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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 56

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
56 Stolzes Muthes brach Varus mit drei erprobten Legionen gegen die Em-jwter auf. Sem Weg führte durch die Tiefen des rauhen Teutoburger s. : m ?Ct Sturmwind brauste in den hohen Wipfeln der Eichen f f1 Jdn metem Negen ganz durchweicht. Da kamen ^ ^ ^ fce§ ^^es, von allen Höhen und aus allen Schluchten die Scharen der Deutschen, die solcher Wege und solches Wetters gewohnt waren, hervor und schleuderten ihre scharfen Wurfspeere gegen die erschrockenen Römer. Diese wollten sich vertheidigen; aber ihre Waffen waren durch den anhaltenden Regen großenteils verborben auch konnten sie m ihren schweren Harnischen auf dem schlüpfrigen Boden keinen festen Fuß fassen und daher den Deutschen wenig Schaden zufügen. Viele von ihnen sanken ermattet und verwundet zu Boden. Es wurde vrr r?te ‘^omer machten sich ein Lager und warfen Wall und Grab n um dasselbe auf, bamit sie einige Stunden ausruhen könnten. Am andern Morgen verbrannten sie alles überflüssige Gepäck und zogen weiter. Sie zogen m ^ue freie , ebene Gegend, wo sie sich besser ordnen und wehren konnten. Doch bald gieng ihr Weg wieder in den schrecklichen Wald, durch em dichtbelaubtes, sumpfiges Thal, in dessen Nähe die Tentoburq raqte. l T die ®erutf^en noch heftiger an, und immer mehr Römer sielen. Noch einmal suchten sie ein Lager aufzuschlagen; aber die Deutschen Keßen ihnen nicht Zeit dazu. Mit hellem Schlachtgefange stürmten sie von allen Zeiten heran. Da, als ihnen Himmel und Erde entgegen und ^enbs Rettung zu finden war, entfiel auch den Tapfersten der Muth Der Feldherr Varus stürzte sich, nachdem er schon mehrere Wunden empfangen hatte, m fern eigenes Schwert; die übrigen flohen, noch weithin verfolgt von den Deutschen. Nur wenigen Römern gelang es, in der Dunkelheit der Nacht zu entkommen, um ihren Landsleuten die traurige Botschaft zu verkündigen. Die Deutschen feierten große Freudenfeste dankten ihren Göttern und vertheilten die reiche Beute unter sich. Die vornehmsten Gefangenen wurden den Göttern geopfert, die übrigen als Sklaven gebraucht. Besonders erbittert zeigte sich das Volk gegen die römischen Beamten, die ihnen ihr altes Recht genommen hatten. Einem dieser Sachwalter riß man die Zunge aus und ries ihm zu: „Nun höre aus zu zischen, Natter!" ' ' 3. Hermann aber ruhte noch nicht; er eroberte und zerstörte erst alle römischen Festen, die auf vaterländischem Boden standen, bis zum Rhein. Dann kehrten alle ruhig in ihre Wälder und Hütten zurück. In Rom glaubte man sie schon auf dem Wege nach Italien, und der alte schrecken vor den Cimbern und Teutonen erneute sich. Der Kaiser Augustus lief in Verzweiflung mit dem Kopfe gegen die Wand und rief: „Varus, Varus, gieb mir meine Legionen wieder!". 4. Nachher unternahm Germanikus, der Sohn des Drufus, noch drei Feldzüge zur Eroberung Deutschlands- Leider waren die Römer dabei nicht immer ohne deutsche Hülsstrnppen. Am schändlichsten benahm sich der schon erwähnte Segest, der ein erbitterter Feind Hermanns

2. Erzählungen aus der deutschen Sage und Geschichte - S. 7

1907 - Leipzig : Voigtländer
3. Die Schlacht im Teutoburger Walde. 7 herzen und tapferem Hm. Sein Name war Hrmin (Hermann). (Er hatte, wie mancher andre deutsche Jngling, im romischen Heere gedient, und die Brner schtzten ihn hoch. Doch seine Hebe zur Heimat war nicht erkaltet. (Er sah mit Unwillen die Schmach seines Vaterlandes und fate den Plan, dessen Retter zu werden. Kein Rmer ahnte sein vorhaben. Ruch als man varus vor ihm warnte, glaubte der ber-mtige Statthalter an keine Gefahr. Hrmin aber gewann in der Stille einen der deutschen Fürsten nach dem andern und setzte seine Absicht klug ins Werk. 4. Die Schlacht im Teutoburger tale, 9 it. Chr. Zuerst muten sich einige sdlich wohnende Stmme empren. Um diese zum Gehorsam zurckzufhren, begab sich varus mit seinem Heere auf den Marsch. Den drei rmischen Heeresabteilungen oder Legionen sollten deutsche Scharen als Hilfstruppen folgen. Der Zug ging mhsam durch unwegsame Schluchten und dichtes Gehlz des Teutoburger Waldes. Die Brner fhrten Weiber und Kinder, Wagen und Lasttiere mit sich, so da sie bald in Unordnung gerieten. (Ein heftiges Unwetter brach los; der Sturm warf ste herab, der Begen machte den Boden schlpfrig. Das alles vermehrte die Verwirrung der Brner. Und jetzt begannen die Deutschen den Kampf. Sie schssen zuerst nur aus der Ferne - als sich aber niemand zur Wehr setzte, gingen sie zu offenem angriff der. Endlich gelangten die Brner an einen freien Platz, wo sie ein Lager einrichten konnten. Sie verbrannten dort die meisten Wagen und das entbehrliche Gepck und zogen am andern Tage in grerer Ordnung weiter. Zwar brachte dieser Tag ihnen neue Verluste, doch fanden sie am Hbend eine grere Lichtung, wo sie sich sicher fhlten. Hm dritten Tage gerieten sie wieder in dichten Wald, und der Rngriff der immer zahlreicheren Feinde wurde gefhrlicher. Hufs neue berfiel sie Begen und Sturm; die Nsse hemmte ihren Marsch und machte ihre Schilde, Bogen und Pfeile schwer und unbrauchbar. Da fate die Brner Verzweiflung. Ihr Fhrer varus gab sich selbst den Tod, indem er sich in sein Schwert strzte. Sobald dies bekannt wurde, setzten sich auch die Soldaten nicht mehr zur Wehr; die einen folgten dem Beispiel des Hn-fhrers, die andern warfen ihre Waffen weg und lieen sich von den Deutschen niederstoen oder gefangennehmen. Nur wenig Berittene entkamen zum Bheine. 5. Solgen der Schlacht. Die Deutschen brachten nun ihren Gttern Dankopfer dar; in Bom aber erregte die Kunde von der Niederlage Trauer und Schrecken. Der Kaiser Rugustus zerri sein Gewand und rief: varus, varus, gib mir meine Legionen wieder!" Ntan

3. Deutsche Geschichte mit entsprechender Berücksichtigung der sächsischen - S. 9

1880 - Halle : Anton
9 Rheine und an der Donau, sowie an den Nebenflüssen beider Ströme eine Anzahl kleiner Festungen (= sogenannte befestigte Lager) an. Daraus entstanden später die Städte Bonn, Köln, Koblenz, Mainz, Aachen, Trier, Regensburg, Passau, Wien, Augsburg, Salzburg rc. Diese Niederlassungen verbanden die Römer unter einander sowie mit der Hauptstadt des Reichs durch Straßen. — An den Ufern des Rheins und der Mosel pflanzten sie Reben und begründeten so den Weinbau. Durch Zucht edler Obstarten und feiner Gartenfrüchte vervollkommneten sie den Obst- und Gartenbau. — Römer und Deutsche traten allmählich in Handelsverkehr: die römischen Kaufleute brachten Waffen, Wein, Schmucksachen; Deutschland lieferte Sklaven, Vieh, Fleisch, Häute, Pelzwerk, blondes Haar, Bernstein. Deutsche Krieger traten in römischen Sold. 4. Des Drusus Bruder, Tiberius, setzte das Eroberungswerk sort; doch wählte er den Weg der List und des Ver raths; denn er sagte: „Die Germanen sind leichter durch Klugheit als durch Waffen zu besiegen." So gelang es ihm, das Land vom Niederrhein bis zur Weser zu unterwerfen. Der Statthalter der neuen Provinz, Varus, wollte den Deutschen römisches Recht, römische Sprache und römische Sitte aufzwingen. Deshalb leitete der in Rom erzogene, mit römischen Ehren überhäufte, aber trotzdem deutschgesinute Cheruskerfürst Armin oder Hermann eine Verschwörung gegen die Römer ein. Seiner Anordnung zufolge empörte sich ein germanischer Volksstamm an der Wesermündnng. Auf die Kunde davon brach Varus mit seinen Legionen auf, um den Aufstand zu dämpfen. Er gelangte in die fchluchtenreichen Berge des Teutoburger Waldes. Mühsam bahnte sich sein Heer den Weg durch die dichten Waldungen voll riesiger Stämme; der heulende Sturmwind streute abgebrochene Aeste auf die Krieger; strömender Regen machte den Boden schlüpfrig und den Tritt unsicher. Plötzlich sahen sich die Römer auf allen Seiten von den rachedürstenden Deutschen umzingelt. Drei Tage lang fochten sie mit Muth und Ausdauer. Von der übermenschlichen Anstrengung, von der ungünstigen Witterung und von dem Hunger ermattet, erlagen endlich die Legionen. Verzweifelnd stürzte sich Varus in sein Schwert; von dem 50000 Mann starken Heere entkamen nur wenige; die meisten deckten den Kampfplatz; der todesmatte Rest wurde kriegsgefangen. Furchtbare Rache nahmen die Deutscheu für alles, was sie bisher erduldet. Die Gefangenen wurden den Göttern geopfert oder in harte Sklaverei geschleppt. Am schwersten empfanden die römischen Sachwalter den Zorn der Germanen: dem einen wurden die Augen ausgestochen, dem andern die Hände abgeschnitten; einem nähte man den Mund zu, nachdem man ihm die Zunge ausgerissen hatte; diese nahm einer der Deutschen in die Hand und sprach: „Nun höre auf zu zischen, du Natter!"

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 49

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 49 — ein ruhmbegieriger Mann und hatte im Sinne, nicht allein Griechenland zu unterjochen, sondern über ganz Europa die Herrschaft zu gewinnen, bis daß der Himmel selbst die alleinige Grenze des perserreiches wäre. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein Kriegsheer Zusammen, so unermeßlich, wie es nie in der Welt gesehen worden war. Die Landmacht zählte, wie man sagt, mehr als anderthalb Millionen tttenfchen, und der Kriegsschiffe waren zwölfhundert. Xdie eine Völkerwanderung erschien der Zug; Xerxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Xerjres Überschreitet den Hellespont. Rls das Landheer tn die schmale Meerenge zwischen Asien und Europa gekommen war, bte Hellespont oder Straße der Dardanellen genannt wird, üeß der König zwei Brücken schlagen, um seine Scharen hinüberzuführen, hber ein Sturm erhob sich und zerstörte die Brücken. Da ergrimmte der Gewaltige. Er ließ den Baumeistern die Köpfe abschlagen und das widerspenstige Meer mit Huten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, '«gibt dir dein Herr, du böses Meer, weil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Bald waren zwei neue Brücken hergestellt, stärker als die ersten, und das ganze Heer bereitete sich zum Übergange. Es war früh am Morgen, Ws eben die Sonne am Himmel prächtig emporstieg. Da goß Xerxes tus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um $teg für seine Xdaffen. Dann begann der Marsch über die Brücken; er liierte, wie erzählt wird, sieben Tage und sieben Nächte, in einem fort, N> wer das mit ansah, erachtete des Königs Macht für unwiderstehlich. 5. Ceotttöas bei Therinopylü (480). So zog das gewaltige Perserheer gegen Griechenland heran und drang von Horden her in das ^lnd ein. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht, ^ie meisten Staaten schlossen rasch einen Bund und stellten sich unter Spartas Führung. Beichermoptjlä, einem schmalen Durchgänge, .er Zwischen steilem Felsengebirge und dem Meere ins herz von Griechen* tttb führt, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes 7n Feind. Xerxes kam und verwunderte sich sehr, daß ein so ge-^ge§ Häuflein ihn aufzuhalten gedächte. Er schickte Boten hin mit Befehle, ihm sofort die Xdaffen auszuliefern. „Komm und hole *lel" lautete die Antwort. Und als den Griechen verkündet wurde: >'Die perser sind so zahlreich, daß die Sonne verdunkelt wird, wenn r ihre Pfeile abschießen," erwiderte ein Spartaner ganz ruhig: „Desto eüer, dann werden wir im Schatten kämpfen." ftn&rä, Erzählungen aus der Weltgeschichte. I- 4

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 50

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 50 — 4. Des Leonidas Heldentod. Nun Ueß Xerxes feine Krieger in den paß einrücken; bort aber standen die Griechen dicht geschlossen, Mann an Mann, mit den Schilden in der Linken eine eiserne Mauer vor sich haltend, mit der rechten einen lvald von Lanzen den Barbaren entgegenstreckend. Umsonst suchte Schar aus Schar den Wald zu durchbrechen : jeder Angriff wurde abgeschlagen, Tausende durch die Speere der Griechen dahingestreckt. Bald türmten sich ganze Hausen von Perserleichen zwischen den Kämpfenden empor. Der König schickte jetzt die sogenannten Unsterblichen ins Gefecht, den Kern seines Heeres, fluch sie wurden zurückgeworfen. Da wollte keinperser mehr angreisen, die entmutigten Scharen mußten sogar von ihren Hauptleuten mit Peitschenhieben zum Kampfe getrieben werden. „Soll denn eine Handvoll Griechen," rief Xerxes wütend aus, „in dieser Schlucht meiner Hunderttausende spotten?" Doch endlich kam ihm verrat zu Hilfe. (Ein nichtswürdiger Grieche führte einen Teil der Perser auf einem geheimen Fußsteige während der Nacht über das Gebirge, so daß sie den Griechen in den Rücken "fielen. Nun gab es für £eonidas keine Hoffnung mehr auf Sieg. (Er entließ daher die meisten feiner Krieget in die Heimat; er selbst aber mit seinen Spartanern wählte den Tod fürs Vaterland. Mit Heldenmut stürzten sie sich in die Feinde; um ih1' Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Tausende fielen noch unter ihren Streichen, zuletzt aber mußten die Tapfern der Übermacht erliegen. Leonidas fiel und alle die Seinen mit ihm. 20. Terxes und Themistokles. 1. Die hölzernen Mauern. Nach dem Kampfe beitherniopylä zog Xerxes weiter gegen Athen. Bei feinem herannahen gebot das Orakel zu Delphi den Athenern, sich hinter hölzernen Mauernzu verteidigen. Da sprach Themistökles zu seinen Mitbürgern: „Die hölzernen Mauern sind nichts anderes als die Schiffe; auf ihnen müsse" wir den Kampf gegen die Feinde bestehen." Die Athener folgten de>n Rate des Themistökles. Um ihre Freiheit zu retten, gaben sie alles dran, verließen die teure Vaterstadt und brachten tdeiber, Kinder und Greise nach den benachbarten Inseln; die ganze streitbare Mannschaft aber begab sich kampfesmutig auf die Schiffe. Kaum waren sie abgezogen, so folgte 3eer$es, besetzte das Land mit seinen Scharen, und die Athener mußten vom Meere her ansehen, wie ihre Stadt in Flammen auf* loderte. Zu gleicher Zeit segelte die persische Flotte heran. Die Athener hielten mit ihren Schiffen in der Meeresbucht bei der Insel Salami5,

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 66

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 66 — den Feind. Terxes kam und verwunderte sich sehr, daß ein so geringes Häuflein ihn aufzuhalten gedächte. Er schickte Boten hin mit dem Befehle, ihm sofort die Waffen auszuliefern. „Komm und hole sie!" lautete die Antwort. Und als den Griechen verkündet wurde: „Die Perser sind so zahlreich, daß die Sonne verdunkelt wird, wenn sie ihre Pfeile abschießen," erwiderte ein Spartaner ganz ruhig: „Desto besser, dann werden wir im Schatten kämpfen." 4. Des Leonidas Heldentod. Nun ließ Terxes seine Krieger in den Paß einrücken; dort aber standen die Griechen dicht geschlossen, Mann an Mann, mit den Schilden in der Linken eine eiserne Mauer vor sich haltend, mit der Rechten einen Wald von Lanzen den Barbaren entgegenstreckend. Umsonst suchte Schar auf Schar den Wald zu durchbrechen: jeder Angriff wurde abgeschlagen, Tausende durch die Speere der Griechen dahingestreckt. Bald türmten sich ganze Haufen von Perserleichen zwischen den Kämpfenden empor. Der König schickte jetzt die sogenannten Unsterblichen ins Gefecht, den Kern seines Heeres. Auch sie wurden zurückgeworfen. Da wollte kein Perser mehr angreifen, die entmutigten Scharen mußten sogar von ihren Hauptleuten mit Peitschenhieben zum Kampfe getrieben werden. „Soll denn diese Handvoll Griechen," riefxerxes wütend aus, „in der verhaßten Schlucht meiner Hunderttausende spotten?" Doch endlich kam ihm Verrat zu Hilfe. Ein nichtswürdiger Grieche führte einen Teil der Perser auf einem geheimen Fußsteige während der Nacht über das Gebirge, so daß sie den Griechen in den Rücken fielen. Nun gab es für Leonidas keine Hoffnung mehr auf Sieg. Er entließ daher die meisten seiner Krieger in die Heimat; er selbst aber mit seinen Spartanern wählte den Heldentod fürs Vaterland. Mit Löwenmut stürzten sie sich in die Feinde, um ihr Leben so teuer wie möglich zu verkaufen. Tausende fielen noch unter ihren Streichen, wie Gras unter der Sense des Schnitters; zuletzt aber mußten die Tapfern der Übermacht erliegen. Leonidas fiel und alle die Seinen mit ihm. 29* Lerxes und Themistokles. 1. Die hölzernen Mauern. Nach dem Kampfe bei Thermopylä zog Terxes weiter gegen Athen. Bei seinem Herannahen gebot das Orakel zu Delphi den Athenern, sich hinter hölzernen Mauern zu verteidigen. Da sprach Themistokles zu seinen Mitbürgern: „Die hölzernen Mauern sind nichts anderes als die Schiffe; auf ihnen müssen wir den Kampf gegen die Feinde bestehen." Die Athener folgten dem

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 30

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 30 — wurden zum Teil niedergerissen und mehrere tausend ihrer vornehmsten Bewohner ans Kreuz geschlagen^- 5. Darius zieht gegen die Scythen. Darius suchte das Reich auch durch neue Eroberungen zu vergrößern. Von allen Königen in Asien setzte er zuerst seinen Fuß nach Europa. Sein Zug galt den rohen Steppenvölkern, die in den weiten Ländern nördlich von dem Donaustrome und dem ^Schwarzen Meere umherschweiften. Man nannte diese Völker Scythen. Um zu ihnen zu gelangen, ließ Darius über den Meeresarm, an dem jetzt die Stadt Konstantinopel liegt, eine Schiffbrücke bauen, worauf er sein großes Heer hinüberführte. Dann kam er an die Donau, wo abermals eine Brücke geschlagen wurde. An dieser blieben Wächter zurück, damit der König einen sicheren Rückzug habe, wenn er aus dem Lande der Scythen heimkehren werde. Diesen Wächtern gab Darius einen Riemen mit sechzig Knoten, von denen sie alle Tage einen auflösen sollten; bis alle aufgelöst worden seien, sollten sie ihn erwarten. Dann setzte er seinen Weg gegen die Scythen weiter fort. Diese aber wählten ein gutes Mittel, die Perser zu verderben. Sie zogen sich immer weiter zurück und lockten das persische Heer durch wüste unfruchtbare Einöden hinter sich her. Darius forderte sie auf, ihm entweder zum Kampfe zu stehen oder sich zu unterwerfen. Aber als Antwort schickten sie ihm einen Vogel, eine Maus, einen Frosch und fünf Pfeile. Das sollte bedeuten: Wenn ihr Perser nicht wie Vögel in den Himmel fliegt, oder wie Mäuse in die Erde kriecht, oder wie Frösche in die Sümpfe springt, so werdet ihr nimmer nach Hanse zurückkommen, sondern unsern Pfeilen erliegen." Und beinahe wäre es also geschehen. 6. Rückkehr ans dem Scythenlande. Das Heer der Perser geriet in dem öden Lande in große Not und mußte endlich den Rückzug antreten, um dem Hunger und den steten Angriffen der raschen feindlichen Reiter nicht zu erliegen. Die sechzig Tage, die Darius den Wächtern an der Brücke bestimmt hatte, waren abgelaufen; hätte die Brücke nicht mehr gestanden, so wäre der König mit seinem ganzen Heere zu Grunde gegangen. Zu seinem Glück aber hatten die Wächter, von ihrem treuen Führer Histiäus überredet, ausgeharrt; der König und basier konnten sich über den Strom retten und in sein Reich zurückkehren. 7. Darius und die Griechen. Bald daraus schickte der König Darius ein neues Heer nach Europa, das ihm Griechenland unterjochen sollte. Das führte zu einem langen schweren Kriege, von dem wir später noch manches hören werden.

8. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 65

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 65 — 28. Ferxes und £conibas, 1. Der Zug des Ferres. Wie Themistokles vorausgesehen hatte, konnte der stolze Darms die Niederlage seines Heeres bei Maräthon nicht verschmerzen. Er dachte an einen neuen Feldzug gegen die Griechen und machte dazu ungeheure Rüstungen vier ganze Jahre lang. Da starb er, und sein Sohn Terxes wurde König der Perser. Der war ein hoffärtiger Mann und hatte im Sinne, nicht allein Griechenland zu unterjochen, sondern über ganz Europa die Herrschaft zu gewinnen, bis daß der Himmel selbst die alleinige Grenze des Perserreiches wäre. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein Kriegsheer zusammen, so unermeßlich, wie es nie in der Welt gesehen worden ist. Die Landmacht zählte mehr als anderthalb Millionen Menschen, und der Kriegsschiffe waren zwölshundert. Wie eine Völkerwanderung erschien der Zug; Terxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Ferxes überschreitet den Hellespont. Als das Landheer an die schmale Meerenge zwischen Asien und Europa gekommen war, die Hellespont oder Straße der Dardanellen genannt wird, ließ der König zwei Brücken schlagen, um seine Scharen hinüberzuführen. Aber ein Sturm erhob sich und zerstörte die Brücken. Da ergrimmte der Gewaltige. Er ließ den Baumeistern die Köpfe abschlagen und das widerspenstige Meer mit Ruten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, „gibt dir dein Herr, du böses Meer, weil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Bald waren zwei neue Brücken hergestellt, stärker als die ersten, und das ganze Heer bereitete sich zum Übergange. Es war früh am Morgen, als eben die Sonne am Himmel prächtig emporstieg. Da goß Xerxes aus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um Sieg für seine Waffen. Dann begann der Marsch über die Brücken; er dauerte sieben Tage und sieben Nächte in einem fort, und wer das mit ansah, achtete des Königs Macht für unwiderstehlich. 3. Leonldas bei Thermopyla (480). So zog das gewaltige Perserheer gegen Griechenland heran und drang von Norden her in das Land ein. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht. Die meisten Staaten schlossen rasch einen Bund' und stellten sich unter Spartas Führung. Beithermopylä, einem schmalen Durchgänge, der zwischen steilem Felsengebirge und dem Meere ins Herz von Griechenland führt, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes Andrä. Erzählungen aus der Weltgeschichte. I. 5

9. Geschichtsbilder - S. 33

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 83 — beendet waren, starb er. Sein Sohn Xerxes wollte nicht allein Griechen, land, sondern ganz Europa unterjochen. Darum brachte er aus allen Völkern, über die er gebot, ein unermeßliches Kriegsheer zusammen. Die Landmacht zählte mehr denn anderthalb Millionen Menschen, und der Kriegsschiffe waren zwölfhundert. Wie eine Völkerwanderung erschien der Zug. Xerxes selbst stand an seiner Spitze. 2. Übergang über den Hellespont. — An der schmalen Meerenge zwischen Asien und Europa, welche der Hellespo nt oder Straße der Dardanellen genannt wird, ließ der König zwerkrücken schlagen. Aber ein Sturm zerstörte die Brücken. Da ließ & den Baumeistern die Köpfe abschneiden und das widerspenstige Meer mit Ruten peitschen. „Diese Strafe," rief er aus, „giebt dir dein Herr, du böses Meer, roeil du ihn beleidigt hast. Über deinen Rücken wird er ziehen, du magst wollen oder nicht." Er ließ nun zwei neue Brücken herstellen, stärker als die ersten. Als die Sonne am Himmel prächtig emporstieg, goß Xerxes aus goldener Schale ein feierliches Trankopfer ins Meer und betete um Sieg für feine Waffen. Dann begann der Marsch des Heeres über die Brücken; er dauerte sieben Tage und sieben Rächte; des Königs Macht schien unwiderstehlich. 3. Leonidas bei Thermopylä (480). — Xerxes drang an der Nordküste des Ägäifchen Meeres vor, dann an der Westküste durch Thessalien. Seine Flotte von 1200 Schiffen fuhr an der Küste hin. Run standen die Perser an der Grenze von Hellas. Alles schien verloren. Doch die Griechen verzagten nicht. Die meisten Staaten schlossen rasch einen Bund und stellten sich unter Spartas Führung. Bei Thermopy lä, einem schmalen Wege Wischen steilem Felsenge.lurge und dem Meere, erwartete der spartanische König Leonidas mit dreihundert Spartanern und einigen tausend Bundesgenossen kühnen Mutes den Feind. Xerxes verwunderte sich, daß ein so geringes Häuflein ihm den Weg nach Hellas versperren wolle. Er befahl durch Boten, ihm fofort die Waffen auszuliefern. „Komm und hole sie!" lautete die Antwort. Als den Griechen verkündet wurde: „Die Perser sind so zahlreich, daß die Sonne verdunkelt wird, wenn sie ihre Pfeile abschießen," erwiderte ein Spartaner ganz ruhig: „Desto besser, dann werden wir im Schatten kämpfen." 4. Des Leonidas Heldentod. — Run ließ Xerxes seine Krieger in den Engpaß einrücken. Aber dort standen'die Griechen dicht geschlossen, Monit an Mann, den Schild in der Sintert, die Lanze in der Rechten. Umsonit suchte Schar auf Schar den Wald von Lanzen zu durchbrechen. Bald türmten sich ganze Hausen von Perserleichen zwischen den Kämpfenden Andrii-Ernst, Geschichtsbilder. o

10. Geschichtsbilder - S. 37

1901 - Leipzig : Voigtländer
— 37 — Die Perserkriege (Rückblick). Von 500 — 449 führten nacheinander die persischen Könige Darius, Terxes, Artaxerxes Krieg gegen die Griechen. Die aufständischen Griechen im jonischen Kleinasien wurden bald wieder unterworfen. Aber die Züge gegen die europäischen Griechen mißlangen. Darius wurde 490 bei Marathon, Lerxes bei Salamis 480 geschlagen. Auch die Westküste Kleinasiens mit den zugehörigen Inseln ging den Persern verloren. So behaupteten die europäischen Griechen unter spartanischer, dann unter athenischer Leitung in einem ruhmreichen Freiheitskam pfe gegen die Barbaren ihre Unabhängigkeit. Dann halfen sie ihren Volksgenossen in Kleinasien, die Fremdherrschaft der Perser ab-z u s ch ü t t e l n. Eine glühende Begeisterung fürdiefreiheitdes gemeinsamen Vaterlandes hielt in dem heiligen Kampfe gegen die Barbaren die sonst so oft getrennten Stämme zusammen. 12. perikles. 1. Perlkles, der gewaltige Redner. — Vierzig Jahre lang leitete Perikles den Staat, indem er durch seine gewaltige Beredsamkeit das Volk in der Volksversammlung nach seinem Willen lenkte. „Er trägt," sagten die Athener, „den Donner und Blitz auf seiner Zunge, und die Überredung sitzt ihm auf den Lippen." Aber er mißbrauchte seine Gewalt nicht, denn er stickte immer das Wohl des Vaterlandes. Einst hielt er den in einer Schlacht gefallenen Athenern eine Leichenrede. Hier sprach er so ergreifend und riß alle so mit sich fort, daß die Frauen ans ihn zueilten, als er vom Rednerstuhl herunterstieg, und ihn bekränzten, ja ihm eine goldene Krone aufsetzten. 2. Athen eine Prachtstadt. — Diese Macht über das athenische Volk benutzte er einzig dazu, den Ruhm und Glanz feiner Vaterstadt zu mehren. Die Burg, welche weithin sichtbar aus einem steilen Hügel thronte, ließ Perikles durch großartige B a u w e r k e und B i l d w e r k e ausschmücken. Wenn man zu der Anhöhe emporstieg, kam man über eine herrliche Treppe durch ein hohes, glänzendes Säulenthor mit fünf Durchgängen, ganz aus weißem Marmor, mit prächtigen Hallen zu beiden Seiten auf den Burg-platz. Hier erhob sich rechts ein marmorner Prachttempel, welcher der Schutz-göttin der Stadt geweiht war. In feinem Innern prangte die Bildsäule der Göttin, 36 Fuß hoch, ans Elfenbein gearbeitet und mit einem Gewände von Gold überkleidet. Marmor war wohlfeiler, aber die Athener wollten ihr schönstes Kunstwerk auch aus dem kostbarsten Stoffe gebildet haben. Auf dem höchsten Gipfel der Burg stand links vom Eingänge noch eine andere Bildsäule derselben Göttin in Erz gegossen und so hoch emporragend, daß man vom Meere aus, noch fünf Meilen von Athen entfernt, Sanzenfpitze und Helmbusch der kriegerischen Göttin leuchten sah.
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