204
C. Länderkunde,
Kaffee und Tabak. Die inneren Hochflächen leiden unter Dürre und sind
deshalb waldarm, aber bestanden mit Agaven und Kakteen, die bei ihrer
großen Saftfülle und ihrer lederartigen glatten Oberfläche der Dürre wider-
stehen können und als „künstliche Quellen" dienen. Bei künstlicher Be-
Wässerung werden aber reiche Mais- und Weizenernten erzielt. Mexiko ist
das erste Land der Erde für Silbergewinnung (jährlich über 2 Mill. kg;,
außerdem liefert es Gold, Kupfer und Blei. Von Aukatan kommen Nutz-
und Farbhölzer.
Auf der Hochebene war einst der Sitz einer hohen indianischen Kultur,
Hier liegt in seenreicher Umgebung Mexiko (345), Mittelpunkt des Straßen-
netzes, mit herrlichem Ausblick auf die benachbarten Riesenvulkane. Vera Cruz
swera frnfj] ist Ausfuhrhafen für alle Erzeugnisse des Landes.
Zeichnung: Die politische Karte von Nordamerika. Die Nord-
grenze der Union ist im W der 49." n. Br., dann verläuft sie durch die
Seen und geht schließlich über den St.-Lorenzstrom hinüber. Die Nord-
grenze Mexikos ist der Rio Grande del Norte. Die Halbinsel Kalifornien
gehört zu Mexiko. Größe der Zeichnung: Quartblatt.
C. Mittelamerika.
a) Das Festland.
H 3iii. Es bildet die Laudbrücke zwischeu Nord- und Südamerika,
die durch mehrere Senken gegliedert wird. Die zahlreichen noch tätigen
Vulkane sind die Ursache öfterer Erdbeben. Die tiefste Senkung bezeichnet
der See von Nicaragua, der nur um Palmenhöhe über dem Meere
liegt; für deu Bau eiues Kanals von Ozean zu Ozean ist aber der Isthmus
von Panama auserseheu, wo die zum zweiten Male begonnenen Arbeiten
trotz des mörderischen Klimas ihrer Vollendung rasch entgegengehen. Die
klimatischen Verhältnisse sind ähnlich wie in Mexiko. Ausfuhrprodukte sind
besonders Farbhölzer, Indigo, Bananen, Tabak und Kaffee. Die 6 Repn-
büken (Karte!) haben mit beständigen Unruhen zu kämpfen und sind ohne
weitere Bedeutung. Von größter Wichtigkeit für die amerikanischen Länder
wird aber der Panamäkanal werden, der von der Union neben der
75 km langen Eisenbahn von Colon nach Panama gebaut wird. Er wird
den Weg von Amerika nach Asien und Australien weseutlich verkürzen und
zugleich der amerikanischen Kriegsflotte eine schnelle Verschiebung gestatten.
Zum britischen Kolonialbesitz gehört ein kleiner Teil von Honduras,
wichtig durch sein Mahagoniholz.
Zeichnung: Mittelamerika. Benutze den 75. und 9o. Längenkreis,
den 5. und 20. Breitenkreis! Die Halbinseln werden durch Bogen an-
gedeutet. Der Panamäkanal, die Seensenkung sind zu berücksichtigen.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T11: [Kanal Rhein Verkehr Eisenbahn Fluß Land Meer Handel Stadt Deutschland], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Extrahierte Ortsnamen: Mexiko Mexiko Nordamerika St.-Lorenzstrom Mexikos Kalifornien Mexiko Nicaragua Panama Mexiko Panama Amerika Asien Honduras Mittelamerika
242
C. Länderkunde.
§ 380. Größe, Ausdehnung, Einteilung. Die Inseln verteilen sich
auf eine Fläche, die der von Asien und Afrika gleichkommt. Wir unter-
scheiden hohe Vulkaninseln und Flachinseln, die aus Hellem Kalk be-
stehen und von Korallenpolypen aufgebaut siud. Jene werdeu wegen ihrer
Höhe von reichem Steigungsregen benetzt, sind bis zum Gipfel bewaldet
und reich an Quellen und Sturzbächen; die niedrigen Koralleninseln leiden
außerhalb der Regeuzeit an Trockenheit. Sie sind oft kranzförmig aufgebaut
und schließen dann in ihrem Innern aus Süß- und Salzwasser gemischtes
Brackwasser ein; diese Jnselart nennt man ein Atoll. Mld 126.)
§ 381. Pflanzen, Tiere und Bewohner. Wie an allen feuchten
tropifcheu Küsten gedeiht überall die Kokospalme, daneben der Affen-
brotbanm und die Banane (der Pisang); mühelos gewinnen die Be-
wohner aus diesen Pflanzen ihren Unterhalt. Das wichtigste Ausfuhrprodukt
ist die Kvpra, der getrocknete Kern der Kokosnuß, danach Kakao, Zucker-
rohr und Tabak. Von Tieren fehlten ursprünglich die Säugetiere außer
den Flattertieren ganz, da die Trennung vom Festland schon sehr früh
eintrat und nur schwimmende oder fliegende Tiere die Inseln erreichen konnten.
Die Bewohner sind den Malaien verwandt und von den Snnda-Jnseln ein-
gewandert; sie haben sich als kühne Schiffer auf ihreu Segelbooten, die sie
durch Ausleger gegeu das Umschlagen schützen, bis zur Osteriusel verbreitet.
§ 382. Politische Übersicht. Die Juselu siud jetzt fast sämtlich unter
die seefahrenden Nationen verteilt. Deutsch sind die Karolinen, die
Marianen, der Marschall-Archipel^ «benannt nach dem englischen Ent-
decker), die beiden größten Salomon-Jnseln und die Samöa-Jnseln
(vgl. die deutschen Kolonien!). Die Tönga-Jnseln hat das Deutsche
Reich 1899 durch Vertrag an England abgetreten. Englisch sind außer
verstreuten Gruppen die Fidschi- oder Viti-Jnseln, die südlichen Salomon-
Inseln und die Santa Crnz-Jnseln. Französisch ist die Gruppe der Tahiti-
oder Gesellschaftsinseln. Japan beansprucht die nahegelegenen Bonin- und
Vulkano-Jnseln, Chile die Qsteriusel. Als neutral gilt Salas y Gomez.
Eine der wichtigsten Gruppen sind die (1897) von der Union in Besitz
genommenen vulkanreichen Sandwich sßänd-uitsch^- oder Hawaii-Inseln;
sie bilden einen wichtigen Kreuzungspunkt der Seewege zwischen Amerika,
Asien und Australien und liegen etwa unter dem Nördlichen Wendekreise.
Honolulu (40) ist Sitz der Regierung und der einzige größere Ort der
Südsee. Seine Ausfuhr besteht in Zucker, Reis, Bananen, Ananas und Kaffee.
D. Rückblick.
§ 383. Aufgaben. 1. Inwiefern ist Australien unter den Erdteilen am un-
günstigsten gelegen? — 2. Inwiefern ist auch die wagerechte und senkrechte Gliede-
rung ungünstig? Was ist über die Bewässerung zu sagen? — 3. Durch welche
Verhältnisse wurde die geistige Entwicklung der Eingeborenen zurückgehalten?
— 4. Welche Vorzüge hat der 80 Australiens? — 5. Wodurch wurde die
europäische Einwanderung gefördert? — 6. Nenne die Weltplätze Australiens!^
1 Diese drei Gruppen bilden Mikronesieu, b. i. die kleinen Inseln.
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 14 —
Ii. Frage: Warum famt in dieser Gegend soviel
Grünkern gebaut werden?
Der Boden des Baulandes ist aus verwittertem Kalkstein und
Mergelboden entstanden, auf dem das Getreide, besonders Spelz,
(Dinkel) prächtig gedeiht. Dazu kommt noch, daß der wellenförmige
Boden leicht zu bebauen und reichlich bewässert ist. Die Gegend
hat das für einen ergiebigen Getreideban erforderliche Klima.
Iii. Frage: Wie wird der Grün kern hergestellt?
Wenn die Spelzkörner nicht mehr weich, aber auch noch
nicht zu hart sind, werden die Halme ans halber Höhe abgeschnitten.
Die abgeschnittenen Halme werden mit der Ähre nach unten in
einen Blecheimer gestaucht, damit sie gleiche Höhe haben, dann wird
das daran besindliche Stroh vollends abgehauen. Die Ähren
werden auf Darren, unter denen ein Feuer brennt, gedörrt, dann
gedroschen, auf Windmühlen geputzt und in der Mühle' geschält.
Der Zentner Grünkern kostet 22—28 M-
Wiederholungzfragen.
Bestimme die Lage des Baulandes!
Woher hat es seinen Namen?
Weshalb kann hier so viel Getreide gebaut werden?
Welches sind die größeren Orte des Baulandes?
Wie mußt du fahren, wenn du in das Grünkernland reisen willst?
Woraus wird Grünkern bereitet?
Beschreibe die Bereitung des Grünkerns!
Wie teuer verkaufen die Bauländer 1 Pfund Grünkern; wieviel
kostet es bei uns?
Warum ist das Bauland nicht reich bevölkert?
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T12: [Wagen Wasser Stein Rad Fuß Maschine Pferd Bewegung Hand Schiff], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T168: [Holz Tisch Messer Stück Honig Stuhl Griffel Hand Narbe Papier]]
16
Heimatkunde der Provinz Brandenburg.
3. Bodeubeschaffeuheit, Erzeugnisse und Erwerbsquellen (Verkehrsstraßen).
Die Provinz Brandenburg enthält alle Bodenarten von dein gänzlich
unfruchtbaren Saude bis zu dem ertragreichsten Acker- und Wiesenlande.
Ein Drittel des Bodens ist mit Wald bestanden, in dem die Nadelbäume
viel zahlreicher vertreten sind als die Laubbäume. Beinahe die Hälfte ist
Ackerboden, auf dem Roggen, Weizen, Gerste, Hafer, Buchweizen, Kartoffeln,
Futterkräuter (besonders Klee und Luzerne) und Zuckerrüben angebaut werden.
Der Rest wird von Wiesen eingenommen, die sich vorzugsweise iu den Niede-
rungen befinden.
Ein großer Teil der Bevölkerung erwirbt daher sein Brot durch Forst-
Wirtschaft, Ackerbau und Viehzucht. Die gezüchteten Tiere sind Pferde,
Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Geflügel. Der größte Teil der Bewohner
ist aber im Groß- und Kleingewerbe, im Handel und Berkehr tätig.
Neune die wichtigsten Jndustriegegenden und die daselbst gepflegten In-
dustriezweige! Nenne die Arten der Verkehrsstraßen! Nenne Eisenbahn-
knotenpnnkte! Nenne die wichtigsten Wasserstraßen! Die aar meisten
auf diesen Verkehrsstraßen beförderten Güter sind Kohle, Mauersteine, Dach-
ziegel, Getreide, Holz.
4. Bewohner und Verwaltung.
Die Bewohner der Provinz sind iu der Hauptsache Deutsche; doch gibt
es im südlichen Teile, besonders im Spreewalde, noch Wenäen. Der größte
Teil der Einwohner bekennt sich zur evangelischen Lehre; der Rest sind
Katholiken und Juden.
An der Spitze nnsrer Provinz steht der Oberpräsident, der seinen Sitz
in Potsdam hat. Er sorgt dafür, daß die Gesetze ausgeführt werden und die
öffentlichen Einrichtungen (Straßen, Wohltätigkeitsanstalten, Krankenhäuser)
erhalten bleiben.
Da die Provinz aber zu groß ist, als daß der Oberpräsident die Verwaltung
allein ausüben könnte, so hat man sie in zwei Regierungsbezirke und die
Stadt Berlin geteilt. Die beiden Regierungsbezirke werden nach den Städten
Potsdam und Frankfurt benannt. Verfolge ihre Grenze auf der Karte! Jeder
Regierungsbezirk wird durch eine Regierung verwaltet. Sie besteht aus dem
Regierungspräsidenten und einer Anzahl von Regierungsräten. Der Bezirk
Berlin wird von den städtischen Behörden verwaltet.
Jeder Regierungsbezirk gliedert sich in Kreise. Diese sind entweder Land-
kreise, die ein größeres Gebiet mit kleinen Städten und Dörfern umfassen, oder
Stadtkreise, die von den Städten mit mindestens 25000 Einwohnern gebildet
werden. Die Verwaltung des Landkreises leitet der Landrat, die des Stadt-
kreises der Bürgermeister. Neune die Land- und Stadtkreise deiner Heimat-
lichen Landschaft! Wiederhole, was du von der Verwaltung der Kreise,
Städte und Dörfer gelernt hast!
Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T72: [Bauer Arbeiter Steuer Jahr Stadt Staat Abgabe Gemeinde Land Verwaltung], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T99: [Stadt Verwaltung Provinz Gemeinde Beamter Kreis König Spitze Land Angelegenheit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide]]
Extrahierte Personennamen: Breitkopf_&_Härtel
Extrahierte Ortsnamen: Niede- Groß- Potsdam Berlin Potsdam Frankfurt Berlin Leipzig
104
verbunden. Jetzt führt auch von Mainz über Darmstadt ein Schienenweq
nach Aschaffenburg.
5. Das Fürstenthum Lichtenstein,
(fast 3 Q.-M. und 8000 E.)
zwischen Tyrol und der Schweiz am Rhein gelegen und zum Alpengebiet
gehörig, besteht aus 11 Gemeinden. Vaduz, 1600 E., ist die größte Stadt
und liegt am Fuße des Vaduzer Schlosses. Der Fürst lebt in Wien und
besitzt ungefähr 104 Q.-M. Ländereien, woher er auch den Titel Herzog
von Troppau und Iägerndorf (s. S. 109) erhalten hat. Ein Landesver-
wefer verwaltet das Fürstenthum.
8 62.
Das Kaiserthum Oesterreich
(11,294 Q.-M. und 33,565,000 meist katholische Einwohner)
gehört seiner Bodenbeschaffenheit nach dem Alpenlande, dem deutschen und
ungarischen Mittelgebirgs- und dem Tieflande an. Eine genaue Betrachtung der
Karte wird in Verbindung mit dem, was wir bereits oben § 39, 41, 42,
und 44, 2 angeführt haben, zur Kenntniß der Bodengestaltung des gesammten
österreichischen Kaiserstaates ausreichen. Ebenso genügt es mit Verweisung
auf § 46 zu bemerken, daß die Gewässer des österreichischen Kaiserthums
zu folgenden Stromgebieten gehören: 1) zu dem der Elbe; 2) der Oder;
3) der Weichsel; 4) des Dnjester; 5) der Donau; 6) mehrerer zum
adriatischen Meere fließenden Küstenflüsse; 7) der Etsch; 8) des Rheins.
Welche Binnenseen liegen in Oesterreich?
Der gesammte Kaiserstaat, welcher seit 1851 eine vollständige Einheit
erlangt hat, zerfällt seiner Hauptbevölkerrng nach in 4 Theile: 1) in die
deutschen, 2) in die polnischen, 3) in die ungarischen, 4) in die italienischen
Staaten. Diese bilden die untheilbare, in männlicher und weiblicher Linie
erbliche Monarchie des Hauses Habsburg-Lothringen. Seit 1861 ist Oester-
reich in die Reihe der constitutionellen Staaten eingetreten.
Klima und Kultur des ungeheuer ausgedehnten, vorzugsweise ge-
birgigen Staates sind sehr verschieden. In Ungarn gedeiht vorzugsweise
Wein, Tabak und Korn; in den deutschen Provinzen Korn, Obst, Hopfen,
Hanf, Flachs und Küchengewächse, in den Höhen der verschiedenen Gebirge
vortreffliches Futter und ausreichendes Holz. Die Viehzucht steht im öster-
reichischen Staate sehr hoch; man schlägt den Reichthum der einzelnen Gat-
tungen also an: 3 Mill. Pferde, 500,000 Esel und Maulthiere, 15 Mill.
Strick Hornvieh, 30 Mill. Schafe, 6 Mill. Schweine und 600,000 Ziegen.
Der Ertrag der Schafwolle wird jährlich auf 75 Mill. Pfund geschätzt.
Hausgeflügel hat kein enropäischer Sraat in gleicher Masse aufzuweisen, wie
Oesterreich. Die Bienenzucht mag 20,000 Centner Wachs und 300,000
Centner Honig liefern. Tie Cultur der Seidenraupe ist ebenfalls sehr ein-
träglich. Und dies Alles wird durch die Erzeugnisse des Mineralreichs noch
übertroffen. Mit vollem Rechte kann man daher behaupten, daß der öfter-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde]]
TM Hauptwörter (200): [T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
§64
Die Staaten Norddeutschlands.
68
4. Reich gesegnet: viel Getreide und Zuckerrüben zwischen Oder und Sudeten; Kohleu
und Metalle in den Tarnowitzer Höhen, Kohlen außerdem bei Waldenburg. — In den Sudeten
Leinenweberei, allerdings bei großer Armut.
10. Die Provinz Posen.
1. Wovon wird die Provinz Posen um*
grenzt?
2. Sie gehört ganz dem Tiesland an.
3. Benenne in Abb. 62 die einge-
tragenen Flüsse, den Kanal und die
beiden unbenannten Städte und wie-
derhole, was du im einzelnen über
sie weißt!
Neu eingetragen und benannt wurde die Stadt
Guesen, die alte Krönungsstadt der polnischen
Könige.
4. Im fruchtbaren Nordosten viel Weizen
und Zuckerrüben. Südöstlich von Bromberg
Salzquellen.
Abb. 62. Provinz Posen.
11. Die Provinz Westpreußen.
1. Wovon wird die Provinz um-
grenzt?
2. Sie gehört gauz dem Tieflaud au.
3. Benenne die eingetragenen
Flüsse und die unbenannten Städte
und gib an, was du im einzelnen
über sie weißt!
Neu eingetragen und benannt wurde
Grandenz an der Weichsel.
4. Im fruchtbaren Werder viel Getreide
und Zuckerrüben. In Danzig und Elbing
große Werften.
Abb. 63. Provinz Westpreußeu.
12. Die Provinz Ostpreußen.
1. Wovon wird die Provinz Ostpreußen umgrenzt?
2. Sie gehört ganz dem Tiefland an.
3. Benenne in Skizze 64 die eingetragenen Flüsse, die beiden
Haffe und die unbenannten Städte und gib an, was du im einzelneu
über sie weißt!
4. Berühmte Pferdezucht; Bernsteingewinnung im Samland
TM Hauptwörter (50): [T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
§ 92 Deutschlands Kolonien. 94
Kautschuk (Gummi), Elfenbein usw.: 3. für diese Waren können sie uns wieder
Industriewaren (Zeug, Eisengeräte usw.) abnehmen; 4. einige Kolonien (nament-
üch Deutsch-Südwestafrika) können deutsche Auswanderer aufnehmen, so daß diese
nicht in fremde Länder zu gehen brauchen; 5. der Besitz von Kolonien erhöht
unser Ansehen und unsern Einfluß in der ganzen Welt. — Freilich ist der Nutzen,
den Misere Kolonien uns gewähren, heilte noch gering, denn wir besitzen sie noch
nicht lange und müssen erst noch viel Arbeit in ihnen leisten (Bahnen bauen,
Pflanzungen von Baumwolle, Kaffee, Tee usw. anlegen, die Neger zur Arbeit
erziehen usw.). Die Kolonien zu fördern ist eine wichtige Ausgabe für das deutsche
Volk. — Es wohnen in unsern Kolonien zurzeit rund 10 000 Deutsche.
2. Bewohner, Tiere und Pflanzen. Bis auf Kiautschou liegen alle diese
Kolonien in der heißen Zone. Es sieht dort also völlig anders aus als bei uns.
Die Menschen, die Häuser, die Tierwelt, die Pflanzen, alles ist anders. Die Be-
wohner sind meist Neger oder doch negerähnliche Völker. Von Tieren seien
genannt: Löwen, Leoparden und Hyänen; Affen, Elefanten, Nashörner, Giraffen,
Antilopen und Strauße. Unter den Pflanzet: sind besonders auffällig biet
Palmen. Am wichtigsten unter ihnen sind die Kokospalmen, auf denen die
Kokosnüsse wachsen (Abb. 88) und die Olpalmen, aus deren Früchten man
das Palmöl preßt. Ferner sind von großer Wichtigkeit die Bananen mit ihren
auch bei uns beliebten Früchten. Große Flächen werden bedeckt von gewaltigen
Urwäldern, die noch keines Menschen Fuß betrat. Wo nur wenig Regen
fällt, befinden sich Steppen, d. h. baumlose Ebenen, die nur mit Gras bewachsen
sind. Deutsch-Südwestafrika hat auch große Wüsten.
Im übrigen sollen uns unsere Bilder zeigen, wie es in unsern Kolonien
aussieht. Bild 89 und 90 führen uns nach Deutsch -Ostafrika^. Bild 89 zeigt eine
ostafrikanische Dorfstraße: Hütte neben Hütte, schwarze Gestalten mit weißen
Gewändern am Weg, alles überragt von schlanken Palmen mit mächtigen Wedeln.
— Auf Bild 90 feheu wir einen an die Küste zurückgekehrten Trupp Neger, der
Elefantenzähne (Elfeubem) aus dem Innern geholt hat. — Bild 91 führt uns
nach Togo. Wir sehen den Stamm eines gewaltigen Baumes. Es ist ein Affen-
brotbaum. Die Affenbrotbäume find die mächtigsten (nicht höchsten) aller
Bäume. Der Stamm erreicht einen Durchmesser bis zu 14 m, hat also eine Grund-
fläche so groß wie eiu stattlicher Saal. Die Krone hat einen Durchmesser von
40—50 m, und die Äste sind so stark wie sonst Baumstämme. — Bild 92 versetzt
uns nach Kamerun. Ein gewaltiger Gorillaaffe ist erlegt worden; 3 Neger zeigen
ihn in aufrechter Haltung. — Bild 93 stammt aus Deutsch-Südwestafrika (aus
dem Lande der Herero und Hottentotten). Ein Stück Steppe soll mit dem Pflug
umgebrochen werden. Wir sehen ihn mit 8 langgehörnten Ochsen bespannt. —
Bild 94 endlich führt uns nach Kaiser Wilhelms-Land (auf einer großen Insel bei
Australien). Wir erblicken ein hübsch unter Palmen und andern fremdländischen
Bäumen gelegenes Dorf.
1 Die betreffende Kolonie jedesmal im Atlas aufsuchen!
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T30: [Tier Vogel Mensch Pferd Hund Fisch Thiere Nahrung Eier Wasser]]
TM Hauptwörter (100): [T24: [Blatt Baum Blüte Pflanze Frucht Wurzel Stengel Stamm Zweig Boden], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T86: [Insel England Irland Schottland Kolonie Hafen Stadt Küste Hauptstadt Kamerun], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
131
Argentinien.
§ 118
Abb. § 118. Viehherde in den Pampas (Argentinien).
a) Die Pampas. Sprich nach der Karte über den Parana! (Rio de la Plata
= Silberstrom; nur der Mündungsbusen heißt so. Argentinien bedeutet Land des
Silberstroms). 2 Nebenflüsse nennen! — Die Pampas sind unabsehbare, srucht-
bare Grasflureu^ mit ungeheuren Viehherden (namentlich Rindern und Schafen;
Abb. § 118). Daneben großartiger Ackerbau (Weizen, Mais).
d) Patagonien, ebenfalls ein Steppenland, aber noch viel regenärmer als
die Pampas, ist meist steinig und unfruchtbar. Zu Argentinien gehört auch die
Hälfte der Feuerland-Jnseln (Falkland-Inseln britisch!).
2. Städte. Hst. Buenos Aires (= gute Lüfte), Q, wo?, größte Stadt Süd-
amerikas. Wichtige, kühne Bahn durch die Anden nach Santiago (Wert? Stür-
mische, lange Seefahrt um Kap Hooru!).
Ii. Das Volt. Meist romanische Weiße; in Patagonien Indianer. 40000
Deutsche. (Außenhandel zum großen Teil in deutschen Händen!)
Wirtschaftliches. Argentinien ist ein Landwirtschaftsstaat, er-
staunlich rasch aufblühend, mit Riesenerträgen an Vieh und Getreide. (Bei-
spiel: 1901 wurden 124000 Schlachttiere ausgeführt, 1909 bereits 644 000!)
Erster Handelsstaat Südamerikas! Größte Getreideausfuhr derwelt!
Hauptausfuhr: Weizen, Mais, Wolle (zweites Wollaud der Erde,
erstes: Australien!), Leinsamen, Vieh, Fleisch, Häute.
Ähnlich wie in Argentinien sind die wirtschaftlichen Verhältnisse in
3. Paraguay (paragwäi)
(in der Gabel dreier Quellflüsse des La Plata) und
1 Also Steppe (russisch), Pußta (ungarisch), Prärie (französisch), Savanne (spanisch),
Llanos (portugiesisch), Pampas (indianisch) bedeuten dasselbe: eine baumlose Grasebene;
baumlos, weil sie für den Baumwuchs nicht genug oder in zu großen Zwischenräumen Regen
bekommt.
9*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T61: [Mill Staat Deutschland Reich Europa deutsch Million Land England Einwohner], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
§ 8a
Apenninen-Halbinsel.
10
d) Der Handel, früher der erste der Welt, steht heute in Europa an 10. Stelle,
noch hinter dem der Schweiz. Hauptgegenstände der Ausfuhr: Eisen-
erze , andere Erze, Südfrüchte, Wein und Weintrauben, Kork, Wolle.
Haupteinfuhr: Baumwolle, Kohlen, Holz.
Spanien steht für den deutschen Handel erst an 19. Stelle, wir für den spa-
Nischen an 4. Stelle (England, Frankreich, Verein. Staaten, Deutschland). Be-
antworte aus Abb. §137 (Deckel!) folgende Fragen: Was bekommen
wir aus Spanien, was Spanien von uns? — Portugals Ausfuhr:
Wein, Tiere, Kork. Einfuhr: Getreide!
Iii. Schluß- und Wiederholungs-
aufgäbe.
§ 8a 1. Benenne die Eintragungen in Abb.
§ 8a: 12 (17?) Städte, 5 Flüffe, 2 (4?)
Gebirge, 1 Straße, 1 Inselgruppe!
Trage vielleicht in die Abb. §8a noch ein:
Kantabrisches Gebirge, Kastilisches Scheidegebirge
(auch Iberisches und Andalusisches Scheidegebirge
^Sierra Moreua)??), Aranjnez Q, Almuden Q,
Cordoba Jerez Murcia O!
2. Schreibe die Namen orthographisch
richtig nieder!
3. Zeichne die Abb. wiederholt nach der
Vorlage! Auch aus dem Gedächtnis?
Abb. § 8 s.
P yreuäeu-Halbinsel,
Das Königreich Italien (Apenninen-Halbinsel).
(Band Europa § 41—84.)
290 Taus, qkm, 34 Mill. Einw. (Preußen 350 Taus, qkm, 40 Mill. Einw.).
Italien ist für uns Nordländer das Land der Sehnsucht, nicht allein
wegen der wunderbaren Schönheit seiner Natur (besonders an den herrlichen
Küsten und auf den entzückenden Inseln), sondern auch wegen der unvergäng-
lichen Werke seiner Maler, Bildhauer und Baumeister, wegen seiner geschicht-
lichen Denkwürdigkeiten und wegen seines wundervollen Klimas. Es wird da-
her alljährlich vou vielen tausend Fremden besucht.
I. Das Land.
§ 9 1. Lage, Grenzen, Klima, a) Sehr günstige Lage in der Mitte des Mittel-
meeres; die Halbinsel war daher lange die Beherrscherin der Mittelmeerländer,
b) Grenzen nach der Karte! Die herrliche Westküste hat schöne Buchten und
Häfen; am schönsten der Golf von Neapel, c) Klima (Mittelmeerklima) sehr
milde; monatelang strahlt im fast regenlosen Sommer der Himmel in tiefstem
Blau; Winterregen, selten Schnee. Die Po-Ebene hat aber noch strenge Winter
(Landklima).
2. Ausbau des Bodens, a) die Lombardische Tiefebene, b) die eigentliche
Halbinsel, c) die Inseln (Sizilien, Sardinien, Morsika^, Elba, Malta).
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Extrahierte Ortsnamen: Europa Schweiz England Frankreich Deutschland Spanien Spanien Portugals Moreua Europa Italien Neapel Sizilien Sardinien Elba Malta
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Kaiser Wilhelms-Land
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der hier zahlreicher auftritt als in unfern andern Kolonien (Stammesdurch-
messer bis zu 14 m! Stammeshöhe nur bis 8 in; Kronendurchmesser 40—50 m!
Das weiche Holz ist aber ziemlich wertlos. Die Früchte, 1/2 m lang, ähneln
dicken Gurken, ihr Fruchtmark ist ein beliebtes Nahrungsmittel).
3. Die Bewohner sind Sudanneger und zeichnen sich durch rege gewerb-
liche Tätigkeit aus (Weberei aus einheimischer Baumwolle, Töpferei, Schmiede-
Handwerk). An der Küste sitzt der friedliche und begabte Stamm der Ewhe,
der unter dem Einfluß der Deutschen eine erfreuliche Tätigkeit entfaltet. — Die
Europäer (280 Deutsche und 10 andere Weiße) ziehen vor allen Dingen Kassee,
Kautschukbäume, Kokospalmen und versuchen es neuerdings auch mit der Baum-
Wollkultur. Die Baumwollausfuhr Hub 1901 mit 10 000 Mk. an und betrug 1908:
366 000 Mk., (die Dentfch-Ostafrikas 250 000 Mk.). Ausfuhr: Mais, Palm-
kerne, Kautschuk, Palmöl, Baumwolle. (Palmkerne sind die Samen der t)'U
palme, aus ihnen wird Palmöl gewonnen.)
4. Ortschaften und Bahnen. An der Küste liegt der schon genannte Regierungssitz Lome,
etwas landeinwärts das kleinere Togü. Eine 45 km lange Bahn verbindet die Küstenorte
miteinander; eine andere führt von Lome 120 km weit nach Nordwesten, eine dritte, in Angriff
genommene, soll von Lome ans 180 Km weit nach Norden führen.
5. Unsere Kolonien in der Südsee.
Abb. § 129. (Vaterl. Erdk. § 478—485.)
1. Neu-Guinea: Kaiser Wilhelms-Land und die nördlich davon gelegene Inselwelt [600 Deutsche
und 200 andere Weißes 2. Samoa [250 Deutsche und 200 andere Weißes.
1 a) Kaiser Wilhelms-Land, 1/i Neu-Guineas umfassend, halb so groß wie § 134
Preußen (Umgrenzung nach dem Atlas). Unmittelbar südlich des Äquators ge-
legen (vgl. Deutsch-Ostasrika!). Gut gegliederte Küste mit trefflichen Häfen.
Hohe Gebirge, zwischen ihnen fruchtbare Ebenen. Tropisches Klima, reicher Regen-
fall. Üppiger Pflanzenwuchs, größtenteils Urwald, aber auch Reichtum an Nutz-
bäumen: Kokospalmen, Sagopalmen, Brotbäume. Beuteltiere, Fliegender Hund,
eine herrliche Bogelwelt (Papageien, Paradiesvögel). Bewohner: Papuas
(= Krausköpfe), tiefstehend, zum Teil Menschenfresser. — Die Deutschen haben
sich an dem tiefsten Einschnitt angesiedelt, an dem der Ort Friedrich-Wilhelmshafen
liegt. Ausfuhr am kleinsten unter allen Kolonien; Hauptgegenstand getrocknete
Palmkerne (Kopra, Abb. 1, § 128). Mit Kautschuk-, Kakao- und Baumwoll-
gewinnung macht man Versuche.
lb) Der vorgelagerte Bismarck-Archipel (mit 2 von den Salomon-Jnseln)
ist wichtiger als Neu-Guinea. Er hat mehr Einwohner (Papuas), auch mehr
Europäer als dieses und eine fünfmal so starke Ausfuhr (1*/2 Mill. Mk., Samoa 3
^Südfee-Kolonien zusammen 8%], Togo 63/4, Kamerun 12, Deutsch-Süd West-
afrika 7va, Deutsch-Ostasrika 11). Hauptgegenstand der Ausfuhr ist Kopra. Die
Europäer haben sich auf der Gazelle - Halbinsel (Name nach dem Schiffe
„Gazelle", das hier Vermessungen ausführte) angesiedelt, dem nördlichsten
Teile der größten Insel (Neu-Pommern; annähernd so groß wie die Provinz
Pommern).
lc) Die Karolinen und Marianen liegen nördlich von Neu-Guinea und
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Extrahierte Personennamen: Erdk Neu-Guinea
Extrahierte Ortsnamen: Lome Lome Lome Samoa Deutsch-Ostasrika Samoa Togo Kamerun Deutsch-Ostasrika Neu-Guinea