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681. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 373

1859 - Lübeck : Rohden
Xx. §. 6. Uebcrtragung der Kaiserkrone an Otto den Großen. 373 — standen an der Spitze der schamlosesten Gottlosigkeiten. Mönche und Aebte, Priester und Bischöfe, ja die Päpste gar finden wir in grie- chischem Schmuck, singend und trinkend hinter der üppigen Tafel, bei lüsternen Tänzen, oder auf der Jagd fluchend und johlend, oder in die politischen Ränke vertieft, und mit Trug und Lüge sich gegenseitig über- bietend. Die Bibel, das Gotteswort, war vergessen. Die altheidnischen Dichter mit ihren Unfläthereien waren wieder an der Tagesordnung; von kirchlichem Leben keine Spur; nur die äußerlichen Werke wurden noch gefordert und geleistet. Wir müssen zur Ehre Christi hinzufügen, daß es auch damals nicht und niemals an aufrichtigen Jüngern, an wahrhaftigen Gliedern und Erben des Himmelreichs gefehlt hat; auch nicht auf dem Vischofsstuhl (Ratherius von Verona, Atto von Vercelli). Aber unter den Päpsten dürfen wir sie nicht suchen. In Rom führte die berüchtigte T h eod ora, aus hochadeligem Geschlecht und mit den tuscischen Markgrafen verwandt, mit ihren beiden bureri- schen Töchtern Marozia und Theodora das Regiment. Mit ihren Vuhlkünsten hielten sie die Häupter aller Parteien gefesselt und setzten die Päpste nach ihrem Gefallen ab und ein; nicht einmal oder zweimal, nein 50 Jahre hindurch. Erst kam der schändliche Buhle der Marozia auf den päpstlichen Stuhl: Sergius Iii. (004—9 i 1), dann der Buhle der The o d or a: der schon genannte Johann X., der später im Gefäng- niß ermordet ward, als er sich von dem elenden Weibe losmachen wollte (928). Dann kam der Sohn des Sergius und der Marozia: Johann Xl. (921—926), und —» daß wir die dazwischen liegenden elenden Lasterknechte gar nicht erwähnen — ihr Großsohn Johann Xii. (956 — 963), ein Ausbund aller Lasterhaftigkeit und aller Frevel, machte in dieser schinutzigen Reihe den würdigen Schluß. Ein Glück, daß Rom so ziemlich an das äußerste Ende der damaligen Christen- heit gerückt war und die wenigsten Fremden diese Greuel gewahr wurden. §. 6. Uebcrtragung der Kaiserkrone an Otto den Großen. Als Italien in so schmählichen Verfall gerieth, erhub sich Deutsch, land soeben zu einer glänzenden Höhe. Der, tapfere und weise König Heinrich (919—936), nach ihm sein hochstrebender kriegsge- waltiger Sohn Otto (936—973) umgaben das deutsche Königthum mit einem Glanze, dessen herrlicher Schein weithin durch alle Länder der Christenheit und tief hinein in die Heidenwelt leuchtete. Die fünf Herzogthümer Sachsen, Franken, Lothringen, Schwaben und Bayern hatten sie anfangs nur durch einen losen Lehensverband zu einem Ganzen zusammengefügt, dann aber mit immer wachsender königlicher Obmacht durch festes Eingreifen und kluge Besetzung der Herzogstellen zu einem wohlgegliederten deutschen Königreiche verschmolzen. Alle widerstrebenden Großen, alle aufrührerischen Vasallen im Innern des Landes hatten sie versöhnt oder zu Boden geschlagen. Aller Orten

682. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 374

1859 - Lübeck : Rohden
374 Xx. §. 6. Übertragung der Kaiserkrone an Otto den Großen. hatten sie ihre Pfalzen, Schlösser, Burgen angelegt, ummauerte Plätze gegründet, das offene städtelose Land in trefflichen Vertheidigungszustand gesetzt und eine künftige städtische Entwicklung vorbereitet. Die furcht- bare Landplage Deutschlands, die Raubzüge der unbezwinglichen Ma- gyaren, die bis nach Bremen an der Weser, bis nach Straßburg am Rhein, ja bis nach der Loire hin alles Land mit Graus und Ent- setzen erfüllten, hatten sie durch die großen Siege bei Merseburg 933 und auf dem Lechfeld 955 für immer von Deutschlands Grenzen zu- rückgewiesen, und schon drangen die Schaaren der deutschen Ritter bis tief in das Ungarland, bis an die Theiß, und holten den Raub aus der Höhle des Räubers zurück. Das ganze heidnische Wenden- land zwischen Oder und Elbe und Saale hatten sie mit ihren Kriegs- heeren durchzogen, Markgrafen und Bischöfe eingesetzt und so den ersten Schritt getban, um auch diese Provinzen, die einst zu so herrlicher Be- deutung emporsteigen sollten, für das deutsche Vaterland zu gewinnen. An der Spitze ihrer Heere drangen sie bis in die nördlichste Spitze Jütlands und machten die Mark Schleswig zum deutschen Eigen- thum. Schon machte sich ihr Einfluß und ihr Machtgebot in Osten und Westen, in Polen und in Frankreich geltend. Aus Rußland und aus Constantinopel kamen Gesandte mit reichen Geschenken an den deutschen Hof. Konrad, der unmündige Sohn des Königs Rudolf von Burgund (911—937), war am Hofe und unter dem Schutze Otto's erzogen und hätte ohne seinen gerechten und gewaltigen Vor- mund nimmermehr sein Erbreich wiedergesehen. Berengar, Mark- graf von Jvrea, den die Italiener verjagt hatten, lebte eine Zeit lang als hülfeflehender Schützling an Otto's Hofe, gewann endlich mit deutschen Waffen sein Reich wieder und machte sich 945 zum König von Italien. Aber er mußte auch erfahren, daß ein deutscher König sich zwar der Schutzlosen annimmt, aber nie des Schützlings Frevel- thaten gutheißt oder ungestraft läßt. Denn gerade dieses Berengar's Uebermuth und Gewaltthaten in Italien waren es, welche den mäch- tigen deutschen König über die Alpen führten und die italienische Königskrone und in weiterer Entwicklung der Verhältnisse auch die römische Kaiserkrone auf das blondgelockte Haupt des großen Sachsen- fürsten setzten. Schon im Jahr 951 war Otto mit einem großen Heere über die Alpen gestiegen, um den Fürsten und Städten des nördlichen Italiens, insonderheit auch der schönen jungenwittwe des Lvth ar(Könighu g o ' s Sohn und Mitkönig von Italien ff 950), die Berengar vergewaltigt hatte, Hülse und Schutz zu bringen. Es war ihm gelungen. Er hatte

683. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 390

1859 - Lübeck : Rohden
00 Xxi. §. 1. Verbreitung neuer kirchlicher Grundsätze. als Hauptträger und Seele des ganzen Unternehmens erschien. So verwerflich uns auch Manches erscheinen mag, was er that, so war es theils in Sinn und Sitte der damaligen Zeit begründet, wie z. B. die schwere Bußübung, welche er dem lasterhaften Heinrich Iv. auferlegte, theils war es die unvermeidliche Wirkung der von Jugeuv auf einge- sogenen und in seiner ganzen Umgebung herrschenden Grundsätze. Man wird ihm kaum den Vorwurf einer persönlichen Herrfchbegier machen können, ja man findet hie und da Züge einer persönlichen Milde und Weichheit bei ihm, mit welcher dann freilich seine unerbittliche Strenge um der vermeintlichen Ehre der Kirche willen zu anderen Zeiten arg contrastirt. Auch die ganze Reihe der vor ihm herrschenden, von ihm beeinflußten Päpste haben das Zeugniß einer persönlichen Frömmigkeit, und doch gehen ste mit völliger Gewissensruhe ganz in den gleichen Wegen der Gewaltsamkeit und Rücksichtslosigkeit einher und brechen dem kühnern und entschlossenern Nachfolger die Bahn. Zwar war es schon seit dem vierten Jahrhundert Recht und Sitte gewesen, die höheren kirchlichen Aemter nur ehelosen Geistlichen zu er- theilen, und die Ehelosigkeit galt allgemein als ein Zeichen absonder- licher Heiligkeit. Qioein der sogenannten niederer Geistlichkeit war bisher das Recht der Ehe noch unbestritten geblieben. Nun aber hatten bereits alle Päpste von Leo Ix. an (1049) bis auf Alexander Ii. (1073), Greg or's unmittelbaren Vorgänger, auf das Entschiedenste er- klärt, daß kein Geistlicher ein Weib nehmen dürfe, daß alle Kinder von Geistlichen für Bastarde zu rechneir seien. Gregor Vii. drückte nun das Siegel darauf, indem er allen verheiratheten Geistlichen bei Strafe des Bannes befahl, Weib und Kinder alsobald zu verstoßen, und Jeden mit dem Bann bedrohte, der aus der Hand eines beweibten Priesters das Sacrament empfinge. Die gesammte Priesterschast sollte in einen großen, alle Welt erfüllenden Mönchsorden verwandelt werden, und aus allen irdischen Verbindungen herausgehoben mit starrem Mönchsgehor- sam blindlings dem Gebote ihrer Oberen folgen. So wurden in starrer Einseitigkeit die heiligsten Bande des Familienlebens schmählich entzwei- gerissen und eine Fluth von Thränen und Jammer über Tausende von Unschuldigen gebracht. Sodann hatte bereits Papst Nieolaus Ii., der bald nach dem Tode H einrich's Iii. den päpstlichen Stuhl bestieg (1058—61), das Gesetz erlassen, daß fortan der Papst nicht mehr vom römischen Volk und den Fürsten, sondern nur von den vornehmsten rö- mischen Geistlichen (Cardinälen) erwählt werden solle. Daran schloß sich dann folgerichtig das Gesetz, daß auch die Bischöfe und Aebte ledig- lich von ihren geistlichen Wahlcollegien erkoren werden dürften; wer aber auf andere Weise, durch Fürstengunst oder gar durch Geld und andere verwerfliche Mittel zu einem geistlichen Amt gelangt sei, der habe sich der Simonie schuldig gemacht (Apoftg. 8, 18—20) und sei so- fort abzusetzen, und jeder Fürst, der es wagen würde, einen Geistlichen in sein Amt zu setzen, verfalle dem Banne. Da es nun damals gerade die ganz allgemeine Regel war, daß alle Fürsten ihre Bischöfe und Aebte selber auswählten und einsetzten, so würden nach diesem Gesetz zieinlich alle Fürsten ohne Ausnahme dein Banne verfallen sein. Aber

684. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 376

1859 - Lübeck : Rohden
376 Xx. §. 7. Der erste Glanz des deutschen Katserthums. zum Papst machen wollten, da strafte er sie hart und eroberte Rom zum zweiten und dritten Male, zwang sie zur Unterwerfung und schickte den Benedict in die Verbannung nach Hamburg. Es war offenbar, die Kirche hatte nicht bloß einen Schirmherrn, sondern einen Oberherrn bekommen. 8. 7. Der erste Glanz des deutschen Kaiserthums. Schon lange ehe ihm die Kaiserkrone auf's Haupt gedrückt war, hatten Otto's Bewunderer ihn als Kaiser begrüßt und geehrt. Schon seinem Vater Heinrich war nach seinem großen Siege über die Un- garn solche Ehre widerfahren, wie vielmehr dem großem Sohne, der schon lange die vollständige kaiserliche Gewalt geübt, auch da er nur noch den Titel eines deutschen Königs trug. Jetzt aber, mit der kaiserlichen Krone geschmückt, erschien er wirklich als der Mittelpunkt der ganzen abendländischen Christenheit. Frankreich, wo die letzten absterbenden Sprößlinge der Karolinger sich nur noch durch Otto's großmüthigen Beistand neben dem aufstrebenden Herzogsgeschlecht der Capetingerodo, Robert und Hugo behaupteten, war sammt dem burgundischen Reiche eigentlich nur eine Provinz des deutschen, oder wie es damals noch hieß, des ostfränkischen Reichs. Der erste Dänen- könig, der sich taufen ließ, erklärte sich selbst für einen Vasallen des Kaisers, und die neueingesetzten schleswigschen und dänischen Bischöfe wurden vorerst unter den deutschen Erzbischof von Hamburg und Bremen gestellt. Zwar England hielt sich noch fern. Aber in den skandinavischen Reichen bildete sich eben damals eine immer mehr erstarkende christliche Partei, welche in dem Kaiser ihren natürlichen Beschützer und Fürsprecher sah. Fern aus dem russischen Reich der Waräger kamen von Rurik's Geschlecht Boten an den deutschen Kai- ser und baten um christliche Unterweisung, und die ersten Regungen des Chriftenthums am russischen Hofe waren durch deutsche vom Kai- ser gesandte Missionare hervorgerufen oder gepflegt (wiewohl später diese Verbindung Rußlands mit dem Abendlande wieder zerrissen wurde). Die alten Feinde Otto's und Plagegeister der Christenheit, die Ma- gyaren, waren seit 935 von Otto und seinem Bruder Heinrich ge- nöthigt worden, nicht bloß sich ruhigen und friedlichen Beschäftigungen in ihrem schönen Ungarlande hinzugeben, sondern auch christliche Pre- diger unter sich zu dulden. Böhmen und Polen hatten das Christenthum angenommen (S. 358) und sich unter die Oberhoheit des deutschen Kaisers gestellt. In Prag und Posen waren Biöthümer errichtet, eben so in den eroberten Wendenlanden zu Brandenburg und Havelberg,

685. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 392

1859 - Lübeck : Rohden
392 Xxi. §. 2. Kampf des Papstthums wider die kaiserliche Obergewalt. und gewannen die Herrschaft durch alle Länder. Was hals es dem Kaiser, daß er schon seit 1080 einen andern Papst aufgestellt hatte, Clemens Hl. (h 1100). Solch ein Geschöpf kaiserlicher Willkür fand jetzt nirgend mehr Anerkennung, mochte er auch unter dem Schutz kaiserlicher Heere auf den Stubl in Rom sich setzen. Die von Gregor's Partei erwählten Päpste Victor M. (1085—87), Ur- banuö Ii. (1088 — 99) und Paschatis ll. (1099—1118), ob sie auch als heimathlose Flüchtlinge umherirren mußten, zogen dennoch allmälig die ganze Christenheit auf ihre Seite. Der weltgeschichtliche Anstoß zu der gewaltigsten, folgenreichsten Unternehmung, von der gleich weiter die Rede sein wird, ging von ihnen aus und stellte sie so hoch über den Kaiser und alle Fürsten, daß es als Thorheit erschei- nen mußte, noch weitere kaiserliche Gegenpäpste gegen sie aufzustellen. Auch half es dem Kaiser nicht, daß er in Deutschland allmälig alle seine Gegner überwältigte. Die Päpste, die den Bannfluch über ihn erneuert hatten, reizten erst seinen ältern Sohn Konrad (1093 bis 1102), darnach auch den jüngern Sohn Heinrich V. (110-1) zum Abfall von dem Vater, bis der tiefgebeugte Greis endlich dem Kum- mer und den Waffen seines eignen Sohnes unterlag. Der Kampf mit den Päpsten dauerte übrigens auch noch nach seinem Hinscheiden fort, bis sich endlich Heinrich V. (1100—25) zu bedeutenden Zu- geständnissen herbeiließ, worauf dessen Nachfolger Lothar von Sachsen (1125—37) den Forderungen der Päpste und der Bischöfe noch weiter nachgab. Heinrich V., der den Streit mit den Päpsten um das Recht der Investitur fortsetzte und zu einem vorläufigen Abschluß brachte, war zwar ein kluger, entschlossener, thätiger Mann, aber hart, habsüch- tig, treulos und ohne alle sittliche Haltung. Durch die Empörung gegen seinen Vater hatte der leichtsinnige, damals dreiundzwanzigjährige Jüngling sich selbst nicht bloß um die Achtung aller ehrenwerthen Gemüther gebracht, sondern auch eine beständige Anklage in seinem Innern erweckt, die ihm die Ruhe des Herzens und die Freudigkeit des Wirkens raubte. Oder wäre vielleicht die Zustimmung der Kirche zu seinem Meineid und Aufstand wider seinen kaiserlichen Vater schon hinreichend gewesen, um die Stimme des Gewissens zum Schweigen zu bringen? Die Strafe seines Undanks empfing er reichlich. Wie er gegen seinen Va- ter sich empört hatte, so empörten sich gegen ihn immer und immer wieder seine Unterthanen, und kinderlos mußte er im Beginn des kräf- tigsten Mannesalters von hinnen fahren. Im Streit wider das Papst- thum dagegen hatte er bessere Erfolge als sein Vater. Denn ihm stand kein Gregor Vii., kein Urban Ii. gegenüber, sondern der milde, schwankende und nachgiebige Paschalis Ii., der wirklich am liebsten gesehen hätte, daß die gesammte Geistlichkeit allen ihren weltlichen Be-

686. Leitfaden der Weltgeschichte für die höheren Classen evangelischer Gymnasien und Realschulen, sowie zum Privatgebrauch für Lehrer und für Gebildete überhaupt - S. 378

1859 - Lübeck : Rohden
378 Xx. §. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. einer kirchlichen Zucht und Sittenstrenge, zu theologischer Gelehrsam- keit, zu treuer Wahrnehmung ihrer Kirchenämter zurücksührte. Ueberall wurden Versuche gemacht, den Clerus sammt den Klöstern zu reformi- ren. Strengere Regeln wurden aufgestellt, neue geistliche Stiftungen erfüllten das ganze Land, neue Kirchen und Klöster erhoben stch aller Orten, und Alle schauten auf den Kaiser, auf seine fromme Mutter und Gemahlin mit aufrichtiger Hochachtung und unbegrenzter Verehrung. Es war die überall hervorleuchtende, Alles mit sich fortreißende Persön- lichkeit des großen Kaisers, die ihn nicht bloß über alle Fürsten und Könige, sondern auch über die gesammte Geistlichkeit und über den Papst selber zu einer früher nie geahnten Höhe emporhob. 8. 8. Verdunkelung des Glanzes unter den letzten Ottonen. » Alle diese Herrlichkeit und Größe beruhte, wir wiederholen es, nächst Gottes Segen zumeist auf der Persönlichkeit, der Klugheit und Thatkraft der beiden ersten Herrscher aus dem sächsischen Geschlecht. Wie nun aber, wenn diesen gewaltigen Männern Schwächlinge folg- teit? Man darf nicht sagen, daß das wirklich der Fall gewesen ist. Des großen Otto Sohn und Enkel bewiesen sich ihres Ursprungs würdig. Auch ihre Seele war erfüllt von hohen Entwürfen, auch sie dürsteten nach herrlichen Thaten, aber — sie kamen nicht über das Jünglingsalter hinaus. Fast noch Knabe bestieg Otto Ii. (973 biö 983) den ruhmreichen Thron seines Vaters, und schnell merkte die Christenheit wie die Heidenwelt, daß nicht mehr die straffe Hand des großen Helden die Zügel des Regiments hielt. Ueberall Aufruhr, Abfall und Empörung. Zwar es gelang dem heranreifenden Jüng- ling, die aufständischen Großen seines Reichs und die rebellischen Hei- denfürsten im Norden und Osten noch einmal wieder zu bändigen. Auch die Römer und Lombarden mußten sich abermals vor ihm beu- gen. Aber jetzt, da er seinen Flug weiter nehmen, da er den Grie« chen und Arabern das südliche Italien und Sicilien entreißen wollte, zeigte sich'ö, daß er solcher Aufgabe doch noch nicht gewachsen war. Eine schwere Niederlage erlitt er durch die Saracenen und Kummer und Klima machten schon im 28. Jahre seinem Leben in Italien ein Ende. Und nun saß ein vierjähriges Kind auf dem höchsten Throne der Christenheit, schon gekrönt und gesalbt, ehe die Kunde von des Vaters frühzeitigem Tode nach Deutschland kam. Sofort, es konnte ja kaum anders sein, entstanden neue Unruhen. Viele Hände griffen nach der vormundschaftlichen Negierung. Am Ende gewann sie die kluge Griechin Theophano, des jungen Königs Mutter, und nach ihrem Tode (991) die Großmutter Adelheid, Otto's des Großen
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