nieder. Der eine wurde hier zum Bischof gewählt, der andere zog, versehen mit vielem Gelde, südlich nach dem Aargau, um sich eine stattliche Burg zu bauen. Aber statt ans Werk zu gehen, benutzte er einen großen Teil des Geldes dazn, daß er fröhliche Feste gab und sich damit zahlreiche Bundesgenossen und Freunde erwarb. Einst entfloh ihm beim Jagen sein Habicht auf einen hohen Felsen; er stieg hinauf, um ihn zu holen. Oben angelangt, sah er ein prächtiges Land vor sich liegen — Wiesen mit frischem Grün, eingerahmt durch schattige Wälder, blitzende Bäche, welche die Felder fruchtbar machten. Hier oben baute er eine kleine Burg und nannte sie Habichtsbnrg (Habchsburg, Habsburg). Als der Bau vollendet war, berief er seinen Bruder, damit er ihn einweihe. Er kam, war aber ärgerlich beim Anblick der unansehnlichen Burg, da er des vielen Geldes gedachte, welches er Ratbod gegeben hatte. Während der Nacht aber kamen viele stattliche Herren mit ihren Frauen, Töchtern und zahlreichem Gesolge und schlugen ihre Zelte um die Burg herum auf. Als Werner am Morgen vom
TM Hauptwörter (50): [T46: [Heinrich König Otto Kaiser Sohn Herzog Karl Ludwig Sachsen Jahr], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T83: [Karl Heinrich König Otto Sohn Reich Kaiser Sachsen Ludwig Herzog], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T58: [Kloster Jahr Mönch Kirche Schweiz Bischof Abt Zürich Bonifatius Bern], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T94: [Herr Tag Haus Kind Brot Geld Leute Mensch Hund Mann]]
TM Hauptwörter (200): [T97: [Heinrich Herzog Graf Erzbischof König Grafe Kaiser Stadt Herr Mainz], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Extrahierte Personennamen: Werner_von_Straßburg Heinrichs Heinrichs Otto_I. Otto_I. Otto Otto Heinrich_Ii Heinrich Otto_I. Werner Werner
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Frankreich Straßburg Deutschland Straßburg Habchsburg Habsburg
Schulformen (OPAC): Konfessionell gemischte Schule
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Geschlecht (WdK): koedukativ
Konfession (WdK): Konfessionell gemischt
I. Die Völker des Morgenlandes.
V Die ersten Völker.
Von bett ältesten Völkern weiß die Geschichte wenig zu berichten. Wie die Wohnsitze, die sie eingenommen hatten, von sehr verschiebend Beschaffenheit waren, mußte sich auch ihre ganze Lebensweise verschieben gestalten. So nährten sich die Bewohner unfruchtbarer Küstengegenben vom Fischfang; die Volksstämme in rauhen Geliirgslänbern lebten von der Jagd; die Steppenvölker trieben Viehzucht und zogen ohne feste Wohnsitze mit ihren Herben von Ort zu Ort. Alle diese Völker blieben roh; und weil sie zur Ausbilbuug des Menschengeschlechtes nichts beitrugen, so haben sie auch nur geringe Bebeutung in der Weltgeschichte. Auf eine höhere Stufe der Gesittung erhoben sich die Völker, die sich in fruchtbaren Ebenen, in Flußtälern oder an günstig gelegenen Meeresküsten niedergelassen hatten. Sie gründeten feste Wohnsitze, aus denen Dörfer uttd Städte hervorgingen; sie betrieben Ackerbau, Gewerbe, Schiffahrt und Handel; und je fester sie zusammen wohnten, um so nötiger wurden ihnen auch bestimmte Gesetze, durch die sie ihre Gemeinschaft regelten und zu einem geordneten Staate verbanben. Die ältesten dieser Staaten bildeten sich im Morgenlande ober Orient. Daher betrachtet: wir zuerst die m o r g e n l ä n b i s ch e rt Völker.
2. Die Ägypter. Der Nil und das £attd Ägypten.
1. Hie Ailländer. (Karte I.) Im norböstlichen Afrika, nahe der schmalen Lanbenge, die biesen Erbteil mit Asien verbinbet, ergießt sich ein gewaltiger Strom in mehreren Annen in das Mittelmeer. Er kommt aus großen Seen unter dem Äquator und legt einen Weg von mehr als 800 Meilen zurück, bis er ins Meer fällt. Sein Name ist N i l. Von bett Länbern, die er bnrchströmt, nannte man das obere ehemals Äthiopien oder Mohrenland; das untere Land bis zum Meere heißt noch heute Ägypten. Das alte Äthiopien ist fast ganz
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