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1. Teil 2 - S. 12

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
12 § 2. Sibirien. Steppe den Kirgisen überlassen, welche mit ihren Herden sie durch- ziehen und bald hier bald dort ihre „Jurten" aufschlagen. Das Land am Amur und Großen Ozean besitzt fruchtbaren Boden und dichte Laubwälder, leidet aber unter der winterlichen Kälte, welche das Ochotskifche Meer fast fünf Monate zufrieren läßt. Durch die große südsibirische Eisenbahn und die fortschreitende Aufschließung sowie als Durchgangsland für den europäisch-chinesischen Verkehr gewinnt Sibirien immer mehr Bedeutung. Die Eisenbahn- fahrt von St. Petersburg über Omsk, Jrkutsk nach Port Arthur dauert etwa 15 Tage. 2. Klima und Erzeugnisse. Auf lange und strenge Winter mit schrecklichen Schneestürmen folgen kurze, heiße Sommer, welche den Ackerbau in den meisten Teilen (3/5) unmöglich machen. Nur Viehzucht kann getrieben werden. Die Haupterzeugnisse, welche aus Sibirien ausgeführt werden, sind: Fische, Holz, Erze, Pelzwerk und das von dem Mammut, einer längst ausgestorbenen Elefantenart, gewonnene Elfenbein. 3. Staatliche Verhältnisse und Städte. Sibirien ist russisches Besitztum und zerfällt in die drei Generalgouvernements West-Sibirien, Jrkutsk und das des Amur, zu dem auch die Nord- Hälfte der Insel Sachalin gehört. In W.-Sibirien: Toms!, ö. vom O^ mit 52000 Einw., Uni- versität und Mittelpunkt des Golddistrikts. In O.-Sibirien Jrkutsk in der Nähe des Baikalsees, wichtig für den Handel mit China. Kiachta, Grenzstadt. An der Lena Jakutsk, wichtig sür den Pelzhandel, wo im Winter eine Kälte von 40 — 60° herrscht, und die Lena sast sieben Monate lang zugefroren ist. Zum Generalgouvernement des Amur gehört auch die Nordhälfte der Insel Sachalin und derjenige Teil der Mandschurei, welcher am linken Ufer des Amur liegt, sowie der ganze Küstenstreifen der Mandschurei bis nach Korea. Der Haupthafen am Großen Ozean ist hier Wladi- wostok, der auch den n. Endpunkt der sibirischen Eisenbahn bildet. Die lange und schmale Halbinsel Kamtschatka ist von hohen, vulkanischen Gebirgen durchzogen. Das Klima ist milder als unter den gleichen Breitengraden in Sibirien; aber die Bevölkerung ist nur sehr spärlich. Die armseligen, unreinlichen Kamtschadalen sind dem Aus- sterben nahe; ihr Haustier ist der wolfähnliche, gelbe oder graue Hund, der auch verwildert in Rudeln die Wälder durchstreift.

2. Für Seminare - S. 155

1912 - Breslau : Hirt
5. Südasien. 155 92. Tor und Turm eines Tempels in Madura (Provinz Madras). (Aus Boeck, Durch Indien ins verschlossene Land Nepal.) Eine Art Prozession von Wallfahrern, an ihrer Spitze geschmückte Elefanten, die Sinnbilder göttlicher Weis- heit, verläßt gerade das Tor des mit vergoldetem Dache ausgestatteten Tempels. Das ziemlich niedrige Innere ist im Vergleich zu dem reich und kunstvoll ausgestatteten Äußern wenig künstlerisch gebaut und ausgeschmückt, mit Bildwerk aus Holz und Stein überladen.

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 98

1875 - Harburg a. d. Elbe : Elkan
98 der König dieser Südspitze von Afrika den Namen „Vorgebirge der guten Hoffnung" (1486). 2. In eben der Zeit tauchte in dem Geiste eines großen Mannes der Gedanke auf, man könne auch in anderer Richtung nach Indien gelangen. Er meinte, weil die Erde eine Kugel sei, und Indien sich sehr weit nach Osten erstrecke, brauche man, um dahin zu gelangen, nur stets nach Westen zu segeln. Dieser Mann war Christoph Kolumbus. Sein Bater war Tuchweber in Genua, und Christoph -mußte anfangs seinem Vater beim Spulen und Wollekratzen helfen. Seine Erziehung ward indessen keineswegs vernachlässigt; er lernte Zeichnen, Geographie und alle Wissenschaften, welche einem tüchtigen Seemann unentbehrlich sind; denn Christoph hatte von Jugend auf die größte Neigung, Seefahrer zu werden. In seinem 14. Jahre gaben ihm die Eltern dazu d'e Erlaubniß, und von da an war er beständig zur See. Durch treue Erfüllung feiner Pflichten erwarb er sich die Liebe seiner Vorgesetzten; daher stieg er bald vom Schiffsjungen zum Matrosen und endlich zum Offizier. In Lissabon verheiratete er sich mit der Tochter eines Seemannes, der viele Karten, Tagebücher und Aufsätze über Seefahrten hinterlassen hatte. Dazu kam, daß portugiesische Seefahrer zuweilen seltenes Rohr, künstlich bearbeitetes Holz, ja einmal sogar Leichname von besonderer Bildung sahen, die von Westen her über das Meer schwammen und an die Küsten d.r Azoren trieben. Dadurch bekam Christophs Unternehmungsgeist neue Nahrung, und sein Plan, einen neuen Seeweg nach Indien zu entdecken, kam immer mehr zur Reise. 3. Zunächst gieng er nach Genua, um seiner Vaterstadt den Vortheil und die Ehre seines großen Unternehmens zuzuwenden; aber theils scheute man die Kosten zur Ausrüstung der Schiffe, theils fand man seine Vorschläge lächerlich. In Lissabon giengs ihm nicht besser. _ Von dort wandte er sich nach Spanien zurück und bat den König Ferdinand und dessen Gemahlin Isabella um Unterstützung seines Vorhabens. Doch auch hier stieß er auf große Schwierigkeiten. Ferdinand war gerade damit beschäftigt, die Mauren (Araber) ans Spanien zu vertreiben, und hatte kein Geld. Und die Gelehrten und Geistlichen, welchen der Plan von Kolumbus zur Prüfung vorgelegt wurde, erklärten Kolumbus für einen Narren. Der eine meinte, wenn die Erde eine Kugel wäre, so müßte es im Westen bergab gehen, und auch der stärkste Wind könnte die Schiffe nicht wieder bergauf führen. Ein anderer sagte, wenn da etwas zu holen wäre, so hatten es die Alten schon sicher aufgefunden. Die meisten aber erklärten d<n Plan für gottlos und vermessen. Mit unermüdlicher Geduld ertrug Kolnirbus diese thörichten Einwürfe und suchte sie zu widerlegen. Endlich nach fünf Jahren gelang es einem Freunde des Kolumbus, die Königin Ifabella dahin zu bestimmen, daß sie dem Kolumbus drei Schiffe übergab. Ehe er aber absegelte, wurde ein Vertrag zwischen ihm und der Krone gemacht, in welchem ihm die bedeutendsten Vortheile zugesichert wurden, iir bekam für sich auf Lebenszeit und für seine Nachkommen und Erben

4. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 81

1895 - Leipzig : Voigtländer
81 wohnte, Gewerbe trieb und von einem mchtigen Könige beherrscht wurde. Doch gelang es Cortez, mit seinem kleinen Heere bis zur Hauptstadt vorzudringen, durch List und Tapferkeit sowie durch rcksichtslose Grausamkeit den Widerstand der unkriegerischen Mexikaner, denen der Anblick der nie gesehenen Streitrosse der Spanier und der Donner ihrer Kanonen Entsetzen einflte, zu berwltigen und das ganze ausgedehnte Land der Herrschaft des Knigs von Spanien zu unterwerfen. 3. Pizarro (1532). Nicht lange danach entdeckte und eroberte ein anderer Spanier, Franz Pizarro, das Goldland Peru (1532), das gleichfalls von einem ge-sitteten, friedliebenden Volke bewohnt war. der dieses Volk herrschten die Jnkas, die sich Sonnenkinder" nannten, weil sie ihren Ursprung von der Sonne ableiteten! Tapfer und thatkrftig wie Cortez, an Grausamkeit ihn bertreffend, wute Pizarro, durch rohe Gewalt und treulosen Verrat die Herrschaft der Jnkas zu strzen und das reiche Land in den Besitz der Spanier zu bringen. Um den Verkehr mit dem Mutter-lande zu erleichtern, grndete er an der Kste die neue Hauptstadt Lima, und scharen-weise strmten bald habgierige Einwanderer in das neuentdeckte Land, um sich dort anzusiedeln und zu bereichern. 4. Magalhaens und die erste Erdumsegelung 1519-1522. Der von Columbus gesuchte westliche Seeweg nach Indien war zwar durch das zwischenliegende Amerika zunchst versperrt; doch gab man den Gedanken nicht auf, eine Durchfahrt in den jen-seitigen Ocean aufzufinden und dadurch nach Asien zu gelangen. Dieser Plan wurde durch den in spanischen Diensten stehenden Portugiesen Ferdinand Magellan (Magalhaens) 15191522 ausgefhrt. Er schiffte durch die Meerenge, welche nach ihm Magellan-Strae genannt wurde, um Sdamerika herum. Dann fuhr er durch den groen Ocean, den er so ruhig fand, da er ihn das Stille Meer nannte. Endlich gelangte er in den indischen Archipel, fand aber auf einer der Philippinen in einem Gefecht mit den Eingeborenen den Tod. Der kleine Rest seiner Mannschaft (nur noch 13 Mann) kehrte, das Kap der guten Hoffnung umsegelnd, 1522 nach Spanien zurck. So war in dreijhriger Fahrt die erste Reise um die Welt vollbracht. Es dauerte der 50 Jahre, bis der Englnder Franz Drake zum zweitenmale die Erde umsegelte. 5. Folgen der Entdeckungen. Die groen Lnderentdeckungen waren von den wichtigsten Folgen. Ein neuer Erdteil trat in die Geschichte ein. Der historische Schau-platz erweiterte sich. Amerika gewann eine weltgreifende, stets zunehmende Bedeutung. Zwar war es bei seiner Entdeckung eine grtenteils mit Urwald bedeckte unermeliche Wildnis; aber die Fruchtbarkeit des Bodens und der unerschpfliche Reichtum an Edelmetallen bewogen bald zahlreiche Europer, namentlich Spanier, zur Einwanderung und Niederlassung in der neuen Welt. Freilich war es meist nur ungezgelte Habsucht, welche die Ankmmlinge herbeifhrte. Gewaltttigen Sinnes, voll gewissenloser Grau-samkeit legten sie den Eingeborenen das schwerste Joch auf. Sie zwangen die Indianer unter schmachvollen Mihandlungen zu den hrtesten Arbeiten in den Bergwerken und Pflanzungen, so da die Unglcklichen massenweise der ungewohnten Last erlagen. Ver-gebens suchte der edle Priester Las Casas das Los der Unterdrckten zu erleichtern. Da kam et auf den Gedanken, statt der schwchlichen Indianer die krftigen Neger aus Afrika zur Arbeit zu empfehlen. Sein Vorschlag fand Eingang. Aber die Folge war, da nun der Negerfklavenhandel aufkam, der der drei Jahrhunderte hin-durch als eine Schmach fr die Menschheit bestanden hat und erst in unseren Tagen abgeschafft worden ist. Andrit-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. Q

5. Geschichte des Mittelalters - S. 285

1888 - Wiesbaden : Kunze
§. 40, 2. Entdeckungen. 285 mit 11 Schiffen, 700 Mann und 14 Kanonen aus, welcher nach 18 Tagen in dem heutigen Mexiko landete. Die Landesbewohner betrachteten die ankommenden Spanier wie Götter und schlossen sich an Cortez „den Sohn der Sonne" an, welcher ihnen Befreiung von ihrem gewaltthätigen König Montezuma bringen sollte. Cortez eroberte die Hauptstadt Mexiko, nahm den König gefangen und machte sich mit Hilfe seiner Entsetzen erregenden Geschütze zum Herrn seines Landes. Als sich das Volk gegen die Eindringlinge erhob und den König, der sich den Spaniern ergeben hatte, ermordete, warf sich Cortez mit Kühnheit und Todesverachtung den Empörern entgegen, besiegte sie und brachte das ganze Reich innerhalb zwei Jahren in seinen Besitz. Er hob den greuelvollen Götzendienst mit seinen entsetzlichen Menschenopfern auf und führte eine neue Staatsverwaltung ein. Nachdem er das Reich trotz des Mißtrauens, womit ihn die spanische Regierung hemmte, zur Ruhe gebracht, im Süden Honduras, im Norden 1536 Kalifornien entdeckt hatte, ging er 1540 nach Spanien zurück, wo er gleichen Undank ernten mußte wie sein großer Vorgänger Columbus. Mart empfing ihn zwar mit hohen Ehren, erhob ihn in den Grasenstand und beschenkte ihn mit Gütern in dem Lande, das er der Krone Spaniens zuführte, setzte ihn aber nicht mehr zum Statthalter desselben ein. Aus Gram über diesen Undank starb er 1547. Auch Portugal erwarb Gebiet in der neuen Welt, indem der portugiesische Admiral Cabral 1500 Brasilien entdeckte und für Portugal in Besitz nahm. Ferdinand Magelhaen verließ dagegen die portugiesischen Dienste und machte dem König Karl von Spanien das Anerbieten, einen neuen westlichen Seeweg zu den Gewürzinseln zu suchen. Dieser sandte ihn 1519 mit 5 Schiffen nach Brasilien, von wo Magelhaen unter vielen Gefahren nach Süden steuerte. Endlich fand er die nach ihm genannte Magelhasnstraße, fuhr hindurch und erreichte den großen oder stillen Ozean. Die Fahrt wurde ruhig und glücklich fortgefetzt, und doch mußte er drei Monate unterwegs fein, ohne Land zu erblicken. Als die Not auf den Schiffen auf das höchste stieg, fand man die Ladronen, wo man anlegte. Von hier segelte Magelhaen nach der Philippineninfel Sebu und bekehrte den König zum Christentum, verlor aber mit einem großen Teil feiner Leute das Leben. Nur ein Schiff konnte unter der Führung des Sebastian de Cano ungehindert seine Reise um Afrika fortfetzen und erreichte nach mancherlei Erlebnissen 1522 wieder Sevilla. So war die erste Reife um die Welt vollendet.

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 71

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 71 — 31. Entdeckungsfahrten der Portugiesen. 1. Der Handel mit dem Morgenlande. Seit den Kreuz-zügen waren die Völker (Europas wieder in lebhaften Verkehr mit dem Morgenlande getreten, vor allen trieben die Seestädte Italiens, Venedig und Genua, mit den kostbaren (Erzeugnissen Indiens einen höchst gewinnreichen Handel. Die waren wurden durch die Araber nach Syrien und Ägypten gebracht, dort von den italienischen Kaufleuten abgeholt und um hohe Preise durch ganz (Europa verkauft. Wieviel vorteilhafter wäre es gewesen, wenn man aus (Europa ganz zur See hätte nach Indien gelangen und so mit dem reichen Lande unmittelbar in Handelsverkehr treten können! Allein der Seeweg um Afrika war damals noch nicht bekannt; man wußte gar nicht, wie weit sich dieser (Erbteil nach Süden hin erstreckte. Ja, man hielt eine Umschiffung Afrikas für ganz unmöglich. „Unter dem Äquator," erzählte man, „ist die Hitze so furchtbar, daß das Meer kocht und jedes Schiff in Brand gerät, stn andern Stellen ist das Meerwasser ein dichter Schlamm, worin kein Schiff mehr vorwärts kann; dazu voll grimmiger Tiere, die mit ihren riesigen Rücken alle Fahrzeuge in die tust schleudern und zerschmettern." Solche Märchen, wie sie schon die Phönizier verbreitet hatten (vergl. I, Nr. 6, 2), schreckten lange von allen versuchen ab. 2. Bartholomäus Diaz. Da beschloß endlich der Sohn eines Königs von Portugal, Prinz Heinrich, genannt der Seefahrer, die Westküste Afrikas genauer zu erforschen. Unter seiner Leitung begannen (Entdeckungsfahrten, die bald erfolgreich wurden. Die fruchtbare Insel Madeira, wo jetzt der köstliche feurige wein wächst, und die Kanarischen Inseln, das Vaterland der Kanarienvögel, wurden aufgefunden und die Küste Afrikas immer mehr nach Süden zu erforscht. Diese (Erfolge erhöhten den (Eifer; man fürchtete nicht mehr die Sonnen-glut der Aquatorgegend, wagte sich immer weiter nach Süden, und einige Zeit nach dem Tode des Prinzen Heinrich gelang es dem kühnen Seefahrer Bartholomäus Diaz, die Südspitze Afrikas zu erreichen (i486). (Er nannte sie das Vorgebirge der Stürme; denn schreckliche Stürme wüteten, als er es zuerst erblickte. Sobald aber sein König die Nachricht von dieser hoffnungsreichen Entdeckung erhielt, rief er freudig aus: „Nein, sie heiße das Vorgebirge der guten Hoff« uung; denn jetzt ist ja die Hoffnung vorhanden, daß wir bald nach Ostindien kommen werden."

7. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 18

1905 - Leipzig : Voigtländer
— 18 — Gallerte; dichtes, stechendes Rohr starre aus dem Schlamme empor; grausige Seeungeheuer droheten Tod und Verderben. Dennoch suchte einst ein fremdes Fahrzeug einem phönizifchen Schiffe in dieses Meer nachzusegeln. Da opferten die Phönizier lieber ihr eigenes Schiff, als daß sie Wegweiser für die Fremden wurden; sie steuerten mit Vorsatz auf eine Sandbank hin, wo beide Schiffe scheiterten. 3. Die Phönizier in Spanien. Von den Ländern, die das Mittelmeer bespült, war vor allen Spanien wichtig für den Handel der Phönizier. Dorther nahmen sie nicht allein vortreffliche Wolle, Blei und Eisen; dort fanden sie auch eine Menge Gold und Silber, das sie leicht einsammeln konnten, weil die rohen Bewohner des Landes seinen Wert nicht kannten. Anfänglich nämlich, als die Phönizier zum erstenmal nach Spanien kamen, lagen diese edeln Metalle ganz offen zu Tage. Man erzählt, daß die fremden Seefahrer nicht allein ganze Schiffsladungen davon weggeführt, sondern daß sie auch ihre Geräte aus Holz und Eisen zurückgelassen und mit silbernen und goldenen vertauscht, ja daß sie ihre hölzernen Anker mit Silber und Gold statt mit Blei gefüllt hätten. Freilich verschwanden diese Schätze mit der Zeit von der Oberfläche; da aber legten die betriebsamen Phönizier Bergwerke an und holten die kostbaren Metalle aus dem Innern der Erde hervor. 4. Die Phönizier umschiffen Afrika. Aber nicht allein gen Westen fuhren die Handelschiffe der Phönizier; sie segelten auch durch das Rote Meer nach den reichen Südländern, den Küsten von Afrika und Arabien, und nach Osten traten sie in Verkehr mit Indien. Ja es wird berichtet, daß phönizische Seeleute einst ganz Afrika umschifft hätten. Ein König von Ägypten, heißt es, sandte phönizische Männer zu Schiffe aus, und gebot ihnen, zurück durch die Säulen des Herkules in das Mittelmeer zu segeln und so nach Ägypten zu kommen. So fuhren die Phönizier aus dem Roten Meere und schifften in das Süd-meer, immer der Küste von Afrika entlang. Wenn es Herbst ward, stiegen sie ans Land und säeten, und wenn sie geerntet hatten, schifften sie wieder fort. Im dritten Jahre kamen sie um die Säulen des Herkules herum und wieder nach Ägypten. So hätte also das kühne Seevolk bereits Meere und Länder besucht, die den Europäern noch volle zwei Jahrtausende hindurch unbekannt geblieben sind. 5. Karawanenhandel. Auch der Landhandel der Phönizier war sehr ausgedehnt. Er wurde durch Karawanen betrieben und erstreckte sich nach Ägypten und den verschiedensten Gegenden Asiens. So kamen

8. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 159

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
V. Vorbereitungen zur neuen Geschichte. 159 Christo unter alle Völker zu bringen. Am thätigsten für die Entdeckungen der Länder waren die Portugiesen. Unter der Leitung des Prinzen Heinrich, des Seefahrers (s. § 58), der sich von allen Staatsgeschäften zurückzog und einzig der Förderung des Seewesens lebte, entdeckten sie 1415 die Insel Porto Santo, Madeira, die Canarieu, die Flusse Senegal und Gambia, die Küste Guineas u. s. w. Endlich 1486 kam Bartholomäus Diaz zur Südspitze Afrika's, welche man das Vorgebirge der guten H offnun g nannte, weil man jetzt Hoffnung hatte, Indien zu erreichen. Vasco de (Santa kam wirklich 1498 an die Pfeffersiiste Malabar. Die Portugiesen breiteten sich sodann weiter in Asien aus, fuhren nach der Küste Koromandel, der Halbinsel Malacca, den Molukken, endlich 1542 sogar nach Japan. Sv waren schnell die reichsten Länder Asiens zur See den Europa* ern zugänglich geworden. Leider hat die Herrschsucht und Habsucht der Portugiesen, namentlich in Indien, viel Unheil angerichtet. Sie setzten die Kreuzzüge gegen die Muhammedaner fort, konnten sich auch mit den Hindu's nicht vertragen und gründeten in Goa eine blutige Herrschaft, von welcher noch die Ruinen schauerlicher Jnqui-sitionsgebäude zeugen. Noch vorher war ein kühner Mann, Christoph Co-lumbus, nach dem näheren Amerika gekommen, wodurch ein ganz neuer Welttheil entdeckt wurde. Zwar war schon 982 Grönland von Isländern entdeckt und koloni-sirt worden, und der Sohn des Entdeckers fand den Weg nach dem rebenreichen Winlanbe (Neuengland), aber all das gerieth nachgerade in Vergessenheit. Columbns, ein erfahrener Seemann, war durch Nachdenken allmählich zu der Ueberzeugung gelangt, daß man, weil die Erde rund sei, viel näher zu Indien hätte, wenn man geradezu den atlantischen Ocean quer durchschnitte. Lange wollte man sich mit seinen kühnen Gedanken nicht befreunden: weder seine Vaterstadt Genua, noch die Portugiesen ließen sich auf die Sache ein; auch in Spanien, wohin er sich

9. Handbüchlein der Weltgeschichte für Schulen und Familien - S. 288

1877 - Calw : Verl. der Vereinsbuchh.
288 Neue Geschichte. heit nichts anzufangen wissen, und sie darum ihnen vor-enthalten werden müsse. Spanien hatte seine Kolonieen stiefmütterlich behandelt, ja kindisch bevormundet, namentlich ihnen allen eigenen Handel verboten. Als daher die Engländer im Kampfe gegen Napoleon 1806 Buenos Ayres besetzten und die Einwohner zum Losreißen vom Mutterlande aufforderten, fanden sie Anklang, und während Spanien von französischen Heeren besetzt war, machten sich weite Strecken von Amerika unter zerrüttenden Kämpfen von ihren Gouver-uenren unabhängig. Als Ferdinand Vii. 1814 wieder auf deu Thron kam, hätten sie durch Milde sich wieder gewinnen lassen, aber er forderte unbedingte Unterwerfung; so entstand denn zuerst die argenti Nische Republik und daneben das lange von Brasilien besetzte Uruguay. Brasilien selbst riß sich 1822 vou Portugal los, behielt aber dessen Königssohn als seinen Kaiser Peter 1. In Paraguay machte sich ein Dr. Fra ncta 1814 zum Dictator und sicherte sich durch Abschließung des Landes und eiserne Streuge stete» Gehorsam, deu dann die früher durch die Jesuiten geschulten Unterthanen anch seinen Nachfolgern, den Lopez 1840—70 leisteten. Chili wurde 1817 frei, und genießt wohl von allen diesen Staaten das höchste Maß erträglichen Gedeihens. Für Neugranada und Venezuela that das Meiste Simon Bolivar ans Caracas, der seit 1810 mit den Spaniern kämpfte und durch seinen Sieg bei Ayacucho (Dec. 1824) der gefeierte Befreier Perus wurde. Von ihm trägt der 1825 g ebildete Freistaat Bolivia (Ober-peru) den Namen. Doch konnte er in seinem Vaterland keine Ordnung herstellen, mußte abdanken und sagte sterbend: „Eintracht! sonst sind wir verloren." Zur Eintracht aber will's hier nirgends kommen; Peru und Ecuador gehören wohl zu den zerrüttetsten Staaten: der erstere lebt im Grunde nur vom Verkauf des Guano (Vogel-mists) aus seinen nnberegneten Jnselchen, der letztere ist in eine Jesuitenherrschaft umgewandelt worden. Die Partei-

10. Zweiter oder höherer Kursus - S. 791

1850 - Weilburg : Lanz
Vii» Hinter-Jndi en. 791 bedeutende Stadt im Südosten der vorigen und unweit des Meeres, ist befestigt, besitzt einen guten Hafen und treibt einen ansehnlichen Verkehr. — Kescho (Bakking), eine große Stadt im Nordwesten von Hue und am Sangkoi, zählt 150,000 Einw. Mauern umgeben die Stadt; der weit- läuftige vormalige Nesidenz-Pallast ist verfallen; viele Pagoden ragen empor. — Sa'i'gun, eine Stadt im Südwesten von Quinhon und nahe am Meere, hat einen kaiserlichen Pallast, eine große Citadelle, Schiffswerft^ und 100,000 Einw. und ist der wichtigste Handelsplatz des Reiches. v. Malakka. §. 928. Diese schöne Halbinsel, die durch den Busen von Siam, das chinesische Meer, die Straße von Malakka und den bengalischen Busen gebildet wird, hat eine Oberfläche von 2700 O.meil., ans welchen aber nur 5 — 600,000 Menschen leben. Nur 222 kommen also auf die O.meile. Sic wird der ganzen Länge nach von einem Gebirge durch- zogen; dichte, fast undurchdringliche Wälder lagern auf demselben. Die kleinen Flüsse führen Goldkörner. Alle Produkte Indiens gedeihen; aber ein Haupterzeugniß ist Zinn. Abgesehen von manchen unbekannten Volksstämmen in den Gebirgen, bewohnen meistens Malaien das Land, die sich zur Lehre Muhamed's bekennen, lebhafte Schifffahrt und ansehnlichen Handel treiben und sich weithin über die ostindischen und australischen Inseln verbreitet haben. Die malaische Sprache ist äußerst einfach; sanft und wohllautend durch die Menge der Vokale und zugleich als Handelssprache weit verbreitet. Sie ist in dem indischen Archipel das,» was die französische in Europa. Die Malaien haben eine hellbraune Gesichtsfarbe; ihr Körper ist schlank, kräftig und schön; die Augen sind schwarz und drücken Feuer und Wildheit aus. Träge und sorglos in der Zeit der Ruhe, zeigen sie in Gefahren den vermessensten und uner- schrockensten Muth. Beleidigungen vergessen sie nie; ihre Rachsucht und Wuth steigert sich nicht selten zu sinnloser Raserei. Auch sind sie gefürchtete Seeräuber. — Die Briten
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