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1. Deutsche Geschichte - S. 68

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 Die deutsche Katserzeit 919—1250. Genuas lag. Von diesen Städten führten die deutschen Kaufleute die Erzeugnisse des Morgenlandes und des südlichen Europas, Gewürze, Wein und Ol, Sammet und Seide, Glas- und Metallwaren, über die Alpen nach den großen Handelsplätzen am Rhein und an der Donau. Noch erhebt sich an dem größten Kanal Venedigs ein mächtiger Palast, der den Namen „Kaufhaus der Deutschen" trägt. § 70. Städtewesen ltnb Bürgertum. Deutschland war ein städtereiches Land geworden. Die deutschen Könige, sodann die deutschen Fürsten hatten viele Städte gegründet, wo man Markt abhalten durfte und die durch Mauern gegen fremde Angriffe und Überfälle geschützt waren. Die Bevölkerung bestand in der Hauptsache aus zwei Ständen, den Geschlechtern und »cwcchter.ben Handwerkern. Die Geschlechter oder Patrizier bildeten den städtischen Adel; aus ihnen wurden die B ü r g e r m e i st e r und Ratsherren gewählt. Sie waren oft reiche Leute, deren Schiffe die Meere befuhren und deren Handelsbeziehungen in weite Ferne reichten, vornehme Herren, die stolz auf ihre Herkunft waren, sich den Rittern gleich achteten, sich prächtig kleideten und auf die übrige Bevölkerung von oben herabsahen. Handwerker Aber auch die Handwerker wurden allmählich wohlhabender, behäbiger und selbständiger. Im vierzehnten und fünfzehnten Jahrhundert kam es in vielen Städten zu Aufständen der Zünfte gegen die Geschlechter; diese endeten meist damit, daß einige Zunftmeister in den Rat ausgenommen wurden. So erhielt die Stadtverfassung vielfach einen demokratischen Charakter. Das vierzehnte Jahrhundert ist die Blütezeit des deutschen Städtewesens. Damals standen diese Republiken mächtig da, um so mächtiger, weil Städte-sich zu Städtebunden zusammenschlossen. Ein rheinischer 6u“bt' Städtebund hatte schon zur Zeit des Interregnums bestanden; von der Hanse und dem schwäbischen Bunde soll noch die Rede sein. Schließlich ist es allerdings nicht allen Städten gelungen, die selbständige Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten festzuhalten. Viele von Landstädte ihnen wurden von den Fürsten unterworfen und zu Landstädten gemacht, Ruchrstme.immerhin gab es auch ferner eine große Zahl von freien Reichsstädte n, die nur dem Kaiser, keinem Landesherrn untertan waren; drei von ihnen haben sich bis auf den heutigen Tag erhalten, die Hansestädte Hamburg, Bremen und Lübeck. ®twee Werfen wir noch einen Blick auf das A u ß e r e d e r S t a d t. Die Städte des Mittelalters waren bei weitem kleiner als die der Neuzeit; nur

2. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 346

1906 - München : Oldenbourg
346 65. Eine geistliche Stadt. Er ist ihre Burg, ihre Zitadelle und eine Zitadelle taugt nach Umständen bekanntlich eben so gut eine Stadt zu zügeln als sie zu verteidigen. Das alte Freising war nicht besonders fest, Mauer und Graben waren sehr einfach und klein, die fünf Tortürme unbedeutend. Um fo fester stand der Domberg über der Stadt. Ringsum steil abfallend war er nur von Osten durch einen Fahrweg zugänglich, oou Westen durch einen steilen Reitweg (beide durch stattliche Tortürme auf der Mitte des Berges geschlossen), von Süden durch einen leicht zu sperrenden Fußsteig. Im Süden bot schon ant Fuße die Mosach eine natürliche Deckung, im Osten Mosach und Isar; die westliche und östliche Höhe des Berges war mit Verteidigungstürmen bekrönt, von welchett eine hohe Matter zum Münchener Tore heruuterzog, und noch fünf bis sechs andere Mauern stiegen vom Plateau in Querlatten zum Tale nieder. Die Domherrnhäuser aus der zur Stadt gekehrteu Rückseite sahen im 17. Jahrhundert zum Teile selbst noch festuugsartig ins Tal hinab: aus hohen, sensterlosen Untermauern erhoben sich mehrere derselben ant Abhange turmartig aufsteigend und wehrten das Eindringen quer bett Berg heraus so gut wie ein förmliches Verteidigungswerk. Am südlichen Rande des Plateaus aber war Dom tttid Schloß durch eine besondere Mauer mit Türmchen gegen einen etwa den Weinberg heranstürmenden Feind geschützt. Der Domberg erscheint demgemäß als eine selbständige Feste, von der Stadt durch Mauern ttttb Tore abgeschlossen, ttttb der Urnstanb, daß sich auf dem Berge nicht bloß geleitetes Wasser befattb soitbern für bett Notfall auch eigenes Qnellwasser, machte seine Starke noch unabhängiger. Wie aber der Doittberg gleich einer Burg über der Stadt thronte, so war auf dieser großen Feste eine engere Burg noch einmal besottbers befestigt, das Schloß der Fürstbischöfe, durch Mauer ttttb tiefen Graben. Hub nicht bloß militärisch war der Domberg von der Stadt abgeschlossen sonbern auch sozial. Bischof Otto I., der große Geschichtfchreiber, verfügte bei seiner Erneuerung der Regeln des Domstiftes, daß kein Laie innerhalb der beiden Tore des Domberges wohnen solle. Der ummauerte Berg glich also fast einem großen, festen Kloster, wie denn auch zur Zeit des Hl. Korbinian ein wirkliches Kloster der älteste Kern seiner weiteren geistlichen Besiedelung gewesen ist. Schon durch diese Eigentümlichkeiten der Lage findet die geistliche Burg des Domberges in Deutschland schwerlich ihresgleichen. In andern deutschen Bischofsstädten hatten zwar auch die geistlichen Herren ihr fest begrenztes Quartier; allein der Bischofssitz als Kristallisationskern der ringsum anschließenden Stadtteile verliert entweder später seine uralte Absonderung ober der Fürstenhof des Bischofs übersiedelt wohl gar aus der früheren lmrgltchen Abgeschiedenheit in die Stadt. Letzteres geschah z. B. in Würzburg, dessen Marien der g als Residenz der Bischöfe seit dem 13. Jahrhundert manche Ähnlichkeit mit dem Freistnger Domberge bietet. Der Würzburger Dom aber liegt unten in der Stadt ttttb int 18. Jahrhundert baute auch der Bischof ba

3. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 362

1906 - München : Oldenbourg
362 69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. Mann unterscheiden. Besonders imposant waren die ungeheuern Massen schwerer Kavallerie, namentlich der majestätischen Grenadiere ä cheval anzusehen. Diese zogen iu einem großen, doppelten Vierecke von immenser Ausdehnung in schräger Richtung über die Ebene; mir fielen dabei die Worte Schillers ein: „Schwer und dumpfig, (Eine Wetterwolke, ( Durch die grüne (Eb’ne schwankt der Marsch, Zum wilden, eisernen Würfelspiel Streckt sich unabsehlich das Gefilde." Das Geplänkel um die Stadt herum dauerte fort und fort. Inzwischen wurden verschiedene Batterien nahe vor die Stadt postiert, welche ihre furchtbaren Geschosse iu dieselbe schleuderten. Bald zeigten hohe Rauchsäulen und auflodernde Flammen die Wirkungen. Es brannte beinahe gleichzeitig in zwei verschiedenen Richtungen und bei der herrschenden Windstille stieg der Rauch in rötlich-grauen Säulen himmelhoch, schauerlich majestätisch empor. Da ich das alles gleichsam zu meinen Füßen vor sich gehen sah und ein Plätzchen fand, wo ich ungestört zeichnen konnte, packte ich sogar meine Farben aus und entwarf an Ort und Stelle ein Aquarell von dem brennenden Regensbnrg. Gegen Abend hatte man eine Bresche in die Stadtmauern geschossen. Und mit wahrer Todesverachtung begannen die Franzosen den Sturm und waren auch bald in die Stadt eingedrungen. Der Kampf dauerte nun in den Straßen fort, bis die Österreicher Schritt für Schritt zurück über die Brücke auf das jenseitige User der Donan geworfen waren. Bei diesem Gefechte wurde die ganze Vorstadt Stadtamhof ein Raub der Flammen. Napoleon, welcher den ganzen Tag Hindurch anwesend war und allenthalben gesehen wurde, stand gegen Abend nicht ferne von mir auf der Anhöhe mit einer ungeheuren Suite vou mehr als hundert Köpfen; fast alle Generale mit ihren Adjutanten hatten sich in einer Entfernung vou etwa 40 bis 50 Schritten hinter ihm versammelt. Das Ganze war prachtvoll von der Abendsonne beleuchtet. Uuverwandt blickte er nach der Stadt in das mittlerweile bedeutend gewachsene Feuer. Er schien mir unheimlich, ich dachte an Nero. — 69. Das bayerische Heer in den Jahren 1800 mit 1812. Von Karl v. Landmann.* Nach dem Siebenjährigen Kriege trat allenthalben in Deutschland ein Stillstand in der Entwicklung des Heerwesens ein und nebenbei machte sich eine Vernachlässigung der kriegsmäßigen Ausbildung ' zu Guusteu des Wach-uud Paradedienstes sowie militärischer Spielereien mehr ober minder geltend. Auch in Bayern war es mit dem Heerwesen zu Ende des 18. Jahr-hnnberts nicht glänzenb bestellt, wenngleich anzuerkennen ist, daß Kurfürst Karl Theodor der Verbesserung der Heereseinrichtungen sein Augenmerk zuwendete.

4. Lesebuch zur Geschichte Bayerns - S. 290

1906 - München : Oldenbourg
290 55. Eine Szene aus der Sendlinger Bauernschlacht. Viele durchbrechen den Ring; mancher bahnt sich durch einen glücklichen Schuß eine Lücke, so der Student Passauer, der Freuud des Jägerwirts, welcher, verfolgt durch Husaren, im kritischen Moment, da sein Bauernroß das Hindernis verweigert, einen Verfolger vom Pferde schoß und durch Kreuz- und Querhiebe mit dem Degen sich die Meute vom Leibe haltend glücklich entkommt. Zwischen 10 und 11 Uhr des Christtags war alles vorüber, verstummt das prasselnde Gewehrfeuer, erloschen das Geschrei der Kämpfenden. Vom Letzte Szene des Kampfes am Kirchhof von Sendling. weiten Leichenfeld nur scholl noch das Röcheln Sterbender und das Jammergeschrei Verwundeter oder das Wehklagen der Ortsbewohner, denen das Vieh aus deu Stülleu getrieben wird. In der Ferne, den blauen Bergen zu, verhallt der Lärm der Verfolgung und über die Dachfirste spriugt der rote Hahn eine braune Rauchwolke über das Dorf wülzeud und das Bild von Mord, Brand und Plünderung vollendend. — Wo tu breiten Blutlachen sterbende Landeskinder einst verscheidend sich wälzten den Rosenkranz um die kalten, zitternden Finger geschlungen, wo ein letztes Vaterunser im stockenden Atem verhauchte und nackte Verwundete in Ecken und Winkeln vor dem Winterfrost zitternd sich verkrochen, wo der Hufschlag der Rosse und der Feldschritt stürmender Bataillone einst den Zornesausbruch eines zerschlagenen Volkes zermalmend zu Boden trat, da rollt jetzt der brausende Verkehr der Großstadt.

5. Für Seminare - S. 277

1912 - Breslau : Hirt
A. Das Gebiet der Südeuropäischen Faltengebirge. — 1. Die Alpen. 277 Hhmmgi ■ 166. Lawinensturz vom 19. April 1904 bei Grengiols im Wallis, nahe der Furkastratze. + Abbruchsteile. □□□□ Standort des verschütteten Weilers Mühlebach. # Fundstelle der Verschütteten. Es sind ungewöhnlich große Schneemengen niedergegangen, und die auf der rasenden Fahrt mitgerissenen Schutt- und Felsmassen bedecken das Tal 12 bis 25 m hoch. — 13 Mitglieder der kleinen Gemeinde bühten bei dem Naturereignis das Leben ein, 6 wurden durch Graben geretter.

6. Die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt - S. 41

1911 - Magdeburg : Creutz
Die Höhen. 41 Die Türen und Fenster haben die Forin von großen Rundbogen. Da, wo der Fußboden erhöht erscheint, stand der Altar, auf dem der Burg- kaplan die Messe las. Gegenüber von dem Eingange der Kapelle liegt ein größerer Raum, der als Rittersaal bezeichnet wird. Erhellt wird er durch ein auf der Nordseite eingehaueues Fenster. Sieht man vom Fenster nach unten, so blickt man in die schwindelnde Tiefe. Den nächsten Raum nennt man das Zimmer der Burgfrau. Eine Tür wird vom Führer geöffnet, und wir treten in das Burgverließ mit der Folterkammer ein. Der Führer zündet die Laterne an und leuchtet in einen 20 m tiefen Schacht. Wer in diesem Burgverließ gefangen saß, war unrettbar verloren. Am oberen Rande liegen eine Reihe Totenschädel und Beinknochen. Woher mögen diese sein? Eingangstor, Mauerreste und Teile des Wallgrabens lassen er- kennen, daß der Regenstein früher eine Festung war. An einem Steine sinden wir sogar noch einen ausgearbeiteten Adler. Welchem Staate mag demnach diese Festung angehört haben? Sie wurde von dem Großen Kurfürsten erbaut. Zur Zeit des siebenjährigen Krieges war sie längere Zeit in dem Besitze der Franzosen, die von hier aus das umliegende Gebiet sehr bedrückten. Friedrich der Große entriß später den Franzosen die Festung. Bei der Eroberung wurden die Mauern bis zum Erdboden niedergerissen. So steht die Ruine Regenstein heute noch da. Dort, wo früher die Ritter trotzig in das Land hinabschauten, dort, wo später Soldaten die Festung bewachten, sehen wir heute an sonnigen Tagen fröhliche Harzwauderer. Durch das, was wir gefeheu und was wir gehört haben, ist uus ein Stück vergangener Zeit in die Erinnerung gerufen worden. c) Die herrliche Aussicht vom Regenstein. Ehe wir uns trennen, genießen wir vom höchsten Punkte noch die herrliche Aussicht. Wir wenden uns nach allen Richtungen. Im S. sehen wir Blankenburg und dahinter die Teuselsmauer. Über alle Berge und Hügel erhebt sich im Sw. das Haupt des 1140 m hohen Brockens, das oft vom Nebel umhüllt ist. Im N. und O. blicken wir in die weite Ebene. Durch das Fernglas erkennen wir Quedlinburg mit seinem hochragenden Schloß und Halberstadt mit den weißen Türmen des Domes. Wir scheiden vom Regenstein. Unvergeßlich werden uns diese genuß- reichen Stunden bleiben: gern werden wir oft davon plaudern. 3. Spiegelsberge und Hoppelberg. Nahe bei der Stadt Halberstadt erheben sich die Spiegels berge. In der Mitte des vorigen Jahrhunderts lagen sie noch als kahle Felsen da. Jetzt sind sie mit herrlichen Wald- und Gartenanlagen geschmückt. Den Grund dazu legte der Domherr Werner von Spiegel, nach dem die

7. Badische Sagen - S. 67

1912 - Bühl (Baden) : Konkordia
fi\5 er nun um sich blickte, sab er weit unter sich in der Morgendämmerung einen schwanen Streifen, der sich ibm bald als einen weitbin ausgedehnten Wald zu erkennen gab. Zugleich senkte sich auch der Plug des Löwen immer tiefer. Bald erkannte der Ritter die Zinnen einer Burg, die sich auf steilen, von Tannen umwachsenen Felsen erhob. Dortbin nabm der Löwe seinen flug. hell und frisch blickt fiuno um sich, als ibn der Löwe vor dem Tore seiner wohlbekannten Burg niedersetzte und dann verschwand. 5*

8. Geschichte des Altertums - S. 260

1889 - Wiesbaden : Kunze
260 Dritter Abschnitt. Zweiter Zeitraum. von Numidien, Schutz suchen mußte. Metellus war ein Mann von anerkannter Redlichkeit und Tüchtigkeit; doch das Volk war über das Treiben der Optimalen so erbittert, daß er bald den Oberbefehl an den Cajus Marius, einen Liebling des Volkes, abtreten mußte. Dieser war ein in Rom unter der Volksgunst emporgekommener Neuling (homo novus), der Sohn eines armen Landmanns aus der Nähe von Arpinum. Rauh, derb, aber tapfer und mit militärischem Talente begabt, war er nach und nach in dem Heere emporgestiegen und Hatte sich besonders in dem numan-tinischen Kriege ausgezeichnet und Scipios Anerkennung erworben. Als Legat unter Metellus dienend, war er, von dem Adelsstolz seines Führers beleidigt, nach Rom zurückgegangen, wo er sich der demokratischen Partei zuwandte, die den ausgezeichneten Soldaten mit Freuden aufnahm. Seine kolossale Gestalt, sein offener Haß gegen die Vornehmen und seine prahlerischen Reden verschafften ihm die Volksgunst in einem solchen Grade, daß er 107 zum Konsul gewählt wurde und den Oberbefehl in Afrika erhielt. Sofort nach seiner Wahl bewaffnete er die niedrigste Volksklasse, welche bisher vom Kriegsdienste frei gewesen war, setzte nach Afrika über und schlug den Jugurtha in zwei Hauptschlachten so, daß er abermals zu Bo cchus fliehen mußte. Nun brachte es fein Unterfeldherr Sulla durch geschickte Unterhandlungen dahin, daß Bacchus ihn 106 auslieferte. Marius ließ den Schänder der römischen Ehre in Ketten schmieden und führte ihn im Triumphe nach Rom, wo er in einem finstern Kerker verhungern mußte. Der Krieg mit den Cimbern und Teutonen 113—101 v. Chr. Schon vor dem Ausbruch des Krieges mit Jugurtha war das römische Reich im Norden von einem neuen Feinde bedroht und Rom in Schrecken versetzt worden (Ii. Teil, §. 3). Die Cimbern, ein germanischer Volksstamm, hatten ihre Wohnsitze an der Nord- und Ostsee verlassen und waren nach Süden vorgedrungen, um sich in Italien neue Wohnsitze zu erkämpfen. Sie hatten bei Store ja 113 v. Chr. in dem heutigen Kärnthen den römischen Konsul Papi-rius Carbo besiegt und durch ihre unheimliche Naturkraft in Rom den „eimbrischen Schrecken" verbreitet, waren aber dann nicht geradeswegs über die Alpen in Italien eingebrochen, sondern im Norden derselben westwärts nach Gallien gezogen, wo sie die Römerheere in 4 Schlachten besiegten. Von Gallien waren sie bis Spanien vorgedrungen ; von dort aber hatten sie sich nach Gallien zurückbegeben, wo sie mit einem andern germanischen Volksstamm, den Teutonen,

9. Römische Geschichte - S. 31

1881 - Leipzig : Teubner
Sabiner und Vejenter. Fabier an dem Cremera. 31 der Umwallung hindern konnte. Am Morgen wurden die Äquer von beiden Seiten angegriffen und mußten sich bald ergeben. Sie wurden ohne Oberkleid und ohne Waffen entlassen und mußten unter dem Jochgalgen durchgehen. Im Triumph kehrte Cineinnatus nach Rom zurück und wurde mit unendlichem Jubel empfangen. Sechzehn Tage nach seiner Ernennung legte er die Diktatur nieder. Während der Kämpfe mit den Äqnern und Volskern hatten die Römer auch häufig mit den Sabinern und Vejentern zu schaffen. Die Gefahr von sabinischer Seite war gering; dagegen war Veji ein bedeutender Feind. Es war die südlichste Stadt der Hetrusker und Rom am nächsten, der Vorkämpfer Hetrnriens gegen Latium. Da die beständigen Einfälle der Vejenter ins römische Gebiet beschwerlich und drückend wurden, so entschloß sich die Familie der Fabier, den Krieg gegen Veji allein auf sich zu nehmen. Im I. 479 zogen sie, im ganzen 306 Mann, mit 4 bis 5000 Klienten (oder Hörigen) an den Bach Cremera und erbauten in der Nähe von Veji eine Festung, von der aus sie die Vejenter beständig belästigten und bedrängten. Aber die Vejenter lockten sie eines Tages durch eine Herde Vieh aus ihrer Festung und überfielen sie in ihrer Zerstreuung durch einen Hinterhalt. Nach heldenmütigem Kampfe fielen sämtliche Fabier. Nur ein unmündiger Knabe, der in Rom zurückgelassen war, soll als Stammhalter des Geschlechtes übrig geblieben sein. X. Die Dezemvirn. 451—449 V. Chr. Im I. 462 beantragte der Tribun Terentilins Harsa die schriftliche Abfassung der Gesetze, nach denen die Bürger gerichtet werden sollten; denn bisher hatten die patrizischen Beamten nach altem Herkommen und oft nach Willkür Recht gesprochen. Die Patrizier widersetzten sich dem Vorschlag mit aller Macht, und erst nach 10 Jahren gaben sie nach. Nachdem drei Senatoren in den griechischen

10. Geschichte des Mittelalters - S. 57

1887 - Leipzig : Teubner
Karl d, Gr. gegen Desiderius 773. 776. 57 dieser kam mit einem großen Heere über die Alpen (773) V ^ und belagerte den Desiderius in seiner Hauptstadt Pavia. ^ -Die Sage erzählt, Desiderius habe von dem höchsten Turme nach dem gegen die Stadt heranziehenden Heer der Franken ausgeschaut, und als er eine Abteilung desselben gesehen, habe er zu einem vornehmen flüchtigen Franken, der bei ihm Schutz gesucht, gesprochen: „Laß uns hinuntersteigen und uns verbergen vor dem Anblick des furchtbaren Feindes." Darauf habe der Frauke gesagt: „Das ist Karl noch nicht, sondern wenn du eine eiserne Saat auf dem Gefilde starren siehst, wenn es dir scheint, als wälze der Po und der Tessin schwarzeiserne Wogen gegen die Mauern der Stadt heran, dann ist Karl uns nahe." Da zeigte sich bald in weiter Ferne ein schwarzes Gewimmel gleich einer dicken Wolke, und die Wolke wälzte sich heran und das Gefilde erglänzte weithin von starrenden Waffen. Jetzt erschien auch Karl, eine gewaltige Gestalt, ganz mit Eisen überpanzert, einen langen eisenbeschlagenen Speer in der Hand, auf einem eisenfesten Roß von der Farbe des Eisens. Die Bürger, die auf der Mauer standen, riefen: „O des Eisens, mit welchem der König bewehrt ist!" Der fränkische Flüchtling sprach zu Desiderius: „Siehe, da ist er, den du zu sehen begehrtest." Desiderius aber stürzte vor Schrecken zu Boden. Karl belagerte den Desiderius in Pavia und zwang ihn nach siebenmonatlicher Einschließung zur Übergabe. Er wurde des Thrones entsetzt und nach Corbv (in ' ‘ der Picardie) ins Kloster geschickt. Karl selbst setzte sich die eiserne Krone*) der Longobarden auf und nannte sich ^ hinsort König der Franken und Lombarden (774). Im I. 776 machte Karl einen zweiten Zug nachvwv Italien, weil mehrere lombardische Herzöge sich empört hatten, um den Sohn des Desiderius, Adelchis, auf den e Thron zu bringen. Nachdem er die Verschwörer ohne große ^, Mühe besiegt hatte, löste er die alte Verfassung der Lom- ? wv *) Sie war von Gold, hatte aber im Innern einen eisernen Reif, der von einem Nagel des Kreuzes Christi gemacht sein sollte. i
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