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1. Lehrbuch der Geographie - S. IV

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— Iv — Sie führt ferner durch die strenge, unaufhörlich wiederkehrende Gliederung des Stoffes und seine mehrmalige Durcharbeitung unter verschiedenen Gesichts-- punkten zu. sicherer Beherrschung, erschwert die mechanische Aneignung und wirkt endlich dnrch die Abwechselung zwischen physikalischer, wirtschaftlicher und politischer Geographie (verbanden mit der Betrachtung der Abbildnngen) erfrischender auf den Geist des Schülers, als wenn erst lange Zeit hindurch die eine und dann die andere Seite des Stoffes behandelt wird. Zum Weiterstudium (besonders im Seminarunterrichte) empfehlen wir die folgenden, von uns benutzten Werke: Prof. Kirchhoff, Länderkunde von Europa. Prof. Sievers, Afrika, Asien, Amerika, Europa. Prof. Pütz, Vergleichende Erd- und Völkerkunde. Trinins, Alldeutschlaud in Wort und Bild. Geographisches Handbuch zu Audrees Handatlas. Für die Schreibweise der geographischen Namen ist durchweg die Ortho- graphie der „Anleitung zur Schreibung und Aussprache der geographischen Fremdnamen" von Behr, Hnmmel, Marthe, Oehlmann und Volz (Breslau, Hirt, 1894) maßgebend gewesen, ebenso für die Aussprache^). Berlin, Ostern 1895. z>j, sjcrfaffcr. ä bedeutet langen betonten Vokal, ä kurzen betonten Vokal, a langen unbetonten Vokal.

2. Lehrbuch der Geographie - S. 3

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Einleitung. Werteilung von Lcrnd und Meer uuf der Krde. A 1. I. Unser Vaterland, das deutsche Reich, liegt inmitten des Erdteils Europa. Dieser gehört mit den Erdteilen Asien, Afrika und Australien der östlichen Halbkugel au. Die westliche Halbkugel tragt den Erdteil Amerika. Wie es 5 Erdteile (Kontinente) giebt, so lassen sich auch 5 Weltmeere (Oceane) unterscheiden: das nördliche und das südliche Eismeer, der atlantische, der große oder stille und der indische Oeean. — Das Festland bedeckt etwa 1f4if das Wasser fast 3/4 der Erdoberfläche. Gieb nach Globus und Karte die Lage der Erdteile und Meere Zu einander an! Ii. Die schon den Alten bekannten Erdteile Europa, Asien und Afrika bilden die alte Welt, die in der Neuzeit entdeckten Kontinente Amerika und Australien die neue Welt.*) Die alte Welt besteht aus einer zusammen- hängenden Landmasse, die von den Festländern der neuen Welt dnrch die fünf Oceane, das „zusammenhängende Weltmeer", getrennt ist. Auf der östlichen (kontinentalen) Halbkugel überwiegt das Laud, auf der westlichen (oceanischeu) das Wasser. Dasselbe Verhältnis findet sich auf der nördlichen und südlichen Halbkugel (auf der uördl. nimmt das Land fast die Hälfte, auf der südl. nur 1js der Oberfläche ein). Das deutsche Reich. Natürliche Gliederung. Lcrge und Wegrenzund. § 2. Das im Herzen Europas liegende deutsche Reich besitzt auf drei Seiten natürliche Grenzen.**) Diese sind im N. die Ostsee (baltisches) und *) Amerika wurde durch Christoph Columbus aus Genua (1492) und Australien durch den ersten Weltumsegler Magellan (1521) bekannt. **) Unter natürlichen Grenzen versteht man die Begrenzung durch Gebirge, Meere und Flüsse; die politischen Grenzen eines Landes werden durch seine Nachbarstaaten gebildet. 1*

3. Lehrbuch der Geographie - S. 7

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 7 — vier Königreiche: Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, sechs Großherzogtümer: Baden, Hessen, Oldenburg, Mecklenburg- Schwerin, Mecklenburg-Strelitz, Sachsen-Weimar-Eisenach, fünf Herzogtümer: Sachsen-Meiningen, Sachsen-Coburg-Gotha, Sachsen-Altenburg, Braunschweig, Anhalt, sieben Fürsteutümer: Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Souders- Hausen, Reuß ü. &, Renß j. L., Waldeck, Lippe, Schaumburg-Lippe, drei freie Städte: Hamburg, Lübeck, Bremen, ein Reichsland: Elsaß-Lothringen. § 5. Das Königreich Preußen, eine Erbmonarchie *) unter Herrschern aus dem Geschlechte der Hohenzollern, besteht aus 12 Provinzen und den hohenzollernschen Landen. Jede Provinz ist in Regierungsbezirke, jeder Regie- rnngsbezirk in Kreise geteilt. An der Spitze der Provinz steht der Ober- Präsident, des Regierungsbezirkes der Regierungspräsident und des Kreises der Landrat. — Die Provinzen**) und Regierungsbezirke des preußischen Staates sind: 1. Ostpreußen (Regierungsbezirke Königsberg und Gumbinueu), 2. Westpreußen (Reg. Danzig und Marienwerder), 3. Pommern (Reg. Stettin, Köslin und Stralsund), 4. Brandenburg (Reg. Potsdam, Frankfurt a/O. n. Stadtkreis Berlin), 5. Posen (Reg. Posen n. Bromberg), ^ 6. Schlesien (Reg. Breslau, Liegnitz, Oppeln), 7. Schleswig-Holstein (Reg. Schleswig mit Helgoland), 8. Sachsen (Reg. Magdeburg, Merseburg u. Erfurt), 9. Hauuover (Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück, Aurich), 10. Westfalen (Reg. Münster, Minden u. Arnsberg), 11. Hessen-Nassau (Reg. Kassel u. Wiesbaden), 12. Rheinland (Koblenz, Düsseldorf, Köln, Trier, Aachen n. Hohenzollern). *) Monarchie = Reich, das von einem Herrscher regiert wird; Erbmonarchie ein Reich, in dem die Herrschaft vom Vater auf den Sohn forterbt. — Das alte deutsche Reich war eine Wahlmonarchie. **) Nach der Zeit ihrer Erwerbung und Einverleibung geordnet: 1. Brandenburg (die Stammprovinz der Monarchie, seit 1415 im Besitze der Hohen- zollern), 2. Ostpreußen (1618 durchjohann Sigismund erworben), 3. Po mmern (1648—1815 unter dem großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I. und Friedrich Wilhelm Iii. erworben), 4. Schlesien (1742 durch Friedrich den Großen erobert), 5. Westpreußen (1772 durch Friedrich den Großen erworben), 6. Posen (1793 unter Friedrich Wilhelm Ii. bei der Tei- lung Polens hinzugekommen), 7. Sachsen (1648 und 1680 durch den großen Kurfürsten erworben und 1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. wiedergewonnen), 8. Rheinland (1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. erworben), 9. Westfalen (hauptsächlich 1815 unter Friedrich Wilhelm Iii. gewonnen), 10. Schleswig-Holstein, 11. Hannover und 12. Hessen- Nassau (1866 unter Wilhelm I. einverleibt).

4. Lehrbuch der Geographie - S. 10

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 10 — tiefe Längsthäler, liegen die einzelnen Ketten der deutschen Kalkalpen hinter- einander wie die versteinerten Riesenwellen einer sturmbewegten See. Im Wettersteingebirge, dem gewaltigsten Bergstock der bayrischen Alpen, erhebt sich bis zu 3000 m die Zugspitz, der höchste Gipfel der deutschen Reichs- grenze. Mit seinen Hochgebirgseiuödeu und herrlichen Thallandschaften, mit den klaren blauen und grünen Seen und den rauschenden Wasserfällen, mit üppigen Wiefeumatten und dunklen Tannenwaldungen erscheint das bayrische Alpenland als ein unendlich mannigfaltiges „malerisches Meisterwerk der Natur". 5. Deutsches Alpenvorland. Zu den anmutigsten Thälern gehört der tiefe Kessel von Berchtesgaden, das einstmals selbständige Berchtesgadener Ländchen. Hier erhebt sich neben dem in einsamer Felsenpracht ruhenden Königssee die Doppelpyramide des eis- bedeckten Watzmann, der höchste Gipfel innerhalb des Reiches (Abb. 1) Nächst dem Königssee ist der düstere Walchensee der prächtigste Hochgebirgssee. b) Der Böhmer Wald reicht von der Quelle der Nab bis zur Donau. Aus mehreren langgedehnten Rücken ohne scharf ausgeprägte Spitzen und schroffe Felswände bestehend, verhält er sich zu den Ketten der deutscheu Kalk- alpeu wie die „flachen Wellen eiuer ruhigen Wasserfläche zu den schäumenden

5. Lehrbuch der Geographie - S. 12

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 12 — bei Neuburg, Kelheim und Passau) bedeutend eiugeeugt. Die am Ostab- hange des Schwarzwaldes aus zwei Quellbächen, Brege und Brigach, her- vorgehende Donau wird bei Ulm schiffbar und bildet an zwei Stellen (bei Ulm und Ingolstadt) große versumpfte Becken, sogenannte Riede oder Moser. Bei Passau verläßt sie das deutsche Reich. 6) Die beiden Hochebenen der Landschaft senken sich zur Douau. Die schwäbisch-bayrische Hochebene trägt unmittelbar am Fuße der Kalk- alpeu eine Zone vereinzelter Erhebungen und Senken, die Spuren einer ehe- mals von den Alpen ausgehenden Bedeckung des Landes mit Gletschereis. Die Einsenknngen tragen entweder Seen, wie den Bodensee, den Chiemsee (bayrisches Meer), den Tegernsee n. a., oder Hochmoore. Der Bodensee*), das durch seine Größe und Tiefe (über 250 m) ausgezeichnete „schwäbische Meer", besteht ans einem Hanptbecken, dem Obersee, der nach W. zwei Aus- läufer, den Überliuger See und den Unterfee, aussendet. — Nördlich von dieser sogenannten Moränenlandschaft dehnt sich bis zum Douauthal die eigentliche Hochebene aus, ein Hügelland, das durch zahlreiche Thäler in eine Anzahl wellenförmiger Platten zerschnitten ist. Die in diesen Thälern fließenden Donannebenflüffe Jller, Lech, Isar, Inn mit Salzach, wälzen in stürmischem Laufe den Schutt und Schlamm fort, den ihnen die Alpenwild- bäche zuführen. Sommerliche, durch Gewitterregen verursachte Hochfluten lassen ihre Waffermaffe gewaltig, bis zum Vierzigfacheu des winterlichen Niederwaffers, anschwellen. Sie können deshalb nur mit Flößen befahren werden. Gleich der Donau bilden sie stellenweise versumpfte Becken. — Die vielfach fandige oberpfälzische Hochebene, die nördliche Fortsetzung der schwäbisch-bayrischen Hochebene, wird von der Nab durchflössen. Krwerbscsuellen. § 9. Die Bewohner des Alpenvorlandes sind auf die Landwirtschaft als Haupterwerb angewiesen. Die Almen, Matten und Wiesen der Kalkalpen und des Böhmer Waldes sind von Herden prächtiger Rinder und kühner Ziegen belebt, die hauptsächlich zur Milch-, Butter- und Käseerzeugung ge- halten werden (Alpenwirtschaft). Je weiter die Hochebene sich vom Ge- birge entfernt, desto mehr werden die Wiesenflächen durch Feld- und Garten- land verdrängt, das besonders mit Korn (Gerste) und Hopfen bebaut ist. Eiueu großen Teil des Bodens nimmt die Waldwirtschaft in Anspruch, welche das Land weit und breit mit dem Holze der düsteren Fichtenwälder versorgt. — Natürliche Bodenschätze fehlen dem Alpenvorlands mit Aus- nahme des Salzes in den Salzburger Alpen, des Graphits bei Pasfan *) Gedicht: Der Reiter und der Bodensee, von Schwab.

6. Lehrbuch der Geographie - S. 14

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 14 — Großstädte der schwäbisch bayrischen Hochebene: 5. Augsburgs) am Lech, wichtigster Bank- und Handelsort Bayerns schon im Mittelalter (Fugger, Welser), mit bedeutender Industrie, besonders Weberei und Maschinenbau. Stromaufwärts in der Nähe von Füssen, einem wichtigen Grenzpaß nach Tirol, liegen die prächtigen königlichen Schlösser Hohenschwangau und Neuschwanstein. 6. München**) an der Isar, Haupt- und Residenzstadt Bayerns, und viertgrößte Stadt des Reiches; als Pflegestätte der Künste (Malerakademie), der Wissenschaften (Universität), der Knnstindnstrie (Glasmalerei und Erzguß) und wegen seiner vielen Kunstschätze (Pinakothek, Glyptothek) das „deutsche Athen" genannt. München ist der Hauptsitz der deutscheu Bierbrauerei und der Knotenpunkt der Bahnliuieu Berliu-Jtalien und Paris-Orient. Städte der Donauthalebene: 7. Ulm, mit dem zweitgrößten Münster des Reiches, bildet mit dem gegenüberliegenden Nen-Ulm eine Reichsfestung. 8. Ingolstadt, Hauptfestung Bayerns. 9. Regensburg, Fabrikstadt, Jahrhunderte lang Sitz des alten deutschen Reichstages. Stromaufwärts bei Kelheim (Befreiungshalle!) Endpunkt des Donau-Main-Kanals; bei Donaustauf die Walhalla, Marmortempel mit den Büsten berühmter Deutscher. 10. Passau***), an der Mündung des Inn in die Donau, welche hier das Reich verläßt; wichtiger bayrischer Donauhafen, Sammelplatz des Flößholzes aus dem Böhmer Walde (Abb. 4). Hauptort der oberpfälzischen Hochebene: 11. Amberg, Gewehrfabrik; in der Umgebung bedeutende Eisenwerke. Ii. Das südwestdeutsche Gecken. Wobenform und Gewässer. § 11. Gleich dem deutschen Alpeuvorlaude hat das südwestdeutsche Becken ungefähr die Gestalt eines Dreiecks. Seine Grenzen bilden im 80. der deutsche Jura und im N. die mitteldeutsche Gebirgsschwelle, während es im W. in das nordfranzösische Bergland übergeht. Die Entwässerung der Landschaft findet fast nur nach dem Rheine zu statt, der hier die oberrheinische Tiefebene durchströmt. Au sie schließen *) Südlich davon das Lechfeld (Ungarnschlacht 955). Reichstag 1530 und Reli- gionsfriede 1555. **) München wurde von Heinrich dem Löwen gegründet. ***) Vertrag 1552.

7. Lehrbuch der Geographie - S. 15

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 15 — sich gleich Flügeln im W. die Lothringer und im 0. die schwäbisch-frän- kische Stufenlandschaft. Mithin unterscheidet man im südwestdeutschen Becken: eine Thalebene (die oberrheinische Tiefebene) und zwei Stufenländer (das Lothringer und das schwäbisch-fräukische). a) die oberrheinische Tiefebene, im 8. von der vereinzelten Basalt- kuppe des Kaiserstnhls unterbrochen, ist 300 km lang und durchschnittlich 30 km breit; sie wird begrenzt 6. Südwestdeutsches Becken. im W. vom Wasgan (durch die Burgunder Pforte vom Schweizer Jura getrennt), von der Haardt (= Hochwald) und dem Pfälzer Bergland, im 0. vom Schwarzwald und vom Odenwald, der sich jenseit des Mains im Spessart fortsetzt. Am Ostabhange des St. Gotthard aus Bergsee und Gletscherbach ent- springend, durchströmt der Rheiu in reißendem Laufe tiefe Alpenthäler und taucht bei seinem Eintritt in die Ebene in den klaren, grünlichen Gewässern

8. Lehrbuch der Geographie - S. 16

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
16 — des selten zufrierenden*) Bodensees unter. Vom Schlamm und Schutt der Hochgebirge gereinigt, betritt er westlich vom See ein enges Durchbruchsthal zwischen Schwarzwald und Schweizer Jura und stürzt unweit Schaffhausens in 100 m breiten Stromschnellen über ein 21 m hohes Riff des Jura (Rheinfall bei Schloß Laufen, Abb. 2). Aus der Schweiz strömen ihm die Nebenflüsse Thür und Aare (mit Reuß und Limmat) zu. In der oberrheinischen Tiefebene, die er von Basel bis Mainz **) durchfließt, nimmt er außer zahlreichen Bergwassern der Umwalluug von links die Jll und die Nahe, von rechts den Neckar und den Main auf. Nach Aufnahme des letzteren betritt er die mitteldeutsche Gebirgsschwelle. Die Tiefebene setzt sich jedoch jenseit des Mains bis zur mitteldeutschen Gebirgsschwelle fort (Wetterau). Die größten Höhen der Umwalluug liegen im 8. einander gegenüber: im Wasgau der Sulzer Welchen (— dem Arber) und im Schwarzwald der weuig höhere Feldberg (1500 m — 1/2 Zugspitz). Während diese Ge- birge der oberrheinischen Tiefebene ihre Steilseiten, schroffe Abhänge mit tiefen, von Bergwassern durchrauschten Schluchten, zuwenden, senken sie sich nach außen allmählich zu den Stufenländern ab. Tannenwälder***), aus denen nur die höchsten Gipfel kahl hervorragen, bedecken die Berge und umrahmen die dunklen, von Dichtung und Sage verherrlichten Bergseen.f) Burgen und Klöster, meistenteils in Trümmern liegend, schmücken die Höhen und Thäler. Auch der durch den Neckar zwiegeteilte Odenwald ist nach W. scharf be- grenzt (Bergstraße), übersteigt aber nur im Katzenbuckel 600 in Höhe. Fast dieselbe Höhe erreicht im Geiersberg der rauhe, auf drei Seiten vom Main umflossene Spessart, ein mit Buchen und Eichen dicht bewaldetes Bergland. Etwas höher erheben sich Haardt und Pfälzer Bergland im Donners- berge. Hier wie im Odenwalds wird viel Wein gebaut. b) Das Lothringer Stufenland, der Westflügel der Landschaft, dacht sich ohne bedeutende Erhebungen in nördlicher Richtung ab. Es besteht am Fuße des Wasgenwaldes aus der wellenförmigen Lothringer Seenplatte; westlich von dieser erhebt sich die Lothringer Juraplatte, ein Gegenstück des deutschen Jura und gleich diesem durch Wasserarmut und Höhlenreichtum ausgezeichnet. Der nördlichen Abdachung folgen die Hauptflüsse: die im Wasgau entspringende Mosel und ihr Nebenfluß, die Saar. An der letzteren liegt das Saarkohlenbecken. *) In 1000 Jahren ist der See nur 30 mal ganz zugefroren. **) Der von Basel bis Mainz kanalisierte Rheinlauf bildet die längste gefesselte Fluß- strecke der Erde. ***) Freiligrath, Die Auswanderer: Der Schwarzwald steht voll finstrer Tannen, f) Die drei genanntesten Seen sind: Feldsee, Mummelsee, Titisee. — Gedichte: Mummelsees Rache und Märchen vom Mummelsee im Schwarzwalde, v. Schuezler.

9. Lehrbuch der Geographie - S. 19

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 19 — 21. Heidelberg am Neckar, Universität, Schloßruine. 22. Mannheim an der Neckarmündung, wichtigster Handelsplatz Süd- deutschlauds für Getreide und Tabak. Anfangspunkt der regelmäßigen Rhein- schiffahrt. Ihm gegenüber Ludwigshafen. 23. Darmstadt, Haupt- und Residenzstadt des Großherzogtums Hessen; lebhafter Handel, Leder- und Tabakindustrie. Städte der nördl. Fortsetzung der oberrheinischen Tiefebene: 24. Frankfurt*) am Main, bedeutender Handels- und Baukplatz mit 2 Messen, Kreuzungspunkt zweier bedeutender Handelsstraßen. Jenseit des Mains Sachsenhausen mit Apfelweinfabriken. 25. Offenbach mit Galanterie-**) und Lederwarenfabriken. 26. Hanau, bekannt durch Gold- und Silberwarenindustrie. Städte der weftrheinischen Umwallung: 27. Kreuznach an der Nahe, Salinen und Solbäder. 28. Kaiserslautern, Gewerbe und Handel treibend. Städte des Lothringer Stufenlandes: 29. Saarbrücken***) und St. Johann mit großartigem Kohlenbergbau. 30. Metzf) an der Mosel, starke Grenzfestung. Das schwäbisch-srüukische Stufenland besitzt im W. am Neckar, im 0. an der Rednitz zwei Städtereihen mit je einer Großstadt. Städte im schwäbischen Stufenlande (Neckarreihe): 31. Tübingens), Universitätsstadt. 32. Reutlingen mit Wollwarenindustrie und Gerbereien. 33. Stuttg artfff), Haupt- und Residenzstadtwürttembergs, industriereich, besonders Sitz des Buchdrucks und Mittelpunkt des Buchhandels für Süd- deutschlaud. 34. Heilbronn, als Anfangspunkt der Neckarschiffahrt wichtiger Stapel- platz für Landesprodukte. 35. Pforzheim an einem Nebenfluß des Neckar, Hauptsitz der deutschen Bijouterie-*f), Gold- und Silberwarenindustrie. *) Im alten deutschen Reiche Wahl- und späterhin auch Krönungsstadt der deutschen Kaiser. — Goethes Geburtsort. **) Galanteriewaren — Schmuck- oder Putzwaren. ***) In der Nähe der Spicheren-Berg (Erstürmung 6.8. 1870). f) Kapitulation am 27. Okt. 1870. — Schlachtorte um Metz: Courcelles (14.8. 1870), Vionville und Mars la tonr (16.8. 1870), Gravelotte und St. Privat (18.8. 1870). ff) Geburtsort Uhlands. ttt) Gras Eberhard der Rauschebart, von Uhland. — Nördlich von Stuttgart liegt Marbach, Schillers Geburtsort. *1°) Bijouteriewaren = metallene Schmucksachen. 2*

10. Lehrbuch der Geographie - S. 22

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 22 — Kastanie. Die Nordabdachung des Taunus und das Lahnthal sind mit Ge- treidefeldern bedeckt. Eine Fülle warmer Mineralquellen hat zur Anlage be- rühmter Badeorte geführt: im 8. Wiesbaden, Soden, Homburg, im N. Ems und Selters. Auf der Südwestecke des Rheingaugebirges, dem Nieder- wald, erhebt sich das Nationaldenkmal.*) b) Nördlich von der Mosel-Lahnfenke heißt das westrheinische Schiefer- gebirge Eifel (bis zur Ahr), das ostrheinische Westerwald (bis zur Sieg). Auf der Eifel (Eiflia —Land der Quellen) wechseln zahlreiche Basaltberge, tiefe Krater und Maare (— Bergfeen) mit steinbedeckten Triften, moorigen Heide- flächen und mühsam bestellten Ackerflureu ab. Die Maare, in erloschenen Kratern entstandene Seen, werden von kahlem Lavagestein umgürtet. Tiefste Einsamkeit, Dürre und Armut herrschen auf der Hochfläche, besonders in der rauhen Schneeeifel, dem „rheinischen Sibirien". Nur die nach allen Richtungen ausstrahlenden Bachthäler, namentlich das waldnmranschte Thal der Ahr, zeigen landschaftliche Anmut und Wohlstand. Westwärts schließen die Ardennen sich der Eifel an. — Wie die Eifel, so hat auch der Westerwald zahlreiche Spuren ehemaliger vulkanischer Thätigkeit, weite Torfmoore und öde Heideflächen aufzuweisen. Im nordwestlichen Teile bilden hohe Basaltkuppen beim Eintritt des Rheins in die Ebene das anmutige Siebengebirge (Drachenfels). e) Der nördliche Teil des linksrheinischen Schiefergebirges heißt hohes Venn, des rechtsrheinischen Sauerland. Das hohe Venn (Fenn —Moor) bildet eine kahle, teils heideartige, teils moorige Hochfläche. Die von der Nordsee her wehenden Stürme, welche starke Niederschläge bewirken, haben sie zu einem der trostlosesten und ärmsten Landstriche Deutschlands gemacht. Dagegen wird man in den Thälern der Nordabdachung, welche mit Kohlen- schätzen reich ausgestattet ist, durch großartige Judustriethätigkeit überrascht. — Das Sauerland (= Südland, nämlich Westfalens), zwischen Sieg und Ruhr gelegen, gipfelt in dem kahlen Asten berge und erinnert in seiner Bodenbe- schaffenheit an die Eifel. Der Westabhang des Sauerlandes erreicht den Rhein, dem es die Wupper zusendet, nicht mehr; der Nordabhang senkt sich jenseit der Ruhr als Haar oder Haarstrang zur Münsterbucht, einem Abschnitte des norddeutschen Flachlandes; den Ostabhang bildet das Rothaargebirge. ä) Der Rhein durchströmt nach dem Austritt aus der oberrheinischen Tief- ebene zunächst den rebeureicheu Rheingau und tritt dann bei Bingen in das Schiefergebirge ein, welches nur stellenweise zu Ansiedelungen geeignete Ufer- ränder freiläßt. Häusig steigen die Felsen steil aus den Wogen auf (Lorelei- felsirn**); ihre Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt, ihre Gipfel mit verfallenen *) Ged.: Germania, von Max Hofmann (Irdische Lieder). **) Ged.: Die Lorelei, von H. Heine. — Der Rhein, von Em. Geibel.
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