Vii
den Kindern bei der Wandrnng durchs deutsche Laud
zeigen muß, da wo er in Hellem Glänze schimmert."
Auch der Dichter darf und soll zu Worte kommen.
Wenn wir schließlich darauf Bedacht nehmen, daß der Schüler
durch Vergleichnng des Dargebotenen zu klaren Begriffen ge-
lange und wenn wir das Erarbeitete durch Bezuguahme auf
andere Gebiete sichern, so glauben wir, daß von „geisttötendem
Wortkram" iu nusrem Geographie-Unterricht nicht die Rede sein kann.
Dies die allgemeinen Grundsätze, ans denen vorliegendes
Weikchen aufgebaut ist.
Und nun noch einige Worte über dieses selbst.
Zunächst wird die Frage aufgeworfen werden : Kommt das Buch
einem Bedürfnisse entgegen? — Wir wollen die Beantwortung
dieser Frage deu Kollegeil anheimstellen. Nur das sei bemerkt,. daß
u u s das Bedürfuis uach einem ähnlichen Werkchen die Feder zu
gemeinsamer Arbeit in die Hand gedrückt hat. Unsres Wissens gibt
es bis jetzt für die Geographie vou Bayern kein Buch, das
dem Lehrer in stofflicher und methodischer Hinsicht zugleich gute
Dienste leisteu könnte.
Es sehlt allerdings nicht an hervorragenden Werken, die
in geradezu mustergültiger Weise unser bayerisches Vater-
land schilderu. Wir neuneu nur die von nnserm hochseligen König
Max veranstaltete Sammlung „Bavaria", die ausgezeichnete Zeit-
sehnst: „Das Bayerland", Hermann v. Schund.' „Das König-
reich Bayern", dann verschiedene oft sehr gnt brauchbare Neise^-
führer. Doch sind diese Werke uicht iu jedermanns Besitz, ganz
abgesehen davon, daß sie nicht für den Unterricht berechnet und zu-
bereitet fiud.
Deu größte» Teil des behandelten Gebietes kennen wir ans
eigener Anschauung. Dieser Umstand überhob uns aber nicht
der Mühe des Suchens. Manch einen dickleibigeil Band mußten
wir durchblätteru und ihn schließlich unbefriedigt zur Seite legen um
ihu später vielleicht doch wieder hervorzuholen. Oft aber hoben wir
prächtige Schätze, unmittelbar für deu Unterricht geeiguet. Noch öfter
freilich mußte sachlich Brauchbares gänzlich umgearbeitet werden.
Nachdem wir die ausgesuchten Stoffe in der Praxis darauf
geprüft hatteu, ob sie das Interesse der Schüler zu erwecken und ans
die Dauer festzuhalten vermögen, handelte es sich darum das au-
gewachsene reiche Material zu ordnen. Die Aufstellung der Disposition
war nicht der leichteste Teil unsrer Arbeit.
Wie denken wir uns nun den Gebrauch des Buches?
Hat sich der Lehrer mit uusern Grundsätzen vertraut gemacht,
so tritt an ihn die Aufgabe heran nnsre Disposition für seine Ver-
hältuisse umzugestalten. Wie »vir in Schwabach, so mache er seinen
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T173: [Sprache Wort Name Schrift Zeit Buch Form Kunst Art Werk], T52: [Arbeiter Arbeit Zeit Betrieb Jahr Fabrik Maschine Staat Preis Kapital]]
Vorwort ?ur Neuauflage.
Es sind nun fünf Jahre vergangen, seit der erste Leit der
„Geographie von Bayern im Sinne einer erweiterten Heimatkunde"
erschienen ist. In dieser Zeit haben wir die Freude erlebt, daß das
Buch freundliche Aufnahme gefunden hat nicht nur in den Schulhäusern
unsres bayerischen Vaterlandes, sondern anch bei Lehrern, deren
Wirkungskreis außerhalb der weißblaueu Grenzpfähle liegt. Besonders
wertvoll dünkt uns das von berufener Seite abgelegte Zeugnis, daß
wir mit uusrer Arbeit dem ersten geographischen Unterricht und der
vaterländischen Erdkunde überhaupt einen Dienst erwiesen haben.
Obwohl das Bnch zunächst nur für eilt einziges Schuljahr
und zwar für die Haud des Lehrers bestimmt war, ist es trotz
der hohen ersten Auslage bereits vergriffen. Wir deuken daraus schließen
zu dürfe«, daß das Werkchen gerne beuützt wird. Ju diesem Glauben
gingen wir daran der Schule eine Neuauflage zu unterbreiten.
Wir hoffen, daß unfre gemeinsame Arbeit anch im neuen Gewände
Beachtuug finden werde.
Die Grnndlageu, aus denen das Werkchen ansgebant ist, sind
dieselben geblieben. Wir bekennen uns nach wie vor zu der Ansicht, daß
der erste Geographie-Unterrtcht sich eng an die Heimat-
künde anzuschließen habe und stets Bezug nehmen müsse ans des
Schülers Wohnort und dessen Umgebung. Damit dies möglich sei,
erweiterten wir die erste Einheit („Im Schwabachtal").
Die Einheit „Nürnberg" ist mit Rücksicht ans die vielen Be-
ziehnngen, welche unser Schwabach mit dieser Nachbar-Großstadt ver-
knüpfen, breiter angelegt, als vielleicht namentlich für Landschulen
erwünscht wäre. Wenn wir nun der Neuauflage eine Bearbeitung
dieser Einheit für einfachere Schulverhältnisse beigeben, so
bedeutet das keineswegs eine Abweichung von unsren Grundsätzen.
Wir fügen vielmehr die Bitte bei, man möge die ausführliche
Sektion nicht überschlagen, da aus sie mehrfach hingewiesen wird.
Manche Abschnitte wurden besser gegliedert und Übersicht-
lich er dargestellt. Durchweg erhielten die vielfach ausgeführten
Zusammenfassungen Überschriften und meist wurden auch
Stichwörter beigegeben, welche wir uns im Laufe der Lektion an-
geschrieben und von dem Schüler vielleicht in ein besonderes Merk-
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
Buellen.
,,Das Bayerland". Illustrierte Wochenschrift für bayerische Geschichte und
Landeskunde. Herausgegeben von H. L e h e r.
Hermann von Schmid: „Das Königreich Bayern".
Bavaria.
Trinius: „Alldeiltschlaud in Wort und Bild".
Geistbeck: „Das Königreich Bayern in geographisch-statistischer Beziehung".
Woerls Reisehandbücher. Leo Woerl, Wllrzburg.
„Goldschmidts Kursbuch'.
Gustav von Heeringen: „Wanderungen durch Franken".
I. Tischendors: „Präparationen für den geographischen Unterricht an den
Volksschulen".
Schwabacher Chroniken von F a l k e n st e i n und P e tz o l d t.
Gendenberger: Führer durch Weißenbnrg.
Ludwig Zapf: Waldsteinbuch.
Rucken und Weisenberger: Kurze Heimatkuude von Unterfranken.
Festschrift zur Xll. Hauptversammlung des Bayerischen Volksschullehrervereius
in Würzburg.
Theodor Aussberg: „Nürnberger Sagen", dann „Sagen und Geschichten
aus Mittelfranken'.
Offizieller Katalog zur bayerischen Landesausstellung in Nürnberg 1890
Dr. Albert Schmidt, Führer durch das Fichtelgebirge und den Steinivald.
Dr. Götz: „Geographisch historisches Handbuch von Bayern".
Dr. A. Seidl: „Das Regnitztal".
C. Grundscheid: „Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie".
R Roth: „Ju den Werkstötten".
G. Lang: „Heimatkuude von Nürnberg".
Schöppner: Deutsches Sagenbuch.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
Extrahierte Personennamen: Hermann_von_Schmid Geistbeck Woerls_Reisehandbücher Leo_Woerl Leo Gustav_von_Heeringen Gustav Tischendors Gendenberger Ludwig_Zapf Ludwig Weisenberger Theodor_Aussberg Albert_Schmidt Seidl C._Grundscheid Roth Schöppner
— 2 —
anz — Nennt und zeigt mir die Plätze, die Ihr besucht habt! —
Nennt und zeigt mir die wichtigsten Gebäude unsrer Stadt! —
Was wißt Ihr mir von einzelnen derselben zu erzähleu? — Au welche
Nürnberger Meister erinnert uns das Innere der Stadtkirche? -—
Wie hoch ist der Turm dieser Kirche?
Zusammenfassung*): Straßen, Plätze und Bauwerke.
Stichwörter sau die Tafel geschrieben): Schwabach — Vater-
stadt; Straßen: Wittelsbacher-, Zöllnertor-, Königs-, Reichs-
waiserihansstraße ?c.; Königsplatz, Schillerplatz; Gebäude:
Luitpoldschulhaus, Progymnasiuin, Seminar, Stadttirche, Rathans,
Spitalkirche, Postamt, Kriegerdenkmal, schöner Brunnen; Stadt-
kirche: Veit Stoß, Michael Wohlgemulh, Adam Krafft. Turm 72 m.
Ausführuug (durch die Schüler): Schwabach ist unsre Vater-
stadt. Wir haben die Straßen derselben schon oft durchwandert.
Zu deu wichtigsten derselben gehören : die Wittelsbacher-, Zöllner-
tor-, Königs-, Neichswaisenhansstraße je. Inmitten der Stadt
befindet sich der Königsplatz. Vor dem Schnlhaus ist der
Schillerplatz. Die wichtigsten Gebände unsrer Stadt sind:
das Luitpoldschulhaus, Progymnasium, Seminar, die Stadtkirche,
das Rathaus, die Lpitalkirche, das Postamt, das Kriegerdenkmal,
der schöne Brunnen. In der Stadtkirche finden wir.icnnstwerke
von Veit Stoß, Michael Wohlgemnth, Adam Krafft. Der
Turm der Stadtkirche hat eiue Höhe von 72 m.
b) Manche der S'raßen führen uns an Brücken und Stege.
Nennt und zeigt mir diese! — Warum sind sie notwendig? Fluß
Schwabach. — Woher kommt die Schwabach? Westen. — Wohin
fließt sie? Osten. —In wie viele Teile zerlegt sie die Stadt? Zwei. —
Wer von Euch wohut liuks, wer rechts der Schwabach?
Zusammenfassung: Lage.
Stichwörter: Brücken und Stege (Spital-, Fleisch-, Säge-, Lauds-
knechtsbrücke, Höllsteg); die Schwabach von Westen nach Osten;
Stadt in zwei Teile.
Ausführung: Manche Straßen führen uns an Brücken und
Stege. Die wichtigsten Brücken sind die Spital-, Fleisch-,
Säge- und Landsknechtsbrücke. Ein Steg trägt den Namen
*) Bemerkung zu allen Zusammenfassungen: Nachdem der vorgetragene
Stoff nut den Kindern erarbeitet, werden dnrck Fragen die wichtignen
Momente hervorgehoben und sofort in Form von Stichwörtern an der Wand-
tafel fixiert, worauf die Ausführung, d.i. die zusammenhängende Wiedergabe,
durch die Schül.r leicht und sicher von statten geht. Ist der Lehrer noch in
der wünschenswerten Lage, diese St chwörter den Schülern mit nach Hause zu
geben, so haben sie Gelegenheit zur Wiederholung und Einprägung des Stoffes,
wie zu schriftlicher Selbstbeschäftigung, leyteres namentlich dann, wenn bei Auf-
stellnng der Stichwörter auch nuf die orthographische Schwierigkeit Rücksicht
genommen wud.
TM Hauptwörter (50): [T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium]]
— 4 —
Ausführun g: Im Osten der Stadt liegt der Stadtpark. Auf
den Äckern wird Tabak gebaut. Unsre Wälder bestehen meist
aus Kiefern. Die Nachbarorte von Schrollbach sind: Limbach,
Penzendorf, Jgelsdors, Forsthof, Uigenau, Haag, Unterreicheubach
und Nasbach. Der höchste Berg nnsrer Gegend ist der Heiden-
berg. Er ist 500 m hoch, unser Bahnhof liegt 340 m, unsre
Stadt 350 m hoch.
e) Was ist uus endlich vom alten Schrvabach bekannt?
Welche Bauwerke und Namen erinnern an das alle Schwabach? Statt-
liche Häuser mit hohen Giebeln, Stadtmauer, Mauerstraße, Zölluertor-
straße, Stadtkirche, Münz. — Erzählt, was Ihr noch davon wißt!
Zusammenfassung:'Das alte Schwabach.
f) Eine Geschichte vom alten Schwabach.
Erstes Teilziel: Wie amsre Vaterstadt iu schwere Bedräng
nis geriet.
Es war an einem Sonntag des Jahres 1632. Da nahte
fremdes Kriegsvolk. Auf dem Felde neben der Rohrersmühle ent-
stand ein kleines Zeltlager. Die Männer der Stadt beschlossen, die
wahrscheinlich nicht allzu zalilreicheu Feiude zu vertreiben. Hatte ja
auch ein schwedischer Hauptmann Hilfe zugesagt. Die schweren Zug-
brückeu rasselten in die Höhe; Kämpfer besetzten die widerstandsfähige
Stadtmauer. Bald sausten einige wohlgezielte Kugeln in das feind-
liche Gezelt. Beinahe wäre Wall enstein, der gefürchtete Heer-
führer, getroffen worden. Viele seiner Leute kamen ums Leben. Den
fremden Reitern gelang es nicht, das Mönchstor zu stürmen. Da
ließ Wallenstein das in den Wäldern versteckte Heer anrücken.
60 000 Mann sollten schwere Vergeltung üben. Bald flogen Kugeln
in Straßen und Häuser. An erfolgreichen Widerstand konnte nicht
mehr gedacht werden. Die Stadt ergab sich Wallenstein aus Gnade
und Ungnade.
Zusammenfassung: Wallenstein bezwingt die Stadt Schwabach.
Zweites Teilziel: Wie Wallenstein die Einwohner behandelte.
Die Geängstigten suchten Zuflucht iu der Stadtkirche. Dort
hielt man sie tagelang gefangen. Unterdes plünderten die wilden
Horden. Fremde Händler kauften die Beute. Glücklicherweise konnte
man des Bürgermeisters nicht habhaft werden; er hätte eines grauen-
vollen Todes sterben müssen. Hätte nicht ein edler Wittelsbacher,
Kurfürst Maximilian, Fürbitte eingelegt, unsre Vaterstadt wäre
dem Erdboden gleich gemacht worden.
Zusammenfassung: Harte Behandlung der Einwohner.
Drittes Teilziel: Wie es nach den Schreckenstagen in
Schwabach aussah.
TM Hauptwörter (50): [T36: [Stadt Mauer Tag Dorf Haus Burg Land Bauer Feind Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T23: [Stadt Feind Tag Heer Mauer Mann Lager Nacht Kampf Soldat], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T19: [Feind Pferd König Mann Soldat Reiter Uhr Wagen Kanone Offizier]]
TM Hauptwörter (200): [T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T121: [Feind Reiter Pferd Heer Mann Flucht Lager Soldat Seite Reiterei], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T143: [Stadt Kind Tag Haus Straße Mann Mensch Weiber Nacht Soldat], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Extrahierte Personennamen: Limbach Maximilian Maximilian
— 6 -
ein Wegweiser. Was lesen wir auf demselben? Nach Klosterheils-
bronn—ansbach. — Welchen größeren Ort erreichen wir also zuerst,
wenn wir nach Westen wandern? — Welchen dann? — Wir gehen
nun nach Westen durch die Reichswaisenhausstraße. Beim Reichs-
Waisenhaus wenden wir uns rechts nach Norden und gehen hinab
zur Schwabach. Bald stehen wir auf einem Steg, der über die
Schwabach führt. Wie heißt man die Erdrinne, in welcher das
Wasser fortfließt? Bett. — Um zu sehen, nach welcher Himmels-
gegend die Schwabach fließt, werfen wir eiu Stückcheu Papier ins
Wasser. Nach welcher Himmelsgegend fließt also die Schwabach?
Nach Osten. — Und woher kommt sie? Von Westen. — Schaut
alle nach der Richtung, nach welcher die Schwabach fließt! Was
sehen wir vor uns? Neue Brücke. — Was fällt Euch au der-
selben auf? Wappen, Eisbrecher. — Welche Wappen seht Ihr?
Schwabacher Wappen und bayerisches Wappen. — Warum ist hier das
Schwabacher Wappen? — Warum aber auch das bayerische? Weil
das Land, in welchem wir wohneu, Bayern heißt. — Welchen
Zweck hat der Eisbrecher? — Zeigt alle mit dem rechten Arm seit-
wärts! Welches User! — Zeigt mit dem linken Arm seitwärts I
Welches Ufer? — Wie ist das rechte Ufer? Steil. — Wie das
linke? Flach. — Was bildet das rechte Ufer, weil es fo „hängt"
wie ein Dach? Abhang oder Abdachung. — Was seht Ihr an
beiden Ufern? Wiesen, Gärten, Äcker. — Seht, das ist der
Schwabachgrund.
Zusammenfassung*): Au der Schwab ach.
Stichwörter (an die Tafel geschrieben): Nach Westen — Reichs-
waisenhausstraße ; Reichswaisenhaus — nach Norden — Schwa-
bach ; Steg — Schwabachbett; Westen — Osten; neue Brücke —
Wappen — Eisbrecher; rechtes und liukes Ufer; rechtes Ufer,
Abdachung oder Abhang; Schwabachgrund.
Ausführung (durch die Schüler): Wir geheu vom Schulhaus aus
nach Westen durch die Reichswaifeuhausstraße. Beim Reichs-
Waisenhaus weudeu wir uns nach Norden und kommen hinab
zur Schwabach. Eiu Steg führt über das Schwabachbett. Die
Schwabach fließt von Westen nach Osten. Vor uns steht die
neue Brücke mit zwei Wappen und einem Eisbrecher. Rechts
von uns ist das steile rechte, links das flache linke Ufer. Das
rechte Ufer bildet eiuen Abhang oder eine Abdachung. Die
Wieseu, Gärten und Äcker auf beiden Ufern bilden den
Schwabachgrund.
c) Gehen wir nun wieder zurück in die Reichswaisenhaus-
straße? An welchem Ufer der Schwabach liegt diese? Am rechten. —
*) Die Zusammenfassungen dieser Lektionen werden natürlich erst später
in der Schule ausgeführt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte]]
Gehen wir in der Neichswaisenhansstraße weiter nach Westen!
Woran kommen wir vorbei? Reichswaisenhaus, Friedhof
der reformierten Gemeinde, Wasserbehälter der Wasser-
leituug, Holzgarten. — Welches ist das letzte Haus uusrer
Stadt im Westen? Wirtschaft zum Wein stock. — Nicht weit
hinter diesem Gebäude steht an der Straße eine Ruhebank. Von
diesem Platze aus können wir einen Teil des Schwabachtales oder
Schwabachgrundes überblicken. Was sehen wir von hier aus?
Drunten die Schwabach, an derselben Bäume und Sträucher, zu beiden
Seiten Wiesen und Felder, dazwischen Einzelhöfe ^Gärtnereien). —
Wir sind wieder im Schwabachtal oder im Schwabachgrund.
Wandern wir weiter! Bald führt uus der Weg durch ein kleines
Gehölz. Welche Bäume sehen wir? Föhren. — Nach kurzer
Wandlung erreichen wir eine Ortschaft. Was lesen wir an der
Ortstafel? Kirchdorf Unterreichenbach. — Warum ist das
ein Kirchdorf? — In Unterreichenbach gehen wir über eine Brücke.
Welches Wasser überschreiten wir? Die Volkach. — Ehe wir das
Dorf verlaffen, müssen wir bergan steigen. Zur Linken bemerken wir
ein ehemaliges kleines Jagdschlößlein, das früher den Mark-
grafen gehörte, jetzt aber einem Bauern als Wohnung dient. Auf
der Höhe angekommen, überblicken wir ein weiteres Stück des
Schwabachtales. Wir bemerken zwei Dörfer. Eines liegt hoch am
linken Schwabachufer? Gustenfelden, ein Pfarrdorf. — Das
andere, westlicher gelegene? Kottensdorf. — Hier muß die
Schwabach eiue Mühle treiben *) — Folgt mir nun im Geiste
weiter! Wenn wir am Schwabachufer noch weiter gingen, kämen
wir an ein langggestrecktes Pfarrdorf: Rohr. Hier hätten wir
die Hälfte des Weges nach Klosterheilsbronn zurückgelegt, zwei
Stunden. Wie lauge hätten wir dann noch nach Klosterheilsbronu
zu gehen? Zwei Stunden. — Gingen wir mit der Schwabach
nach dem Marktflecken Klosterheilsbronn, so würden wir
sehen, wie sie immer kleiner und kleiner wird. Znletzt würden wir
sie als ganz kleines Bächlein aus der Kirche iu Klosterheilsbronn
herauskommen sehen. In der Kirche befindet sich ein Gewölbe.
Dort unten quillt das Wasser der Schwaboch aus der Erde.
Man sagt: Die Schwabach entspringt in Klosterheilsbronn, hat
dort ihren Ursprung oder ihre Quelle. Dieses kleine Bächlein
vereinigt sich außerhalb der Kirche mit uoch andern und so entsteht
die Schwabach.
Zeichnung mit Zusammenfassung: Wandrnng im
Schwabachgrund. (Oben auf dem Hügel, von dem aus
wir das in der Lektion Besprochene größtenteils überschauen
+) Hier endet die wirkliche Erfahrung und die gedachte schließt sich
unmittelbar daran an.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
— 9 —
dieser beiden Orte bestimmen? U. liegt oberhalb Schw-, Schw.
liegt unterhalb U.
Zeichnung mit Zusammenfassung: Mit der Volk ach.
(Wir zeichnen nun hier neben die Schwabach im Sand das
vorige Kartenbild nochmals und ergänzen es durch die Volkach.
Einprägnng dieses Kartenbildes.)
Stichwörter: Volkach — Volkersgau — Oberreichenbach; nach
Nordosten; mündet in die Schwabach; rechter Nebenfluß.
Ausführung: Die Volkach kommt von Volkersgau und Ober-
reichenbach. Sie fließt nach Nordosten. Sie mündet in die
Schwabach. Sie ist ein rechter Nebenfluß der Schwabach.
6) Nicht weit von der Volkachmündung sehen wir, wie durch
eine^. Schütze ein großer Teil des Wassers der Schwabach gezwungen
njits, in einem Bogen am linken Ufer der Schwabach weiter zu
fließen. Dieser neue Wasserarm trägt den Namen Nadlersbach.
Wir gehen nun über die Schwabach. An welchem Ufer sind wir
dann? Linken. — Nun wandern wir wieder unsrer Vaterstadt zu.
Zwischen welchen Gewässern wandern wir? Rechts die Schwabach,
links der Nadlersbach. — Welches der beiden Gewässer ist das größere?
Nadlersbach. — Diesem folgen wir, indem wir auf dem Nadlers-
dämm weiter gehen. Zu unsrer Rechten breiten sich im Schwabach-
grnnd große Wiesenflächen aus. Diese sehen wir von vielen kleinen
Wassergräben durchzogen, welche der Nadlersbach mit Wasser
speist und dadurch die Wiesen fruchtbar macht. Am andern Ufer des
Nadlersbaches steigt das Gelände ziemlich steil empor. An diesem
Abhang sehen wir mehrere Gärtnereien, die ebenfalls dem Nadlers-
bach das nötige Wasser entnehmen. In alter Zeit hat man da oben
Wein gebaut; daran erinnert heute noch das Weingäßchen. Auch
muß der Nadlersbach uusre Badeanstalt mit Wasser versorgen.
Hierauf fließt er ohne weitere Arbeit zu verrichteu bis zu unsrer
Stadt. Dort angekommen, wird er gezwungen, durch einen finstern
Kanal in die Stadt einzutreten. Hier warten die Nadler auf ihn.
Er muß fertige Nadeln blank scheuern (Schurmühle). Jetzt
können wir uns den Namen „Nadlersbach" erklären. — Nun fließt
er weiter unter Häusern hindurch an eine Mühle und setzt ein
Mühlrad in Bewegung. Nachdem er sich noch zwischen verschiedenen
Häusern hindnrchgedrängt hat, sehen wir, wie er bei der Spitalbrücke
in die Schwabach mündet.
Zeichnung mit Zusammenfassung: Mit de in Nadlers-
bach zurück zur Stadt. (Nun stellen wir alles, was uns
die Wandruug geboteu, im Schulhof in Sand dar.)
Stichwörter: Nadlersbach — Schütze; Wiesen — Gärten —
Badeanstalt; Kanal; Nadeln polieren — Mühle treiben -
Spitalbrücke — Schwabach.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
— 10 —
Ausführung: Der Nadlersbach wird durch eine Schütze von der
Schwabach abgeleitet. Er versorgt die Wiesen, die Gärten und
die Badeanstalt mit Wasser. Durch einen Kanal tritt er in
die Stadt. Hier mnß er Nadeln polieren und eine Mühle
treiben. Bei der Spitalbrücke müudet er in die Schnmbach.
f) Die ganze Wandrung (d—e) wird nun in der Schule uoch
mals eingehend besprochen und dabei im Sandkasten*) zur Darstelluug
gebracht.
g) Che wir mit der Schwabach weiterwandern, gehen wir noch
mals an ihren Ursprung zurück, um diesen noch etwas genauer
anzusehen. Wir haben gesagt, eine Quelle befinde sich unter
einem Gewölbe in der Kirche. Treten wir in dieses Gotteshaus
ein, so sehen wir, wie anch in nnsrer Stadtkirchc, schöne und wert
volle Gegenstände. Da ist ein Altar mit prächtigen Bildern
von Albrecht Dürer. Das war Wohlgemuths Schüler. Besonders
gefällt uns ein großes Kruzifix von Veit Stoß. Der Heiland ist
da in dem Augenblick dargestellt, als er das Haupt neigte und ver-
schied. Auch ein Sakramentshäuschen von Adam Krafft ist
vorhanden.
In der Nähe des Quellengewölbes erheben sich einige prächtige
Grabdenkmäler. Darunter liegen Vorfahren nnsres Kaisers be-
graben. In einer etwas höher gelegenen Abteilung sieht man viele
Grabsteine. Anch unter diesen ruhen vornehme Herren, darunter
einige Grafen von Abenberg. Warum letztere hier begraben wurden,
darüber wird uus nachher eine Sage belehren.
Zusammeufassuug: Iu derk irche zu Klosterheilsbronn.
Stichwörter: Wertvolle Gegenstände: Altar mit Bildern von
Dürer, Kruzifix von Veit Stoß, Sakramentshäuscheu von Adam
Krafft; Grabdenkmäler — Vorfahren des Kaisers; Grabsteine —
vornehme Herren — Grafen von Abenberg.
Ausführung: In der Kirche zu Kl. seheu wir schöne und wert-
volle Gegenstände: einen Altar mit Bildern von Dürer, ein
Kruzifix von Veit Stoß, ein Sakramentshäuschen von Adam
Krafft. Unter prächtigen Grabdenkmälern ruhen Vorsahren
nnsres Kaisers. Grabfteiue bezeichnen die letzten Nuhestätteu
vornehmer Herren, darnnter anch die der Grasen von Abenberg.
b) Nun wollen wir hören, wie es kommt, daß auch einige
Grafeu vou Abenberg in der Kirche zu Klosterheilsbrouu begrabeu liegen.
*) Jetzt erst im Sandkasten. Die Wirklichkeit ahmten wir im Freien
nach, wo das Kind die Nichtigkeit der Darstellung durch stete Vergleichung mit
der Wirklichkeit kontrollieren konnte. Erst dann, wenn die^Zeichnung feststeht,
bannen wir sie hinein zwischen die vier engen Wände der Schulstube.
TM Hauptwörter (50): [T9: [Tempel Stadt Kirche Säule Zeit Gebäude Bau Mauer Haus Dom], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T13: [Kirche Dom Zeit Bau Denkmal Kunst Tempel Bild Werk Stadt], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume]]
TM Hauptwörter (200): [T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T72: [Kloster Kirche Jahr Bischof Kaiser Karl Otto Dom Grab Leiche], T172: [Dichter Zeit Gedicht Schiller Werk Goethe Maler Dichtung Lied Hans], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Extrahierte Personennamen: Albrecht_Dürer Albrecht Wohlgemuths_Schüler Adam_Krafft Abenberg Stichwörter Kruzifix_von_Veit_Stoß Adam
Krafft Abenberg Adam
Krafft Abenberg
Iv
In gleichem Sinne sagt F. M a t t h e s: *)
„Unter den Unterrichtsgegenständen, deren Methodik bisher mehr
als im Argen gelegen hat, steht die Geographie obenan und man muh
es erlebt haben um es zu glauben, zu welcher ausgesuchten Marter
für deu Schüler dieser hochinteressante Unterricht gemacht werden kann."
Wenn wir die im ersten Geographie-Unterricht — und
nur diesen haben wir hier im Auge — gebräuchlichen Hilfsmittel über-
schauen, so finden wir diese Behauptungen vollauf bestätigt. Mit wenig
Ausnahmen beginnen die methodischen Handreichungen und
L e i t f ä d e u mit Nameu, Lage, Größe und G r e n z e n des Landes,
gehen über zur Bodenbeschaffenheit und Bewässerung um
schließlich die Belehrung über Wohnorte und Bewohner anzureihen.
Wenn dazu noch die Unterrichtserteilung an der Hand einer nn-
vermittelt in den Unterricht gestellten Landkarte geschieht, so tritt
die Erfolglosigkeit dieses interessanten Unterrichtszweiges klar zutage.
Oder behaupten wir zuviel, wenn wir sagen: Ein solcher Unterrichts-
betrieb bereichert das Wissen des Schülers im günstigsten Falle mit leb-
und farblosen Namen, Zahlen, Strichen und Zeichen, keinesfalls aber
verhilft er demselben zu einem wirklichen erdkundlichen Wissen als
wertvollem Bildungsbeitrag ! — Und ist der eben charakterisierte Gang
des Unterrichtes imstande dauernd das Interesse des Schülers, von
dem doch unstreitig jeder Unterrichtserfolg abhängt, zu fesselu? Wird
sich nicht vielmehr bald geistige Erschlaffung und Ermüdung einstellen?
Die Ursache aller dieser mißlicheu Erscheinungeil finden wir, um
es kurz zu sagen, darin begründet, daß der erste Geographie-Unterricht
sich allzuweit vou feiner Mutter und Lehrmeisterin Heimatkunde eut-
ferut hat. Der erste Geographie-Uuterricht kauu uichts anderes sein,
als eine erweiterte Heimatkuude und wir glaubten den Grnndgedanken
nnsres Werkchens nicht besser andeuten zu können als durch deu Zu-
satz: . . . im Sinne einer erweiterten Heimatkunde.
Wie verfährt nun die Heimatknnde um den Schüler au eiue
deukende Betrachtuug der Heimat zu gewöhnen und ihm dieselbe lieb
zu macheu? Beschauend, mefseud, zählend und erzählend, vergleichend
durchwandert der Lehrer mit seineu Schülern den Heimatort. Vor den
interessantesten Objekten wird Halt gemacht; sie werden einer besonderen
Betrachtung unterzogen. Mit unwillkürlicher Aufmerksamkeit lauscheu
die Kinder den Worten des Lehrers, wenn dieser hin und wieder das
Bild der alten Tage vor ihrem geistigen Auge erstehen läßt. Welche
Freude ruft unter der kleinen Schar eine Abbildung ans der Ver-
gangenheit des Heimatortes hervor! Im nächsten Jahr geht's hinaus
iu die Umgebung des Ortes, iu Feld und Wald. Der Lehrer ver-
*) Neue deutsche Schulzeitung 1878/79. Angeführt in I. Coordes: „Ge-
danken über den geographischen Unterricht". — Leipzig, kartogr. Verlagsanstalt
von G. Lang.
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