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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 441

1877 - Leipzig : Teubner
Gemma. Kunst, solche cbsc ©teilte zu graviren und zu Policen; von Indien und Aegypten kaut dieselbe nach Vorderasien und Griechenland. Aber hier wurde sie vervollkommnet und, bet^ beit beschränkten Grenzen, ans die sie ihrer Natur nach angewiesen ist, beinahe bis zum höchsten Maße der Vollen^un^g und Onyx, weniger den Aquamarin (Beryllus od. Smaragdus Scythi-cus), Sapphir (Hya-cinthus), Topas (Chrysolitkus), am wenigsten den Diamant (Adamas) und Rubin (Carbunculus). Die Bearbeitung, wie uns die Alten sie schildern (Plin. 37, 4. 15, 76.), weicht von der unsrigen wenig ab. Wenn nämlich der Schleifer (politor) den Stein bearbeitet und ihm eine ebene oder gewölbte Form gegeben hatte, griff ihn der Steinschneider (scalptor od. sculptor, cavarius) mit eisernen, mit italischem Stanbe und Oel bestrichenen Instrumenten, bald mit runden, bald mit spitzigen mtd bohr-artigen, bisweilen aber auch mit der in Eisen gefaßten Diamantspitze 4. an. Ob die Künstler sich dabei der Vergrößerungsgläser bedienten, ist ungewiß. Am häufigsten getragen wurden die Steine in Ringe gefaßt. In diesem Falle lieferte der Steinschneider sie an den Goldschmied (aurifex oder anullarius) ab, der sie einfaßte. Die Figuren wurden entweder vertieft eingeschnitten (gemmae sculptae, exsculptae, 441 dvaylvcpm, Autaglio's), ober aus der Oberstäche hervorragend (caelatae, enzvna, Cameen), enttvebev einzeln ober verbnnben, hinter ober neben einander (capita iugata) ober gegen einetttber gekehrt (ad-versa) ob. von einander weggewandt (aversa). Die ersteren würden hauptsächlich zum Siegeln, bte letzteren zum Schmucke gebraucht. Der Ring hieß »«-hxvuoq, anulus, das eingegrabene Bild, neben welchem sich gewöhnlich noch der Name des Besitzers bar 5. auf befanb, ccpgayig (s. b.), acpqccylölov, die sie bearbeitenden Künstler 5«xt'u^toy^'uqp°t'sca^P^ores anu" lorum, anularii. Als Sulla, Lucullus, Pompejns u. A. Sammlungen schöner geschnittener Steine (öav.xv-ho&riv.cu) aus Griechenland und Kleinasien nach Rom gebracht hatten, erwachte und verbreitete sich auch hier die Liebe dafür, und Snlla's Stieffohn Sean-ms, Pompejus selber, Cäsar u. A. legten solche ! Sammlungen an, ohne daß doch Rom je ansge-! zeichnete Künstler darin hervorgebracht hätte. So verlor diese Knust, als sie vom Hose der Ptolemaier aus den des Augustus überging, für welchen Dioskorides arbeitete, schon viel an reiner Schönheit des Stils, gewann dafür aber ein eigenes röm. Gepräge wieder. — Unter allen Kunstdenkmalen sind diese in größter Anzahl aus uns gekommen; sie fingen aber erst dann an recht zahlreich zu werden, als der großartige Kunststil zu erloschen begann. Auch in dieser Beziehung hat die Gemme große Aehnlichkeit mit dem Epigramm der griech. Anthologie, und beide können sich gegenseitig zur Erläuterung dienen. Der erste anerkannte Meister im Steinschneiden war P y r-goteles, der allein Alexanders Bild in Stein schneiden durste; aber den Gipfel dieser Kunst bezeichnet der Cameo Gonzaga, jetzt im Besitz des Kaisers von Rußland, das Brustbild des Ptole-maios Philadelphos und seiner Schwester und Gemahlin Arsinoe (nach Andern Olympias und Alexander). Dieser Onyx eines uns unbekannten Künstlers ist das Schönste, Zarteste und Geistreichste, was in dieser Art aus uns gekommen, wogegen ein denselben Gegenstand behandelnder

2. Römische Geschichte - S. 152

1881 - Leipzig : Teubner
152 Krieg m. Ptolemäus. Pharnakes. Schlacht b.zela. brachte, wandte er sich ab mit Schmerz und Abscheu, und als man ihm dessen Siegelring übergab, konnte er sich der Thränen nicht enthalten. Er entschied die Thronstreitigkeiten des Ptolemäus und seiner Schwester Kleopatra dahin, daß beide, wie es das Testament ihres Vaters bestimmt, zusammen regieren sollten. Deswegen sing Ptolemäus eilten Krieg gegen Cäsar an und brachte Alexandria, wo Cäsar in der Königsburg sein Quartier genommen, zum Aufstand. Cäsar, der nur 4000 M.'bei sich hatte, wurde belagert und kam in die größte Gefahr. Als er eines Tages in einem Gefechte sich gezwungen sah, sich mit einem Teil seiner Leute in die nahen Fahrzeuge zu werfen, und fein Fahrzeug zu sinken begann, sprang er ins Wasser und schwamm 200 Schritte weit zu einem andern, indem er in der einen Hand eine wichtige Papierrolle über dem Wasser emporhielt. Endlich langten beträchtliche Verstärkungen für Cäsar an; Ptolemäus wurde in einer Schlacht besiegt und fand auf der Flucht seinen Tod im Nil. Ehe Cäsar nach Rom zurückging, mußte er noch nach Kleinasien ziehen, um Pharnakes, bett Sohn des Mithri-dates, zu bekämpfen. Dieser hatte die Wirren im römischen Reiche benutzt, um von dem bosporanischen Reiche aus, das ihm Pompejus nach dem Tode seines Vaters gelassen, in Pontus einzufallen ttrtb sich dieses Landes wieber zu bemächtigen. Cäsar schlug ihn mit wenigen Truppen in der Schlacht bei Zela. Die Schlacht war hart und schwierig; aber der ganze Krieg hatte nur 5 Tage gedauert. Cäsar schrieb att einen Vertrauten in Rom die bekannten Worte: Veni, vidi, vici, „ich kam, sah und siegte". Pharnakes würde auf der Flucht von einem seiner Statthalter ermorbet. Xxxv. ßäsars weitere Kriege und sein Jod. 47—44 v. Chr. Nachdem Cäsar den Osten beruhigt und einigermaßen geordnet hatte, kam er nach Rom zurück, im Septbr. 47.

3. Alte Geschichte - S. 60

1888 - Leipzig : Fues (Reisland)
— 60 — endlich aus dem Schlachtfelde dem Alexander in die Hände Dieser fragte ihn: „Wie willst du behandelt sein?" „Köuig-lich!" war die Antwort. „Erbitte dir etwas!" erwiderte Alexander. „Das Wort königlich begreift schon alles in sich!" entgegnete Porns. Er bekam sein Königreich wieder und noch mehrere Besitzungen dazu. Alexander _i>raug bis an den Hyphasis vor. Als er anch über dieseu Fluß setzen wollte, wurden seine Krieger unruhig und weigerten sich weiter zu gehen. Sie sehnten sich nach der Heimat zurück. _ Alexander ermahnte und bat sie. „Ich werde weiter gehen," sprach er; „wer mir nicht folgen will, kehre um und sage daheim, daß er seinen König verlassen hat!" Dann schloß er sich drei Tage lang in sein Zelt ein. Umsonst; er mußte nachgeben. _ Ein jauchzendes Freudengeschrei dankte ihm. Glänzende Wassenspiele wurden angestellt, große Opser gebracht. Zwöls turmhohe Altäre wurden an der Grenze des Zuges errichtet. Ein großer Teil des Heeres fuhr den Indus hinab bis an die Mündnug, von wo Nearch mit der Flotte an der Küste von Asien nach dem persischen Meerbusen segelte. Er selbst zog mit dem Landheere durch die brennenden Sandwüsten nach Babylon. Das war ein beschwerlicher Weg. Die Wagen blieben im Sande stecken, die Lasttiere fielen um. Hunger und Durst tötete die Hälfte der Soldaten. Alexander ging vor den murrenden Soldaten her, und endlich vereinigten sich in Babylon die Reste des Heeres. 6. Alexanders Pläne und sein Ende. Babylon sollte die Hauptstadt seines Weltreiches werden. Er wollte alle unterworfenen Völker zu einem einzigen großen Reiche verschmelzen und sie aus die höchste Stufe der Bildung bringen. Es wurden in den verschiedenen Provinzen Stattbalter und griechische Beamte angestellt. Um die Maeedonier und Perser noch enger zu verschmelzen, vermählte sich Alexander mit einer persischen Königstochter, und 10 000 Maeedonier ließen sich bewegen, persische Frauen zu nehmen. Nun folgten Feste auf Feste; Alexander wurde immer ausschweifender. Als er die untauglichen maee-donifchen Soldaten nach Hause schicken wollte, erhob sich ein Anfruhr, den er durch sein kluges Benehmen dämpfte. Einen herben Schmerz bereitete ihm der Tod seines Freundes Hephästion. Drei Tage lang wies er Speise und Trank von sich. Dann ließ er auf einem prächtigen Scheiterhaufen die Leiche verbrennen.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 187

1849 - Münster : Coppenrath
187 Erklärung, ob er die Eroberung wieder herausgeben wolle oder nicht. Und als der König durch Ausflüchte auszuweichen suchte, zog der Gesandte um ihn einen Kreis mit den Worten: „Bevor du aus diesem Kreise trittst, mußt du dich entscheiden!" Darüber erschrak der König so sehr, daß er auf der Stelle nachgab. Nach dessen Tode hielten die Römer den eigentlichen Thronerben Demetrius als Geißel zu Rom zurück, und setzten den neunjäh- rigen Antiochus V. ein, um die Vormundschaft über den Unmün- digen führen zu können; aber Demetrius entfloh aus Rom und bemächtigte sich seines Thrones. Ägypten theilten sie unter die beiden Brüder Philometor und Physkon, um das Reich durch Zerstückelung zu schwächen. Durch jene Siege, welche die Herrschaft der Römer im Osten ausbreiteten, war eine außerordentliche Beute in den rö- mischen Staatsschatz zusammengeflossen. Insbesondere hatte Ämi- lius Paulus in seinem prunkvollen Triumphzuge eine so große Masse des geprägten und ungeprägten Goldes und Silbers, der Edelsteine und anderer Kostbarkeiten mit aufgeführt, daß von nun an, zum Nachtheile der Sitten, des Ackerbaues und des häuslichen Glückes, alle Steuern für römische Bürger in Italien hundertvierundzwanzig Jahre hindurch aufhörten. Der dritte punische Krieg. 149—146 §. 45. Karthago's Untergang. 146. Jetzt schien endlich auch die passende Zeit gekommen zu sein, den letzten Schlag gegen das verhaßte Karthago auszufüh- ren. Während des fünfzigjährigen Friedens hatte dieses durch seinen noch immer nicht unbedeutenden Seehandel und durch den Verkehr mit dem Innern Afrika's allmälig sich wieder erholt und- war zu einem Wohlstände gelangt, der die neidischen Blicke der Römer bald wieder auf sich zog. Es beunruhigte sie, diese alte Nebenbuhlerin zu einer neuen gefährlichen Macht aufblühen zu sehen, und schon ließen im Senate Stimmen sich vernehmen, die, um alle Besorgniß für die Zukunft zu heben, Karthago's

5. Griechische Geschichte - S. 113

1882 - Nördlingen : Beck
Beginn des Feldzugs. 113 über die ganze Erde; darauf war auf einmal der Kranz um seinen Kopf, von dem das alles ausgegangen war, verschwunden. Die Magier fanden in diesem Traumgesichte nichts anderes als die Weltherrschaft des Königs angedeutet. Und so ließ Terxes alle Befehlshaber und Statthalter auf ihre Posten abgehen, um sich und ihre Leute zum Kriege eiligst fertig zu machen. So groß mich die Entfernung der persischen Hauptstadt von dem Peloponnes und so schwer es war, von dort eine Nachricht zu den Griechen gelangen zu lassen, erfuhren doch die Spartaner des Königs Vorhaben in Bülde. Es lebte nämlich in Susa ein vertriebener König von Sparta, Demaratus, der schon bei Darms eine Zuflucht gesucht und gefunden hatte und dem auch Xerxes viel Vertrauen bewies. Dieser beschloß, seinen Landsleuten Nachricht von dem Sturm zu geben, der über sie hereinbrechen sollte; und da er um seiner eigenen Sicherheit willen alles anwenden mußte, um uneutbecft zu bleiben, so nahm er eine jener hölzernen, mit Wachs überzogenen Schreibtafeln, auf die man int Altertum mit Griffeln zu schreiben pflegte, kratzte das Wachs von derselben ab und schrieb unmittelbar auf das Holz, was der König beschlossen hatte, überzog sodann die Tafel wieder mit Wachs, so daß sie das gewöhnliche Aussehen hatte, und schickte sie so durch einen vertrauten Sklaven nach Sparta. Dort wußte anfangs niemand, was die leere Schreibtafel bedeuten solle, bis Gorgo, des Königs Leonidas Gemahlin, die das Geheimnis durchschaute, riet das Wachs abzuschaben. So fanden die Lace-dämonier die Botschaft von dem ihnen bevorstehenden Kriege und teilten sie alsbald den andern Griechen mit. Nenn Jahre nach der Schlacht bei Marathon, im Jahre 481 v. Chr., brach der Perserkönig von Susa auf, um in Kappadocieu mit dem unermeßlichen Heere zusammenzutreffen, das dort aus allen Teilen seines ausgedehnten Reiches zum Zuge gegen Griechenland sich versammelt hatte. Sein Weg führte ihn ans Kappadocien nach Phnjgieit, von da nach Lydien, in dessen alter Hauptstadt er überwintern wollte. In der Hauptstadt Phrygiens, Celäuä, welche uachmals Apatiten hieß, erwartete ihn ein Lyder, genannt Pythins, welcher sich schon seinem Vater Darius durch prächtige Geschenke angenehm gemacht hatte. Sie bestanden in einem Platanenbaum und einem Weinstock, beide ganz von Gold. Die Wein- trauben an dem letztem waren ganz ans Smaragden, Karfunkeln und anderen kostbaren Edelsteinen gebildet. Beide Kunstwerke galten für das Kostbarste, was man weit und breit sehen könne. Dieser Pythins nun Noth, Griechische Geschichte. 3. Auflage. 8

6. Griechische Geschichte - S. 231

1882 - Nördlingen : Beck
Charakter des Artaxerxes. 231 Pasargadä, einer von Cyrus, dem Stifter der Monarchie, erbauten Stadt, wo biefer auch begraben lag. Dort empfingen die Könige die feierliche Weihe zum jgerrfcheramte; man hing ihnen den Waffenrock um, den der große Cyrus getragen hatte, bevor er König wurde; dazu mar es Sitte, daß sie ein Muß von Feigen und einige grüne Körner vom Therebinthen-baume aßen nnb einen Becher saurer Milch tranken. Die feierliche Hanb-luug sollte eben vor sich gehen, als der Statthalter von Jouieu und Karien, Tisfaphemes, den Cyrus bei feiner Reife nach Susa mitgenommen hatte, dem Könige anzeigte, fein Bruder habe im Sinne, in dem Heiligtnrne selbst, wenn Artaxerxes feinen Waffenrock ablege, um den des Cyrus umzuthun, ihn zu überfallen und nieberzumachen. Sofort würde der Prinz ergriffen, um auf der Stelle hingerichtet zu werben; aber Paryfatis erweichte durch ihr Flehen den jungen König, daß er des Brubers schonte und ihn wieber als Statthalter über jene brei Laubschasten nach Sarbes ziehen ließ. Jnbeffen bankte Cyms ihm biefe Gnabe nicht: die Statthalterschaft schien ihm etwas geringes gegen die Krone, auf die er gehofft hatte, und in rachsüchtigem Anbenken an das Schicksal, mit dem er bebroht gewesen war, erhitzte er sich noch mehr als zuvor in der Be-gierbe nach der königlichen Gewalt. Die Erzählungen der Griechen lassen die beiben Brüber als sehr verschieben erkennen. Von Artaxerxes rühmt Plutarch die Kiublichkeit mit welcher er als Prinz die Jungfrau zur Gemahlin genommen, welche ihm von feinen Eltern bestimmt worben fei, und andererseits die zärtliche Liebe, mit welcher er feilte Gattin Statira geehrt und hochgeachtet, ja mit Lebensgefahr gegenüber dem Zorne feines Vaters unzertrennlich an ihr festgehalten habe. So ließ er die Königin gegen das alte Herkommen in einem offenen Wagen durch die Stadt fahren und die Bürgersfrauen herbeikommen, sie begrüßen und mit ihr sprechen; überhaupt waren feine Neigungen mehr bürgerlicher als königlicher Art. Er wich gerne und mit Vorgebucht ab von der persischen Hofsitte, die schon von den mebifchert Zeiten her dem Könige jeben Verkehr mit beu Unterthanen, ja sogar mit den nächsten Anoernxinbten erschwerte und, währenb die Soffitte verbot, daß mit dem Könige irgeub jemanb außer feiner Mutter und feiner Gemahlin an bemfelben Tische faß, zog Artaxerxes auch feine beiben jüngsten Brüber an feinen Tisch. Es war ihm nicht barum zu thun, anberit feine Gewalt nnb Herrlichkeit fühlbar zu machen. In Strafen war er in der ersten Zeit feiner Regierung menschlicher, als man im Morgenlanbe zu fein pflegte; bagegen belohnte er jeben ihm erwiesenen Dienst mit glän-

7. Griechische Geschichte - S. 82

1882 - Nördlingen : Beck
82 Die Pyramiden und das Labyrinth. Götter möchten die Seele desselben gnädig aufnehmen und, was er im Leben gesündigt habe, etwa durch verbotene Speisen und Getränke, möge dem zur Last gelegt werden, was in dem Gefäße enthalten sei. Dann wurde das Gefäß mit seinem Inhalt in den Fluß geworfen. — Die Könige von Ägypten hatten sich große und prächtige Grüfte, zum Teil in pyramidalischer Gestalt, erbaut, in deren innersten und wohlverwahrten Gemächern ihre Leichname rnhen sollten. Noch jetzt bewundert der Reisende, welcher nach Kairo in die Gegend kommt, in der ehemals Memphis stand, die ungeheuren Massen der Pyramiden, von denen die größte eine senkrechte Höhe von etwa fünfhundert Fuß hat. Die andern Ägypter stellten ihre Toten in Grüften und Kammern auf, welche in die zu beiden Seiten des Nilthales sich erhebenden Kalksteinfelsen gehauen waren. Diese Totenkammern hielten sie so heilig, daß die Priester, welche über das Labyrinth, einen erstaunlich großen Ban, die Aufsicht hatten und etwa 60 Jahre nach Kambyses den griechischen Geschichtschreiber Herodotus in dem oberen Teile dieses Gebäudes herumführten, sich durchaus nicht bewegen ließen ihm auch die untern Gemächer zu zeigen. Denn, sagten sie, in diesen lägen die Leichname der königlichen Erbauer des Labyrinths und der heiligen Krokodile. Denn auch die heiligen Tiere wurden einbalsamirt und ans die gleiche Weise, wie die menschlichen Leichname, aufbewahrt. Aus dieser beharrlichen Weigerung kann man schließen, wie empörend dein besiegten Volke der Hohn gewesen sein mag, den der Sieger gegen die Leichname ausübte. 5. Aöuig Darius. Das große persische Reich mit den zahlreichen Völkerschaften, die Cyrus und Kambyses demselben einverleibt hatten, kam nach dem Tode des letzteren, der ans dem Heimznge von Ägypten nach Persien erfolgte, .Lz an einen seiner vornehmsten Begleiter und Diener, Darius, Sohn dev | , „V’l; . i (J Hystaspes (521). Er suchte sich dadurch auf dem Throne zu befestigen, daß er außer den andern Frauen, die er hatte. — denn es gehörte zum Hofstaat des asiatischen Herrschers, daß er viele Frauen hatte, — zwei Töchter des Stifters der Monarchie, Atossa und Artystone, und eine Enkelin desselben, Parmys, heiratete. Er richtete die Staatsverwaltung in Persien genauer und künstlicher ein als seine Vorgänger und verordnete, daß die zwanzig Provinzen, in die er sein Reich außer dem Stammlande Persis einteilte, jede jährlich eine bestimmte Summe Goldes oder

8. Alte Geschichte - S. 171

1872 - Mainz : Kunze
171 Kleinafien Bt_8 sum (Supljrat in römifcfyer ©eraatt, abhängige Königreiche blieben (Sappabocien, ßommagene, ©alatien, beffen den Römern treu gebliebener König ©ejotarus auch Klein^rmenien erhielt. 6. 2>ie »erfdjttjimtng be8 Satiuna (65- 62). Sdie bemofratifdfje Partei fürstete, bajj an die ©teile beg ©e* nate§ balb ein einziger (^ompejus) treten und eine Mitär* I>errfd^aft aufridjten mürbe. ©ie rooccte ba^er die Slbmefenheit be§ $ßompeju3 benutzen, um die Dptimatenpartei §u ftürgen und die Seitung des> ©taateö an fid) §u reifen. 8tn der ©pi£e der bemofratifd^en Partei [taub 8. ©ergiuä ßatilina, geboren 108, au§ oerarmter patricifdjer $amilie, talents ooll, e^rgeisig, energifdj, aber fdjon in früher ^ugenb nid£)t3mürbig, morbete feine nadjften 23ermanbten, geic^nete ftc§ als ^Jlorbgeplfe bet den fullanifdjen ^ßroferiptionen au3, 77 Duäftor, 68 ©tote Raiter in Stfrifa, mo er fid) fernere ©rpreffungen §u ©d&ulben fommen liefc. ©etrieben mar er burd) 9tad)fudjt und burd) feine gerrutteten Sßerptniffe; feine §meimalige 3urüc£fe^ung bei der Gonfulmafjl, jule^t 64 gegen ©icero, der für ba§ 3a$r 63 Gonfut mürbe. £ulliu§ Sicer o, geboren 106 auf einem fianbgute gu $lrpinum, fommt früh nad) Sftom, mo er fid) unter der Seitung griechifdjer Se^rer den Söiffenfhaften, namentlich dem ©tubium be§ 8ta$t8 und der Sserebtfamfeit mibmet. 3m 3al)re 80 tritt er in der £Rebe pro Roscio Amerino (feiner erften causa publica) nid)t ohne ©efahr einem ©ünftling be3 ©ulla, dem (5l)rt)fogonu§, ent= gegen. Sdarauf madfjte er in ©riecf)enlanb meitere ©tubien. 75 ner? maltete er mit ttneigennüt^igfeit die Ouäftur in ©icilien, 70 führte er die Klage gegen den -|3lünderer ©iciliens>., 23erre3, 69 mar er Slebil, 66 ^rdtor und 63 ©onful. Gr hatte ein regeä ©efüf)l für Ssaterlanb, 3ftec^t und Freiheit, mar aber mehr Sftann be3 ©e= fül)lä und be3 Sßorteä als der confequenten £l>at. (Satilina hatte einen großen Slnhang in Sftom, namentlich unter der oerborbenen und oerfdjulbeten ^ugenb und unterhielt ein Speer in (Strurien unter dem früheren (Senturio l2ranliu§. (Sr ftiftete unter feinen ©efinnungägenoffen eine 23erfchmörung, die auf nichts ©eringereä jielte, ab an einem beftimmten Stage Sftom in 23ranb §u fteefen, die ßonfuln und die £äupter der Opti= matenpartei in der Ssermirrung ju ermorben und (Satilina und feine ©enoffen an die ©pi&e beä ©taateä §u ftellen.

9. Leitfaden für den Geschichts-Unterricht in mehrklassigen Volksschulen - S. 18

1881 - Merseburg : Steffenhagen
über. Auf dem jenseitigen Ufer des nach dem Marmara-meere fließenden ® riulifai A, stand ein persisches Reiterheer. Alexander führte seme^Knppen im Angesicht des Feindes durch den Fluß und erfocht einen glänzenden Sieg. Er selbst kam dabei in die größte Gefahr, aus der ihn indes Illituil ein edler Macedonier, rechtzeitig befreite. Ohne Widerstand zu finden dnrch-. zog er nun ganz Kleinasien. Zu Gordinrn in Phrmien zerhieb er mit dem Schwerte den künstltmn Enoten, an dessen Lösung ein Orakelspruch die Herrschaft über das Morgenland geknüpft. In Tarsus befiel ihn eine heftige Krankheit; doch stellte ihn der I Aehrw? Arzt H^i l i^pus durch ein gewagtes, aber entscheiden-333 des Mittel bald" wieder "her.' Beijssus an der syrischen Grenze ^trat ihm der Perserkönig Dari.u§ 'Itolfo m&itu.nl'"mit einem = zwanzigfach überlegenen Heere entgegen. Dennoch wurden die < Feinde nach kurzem Kampfe in die Flucht getrieben und des Danus 1 Mutter, Gattin und Tochter gefangen genommen. Ohne Sm" i flüchtige Mer zu verfolgen, drang nun der König in Syrien ein. Da ihm T^r u s nicht freiwillig die Thore öffnete, ließ er über J den Meeresarim" welcher die Stadt vom festen Lande trennte, einen j Damm aufführen und unter furchtbarem Blutvergießen die Mau= ; 332 ern erstürmen. Dann zog er weiter nach Egypten, das er tttt- f """'"gehindert in Besitz nahm. Als bleibendes Denkmal seiner Anwesenheit aber legte er an der westlichen Nilmündung den Grund ' zu der Stadt A^&u d r'i a, die in kurzer Zeit der Mittelpunkt ; des Verkehrs zwwen Morgen- und Abendland ' wurde. Von j Egypten aus. unternahm Alexander auch einen Zug nach der Oase J Antnio .tümil(Siwah), wo sich ein berühmtes Orakel befand, 1 dessen Priester ihn als den Sohn der Götter begrüßten. ^ 331 ^Eroberung des Perserreich s.) Im folgenden Jahre brach "^Alexander mit seinem durch frische Truppen verstärkten Heere nach dem Euphrat und Tigris auf. Jenseit des letzteren, zwischen Gaugamela und Arb ela, stieß er auf die «Dtreitkräfte des Darius Aodomaums, um sie abermals nach kurzem Widerstände zu^Dagen und völlig zu zersprengen. Infolge dieses Sieges , gewannen die Macedonier die Städte B ab alo, S us.a und Per,sep o,lis, wo ihnen kolossale Schätze zur Beute steten. Da-rins war rnnerweile nach dem Osten geflohen und wurde hierdurch den Statthalter Be Hui seiner Herrscherwürve beraubt und als Gefangener mit fort genchvt. Da setzte Alexander über ^ Berge, Steppen und Wüsteneien den Flüchtigen nach, alle Stra- ;• pazeu und Entbehrungen mit den Truppen teilend. Als matt sich endlich dem feindlichen Zuge näherte, ermordete Be|fu|_beu Darms : j und sprengte mit feinen Genossen davon. Bald darauf wurde aber auch der Verräter eingeholt und unter Martern hingerichtet. — : I Nach kaum sechsjährigen Kämpfen war die Eroberung des gewaltigen Perserreiches vollendet. Nun aber galt es, die Unterworfe-

10. Geschichte des Altertums für Quarta - S. 50

1914 - Halle a. d. S. : Verl. der Buchh. des Waisenhauses
r 50 Geschichte der Griechen. Rausch einen Speer und durchstach den, der ihm am Granikus das Leben gerettet hatte. Nachher freilich erfaßte ihn die tiefste Reue; drei Tage lang verschloß er sich vor den Seinen und weigerte sich, Speise und Trank zu sich zu nehmen. Nd?e? Bald aber war Alexander zu neuen Taten bereit; und die Seinen waren willig ihm zu folgen. Mit einem großen Heere, das teils aus Makedoniern und Griechen, teils aus ausgehobenen Asiaten bestand, brach er über das Gebirge in das märchenhafte Wunderland Indien ein. Er überschritt den Indus; der indische König Poros, der in seinem Heere auch Kriegselefanten mit sich führte, wurde besiegt und gefangen, °aber edel, „königlich", wie er es von Alexander verlangt hatte, behandelt und blieb im Besitze seines Reiches. Bis zu dem Hyphasis, einem der Flüsse des Pandschab, des Fünfstromlandes, drang Alexander vor; hier aber weigerten sich seine Truppen weiterzuziehen. Da entschloß er sich zur Umkehr. Zwölf turmhohe Altäre ließ er erbauen, um das Endziel seiner Feldzüge zu bezeichnen. Dann fuhr er auf einer Flotte, die er hatte bauen lassen, den Indus abwärts bis zum indischen Ozean, den noch kein Grieche gesehen hatte, und brachte hier dem Poseidon ein feierliches Opfer. Die Flotte übergab er darauf seinem Admiral Nearch, der sie durch unbekannte Meere bis zur Mündung des Euphrat und Tigris führte; er selbst begann mit dem Landheer den Rückmarsch durch die wasserlosen Wüsten des heutigen Beludschistan. Dort erduldeten die Truppen furchtbare Oualen, und viele von ihnen starben; aber der König teilte mit ihnen alle ihre Leiden und schüttete wohl das ihm in einem Helm gebrachte Wasser angetrunken auf den Boden, um vor den Seinen nichts voraus zu haben. § 50. Alexanders Ausgang. Nach der Rückkehr hatte Alexander zunächst diejenigen Statthalter zu bestrafen, welche seine lange Abwesenheit zur Auflehnung und zu Gewalttaten benutzt hatten. Dann feierte er zu Susa mit großem Glanz seine Vermählung mit einer zweiten Gemahlin, einer Tochter des Dareios; durch diese Heirat erschien er in den Augen der Asiaten gleichsam als Erbe des letzten Perserkönigs. Zugleich mit ihm nahmen auf feinen Wunsch viele seiner Makedonier persische Frauen; auch auf diese Weise suchte der König beide Volksstämme zu verschmelzen. Als er darauf einen Teil seiner alten Soldaten in die Heimat entlassen wollte, hätte der Unwille beinahe zu einer Empörung geführt; doch wurde er des Aufstandes Herr. Er war der Beherrscher eines ungeheuren Reiches geworden, in welchem er für Aufrechterhaltung des Friedens, der Ordnung und
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