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1. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. uncounted

1914 - München : Oldenbourg

2. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. IV

1914 - München : Oldenbourg
Iv Zum, Geleit. uralter Stammesname forterhalten und damit die stete Erinnerung an eine ruhmreiche Vergangenheit. von Chlodwig dem Merowinger an bis herauf an die Schwelle des neunzehnten Jahrhunderts haben sich die Franken im Raten und handeln mit den übrigen deutschen Völkerschaften bewährt. Sie sonnten sich in der Znttd mächtiger Kaiser und seufzten unter dem Drucke fremder Eroberer. )n ihren reichen Gauen herrschten Wohlstand und Gluck und durch die Herdstätten schritten Seuche und großes Sterben. Sie erfuhren die Segnungen der Wissenschaft und wieder sahen sie die Siegesfeuer wüstesten Aberglaubens lodern, was das Reich der Germanen bewegte im Gange der Jahrhunderte, zog auch das Franken-land in seine Kreise. Darum findet man in Franken und seiner Geschichte Erinnerungszeichen an alle Zeitläufte der deutschen Vergangenheit. Nicht selten war Franken, des Reiches Herz, Ausgangs- und Angelpunkt wichtiger Begebenheiten. Mit allen Ereignissen und Erscheinungen der Zeiten lassen sich Zusammenhänge herstellen. Darum sollte der Franke die Geschichte seines engen Heimatlandes nicht aus den „Abrissen“, „kurzen Rückblicken" oder „gedrängten Zusammenstellungen" der Leitfäden bayerischer oder deutscher Geschichte allein kennen lernen. Der Verfasser will keineswegs einer getrennten selbständigen Behandlung der Frankengeschichte in den Schulen das wort reden. Stoff-überfülle und Zeitmangel würden einem solchen vorhaben ein entschiedenes Halt gebieten und dies zum guten Glücke, denn eine fränkische Geschichte ohne engste Verbindung mit der Landesgeschichte bliebe Stückwerk; nur in der innigen Verknüpfung beider kann ein ersprießlicher Geschichtsunterricht gedeihen. Die Besprechung wichtiger Kulturabschnitte muß auf den verwandten Erscheinungen der Heimat aufgebaut werden. Die Ereignisse, die in der vertrauten Heimat spielen, müssen der allgemeinen geschichtlichen Tatsache Quelle und lebensvollen, anschaulichen Hintergrund abgeben. Der bdannte Schauplatz mit seinen Kunst- und Kulturwerken, mit seinen Denkmälern und Denkzeichen an vergangene Tage, die Sitten und Bräuche der Heimat, die in historischen Grundlagen wurzeln, die geschichtlichen Erinnerungen ohne Zahl machen die Landesgeschichte in der Heimat bodenständig und lassen sie nicht mehr als etwas Fremdes, Fernliegendes erscheinen. Leider fanden sich bis jetzt noch keine Sammelwerke, welche die unentbehrlichen Grundlagen boten zur stärkeren Heranziehung der Heimatgeschichte im Unterricht. Die guten Werke älterer fränkischer Geschichtschreiber sind nur in Büchereien und da nur einzelnen wenigen zugänglich. Hier will meine Arbeit eine Lücke füllen. Kein Leitfaden will sie sein, der die Tatsachen getreulich verzeichnet und besonders )ahr und Tag nicht vergißt, der aber in seinem Wesen ein Gerippe bleiben muß ohne Fleisch und Blut. Keine Geschichte des Frankenlandes will ich bieten in lückenloser Folge der Ereignisse.

3. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. VII

1914 - München : Oldenbourg
Inhalt. Zum Geleit .... I. 2tns der ältesten Zeit Iii 1—9 Die vorgeschichtliche Zeit. S. — 2. Kastell Altstadt bei Miltenberg am Main. 5. 3. — 3. Das Römerkastell Stocfstadt. 5. 6. V Der Apostel des Lrankenlandes. 5. 9. — 2. Die Leier des Kilianstages in alter Zeit. 5. U. — 3. Das Bistum Würzburg. S. \2. — a) Die Gründung. 5. \2. — b) Der erste Bischof. 5. \3. — c) Die Bischofsweihe (ältere Zeit). S. J5. — d) Altere Begräbnisart der Bischöfe. S. J6. — e) Bischofswahl (neuere Zeit). 5. J6. — f) Wachsende Macht der Bischöfe. 5. \8. — 4. Kloster Neustadt am Main. S. 19. — 5. Karl der Große im Lrankenlande. S. 22. — 6. Von den nach Franken eingewanderten Sachsen. 5. 23. Iii. Die Stauf erg eit......................................................24—32 V Aus der Stauferzeit. S. 24. — 2. Die Kaiserhochzeit. S. 26. — 3. Bestätigung der Herzogsgewalt. S. 27. — 4. Der Kreuzzug Friedrich Barbarossas. 5. 30. — 5. (Ein Minnesänger. S. 3v Iv. Ritter und Bürger ......................................................33—62 V Eine Ritterburg. S. 33. — 2. Lin Ritterspiel in Würzburg. S. 37. — 3. Raubritter. S. 40. — 4. Aus fehdereicher Zeit. S. 4 V — 5. Das mittelalterliche Würzburg. S. 43. — A. Der steinerne Ring. S. $3. — B. Das Stadtinnere. S. 46. — C. Die Fürstenburg. S. 47. — g. Von den Feuerwaffen. S. 49. — 7. vom Zunftwesen (Hinweis). S. 50. — 8. Der erste Buchdrucker in Würzburg. S. 50. — 9. Oman Riemenschneider. S. 5v — jo. Der Städtekrieg und die Schlacht bei Bergtheirn. S. 53. — U- Zehntgericht. S. 56. — \2. Das Gericht der heiligen Lerne. S. 58. — J3. Der Markgrafenkrieg und die Grum* bachischen Händel. S. 60. — Aschaffenburg im Markgrafenkriege. S. 6\. — \5. Ein Kaiser in Würzburg. S. 62. V. Die Bauern..............................................................63—80 V Der Bauer als Grundhold. S. 63. — 2. Der Zehnt. S. 64. — 3. Der Pauker von Niklashausen. S. 67. — 4. Der Bauernkrieg. S. 68. — a) Beginn des Aufruhrs im Frankenlande. S. 68. — b) Wie Schloß Lrauenberg ober Würzburg gegen die Bauern gerüstet ward. S. 69. — c) Die Bauern im Odenwald. S. 69. — d) Wie die Bauernhaufen Ii. Einführung des Christentums 9—2*

4. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. XI

1914 - München : Oldenbourg
Nachweise. Xi Iv. Abschnitt: Ritter und Bürger. \. Nach einer Lehrprobe. Siehe Anmerkung Ii. Abschnitt Nr. — Burg Wertheim von wiebel. — Keßler, 296 Burgen in Unterfranken... 2. Nachrichten über die Turniere zu W. und Barnberg *479 und *^86. w. *867. — Rüxner, Turnierbuch. Frankfurt *530 (Gotzinger, Reallexikon der deutschen Altertümer, bezeichnet dieses Buch als „eine der ärgsten Geschichtsfälschungen, die man kennt". Ls wurde deshalb nur zum vergleiche herangezogen.) 3. Link, Klosterbuch (Aus der Beschwerdeschrift des Abtes an König Rudolf). — Fries, Chr. I. — Steiner, Geschichte des Freigerichtes. Aschaffenbutg *820. 4. Fries, Lhr. I. 5. Megg, Entwicklungsgeschichte würzburgs. wzbg. *880. — Iremminger, würzburgs Straßen und Bauten. w. *9**. — Reuß und Heffner, Ip. und seine Umgebungen. Zp. 1,852. — U. a. m. 6. ©egg, Entwicklungsgeschichte. 7. Geschichte der Buchdruckerkunst im ehemaligen Herzogtum Franken, von Thomas welzenbach. w. *858. 8. Weber, Leben und wirken des Bildhauers Tilmann Riemenschneider. — Fries, Chr. I. U. a. 9. Fries, (Lhr. I. — Gropp. — Dr. wegele, Fürstbischof Gerhard und der Städtekrieg. 1.86 V *0. Gberthür, Taschenbuch. *796. **. Eingriffe der Femgerichte in das Hochstift w. Don Hornes, w. *898. — A. d. H. v. Xiii, Xiv, Xxi. — Fries, Chr. I. *2. Fries, Chr. I. — Gropp. *5. A. d. H. v. Iv. *4. Fries, Chr. Ii. V. Abschnitt: Die Bauern. V Ullrich, Untererthal. w. 1,9*3. 2. Cichelsbacher, Hörstein. Kaufbeuren 19*0. 3. Ludewig, Geschichtschreiber von dem Bischoffthum wirtzburg. Frankfurt *7*3. 4. a, b, d—g, i—1. Geschichte des Bauernkrieges in Gstfranken von Magister Lorenz Fries, herausgegeben durch Schäffler und Henner. w. *883. c und h. Aus der Chronik der Stadt Miltenberg von Jos. Wirth, abgedruckt im „Spessart" *908. Vi. Abschnitt: Der Dreißig jährige Krieg. V Scharold, Erinnerungen an E. w. *8h7.— Buchinger, ). L.... w. *8-*3. 2. Geschichte des Hexenbrennens in Franken im *7. Jahrhundert von Dr. Jäger. A. d. H. v. Ii, 3. U. a. 3. Fries, Chr. Ii. 4. Stein, Geschichte der Stadt Schweinfurt. 5. Scharold, Geschichte der schwed. und sachsen-weim. Zwischenregierung. A. d. H. V. Vii, Viii. 6. wie 5. 7. Hornes, Geschichte der Stadt Karlstadt. K. *398. 8. Dahl, Geschichte von Aschaffenburg. *8*8. 9. Gropp. — Andres, Fr. Chr. *309. *0. Simplizissimus von Grimmelshausen. **. Auszug aus der Astheimer Kloster-chronik in Andres-Gegg, Fr. Chr. *8*0. — Link, Klosterbuch. *2. Geschichte des Baunachgrundes von Lehnes, A. d. H. V. Vii. *3. wie 5. *4. wie 5. *5. wie 5. 1,6. Fries, Chr. Ii. *7./*8. Beschreibung der Stadt und Festung K. von Rost. *832. 19. Steiner, Gesch. des Freigerichtes. 1,820. 20. Fries, Chr. Ii. 2*. wie 19. 22. Fries, Chr. I. — Link, Klosterbuch. — Melier, Todesernten. Bayerland *896. 23. (Quellen im Text. 24. Thomas Firman, Bayerland 1905. 25. Tückeihausen von Dr. Den-zinger. A. d. H. V. Xiii. 26. Darstellungen aus der bayerischen Kriegs- und Heeresgeschichte, herausgegeben vom Kgl. Kriegsministerium. Heft *9/20. Die würzburgischen Haustruppen. Don Ed. Hagen, Kgl. Generalmajor z. D. Vii. Abschnitt: )m *8. Jahrhundert. V Scharold, A. d. H. D. Vi. 2. wie Vi. Abschnitt Nr. 26. 3. Summarische Relation von franz. Durchmärschen und (Einquartierungen *742—45. 4. Hörstein von (Eichelsbacher. Schlachtenplan und ausführliche Beschreibung: Bayerland *913, Nr. 4*. 5. Hinweise. 6. Fries, Chr. Ii. 7. wie Vi. Abschnitt Nr. 26.

5. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 3

1914 - München : Oldenbourg
Volksburgen mit holzversteiften Trockenmauern gewährten Schutz in kriegerischen Tagen. Die Toten der Kelten wurden beerdigt. Unter den Grabbeigaben finden sich nicht selten kostbare eingeführte Waren aus Bronze und Edelmetall, die von italienischen und griechischen Werkstätten stammen. Das heimische Handwerk lieferte vorzügliche Waffen, Werkzeuge und Schmuckfachen aus Eisen. Auch wurden die ersten Münzen geprägt. )n der Spät-La-Tene-Zeit drangen die Germanen südwärts über den Thüringerwald an den Main vor. Sie verbrannten ihre Verstorbenen. Beispiele für die Kultur der „zweiten Eisenzeit" ergaben sich in Funden von Taschendorf, Kleinlangheim, Maidbronn, Gberwaldbehrungen, Zel-lingen, Bütthard, Mainfondheim, Hetdmgsfeld, Stetten, Würzburg u. a. Schon vor Christi Geburt begann ein Völkergedränge in den Gebieten des heutigen Deutschlands. Nach Süden zog der Wandertrieb die Germanen, nach Norden und Osten stießen die Römer vor. Mehrere Jahrhunderte gelang es dem letztgenannten Volke, sich auf jetziger deutscher Erde festzusetzen und den andrängenden Germanen ein Halt zu gebieten. Dann aber durchbrachen die Alemannen die römische Grenzwehr und machten der Römerherrschaft ein Ende. Die Stürme der Völkerwanderung vernichteten, was römische Kultur geschaffen hatte. Als das große Völkergeschiebe zur Ruhe kam, rückten die Franken in die Maingegend ein. Die gefchichtslose Zeit der Mainlande war vorüber. Anm'erkung. An dieser Stelle will der Verfasser nicht versäumen, den Besuch des Fränkischen Luitpoldmuseums in Würzburg allen Freunden der Geschichte und insbesondere allen Franken angelegentlichst zu empfehlen. Hier sei besonders auf die reiche prähistorische Sammlung hingewiesen, die von dem Kgl. Konservator Dr. Georg Hock aufgestellt wurde. Seinem eingehenden Aufsatze „Vor- und Frühgeschichte Frankens" im Führer durch das Museum wurde mit freundlicher Genehmigung obenstehender Auszug entnommen. Dringend muß aber angeraten werden, genannten Führer — Derlagsdruckerei lvürzburg — vor Besichtigung des Museums zu lesen. 2. Kastell Allstadt bei Miltenberg am Main. Zum Schutze des römischen Zehntlandes am ©berrhein war jener gewaltige Grenzwall errichtet worden, der von Kelheim bis Miltenberg und dann wieder von Großkrotzenburg oberhalb Hanau über den Taunus bis Rheinbrohl am Rhein zog. wachthäuser und Kastelle, die in großer Zahl an der ganzen Wehrmauer verteilt waren, erleichterten die Verteidigung. Von Miltenberg bis Großkrotzenburg bildete der Main die „nasse Grenze". An ihm schufen die Römer die sechs Kastelle Miltenberg, Trennfurt, Wörth, (Dbernburg, Niedernberg und Stockstadt. Das nahezu quadratische Kohortenkastell Altstadt bei Miltenberg (\70 X 160 m) bedeckt eine Fläche von 2,72 ha. Erst um U50 n. Chr. mag es von den Römern als Steinkastell erbaut worden sein und hatte die t*

6. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 4

1914 - München : Oldenbourg
— 4 — Cohors I Sequanorum et Rauricorum zur Besatzung. Als Baumaterial diente der rote Sandstein. Neben den die vier Tore flankierenden Tortünnen und vier (Erstürmen dürfen noch zehn Zwischentürme angenommen werden, so daß sich für die gesamte Kastelhnnwebrung die stattliche Zahl Uu Nachrom.torba Einbau Porfa E praefo -ria E rta icu- Romanische Kirche I Parkwärfer "orbau \ Lagerdo Zeichenerklärung für das Mauerw-d. Kastells; Aufgehend cm Fundamenh = Ausqe brachen — Nichr ausgegraben * Nachrömisch. Bad (21 us Deutsche Gaue (9(3, f?est 265 u. 264.) Kastell Altstadt bei Miltenberg. J[ : 2000. von 22 Türmen ergibt. Zwischen den Türmen war an die Innenseite der Kastellmauer ursprünglich wohl ein Lrdwall angelehnt, der t>en lvehr-gang trug. Ein doppelter Graben umschloß die Umfassungsmauer. Uber die Inneneinrichtung des Kastells sind wir ungenügend unterrichtet

7. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 5

1914 - München : Oldenbourg
— 5 — (siehe nachfolgend „Stockstatt"). Das Badegebäude lag 50 m vor der rechten Flanke des Befestigungswerkes. Die bürgerliche Niederlassung gehörte jedenfalls zu den bedeutenderen Siedelungen am vorderen Limes, da dieselbe Gunst der Verhältnisse, durch die das mittelalterliche Miltenberg 3utn Stapel- und Umschlagplatz für die mainauf- und mainabwärts wandernden Güter geworden ist, schon zur Römerzeit die militärische Station zu einem der wichtigeren Plätze des Grenzverkehrs machte. Genauere Ausgrabungen zur Feststellung der Ausdehnung und Anlage des Lagerdorfes fanden noch nicht statt. Unfern des römischen Schutzwalles lief die Grenzstraße, von der die Straßen zu den Kastellen abzweigten. Sie deckt sich auf weite Strecken mit alten, noch heute begangenen Verkehrswegen. Bei dem Kastell Altstadt erwies sie sich als ein 9 m breiter Straßenkörper, der teilweise noch 60 cm dick, an vielen Stellen aber bis auf die unterste Steinlage zerstört war. Zum Unterbau waren rauhe, mauersteinartige Bruchsteine, anderwärts große Wacken aus dem Fluß oder dem tieferen Untergrund verwendet. Den £?auptkörper bildete gröberes und feineres, zu einer festen Masse zusammengestampftes Sandgeröll. Die Straße lief von dem Kastell Walldürn über Altstadt, tlrennfurt, wörth, ©bernburg, Niedernberg, Stockstadt nach Großkrotzenburg, weitere Straßenzüge verbanden die Kastelle mit den rückwärts gelegenen Siedelungen. So zog von Stockstadt eine Straße nach Dieburg, Pfungstadt und Gernsheim am Rhein, eine andere nach Groß-Gerau, die vielleicht den Verkehr mit dem Mainzer Legionslager vermittelte. (Db außer ihr noch eine direkte Verbindung mit Mainz und ob eine solche mit Frankfurt in römischer Zeit bestanden hat, ist ungewiß. Die Zerstörung des Kastells muß bald nach der Mitte des 3. Jahrhunderts erfolgt sein. Allem Anschein nach wurde die Befestigung mit stürmender ^and genommen und niedergebrannt, wie der Brandschutt bei Aufdecken der Überreste bezeugt. Die alemannischen (Eroberer mögen die Ruinen gemieden haben. (Erst später, vielleicht bei der Ausdehnung der fränkischen Herrschaft auf das Gebiet südlich des Maines, wurde in der Nordecke ein kleiner (Einbau (28 X 30 m) zur Sicherung der wichtigen Maintalstraße angebracht*). Der gesamte Kastellbering wurde in frühkarolingischer Zeit einheitlich wiederhergestellt. Die nicht allzusehr beschädigten Türme erstanden wieder; die Tore führten durch das Torhaus oder den Torturm. )m f^aupthof des römischen Mittelgebäudes wurde jedenfalls aus den Steinen des Prätoriums eine romanische Kirche errichtet, deren (Entstehungszeit nicht ermittelt werden kann. *) F. Winkelmann hält die Errichtung des Lindaus als einen Versuch, das Kastell noch einmal zu einem militärischen Stützpunkt zu machen (vielleicht unter Aurelianus [2?o—275]) für wahrscheinlicher. Deutsche Gaue Xiv, Heft 263/26^.

8. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 6

1914 - München : Oldenbourg
Die mittelalterliche Siedelung um die Kirche war wohl die pfälzische Stadt Wallhausen, die Erzbischof Sigfrit Iii. von Mainz in seiner Fehde mit dem pfalzgrafen Otto Ii. um das )ahr *2^0 eroberte und abbrechen ließ. f)eute durchschneidet die Bahnlinie Miltenberg—aschaffenburg kurz nach der Abzweigung des Schienenstranges nach Amorbach das ehemalige Römerkastell und die spätere Germanenniederlassung in der Feldlage „In der Altstadt". Die Städtischen Sammlungen zu Miltenberg enthalten den größten Teil der gefundenen Altertümer. 3. Das Römerkaslell Stocksladt. Die Zellstoffabrik der Aschaffenburger Aktiengesellschaft für Maschinen» papierfabrikation zu Stockstadt am Main deckt heute mit ihren Gebäuden größtenteils das Gelände, auf dem sich ehemals das Römerkastell Stock-stadt erhob. Das Kastell bildete ein ungefähres Rechteck von *98,6 X 163,8 m mit abgerundeten Ecken und mit einem Flächeninhalt von 3,25 ha. Die Breite der Umfassungsmauer betrug \,20—n,^o m, die des innerhalb der Mauer laufendes Walles 4,60—5,\o m. Am wall entlang zog die Wall-straße. Den Ecken des Kastells waren rechteckige Türme (5,3 X 3,8 m) vorgelegt, die ein flaches, von einem Zinnenkranz umgebenes Balkendach trugen. Um die Mauer ging ein Graben von etwa 7 m Breite und 3—4 m Tiefe. Vier Tore führten in das Kastell; davon war das f^aupttor (die Porta praetoria) ein Doppeltor mit *5,5 m Gesamtbreite und zwei Durchfahrten von etwas über 3 m Breite. Die drei übrigen Tore besaßen nur einen Durchgang. Jedes Tor war durch zwei Türme (2lbmeffungen 6,9 X 4,2 m, Mauerdicke \—\,20 m) geschützt. Die Wallstraße (H—5 m breit) bestand aus gebrochenen Gneissteinen, deren Zwischenräume mit Lehm ausgestampft waren. Darüber lag eine 50—70 cm dicke Kiesdecke aus erbsengroßem Mainkies. Die Tore waren durch schnurgerade Straßen verbunden, die das Kastell in vier Rechtecke teilten. Ein gemauerter Kanal durchschnitt das Lager und mündete in den Kastellgraben, der nach dem Main entwässerte. Don den Jnnenbauten wurden das Hauptgebäude (Praetorium), eine Bäckerei, ein langgestreckter Bau an der wallstraße der Rückfront und eine Reihe von Kellern und kleineren Räumen ausgegraben. Das prätorium lag in der Mitte der beiden Langseiten des Kastells und bestand aus einem massiven £?auptteil und einem in L^olzwerk aufgeführten Vorbau. Die Breite des f^auptteiles betrug ^,25 m, die Tiefe 43,55 m. Sämtliche Mauern waren noch im Fundament vorhanden. Von dem Vorbau führten drei (Eingänge in einen Umgang, der einen betonierten Binnenhof von 3^0 qm Flächeninhalt umgab. Um den i?of

9. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 10

1914 - München : Oldenbourg
— 10 — Kilian mit herzlichen Ermahnungen in ihn, die unerlaubte Verbindung zu lösen. Der Herzog versprach nach hartem Kampfe die Trennung von Gailana und setzte eine Frist, innerhalb welcher das Weib Wirzburg verlassen sollte. Inzwischen rief der Frankenkönig Pippin den fränkischen Heerbann gegen Batbod, den trotzigen König der Friesen. 21uch Goßbert mußte an der Spitze des mainfränkischen Aufgebotes zu dem Heere des Gber-herrn stoßen. Gailana aber sann Tag und Nacht, wie sie den Mann Gottes aus dem Wege räume. Gleich am Tage nach des Herzogs Abreise dingte sie zwei verwegene Buben aus ihrem Hofgesinde mit Geld, den heiligen Priester mit seinen Gefährten zu ermorden und insgeheim zu vergraben. 3n der Nacht, da die Glaubensprediger in ihrem unansehnlichen Gemache bei unverschlossener Türe knieten und beteten, drangen die Mörder zu ihnen ein, zückten ihre Schwerter und töteten die heiligen Männer. Die Leichname wurden samt den priesterlichen Gewändern, Kleidungsstücken und Büchern im Pferdestalle neben der Wohnung verscharrt. Dies geschah am 8. Juli des Jahres 688 (689). Als der Herzog heimkehrte, teilte man ihm mit, die Heiligen seien abgereist. Doch bald offenbarte Gottes Strafgericht die schauerliche Mordtat. Der eine der Mörder geriet in Raserei, bekannte laut seine Schuld und zerfleischte sich mit den Zähnen, der andere stürzte sich in der Verzweiflung in sein Schwert. Gailana ging, vom bösen Geiste geplagt, hinüber zur ewigen Strafe. Eine fromme Frau Burgunda, welche unbemerkt beim vergraben der heiligen Leiber zugesehen hatte, offenbarte auf dem Sterbebette den (Drt, an dem die Gebeine ruhten. Bald geschahen auch viele Zeichen und Wunder an der Grabesstätte. Wirzburgs erster Bischof, St. Burkard, hob im zweiten Jahre seiner Wirksamkeit (743) die Leichname der Märtyrer unter großen Feierlichkeiten aus der nuederaufgefundenen Gruft. Die Kleider und Bücher waren noch unversehrt. Die ehrwürdigen Überreste wurden mit Sorgfalt in Behältnisse gefaßt und auf den Berg jenseits des Maines gebracht. Dort wurden sie in der Kapelle, die Herzog Hetan Ii. 704 als christliche Kirche bestimmt hatte, beerdigt. An der Mord- und Grabesstelle erbaute Burkard den ersten Dom, der im Jahre 752 in Gegenwart des hl. Bonifatius eingeweiht wurde. Hierauf verbrachte man die Gebeine der Heiligen in festlichem Zuge vom Berge herab und setzte sie in einem steinernen Sarge in der Gruft des neuen Gotteshauses bei. Seit jenen Tagen eilt das Frankenvolk in feierlichen Wallgängen zur geweihten Stätte in der Kiliansstadt, wo seine Apostel mit ihrem Blute die Erde tränkten. Verehrungsvoll steht die andächtige Menge im hohen Dome vor den auf dem Hochaltare verwahrten Häuptern t>er Heiligen und zieht in feierlicher Prozession hinter den Reliquien her

10. Bilder aus Frankens Vergangenheit - S. 11

1914 - München : Oldenbourg
— u — hinab in die düstere Gruft im Neuen Münster. Port wo der graue Stein* -sarg steht, wo das Ailiansbrünnlein sprudelt, wo die herrlichen Brustbilder von Riemenschneiders Meisterhand den Altar krönen, schallt dann aus frommen Kehlen der uralte Lob- und Bittgesang: Wir rufen an den teuern Mann, 5t. Kilian! 5t. Kolonat und 5t. Cotnart! . . . 5ehr hat geliebt fein Frankenland 5t. Kilian; Gibt Leib und Blut zum Unterpfand. 5o lobe dann, du edler Frank 5t. Kilian! 5ag auch fein G'sellen Lob und Dank! Dich loben, dir danken Dein Kinder in Franken, 5t. Kilian! Draußen aber am weiten Kaiserplatze und von der alten Main-brücke schauen die gewaltigen 5tandbilder des Apostels der Franken segnend hinein in das blühende Gemeinwesen, in dem turmgeschmückte Gotteshäuser Zeugnis ablegen von der reichen Frucht, die aus seinem werk entsprossen. Und an seinem Tage klingen im ganzen Frankenlande Glockenklang und Liedersang und festlicher Orgelton zu seiner und der Gefährten Ehre. 2. Die Jeier des Kilianslages in aller Zeit (1484). Am 8. 3uli früh um $ Uhr sammelten sich 200 wohlgeschmückte Weppner am Grünbaum (Rathaus), welchen zwei Hauptmänner beigegeben waren. Letztere waren hübsch und zierlich mit Harnischen angetan und jedem von ihnen trug ein Knabe den Eisenhut und die Wehre nach. Diese Hauptmänner ordneten die Weppner, je zwei und zwei nacheinander, den Marktplatz (Domgasse) hinauf, zuerst die Büchsenschützen, dann die Armbrustschützen, Hellebarden- und 5pie§träger. Die Aufstellung der Mannschaft ging vom Dom bis zu dem Hofe des Domdechants von der Ker. Dort war ein (Sangs (Staffelgerüft) aufgeschlagen und mit schönen Teppichen behängt, worauf das Heiligtum 5t. Kilians und feiner Gefährten vorgezeigt wurde; umher standen elf Abte mit köstlichen Inseln und 5täben, auch der Weihbischof, der Dompropst und Domdechant. Herr )oh. Heller, Chorherr zum Neumünster, rief das Heiligtum aus, ein 5tück nach dem andern. Der 5paliere waren zwei und dazwischen trug man das Heiligtum aus der Domkirche, damit kein Gedränge auf dasselbe
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