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1. Geschichte des Altertums - S. 47

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 7, 2. Das Perserreich. 47 welchen die beiden ersten Züge (§. 19, 1) noch unter Darms stattfanden und ebenso ungünstig verliefen. Im Innern seines Landes richtete Darms eine neue Verwaltung ein. Das große Reich wurde in 20 Statthalterschaften (Satrapien) eingeteilt und von Männern verwaltet, denen des Königs Wille alleiniges Gesetz war. Zum Schutze vor feindlichen Überfällen wurden feste Plätze angelegt; Heerstraßen durchzogen die Länder und waren stationsweise mit Reitern zur Beförderung der königlichen Botschaften besetzt; ein Heer von 10 000 Mann, „die Unsterblichen", stand nebst 2000 Reitern und ebensoviel Lanzenträgern kampfbereit unter Waffen. Durch Förderung des Ackerbaues und Handels wurden die Einkünfte des Reiches gemehrt; die Lehre Zoroasters wurde streng aufrecht erhalten. Zur Hauptstadt des Reiches wurde Susa erhoben; Persepolis wurde die Begräbnisstätte der Könige und durch Prachtbauten geschmückt, deren Trümmer zeigen, daß die Perser in der Baukunst und Bildnerei den andern orientalischen Völkern nicht nachstanden, wenn sie auch in den Wissenschaften wenig geleistet haben. Je nach der Jahreszeit wechselte der König mit seinem Hof den Aufenthalt: der Frühling wurde in dem von reichen Naturschönheiten umgebenen Susa verbracht, der Sommer in dem schattenreichen, kühlen Ekbatana, der Winter in dem warmen Babylon. An seinem Hof umgab sich der König mit einer auserlesenen Pracht; 15000 Menschen gehörten zu seinem Hoflager. Ein strenges Ceremoniell entzog ihn den Blicken seines Volkes. Wer unangemeldet vor ihn trat, hatte sein Leben verwirkt; wer vor ihn kommen durfte, hatte sich zur Erde zu werfen und in dieser Lage zu verharren. Sein Wille allein war maßgebend; sonst gab es für das Volk kein Recht, kein Gesetz. Die Söhne der Großen des Reiches wurden an dem Königshofe erzogen und übten - sich hier im Reiten und Jagen, im Bogenschießen und Wahrheitreden. Aus ihnen gingen die Reichsbeamten hervor, die den Königswillen durchzuführen hatten. Xerxes I. 485—465 war der Sohn des Darms und hatte zunächst einen schon unter seinem Vater in Ägypten ausgebrochenen Aufstand zu unterdrücken. Sodann machte er nach ungeheuren Rüstungen den dritten Zug gegen Griechenland 480 (§ 19,3), der ihm aber ebensowenig Ruhm einbrachte, wie seinem Vorgänger die beiden ersten. Die Härte und Grausamkeit, womit er regierte, benutzte der Befehlshaber seiner Leibwache, Artabanos, zu einer Verschwörung, welcher das ganze königliche Haus zum Opfer fallen

2. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 441

1877 - Leipzig : Teubner
Gemma. Kunst, solche cbsc ©teilte zu graviren und zu Policen; von Indien und Aegypten kaut dieselbe nach Vorderasien und Griechenland. Aber hier wurde sie vervollkommnet und, bet^ beit beschränkten Grenzen, ans die sie ihrer Natur nach angewiesen ist, beinahe bis zum höchsten Maße der Vollen^un^g und Onyx, weniger den Aquamarin (Beryllus od. Smaragdus Scythi-cus), Sapphir (Hya-cinthus), Topas (Chrysolitkus), am wenigsten den Diamant (Adamas) und Rubin (Carbunculus). Die Bearbeitung, wie uns die Alten sie schildern (Plin. 37, 4. 15, 76.), weicht von der unsrigen wenig ab. Wenn nämlich der Schleifer (politor) den Stein bearbeitet und ihm eine ebene oder gewölbte Form gegeben hatte, griff ihn der Steinschneider (scalptor od. sculptor, cavarius) mit eisernen, mit italischem Stanbe und Oel bestrichenen Instrumenten, bald mit runden, bald mit spitzigen mtd bohr-artigen, bisweilen aber auch mit der in Eisen gefaßten Diamantspitze 4. an. Ob die Künstler sich dabei der Vergrößerungsgläser bedienten, ist ungewiß. Am häufigsten getragen wurden die Steine in Ringe gefaßt. In diesem Falle lieferte der Steinschneider sie an den Goldschmied (aurifex oder anullarius) ab, der sie einfaßte. Die Figuren wurden entweder vertieft eingeschnitten (gemmae sculptae, exsculptae, 441 dvaylvcpm, Autaglio's), ober aus der Oberstäche hervorragend (caelatae, enzvna, Cameen), enttvebev einzeln ober verbnnben, hinter ober neben einander (capita iugata) ober gegen einetttber gekehrt (ad-versa) ob. von einander weggewandt (aversa). Die ersteren würden hauptsächlich zum Siegeln, bte letzteren zum Schmucke gebraucht. Der Ring hieß »«-hxvuoq, anulus, das eingegrabene Bild, neben welchem sich gewöhnlich noch der Name des Besitzers bar 5. auf befanb, ccpgayig (s. b.), acpqccylölov, die sie bearbeitenden Künstler 5«xt'u^toy^'uqp°t'sca^P^ores anu" lorum, anularii. Als Sulla, Lucullus, Pompejns u. A. Sammlungen schöner geschnittener Steine (öav.xv-ho&riv.cu) aus Griechenland und Kleinasien nach Rom gebracht hatten, erwachte und verbreitete sich auch hier die Liebe dafür, und Snlla's Stieffohn Sean-ms, Pompejus selber, Cäsar u. A. legten solche ! Sammlungen an, ohne daß doch Rom je ansge-! zeichnete Künstler darin hervorgebracht hätte. So verlor diese Knust, als sie vom Hose der Ptolemaier aus den des Augustus überging, für welchen Dioskorides arbeitete, schon viel an reiner Schönheit des Stils, gewann dafür aber ein eigenes röm. Gepräge wieder. — Unter allen Kunstdenkmalen sind diese in größter Anzahl aus uns gekommen; sie fingen aber erst dann an recht zahlreich zu werden, als der großartige Kunststil zu erloschen begann. Auch in dieser Beziehung hat die Gemme große Aehnlichkeit mit dem Epigramm der griech. Anthologie, und beide können sich gegenseitig zur Erläuterung dienen. Der erste anerkannte Meister im Steinschneiden war P y r-goteles, der allein Alexanders Bild in Stein schneiden durste; aber den Gipfel dieser Kunst bezeichnet der Cameo Gonzaga, jetzt im Besitz des Kaisers von Rußland, das Brustbild des Ptole-maios Philadelphos und seiner Schwester und Gemahlin Arsinoe (nach Andern Olympias und Alexander). Dieser Onyx eines uns unbekannten Künstlers ist das Schönste, Zarteste und Geistreichste, was in dieser Art aus uns gekommen, wogegen ein denselben Gegenstand behandelnder

3. Römische Geschichte - S. 152

1881 - Leipzig : Teubner
152 Krieg m. Ptolemäus. Pharnakes. Schlacht b.zela. brachte, wandte er sich ab mit Schmerz und Abscheu, und als man ihm dessen Siegelring übergab, konnte er sich der Thränen nicht enthalten. Er entschied die Thronstreitigkeiten des Ptolemäus und seiner Schwester Kleopatra dahin, daß beide, wie es das Testament ihres Vaters bestimmt, zusammen regieren sollten. Deswegen sing Ptolemäus eilten Krieg gegen Cäsar an und brachte Alexandria, wo Cäsar in der Königsburg sein Quartier genommen, zum Aufstand. Cäsar, der nur 4000 M.'bei sich hatte, wurde belagert und kam in die größte Gefahr. Als er eines Tages in einem Gefechte sich gezwungen sah, sich mit einem Teil seiner Leute in die nahen Fahrzeuge zu werfen, und fein Fahrzeug zu sinken begann, sprang er ins Wasser und schwamm 200 Schritte weit zu einem andern, indem er in der einen Hand eine wichtige Papierrolle über dem Wasser emporhielt. Endlich langten beträchtliche Verstärkungen für Cäsar an; Ptolemäus wurde in einer Schlacht besiegt und fand auf der Flucht seinen Tod im Nil. Ehe Cäsar nach Rom zurückging, mußte er noch nach Kleinasien ziehen, um Pharnakes, bett Sohn des Mithri-dates, zu bekämpfen. Dieser hatte die Wirren im römischen Reiche benutzt, um von dem bosporanischen Reiche aus, das ihm Pompejus nach dem Tode seines Vaters gelassen, in Pontus einzufallen ttrtb sich dieses Landes wieber zu bemächtigen. Cäsar schlug ihn mit wenigen Truppen in der Schlacht bei Zela. Die Schlacht war hart und schwierig; aber der ganze Krieg hatte nur 5 Tage gedauert. Cäsar schrieb att einen Vertrauten in Rom die bekannten Worte: Veni, vidi, vici, „ich kam, sah und siegte". Pharnakes würde auf der Flucht von einem seiner Statthalter ermorbet. Xxxv. ßäsars weitere Kriege und sein Jod. 47—44 v. Chr. Nachdem Cäsar den Osten beruhigt und einigermaßen geordnet hatte, kam er nach Rom zurück, im Septbr. 47.

4. Erzählungen aus der Geschichte des Altertums und der deutschen Geschichte - S. 9

1909 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
Kapitel Vi. Papirius Cursos. 9 Als König von Persien, Griechenland und Makedonien hat Alexender Großartiges geleistet. Er hat das ganze riesige Reich trefflich verwaltet und Städte gegründet, z. B. Alexandrien in Ägypten, das noch heute blüht. Er wollte aus Persern und Griechen ein Volk machen. Aber als er in Babylon, seiner Hauptstadt, große Kaualbauteu vornehmen ließ, hat er sich ein Fieber geholt. Gerade bereitete er einen Erobernngszug gegen Arabien vor, als er plötzlich starb. Er ist nur wenig über 30 Jahr alt geworden. Kapitel Vi. Die olympischen Spiele. Olympia war ein Tempelbezirk in der Landschaft Elis. Es lag in der wohlhabendsten und gepflegtesten Gegend Griechenlands. Olympia bestand aus zwei Teilen, dem nicht geheiligten Raum und dem geheiligten Ranm, der Altis hieß. Um diesen ging eine hohe Mauer her. Wenn das große Zeusfest war, betraten die Festzüge den heiligen Raum durch ein besonderes Tor. Da stand auch rechts der Ölbaum, von dem ein Knabe mit goldenem Messer die Siegesrränze abschnitt. Man erzählte sich, Herakles habe diesen wilden Ölbaum mit seilten tiefgrünen Blättern gepflanzt. Hinter diesem stand der herrliche Tempel des Zens, den die ersten Künstler Athens gebaut hatten, und Phibiiis, der größte Meister des ganzen Altertums, hatte das Bild des Gottes selbst aufgestellt. Gewöhnlich war der Ort ganz still und frieblich, wie ein Walbborf. Aber zur Zeit der Festfeiern war er der Tummelplatz Tanfenber von Menfchen. Es waren ja alle Griechen eingelaben, nur die nicht, die eine schwere Schnlb anf dem Gewissen hatten. Es kamen dann nicht nur die Griechen ans dem eigentlichen Griechenland sonbent auch die fernen ©tobte in Asien und Afrika und Italien, wo Griechen wohnten, schickten Gesanbt-schasten. Bei dem Kampfrichter melbeten sich die Wettkämpfer. Sie losten und traten dann zu vieren an. Es lief zuerst jebe Gruppe von vier Läufern. Die Sieger aller dieser kleinen Gruppen traten dann zu dem großen Preislaufen an. Am sehenswertesten und ruhmvollsten ober war das Wogenrennen mit dem Viergespann. Viel Pracht würde ba gezeigt. Herrliche Rosse und schöne Wogen konnte man schauen. Nur die reichsten ©tobte konnten freilich ba iititeinaiiber wetteifern. Des Siegers Nomen rief der Herolb ans. Dann würde der Glückliche von seinen Freunben umringt, der Kampfrichter schmückte ihn mit Ölbaum-Meigen, und im Festzuge begleitete ihn die Menge ins Heiligtum, wo er bewirtet würde. Draußen aber vor dem heiligen Raum lagerte sich das Volk int Freien ober unter Zelten. Bis tief in die Nacht tönten die Lieber der Feiernben. Hier hörte man alle griechischen Sprachen burcheinanber, es ging zu wie auf

5. Alte Geschichte - S. 60

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 60 — endlich aus dem Schlachtfelde dem Alexander in die Hände Dieser fragte ihn: „Wie willst du behandelt sein?" „Köuig-lich!" war die Antwort. „Erbitte dir etwas!" erwiderte Alexander. „Das Wort königlich begreift schon alles in sich!" entgegnete Porns. Er bekam sein Königreich wieder und noch mehrere Besitzungen dazu. Alexander _i>raug bis an den Hyphasis vor. Als er anch über dieseu Fluß setzen wollte, wurden seine Krieger unruhig und weigerten sich weiter zu gehen. Sie sehnten sich nach der Heimat zurück. _ Alexander ermahnte und bat sie. „Ich werde weiter gehen," sprach er; „wer mir nicht folgen will, kehre um und sage daheim, daß er seinen König verlassen hat!" Dann schloß er sich drei Tage lang in sein Zelt ein. Umsonst; er mußte nachgeben. _ Ein jauchzendes Freudengeschrei dankte ihm. Glänzende Wassenspiele wurden angestellt, große Opser gebracht. Zwöls turmhohe Altäre wurden an der Grenze des Zuges errichtet. Ein großer Teil des Heeres fuhr den Indus hinab bis an die Mündnug, von wo Nearch mit der Flotte an der Küste von Asien nach dem persischen Meerbusen segelte. Er selbst zog mit dem Landheere durch die brennenden Sandwüsten nach Babylon. Das war ein beschwerlicher Weg. Die Wagen blieben im Sande stecken, die Lasttiere fielen um. Hunger und Durst tötete die Hälfte der Soldaten. Alexander ging vor den murrenden Soldaten her, und endlich vereinigten sich in Babylon die Reste des Heeres. 6. Alexanders Pläne und sein Ende. Babylon sollte die Hauptstadt seines Weltreiches werden. Er wollte alle unterworfenen Völker zu einem einzigen großen Reiche verschmelzen und sie aus die höchste Stufe der Bildung bringen. Es wurden in den verschiedenen Provinzen Stattbalter und griechische Beamte angestellt. Um die Maeedonier und Perser noch enger zu verschmelzen, vermählte sich Alexander mit einer persischen Königstochter, und 10 000 Maeedonier ließen sich bewegen, persische Frauen zu nehmen. Nun folgten Feste auf Feste; Alexander wurde immer ausschweifender. Als er die untauglichen maee-donifchen Soldaten nach Hause schicken wollte, erhob sich ein Anfruhr, den er durch sein kluges Benehmen dämpfte. Einen herben Schmerz bereitete ihm der Tod seines Freundes Hephästion. Drei Tage lang wies er Speise und Trank von sich. Dann ließ er auf einem prächtigen Scheiterhaufen die Leiche verbrennen.

6. Theil 2 - S. 598

1832 - Cassel : Bohné
598 A F R I C A. ten langen Strassen, nebst vielen freien Plätzen und zur Zeit der höchsten Blüthe von 300,000 freien Ein- wohnern bewohnt. Sie war durch die vorzügliche Be- treibung und Pflege der Wissenschaften, vermöge der grossen Unterstü tzung der Ptolemäer, in der Vorwelt be- sonders ausgezeichnet. In dem Stadtviertel, das Bruchion hiess, befand sich der Jcönigl. Baiast nebst dem Sema oder dem Erbbegräbniss der Ptolemäer. Einen grossen Theil dieses Palastes nahm nach Strabo 17. etc. das Mu- esum ein, das aus einer grossen Galerie zum Sitzen, ei- nem grossen Saale und einem gemeinschaftlichen Speise- zimmer für die auf öffentliche Kosten unterhaltenen Ge- lehrten bestand und Svoabtiov hiess. Ein anderer, dem Museum naher Theil desselben Palastes enthielt die be- rühmte Alexandrinische Bibliothek, in welcher gegen 400,000 Bollen oder Bände aufgestellt waren, die aber bei Jul. Cäsars Anwesenheit verbrannten. In einem an- dern Stadtviertel, Serapion genannt, befand sich eine zweite ungeheuer grosse Bibliothek desselben Namens, in der späterhin alle nur etwas ausgezeichnete Werke auf- gestellt wurden, bis sie durch den Arab. Kalifen Omar 651 ihren Untergang fand. Vergl. Manso’s vermischte Schriften Bd. 1, S. 274. Reinhard über die jüngsten Schicksale der Alexandrin. Bibliothek. Gött. 1792. Vor der Stadt im Meere befand sich die Insel Pharos, mit einem berühmten Leuchtthurm, unter den Ptolemäern durch eine Brücke mit dem Continent verbunden. Odyss. 4, 354. Seneca Q. N. 6, 26. Pi. 5, 31. Homer a. a. O. setzt sie eine Tagereise zu Schiffe in das Meer hinaus. Westlich von der Stadt lag die schöne Nekropolis oder der Todtenacker. Oestlich von Alexandria lagen: Nico- polis *), Nmonohg (Kiassera), nach Diocass. 51. vom K. Augustus zum Andenken an den hier über die Truppen des Antonius erfochtenen Sieg als Stadt eingerichtet und mit trefflichen Gebäuden versehen. Joseph. B. Jud. 4, 14. Eleusisy jihvoig, Str. 17; auch Juliopolis genannt; ein be- rüchtigter Vergnügungsort in der Nähe der vorigen. Pi. 5, 31. Taposiris parva, Tcmooigig und Tcmoosiqig; Pt. 4,5. Str. 17. Canopus, Kuvcoßog z), gegen 120 Stadien von Ale- xandrien, am Meere, woher die Mündung ihren Namen bekam; uralte Stadt, von der die Griechen fabelten, dass sie von dem hier begrabenen Steuermann des Menelaus ihren Namen bekommen habe. Tacit. Ann. 2, 60. Amm. 22, 41. ,,Canopus inde (Alexandria) duodecimo disjungi- tur lapide: quem, ut priscae memoriae tradunt, Menelai 1 1) Eckh. D. N. P. I- V. Iv, 111. 2) D. N. P. I. V. Iv, 104.

7. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

8. Griechische Geschichte - S. 113

1882 - Nördlingen : Beck
Beginn des Feldzugs. 113 über die ganze Erde; darauf war auf einmal der Kranz um seinen Kopf, von dem das alles ausgegangen war, verschwunden. Die Magier fanden in diesem Traumgesichte nichts anderes als die Weltherrschaft des Königs angedeutet. Und so ließ Terxes alle Befehlshaber und Statthalter auf ihre Posten abgehen, um sich und ihre Leute zum Kriege eiligst fertig zu machen. So groß mich die Entfernung der persischen Hauptstadt von dem Peloponnes und so schwer es war, von dort eine Nachricht zu den Griechen gelangen zu lassen, erfuhren doch die Spartaner des Königs Vorhaben in Bülde. Es lebte nämlich in Susa ein vertriebener König von Sparta, Demaratus, der schon bei Darms eine Zuflucht gesucht und gefunden hatte und dem auch Xerxes viel Vertrauen bewies. Dieser beschloß, seinen Landsleuten Nachricht von dem Sturm zu geben, der über sie hereinbrechen sollte; und da er um seiner eigenen Sicherheit willen alles anwenden mußte, um uneutbecft zu bleiben, so nahm er eine jener hölzernen, mit Wachs überzogenen Schreibtafeln, auf die man int Altertum mit Griffeln zu schreiben pflegte, kratzte das Wachs von derselben ab und schrieb unmittelbar auf das Holz, was der König beschlossen hatte, überzog sodann die Tafel wieder mit Wachs, so daß sie das gewöhnliche Aussehen hatte, und schickte sie so durch einen vertrauten Sklaven nach Sparta. Dort wußte anfangs niemand, was die leere Schreibtafel bedeuten solle, bis Gorgo, des Königs Leonidas Gemahlin, die das Geheimnis durchschaute, riet das Wachs abzuschaben. So fanden die Lace-dämonier die Botschaft von dem ihnen bevorstehenden Kriege und teilten sie alsbald den andern Griechen mit. Nenn Jahre nach der Schlacht bei Marathon, im Jahre 481 v. Chr., brach der Perserkönig von Susa auf, um in Kappadocieu mit dem unermeßlichen Heere zusammenzutreffen, das dort aus allen Teilen seines ausgedehnten Reiches zum Zuge gegen Griechenland sich versammelt hatte. Sein Weg führte ihn ans Kappadocien nach Phnjgieit, von da nach Lydien, in dessen alter Hauptstadt er überwintern wollte. In der Hauptstadt Phrygiens, Celäuä, welche uachmals Apatiten hieß, erwartete ihn ein Lyder, genannt Pythins, welcher sich schon seinem Vater Darius durch prächtige Geschenke angenehm gemacht hatte. Sie bestanden in einem Platanenbaum und einem Weinstock, beide ganz von Gold. Die Wein- trauben an dem letztem waren ganz ans Smaragden, Karfunkeln und anderen kostbaren Edelsteinen gebildet. Beide Kunstwerke galten für das Kostbarste, was man weit und breit sehen könne. Dieser Pythins nun Noth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 8

9. Griechische Geschichte - S. 231

1882 - Nördlingen : Beck
Charakter des Artaxerxes. 231 Pasargadä, einer von Cyrus, dem Stifter der Monarchie, erbauten Stadt, wo biefer auch begraben lag. Dort empfingen die Könige die feierliche Weihe zum jgerrfcheramte; man hing ihnen den Waffenrock um, den der große Cyrus getragen hatte, bevor er König wurde; dazu mar es Sitte, daß sie ein Muß von Feigen und einige grüne Körner vom Therebinthen-baume aßen nnb einen Becher saurer Milch tranken. Die feierliche Hanb-luug sollte eben vor sich gehen, als der Statthalter von Jouieu und Karien, Tisfaphemes, den Cyrus bei feiner Reife nach Susa mitgenommen hatte, dem Könige anzeigte, fein Bruder habe im Sinne, in dem Heiligtnrne selbst, wenn Artaxerxes feinen Waffenrock ablege, um den des Cyrus umzuthun, ihn zu überfallen und nieberzumachen. Sofort würde der Prinz ergriffen, um auf der Stelle hingerichtet zu werben; aber Paryfatis erweichte durch ihr Flehen den jungen König, daß er des Brubers schonte und ihn wieber als Statthalter über jene brei Laubschasten nach Sarbes ziehen ließ. Jnbeffen bankte Cyms ihm biefe Gnabe nicht: die Statthalterschaft schien ihm etwas geringes gegen die Krone, auf die er gehofft hatte, und in rachsüchtigem Anbenken an das Schicksal, mit dem er bebroht gewesen war, erhitzte er sich noch mehr als zuvor in der Be-gierbe nach der königlichen Gewalt. Die Erzählungen der Griechen lassen die beiben Brüber als sehr verschieben erkennen. Von Artaxerxes rühmt Plutarch die Kiublichkeit mit welcher er als Prinz die Jungfrau zur Gemahlin genommen, welche ihm von feinen Eltern bestimmt worben fei, und andererseits die zärtliche Liebe, mit welcher er feilte Gattin Statira geehrt und hochgeachtet, ja mit Lebensgefahr gegenüber dem Zorne feines Vaters unzertrennlich an ihr festgehalten habe. So ließ er die Königin gegen das alte Herkommen in einem offenen Wagen durch die Stadt fahren und die Bürgersfrauen herbeikommen, sie begrüßen und mit ihr sprechen; überhaupt waren feine Neigungen mehr bürgerlicher als königlicher Art. Er wich gerne und mit Vorgebucht ab von der persischen Hofsitte, die schon von den mebifchert Zeiten her dem Könige jeben Verkehr mit beu Unterthanen, ja sogar mit den nächsten Anoernxinbten erschwerte und, währenb die Soffitte verbot, daß mit dem Könige irgeub jemanb außer feiner Mutter und feiner Gemahlin an bemfelben Tische faß, zog Artaxerxes auch feine beiben jüngsten Brüber an feinen Tisch. Es war ihm nicht barum zu thun, anberit feine Gewalt nnb Herrlichkeit fühlbar zu machen. In Strafen war er in der ersten Zeit feiner Regierung menschlicher, als man im Morgenlanbe zu fein pflegte; bagegen belohnte er jeben ihm erwiesenen Dienst mit glän-

10. Griechische Geschichte - S. 82

1882 - Nördlingen : Beck
82 Die Pyramiden und das Labyrinth. Götter möchten die Seele desselben gnädig aufnehmen und, was er im Leben gesündigt habe, etwa durch verbotene Speisen und Getränke, möge dem zur Last gelegt werden, was in dem Gefäße enthalten sei. Dann wurde das Gefäß mit seinem Inhalt in den Fluß geworfen. — Die Könige von Ägypten hatten sich große und prächtige Grüfte, zum Teil in pyramidalischer Gestalt, erbaut, in deren innersten und wohlverwahrten Gemächern ihre Leichname rnhen sollten. Noch jetzt bewundert der Reisende, welcher nach Kairo in die Gegend kommt, in der ehemals Memphis stand, die ungeheuren Massen der Pyramiden, von denen die größte eine senkrechte Höhe von etwa fünfhundert Fuß hat. Die andern Ägypter stellten ihre Toten in Grüften und Kammern auf, welche in die zu beiden Seiten des Nilthales sich erhebenden Kalksteinfelsen gehauen waren. Diese Totenkammern hielten sie so heilig, daß die Priester, welche über das Labyrinth, einen erstaunlich großen Ban, die Aufsicht hatten und etwa 60 Jahre nach Kambyses den griechischen Geschichtschreiber Herodotus in dem oberen Teile dieses Gebäudes herumführten, sich durchaus nicht bewegen ließen ihm auch die untern Gemächer zu zeigen. Denn, sagten sie, in diesen lägen die Leichname der königlichen Erbauer des Labyrinths und der heiligen Krokodile. Denn auch die heiligen Tiere wurden einbalsamirt und ans die gleiche Weise, wie die menschlichen Leichname, aufbewahrt. Aus dieser beharrlichen Weigerung kann man schließen, wie empörend dein besiegten Volke der Hohn gewesen sein mag, den der Sieger gegen die Leichname ausübte. 5. Aöuig Darius. Das große persische Reich mit den zahlreichen Völkerschaften, die Cyrus und Kambyses demselben einverleibt hatten, kam nach dem Tode des letzteren, der ans dem Heimznge von Ägypten nach Persien erfolgte, .Lz an einen seiner vornehmsten Begleiter und Diener, Darius, Sohn dev | , „V’l; . i (J Hystaspes (521). Er suchte sich dadurch auf dem Throne zu befestigen, daß er außer den andern Frauen, die er hatte. — denn es gehörte zum Hofstaat des asiatischen Herrschers, daß er viele Frauen hatte, — zwei Töchter des Stifters der Monarchie, Atossa und Artystone, und eine Enkelin desselben, Parmys, heiratete. Er richtete die Staatsverwaltung in Persien genauer und künstlicher ein als seine Vorgänger und verordnete, daß die zwanzig Provinzen, in die er sein Reich außer dem Stammlande Persis einteilte, jede jährlich eine bestimmte Summe Goldes oder
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