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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 1

1907 - Leipzig : Freytag
1 1. rmin. 9 n. Chr. Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze. Abb. 1. Altgermanisches Gehfte. Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt, hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei

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1. Erzählungen für den ersten Geschichtsunterricht - S. 25

1907 - Leipzig : Freytag
16. rmin. 9 v. Chr. Germania. Das heutige Deutschland wurde von den Rmern Germania genannt. Das Land sah vor ungefhr zweitausend Jahren ganz anders aus als heutzutage. Dichte Wlder und feuchte Smpfe bedeckten weite Strecken. In den Wldern hausten zahlreiche wilde Tiere, wie Bren, Wlfe, Luchse, Auerochsen und Elentiere. Es gab aber auch cker und Weidepltze. Abb. 9. Altgermanisches Gehfte.. Die Germanen. Die Bewohner dieses Landes wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von hoher, krftiger Gestalt^ hatten blaue Augen und blondes Haar. Bekleidet waren sie mit selbst-gemachten Gewndern aus Wolle oder Linnen, oder auch mit Tierfellen. Als Waffen hatten sie die Keule, die Axt, den Speer, das Schwert und den Schild. Sie wohnten nicht zusammen in Stdten, sondern auf ein-zelnen Gehften, die aus dem einfachen Wohnhaus und den Wirtschafts-gebuden bestanden. Von hier' aus zog der Germane auf die Jagd oder in den Krieg; oder er beaufsichtigte die Sklaven bei der Feldarbeit; oder er lag auf der Brenhaut und schmauste und zechte mit seinen Gsten bei

2. Deutsche und brandenburgisch-preußische Geschichte für Lehrerseminare - S. 3

1904 - Habelschwerdt : Franke
3 Zweiter Abschnitt. Die (terntimm bte zur Uniev^crrrdernnc;, Vw 375. pie Germanen bei ihrem Kmtritt in die Geschichte. 1. Abstammimg und Verbreitung der Germanen. Die Germanen entstammen wahrscheinlich dem westlichen Asien oder dem osteuropischen Steppenlande. Durch die Sprachenvergleichung hat man gefunden, da sie zu der groen indogermanischen Vlkerfamilie gehren, zu der auer deu meisten europischen Vlkern auch die Inder, Perser und Armenier gezhlt werden. Die germanischen Volksstmme verdrngten nach und nach die im heutigen Deutschland wohnenden Kelten. Doch gehen die Ansichten der ihre Herkunft und die Art der Ausbreitung auseinander. 2. Die germanischen Volksstmme. Die Germanen traten in einer groen Zahl selbstndiger Vlkerschaften auf, die erst im Laufe der Zeit zum Bewutseiu ihrer Einheit kamen. Darum besaen sie auch in ihrer Sprache keinen fr das ganze Volk gemeinsamen Namen. Der Name Germane scheint keltischen Ursprungs zu sein und soviel wie Rnfer im Streit" oder Schreier" zu bedeuten. Nach der Ansicht anderer ist Germane mit Nachbar" oder Wldler, Waldbewohner" zu bersetzen. Man teilt die Germanen in Nord-, Ost- und Westgermanen ein. Zu den Nordgermanen gehrten die in Skandinavien und Dne-mark wohnenden Stmme der neben, Hernler und Jten. Die Ostgermanen setzten sich ans den Goten, Vandalen, Burgundern, Gepiden und Rugiern zusammen. Bei den Westgermanen unter-scheidet Taeitus drei Gruppen: 1. Jngvonen am Meer (Cimberu, Teutonen. Sachsen, Friesen); 2. Jstvonen am unteren Rhein (Katten, Btaver, Cherusker, Marsen); 3. Hermionen (Hermunduren, Langobarden, Angeln, Semnonen und Markomannen). 3. Das Land. Den Rmern, die aus dem sonnigen Italien kamen, erschien Germanien rauh und unfreundlich. Das Land war damals mit Urwldern bedeckt, in denen Elentiere, Auerochsen, Bren, Wlfe, Luchse und Wildschweine hausten. Da die Flsse nicht eingedmmt waren, berschwemmten sie oft weite Landstriche. Infolge der weitausgedehnten Wlder und Smpfe mag der Niederschlag reichlicher und das Klima nebeliger und klter gewesen sein als heute. 4. Eigenschaften, Sitten und Lebensweise der Germanen. Die Germanen waren von groem, krftigem Krperbau. Sie hatten eine helle Hautfarbe, blaue Augen und blondes Haar. Treue, Offenheit, Tapferkeit, Freiheitsliebe und Keuschheit zeichneten sie so aus, da sie Csars Bericht der die Germanen. Atzler, Qu. u. L I. Nr. 2. Aus der Germania des Tacitus. Atzler, a. a. O. Nr. 3. Lehmanns kulturgeschichtliche Bilder: Germanisches Gehft. 1*

3. Deutsche Geschichte bis 1648 - S. 3

1905 - Breslau : Dülfer
Vorgeschichte. Germanien und seine Bewohner. 3 aneinander gefesselt. Als die Rmer den Fliehenden bis an den Wall nach-drngten, stand ihnen ein hochtragischer Anblick bevor: die Weiber, in schwarzen Gewndern auf den Wagen stehend, tteten die Fliehenden; ihre Kinder erwrgten sie mit der Hand, warfen sie unter die Rder oder unter die Hufe der Tiere. dann ermordeten sie sich selbst. Auch viele Männer gaben sich den Tod; dennoch wurden der 60 000 gefangen genommen. Der Rest entkam in die Alpentler. /d. Csar und die Germanen. Nach einem halben Jahrhundert kamen die Rmer zum andernmal mit den Germanen in feindliche Be-rhrung. Ariovist, ein Heerknig der Sueben, wurde von den keltischen Sequanern gegen deren feindliche Nachbarn, die Adner, zu Hilfe gerufen. Nachdem er die duer besiegt hatte, setzte er sich im Lande fest und zog noch viele germanische Heerscharen nach sich. Er war im Begriff, ein germanisches Reich an der Rhone zu grnden, als Csar den bedrngten Galliern zu Hilfe eilte und die Germanen nach der blutigen Schlacht bei Vesontio (dem heutigen Besan^on) im Jahre 58 v. Chr. der den Rhein zurckwarf. Die Rmer besetzten nun 58 Gallien, auch das ganze linke Rheinufer. Spter beunruhigten germanische ti,e6r-Stmme dieses Gebiet aufs neue. Da setzte Csar zweimal zwischen Koblenz und Andernach (55 und 53 v. Chr.) mittelst Pfahlbrcken der 55 den Rhein und zeigte so den Rmern, da der Angriff die beste Ver- ^ teidigungsart sei. Errichtete freilich nicht viel aus; denn die Germanen v.chr. hatten sich in ihre unwegsamen Wlder zurckgezogen. Ehe wir nun verfolgen, wie unter seinem Groneffen Augustus die Rmer den Angriffskampf gegen die Germanen fortsetzen, wollen wir nher Zusehen, wie zur Zeit um Christi Geburt Land und Leute der Germanen beschaffen waren. 2. Germanien und seine Bewohner. a. Das Land. Um das Jahr 100 n. Chr. schildert der rmische Geschichtsschreiber Tacitus in seiner Germania" fast alle Verhltnisse in unserm Vaterlande. Den sittenverderbten, schwelgerischen Rmern hlt er die Reinheit, Keuschheit und Einfachheit der Germanen gleichsam als einen Spiegel vor. Zunchst schildert er das Land. Es wird im Westen vom Rhein, im Sden von der Donau begrenzt. Im Norden wird es vom Germanischen Meer" (Nord-see) und vom Snebischen Meer" (Ostsee) besplt. Im Osten wurden die Germanen von den nachdrngenden Slawen durch Furcht" geschieden. Germanien erschien den Rmern als ein unwirtliches und rauhes Land im Vergleich zu dem sonnigen Italien. Der Boden ist zum Teil mit dichten Wldern oder groen Smpfen bedeckt. Unter den Gebirgen Mitteldeutschlands wird der Herzynische Wald" genannt, der sich vom Schwarzwald bis zu den Karpathen hinzieht. Die Urwlder bargen Riesenbume, die, zu Einbumen" ausgehhlt, als Boote dienten, in denen 30 Personen Platz hatten! In den Wldern lebte viel Wild: Br, Wolf, Luchs, Elch, Auerochs, Hirsch u. a. m., auch groe Herden verwilderter Pferde. Die Rmer liebten die weichen Daunen der germanischen Gnse und den Honig. Der grte Reichtum der Germanen bestand in ihren Rinderherden. 1*

4. Bayerische Geschichte für Mittelschulen - S. 1

1893 - München : Pohl
ltere Geschichte. Sfltn Austreten der 'Kermnen As zur Teilung h5 Frsnkcnrkihes 843. Das alte Deutschland bis zur Vlfcvrvanbmmg. Mrzeit. Die Geschichte des deutschen Volkes ist in der Urzeit in fast undurchdringliches Dunkel gehllt. Erst mit dem Ende des zweiten Jahrhunderts (120 v. Chr.), als zwei germanische Vlkerschaften, die Kimbern und Teutonen, mit den Rmern, welche schon Geschichts-schreibuug kannten und bten, in Berhrung kamen, beginnt die Ge-schichtsknnde des Germanenvolkes und seiner verschiedenen Stmme. Der rmische Geschichtsschreiber Cornelius Tacitus, der um das Jahr 100 n. Chr. lebte, gab in seiner Schrift Germania, der Lage, Sitten und Völker Deutschlands" die erste ein-gehende Schilderung unseres Landes und Volkes. Germanien und seine Vlkerschaften. Das alte Deutschland (Germania), welches in Groger-manicn (freies Germanien) und in Kleingermanien (rmisches Ger-Manien) unterschieden wurde, war nach den Berichten der Rmer ein ungeheures, von unermelichen Smpfen, Wldern und den Strecken erflltes Gebiet. Unter Grogermanien , Deutschland im engeren Sinne verstanden die Rmer das Land von der Nord- und Ostsee bis znr Donau und zum schwarzen Meere, von der Weichsel und den mittleren Karpaten bis zum Rhein. Kleingermanien, durch die Mosel in ein nrdliches unteres (Germania inferior) und in ein sdliches oberes (Germania superior) geteilt, umfate die Landschaften westlich vom Rhein, die von germanischen Stmmen bewohnt, aber spter von den Rmern erobert worden waren. Die Germanen, ein uraltes, reines, ungemischtes Stamm-volk (ein Zweig der groen indisch-europischen Vlkerfamilie), waren Zitzlsperger Bayerische Geschichte. 10. Aufl. 1

5. Unsere Kaiser und ihr Haus - S. 64

1894 - Dresden : Jacobi
64 Germanien wird uns von allen Rmern als ein hchst unwirtliches und rauhes Land geschildert. So sagt Tacitns: Ein Land ohne Schnheit, mit rauhem Klima, unerfreulich dem Bebaner wie dem Beschauer, es sei denn sein Vaterland." Freilich mu man diese Schilderung nur im Ver-gleich zu den fruchtbaren, sonnigen Strecken Italiens verstehen. Der Boden ist noch mit dichten, rauhen Wldern oder groen, scheulichen Smpfen (vorzugsweise im Nord-Westen) bedeckt. Unter den Gebirgen wird besonders der Hercynische Wald genannt, darunter versteht man' die Gebirge Mittel-Deutschlands, die sich vom Schwarzwald an 60 Tagereisen lang bis zu den Karpathen hinziehen. Die Gebirge in Westdeutschland, nrdlich vom Fichtelgebirge, begreift Csar unter den Namen Bacennis". Diese Urwlder bargen Riesenbume, die zu Einbnmen" ausgehhlt, als Boote dienten. Im Innern eines solchen ausgehhlten Stammes hatten 30 Männer Platz! In den Wldern lebte viel Wild: Br, Wolf, Luchs, Elch, Auerochs, Hirsch il s. w., auch weideten groe Herden wilder Pferde darin. Die Rmer liebten den germanischen Honig und die weichen Daunen der Gnse. Das Land war nur zum kleineren Teil bebaut, doch waren die cker ziemlich fruchtbar. Es wurde Roggen, Gerste und Flachs angebaut. Edles Obst war bei den Germanen noch unbekannt; vorzglich gediehen Rettige und Mohrrben. Der grte Reichtum der Germanen bestand in ihren groen Rin-derherden. Von den unterirdischen Schtzen gewannen sie nur ein wenig Eisen. Das ntige Salz lieferte ihnen das Meer und den Stmmen im Innern die viel umstrittenen Salzquellen an der Werra und an der frn-kifchen Saale. 2. Name. Der Name Germanen" ist uuseru Vorfahren wohl zuerst von ihren westlichen Nachbarn, den Kelten, beigelegt worden. Als ein Stamm ber-selben, die Tungern, der den Rhein setzten, nannten die Kelten sie Ger-matten," d. i. Nachbarn; spter wurde dieser Name auf alle Stmme stlich vom Rhein bertragen. (Vergl. die Bezeichnung der Franzosen fr die Deutschen les Allemands; von ihrem nchsten Nachbarn, den Allemanen, auf alle Deutschen bertragen.) In der lateinischen Sprache bedeutet germanus = geschwisterlich oder verwandt; nach Annahme etlicher Forscher wurden sie von den Rmern mit diesem Namen belegt, weil man sie fr Verwandte der Kelten hielt. Unter Germanen verstand man auch die Bewohner vom heutigen Dnemark, Norwegen und Schweden. Erst im neunten und zehnten Jahrhundert nahmen unsere Vorsah-ren den Namen Deutsche" au, von Tliiod = das Volk, oder vielmehr von dem davon abgeleiteten Eigenschaftswort thiudisk volkstmlich. Im zehnten Jahrhundert, als die Deutschen das herrschende Volk des *) S. Germania, Kap. 1.

6. Deutsche Geschichte - S. 2

1914 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
2 erfanden die Bronze. So wurde die Steinzeit durch die Bronzezeit abgelst. Diese wiederum mute der Eisenzeit weichen. In der Eisenzeit war unser Vaterland grtenteils schon von den Ger-matten besiedelt, und diese kamen damals mit den Rmern in Berhrung. Ii. (Betmanien und die Germanen. 1. Das Land und die Bewohner. Auf alle Völker blickten die Rmer herab; auch auf die Germanen. Wie arm erschien ihnen das Land dieser Nachbarn gegen das ihre! Es sah aber auch damals ganz anders aus als heute. Ungeheure Wlder und Smpfe bedeckten es zum grten Teil. Uberall hausten Bren, Wlfe und Luchse, Auerochsen und Elentiere. Die Germanin. Germane mit erobertem rmischem Feldzeichen. Luft war kalt, der Boden feucht. So hielten die Rmer Germanien fr ein Land, in dem immer Winter herrschte und wo es nie recht Tag wurde. Und doch fhlten sich seine Bewohner hier wohl. Sie waren groe, krftige Gestalten mit blauen Augen und blondem Haar. Gewhnlich trugen sie ein leinenes oder wollenes Gewand ohne rmel; die Männer warfen, wenn sie ausgingen, einen Mantel ober ein Tierfell darber. Beide Geschlechter schmckten sich gleich gern mit Ringen, Spangen uitb Ketten. 2. Gehft und Dorf. Städte gab es int alten Germanien nicht. Der Germane siedelte sich da an, wo es ihm gefiel: int tiefen Wald, an einer

7. Bilder aus der vaterländischen, besonders der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 5

1912 - Leipzig : Hirt
1. Die alten Germanen. Kermann. Germanen, so wurden unsere Vorfahren von den Rmern, dieiere5"ln!e uns von ihrem Lande und ihrem Leben erzhlt haben, genannt. Von "m, den Ksten der Ostsee wanderten sie nach Sden und Westen. Sie bauten sich in Einzelhfen und Drfern, wo gerade der Wald ein Stck Feld oder Wiese freilie oder wo er mit Feuer und der Axt gerodet war, an. *jj*' Dort standen die aus Baumstmmen gefgten Huser, die mit Stroh, Schilf oder Schindeln gedeckt waren. Im Hauptraum des Hauses befand sich der groe Herd, dessen Rauch die Dachbalken schwrzte. Hlzerne Bnke, die mit Fellen von erbeuteten Tieren belegt waren, liefen an der Wand entlang; an dieser selbst hingen Waffen und Geweihe von Hirschen und Elchen oder Hrner des Auerstiers. In der Nhe des Gehftes, das ein Plankenzaun umgab, lagen Scheunen und Stlle. Denn neben der Jagd trieben sie Viehzucht (besonders Schweine) und etwas Ackerbau (Hafer, Flachs). Die meiste Arbeit in Haus' und Feld be- t. sorgten die Frauen mit den Knechten. Die Frau mute viel arbeiten, aber der Germane ehrte sie dafr auch als seine treue Gehilsiu. Die freien Männer erfreuten sich, falls sie nicht im Kriege oder auf der Jagd waren, an gemeinsamen Trinkgelagen. Es wurde Bier und Met, den sie aus dem Honig wilder Bienen machten, getrunken und eifrig gewrfelt. Da verspielte mancher der hochgewachsenen, blonden und blauugigen Männer Haus und Hof, ja selbst die Freiheit, und mute dann dem Nachbarn als Sklave dienen. Die Freiheit zu verlieren war aber ein groes Unglck, denn nur iej^[ebev der freie Mann durfte Waffen tragen. Die freien Männer berieten in Männer, der Volksversammlung der Krieg und Frieden und setzten als Richter nach altem Rechte die Strafen fest. Ging es in den Krieg, dann whlten sie den tapfersten Mann zum Anfhrer, zu ihrem Herzog. Angesehen im Volke waren auch die Priester, denn die Germanen waren ein frommes Volk. In heiligen Wldern beteten sie zum Gttervater Wodan, der mit seiner Frau Frigga in Walhalla, der Gtterburg, wohnte. Im Kriege nen, half ihnen der Kriegsgott Ziu, und beim Gewitter sahen sie den Gott Donar in seinem mit Ziegenbcken bespannten Wagen der die Wolken dahinfahren. Im Hanse, in den Wldern, an Quellen wohnten die kleinen Erdgeister, die Zwerge. Erfreute man diese schon durch kleine Gaben, etwa durch ein Schsselchen mit Milch, so wurde Wodan ein Ro geopfert, das nachher beim Opferschmause verzehrt wurde. Fiel der Held in der Schlacht, so wurde sein Leichnam verbrannt, die Asche gesammelt und in einem Tonkruge

8. Teil 2,1 - S. 7

1911 - Leipzig : Quelle & Meyer
Die Germanen bis zur Vlkerwanderung. ... 7 pharsalus die Entscheidung gegen Pompejus (48) herbei. Ruch zahlreiche Edle und Frstenshne nahmen Dienst im rmischen Heere. Manche von ihnen kehrten wieder heim und konnten das, was sie in der Fremde er-lernt hatten, ihrem vaterlande angedeihen lassen. Das sehen wir an den bedeutendsten Germanenfrsten der nchsten Seit, an Rrminius und ntarbob. Die rmischen Eroberungsversuche in Germanien. 6. Unterwerfung der nrdlichen Germanenvlker durch Orusus. Auswanderungen in das rmische Gebiet versuchten die W Pro* Germanen sobald nicht. Doch war die Nachbarprovinz Gallien nicht sicher vor ruberischen Streifzgen, auf denen sie den Rmern oft groe Verluste beibrachten. So erlitt ein rmisches Heer unter dem Legaten Lollius im Jahre 16 von den Sugambern eine schmhliche Niederlage (clades Lolliana). Diese veranlagte sogar den rmischen Kaiser, nach Gallien zu gehen und während der folgenden Jahre das Land vollstndig neu zu ordnen Den gallischen Provinzen wurden auch eine Rnzahl germanischer Vlkerschaften zugeteilt, die sich in rmische Schutzherrschaft begeben Hattert, so die Ubier am untern Rhein in der Gegend von Kln und die Bataver an den Rheinmndungen. Spter gab es sogar zwei germanische pro-vinzen, das obere Germanien (Germania superior) am oberen und mittleren Rhein und das untere Germanien (Germania inferior) am untern Rhein bis zur Nordsee. Die Grenze zwischen beiden war unter-halb Koblenz bei Andernach. Um die neugeordnete Provinz vor den wilden Nachbarn zu schtzen, e5scl^s sollten die angrenzenden Gebiete unterworfen werden. Daher unternahm des 12-9 Kaisers Stiefsohn Drusus vom Jahre 12 bis 9 jhrlich Zge gegen die nrdlichen Vlkerschaften Germaniens. Das waren namentlich die Sugambern am mittleren Rhein, die Chatten im heutigen Hessen, die Cherusker an beiden Seiten der Weser, die (Ehauken und Friesen an der Nordsee. Rber schwer wurde es den Rmern, hier festen Fu zu fassen. Denn unser Vaterland, das uns heute so freundlich und schn erscheint, war fr die Rmer ein Land des Schreckens. Ungeheure Smpfe hinderten den Marsch ihrer Heere, dichte Wlder verbargen die zahlreichen Feinde, die stets bereit waren, die marschierenden Truppen zu berfallen. (Einmal (11 v. Chr.) wre es ihnen beinahe gelungen, das gesamte rmische Heer, das in einer engen Talschlucht eingeschlossen war, zu vernichten, wenn sie nicht in wilder Siegeszuversicht jede Vorsicht und Ordnung auer Rcht gelassen htten. Rber auch die Rmer vermochten niemals, die Feinde entscheidend zu schlagen, denn bei ihrem Nahen flchteten sie meist mit ihrer geringen habe in die Wlder, Was half den Rmern die Verwstung des Landes! Die leichten Huser waren bald wieder aufgebaut, sobald die Rmer sich vor dem rauhen Winter Germaniens zurckzogen, und

9. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. 111

1912 - Leipzig : Hirt
Land, Herkunft und Volksstmme der Germanen. 111 auch den Kaiserinnen. Die Aufgeklrten und Unglubigen spotteten der diese gemischte Gesellschaft auf dem Olymp. Zauberei und Wahrsagerei standen in voller Blte. Von der Stern-deuterei, der Wissenschaft der Chalder", lieen sich Reiche und Arme willig betrgen; war doch Auguftus selbst ihr glubiger Anhnger. 7. Bedeutung der Regierungszeit des Auguftus. Durch den Sieg bei Aktium behielt Rom seine bisherige Stellung und wurde in noch hherem Grade die Hauptstadt der Welt. Mit Auguftus, der den Kampf zwischen Republik und Monarchie beendete, beginnt eine grtenteils friedliche Ent-Wicklung. Allerdings konnte er den sittlichen Verfall der rmischen Welt nicht aufhalten; denn das griechisch-rmische Heidentum hatte sich ausgelebt. Die Menschheit suchte den wahren Gott, aber die Wege, auf denen sie suchte, fhrten nicht zum Ziele: weder die verschiedenen Gtterdienste noch die Lehren der griechischen Weltweisen vermochten dauernde Befriedigung zu gewhren. Aber gerade in dieser Hinsicht hat der Zeit des Augustus weltgeschichtliche Bedeutung verliehen die Geburt Jesu Christi, ein Ereignis, von dem die sittliche Erneuerung der Welt ausgehen sollte. 49. Land, Kerkunft und Volksslmme der Germanen. 1. Das Land. Das Gebiet vom Wasgau, von der Maas und der Scheide bis zur Weichsel und von der Donau bis zum Skager Rak nebst dem sdlichen Teil der Skandinavischen Halbinsel war von den germanischen Stmmen bewohnt. Den Rmern machte das Land einen sehr unwirtlichen Eindruck. Csar berichtet vom Herzynischen Walde, der sich vom Rhein auf der linken Donauseite etwa 60 Tagereisen weit nach Osten erstreckt und viele Arten wilder Tiere enthalten habe. Tacitus, der das Land ums Jahr 100 bereiste und in seiner Germania" die ersten ausfhrlichen Nachrichten der dessen Bewohner gab, fand es voll von Wldern und Smpfen". Die Wlder und Smpfe boten den Germanen den besten Schutz gegen die rmischen Eroberer und die beste Gelegenheit, im Kampfe gegen Auerochsen, Elentiere, Wlfe und Bren Kraft, Mut und Geistesgegenwart auszubilden. Der Wald erhielt das Volk krperlich und geistig gesund. Daneben gab es in fruchtbaren Ebenen und an den Abhngen der Gebirge gutes Acker- und Weideland. 2. Die Herkunft des Volkes. Die Germanen, deren hohe Gestalten mit den feurigen blauen Augen und dem schnen blonden Haare bei den Rmern Neid und Bewunderung erregten, gehren, wie schon ihre Sprache zeigt, zur indogermanischen oder arischen Vlkerfamilie. Sie waren, als sie in die Geschichte eintraten, nicht mit fremden Bestandteilen gemischt^), aber in Stmme gesondert, die weit davon entfernt, eine staatliche Einheit zu bilden, noch nicht einmal einen gemeinsamen Namen fhrten. Die Be-zeichnung Germanen" hrten die Rmer von den Galliern, der Name Deutsche" kam erst im 10. Jahrhundert in Gebrauch.

10. Bilder aus der vaterländischen, besonders aus der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 1

1912 - Münster i.W. : Schöningh
Milder ans der alten und mittleren deutschen Geschichte. 1. Land und Volk der alten Deutschen. Das Land. In der Zeit um Christi Geburt beherrschten die Rmer beinahe die ganze damals bekannte Welt. In Europa waren sie Herren der alle Lnder, die sdlich von der Donau und westlich vom Rhein lagen. Auch die Deutschen wollten sie ihrer Herrschaft unterwerfen. Deutschland war damals noch ein rauhes Land. Die Luft war feucht; dichte Nebel lagerten oft tagelang der der Gegend. In den Wldern hausten Bren und Wlfe, Wildschweine, Auerochsen und Elentiere. Weil die dichten Wlder die Sonnenstrahlen nicht durchlieen, bildeten sich weite Smpfe und hliche Morste. Aber es gab auch viele Wiesen, auf denen Pferde und Rinder reichliche Nahrung fanden. Auf den ckern wuchsen Roggen, Hafer und Gerste. Edles Obst kannte man nicht. Die Bewohner. Die alten Deutschen oder Germanen, wie sie von den Rmern genannt wurden, waren von hohem Wchse und krs-tigem Krper. Sie hatten blaue Augen und rotgelbes, langherabfallendes Haar. Ihre Kleidung bestand aus leinenen und wollenen Gewndern. Gegen die Klte des Winters schtzten sie sich durch Tierfelle, die sie wie Mntel um die Schultern legten. Kein Kleid hatte rmel. Die Germanen wohnten in langgestreckten Drfern ober auf zer-streut liegenben Gehften. Ihre Wohnungen waren niebrige Lehmhtten ober rohe Blockhuser. Nur die notwenbigsten Hausgerte, die sie sich selbst anfertigten, fartben sich in ihren Htten. Die Männer liebten Iagb und Krieg. Die Frauen besorgten die Arbeiten im Hause, bebauten mit den Knechten den Acker und pflegten das Vieh. Eine Lieblingsbeschf-tigung der Männer mar das Wrfelspiel. Sie trieben es so leidenschaftlich. da sie dabei Haus und Hof, Weib und Kind, sogar die eigene Freiheitverloren. Auch liebten sie Trinkgelage allzu sehr. Ihr Lieblingsgetrnk hie Met, den sie aus Honig bereiteten. Gegen Frembe zeigten sie sich freunblich und gastfrei, im Kampfe mutig und tapfer. Die Frauen wrben hoch geachtet. Sie folgten den Mnnern in die Schlacht, ermunterten sie zur Tapferkeit und verbanben ihre Wunben. Manche Frauen genossen als Pnesterinnen und Weissagerinnen ein besonbers hohes Ansehen. B r 0 ck m n n n, Geschichte fr Mittelschulen. I. i

11. Vaterländische Geschichte für die Oberklassen katholischer Volksschulen - S. 4

1900 - Stolberg (Rheinl.) : Mathes
" 4 Neben dieser Kriegslust war bei den Germanen Zucht und Ordnung, Keuschheit und Treue, Ehrlichkeit und Gastfreundschaft zu finden. Lug und Trug waren ihnen fremd; ein Handschlag galt als Eid; denn bei ihnen hie es: Ein Mann, ein Wort. Kam ein Fremder, so wurde er aufgenommen, als gehre er zur Familie. Gemeindeleben. Das Volk bestand aus Freien und Unfreien. Letztere wurden gut gehalten; doch durften sie keine Waffen tragen und muten das Haar kurz geschoren halten. Ihre Aufgabe war es, mit den Frauen die Haus- und Feldarbeit zu verrichten. Die Waffen und das lange Haar waren das Vorrecht der Freien, welche alle Grundbesitz hatten. Ihre Gehfte lagen vereinzelt. Mehrere Freie bildeten mit ihrem Eigentum eine Gemeinde oder Mark, mehrere Marken einen Gau. Die gemeinsamen Angelegenheiten wurden in der Volksversammlung beraten, zu der nur die Freien Zutritt hatten. Hier entschied man der Krieg und Frieden und whlte den Herzog und den Gaurichter, der Graf genannt wurde. Religion. Die Germanen waren Heiden. Sie glaubten, es gebe mehrere Götter. Den hchsten Gott nannten sie Allvater oder Wodan. Thor war der Gott des Donners, Freia die Gttin und Beschtzerin des huslichen Glckes. Der Gottesdienst war einfach. Nicht in Tempeln verehrten sie die Götter, sondern in groen, dunkeln Wldern oder Hainen. Auch der Glaube an die Fortdauer der Seele und ein ewiges Leben war bei ihnen vorhanden. Den Himmel nannten sie Walhalla. Sie glaubten, nur die tapferen Helden kmen nach dem Tode dahin und ergtzten sich an Kampf und Jagd, wie hier auf Erden. Darum gab man ihnen auch die Waffen mit ins Grab. Dw Feigen aber kamen zur Heia oder Hlle, wo sie Hunger, Krankheit und Schmerzen erdulden muten. 2. Hermann, der Befreier Deutschlands. Einige Jahre vor der Geburt Christi wurden die Germanen von den Rmern angegriffen. Dieses mchtige Volk beherrschte in jener Zeit fast alle bekannten Lnder der Erde. Auch bis zu den Grenzen Germaniens, bis zur Donau und dem Rheine waren sie schon vorgedrungen. Da beschlo der Kaiser Augustus, die Germanen seiner Herrschast zu unterwerfen, und er schickte seinen Stiefsohn Drusus mit einem groen Heere dorthin. Drusus errichtete zunchst aus dem linken Rheinufer mehrere starke Festungen, um die Grenze des Rmerreiches gegen die Germanen zu schtzen. Aus diesen Festungen sind im Laufe der Zeit die groen und schnen Städte am Rheine entstanden, z. B. Mainz und Kln. Dann erst begann der Krieg. Vier Jahre hintereinander drang Drusus in die germanischen Wlder vor,

12. Das Altertum, das Mittelalter bis zu Karl dem Großen - S. 112

1911 - Leipzig : Hirt
112 Die Germanen und das Rmische Kaiserreiche Die Germanen und das Rmische Kaiserreich. 48. Land, Herkunft und Volksstmme der Germanen. 1. Das Land. Das Gebiet bort den Vogesen, der Maas und der Schelde bis Weichsel und Pregel und von der Donau bis zum Skagerrak uebst dem grten Teil der Skandinavischen Halbinsel war von den ger-manischen Stmmen bewohnt. Die natrlichen Grenzen Deutschlands. Hindern sie den Verkehr mit Nachbar-Vlkern? Inwiefern kann man Deutschland das Herz Europas nennen? Den Rmern machte das Land einen sehr unwirtlichen Eindruck. Csar berichtet vom Herzynischen Walde, der sich vom Rhein auf der linken Donauseite etwa 60 Tagereisen weit nach Osten erstreckt und viele Arten wilder Tiere enthalten habe. Taeitus, der das Land ums Jahr 100 bereiste und in seiner Germania" die ersten ausfhrlichen Nachrichten der die Deutschen gab, fand es voll von Wldern und Smpfen". Die Wlder und Smpfe boten den Germanen den besten Schutz gegen die rmischen Eroberer und die beste Gelegenheit, im Kampfe gegen Auerochsen, Elentiere, Wlfe und Bren Kraft, Mut und Geistesgegenwart auszubilden. Der Wald erhielt das Volk krperlich und geistig gesund. Daneben gab es in fruchtbaren Ebenen und an den Abhngen der Gebirge gutes Acker- und Weideland. 2. Die Herkunft des Volkes. Die Germanen, deren hohe Gestalten mit den feurigen blauen Augen und dem schnen blonden Haare bei den Rmern Neid und Bewunderung erregten, gehren, wie schon ihre Sprache zeigt, zur indogermanischen oder arischen Vlkerfamilie. Sie waren, als sie in die Geschichte eintraten, nicht mit fremden Elementen gemischt19), aber in Stmme gesondert, zwischen denen es kein dauerndes staatliches Band gab, und die sich nicht mit einem gemeinsamen Namen bezeichneten. Den Namen Germanen" (d. h. Nachbarn?) hrten die Rmer von den Galliern, der Name Deutsche" kam erst im 10. Jahrhundert in Gebrauch. 3. Die wichtigsten Volksstmme. (Buntkarte 4.) Die Volksstrnrne werden in drei Gruppen eingeteilt, deren Unterschiede hauptschlich auf sprachlichem Gebiete liegen. A. Die Nordgermanen in Skandinavien und auf den Dnischen Juselu. B. Die Ostgermanen: die Goten, der grte und mchtigste Stamm, zwischen Weichsel und Pregel, die Burguuden und Vandalen zwischen Weichsel und Oder. Sie waren schon frh mit griechischen Kaufleuten in Berhrung gekommen, die auf dem Landwege von der Ostsee Bernstein bezogen.

13. Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis 1648 - S. 8

1898 - Breslau : Hirt
8 Geschichte des Mittelalters. lsten sich in frhester Zeit die Inder und Perser ab; andere Volks-massen nahmen die beiden schnen stlichen Halbinseln Sdeuropas in Besitz; aus ihnen wurden die Griechen und Italiener. Diesen folgten die Kelten, welche bis an das Atlantische Meer vordrangen und Deutsch-lernt), Gallien, Britannien und die pyrenische Halbinsel bevlkerten. In Deutschland erinnern noch heute Namen von Gewssern, Bergen und Wldern an dieselben. Die ltesten Bewohner unserer deutschen Heimat, deren Spuren auf uns gekommen sind, waren freilich auch sie nicht. Schon vor den Kelten hauste hier in den sogenannten Pfahlbauten ein Menschenschlag von niedrigem Wuchs. Wahrscheinlich waren diese Be-wohner finnischer Abkunft; sie wurden von den Kelten unterdrckt oder verdrngt. Spter drangen die Germanen, nach diesen die Slaven nach Europa. Ein Teil der Germanen bevlkerte Skandinavien, das von manchen Gelehrten auch als ursprngliche Heimat der Germanen angesehen wird; die brigen drngten gegen den Rhein. Vor diesen muten die Kelten teils in die Alpenlnder, teils der den Rhein weichen, wo Gallien ihr Hauptland wurde. Von den aus dem Osten eingewanderten Vlkern fanden sie am ersten ihren Untergang: sie wurden teils zusammengedrckt in den Kmpfen zwischen Rmern und Germanen; teils versuchten sie eine Rckwanderung nach dem Osten, auf welcher sie im fernen Kleinasien der Landschaft Galatien den Namen gaben. Ihre Reste finden wir noch heute im uersten Westen Europas, auf der Bretagne, in Wales, in Schottland und Irland. In den Sprachen dieser Völker finden sich Wrter, welche bei ge-ringer lautlicher Verschiedenheit bis auf die Gegenwart dieselben geblieben sind; namentlich sind es Namen fr die Haustiere, die Getreidearten, die Bezeichnungen fr die Metalle, das Salz, fr Pflgen und Mahlen, Brot, Joch, Bogen und Pfeile, sowie die Namen der Grundzahlen und der Jahresrechnung nach Monaten. Hieraus erwchst, wenngleich in allge-meinen Umrissen, ein Bild der Kultur bei den indogermanischen Vlkern vor ihrer Trennung. Der Name Germanen bedeutet vielleicht Ger (d. i. Speer)-Männer; manche leiten ihn aus dem Keltischen ab und deuten ihn als Nachbarn oder Rufer im Streit". Der Name deutsch" kam erst in der Christ-lichen Zeit auf. b. Das Land. Die ltesten schriftlichen Nachrichten der unser Volk verdanken wir den Rmern, namentlich Csar (I. 56) und Tacitus (um 100 it. Chr.), der in seiner Germania" dem entarteten rmischen Volke den Spiegel eines einfachen, sittenstrengen Naturvolkes vorhlt. Dem aus dem sonnigen Italien, dem Lande der Städte und Tempel kommenden Sdlnder erscheint das rauhe Germanien unwirtlich und un-gastlich, von dichten Wldern bedeckt und durchzogen von wasserreichen ' *

14. Vaterländische Geschichte für die Oberstufe der Volksschule - S. 5

1901 - Hannover [u.a.] : Carl Meyer (Gustav Prior)
Deutsche Geschichte. Die alten Deutschen. 1. Unser Vaterland zur Zeit der Geburt Christi. Vor 2000 Jahren sah es in unserm Vaterlande ganz anders^ aus als heute. Deutschland war zum grten Teile mit dichten Wldern und ausgedehnten Smpfen bedeckt. Daher war das Klima rauh und kalt. In den Wldern hausten Auerochsen, Elentiere, Bren und Wlfe. 2. Die alten Deutschen. a. Krperbau. Unsere Vorfahren wurden von den Rmern Germanen genannt. Sie waren von groem, starkem Krperbau und hatten blaue Augen und blondes, lang herabwallendes Haar. b. Kleidung und Nahrung. Sie trugen Tierfelle oder einen Mantel, der mit einer Spange oder einem Dorne zusammengeheftet war.

15. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 2

1913 - Paderborn : Schöningh
Geschichte der Germanen im Altertum. reste, von Wohnsttten (Pfahlbauten) und Grbern, von Werk-zeugen, Waffen und Schmuckgegenstnden, teils aus Stein, teils aus Ton und Metallen, aus Tupfer, Bronze und Eisen. Aber viele dieser berreste rhren nicht von den Germanen, sondern von frheren Bewohnern Deutschlands, den Kelten und einer noch lteren sonst ganz unbekannten Urbevlkerung, her. Erst seit der Berhrung der Germanen mit den Rmern er-halten mir von ihnen durch rmische Schriftsteller genauere Kunde. Unter diesen geben der groe rmische Feldherr und Staatsmann Julius Csar (t 44 v. Ehr.) und der Geschichtschreiber Tacitus (um 100 n. Chr.), dieser besonders durch seine Schrift Germania, den besten Aufschlu der Land und Volk der Germanen. Das rechtsrheinische Land der Germanen schildern die Rmer als kalt, rauh und unfruchtbar, zum grten Teil mit Smpfen und Wldern bedeckt. Die Erzeugnisse des Landes waren sprlich; Getreide wurde nur wenig angebaut, Rinder und Pferde waren klein und unansehnlich, doch nhrten die Wlder eine Menge Wild, darunter viele im jetzigen Deutschland unbekannte Tiergattungen, wie Elentiere, Auerochsen und Bren. Die unterirdischen Schtze des Bodens, wie Kupfer und Eisen, wurden wenig und meist nur zur Anfertigung von Waffen benutzt. Vom Auslnde geschtzt war der Bernstein, der am Strande der Ostsee gesammelt wurde. Die Germanen zerfielen, wie es bei ihrer allmhlichen Vor-Wanderung nach dem Westen und in dem durch weite Sumpfgelnde und Waldgebirge zerklfteten Lande natrlich war, in eine groe Zahl selbstndiger Vlkerschaften. 1. Die Stmme auf der linken Rheinseite (unter den Belgern sowie in der heutigen Pfalz und im Elsa) verloren frh ihre nationale Eigenart. So erging es auch den Ubiern, welche Augustus vom rechten Rheinufer auf die linke Rheinseite verpflanzte, wo (Jolnia Agrippinensis (Eln) ihr Hauptort war. 2. Am rechten Rhetnuf er wohnten von dermainmndung abwrts die Tsnkterer, die Sigambrer und die Usipeter, im Rheindelta die Bataver. 3. An der Kste der Nordsee wohnten die Friesen bis zur Emsmndung, die Ehauken bis zur Mndung der Elbe.

16. Bilder aus der griechischen und römischen Sage und Geschichte - S. 74

1911 - Leipzig [u.a.] : Kesselring
74 Aber dem Marius brachte dieser Erfolg einen groen Arger. Sulla hatte den Jugurtha gefesselt ins Lager gebracht. Darum behauptete er vor aller Welt, nicht Marius, sondern er htte den Krieg siegreich beendet. So entstand zwischen den beiden Mnnern bittere Feindschaft. 3. Marius rettet das rmische Reich vor der Germanengefahr. 102 und 101. Doch bald wurde Marius zu Grerem berufen. Damals tauchte an den Grenzen des Reiches in den Ostalpen eine gewaltige Schar von Riesen-menschen auf mit blondem Haar und blauen Augen. Gegen den kleinsten von ihnen kam sich der grte Rmer nur wie ein Zwerg vor. Sie nannten sich Cimbern und gehrten zu den Germanen. Aus dem Norden des heutigen Deutschlands kamen sie und fhrten ihre Frauen und Kinder auf Wagen Germanen im Kampfe mit den Rmern (nach Scherr, Germania). mit sich. Daheim in ihren Wldern hatte die Nahrung fr die vielen Menschen nicht mehr ausgereicht, und darum muten sie neue Wohnsitze suchen. Gebt uns Land," sagten sie zu den Rmern, dann wollen wir euch gegen alle eure Feinde beschtzen!" Aber die Rmer erwiderten: Land bekommt ihr nicht, und wir, die Herren der Welt, knnen uns selbst gegen unsre Feinde beschtzen!" So sagten sie zwar, aber sie hatten doch Angst vor den Riesenmenschen und suchten sie mit List zu berfallen. Doch die Cimbern merkten das. Da wrben sie bse, und in einer furchtbaren Schlacht vernichteten sie ein rmisches Heer. Darber gerieten die Rmer in Furcht und Schrecken. Ihre Angst wrbe noch grer, als sich zu den Cimbern ein zweiter, ebensogroer Hause gesellte, die Teutonen. Die beiben zusammen trafen auf ein groes rmisches Heer und vernichteten auch bieses. Da geriet das stolze Rom, die Herrin der Welt, in die grte Not. Aller Augen richteten sich jetzt auf Marius. Gegen alles Herkommen whlte man ihn sechsmal nacheinander zum Konsul.

17. Geschichte des Altertums - S. 150

1882 - Freiburg : Herder
150 Das rmische Kaisertum. Von Augustus bis Romulus Augustulus. hteten sich sehr, seinen Argwohn zu erregen, und unter seinen nchsten Nachfolgern ergingen der Rom alle Schrecken der Tyrannei. Solche grausame Kaiser, die berdies den schndlichsten Lastern sthnten, muten als Götter verehrt werden! So tief war die Menschheit damals gesunken! Christi Geburt. 6. Um diese Zeit, im 29. Jahre der Alleinherrschaft des Kaisers Augustus, wurde die Verheiung, welche Gott den Stammeltern im Paradiese gegeben hatte, erfllt und zu Bethlehem im Lande Juda der Sohn Gottes, der Erlser der Menschheit, Jesus Chri-stus, geboren. Als des Augustus Nachfolger, Tiberius, im 15. Jahre regierte, starb Christus den Opfertod auf Golgatha, sandte an Pfingsten seinen Jngern den Heiligen Geist, von welchem geleitet die christliche Kirche, das Reich Gottes, ruhig aber unaufhaltsam im ganzen Umfange des rmischen Reiches und noch der die Grenzen desselben hinaus heranwuchs. Die Germanen. Das Land. 7. Zur Zeit Csars wohnten germanische Vlkerschaften auf dem linken (westlichen) Rheinufer, an der Maas, Mosel und Jll; sie wurden unterworfen und ihr Gebiet als erstes oder oberes Ger-manien und zweites ober unteres Germanien (Germania prima, superior, Germania secunda, inferior) rmische Provinzen. Das eigentliche Germanien, von den Rmern das groe oder barbarische genannt (Germania magna, barbara), erstreckte sich vom Rhein bis an die Weichsel (Yistula), von der Donau bis an das nordische Meer und dessen Inseln. Dieses Germanien schildern die Rmer als ein mit Gebirgen, Wldern und Smpfen bedecktes, kaltes Land, ohne Reben und zahmes Obst, nicht fruchtbar an Getreide, jedoch reich an guten Weiden. Den Gebirgszug, der sich in nordstlicher Richtung von den Quellen der Donau bis an die Karpathen erstreckt, nannten sie den Her.cynischen Wald und wuten.viel von dessen ungeheuren Bumen und wunderbaren Tieren zu erzählen. Aas Aotk. 8. Nach dem Zeugnisse der Rmer waren die Germanen bei dem ersten Anblicke leicht von jedem anderen Volke zu unterscheiden. Sie zeichneten sich aus durch hohen Wuchs und krftigen Gliederbau, blonde oder rtliche Haare, blaue Augen mit khnem Blicke. Der Name Ger-

18. Deutsche Geschichte bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges - S. 2

1918 - Paderborn : Schöningh
2 von den Germanen, sondern von frheren Bewohnern Deutschlands, den Reiten und einer noch lteren sonst ganz unbekannten Urbevlkerung, her. Erst seit der Berhrung der Germanen mit den Rmern erhalten wir von ihnen durch rmische Schriftsteller genauere Runde. Unter diesen geben der groe rmische Feldherr und Staatsmann Julius Csar (f 44 v. Chr.) und der Geschichtschreiber Tacitns (um 100 n. Chr.), letzterer besonders durch seine Schrift Germania, den besten Ausschlu der Land und Volk der Germanen. Das rechtsrheinische Land der Germanen schildern die Rmer als kalt, rauh und unfruchtbar, zum grten Teil mit Smpfen und Wldern bedeckt. Die bebaute Ackerflche mar noch klein, die Erzeugnisse des Landes waren sprlich. Rinder und Pferde schienen klein und unansehnlich; doch nhrten die Wlder eine Menge Wild, darunter viele im jetzigen Deutschland unbekannte Tiergattungen, wie Elentiere, Auer-ochsen und Bren. Die unterirdischen Schtze des Bodens, wie Rupfer und Eisen, wurden wenig und meist nur zur Anfertigung von Waffen benutzt. Vom Auslande geschtzt war der Bernstein, der am Strande der Ostsee gesammelt wurde. Die Germanen zerfielen, wie es bei ihrer allmhlichen Vorwanderung nach dem Westen und in dem durch weite Sumpfgelnde und Waldgebirge zerklfteten Lande natrlich war, in eine groe Zahl selbstndiger Vlkerschaften. 1. Die Stmme auf der linken Rheinseite (unter den Belgern sowie in der heutigen Pfalz und im Elsa) verloren frh ihre nationale Eigenart. So erging es ajich den Ubiern, welche Augustus vom rechten Rheinufer auf die linke Rheinfeite verpflanzte, wo Colnia Agrippinensis (Cln) ihr Hauptort war. 2. Am rechten Rheinufer wohnten von der Mainmndung abwrts die Tenkterer, die Sigambrer und die Ufipeter, im Rheindelta die Bataver. 3. An der Rste der Nordsee wohnten die Friesen bis zur Emsmndung, die Chauken bis zur Mndung der Elbe. 4. Im Binnenlande bis zur Elbe hin wohnten hauptschlich die Brkterer zwischen der oberen Ems und der Lippe, die Marser zwischen Lippe und Ruhr, die Chatten (Hessen) zwischen Main und Werra, die Hermunduren am oberen Main und der oberen Saale, die Cherusker an der mittleren Weser. 5. An der Elbe wohnten die Markomannen in Bhmen, die Semnonen im westlichen Teile der Provinz Brandenburg, die Lango-

19. Teil 1 - S. 67

1892 - Aachen : Barth
Iii. Erzhlungen aus der deutschen Geschichte. 1. Arminins. 1. Das Land unserer Vorfahren. Unsere Vorfahren, die alten Germanen, bewohnten in der ltesten Zeit das Land, welches im Westen am Rheinstrom, im Osten von der Weichsel, im Norden von der Nord- und Ostsee und im Sden von dem Mainflusse begrenzt wird. Dieses Land, welches jetzt an Anmut und Reichtum hinter keinem andern in Europa zurcksteht, war damals noch rauh und unwirtlich. Dichte Wlder bedeckten weithin die Hhen. Die Niederungen waren grtenteils un-fruchtbares Sumpfland,' denn die Flsse, welche noch nicht durch Dmme zurckgehalten wurden, traten der die Ufer, und das Dickicht der Wlder lie die erwrmenden Sonnenstrahlen nicht durchdringen. Doch gab es auch schon urbar gemachtes Acker-land, ^auf welchem die Bewohner den ntigen Unterhalt ge-wannen. 2. Die alten Germanen. Die Germanen hatten die ge-fhrliche Neigung, sich ganz von einander abzusondern. Sie zerfielen zunchst in eine groe Zahl von Vlkerschaften, die in Sprache und Sitte sehr von einander abwichen. Jede derselben bestand wiederum aus einer Reihe von kleinen Staaten, die Gaue hieen. In diesen lebten die einzelnen Freien nicht zusammen in geschlossenen Drfern oder Stdten, sondern getrennt in umfriedigten Gehften. Sie wurden nicht von Knigen beherrscht, sondern die Versammlung der sreien Männer hatte die hchste Gewalt in Hnden. Nur in Zeiten des Krieges vereinigten sich wohl mehrere Gaue und whlten 5*

20. Deutsche Geschichte - S. 2

1912 - Halle a.S. : Schroedel
2 warfen, wenn sie ausgingen, einen Mantel oder ein Tierfell darber Wie die Frauen, so schmckten auch sie sich gern mit Ringen, Spangen und Ketten. 2. Gehft und Dorf. Städte gab es im alten Germanien nicht. Der Germane siedelte sich da an, wo es ihm gefiel: im tiefen Wald, an einer sprudelnden Quelle oder auf einer luftigen Hhe. Er wohnte am liebsten auf einem Einzelhof. Manchmal lieen sich auch mehrere verwandte Familien an demselben Platze nieder; die nannte man eine Sippe. So Germanisches Gehft. Nach Scherr, Germania. entstand ein Dorf. Doch htte man hier gerade Straen vergeblich gesucht: vielmehr lagen die Gehfte zerstreut und regellos da. Der Germane baute sein Wohnhaus nicht aus Steinen. Im Walde fllte er Stmme und fgte sie zum Gerst zusammen. Die Wnde stellte er aus Weidengeflecht her, das mit Lehm ausgefllt wurde. Das niedrige Dach war mit Schilf oder Stroh bedeckt. Im ganzen Hause gab es nur einen Raum. Der Boden war nicht gedielt, sondern festgestampft wie eine Tenne. Auch die Fenster fehlten; dafr befanden sich im Dache Luken, durch cnc Luft und Licht hereinkamen und durch die der Rauch abzog. Denn