17
Vorbegrtffe.
Ebenen und Flächen des Landes.
§. 29. Das Land besteht eben so wenig wie dev
Grund des Meeres, aus einer Ebene, sondern erhebt
sich an einigen Orten sehr wenig über das Meer und
steigt dagegen an andern hoch auf, so daß Ebenen, Er,
Höhungen und Vertiefungen mit einander abwechseln.
Zu den Ebenen gehören auch die Steppen und die
Wüsten, oder unfruchtbare und deswegen unangebaute
ausgedehnte Flächen mit Mangel an süßem Wasser und
mit einem sandigen, oft salzreichen Boden. Bekannt
ist besonders die große Wüste oder Sahara in Nord»
afrika, worin sich jedoch hier und da einzelne größere
oder kleinere wasserhaltige fruchtbare Plätze finden, die
man Oasen nennt. Die ungeheuren unangebauten Ebe-
nen in Südamerika werden Llanos oder auch Pam-
pas genannt, so wie in Nordamerika Savannen, die
vorzüglich zu Viehweiden dienen.
Erhöhungen des Landes.
§. 30. Eine Erhabenheit über die Landoberfläche
wird Anhöhe, Höhe genannt, ist sie gering, so heißt
sie ein Hügel, ist sie beträchtlicher, so heißt sie ein
Berg. Die Hügel und Berge liegen selten einzeln,
sondern gewöhnlich in näherer oder entfernterer Verbin,
düng mit einander, wodurch Hügel- und Bergreihen
entstehen. Mehrere Dergreihen, die sich unter verschie-
denen Richtungen an einander schließen und immer hö-
her und höher werden, heißen eine Bergkette, ein
Gebirge. Bei den einzelnen Bergen unterscheidet man
den Fuß oder den untersten Theil, den Abhang und
den Gipfel, oder den höchsten und obersten Theil der-
selben. Zuweilen ragen aus dem Gipfel hohe Klippen
oder Felsmassen hervor. Auf der Höhe eines Gebirges
läuft nach der ganzen Erstreckung desselben ein zusam-
menhängender, nur unmerklich unterbrochener und durch-
schnittener Gebirgsrücken, der gewöhnlich die höch-
sten Punkte des Gebirges enthält. Da wo sich das
Gebirge von dem Rücken nach den Ebenen herabsenkt,
sind die Abfälle des Gebirges, welche hie Breite des-
selben bestimmen, während der Gebirgsrücken die Länge
des Gebirges bezeichnet, die gewöhnlich weit beträchtu-
2
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
Extrahierte Ortsnamen: Nord»
afrika Südamerika Nordamerika
I. Nordamerika.
255
auf der Insel Sitka gelegen, die zu den König Georg Hi.
Sn ft ln gehört. Weiter gegen Norden ist der hohe Berg St.
Elias; westlich von da der Pei n z-Wilh elms - Sund mit
vielen Inseln; und zwischen diesem Lunde und der Eeoks-
E in fahrt ist die Halbinsel der T sch u ga t sch en. Süvlich von
dieser liegt die große Insel Kodiak, auf welcher die Russische
Niederlassung Alexandria oder St. Paul, der Sitz des Gou-
verneurs , mit einem Hafen ist. Westlich von da springt die lan-
ge schmale Halbinsel Alaschka oder Aliaschka vor; und west-
lich von derselben liegen in einem Bogen bis in die Nähe von
Kamtschatka die schon oben unter Asien angeführttn Aleuten,
eme Inseln-Gruppe. An der Beringsstraße ist das Prinz-
Wales-Kap, der westlichste Punkt Amerikas, auf einer zwi-
schen dem Nortons- und dem Kotzebu e-S unde befindlichen
Halbinsel, und am nördlichen Eismeere liegt das Eiskap, der
nördlichste Punkt der Nordwestküste Amerikas.
Da6 Brittische Nordamerika.
Außer den oben angeführten Ländern, in welchen
die Dritten einzelne Niederlassungen haben und sich als
Besitzer derselben ansehen, ohne daß jedoch daselbst eine
ordentliche Negiecungsversassung Statt findet, besitzen
die Dritten auch noch einen großen Landstrich von Nord-
amerika, wo eine förmliche Regierung mit Gouverneurs
eingerichtet ist, welchen wir unter den Brittischen Nord-
amerika verstehen.
Die Gränzen sind gegen Norden die Hudsons,
bai-Länder; gegen Osten das Atlantische Meer; gegen
Süden die vereinigten Nordamerikanischen Staaten und
gegen Westen die Binnenländer der feeien Indianer.
Die Größe beträgt an 16,000 Qmeilen. Der Bo-
den wechselt mit Bergen, dock nur von mittelmäßiger
Höhe, Thälern und Ebenen, und ist im Ganzen frucht-
bar, und am meisten an den Flüssen angebaut.
An der Gränze gegen die vereinigten Nordameri-
kanischen Staaten sind die großen Landfeen: der Ober-
see, der Huronfee, der Erie und der Ontario,
deren Abfluß den großen St. Lorenz, einen der Haupt-
ströme Nordamerikas, bildet, und von dem See Erie
bis in den Ontario die Straße Niagara heißt, unter
welchem Namen er lange bei dem Fort Niagara den
berühmten großen Wasserfall macht, wo der Fluß in
einer beträchtlichen Breite 150 bis 160 Fuß hoch her-
abstürzt, mit einem solchen Getöse, daß man es 4 Mei-
TM Hauptwörter (50): [T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T76: [Staat See Nordamerika Stadt Union Mississippi Washington Ohio Gebiet vereinigt], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See]]
Extrahierte Personennamen: Georg_Hi Elias Alaschka Aliaschka Lorenz
Extrahierte Ortsnamen: Nordamerika Sitka Kamtschatka Prinz-
Wales-Kap Amerikas Nortons- Amerikas Brittische_Nordamerika Ontario Nordamerikas Ontario
bewachsen. Die sandigen Flächen tragen vielfach nur Heidekraut und Buch-
weizen. Jenseits der Oder erhebt sich der Landrücken wieder höher zu den
Trebnitzer Höhen und den durch Steinkohlen- und Zinkgruben ausgezeichueten
Tarnowitzer Bergen.
Südlich von diesen Höhenzügen findet man zum Theil die fruchtbarsten
Ebenen und schönsten Waldungen. Bekannt sind die Ebenen in Braunschweig,
Sachsen (Provinz und Königreich) und Schlesien.
Nördlich von jenen Höhenzügen breiten sich die wasser- und sumpfreichen
Gegenden der Havel und Spree aus.
Der zweite Höhenzug, der uralisch-baltische Landrücken, im allge-
meinen bretter als"der vorige, ist ein Plateau, auf welchem sich eine große
Anzahl Seen befindet. Er beginnt südlich von der Halbinsel Jütland und
zieht sich östlich durch ganz Preußen hindurch. Einzelne Theile sind bewaldet,
andere gut angebaut, also fruchtbarer als der südliche Höhenzug.
Da, wo dieser Höhenzug nicht nahe an die Ostseeküste herantritt, z. B.
in Pommern, findet sich eine schmale, größtentheils sandige Küstenebene, die
nur an den Mündungen der Flüfse fruchtbar ist.
Im ganzen erheben sich die genannten Höhenzüge nur 50—1.00 m über
den Meeresspiegel.
Außer diesen großen norddeutschen Tiefebenen finden wir in Deutschland
noch am Rhein, unterhalb Basel bis Mainz, ein kleineres Tiesland, die sog.
mittelrheinische Tiefebene. Sie ist östlich vom Schwarzwald und Oden-
wald und westlich von den Vogesen begrenzt. Es ist eine 3—6 Meilen breite,
wohlangebaute, fruchtbare Ebene.
Auch die österreichische Tiefebene zu beiden Seiten der Donau und
an der March, nördlich von den Alpen und südlich von dem Mittelgebirgslande
begrenzt, zwar nicht eigentlich zu Deutschland gehörig, ist ein fruchtbares
Gebiet. Das dazu gehörende Marchfeld ist sogar eine der kornreichsten
Gegenden von ganz Europa.
§. 3. Die Gebirge Deutschlands kann man in zwei Theile zerlegen. Der
südliche Theil umfasst d"as deutsche Alpenland und der nördliche die sog.
deutschen Mittelgebirge.
Das deutsche Alpenland ist ein Theil des großen südeuropäischen
Alpenlandes, welches sich vom Busen von Genua bis zur ungarischen Ties-
ebene erstreckt. Die europäischen Alpen sind das Hauptgebirge unseres Erdtheils
und nehmen einen Flächenraum von ca. 4800 ^Meilen ein. Sie bilden einen
Bogen, vom Mittelmeere im Westen bis jenseit des adriatischen Meeres, von
150 Meilen Länge, und ihre größte Breite von Süden nach Norden beläuft sich
aus 40 Meilen.
Im Süden fallen die Alpen steil ab in die lombardische Tiefebene, im
Norden dagegen gehen sie in verschiedene Hochebenen über.
Die Schneeregion der Alpen beginnt im Norden in einer Höhe von
2 400 m, im Süden 2 800 m. Die vielen Berge, welche über diese Höhe hin-
ausliegen, sind also das ganze Jahr hindurch mit Schnee bedeckt. Hier finden
sich jene merkwürdigen ^Eisfelder und Gletscher, welche oft wegen
verborgener Risse und Spalten gefährlich zu überschreiten sind, wenn eine
trügerische Schneedecke diese ungeheuren Zerklüftungen den Augen des Wanderers
verbirgt. Diese Gletscher und Eisfelder sind zugleich die reichsten Vorräte
des reinsten Wassers, welches in tausend Bächlein ihnen entströmt, oft
brausend und tosend hinabstürzt und zahlreiche kleine oder größere Alpenseen
bildet.
Während in dem Hochgebirge riesige Felsenmassen mit gewölbtem Kuppel-
dache oder wie Nadeln in die Wolken stechen, breiten sich in den Vorbergen und
niedrigen Thellen des Gebirges fruchtbare und anmuthige Thäler aus, die
neben dem Gletschereise mit zierlichen Alpenblumen und frischem Rasen
geschmückt find.
Dietlein, Leitfaden. Ii. Auflage. 2
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße]]
TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Dietlein
Extrahierte Ortsnamen: Steinkohlen- Braunschweig Sachsen Schlesien Pommern Deutschland Rhein Basel Mainz Schwarzwald Donau Deutschland Europa Deutschlands Genua
§• 8. 21
wilde Dreisamthal. An den Abhängen nach dem Rheinthale zu wachsen
süße Trauben, edle Kastanien, mächtige Nufsbäume und sogar Mandeln. Im
Gebirge selbst gedeihen kaum Kirschen, Hafer und Kartoffeln. Die schlanken
Tannen und Fichten werden besonders auch zu Mastbäumen für Seeschiffe
benutzt. Die schwarzwälder Uhren, Holzschnitzereien und Strohhüte sind in
aller Welt bekannt. Auch findet man Glashütten, Hammerwerke, Pech- und
Theersiedereien dort.
Die Schwarzwälder sind ein kräftiges, biederes Volk von Hirten, Holzhauern,
Flößern und Ackerbauern, das alte Sitte und alte Kühnheit erhalten hat.
Nördlich vom Schwarzwald, zwischen Rhein, Main und Neckar, befindet
sich der Odenwald. Während der westliche fruchtbare Theil des Gebirges gut
angebauten Boden und wohlhabende Bewohner hat, herrscht in dem unfrucht-
baren östlichen Haupttheile des Gebirges unter den Bewohnern Armut und Roth.
Die eine Hälfte des Gebirges ist mit Wald bedeckt, in dem sich viele
Kohlenmeilereien befinden.
Die langen Thäler haben meist forellenreiche Bäche. Die höchsten Berge
sind der Katzenbuckel, 628 m und der durch seine herrliche Aussicht ausge-
zeichnete 520 m hohe Melibokus. Die Bergstraße, ein Gebirgswall am
westlichen Abhange von Heidelberg nach Darmstadt führend, ist reich an Obst-
und Nufshainen.
Die eigentlichen Odenwäldler sind ein fleißiger, kräftiger, kerniger Volks-
stamm von einfacher Lebensweise.
Der schwäbische Iura (Alp), zwischen Neckar und Donau bis zur Altmühl
nach Nordosten ziehend, ist ein Plateaugebirge mit unregelmäßigen Er-
höhungen und flachen Vertiefungen. Die meisten Spitzen erheben sich kaum
60 in "über die Hochfläche des Gebirges. Der schönste Theil der Alp ist der
nordwestliche, wo die Felsen beinahe senkrecht herabfallen. Schöne Burgruinen
und Bergschlösser zieren diesen Theil des an vielen Stellen kahlen und wasser-
armen Gebirges. Nur stellenweise finden sich Laub- und Nadelhölzer. Die
höchsten Punkte, meist mit schönen Burgen besetzt, sind der Hohenstaufen 600 rn
die Limburg, Achalm, Urach, Hohenzollern 855 m u. a.
Als Fortsetzung des schwäbischen Jura nach Nordosten gilt der fränkische
Iura, welcher bis zum Main reicht. Auch dieses Gebirge ist eine breite Hoch-
fläche, die, gipfelarm, im Innern stark geklüftete Höhlen zeigt. Ein schöner,
wilder, romantischer und doch auch lieblicher Theil ist die sogenannte fränkische
Schweiz in der Nähe von Forchheim. Die merkwürdigsten Höhlen sind die
von Müggendorf und Gailenreuth und besonders die Kappshöhle, in der sich
sonderbare Tropfsteingebilde und Ueberreste von urweltlichen Thieren, als Büren,
Löwen, Hyänen u. f. w. vorfinden.
Unmittelbar nördlich von diesem Gebirgszuge befindet sich fast in der Mitte
von Deutschland das Fichtelgebirge, eine isolierte, kleine, 5 Meilen lange und
4 Meilen breite Gruppe bewaldeter Bergkuppen auf einer Hochebene. Hier
find die Quellen des Main, der Saale, der Eger und der Naab, welche "den
Flussgebieten der Elbe, der Donau und des Rheins zufließen.
Die höchsten Kuppen sind der Schneeberg und der Ochsenkopf, beide
über 1000 in hoch.
Das gut bewässerte Gebirge hat schöne Thäler und gewährt von seinen
hohen Bergen herrliche Aussichten. Hierund da sieht man gewaltige, freistehende
Felsenmassen und Mld durcheinander geworfene und aufgetürmte Steinkolosse,
die dem Gebirge einen wilden Charakter verleihen. Die Bewohner sind
fleißige, ehrliche, derbe Naturen, die theils in den Hütten- und Hammerwerken
Beschäftigung finden, theils auch vom Ackerbau und in den kleinen Städten von
allerlei Gebirgsindnstrie leben. Im ganzen ist das Gebirge ziemlich reich bevölkert.
Umgeben von dem vorgenannten und einigen anderen Gebirgen befindet
sich nördlich von der Donau die fränkisch-schwäbische Terrasse, ein zum Theil
liebliches, fruchtbares Hügelland, welches in dem S teigerwalde am l. Main-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus]]
Extrahierte Personennamen: Roth
Extrahierte Ortsnamen: Rheinthale Hammerwerke Schwarzwald Rhein Main Odenwald Heidelberg Darmstadt Donau Limburg Main Forchheim Deutschland Main Eger Donau Rheins Donau
Deutschland und Ungarn bildet. Die kleinen Karpathen erheben sich nicht über
630 m und sind wie die Beskiden waldig.
Südlich von dem Tatra ziehen sich in mehreren Ketten
4) das ungarische Erzgebirge, welches nach der Donau zu immer niedriger
wird. Das Gebirge erreicht in einzelnen Kegeln eine Höhe von 1900 m. Äer
Name deutet schon auf den Erzreichthum. Dem Erzgebirge gegenüber auf dem
rechten User der Donau befindet sich der niedrige Bakony-Töald.
5) Das karpathische Waldgebirge, ein langer, plateauartiger, waldiger
Damm verbindet den Tatra mit dem siebenbürgischen Berglande. Gegen Norden
und Nordosten fällt das Gebirge in das ca. 314 m hohe galizische Plateau
herab. Trotz seiner vielen Quertäler hat das kaum 1000 in hohe Gebirge
keine gangbaren Pässe.
6) Das Hochland von Siebenbürgen ist ein viereckiges Hochplateau, welches
von mehreren Hügelketten durchzogen und östlich und südlich von den trans-
sylvanischen Alpen und westlich und nördlich von dem siebenbürgischen Erz-
gebirge umgeben ist.
Während der Ost- und Nordrand nicht viel über 1700 m emporsteigt,
erreichen die südlichen transsylvanischen Alpen in einzelnen Spitzen eine
Höhe von 2200 m). Die Aluta, ein Nebensluss der Donau, durchbricht beim
Rothen-Turm-Pass den Südrand des Gebirges. Der Abfall des
Gebirges nach Osten und Süden ist steil, während die Südwest - Ecke in dem,
an Erzen und Steinkohlen reichen Banater Gebirge bis an die Donau
herantritt.
Der ganze Saum der Karpathen ist ein metallr^iches Gebirge. Im
ungarischen Erzgebirge das meiste Gold in Europa und am Nord- und Süd-
abhange reiche Salzlager.
Das Tiefland Oesterreichs beginnt oberhalb Wiens zu beiden
Seiten der Donau und setzt sich fort bis nach der Türkei.
1) Die österreichische Tiefebene mit dem Marchfeld reicht von Wien bis
nach Preßburg im Osten und bis an das mährische Bergland im Norden und
Nordwesten. Das Marchfeld ist eine kornreiche Ebene und geschichtlich durch
seine Schlachtfelder berühmt.
2. Die kleine oder oberungarische Tiefebene liegt zu beiden Seiten der
Donau, eingeschlossen von den Ausläufern der Alpen und der Karpathen. Sie
scheint früher ein großer Binnensee gewesen zu sein, bis sich die Donau einen
Durchbruch bahnte. Der seichte Neusiedl er-See scheint ein Ueberrest
jener Zeit zu sein. Das Land ist sehr fruchtbar und wie ein Garten mit
Bäumen, Obst und Wein bepflanzt. Sehr üppig ist die Vegetation auf den
Donau-Jnfeln und insbesondere aus der Insel Schütt. Unterhalb des Strom-
durchbruchs bei Weizen öffnet sich
3. die sast zehnmal größere unterungarische Ebene, welche, wenn wir
nach dem tiefen Plattensee schließen dürfen, ebenfalls in grauer Vorzeit
ein gewaltiges Seebecken war. Die Donau scheidet diese Ebene in zwei ungleiche
Hälften, von denen die westliche neben wenigem Sumpf- und Steppenland in
wellenförmiger Erhebung und Senkung reiche Getreidefluren, Weinberge, Wälder
und Wiesen darbietet. 'Die östliche Hälfte dagegen ist völlig eben, hat unab-
sehbare Steppen, Moore, Flugsandstrecken, dann wieder arme traurige Heide-
strecken neben fruchtbaren Aeckern, Weinhügeln, Tabaksfeldern u. s.w. Zwischen
Donau und Theiß, die ca. 50 Meilen parallel laufen, befindet sich_ das Land
der Pußten. Feinkörniger Sand, hie und da mit Muschelbruchstücken ver-
mischt, liegt stellenweise 4—5 m tief. Große Strecken liegen ganz nackt und
öde, da treiben der fliegende Sand und der Wind ihr Spiel. Die Pußten
sind völlig bäum- und wasserlos: selten ein Gebüsch, noch seltener ein zur
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]
Extrahierte Personennamen: Moore
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Donau Donau Donau Donau Europa Oesterreichs Donau Wien Preßburg Donau Karpathen Donau-Jnfeln Donau
Iv. Kursus.
Deutschland und die Oesterreichischen Staaten.
l. Deutschland im allgemeinen.
(Vgl. Iii. Kursus, §§. 7—11).
§. 1. Lage. Deutschland, unser größeres Vaterland, bildet ziemlich
die Mitte von Europa und erstreckt sich in einer Breite von 130 Meilen von
Dudenhofen im Westen bis zur Südspitze Schlesiens im Osten und in einer
Länge von 110 Meilen von Schleswig bis an den Bodensee.
Die Flächenbeschaffenheit Deutschlands vereinigtallemöglichenformen
m sich: Im Norden befindet sich hauptsächlich Tiefland, in der Mitte
Gebirgs- und Hügelland und Hochebenen, und im Süden ragt das hohe
Alpengebirge mit seinen Schneegipfeln empor.
ß. 2. Tiefebenen. Die größte Tiefebene Deutschlands ist die ger-
manische Tiefebene, begrenzt im Norden von der Nordsee und der Ostsee;
im Osten hängt sie mit der farmatifchen und im Westen mit der sranzösis chen
Tiefebene zusammen. Im Süden grenzt sie an die sudetischen, sächsischen,
thüringischen und Wefer-Gebirge. Während im Westen die Gebirge weit hin-
einragen, wird sie nach Osten zu bedeutend breiter. Man theilt dies ganze
Tiesland in zwei Theile, einen östlichen und einen westlichen, deren Grenze die
Weser ist. Der westliche Theil besteht größtentheils aus sumpfigen, auch
sandigen Strecken und aus Heideland. Doch gibt es auch sehr fruchtbare fette
Marschländer daselbst, besonders die Gegenden an der Nordsee und zwischen
dem Haarstrang und der Lippe. Eigentlich öde Strecken sind mit Ausnahme
der Moorgruben im Westen in diesen: Tieflande nicht aufzuweisen; neben dem
Ackerbau treibt man Viehzucht, in den Heideländern auch Bienenzucht.
Der östliche Theil der norddeutschen Tiefebene wird durch zwei dieselbe
von Westen nach Osten durchziehende niedrige Landrücken in drei Theile
geschieden. Der eine dieser Landrücken beginnt zwischen Aller und Elbe und
enthält die fog. Lüneburger Heide, eine sandige, meist mit Heidekraut
bedeckte Steppe; die Heidschnucken, eine langhaarige, eigenthümliche Art Schafe
(600 000 Stück), gedeihen hier gut; auch ist die Bienenzucht in der Heide
bedeutend. „Die Dörfer der Heide bilden mit ihren Gärten und Wiesen, mit
ihrer Einfassung von Baumgruppen freundliche Oasen. Die Bewohner sind auf
die 3 Hauptprodukte der Heide: Schafe, Buchweizen und Honig angewiesen."
Dieser Landrücken setzt sich zwischen Elbe und Oder noch bis in die Gegend
von Sorau und Grüneberg in Schlesien unter dem Namen Flämings fort.
Mit Ausnahme der Gegend von Grüneberg, wo Wein gebaut wird, ist der
Fläming größtentheils nur spärlich angebaut, nur hie und da mit Nadelholz
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Europa Schlesiens Schleswig Deutschlands Deutschlands Nordsee Ostsee Nordsee Heide Schlesien Grüneberg
§. 39. 179
duktenreiche, aber für Europäer ungesunde, mehrere Meilen breite Küsten-
Ebene über.
Unter dem 21.° nördl. Breite theilt sich die Cordillere in drei Gebirgs-
ketten, von denen der mittlere Zug sich vom 37. 0 nördl. Breite unter dem
Namen Rocky-Mountains- oder Felsengebirge nach Norden fortzieht.
Dieses aus mehreren Parallelketten bestehende Gebirge steigt von 1900—4700 in
Höhe und trägt eine große Zahl von Schneegipfeln. Vom 53. ° nördl. Breite
senkt sich das Gebirge wieder und endigt am Eismeere nur 600 m hoch.
Westlich vom Felsengebirge dehnt sich abermals ein Plateau aus, das
von Neuspanien. Von diesem Tafellande zweigen sich westlich unter ver-
schiedenen Namen kleinere Gebirge ab. Den bedeutendsten dieser Züge bilden
die Seealpen, welche in Californien beginnen und als mächtiger Wall bis
Alaschka die Küste begleiten. Berge, oft vulkanischer Natur, von 4700—5340 m
Höhe befinden sich auf dieser Kette.
Die charakteristischen Kennzeichen des Anden-Gebirges sind „die unge-
heure Meridianausdehnung bei verhältnismäßig geringer Breite, die Theilung
der Parallelketten, welche durch großartige Knoten züsammengeschürzt werden,
um wieder auseinander zu laufen, die Mannigfaltigkeit der eingeschlossenen
tochländer, der steile Abfall nach Westen, die seltenen Pässe, die engen
chluchten und der Reichthum an edlen Metallen. Groß ist auch die Menge
der Vulkane, welche den großen Oeean wie ungeheure Feuer- und Leuchttürme
begrenzen." Man kennt 56 Vulkane, von denen noch 26 thätig sind.
Die Niedern Abhänge der südamerikanischen Cordilleren sind mit der ge-
wöhnlichen tropischen Vegetation bekleidet. In der Niedern Region der Pass-
höhe treten unsere Eichen auf, von Nadelhölzern und Wachspalmen begleitet.
Bis 4600 in werden noch mehrere Gefäßpflanzen gefunden. Wo die Pflanzen-
weit ihr Ende erreicht hat, hört nach und nach alles Leben auf. Nur hier und
da taucht die freundliche Gestalt eines Alpenhirsches, oder das kaninchenartige
Chinchilla, oder der Fuchs der Anden auf, der sich ein Rebhuhn in diese Höhen
sucht. Aus dem Reiche der Vögel sieht man noch die raubsüchtigen Falken,
scheue Wasservögel der Andenseen, braungesprenkelte Spechte mit gelbem Bauche,
und „über dem Ganzen beschreibt majestätisch wie alle Geier, seine Verwandten,
in zierlichen Spiralen seine Kreise der Kondor", welcher unter dem Aequator
die Höhe von 4—6000 m am liebsten zu seinem Aufenthalte wählt.
B. Die isolierten Gebirge Amerikas gehören ihrer Erhebung nach
zu dem Mittelgebirgsland und sind ohne Vulkane. Diese 6 Nebengebirge sind
I. In Südamerika.
1. Das Bergland von Brasilien, ein 50000 ^Meilen großes, be-
sonders an der Küste mit vielen einzelnen von Norden nach Süden streichenden
Bergketten besetztes, 628 in hohes Plateau. Das Gebirge ist reich an Erzen
und Edelsteinen.
2. Das Hochland von Guyana oder Sierra Parime besteht aus
einer Reihe von Parallelketten und Tafelländern in nordwestlicher Richtung
zwischen den Unterläufen des Orinoko und Amazonenstroms. Die höchsten
Spitzen erreichen eine Höhe von 2500—2800 in.
3. Die Sierra Newada oder Santa Mara ist ein kleines Massen-
gebirge, welches von der Küste des caraibischen Meeres steil emporsteigt. Drei
Gipfel erreichen eine Höhe von über 5000 in.
4. Das Küstengebirge von Venezuela steht durch ein 6—800 in
hohes Plateau mit der Cordillere von Neugranada in Verbindung und fällt
steil in's Meer. Einige Spitzen sind Vulkane.
12"-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Personennamen: Neugranada
Extrahierte Ortsnamen: Californien Amerikas Südamerika Brasilien Guyana Venezuela
455
und Saatfelder umkränzen das nordwestliche Ufer. Aus den Büschen ertönt das
Lied der Drossel und Nachtigall und aus den Felsenhöhlen von Magdala die
Stimme der wilden Taube.
In diesem gesegneten Seethale drängte stch sonst eine unermeßliche Volks-
menge im rührigsten Verkehre. Blühende Städte und Flecken, wie Capernaum,
Chorazin, Bethsaida, Magdala, Liberias sammt ihren reizvollen Gärten, Fel-
dern und Obsthainen umgürteten den See. Gegen zwölfhundert Fischer fanden
hier ihre Nahrung; drittehalbhundert Fahrzeuge durchkreuzten den Wasserspiegel.
Hier war der heitere, gesegnete Schauplatz der Wirksamkeit des Herrn. Hier
erlaö er sich die tüchtigsten seiner Apostel; hier und im ganzen Umkreise dieser
Gestade predigte er von dem Reiche Gottes und seiner Gerechtigkeit; hier heilte
er Viele, die von Krankheit und Seuche geplaget waren.
Aber von Capernaum, „die bis in den Himmel erhoben war," von
Chorazin und Bethsaida, den Städten, „in welchen am meisten Seiner
Thaten geschehen und hatten sich doch nicht gebessert," ist keine Spur mehr zu
finden, als wären sie „bis in die Hölle hinunter gestoßen." Die Wälder und
Weingärten sind von den Hügeln verschwunden; Palmen-, Feigen-und Oliven«
bäume stehen nur noch vereinzelt umher.
Dicht am See auf einer schmalen Ebene, fünf Viertelstunden von Mag-
dala, von wannen Maria Magdalena stammte, liegt Liberias, welches He-
rodes Antipas erbauete. Heut ist die Stadt klein und unansehnlich und liegt
halb in Trümmern. — Von dem Slldende des See's Liberias beginnt das
Jordanthal, welches sich 25 Stunden weit, bis zum todten Meere hin, absenkt.
Zu beiden Seiten wird es von felsigen Kalkgebirgen begleitet. Die hohen
Wände des Thales drängen die Sonnenhitze in ihm zusammen und wehren den
kühlenden Westwinden den Zutritt. Das Wasser des Flusses ist trübe und geht
in rascher, aber geräuschloser Strömung. Im Sommer ist der Fluß seicht;
aber im Frühling wächst er an Tiefe und reißender Schnelle. Seine Ufer sind
dicht mit Buschwerk besetzt, mit Weiden, Pappeln, Schlingpflanzen, reiterhohem
Schilfrohr. In diesem Dickicht hausen Vögel, Hasen, wilde Schweine, Schakals,
Luchse, Leoparden, vormals auch wohl Löwen. An den Jordan heran tritt die
berühmte Ebene von Jericho, einst geschmückt mit Palmenwäldern, Zucker-
rohr, Rosenhecken und Balsamgärten, heut dürr und öde. Daneben liegt die
Wüste von Jericho, ein rauhes Gewirr von Berg und Thal, öden Felsen-
klippen mit grausenhaften Abgründen, Klüften und Höhlen; der Boden ist ver-
brannt und ausgedorrt, aschenfarbig und braun und völlig nackt. Hierher ver-
setzt uns das Gleichniß vom barmherzigen Samariter. Noch heute heißt ein
" wildes, enges Thal das Mordthal. In der Wüste von Jericho hielt sich der
Herr auf, als er vom Teufel versucht ward. Der Jordan ergießt sich endlich in das
todte Meer. Im alten Testamente wird es daß Salzmeer genannt. Das
Wasser hat einen schönen, grünlichen Schein und ist ziemlich klar, hat aber einen
widerlichen, salzigen Geschmack. Es hat eine außerordentliche Hebungskraft, so
daß man sich, auch ohne schwimmen zu können, mit Leichtigkeit auf der Ober-
fläche des See's erhält. Die starke Ausdünstung aus dem Meere macht, daß
seine Salze, besonders in der Sommerzeit, an verschiedenen Theilen des Ufers sich
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Extrahierte Personennamen: Fischer Apostel Maria_Magdalena Maria
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ansetzen. Sandbänke, Inseln und Ufersteine sind mit einer Salzkruste überzogen.
Jähe Kalksteinfelsen umschließen das Meer. Eine drückende Gewitterschwüle
liegt über dem todten Meere; mindestens 6v0 Fuß tief unter dem Meeresspiegel
gelegen, von Felsenketten fast rings umschlossen, ohne den Schatten einer Wal-
düng, ohne den Zutritt kühlender Winde, ist dieser See sieben bis acht Monate
lang den brennenden Strahlen einer unumwölkten Sonne ausgesetzt. Kein Fisch
läßt sich in seiner Fluth entdecken. Kein Schiff, kein Wasiervogel durchrudert
den See; keine Muschel liegt am Gestade; kein Gebüsch, noch Gras begrünt
die Ufer und Felsen. Todtenstille ruht auf der weiten Einöde; hier ist die
Einsamkeit des Friedhofs. — Bor Zeiten lag hier das blühende Siddim, um
desien Besitz sich Lots und Abrahams Knechte stritten. Hier stand Sodom
und Gomorra; sie sind versunken, und die stumme Fluth bedeckt sie wie ein
Meer der Vergessenheit. Nur die Schrift hat ihr trauriges Andenken aufbe-
wahrt und den wild zersplitterten Felsen, die in finsterm Ernste jenes Todten-
reich umgürten, das tief erschütternde Zeugniß eingegraben: „Gott hat die
Städte Sodom und Gomorra zu Asche gemacht, umgekehrt und verdammet, damit
ein Exempel gesetzt den Gottlosen, die hernach kommen würden." (2. Petr. 2, 6.)
56. Der Sinai.
In seltsamen Umrissen, düster und drohend, steigen die Vor-
gebirge des Sinai in die Höhe, steil und wild durch einander ge-
worfen, als wollten sie jeden Zutritt zu dem innern Heiligthum
verwehren. — Das eigentliche Gebirge besteht aus Porphyr und
Granit. Von der Gluth der Sonne geschwärzt, von dem Anprall
der Gewitterstürme zerrissen, bald überhängend, bald senkrecht auf-
gerichtet, nehmen die Felsen immer wundersamere Formen an.
Ueber die rothbraunen Flächen der Granitwände sieht man hier
und dort wilde Streifen von dunkelblauer Stahlfarbe gezogen,
gleich als hätte der Blitz darin seine Feuerbahn durchlaufen, als
hätte der Finger Gottes auf diese Felsen seinen Namen geschrieben.
Die Thäler des Sinai sind zum Theil wüst und öde, mit unge-
heuren Stejnblöcken und Felsengeröll überlagert oder mit Trieb-
sand bedeckt; andere dagegen sind fruchtbar und wohlbewässert.
In den Betten der Winterftröme wächst Gebüsch und Weide ge-
nug für die Heerden eines wandernden Hirtenvolkes. — Ein Thal
besonders, welches sich durch die Bergstrecken windet, ist lieblich.
Dort blüht die vaterländische Königskerze auf sonnigen Hügeln;
hochstämmige Dattelpalmen treten am Quell gesellig zusammen;
prachtvolle Schmetterlinge gaukeln durch die klare Lust, und wäh-
rend das freigelassene Kameel des Pilgers am Ginster rupft, lockt
ihn selber ein Honiggeruch in das baumhohe Tamariskengebüsch,
an dessen Zweigen das Manna wie geronnene Thautropfen, wie
weißglänzende Perlen hängt. — Von hier aus tritt man in das
Scheikthal, welches im weiten Bogen die Nordseite des inne-
ren Gebirges umkreist und ernst und großartig bis an den Fuß
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nen, sandigen Landstrich, an dem die Wellen sich ruhiger verlau-
fen. Von Ueberschwemmungen des Meeres hat man in Palästina
keine Kunde. So bestätigt die Beschaffenheit des Meeres die
schöne Zuversicht der Weisen und Dichter des alten Bundes, daß
Gott die Macht der Meeresgewässer in ihren Grenzen erhalten
und das bewohnte Land vor ihren Uebergriffen schützen werde.
(Hiob 38, 8—11.) —
2. Der Libanon.
Der Libanon, dessen Name so viel als weißer Berg bedeutet, besteht aus
weißlichem Kalkstein, in welchem man auch Muscheln und Versteinerungen von
Fischen der Vorzeit findet. Sein Gipfel liegt 10,000 Fuß hoch und ist mit
der Schneedecke eines ewigen Winters umgeben, während die engen Schluchten
seiner unteren Thäler die Gluth der Sommersonne gefangen halten. So stufen
sich auf den verschiedenen Höhenpunkten des Gebirges verschiedene Zonen ab,
und jede bringt ihre eigenthümlichen Erzeugnifie: unten Getreide in Ueberfluß;
in der Mitte der heitere Anblick immer grüner Bäume, Gärten mit den schön-
sten Früchten, eine milde Luft und reiche Bewässerung; oben das unbewohn-
bare Gebiet der Wolken und des Eises.
Vor Allem finden wir die Cedern dieses Gebirges in der heiligen Schrift
bewundert und gepriesen, sie, „die der Herr gepflanzt hat" (Ps. 104, 16). Lies
Hesek. 31, 3 — 9. — Zu den schönsten Werken des Alterthums wurden diese
edlen Bäume verwendet. Die lyrischen Schiffe trugen Masten von Cedernbäu-
men; in Kisten aus ihrem eisenfesten, wohlriechenden Holze führten die lyrischen
Kaufleute ihre Purpurgewänder, ihre seidenen und gestickten Tücher auf die
Märkte; aus Cedern baute sich David einen Palast auf Zion (2. Sam. 5, 11);
Cedern des Libanon erbat sich Salomo von Hiram, dem Könige von Tyrus,
für den prachtvollen Ausbau des Tempels zu Jerusalem. (1. Kön. 5.) Heut
stehen etwa noch 400 Stämme ans dem Libanon. In einem weiten, kefselför-
migeu Thale erheben sich diese stolzen, weitschattigen Nadelbäume, die ihre
Wipfel wie Pyramiden gen Himmel strecken. Die stärkste der Cedern hat 40 Fuß
im Umfange; die Zweige der größten unter ihnen sind 111 Fuß ausgebreitet,
und ihre Höhe beträgt 90 Fuß. — Gegen Osten fällt das Gebirge in ein wei-
tes, fruchtbares Thal ab, welches Cölesyrien d. i. das hohle, zwischen Bergen
gelegene Syrien genannt wird. Jenseits des Thales steigt der Antilibanon
steil empor. Sein höchster Gipfel heißt der Hermon, von deffen mit ewigem
Eis bedeckter Spitze sich lange, schmale Gletscherstreifen an den Seiten herab-
ziehen. Er ist die Nordgrenze des gelobten Landes.
3. Haliläa.
Am südlichen Abhange des Libanon liegt Galiläa. Es wird
im Osten begrenzt durch den Jordan und den See Genezareth,
im Süden durch Samarien, im Westen durch das phönizische
Küstenland. Es ist ein wasser- und waldreiches, mit Hügelwellen
durchzogenes Hochland, welches sich nach dem Mittelmeere hin all-
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Extrahierte Personennamen: Hesek David David Salomo_von_Hiram Haliläa Galiläa
Extrahierte Ortsnamen: Palästina Tyrus Jerusalem Jordan Samarien