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1. Das Maingebiet - S. VII

1908 - Schwabach : Schreyer
Vii den Kindern bei der Wandrnng durchs deutsche Laud zeigen muß, da wo er in Hellem Glänze schimmert." Auch der Dichter darf und soll zu Worte kommen. Wenn wir schließlich darauf Bedacht nehmen, daß der Schüler durch Vergleichnng des Dargebotenen zu klaren Begriffen ge- lange und wenn wir das Erarbeitete durch Bezuguahme auf andere Gebiete sichern, so glauben wir, daß von „geisttötendem Wortkram" iu nusrem Geographie-Unterricht nicht die Rede sein kann. Dies die allgemeinen Grundsätze, ans denen vorliegendes Weikchen aufgebaut ist. Und nun noch einige Worte über dieses selbst. Zunächst wird die Frage aufgeworfen werden : Kommt das Buch einem Bedürfnisse entgegen? — Wir wollen die Beantwortung dieser Frage deu Kollegeil anheimstellen. Nur das sei bemerkt,. daß u u s das Bedürfuis uach einem ähnlichen Werkchen die Feder zu gemeinsamer Arbeit in die Hand gedrückt hat. Unsres Wissens gibt es bis jetzt für die Geographie vou Bayern kein Buch, das dem Lehrer in stofflicher und methodischer Hinsicht zugleich gute Dienste leisteu könnte. Es sehlt allerdings nicht an hervorragenden Werken, die in geradezu mustergültiger Weise unser bayerisches Vater- land schilderu. Wir neuneu nur die von nnserm hochseligen König Max veranstaltete Sammlung „Bavaria", die ausgezeichnete Zeit- sehnst: „Das Bayerland", Hermann v. Schund.' „Das König- reich Bayern", dann verschiedene oft sehr gnt brauchbare Neise^- führer. Doch sind diese Werke uicht iu jedermanns Besitz, ganz abgesehen davon, daß sie nicht für den Unterricht berechnet und zu- bereitet fiud. Deu größte» Teil des behandelten Gebietes kennen wir ans eigener Anschauung. Dieser Umstand überhob uns aber nicht der Mühe des Suchens. Manch einen dickleibigeil Band mußten wir durchblätteru und ihn schließlich unbefriedigt zur Seite legen um ihu später vielleicht doch wieder hervorzuholen. Oft aber hoben wir prächtige Schätze, unmittelbar für deu Unterricht geeiguet. Noch öfter freilich mußte sachlich Brauchbares gänzlich umgearbeitet werden. Nachdem wir die ausgesuchten Stoffe in der Praxis darauf geprüft hatteu, ob sie das Interesse der Schüler zu erwecken und ans die Dauer festzuhalten vermögen, handelte es sich darum das au- gewachsene reiche Material zu ordnen. Die Aufstellung der Disposition war nicht der leichteste Teil unsrer Arbeit. Wie denken wir uns nun den Gebrauch des Buches? Hat sich der Lehrer mit uusern Grundsätzen vertraut gemacht, so tritt an ihn die Aufgabe heran nnsre Disposition für seine Ver- hältuisse umzugestalten. Wie »vir in Schwabach, so mache er seinen

2. Das Maingebiet - S. XI

1908 - Schwabach : Schreyer
Vorwort ?ur Neuauflage. Es sind nun fünf Jahre vergangen, seit der erste Leit der „Geographie von Bayern im Sinne einer erweiterten Heimatkunde" erschienen ist. In dieser Zeit haben wir die Freude erlebt, daß das Buch freundliche Aufnahme gefunden hat nicht nur in den Schulhäusern unsres bayerischen Vaterlandes, sondern anch bei Lehrern, deren Wirkungskreis außerhalb der weißblaueu Grenzpfähle liegt. Besonders wertvoll dünkt uns das von berufener Seite abgelegte Zeugnis, daß wir mit uusrer Arbeit dem ersten geographischen Unterricht und der vaterländischen Erdkunde überhaupt einen Dienst erwiesen haben. Obwohl das Bnch zunächst nur für eilt einziges Schuljahr und zwar für die Haud des Lehrers bestimmt war, ist es trotz der hohen ersten Auslage bereits vergriffen. Wir deuken daraus schließen zu dürfe«, daß das Werkchen gerne beuützt wird. Ju diesem Glauben gingen wir daran der Schule eine Neuauflage zu unterbreiten. Wir hoffen, daß unfre gemeinsame Arbeit anch im neuen Gewände Beachtuug finden werde. Die Grnndlageu, aus denen das Werkchen ansgebant ist, sind dieselben geblieben. Wir bekennen uns nach wie vor zu der Ansicht, daß der erste Geographie-Unterrtcht sich eng an die Heimat- künde anzuschließen habe und stets Bezug nehmen müsse ans des Schülers Wohnort und dessen Umgebung. Damit dies möglich sei, erweiterten wir die erste Einheit („Im Schwabachtal"). Die Einheit „Nürnberg" ist mit Rücksicht ans die vielen Be- ziehnngen, welche unser Schwabach mit dieser Nachbar-Großstadt ver- knüpfen, breiter angelegt, als vielleicht namentlich für Landschulen erwünscht wäre. Wenn wir nun der Neuauflage eine Bearbeitung dieser Einheit für einfachere Schulverhältnisse beigeben, so bedeutet das keineswegs eine Abweichung von unsren Grundsätzen. Wir fügen vielmehr die Bitte bei, man möge die ausführliche Sektion nicht überschlagen, da aus sie mehrfach hingewiesen wird. Manche Abschnitte wurden besser gegliedert und Übersicht- lich er dargestellt. Durchweg erhielten die vielfach ausgeführten Zusammenfassungen Überschriften und meist wurden auch Stichwörter beigegeben, welche wir uns im Laufe der Lektion an- geschrieben und von dem Schüler vielleicht in ein besonderes Merk-

3. Das Maingebiet - S. XVI

1908 - Schwabach : Schreyer
Buellen. ,,Das Bayerland". Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und Landeskunde. Herausgegeben von H. L e h e r. Hermann von Schmid: „Das Königreich Bayern". Bavaria. Trinius: „Alldeiltschlaud in Wort und Bild". Geistbeck: „Das Königreich Bayern in geographisch-statistischer Beziehung". Woerls Reisehandbücher. Leo Woerl, Wllrzburg. „Goldschmidts Kursbuch'. Gustav von Heeringen: „Wanderungen durch Franken". I. Tischendors: „Präparationen für den geographischen Unterricht an den Volksschulen". Schwabacher Chroniken von F a l k e n st e i n und P e tz o l d t. Gendenberger: Führer durch Weißenbnrg. Ludwig Zapf: Waldsteinbuch. Rucken und Weisenberger: Kurze Heimatkuude von Unterfranken. Festschrift zur Xll. Hauptversammlung des Bayerischen Volksschullehrervereius in Würzburg. Theodor Aussberg: „Nürnberger Sagen", dann „Sagen und Geschichten aus Mittelfranken'. Offizieller Katalog zur bayerischen Landesausstellung in Nürnberg 1890 Dr. Albert Schmidt, Führer durch das Fichtelgebirge und den Steinivald. Dr. Götz: „Geographisch historisches Handbuch von Bayern". Dr. A. Seidl: „Das Regnitztal". C. Grundscheid: „Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie". R Roth: „Ju den Werkstötten". G. Lang: „Heimatkuude von Nürnberg". Schöppner: Deutsches Sagenbuch.

4. Das Maingebiet - S. 2

1908 - Schwabach : Schreyer
— 2 — anz — Nennt und zeigt mir die Plätze, die Ihr besucht habt! — Nennt und zeigt mir die wichtigsten Gebäude unsrer Stadt! — Was wißt Ihr mir von einzelnen derselben zu erzähleu? — Au welche Nürnberger Meister erinnert uns das Innere der Stadtkirche? -— Wie hoch ist der Turm dieser Kirche? Zusammenfassung*): Straßen, Plätze und Bauwerke. Stichwörter sau die Tafel geschrieben): Schwabach — Vater- stadt; Straßen: Wittelsbacher-, Zöllnertor-, Königs-, Reichs- waiserihansstraße ?c.; Königsplatz, Schillerplatz; Gebäude: Luitpoldschulhaus, Progymnasiuin, Seminar, Stadttirche, Rathans, Spitalkirche, Postamt, Kriegerdenkmal, schöner Brunnen; Stadt- kirche: Veit Stoß, Michael Wohlgemulh, Adam Krafft. Turm 72 m. Ausführuug (durch die Schüler): Schwabach ist unsre Vater- stadt. Wir haben die Straßen derselben schon oft durchwandert. Zu deu wichtigsten derselben gehören : die Wittelsbacher-, Zöllner- tor-, Königs-, Neichswaisenhansstraße je. Inmitten der Stadt befindet sich der Königsplatz. Vor dem Schnlhaus ist der Schillerplatz. Die wichtigsten Gebände unsrer Stadt sind: das Luitpoldschulhaus, Progymnasium, Seminar, die Stadtkirche, das Rathaus, die Lpitalkirche, das Postamt, das Kriegerdenkmal, der schöne Brunnen. In der Stadtkirche finden wir.icnnstwerke von Veit Stoß, Michael Wohlgemnth, Adam Krafft. Der Turm der Stadtkirche hat eiue Höhe von 72 m. b) Manche der S'raßen führen uns an Brücken und Stege. Nennt und zeigt mir diese! — Warum sind sie notwendig? Fluß Schwabach. — Woher kommt die Schwabach? Westen. — Wohin fließt sie? Osten. —In wie viele Teile zerlegt sie die Stadt? Zwei. — Wer von Euch wohut liuks, wer rechts der Schwabach? Zusammenfassung: Lage. Stichwörter: Brücken und Stege (Spital-, Fleisch-, Säge-, Lauds- knechtsbrücke, Höllsteg); die Schwabach von Westen nach Osten; Stadt in zwei Teile. Ausführung: Manche Straßen führen uns an Brücken und Stege. Die wichtigsten Brücken sind die Spital-, Fleisch-, Säge- und Landsknechtsbrücke. Ein Steg trägt den Namen *) Bemerkung zu allen Zusammenfassungen: Nachdem der vorgetragene Stoff nut den Kindern erarbeitet, werden dnrck Fragen die wichtignen Momente hervorgehoben und sofort in Form von Stichwörtern an der Wand- tafel fixiert, worauf die Ausführung, d.i. die zusammenhängende Wiedergabe, durch die Schül.r leicht und sicher von statten geht. Ist der Lehrer noch in der wünschenswerten Lage, diese St chwörter den Schülern mit nach Hause zu geben, so haben sie Gelegenheit zur Wiederholung und Einprägung des Stoffes, wie zu schriftlicher Selbstbeschäftigung, leyteres namentlich dann, wenn bei Auf- stellnng der Stichwörter auch nuf die orthographische Schwierigkeit Rücksicht genommen wud.

5. Das Maingebiet - S. 4

1908 - Schwabach : Schreyer
— 4 — Ausführun g: Im Osten der Stadt liegt der Stadtpark. Auf den Äckern wird Tabak gebaut. Unsre Wälder bestehen meist aus Kiefern. Die Nachbarorte von Schrollbach sind: Limbach, Penzendorf, Jgelsdors, Forsthof, Uigenau, Haag, Unterreicheubach und Nasbach. Der höchste Berg nnsrer Gegend ist der Heiden- berg. Er ist 500 m hoch, unser Bahnhof liegt 340 m, unsre Stadt 350 m hoch. e) Was ist uus endlich vom alten Schrvabach bekannt? Welche Bauwerke und Namen erinnern an das alle Schwabach? Statt- liche Häuser mit hohen Giebeln, Stadtmauer, Mauerstraße, Zölluertor- straße, Stadtkirche, Münz. — Erzählt, was Ihr noch davon wißt! Zusammenfassung:'Das alte Schwabach. f) Eine Geschichte vom alten Schwabach. Erstes Teilziel: Wie amsre Vaterstadt iu schwere Bedräng nis geriet. Es war an einem Sonntag des Jahres 1632. Da nahte fremdes Kriegsvolk. Auf dem Felde neben der Rohrersmühle ent- stand ein kleines Zeltlager. Die Männer der Stadt beschlossen, die wahrscheinlich nicht allzu zalilreicheu Feiude zu vertreiben. Hatte ja auch ein schwedischer Hauptmann Hilfe zugesagt. Die schweren Zug- brückeu rasselten in die Höhe; Kämpfer besetzten die widerstandsfähige Stadtmauer. Bald sausten einige wohlgezielte Kugeln in das feind- liche Gezelt. Beinahe wäre Wall enstein, der gefürchtete Heer- führer, getroffen worden. Viele seiner Leute kamen ums Leben. Den fremden Reitern gelang es nicht, das Mönchstor zu stürmen. Da ließ Wallenstein das in den Wäldern versteckte Heer anrücken. 60 000 Mann sollten schwere Vergeltung üben. Bald flogen Kugeln in Straßen und Häuser. An erfolgreichen Widerstand konnte nicht mehr gedacht werden. Die Stadt ergab sich Wallenstein aus Gnade und Ungnade. Zusammenfassung: Wallenstein bezwingt die Stadt Schwabach. Zweites Teilziel: Wie Wallenstein die Einwohner behandelte. Die Geängstigten suchten Zuflucht iu der Stadtkirche. Dort hielt man sie tagelang gefangen. Unterdes plünderten die wilden Horden. Fremde Händler kauften die Beute. Glücklicherweise konnte man des Bürgermeisters nicht habhaft werden; er hätte eines grauen- vollen Todes sterben müssen. Hätte nicht ein edler Wittelsbacher, Kurfürst Maximilian, Fürbitte eingelegt, unsre Vaterstadt wäre dem Erdboden gleich gemacht worden. Zusammenfassung: Harte Behandlung der Einwohner. Drittes Teilziel: Wie es nach den Schreckenstagen in Schwabach aussah.

6. Das Maingebiet - S. 6

1908 - Schwabach : Schreyer
— 6 - ein Wegweiser. Was lesen wir auf demselben? Nach Klosterheils- bronn—ansbach. — Welchen größeren Ort erreichen wir also zuerst, wenn wir nach Westen wandern? — Welchen dann? — Wir gehen nun nach Westen durch die Reichswaisenhausstraße. Beim Reichs- Waisenhaus wenden wir uns rechts nach Norden und gehen hinab zur Schwabach. Bald stehen wir auf einem Steg, der über die Schwabach führt. Wie heißt man die Erdrinne, in welcher das Wasser fortfließt? Bett. — Um zu sehen, nach welcher Himmels- gegend die Schwabach fließt, werfen wir eiu Stückcheu Papier ins Wasser. Nach welcher Himmelsgegend fließt also die Schwabach? Nach Osten. — Und woher kommt sie? Von Westen. — Schaut alle nach der Richtung, nach welcher die Schwabach fließt! Was sehen wir vor uns? Neue Brücke. — Was fällt Euch au der- selben auf? Wappen, Eisbrecher. — Welche Wappen seht Ihr? Schwabacher Wappen und bayerisches Wappen. — Warum ist hier das Schwabacher Wappen? — Warum aber auch das bayerische? Weil das Land, in welchem wir wohneu, Bayern heißt. — Welchen Zweck hat der Eisbrecher? — Zeigt alle mit dem rechten Arm seit- wärts! Welches User! — Zeigt mit dem linken Arm seitwärts I Welches Ufer? — Wie ist das rechte Ufer? Steil. — Wie das linke? Flach. — Was bildet das rechte Ufer, weil es fo „hängt" wie ein Dach? Abhang oder Abdachung. — Was seht Ihr an beiden Ufern? Wiesen, Gärten, Äcker. — Seht, das ist der Schwabachgrund. Zusammenfassung*): Au der Schwab ach. Stichwörter (an die Tafel geschrieben): Nach Westen — Reichs- waisenhausstraße ; Reichswaisenhaus — nach Norden — Schwa- bach ; Steg — Schwabachbett; Westen — Osten; neue Brücke — Wappen — Eisbrecher; rechtes und liukes Ufer; rechtes Ufer, Abdachung oder Abhang; Schwabachgrund. Ausführung (durch die Schüler): Wir geheu vom Schulhaus aus nach Westen durch die Reichswaifeuhausstraße. Beim Reichs- Waisenhaus weudeu wir uns nach Norden und kommen hinab zur Schwabach. Eiu Steg führt über das Schwabachbett. Die Schwabach fließt von Westen nach Osten. Vor uns steht die neue Brücke mit zwei Wappen und einem Eisbrecher. Rechts von uns ist das steile rechte, links das flache linke Ufer. Das rechte Ufer bildet eiuen Abhang oder eine Abdachung. Die Wieseu, Gärten und Äcker auf beiden Ufern bilden den Schwabachgrund. c) Gehen wir nun wieder zurück in die Reichswaisenhaus- straße? An welchem Ufer der Schwabach liegt diese? Am rechten. — *) Die Zusammenfassungen dieser Lektionen werden natürlich erst später in der Schule ausgeführt.

7. Das Maingebiet - S. 7

1908 - Schwabach : Schreyer
Gehen wir in der Neichswaisenhansstraße weiter nach Westen! Woran kommen wir vorbei? Reichswaisenhaus, Friedhof der reformierten Gemeinde, Wasserbehälter der Wasser- leituug, Holzgarten. — Welches ist das letzte Haus uusrer Stadt im Westen? Wirtschaft zum Wein stock. — Nicht weit hinter diesem Gebäude steht an der Straße eine Ruhebank. Von diesem Platze aus können wir einen Teil des Schwabachtales oder Schwabachgrundes überblicken. Was sehen wir von hier aus? Drunten die Schwabach, an derselben Bäume und Sträucher, zu beiden Seiten Wiesen und Felder, dazwischen Einzelhöfe ^Gärtnereien). — Wir sind wieder im Schwabachtal oder im Schwabachgrund. Wandern wir weiter! Bald führt uus der Weg durch ein kleines Gehölz. Welche Bäume sehen wir? Föhren. — Nach kurzer Wandlung erreichen wir eine Ortschaft. Was lesen wir an der Ortstafel? Kirchdorf Unterreichenbach. — Warum ist das ein Kirchdorf? — In Unterreichenbach gehen wir über eine Brücke. Welches Wasser überschreiten wir? Die Volkach. — Ehe wir das Dorf verlaffen, müssen wir bergan steigen. Zur Linken bemerken wir ein ehemaliges kleines Jagdschlößlein, das früher den Mark- grafen gehörte, jetzt aber einem Bauern als Wohnung dient. Auf der Höhe angekommen, überblicken wir ein weiteres Stück des Schwabachtales. Wir bemerken zwei Dörfer. Eines liegt hoch am linken Schwabachufer? Gustenfelden, ein Pfarrdorf. — Das andere, westlicher gelegene? Kottensdorf. — Hier muß die Schwabach eiue Mühle treiben *) — Folgt mir nun im Geiste weiter! Wenn wir am Schwabachufer noch weiter gingen, kämen wir an ein langggestrecktes Pfarrdorf: Rohr. Hier hätten wir die Hälfte des Weges nach Klosterheilsbronn zurückgelegt, zwei Stunden. Wie lauge hätten wir dann noch nach Klosterheilsbronu zu gehen? Zwei Stunden. — Gingen wir mit der Schwabach nach dem Marktflecken Klosterheilsbronn, so würden wir sehen, wie sie immer kleiner und kleiner wird. Znletzt würden wir sie als ganz kleines Bächlein aus der Kirche iu Klosterheilsbronn herauskommen sehen. In der Kirche befindet sich ein Gewölbe. Dort unten quillt das Wasser der Schwaboch aus der Erde. Man sagt: Die Schwabach entspringt in Klosterheilsbronn, hat dort ihren Ursprung oder ihre Quelle. Dieses kleine Bächlein vereinigt sich außerhalb der Kirche mit uoch andern und so entsteht die Schwabach. Zeichnung mit Zusammenfassung: Wandrnng im Schwabachgrund. (Oben auf dem Hügel, von dem aus wir das in der Lektion Besprochene größtenteils überschauen +) Hier endet die wirkliche Erfahrung und die gedachte schließt sich unmittelbar daran an.

8. Das Maingebiet - S. 9

1908 - Schwabach : Schreyer
— 9 — dieser beiden Orte bestimmen? U. liegt oberhalb Schw-, Schw. liegt unterhalb U. Zeichnung mit Zusammenfassung: Mit der Volk ach. (Wir zeichnen nun hier neben die Schwabach im Sand das vorige Kartenbild nochmals und ergänzen es durch die Volkach. Einprägnng dieses Kartenbildes.) Stichwörter: Volkach — Volkersgau — Oberreichenbach; nach Nordosten; mündet in die Schwabach; rechter Nebenfluß. Ausführung: Die Volkach kommt von Volkersgau und Ober- reichenbach. Sie fließt nach Nordosten. Sie mündet in die Schwabach. Sie ist ein rechter Nebenfluß der Schwabach. 6) Nicht weit von der Volkachmündung sehen wir, wie durch eine^. Schütze ein großer Teil des Wassers der Schwabach gezwungen njits, in einem Bogen am linken Ufer der Schwabach weiter zu fließen. Dieser neue Wasserarm trägt den Namen Nadlersbach. Wir gehen nun über die Schwabach. An welchem Ufer sind wir dann? Linken. — Nun wandern wir wieder unsrer Vaterstadt zu. Zwischen welchen Gewässern wandern wir? Rechts die Schwabach, links der Nadlersbach. — Welches der beiden Gewässer ist das größere? Nadlersbach. — Diesem folgen wir, indem wir auf dem Nadlers- dämm weiter gehen. Zu unsrer Rechten breiten sich im Schwabach- grnnd große Wiesenflächen aus. Diese sehen wir von vielen kleinen Wassergräben durchzogen, welche der Nadlersbach mit Wasser speist und dadurch die Wiesen fruchtbar macht. Am andern Ufer des Nadlersbaches steigt das Gelände ziemlich steil empor. An diesem Abhang sehen wir mehrere Gärtnereien, die ebenfalls dem Nadlers- bach das nötige Wasser entnehmen. In alter Zeit hat man da oben Wein gebaut; daran erinnert heute noch das Weingäßchen. Auch muß der Nadlersbach uusre Badeanstalt mit Wasser versorgen. Hierauf fließt er ohne weitere Arbeit zu verrichteu bis zu unsrer Stadt. Dort angekommen, wird er gezwungen, durch einen finstern Kanal in die Stadt einzutreten. Hier warten die Nadler auf ihn. Er muß fertige Nadeln blank scheuern (Schurmühle). Jetzt können wir uns den Namen „Nadlersbach" erklären. — Nun fließt er weiter unter Häusern hindurch an eine Mühle und setzt ein Mühlrad in Bewegung. Nachdem er sich noch zwischen verschiedenen Häusern hindnrchgedrängt hat, sehen wir, wie er bei der Spitalbrücke in die Schwabach mündet. Zeichnung mit Zusammenfassung: Mit de in Nadlers- bach zurück zur Stadt. (Nun stellen wir alles, was uns die Wandruug geboteu, im Schulhof in Sand dar.) Stichwörter: Nadlersbach — Schütze; Wiesen — Gärten — Badeanstalt; Kanal; Nadeln polieren — Mühle treiben - Spitalbrücke — Schwabach.

9. Das Maingebiet - S. 10

1908 - Schwabach : Schreyer
— 10 — Ausführung: Der Nadlersbach wird durch eine Schütze von der Schwabach abgeleitet. Er versorgt die Wiesen, die Gärten und die Badeanstalt mit Wasser. Durch einen Kanal tritt er in die Stadt. Hier mnß er Nadeln polieren und eine Mühle treiben. Bei der Spitalbrücke müudet er in die Schnmbach. f) Die ganze Wandrung (d—e) wird nun in der Schule uoch mals eingehend besprochen und dabei im Sandkasten*) zur Darstelluug gebracht. g) Che wir mit der Schwabach weiterwandern, gehen wir noch mals an ihren Ursprung zurück, um diesen noch etwas genauer anzusehen. Wir haben gesagt, eine Quelle befinde sich unter einem Gewölbe in der Kirche. Treten wir in dieses Gotteshaus ein, so sehen wir, wie anch in nnsrer Stadtkirchc, schöne und wert volle Gegenstände. Da ist ein Altar mit prächtigen Bildern von Albrecht Dürer. Das war Wohlgemuths Schüler. Besonders gefällt uns ein großes Kruzifix von Veit Stoß. Der Heiland ist da in dem Augenblick dargestellt, als er das Haupt neigte und ver- schied. Auch ein Sakramentshäuschen von Adam Krafft ist vorhanden. In der Nähe des Quellengewölbes erheben sich einige prächtige Grabdenkmäler. Darunter liegen Vorfahren nnsres Kaisers be- graben. In einer etwas höher gelegenen Abteilung sieht man viele Grabsteine. Anch unter diesen ruhen vornehme Herren, darunter einige Grafen von Abenberg. Warum letztere hier begraben wurden, darüber wird uus nachher eine Sage belehren. Zusammeufassuug: Iu derk irche zu Klosterheilsbronn. Stichwörter: Wertvolle Gegenstände: Altar mit Bildern von Dürer, Kruzifix von Veit Stoß, Sakramentshäuscheu von Adam Krafft; Grabdenkmäler — Vorfahren des Kaisers; Grabsteine — vornehme Herren — Grafen von Abenberg. Ausführung: In der Kirche zu Kl. seheu wir schöne und wert- volle Gegenstände: einen Altar mit Bildern von Dürer, ein Kruzifix von Veit Stoß, ein Sakramentshäuschen von Adam Krafft. Unter prächtigen Grabdenkmälern ruhen Vorsahren nnsres Kaisers. Grabfteiue bezeichnen die letzten Nuhestätteu vornehmer Herren, darnnter anch die der Grasen von Abenberg. b) Nun wollen wir hören, wie es kommt, daß auch einige Grafeu vou Abenberg in der Kirche zu Klosterheilsbrouu begrabeu liegen. *) Jetzt erst im Sandkasten. Die Wirklichkeit ahmten wir im Freien nach, wo das Kind die Nichtigkeit der Darstellung durch stete Vergleichung mit der Wirklichkeit kontrollieren konnte. Erst dann, wenn die^Zeichnung feststeht, bannen wir sie hinein zwischen die vier engen Wände der Schulstube.

10. Das Maingebiet - S. IV

1908 - Schwabach : Schreyer
Iv In gleichem Sinne sagt F. M a t t h e s: *) „Unter den Unterrichtsgegenständen, deren Methodik bisher mehr als im Argen gelegen hat, steht die Geographie obenan und man muh es erlebt haben um es zu glauben, zu welcher ausgesuchten Marter für deu Schüler dieser hochinteressante Unterricht gemacht werden kann." Wenn wir die im ersten Geographie-Unterricht — und nur diesen haben wir hier im Auge — gebräuchlichen Hilfsmittel über- schauen, so finden wir diese Behauptungen vollauf bestätigt. Mit wenig Ausnahmen beginnen die methodischen Handreichungen und L e i t f ä d e u mit Nameu, Lage, Größe und G r e n z e n des Landes, gehen über zur Bodenbeschaffenheit und Bewässerung um schließlich die Belehrung über Wohnorte und Bewohner anzureihen. Wenn dazu noch die Unterrichtserteilung an der Hand einer nn- vermittelt in den Unterricht gestellten Landkarte geschieht, so tritt die Erfolglosigkeit dieses interessanten Unterrichtszweiges klar zutage. Oder behaupten wir zuviel, wenn wir sagen: Ein solcher Unterrichts- betrieb bereichert das Wissen des Schülers im günstigsten Falle mit leb- und farblosen Namen, Zahlen, Strichen und Zeichen, keinesfalls aber verhilft er demselben zu einem wirklichen erdkundlichen Wissen als wertvollem Bildungsbeitrag ! — Und ist der eben charakterisierte Gang des Unterrichtes imstande dauernd das Interesse des Schülers, von dem doch unstreitig jeder Unterrichtserfolg abhängt, zu fesselu? Wird sich nicht vielmehr bald geistige Erschlaffung und Ermüdung einstellen? Die Ursache aller dieser mißlicheu Erscheinungeil finden wir, um es kurz zu sagen, darin begründet, daß der erste Geographie-Unterricht sich allzuweit vou feiner Mutter und Lehrmeisterin Heimatkunde eut- ferut hat. Der erste Geographie-Uuterricht kauu uichts anderes sein, als eine erweiterte Heimatkuude und wir glaubten den Grnndgedanken nnsres Werkchens nicht besser andeuten zu können als durch deu Zu- satz: . . . im Sinne einer erweiterten Heimatkunde. Wie verfährt nun die Heimatknnde um den Schüler au eiue deukende Betrachtuug der Heimat zu gewöhnen und ihm dieselbe lieb zu macheu? Beschauend, mefseud, zählend und erzählend, vergleichend durchwandert der Lehrer mit seineu Schülern den Heimatort. Vor den interessantesten Objekten wird Halt gemacht; sie werden einer besonderen Betrachtung unterzogen. Mit unwillkürlicher Aufmerksamkeit lauscheu die Kinder den Worten des Lehrers, wenn dieser hin und wieder das Bild der alten Tage vor ihrem geistigen Auge erstehen läßt. Welche Freude ruft unter der kleinen Schar eine Abbildung ans der Ver- gangenheit des Heimatortes hervor! Im nächsten Jahr geht's hinaus iu die Umgebung des Ortes, iu Feld und Wald. Der Lehrer ver- *) Neue deutsche Schulzeitung 1878/79. Angeführt in I. Coordes: „Ge- danken über den geographischen Unterricht". — Leipzig, kartogr. Verlagsanstalt von G. Lang.
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