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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Das Badnerland - S. 23

1911 - Weinheim [u.a.] : Ackermann
— 23 voll der besten Briketts verfertigen. Die großen Rheinschiffe bringen den Kohlengrieß aus dem Ruhrgebiet herbei, große Kranen heben ihn aus dem Schiffskörper und entladen ihn automatisch in Trans- Portwägelchen; diese leiten den Grieß in die Preßkohlenfabrik, aus der die fertigen Briketts alsbald hervorgehen. 3. Die weltberühmte Sunlight-Seifenfabrik auf der Rheinau. (Volkston: ©unlidjt.) Die Großartigkeit dieses Fabrikbetriebes können wir uns einiger- maßen vorstellen, wenn wir bedenken, daß dort jede S tu nde 57 z,

2. Das Mittelalter und die Neuzeit - S. 145

1895 - Leipzig : Voigtländer
145 Autoren. Auf die abstrakten Wissenschaften verwendet er viel Flei; die andern b^n gar keine Anziehung auf ihn aus. Grndliche Kenntnisse hat er sich in der Mathematik und der Geographie erworben. Die Einsamkeit liebend, ist er launisch, hochfahrend und beraus selbstschtig. Er ist verschlossen und spricht wenig. In seinen Antworten ist er bestimmt, in den Gegenbemerkungen schlagfertig und scharf. Er hat fehr viel Eigenliebe, ist ehrgeizig und Streber. Dieser junge Mann ist wert, protegiert zu werden." Beim Ausbruch der Revolution schlo er sich der Bewegung an, und als sich (1793) die Stadt Toulon gegen den gewaltthtigen Konvent erhob, leistete er als Artilleriehauptmann bei der Belagerung der Stadt vorzgliche Dienste. Erst 25 Jahre alt, wurde er (1794) Brigadegeneral, und schon nach zwei Jahren erhielt er den Oberbefehl des franzsischen Heeres, das in Oberitalten kmpfte-^' Er schlug die Feinde, sterreicher und Sardinier, in einer Reihe von Schlachten, namentlich bei Lodi und Arkole, 1796. Dann machte er der 1796 alten Republik Venedig ein Ende. Durch diese Erfolge zwang er fter-reich, im Frieden zu Campo Fornno (einem Schlo im Venetianischen) 1797 Belgien und die Lombardei abzutreten, wogegen es Venedig erhielt. 1797 Oberitalien, bald darauf auch Rom und Neapel, wurden von den siegreichen Franzosen in Republiken verwandelt (die cisalpinische, rmische und parthenopische Republik; daneben die helvetische Republik). 7. Bonaparte in gypten. Zur See jedoch behielten die Englnder die Overhand und entrissen den Franzosen die meisten ihrer Kolonieen. Um diesen Verlust zu ersetzen, schiffte sich 1798 Bonaparte in Toulon zur Eroberung 1798 gyptens ein; unterwegs nahm er denjohanniterrittern die Insel M a l t a weg; sofort nach seiner Landung in gypten erstrmteer die Stadt Alexundria Bei den Pyramiden, nicht fern von der Hauptstadt Kairo, stie er auf ein zahlreiches Heer der Feinde. Mit den Worten: Soldaten, denkt daran, da von diesen Monumenten vier Jahrtausende auf euch herniederschauen!" begeisterte er die Seinen zur Schlacht, und erfocht den entscheidenden Sieg bei den Pyramiden 1798, nach welchem er fast das ganze Land in seine Gewalt 1798 brachte. Doch vernichtete der englische Admiral Nelson in der Seeschlacht bei Abukir (1798) die franzsische Flotte. Bonaparte machte hierauf einen Einfall in Syrien, der aber erfolglos blieb. Nach gypten zurckgekehrt, schlug er ein Trkenheer bei Abukir; dann ging er, sein Heer unter dem General Kleber zurcklassend, nach Frankreich zurck (1799), das in einen neuen Krieg verwickelt war. 89. (147 und 148.) Konsulat und Kaiserreich. 1. Die zweite Koalition (17981801). Als Vonaparte sich in gypten befand, hatte England mit sterreich, Rußland und anderen Mchten 1798 sich von neuem gegen Frankreich verbunden. Das Kriegsglck war anfangs auf seiten der Verbndeten; der Erzherzog Karl schlug die Franzosen aus Deutschland zurck, der russische General Suworoff nahm ihnen durck, Andr-Sevin, Lehrbuch der Weltgeschichte. Ii. 10

3. Geschichte des Altertums - S. 7

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 2. Die Chinesen. 7 lehrte den Ackerbau und pflügte in eigener Person, um denselben zu ehren, führte Münzen ein und half seiner Gattin den Seidenbau verbreiten. Neben diesen Beschäftigungen mit Ackerbau, der Zucht der Seidenraupe und der Gewinnung des Thees können sich die Chinesen vieler Erfindungen rühmen. Die Bereitung des Porzellans, der Seide, des Papiers, des Schießpulvers, sowie die Anwendung des Kompasses und der Druckerei mit Holztafeln (900 n. Chr.) waren ihnen früher als den Europäern bekannt. Um 1234 n. Chr. eroberten die eigentlichen Mongolen China; ihre Herrschaft wurde aber 1368 gestürzt; 1644 bemächtigte sich die Horde der Mandschu des Landes, und die von ihnen gegründete Dynastie herrscht bis auf unsere Zeit. Die Eroberer unterwarfen sich der chinesischen Civilisation, und ihre Heimatländer wurden Provinzen des chinesischen Reiches. Um 250 v. Chr. hatte man es für nötig gefunden, das Reich gegen die Völker des innern Hochasiens durch eine große Mauer abzuschließen. Sie beginnt im N.w. bei der Stadt Sot-scheu, läuft auf einer Strecke von mehr als 300 Meilen über Berge, Thäler, Abgründe, Flüsse bis zum Meerbusen von Petscheli hin und ist an besonders gefährlichen Stellen, wichtigen Pässen rc. doppelt oder gar dreifach. Sie hat eine 1,5 m hohe Brustwehr mit Schießscharten und ist in bestimmten Entfernungen mit kegelförmigen 11 m hohen Türmen versehen. Da die Tartaren, gegen welche sie ursprünglich erbaut wurde, längst unterworfen sind, so hat sie ihre Bedeutung verloren und geht ihrem Verfalle entgegen. Der Beherrscher des chinesischen Reichs heißt „der himmlische Sohn" und führt den Titel Kaiser. Er ist unumschränkter Herr über Leben und Tod seiner Unterthanen, soll aber auf die Stimme des Volkes hören. Er ernennt alle Beamte, welche Kuane (Vorgesetzte) oder Mandarinen (Befehlshaber) heißen, fordert strengen Gehorsam, willenlose Unterordnung und vereinigt alle Fäden der Regierung und Verwaltung in seinen Händen. Der Staat gleicht deshalb einer durch ein Heer von Aufsehern überwachten Maschine. Alles ist in strenge Regeln gebracht, die Wissenschaften werden auswendig gelernt, die Staatsgeschäfte mechanisch betrieben; jeder Beamte wird geprüft. Als Gründer und Ordner des Staats- und Religionswesens verehren die gebildeten Chinesen den weisen Konfucius (Kong-su-tse, 560 v. Chr.). Er sammelte und ordnete die alten Religionslehren und Gesetze, lehrte das Dasein eines unsichtbaren Gottes,

4. Die Hauptereignisse der römischen Kaiserzeit, Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 162

1911 - Breslau : Hirt
162 Der Humanismus und die Entdeckungen. 91. der Auffindung der Handelswege nach Indien, der Heimat der kstlichen Gewrze, die man bisher allein von den arabischen Hndlern der Levante bezog. Als die Trken Herren des Morgenlandes geworden waren, mute man die Hoffnung aufgeben, auf dem geraden Wege nach Sdosten zum Ziele zu gelangen. Auch die Versuche, mit den mongolischen Fürsten im Innern Asiens in Verbindung zu treten, die am Ende des 13. Jahrhunderts die groartigen Reisen des Venezianers Marco Polo veranlaten, fhrten nicht zum Ziele. Seine Berichte enthielten fo viel Wunderbares, da sie bei den Zeitgenossen mehr Zweifel erweckten als Anerkennung fanden. Entdeckungen Der grte Fortschritt, der in der Erschlieung unseres Planeten ^ und"^berhaupt getan werden konnte, ist den Spaniern und Portugiesen zu Portugiesen, verdanken. Politisch in die Knigreiche Portugal, Aragon, Kastilien (und Navarra) geteilt, waren die Bewohner der Pyrenenhalbinsel während der letzten Jahrhunderte im Kampfe gegen die Mauren bestndig fortgeschritten, so da diese schlielich auf das Knigreich Granada beschrnkt wurden. Infolge der Vermhlung Ferdinands von Aragon mit Jsabella von Kastilien vereinigten sich die beiden Lnder zu dem Knigreiche Spanien (1479). Auer dem Wunsche, Indien zu erreichen, trieb die Portugiesen die Hoffnung an, im Rcken der Mauren Marokkos ein Volk aufzufinden, mit dem man sich gegen sie verbinden knne. Prinz Heinrich von Por-tngal (der Seefahrer"), dem als Gromeister eines geistlichen Ritter-ordeus, des Christusordens, groe Mittel zur Verfgung standen, er-richtete die erste Sternwarte Portugals, ein Arsenal und eine Seemanns-schule und schickte von 1415 an alljhrlich Schiffe an die afrikanische Westkste und machte sich dadurch um ihre fortschreitende Erforschung ver-dient. Er erlebte es noch, da durch die Entdeckung des fruchtbaren Seuegambieu das hemmende Vorurteil von der Unbewohnbarkeit der heien Zone berwunden wurde. Noch verflo aber ein Vierteljahrhundert, bis endlich Bartholomus Diaz meldete, er habe die Sdspitze von Afrika, das Kap der Guten Hoffnung, umsegelt (1486). Damit war tue Mglichkeit, Ostindien auf dem Seewege nach Osten zu erreichen, ihrer Verwirklichung nahegerckt. Kwmbu-. Was die Portugiesen geleistet hatten, entsprach den herkmmlichen Anschauungen von der Gestalt der Erde; die Fahrt des Kolumbus dagegen setzte eine neue wissenschaftliche berzeugung voraus. Die bereits im Altertum aufgestellte Behauptung, da die Erde Kugelgestalt habe, wurde im 15. Jahrhundert von dem Florentiner Arzt Toscanelli verteidigt. Der Genuese Christoph Kolumbus war von ihrer Richtigkeit so ber-zeugt, da er seinen Plan darauf grndete, nach Westen zu fahren, um Indien zu erreichen. Fast ein Jahrzehnt lag zwischen dem Tage, an welchem er seinen Plan zum ersten Male in Lissabon aussprach, und dem 3. August 1492, au dem er mit drei Schiffen im Dienste der Knigin Jsabella von Kastilien den

5. Geschichte des brandenburgisch-preußischen Staates und der Neuzeit seit dem Westfälischen Frieden - S. 305

1906 - Münster in Westf. : Schöningh
r~ 305 bcn Nachweis, ba viele Krankheiten bnrch kleine Organismen im menschlichen und tierischen Krper erzengt werben. Der Franzose Pastenr wrbe der Begrnber der Bakteriologie, Robert Koch fanb den Milzbranb- und bcn Cholerabazillus, Behring trat bnrch die Erfiubuug des Heilserums dem Wrgengel Diphtherie erfolgreich ent-gegen, Pettenkofer gab bnrch seine Forschungen den Ansto zur Begrndung der Hygieue. Durch die von Rntgen entbeckten X-Strahlen wrbe eine eingehenbere und leichtere Untersuchung des menschlichen Krpers ermglicht. Mit den Entdeckungen auf dem Gebiete der Naturwissenschaften hielt die Entwickelnng der Technik gleichen Schritt; man verlie sich nicht mehr auf den Zufall, sondern sttzte seine Versuche ans wissenschast-liehe Methoben. Durch die Erfindung des Telegraphen, des Telephons und der drahtlosen Telegraphie durch den jungen Italiener Mareoni ist ein Gebankenaustausch auf weite Entfernungen leicht und fchnell ermglicht. Im Jahre 1879 erbaute Werner Siemens in Berlin die erste elektrische Eisenbahn. Die Erfinbnng der Nhmaschine, der Photographie, der Schnellpresse, der Streichhlzer, der Gas- und elektrischen Beleuchtung, des Hinterlader- und Zndnadelgewehres, des Gustahls, wo-durch die Eisen- und Stahlindustrie einen ungewohnten Aufschwung nahm und die Herstellung von befferen Geschtzen und von Panzerplatten gefrdert wurde, verdanken wir neben vielen anderen dem 19. Jahrhundert. Ganz Bebcntcnbcs wrbe ebenfalls im Maschinenbau geleistet; fr alle Zweige des gewerblichen Lebens wrben sinnreiche Arbeitsmaschinen erfnnben, die die Menfchen fast ganz ersetzen, der Massenerzeugung bienen und ihre Arbeit mit der grten Genauigkeit verrichten. e) Das Unterrichtswesen. Der Vater der neueren Pdagogi wurde Johann Heinr. Pestalozzi, der jedoch durch die mchtige Anregung. die er gab, fruchtbarer fr Erziehung und Unterricht geworden ist. als durch sein eignes Wirken. Der Knigsberger Philosoph Friedr. Herbart suchte die Pdagogik auf der Psychologie aufzubauen; erst durch wahres psychologisches Wissen kann die Pdagogik als Lehre zu einer gewissen Vollkommenheit und Brauchbarkeit gelangen; denn nur durch die Psychologie empsngt die Handhabung der pdagogischen Mittel Sicherheit und Zusammenhang und das Geschft des Erziehers Einheit und Zweck-Migkeit." Tchtige Theoretiker und Praktiker auf dem Gebiete des Volksschulwesens in der ersten Hlfte des 19. Jahrhunderts waren Diesterweg, Overberg, Sailer und Graser; in der zweiten Prockmann, Lehrbuch der Geschichte. Iii. 20

6. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 147

1877 - Leipzig : Teubner
Astura — aus Alexandrien kommen lassen mußte. Dagegen blühte schon vor der Zeit der Kaiser und unter ihnen um so mehr zu Rom die Astrologie, und ganze Banden von Astrologen, Chaldäern oder Magiern, auch wol Mathematiker genannt, standen am Forum aus, oder gingen auch in die Hänser und weissagten und erklärten aus den Gestirnen die Schicksale der Menschen. Das Näljere Chaldaei. Astüra, 1) rechter Nebenfluß des Durius im tarraconensischen Spanien, j. Ezla. — 2) Fluß in Latinm, südöstlich von Antinm {Liv. 8, 13. Plin. n. h. 3, 5, 9.), noch j. Astura oder Stura. Auf einer Insel desselben lag die gleichnamige Stadt (j. Torre d'astura) mit gutem Landungsplatze, in der Nähe ein Landgut des Cicero. Cic. ad fam. 6, 19. ad Au. 12, 40. 13, 26. Asturia, Aorovqlct, Landschaft des nördlichen Hispaniens (der westliche Theil des heutigen Asturiens und ein Theil von Leon), im O. von den Cantabrern und Vaccäern, im S. von den Vet-tonen, im W. von den Galläciern, im N. vom Meere begrenzt, voll metallreicher Gebirge. Die wilden Astures zählten (P/m. n. h. 3, 3, 4.) in 22 Völkerschaften 240,000 Freie und zerfielen in die nördlichen Transmontani und die südlichen Au-gustani. Hauptstadt Asturica Augusta, j. Astorga. Astyäges, ’Aoxvüyris, Sohn des Kyaxares, letzter König der Meder, Vater der an den Perser Kam-byses vermählten Manbane, Großvater des Kyros, der ihn vom Throne stieß und das persische Reich gründete (560 v. C.) Just. 1, 4 ff. Vgl. Kyros. Astyänax s. Hektor. Astydämas, ’Aorvsdjiccs, 2 Tragiker in Athen, Vater und Sohn. Der erste, Sohn des Morsimos und einer Schwester des Aischylos, hat nach Snidas 240 Tragödien gedichtet und fünfzehnmal gesiegt. Sein erstes Auftreten fällt in Ol. 95, 3., sein erster Sieg Ol. 102, 1. Nur Titel einiger Stücke und ein Epigramm sind noch vorhanden. Auf sein Selbstgefühl bezieht sich das Sprichwort aavrov sncuveig, cognsq ’Aazvstxfiag. — S. Sohn wird ebenfalls als Trag, erwähnt. Vgl. Nauck, trag. Graec. fragm. S., 603 ’Aorvvöfioi, zunächst die stadtschirmenden Götter, sodann Beamte, die für die Baupolizei und die Ordnung in den Straßen zu sorgen hatten, in Athen 10, 5 für die Stadt, 5 für den Peiraiens. Sie hatten die Straßenpolizei, die Aufsicht über Reinigung der Straßen, über Sitte und Anstand auf denselben u. s. w., und wachten darüber, daß beim Häuserbau den Polizeivorschriften genügt wurde (während für den Wegebau und die Pflasterung der Straßen in der Stadt die 'Odonoioi sorgten). Vielleicht hatten sie auch die Luxusgesetze zu handhaben. In allen Processen, die aus der Uebertretung der von ihnen zu handhabenden Gesetze hervorgingen, hatten sie die Hegemonie. Astyöche s. Askalaphos. Astypalaia, Aoxvjtülccia, griechische Sporaben-insel, die Grenzmarke Europas gegen Asien, mit gleichnamiger Stadt, hellenisirt durch Kolonisation von Megara aus. Unter den Römern behielt sie ihre Autonomie. Für den Ackerbau bot sie wenig Raum, wol aber für Viehzucht, Jagb und Fischerei. Plin. n. h. 4, 12, 23. Strab. 10, 488. — 2) Stadt auf der Insel Kos. — 3) Vorgebirge Attika's nordwestlich von Sunion; vor ihm liegt die kleine Insel Elaiussa. Asylum. 147 Astyra, -ae, ra ”agtvqcx, ein Ort in Mysien am Sumpfe Sapra, nordwestl. von Adramyttion. Xen. Hell. 4, 1, 41. In der Nähe war ein heiliger Hain der Artemis, die daher den Beinamen ’Aaw-grivri führte. ’Aovua ist die einem Frernben vom Staate verbürgte Sicherheit der Person und des Eigenthums gegen Beschädigung irgend welcher Art. Asylum. Die von Menschen und menschlicher Uebernmcht nnschnldig Verfolgten hatten in den frühesten Zeiten der bloßen Gewalt nur die eine Zuflucht zu deu Göttern und deren Tempeln, vor denen auch selbst der Rohste und Gewaltigste noch immer eine gewisse Sehen empfand. Auch später, als sich ein geordnetes Staatswesen ausgebildet hatte, ließ man das uralte Recht der Götter, Verfolgten Schutz zu gewähren, unangetastet, ja selbst der wirklich Schuldige durfte auf heiligem Boden nicht ergriffen und getödtet werden. Solche Zufluchtsorte oder Asyle waren ursprünglich heilige Haine und Bezirke, später auch wirkliche Tempel, mit einem öffentlich geweihten Umkreise. Die Verächter solchen Gottesschutzes traf die göttliche Rache; auch Menfchen und Staaten fordern Sühnung für begangene Gottesfrevel. Thue. 1, 126 ff. Das älteste Asyl soll das der Herakliden zu Athen gewesen sein; in späterer Zeit waren dort 7 Altäre verschiedener Gottheiten mit dem Asylrechte (ins asyli, aavllcc). Unzählige im Übrigen Griechenland werden häufig erwähnt, z. B. der Tempel des Poseidon^ zu Tainaron in Lakonien, der der Athene Chalkwikos zu Sparta (Nep. Paus. 4 f.) und der des Apollon zu Delos. Liv. 35, 51. Auf römischem Boden gedieh diese Anschauungsweise und Sitte weniger, obschon das angeblich von Romnlus zur Vermehrung der Bewohner seiner neuen Stadt eingerichtete Asyl bekannt ist. Liv. 1, 8. Verg. A. 8, 342 ff. Es war dies ein Eichenhain auf dem kapitolinischen Berge in dem Jntermontinm zwischen der Bnrg (arx) und dem Capitol. Doch verlor sich die Bedeutung desselben bald, da nach Bio Cass. 47, 19. dieser heilige Ort nach und nach so umbaut und eingeschlossen wurde, daß Niemand mehr hineinkommen konnte. Obschon Dio dieses Asyl für das einzige in Rom hält, finbet sich boch noch (Dion. Hai. 4, 26.) das der Diana auf dem aventinischen Berge angegeben. Jnbessen hat diese ganze Einrichtung boch nie in der praktischen Staats-anffassung des Römers eine tiefere Bebeutuug, wie sie sich sortwährenb im griechischen Leben erhielt, gewinnen können. Als Griechenlanb enblich unter römische Herrschaft kam, mochten die Ansichten der Republik wol das griech. Wesen in dieser Beziehung gewähren lassen, und konnten manche Tempel sich der Bestätigung ihres Asylrechts durch römische Felbherren mit Recht rühmen; aber in bett Zeiten der Alleinherrschaft, als zumal die Asylie Anspruch baraus machte, selbst offenbare Verbrecher zu schützen und dem zustänbigen Gerichte zu entziehen, konnten Conflicte mit dem Staate nicht ausbleiben. Dennoch war in den Gemüthern der orientalischen Völkerschaften dieser Glaube an die schützende Macht ihrer Göttertempel noch zu tief gewurzelt, als daß es den römischen Behörden der einzelnen Städte möglich gewesen wäre, gegen die Zusammenrottungen des großen Haufens durch-zudringen. Tac. ann. 3, 60. Deshalb erging zunächst 22 n. C. ein Befehl vom Kaiser Tiberins, 10*

7. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 295

1877 - Leipzig : Teubner
Amölymgld — dlultijtrig. 295 Wolle oder Garn zum Schmucke der Fürsten. Das Diadem der ägyptischen Gottheiten und Könige war mit dem Symbol der heiligen schlänge versehen; das bacchische (*Qijdeiivov), bog die Kunst besonders bei dem indischen B. hat, umwindet Stirn und Schläfe mit herabhängenden Enden: das persische war um die Trara (Turban) aeschlnnqen, von blauer, weißdurchwirkter ^arbe. Der Umstand, daß Antonius dem Cäsar em iol-ches an den Lnpercalien aussetzte, beförderte seine Ermordung. Gic. Phil 2, 34, 85 ff. Die Kaiser enthielten sich zuerst dieses gehässigen Schmucke^, aber Dioeletian führte es ein, und Conftantin der Gr. schmückte es noch mit 1 — 2 Reihen von Per len und Edelsteinen. _ Alaölxaöia, eine besondere *lrt per Jud)tj / L Vv t-V Lf t Vv y nnv Vv|V» Händel in Athen, Prioritätsstreit. Sie trat ein, wenn Zwei ober mehr Personen auslchlletzliche vut- ,ue,iu ö,vci vw. mehr Personen ausschließliche spräche auf ein und dieselbe Sache zu haben behaup teten, oder wenn es streitig war, wer unter mehreren Personen zu einer bestimmten Leistung verpflichtet sei. Die Diadikasie läßt sich uicht auf bestimmte Fülle beschränken. Am häufigsten kam sie bei Erbschastsstreitigkeiteu und Leiturgieen vor, ebenso bei Eonfiseatiouen, wenn jemand die eingezogenen Guter oder einen Theil derselben beanspruchte. — Das Beanspruchen des shcuitv oder Besitzes, welches schriftlich geschehen mußte, hieß (Xfiq)icßr]Tsiv, dvtiyqcccpsgd'cci- ocfiqpioßrjtrjg/v. Beim Erheben des Einspruches war eine Parasta sis (vgl. d.) zu erlege«. Vgl. auch Erbrecht, 4. lutd Leiturgia, 5. r . „ „ Aiccdo/o^, bet Nachfolger, ipezieüer )!ame für die Nachfolger Alexanders in den getrennten Reichen der großen makedonischen Monarchie bei den späteren Historikern: außerdem hiesz so der Neuplatoniker Proklos (412 n. C.) als Nachfolger des Syrianos. Diariunienos s. Bildhauer, 6. Diagöras, diayoqccg, l) einer der größten hellenischen Athleten, gebürtig aus Rhodos, Zeit-geuosse Pindars. der ihm die 7. Olympionike ge widmet hat. Er war nsqiod'ovinris, d. H. er hatte als Hauptkämpfer in allen vier großen heiligen Spielen gesiegt, und begeisterte durch sein Beispiel seine Söhne und Enkel zu gleichen Siegen. Als zwei seiner Söhne in Olympia als Hieroniken gekrönt wurden, setzten sie ihre Kränze dem Vater 'auf und trugen ihn im Triumph uiv | ter dem Zujauchzen und Glückwünschen der ihm Blumenkränze zuwersenben Menge umher. Da rief ein Lakebaimonier: Stirb, Diagoras, beim in den Himmel wirst du nicht steigen. _ Gic. tusc. 1, 46, 111. Plut. Pelop. 63. Seine Statue vou Kallikles stand in Olympia. — 2) D., Sohn des Teleklides, mit dem Beinamen ätfsog, um die Mitte des 5. Jahrhunderts v. C., Zeitgenosse des Pinbar und Sirnonibes, des Demokrit, Pro-tagoras und Sokrates, verließ früh seine Hei matsinsel Melos und lebte größtenteils in Athen. Ju seiner Jngenb mit der Poesie (Dithyramben 1 und Hymnen) sich beschäftiget, schloß er sich später der atomistischen Philosophie und Demokrit an und wurde so zu einem Gegner sowohl der Volksreligion als der Mysterien. Demgemäß leugnete er die herkömmlichen Götter, veröffentlichte und verspottete die Mysterien, in die er sich hatte einweihen lassen, und hielt Andere von der Theilnahme daran ab. Dies erbitterte die Athener so, daß sie einen Preis auf feinen Kopf setzten {Aristoph. Av. 1073 f. mit b. Schol.) und seine Schriften vernichteten. Er floh nach Ko rinth wo er gestorben sein soll. Gic. n. ä. 1, l, 2. 23, 63. 42, 117. 3, 37, 89. 2 kurze Fragmente feiner Gebichte f. bei Bergk, poet. ly r. Graec. p. 1222. diayqatpsiq \. ’En Lyqcccpstg. Diaita, dicazcc, ganz allgemeiner Ausdruck snr jedes Zimmer, so für Speisesaal, Schlafzimmer, Gartenfalon u. s. w., ja sogar für em ganzes Logis oder Flügel des Hauses. Auch bte schiedsrichterliche Ausgleichuug. Jtait?jt?is, Schiebsrichter. Zur Bermeibung der meist kostspieligen Processe vor den orbent liehen Gerichtshöfen der Heliasten konnten bte Parteien in Athen in Eivilsachen die Entscheidung eines Schiebrichters, Diaiteten, nachsuchen. Es gab öffentliche Schiedsrichter und durch Ueberern-kommen der Parteien gewählte Privatschiebsmän-ner. Ersterer gab es nach einer Inschrift (bet Roß, Deinen S. 22.) ans Ol. 113, 4. 325 v. E. wenigstens 104. Besolbet waren sie mcht, boch hatte der Klüger und der Verklagte jeber emc Drachme als Gebühr (nuqüotctolg) und etne Drachme bei jedem Fristgesuch zu bezahlen. Sie konnten jeder Zeit wegen Vergehen in ihrer Amts-führung durch eine Eisangelie bei den ^ogiften be langt werben; die Strafe, die sie traf, würde jebesmal nach der Gröhe des ^-ergehen^ abge schätzt (ayav tifirjrog). — Äöcis die Eompetenz der Diaiteten betrifft, so konnte jede Civilsache an sie gebracht werden, und in den ältesten Zeiten bildeten sie vielleicht eine Instanz, die nicht über-gangeu werden durfte. In bet demosthenischen «eit aber war bies durchaus nicht der Fall, sondern es staut) dem Kläger frei, feine Sache durch deu proeeßeiuleiu'ttden Magistrat sogleich bei den Heliasten anhängig zu machen. Man wählte indessen gern die Diaiteten , einmal der geringeren Kosten wegen, und sodann, um die Instanz nicht zu verlieren. Es konnte nämlich unter allen Umständen von der Entscheidung des Diaiteten Ap pellation (iqp£<ns) an den Richter stattfindet!. -Die Einführung des Rechtshanbels vor den statteten entsprach dem Verfahren, wie e* in allen Eivilsachen gesetzlich war. Der Kläger hatte stch also an den contpetenten Magistrat zu weitbcu (b. H. au den Magistrat, der auch in einem He-liastenproceffe in vorliegendem Falle die Hegemonie gehabt haben würde). Dieser übergab dann, wahrscheinlich ohne vorhergehende Untersuchung und Instruction, die Sache einem durchs Loos bestimmten Diaiteten. Weiter hatten bte Parteien die gewöhnlichen Eibe (Slco/j.ogio', avtcofio-aicc) zu leisten. Sobauit würde nach sorgfältiger Untersuchung (die Zahl der Verhandlungen war wol nicht bestimmt) das Urtheil gesprochen. Erschien eine Person nicht au dem Schlußtermine Uvqiu), ohne eine, durch einen Eid (vnwuogla) erhärtete Entschuldigung, so wurde m contumaciam ersannt. Das Rechtsmittel, dessen man sich gegen Eontumacialurtheile bedienen konnte (Restitution? = oder Nullitäts-Klage), rfv sqwov ' {ßiy.r\v') , hieß bei Vcrurtheiluug durch den Diaiteten r^v fir] ovoccv avzilaytlv. Es bestand in der eidlich bekräftigten Angabe von

8. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 624

1877 - Leipzig : Teubner
Laenes — La'is. 624 Pionen, besonders die beiden Afrikaner, hatte das Patronat über diese wahrscheinlich von Griechen gegründete Stadt, daher ihre Vorliebe für griechische Sitte und Bildung, sowie ihre Bekannt-! schaft mit den Saliern, welche durch sie zu großem Ansehen in Rom gelangten. Die bedeutendsten Salier sind: l) C. Läl,, ein Freund des älteren Seipio, welchen er int I. 210 nach Hispanien begleitete, ihm mit der Flotte Neukarthago erobern half {Pol. 10, 11. Lw. 26, 42 ff.) und im Aufträge Seipio's die Nachricht davon nach Rom brachte. Liv. 27, 7. Nach seiner Rückkehr nach Hispanien nahm er an allen ferneren Kriegsereignissen, besonders an der Schlacht bei Bäcula (Pol. 10, 39. Liv. 27, 18.), rühmlichen Antheil (Pol. 11, 32. Liv. 28,33.) und begleitete seinen Freund zu der Zusammenkunft mit Syphax. Im I. 205, als Seipio nach Afrika übersetzen wollte, sandte er den Säl. mit der Flotte voraus, der die Küsten Afrika's verheerte; im weiteren Verlauf des afri-, kauischen Feldzuges schlug er im Verein mit Ma-sinissa den Syphax im I. 203 (Pol. 14, 1. Liv. 30, 4.), nahm ihn gefangen und brachte ihn auf Seipio's Befehl nach Rom, fowie er im I. 202 auch die Nachricht von der Schlacht bei Zama, in welcher er an der Spitze der Reiterei sich mit Ruhm bedeckt hatte, nach Rom überbrachte. Liv. 30, 16. 36. Nach dem Kriege gegen Karthago wurde er nach einander Aedil, Prätor und Consul (190), letzteres mit L. Seipio Asiaticus, der den Krieg gegen Antiochos führen sollte, obwol eine Partei im Senate den Läl. dazu bestimmt hatte, j Liv. 30, 45. Cie. Pliil. 11, 7, 17. In den fol- j genden Jahren war er bei der Colonisirung des cisalpinischeu Galliens, sowie bei mehreren Ge- , sandtschasten thätig. Liv. 37, 1. 50. 41, 22. 43, ( 5. Er war ein Mann von großer Beredsamkeit und Liebenswürdigkeit (Sil. 15, 453—458.), sehr gebildet und darum dem älteren Seipio, der ihm während ihrer gemeinschaftlichen Thätigkeit stets seine Pläne mittheilte, vor Allen theuer. Pol. 10, 3. 9. — 2) C. Läl., des vorigen Sohn, Freund des jüngeren Seipio, von seinem ernsten Studium der Philosophie Sapiens genannt (nicht, weil er im I. 151 v. C. ein von ihm vorgeschlagenes Ackergesetz aus Furcht vor Unruhen zurücknahm. Plut. Tib. Graccli. 8.). Den Seipio begleitete er im I. 147 aus seinem Feldzuge gegen Karthago als Legat und hatte an der Eroberung des Hasens Kothon den größten Antheil. App. Pun. 127. Gleich glücklich befehligte er im Kriege gegen Viriattzus in Hispanien (Cic. Brut. 21, 84.) im I. 145, so daß seinen Nachfolgern die Besiegung desselben leicht wurde. Nachmals erhielt er (140) das Consulat (das. 43, 161.), stand in den Sänv pfen gegen die Gracchen neben Seipio auf Seiten der Adelspartei, sowie er auch im I. 131 sich dem Vorschlage des Tribunen Papirins Carbo über die Wiederwahl der Volkstribunen widersetzte. Cic. Lael. 25, 96. Die demokratische Partei warf begreiflicher Weise einen tiefen Haß auf ihn, ohne jedoch fein Anfehen erschüttern zu können. Cic. Brut. 21, 84. Seine Reden vor Gericht, seine Leichenreden, z. B. auf Seipio Aemilianus, seine Staatsreden zeugten (Cic. de or. 2, 84. Quint. 12, 10, io.) von großer Beredsamkeit. Aber nicht nur die Redekunst beschäftigte ihn, auch philosophischen Studien (er hate die Stoiker Diogenes und Panaitios gehört) und der Dichtkunst widmete er sich mit großem Eifer und trat selbst als Schriftsteller darin auf, wie der Umstand beweist, daß des Terentius Komödien für Werke des Läl. galten (Cic. ad Att. 7, 3, 10.). Die Abneigung der Römer gegen griechische Bildung bekämpfte er mit Erfolg und sammelte einen Kreis von Gelehrten aus Rom und Griechenland um sich. Cic. de or. 2, 37. Lucilius (Hör. sät. 2, 1, 71.), Terentius (Suet. Ter. 1.), Eälins Antipater (Cic. or. 69.) erfreuten sich seines Umgangs. Cicero gibt uns (Lael. 1,2. u. ö. Arch. 7 , 16. off'. 2, 6, 22. u. w.) manche Züge von seinem Charakter und aus seinem Leben. Abhandlung von Hanna (1832). — Seine Töchter 3) und 4), beide Lälia geheißen, werden von Cicero (de or. 2, 6, 22. Lael. 1, 1. Brut. 58.) wegen ihrer Sprache gerühmt. — 5) D. Läl., im I. 59 Ankläger des von Cicero vertheidigten Flaccus, wurde im I. 54 Volks-tribun und hielt im Bürgerkriege zu Pompejus. Cic. ad Att. 8, 11, L), 1. Cr befehligte die Pom-pejanifche Flotte an der Küste Asiens. Caes. b. c. 3, 5. Später (43) nahm er ant Kriege in Afrika Theil und tödtete sich nach dem Tode des Cornificius im Kampfe bei Cirta mit eigener Hand. Bio Cass. 48, 21. Laenas s. Popilii, 1 — 5. 9. Laenii, l) M. Länius Flaccus, aus einem brundisinischen Rittergeschlechte, nahm den Cicero, als derselbe verbannt war, auf seiner Reise zu Brmtdisium gastlich auf. Cic. ad fam. 14, 4. Er war ein Freund des Atticus, begab sich später als Negotiator nach Laodikeia in Phrhgien und erhielt von dem dankbaren Cicero mehrere Male Empfehlungen an Freunde. Cic. Plane. 41, 97. ad Att. 5, 21, 4. ad fam. 13, 63. — 2) M. I Sän. Strabo, Erfinder der Vogelhäuser. Er war römischer Ritter, wie seine ganze Familie, und ein Freund des gelehrten Varro. Varr. r. r. 3, 5, 8. Laertes s. Odysseus, 1. 6. Laetorii, ein plebejisches Geschlecht. Zu erwähnen sind: 1) M. Sät., weihte im I. 495 v. C. als Centurio zum Schimpfe für die Consuln eilten Tempel des Mercur. Liv. 2, 27. — 2) C. Sät., setzte im I. 471 v. C. als Volkstribun die Rogationen seines Collegen Publilius Volero mit Energie durch. Liv. 2, 56. — 3) M. Sät. Mer-gus, wurde wegen Unzucht im dritten Kriege gegen Samnium vernrtheilt, kam aber der Strafe durch Selbstmord zuvor. — 4) C. Sät., Aedil im I. 216 v. C., bekam als Prätor im I. 210 Ariminum zu seinem Wirkungskreise. Liv. 26, 23. — 5) S. Sät., mußte die 'Aedilität (202) wegen Formsehler bei der Wahl niederlegen. Liv. 30, 39. — 6) P. Sät., Freund des C. Gracchus, suchte dem Freunde Zeit zu verschaffen, den Mördern zu entrinnen, indem er sich auf der Tiberbrücke den Verfolgern entgegenstellte, sie aufhielt und sich dann in den Fluß stürzte, nach Andern von jenen zuletzt niedergemacht wurde. Val. Max. 4, 7, 2. Laevinus s. Yalerii, 14. 18. 21. Laios s. Oidipus. Lai's, Aar?, Name zweier in Anekdoten und Epigrammen oft genannter Hetären, die indeß selten genau unterschieden werden. Die ältere stammte ans Korinth, lebte zur Zeit des pelo^

9. Die politische Geographie - S. 5

1857 - Emmerich : Romen
zkpe, 2. Angola, 3. Mozambique), endlich baö Vicekönigreich In- dien (Gouvernements von Goa, von Macao, von Dillö auf Timor) zusammen 29000 Q.-M. (?) mit 2 bis 3 Mill. E. §. 3. Das Königreich Spanien. Das Königreich Spanien wird von den Pyrenäen, dem Meere und Portugal begränzt. Ueber die Gebirge und Flüsse vergl. top. Geogr. S. 69 und 91: über das Klima phys. Geogr. 38.— Großer, aber nicht genugsam benutzter Reichthum an Mineralien: Eisen, Blei, Quecksilber, Platina, Steinsalz, Marmor. Erschöpfte oder nicht gehörig ausgebeutete Gold- und Silberbergwerke. Man- nigfaltigkeit der Pflanzenwelt. Zu den Urbewohnern, den Jberiern, gesellten sich Gallier, Phö- nicier, Carthager, Römer, Alanen, Vandalen, Sneven, Westgothen, Araber. Abkömmlinge dieses Völkergemischs sind die heutigen Spa- nier, etwa 14 Millionen auf 8800 Q.-M., die, mit Ausnahme der Basken ('/2 Million) eine romanische, durch würdevollen Wohlklang ausgezeichnete Sprache reden. Unter den besondern Mundarten ist die castilische zur Schriftsprache geworden. — Volk und Staat ist streng katholisch, die Geistlichkeit zahlreich. — Dem Charakter nach ist der Spanier ernst, zurückhaltend und hat ein tiefes Gefühl der persönlichen Würde. Gleichgültig gegen die Bequemlichkeiten des Lebens, überläßt er sich leicht der Trägheit und der Vergnügungs- sucht (Fandango, Stierkämpfe). Wird er gereizt, so erwachen seine liefen und heftigen Leidenschaften. Ans sein Vaterland ist er stolz. — Der Volksunterricht ist sehr vernachlässigt; unter den 14 Universi- täten sind die zu Salamanca, Valladolid und Avila die bedelltendsten. Der Boden, der, wie die Persische Hochfläche, eine starke Be- wässerung fordert, ist von Natlir fruchtbar, aber vernachlässigt. Manche Bezirke, besonders im Innern, sind verödet. Vieh-, nament- lich Schafzucht (Castilien, Aragon, Estremadura) und Pferdezucht (Andalusien) sind gesunken; wenig Hornvieh; zahlreiche und schöne Maulthiere und Esel. Die spanische Industrie, im 16. und 17. Jahrhundert so blühend, ist fast verschwunden, am ansehnlichsten noch in Catalonien, Biöcaya, Andalusien und Valencia (Wollen-, Leinen-, Seiden-, Eisenwaaren, Leder). Im Binnenhandel herrscht geringe Thätigkeit, der Sechandel ist trotz der günstigen Lage unbe- deutend. — Die Staatsverfassnng ist beschränkt monarchisch. Statt der neuern Eintheilung in Provinzeil und Intendanzen legen wir die ältere, historisch wichtigere in Königreiche und Fürsten- thümer zu Grunde: 1. Krone Castilien. Das Hochland Castilien ist Mittelpunkt der Monarchie, der Literatur aitb der gesammten Wissenschaften. 1. Neu-Castilien, wegen Mangel an Bewässerung schlecht angebaut; die Bewohner sind offener und weniger ernst, als in Alt- Castilien. — Madrid, in dürrer Ebene am Manzanarez (Zufluß des Henares), 259000 E. Hpt.. und Residenzst.; Königspa-

10. Lehrbuch der allgemeinen Weltgeschichte für höhere Bildungsanstalten und Gymnasien - S. 198

1833 - Meissen Pesth : Wigand Goedsche
198 Sechster Zeitraum. Unfehlbar würde Philipp der Regierung entsetzt worden seyn, hatte er nicht seinen trefflichen Sohn Ludwig zum Mitregenten an- genommen, welcher die zerrütteten Angelegenheiten der Verwaltung ordnete und leitete. Die Kreuzzüge nahmen ihren Anfang zur 1108 Zeit Philipps I., welcher fast ein halbes Jahrhundert auf dem Throne saß. §. 39. Pyre näische Halbinsel. Giffords Gcsch. p. Spanien v. d. Niederlassung der phöniz. Pflanzstädte zu Ca- dix bis auf d. Tod Ferdinand d. Weisen a. d. Cngl. Lcipz. b. Schwickcrt 1794 2 Th. Pr. 1 Thlr. Feßlers Versuch e. Gcsch. d. span. Rarion; Bert, b. Maurer 1610 2 Th. Pr. 3 Thlr. 6 Er. e. Karte 4 Thlr. 8 Gr. Seel: d. Völker Spa- niens und ihre Fürsten, e. histor. statist. geogr. Hnndb. für Eebildcke 2 Th. i». e. Karte u. e. Plan. 2lugsb. u. Leipz. v. Ionisch u. Stage 1821 Pr. 4 Thlr. Condc's Eesch. der Herrschaft der Mauren tu Span, nach arab. Hand - und Denkschrift, bär- gest. a. d. Span, übers, p. Rutschniaun Karlsr. b. Braun 1825. 2 B. Pr. 4 Thlr. 8 Gr. Lembke's Eesch. Spaniens, Hamb. b. Perthes 1830. Spanien und Portugal geriethen mit dem Einfälle der Ara- der (711) fast ganz unter die Oberherrschaft dieser mahomedanischen Fremdlinge, und nur in den gebirgigen nördlichen Provinzen, in Gallkcien, Asturien, Biscaya und Navarra behaupteten sich die christlichen Gothen. Doch die Araber waren keine rohen Barbaren, sondern besaßen theils schon manche technische Fertigkeiten, lheils nahmen sie mit Wißbegierde die Kenntnisse aus, die sie unter den gebildeten Einwohnern Spaniens vorfanden. Sie entsagten dem wilden Nomadenleben, trieben Ackerbau, Gewerbe und Handel. Ein großartiger Sinn belebte die herrschende Dynastie der O m m i a d e n; in einem glanzenden Hofstaate, in prächtigen Palasten und einem ro- mantisch - ritterlichen Auswande that sich ihr Reichthum kund. Die Dichtkunst und selbst die Wissenschaften erblichsten; Saragos- sa, Toledo, Valencia, Sevilla, Cordova, wurden berühmte Schu- len und Hochschulen, wohin sich auch die christliche Jugend des Auslands drängte. Der Araber G e b r war der sinnreiche Erfinder der Buchstabenrechnung, nach ihm Al ge bra benannt; die arabi- schen Aerzte galten für die einsichtsvollsten, und die Astro- nomie, womit sich freilich auch die Astrologie vermischte, wurde von diesem geistreichen Volke mit Eifer betrieben. Die Be- nennungen Al man ach, Alchymie, Alcali, Zenith, Na- dir u. m. a. erinnern noch an ihre Erfinder. Die Spielkar- ten, bei den Spaniern Naypes, d. i. arabische Zauberei, genannt, dürften zuerst von den Arabern ausgegangen seyn. Nie war Spa- nien so blühend gewesen; hunderte von Dörfern lagen den Flüs- sen entlang; ein geschäftiges Menschengewühl bewegte sich in den Städten; mit Constantinopel fand ein lebhafter Handelsverkehr statt; die spanischen Schleier, die Zeuge von Seide^, Wolle, das
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