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TM Hauptwörter (50): [T35: [Preußen Königreich Bayern Sachsen Staat Hannover Baden König Provinz Land], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T32: [Vgl Stadt Aufl Frankreich fig Maas Sch. Einw. Vergl Festung]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T92: [Vgl Aufl fig Vergl Sch. Liv Sept Aug Iii Geb], T55: [Friedrich Kaiser Kurfürst Herzog Sachsen Johann Karl Land Bayern Wilhelm]]
Ermlungeu
fr den
ersten Geschichtsunterricht.
Auf Grund der preuischen Bestimmungen
fr hhere Mdchenschulen
bearbeitet von
Dr. Martin Jris.
Ausgabe B: Aus der deutschen Geschichte.
Mit 1 Karte von Deutschland und 58 Abbildungen.
Zweite Auflage.
Preis, gebunden, 1 M. 50 Pf.
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1907.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet]]
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Inhaltsangabe.
Seite | Seite
1. Armin............ 1 22. Maximilian I.......
2. Die Nibelungen........ 3 23. Martin Luther....... . 46
3. Gudrun........... 7 24. Karl V......
4. Die Sage von Wasgenstein. . . . , 9 25. Friedrich V. von der Pfalz. . . . 49
5. Die hl. Odilia......... 9 ! 26. Wallenstein......
6. Attila......... 10 27. Gustav Adolf..... 53
7. Bonifatius........... 12 28. Ludwig Xiv..... , 53
8. Karl der Groe...... 14 29. Friedrich Vi., Burggraf von Nrn-
9. Roland.......... 17 56
10. Heinrich I.......... 17 30. Der Groe Kurfürst...... 58
11. Otto der Groe..... 18 31. Friedrich I., König in Preußen . . 63
12. Der erste Kreuzzug....... 20 32. Friedrich Wilhelm I...... 64
13. Das Rittertum....... 22 33. Friedrich Ii. der Groe .... . 66
14. Friedrich Barbarossa....... 25 34. Friedrich Wilhelm Iii....... 71
15. Konradin............ 27 35. Die Knigin Luise....... 76
16. Rudolf von Habsburg .... 28 36. Andreas Hofer....... 78
17. Wilhelm Teil und die Eidgenossen. 31 37. Wilhelm I....... 79
18. Friedrich der Schne und Ludwig 38. Die Kaiserin Augusta...... 84
von Bayern...... 34 39. Bismarck und Moltke .... 85
19. Die Städte .... 35 40. Kaiser Friedrich Iii....... 86
20. Gutenberg .... 38 41. Kaiser Wilhelm Ii........ 89
21. Kolumbus .... 41
1*
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Extrahierte Personennamen: Armin............ Maximilian_I....... Maximilian Martin_Luther Gudrun........... Gudrun Karl_V...... Karl Friedrich_V. Friedrich_V. Odilia Gustav_Adolf Gustav Adolf Ludwig_Xiv..... Ludwig Karl_der_Groe Karl Friedrich_Vi Friedrich Roland.......... Heinrich_I.......... Heinrich Otto Friedrich_I. Friedrich_I. Friedrich_Wilhelm_I...... Friedrich Wilhelm Friedrich_Ii Friedrich Friedrich_Barbarossa Friedrich Barbarossa Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Konradin Rudolf_von_Habsburg Rudolf Andreas_Hofer Wilhelm Wilhelm Friedrich Ludwig Augusta Bismarck Friedrich_Iii Friedrich Gutenberg Wilhelm Kolumbus
TM Hauptwörter (50): [T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T37: [Gott Mensch Herr Herz Leben Wort Welt Himmel Tag Hand]]
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1
1. rmin. 9 n. Chr.
Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze.
Abb. 1. Altgermanisches Gehfte.
Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt, hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei
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Schmerzen, wie seine Landsleute von Varus unterdrckt wurden, und er beschlo, sie von dem rmischen Joche zu befreien. Sein Plan wurde zwar durch den Verrter Segest, den Schwiegervater Armins, dem Varus mit-geteilt. Allein dieser wollte sich nicht warnen lassen. Mit einem Heer von drei erprobten Legionen brach er in das Land der Cherusker auf. Ungeheuer schwierig war der Marsch durch die pfadlosen Schluchten des Teutoburger Waldes. Anhaltende Regengsse hatten den Boden aus-geweicht, und die rmischen Krieger konnten kaum vorwrts kommen. Auf einmal aber brachen unter Anfhrung Armins aus allen Bschen und Ver-stecken die Deutschen hervor. In einer furchtbaren dreitgigen Schlacht wurde das rmische Heer vernichtet. Diejenigen, welche nicht erschlagen wurden, gerieten in die Gefangenschaft und wurden entweder den Gttern geopfert oder zu Sklaven gemacht. Sie muten den Acker der Sieger pflgen oder ihre Herden hten. Varus hatte sich aus Verzweiflung in sein eigenes Schwert gestrzt. Der rmische Kaiser Augustus aber soll in wildem Schmerze ausgerufen haben: Varus, Varus. gieb mir meine Legionen wieder."
Armins Tod. Traurig sind die brigen Schicksale des Siegers im Teutoburger Walde. Seine treue Gattin Thusnelda wurde von den Rmern geraubt und mit seinem Shnchen in die Gefangenschaft nach Rom geschleppt. Er sah sie niemals wieder. Er selbst fiel einer Ver-schwrung zum Opfer, die seine eiferschtigen Verwandten gegen ihn an-gestiftet hatten. Das ganze deutsche Volk aber ist seinem Befreier zu allen Zeiten dankbar gewesen. In vielen Liedern ist seine Tat gefeiert worden, und zur Zeit Wilhelms I. hat man ihm im Teutoburger Walde ein prachtvolles Denkmal errichtet, das Hermannsdenkmal bei Detmold.
2. ie Nibelungen.
Wie Siegfried hrnen ward. Zn Xanten am Niederrhein lebte einst ein Knigssohn, mit Namen Siegfried, der sich schon in frher Jugend durch Strke und Khnheit auszeichnete. Einst ging er auf Abenteuer aus und kam an eine einsame Waldschmiede. Er bat den Schmied, da er ihn als Lehrling annehmen mchte; denn er htte gern die Kunst gelernt, ein gutes Schwert zu schmieden, weil es ihm zu lange dauerte, bis sein Vater ihm eins gab. Der Schmied willigte ein. Aber als er ihn mit einem Hammer an den Ambo stellte, schlug Siegfried so gewaltig darauf los, da der Ambo in die Erde sank. Da wurde der Schmied zornig und fing an zu schelten, aber Siegfried warf ihn samt seinen Gesellen zu Boden. Nun sann der Schmied auf ein Mittel, den gefhrlichen Burschen wieder los zu werden. Er schickte ihn in den Wald,
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drei Brdern freundlich und mit groen Ehren aufgenommen. Kriemhilde aber bekam er noch nicht zu sehen. Um diese Zeit bekamen die Burguuden Krieg mit den Sachsen und Dnen. Siegfried bot dem König Gunther seine Hlfe an und nahm den Sachsen- und Dnenknig gefangen. Beim Siegesfeste zu Worms sah er Kriemhilde zum ersten Male, und er beschlo, sie und keine andere zur Gemahlin zu nehmen. Um diese Zeit gedachte Gunther sich mit der starken Knigin Brunhilde vom Isen-lande zu vermhlen. Diese wollte aber nur einem Manne folgen, der sie in dreifachem Kampfspiele besiege. Held Siegfried fagte Gunther feine Hilfe zu, wenn ihm dieser seine Schwester versprche. Gern willigte er ein, und so fuhren die beiden Recken mit vielen andern Helden zur Burg Jsenstein. Siegsried gab sich fr einen Dienstmann Gunthers aus, und alsbald begann der Wettkampf. Mit Hilfe feiner Tarnkappe besiegte Siegfried die starke Brunhilde im Speerwurf, Steinwurf und im Springen, während Gunther nur die Bewegungen dazu machte. Brnnhild glaubte von Gunther berwunden zu sein und folgte ihm als Gemahlin nach Worms, wo doppelte Hochzeit gefeiert wurde. Siegfried zog mit seiner geliebten Gattin nach Xanten und folgte seinem Vater in der Regierung. Ein Shnlein, das sie bekamen, nannten sie nach seinem Oheim Gunther.
Wie Siegsried erschlagen ward. Zwlf Jahre waren ver-gangen, da kamen Siegfried und Kriemhild wieder einmal auf Besuch zu ihren Verwandten nach Worms. Brunhild hatte nmlich ihren Gatten gebeten, sie einzuladen. Sie hatte lngst eingesehen, da Gunther nicht der Held war, fr den sie ihn hielt, und sie ahnte, da sie betrogen sei. Bei einem Streite der beiden Kniginnen um die Vorzge ihrer Gatten verriet Kriemhilde das Geheimnis. Brunhild beschlo, an Siegfried tdliche Rache zu nehmen. Gunthers Dienstmann, den grimmen Hagen, hatte sie zum Werk-zeug ausersehen. Bei einer Jagd im Odenwalde fhrte er seinen schwarzen Plan aus. Kriemhilde, durch bse Trume gengstigt, bat ihren Gatten, an der Jagd mcht teilzunehmen. Siegfried aber beruhigte sie lchelnd, nahm herzlichen Abschied von ihr und zog mit Gunther und Hagen nebst vielen andern Recken hinaus in den Odenwald. Als sich nach der Jagd die Helden wieder versammelten, hatte Siegfried die reichste Beute erlegt: einen Lwen, einen Bffel, ein Elentier, vier Auerochsen, einen Eber und anderes Wild. Einen gewaltigen Bren hatte er lebendig gefangen und brachte ihn auf den Sammelplatz. Losgelassen, lief das Tier in die Feld-kche und warf Kessel und Tpfe in das Feuer. Die Diener stoben entsetzt auseinander. Siegfried aber eilte dem Tiere nach und ttete es. Als sich nun die Helden durch Speise und Trank von den Anstrengungen erquicken
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ihres neuen Gemahls. Da bat sie diesen eines Tages, er mge doch ihre Verwandten einmal an seinen Hos einladen. Das geschah, und die Burguudeuknige zogen trotz der Warnung Hagens in das ferne Hunnen-land. Am Hofe Etzels wurden sie von diesem und Kriemhild freundlich aufgenommen. Aber bald wurden sie auf Anstiften Kriemhilds von den Hunnen berfallen, und es begann ein entsetzlicher Kampf. Als schon viele Helden gefallen waren, sah der jngste Bruder Gieselher seine Schwester Kriemhild von ferne und rief ihr zu: Stets bin ich dir treu gewesen, so la doch mir und deinen Brdern das Leben!" Sie sprach: Wollt ihr Hagen ausliefern, so sollt ihr andern leben." Aber sie wollten ihrem Dienstmanne nicht die Treue brechen, sondern lieber mit ihm sterben. Nachdem auch Gernot und Gieselher tapfer kmpfend gefallen waren, wurden Gunther und Hagen durch den starken Held Dietrich von Bern gefangen genommen und gefesselt vor Kriemhild gefhrt. Sie lie Gunther das Haupt abschlagen, Hagen aber fragte sie, wo er den Nibelungenhort versenkt habe. Da er sich auch jetzt noch weigerte, die Stelle zu verraten, ergriff sie Siegfrieds Schwert Balmnng und hieb dem Mrder ihres Gatten mit eigener Hand den Kopf ab. Da aber wurde auch sie von dem Schwerte eines Helden getroffen und sank tot zu Boden.
3. Gudrun.
Wie Gudrun geraubt ward. Im Lande der Hegelingen, im heutigen Friesland, herrschte der mchtige König Heitel mit seiner Gemahlin Hilde. Sie hatten eine Tochter, namens Gudrun, deren Schnheit und Tugend in allen Landen hoch gepriesen ward. Deshalb kamen viele Fürsten und Frstenshne und warben um die Hand der Knigstochter. Aber alle wurden abgewiesen, so auch Siegfried von Moorland und Hartmut von der Normandie. Herwig von See-land aber wollte sich so leicht nicht abschrecken lassen, sondern er belagerte mit seinen Mannen Heitels Burg und erstrmte sie. Da trennte Gudrun die Kmpfenden und erklrte, sie wolle freiwillig und gern dem tapfern Herwig als Gemahlin nach Seeland folgen. Die Hochzeit sollte aber erst in einem Jahre stattfinden, weil Hilde ihrer Tochter eine knigliche Aussteuer rsten wollte. In dieser Zeit aber wurde Herwig auf See-land von dem neidischen Moorenknig Siegfried angegriffen. In seiner Not rief er den König Heitel, seinen zuknftigen Schwiegervater, um Beistand an. Aber während dieser auf Seeland kmpfte, raubte Hart-mut von der Normandie die Gudrun mit 62 anderen Frauen. Zwar schickte Hilde Boten an Hettel und Herwig, die schnell mit dem Moorenknig Frieden schlssen. Aber als sie zu Heitels Burg kamen,
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war es schon zu spt. Auf schnellen Schiffen setzten sie den frechen Rubern nach und trafen sie auf dem Wlpenfande, einer Nordseeinsel an der Scheldemndung. Hier kam es zu einem grimmigen Kampfe, der bis in die Nacht hinein dauerte. Viele Helden wurden erschlagen, auch Hettel fand den Tod. Am andern Morgen wollte Herwig den Kampf fortsetzen. Allein die listigen Normannen waren in der Nacht geflohen Traurig begruben die Hegelingen die Toten und brachten der betrbten Hilde die Trauerbotschaft. Sie nahmen sich vor, wenn die Knaben zu Jnglingen herangewachsen wren, von neuem gegen die ruberischen Normannen zu Felde zu ziehen.
Wie Gudrun befreit ward. Als Gudrun in der Normandie ankam, wurde sie von Hartmuts Mutter, der Knigin Gerlinde, freund-lich aufgenommen. Diese gab ihr schne Gewnder und kstliche Speisen und hoffte, sie so zur Heirat mit ihrem Sohne zu bewegen. Als aber alles dies nichts half, versuchte sie es mit Strenge. Die Knigstochter mute mit ihren zarten Hnden die hrtesten Arbeiten einer geringen Magd verrichten: Garn spinnen, Wasser tragen, Feuer schren und Wsche waschen. Dabei bekam sie schlechte Kleider und viele Schlge und Schelt-worte. Aber standhaft ertrug Gudrun alle Leiden sieben lange Jahre hin-durch, und nichts konnte sie bewegen, ihrem Verlobten die Treue zu brechen. Eines Tages war Gudrun mit ihren Gefhrtinnen wieder an den Strand des Meeres geschickt worden, um Gerlindes Wsche zu waschen. Da kam pltzlich ein Schwan aus sie zugeschwommen und verkndete ihnen mit menschlicher Stimme, da die Rettung nahe sei. Denn Herwig und Gudruns Bruder Ortwin hatten ein neues Heer ausgerstet. Frohlockend hrten die Jungfrauen auf zu waschen. Aber als sie nach Hause kamen, wurden sie von der Knigin wegen ihrer Trgheit gescholten, und zur Strafe muten sie am andern Morgen barfu durch frisch gefallenen Schnee an den Strand des Meeres gehen. Bald aber nahten in einem Kahne zwei statt-liche Helden in glnzenden Rstungen. Es waren Herwig und Ortwin. An den Ringen, die sich Gudrun und Herwig vor Zeiten geschenkt hatten, erkannten sie sich. Herwig wollte seine treue Braut gleich mitnehmen. Aber Ortwin wollte seine Schwester nicht heimlich stehlen, sondern sie in offenem, ehrlichem Kampfe zurckerobern. Deshalb schieden die Helden zu ihren Mannen, Gudrun aber warf die Wsche der Knigin weit ins Meer und kehrte zum letzten Male zu Gerlinde zurck. Schon am andern Tage eroberten die Hegelingen die Burg des Normannenknigs. Als Gerlinde sah, da alles verloren war, wollte sie Gudrun umbringen lassen, aber der edelmtige Hartmut rettete sie. Dieser wurde dafr von
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den siegreichen Hegelingen verschont, Gerlinde aber fand den Tod. Gudrun kehrte zu ihrer hocherfreuten Mutter Hilde zurck und feierte mit Herwig frhliche Hochzeit. Die Hegelingen und Normannen vershnten sich. Hartmut vermhlte sich mit Gudruns treuester Gefhrtin, und Ortwin heiratete Hartmuts Schwester.
4. Die Zage vom Wasgenftein.
An dem Hofe des Hunnenknigs Etzel lebten einst als Geiseln zwei deutsche Frstenkinder, Walther, der Sohn eines elsssischen Fürsten, und Hildegunde, eine burgundische Prinzessin. Sie gewannen einander lieb und beschlossen, gemeinsam in die schne deutsche Heimat zu fliehen. Eines Tages war Etzel mit den Hunnen auf die Jagd geritten. Da beschlossen sie, ihren Plan auszufhren. Walther bestieg sein treues Pferd und setzte Hildegunde hinter sich. Auerdem nahmen sie noch zwei Kisten mit Gold und Edelsteinen mit sich. So ritten sie 14 Tage lang auf einsamen Pfaden durch den sinstern Wald, damit kein Verfolger ihre Spur fnde, und kamen bei Worms an den Rhein. Hier lieen sie sich von einem Fhrmann bersetzen und setzten ihren Weg fort.
Der Fhrmann aber erzhlte am andern Tage dem König Gunther, da er zwei Flchtlinge mit vielen Schtzen bergefahren habe. Als Gunther von den Schtzen hrte, setzte er mit zwlf Mannen den Flchtlingen nach, um ihnen den Schatz abzujagen. Am Wasgenstein, in einem einsamen Waldtal der Vogesen, holte er sie ein und forderte Walther auf, die Schtze herauszugeben. Da dieser sich weigerte, entspann sich ein heftiger Kampf, in welchem Walther elf der frnkischen Recken erschlug. Nur König Gunther war noch brig und Hagen. Dieser hatte nicht am Kampfe teilgenommen, weil er in Walther einen Jugendfreund erkannt hatte. Aber auf den Befehl Gunthers konnte er sich nicht lnger weigern, und beide drangen nun auf Walther ein. In diesem letzten Kampfe verlor der König Gunther ein Bein, Walther die rechte Hand und Hagen ein Auge. Er-schpft von Kampf und Wunden schlssen sie endlich Frieden. Hildegunde verband ihnen die Wunden, und darauf nahmen sie Abschied von einander. Gunther und Hagen gingen wieder nach Worms zurck. Walther und Hildegunde aber zogen weiter an den burgundischen Hof, wo sie sich ver-mahlten und ein glckliches Paar wurden.
5. jdtc heilige Odilia.
Auf seiner Burg bei Ehuheim im unteren Elsa lebte der Herzog Attich mit seiner Gemahlin Bereswinde. Attich hatte sich schon lange einen krftigen Sohn gewnscht. Aber als sie endlich ein Kind bekamen, war es ein blindes Mgdlein. Voll Zorn wollte es Attich tten lassen.
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