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1. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 3

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Vorwort. Xtnsre Sextaner und Quintaner mit ihrer lebhaften Einbildungs-kraft und dem frischen, aufnahmefhigen Gedchtnis hren und lesen gern von wichtigen Begebenheiten frherer Zeiten, begeistern sich an den Taten gewaltiger Helden und fragen dabei kaum nach dem geschichtlichen Zusammenhange. Ihnen trgt man darum nicht Geschichte vor, ihnen erzhlt man vielmehr in schlichten Worten Geschichten von bedeutenden Personen und Taten und knpft dabei, wenn irgend mglich, an die Heimat oder an Erlebnisse der Schler an. Solch vorbereitender Geschichtsunterricht will besonders historischen Sinn, das Interesse an der Vergangenheit der Nation, im Kinde wecken und rege erhalten und damit die Grundlage fr den sptern Geschichtsunterricht schaffen. Aus diesen Anschauungen heraus ist das Buch entstanden, das den Kleinen fr den Geschichtsunterricht eine krftigere Sttze sein soll, als sie das Lesebuch bei allem Reichtum an historischen Lesestcken zu bieten vermag. Ursprnglich war es nur fr die erste Unterweisung an Oberreal-schulen und Realschulen bestimmt. Da aber seit der Neuordnung des Geschichtsunterrichts an den hhern Schulen Sachsens der Lehrstoff fr die Unterklassen an gymnasialen und Realanstalten sehr viel hnlichkeit zeigt, fanden Amtsgenossen an Gymnasien, da sich das Buch zu einem guten Teile auch fr ihre Schulen eigne. Mndlich und schriftlich wurde ich ersucht, es fr den Gymnasialunterricht noch brauchbarer zu gestalten. Gern bin ich den Wnschen nachgekommen, und so ist die vorliegende Ausgabe B entstanden. Sie bietet zur Auswahl 45 abgeschlossene Geschichtsbilder. Den wichtigsten klassischen und germanischen Sagen fr Sexta reihen sich 23 Bilder aus der deutschen Geschichte fr Quinra an, wobei auch die Vergangenheit unsers engern Vaterlandes angemessen zu Worte kommt. Durchaus wurde ein berma von Zahlen und Namen vermieden; letztre, sofern sie fremder Herkunft sind, empfingen Betonungszeichen in Form wagerechter Striche. 1*

2. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 4

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
4 Vorwort. Auf den beiden letzten Textseiten wagte ich den Versuch, dem Quintaner schon einiges Wissenswerte aus der Brgerkunde zu bieten; denn ich meine, da man ihn mit gewissen Einrichtungen im Staatsleben wohl vertraut machen knne. Ich whlte die Beziehungen, die den Knaben zuerst mit dem Staate verknpfen, und folgte dabei einer Anregung, die ich in Schmidt-Breitungs Grundri der Brger-knde" empfangen hatte. Den Schlu des Buches bildet ein dem Texte angepater Bilder-an hang. Bei Beschaffung einiger Abbildungen zur schsischen Geschichte waren mir in entgegenkommender Weise die Direktionen des Leipziger Stadtgeschichtlichen Museums, der Stadtbibliothek zu Leipzig sowie des Grnen Gewlbes in Dresden behilflich, wofr ich auch hier meinen Dank ausspreche. Mge das Bchlein Freunde finden! Fr nderungs- und Verbesserungsvorschlge werde ich stets dank-bar sein. Leipzig, Mrz 1917. Seyfert.

3. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 53

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Siegfried und Krienchilde. 53 Siegfried hrte von der lieblichen Knigstochter im Burgundenlande und zog mit seinen Necken aus, um sie zu werben. In goldnen Rstungen auf prachtvoll gezumten Nossen ritten die Si^fried in Helden aus Niederland in Worms ein, noch nie hatte man dort so Herr-liehe Krieger gesehen. Mit hohen Ehren wurden sie aufgenommen, durch Gastmhler und Waffenspiele wurden die Gste gefeiert, doch Siegfried bekam die Knigstochter nicht zu sehen; wohl aber sah sie den herrlichen Helden vom Fenster ihres Gemaches aus, wenn er im Waffenspiele seine Gegner in den Sand warf. Da wurden die frohen Festtage durch Kriegsruf gestrt, Sachsen und Dnen boten ihren Heerbann auf gegen die Burgunden. Kummer-voll sa Gunther in seinem Gemache, aber Siegfried sprach ihm Mut zu, zog mit seinen Mannen und den Burgunden in den Kampf und kehrte als Sieger nach Worms zurck. Nun wnrde ein groes Siegesfest gefeiert, und zum ersten Male begrte Siegfried die liebliche Kriemhilde, zu der sein Herz in heier Liebe entflammte. * In dieser Zeit hielt auch König Gunther Umschau nach einer Ge- Gunthers mahlin; da hrte er von der schnen Brnhilde auf der Burg Jsenstein, ^rnhttde. um sie wollte er werben. Doch Brnhilde gab sich nur dem zu eigen, der sie im Wettkampfe besiegte; wer unterlag, starb von ihrer Hand. Da sank Gunther der Mut, jedoch Siegfried sprach: Ich will mitfahren und dir helfen, wenn du mir deine Schwester zum Weibe gibst." Das sagte ihm Gunther gern zu. Bald fuhren die Helden den Rhein hinunter gen Jsenstein, Siegfried hatte die Tarnkappe nicht vergessen. Auf Jsenstein wurden die Werber freundlich aufgenommen. Brn-Hilde eilte Siegfried freudig entgegen und meinte, er werde um sie freien; denn sie hatte seit langem in heier Liebe auf den herrlichen Helden ge-hofft. Doch Siegfried entgegnete: Ich bin nur der Dienstmann König Gunthers, mein Herr wirbt um dich." Da schritt man denn zum Wett-kmpfe: auf der einen Seite stand Brnhilde in bermenschlicher Kraft, auf der andern Gunther und unsichtbar bei ihm Siegfried. Da warf die Knigin den Speer, er traf Gunthers Schild mit solcher Wucht, da der König strauchelte, doch von Siegfrieds und Gunthers Wurf ward Brnhilde zu Boden gerissen. Dann schleuderte sie einen gewaltigen Stein und folgte ihm in khnem Sprunge, aber Siegfried und Gunther schleuderten und sprangen in khnerem Bogen. Da sah sich Brnhilde besiegt und folgte Gunther ans Schiff; hier sah sie auch Siegfried wieder, der aus der Tarnkappe geschlpft war.

4. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 7

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Aus der griechischen Sage. 1. Das alte Griechenland und seine Bewohner. Im Sdosten Europas liegt Griechenland. Auf drei Seiten grenzt Das Land, es an das tiefblaue Mittellndische Meer, das flutet weit ins Land hinein und hat zahlreiche Inseln und Buchten mit guten Hfen geschaffen. Hohe, zerklftete Gebirge, zum Teil mit schneebedeckten Gipfeln, durch-streichen die Halbinsel, schlieen grasreiche Ebenen sowie fruchtbare Flu-tler ein und fallen steil zum Meere ab. Einen groen Teil des Jahres strahlt die Sonne hei aus dem wolkenlosen Himmel hernieder, sie lt Wein und Oliven, Feigen und Apfelsinen reifen. In diesem schnen Lande wohnte in alten Zeiten das Volk der Die Hellenen, Menschen von edlem Krperbau und herrlichen Geistesgaben, Bewohner, zu allen Knsten geschickt wie kein andres Volk der Erde. Sie bildeten viele kleine Staaten, die das Meer oder die hohen Gebirge voneinander trennten. Der Grieche an der Kste wurde bald ein tchtiger Kaufmann: er fuhr mit seinen Schiffen der das Meer, grndete an fremden Gestaden Niederlassungen und brachte aus dem nahen Kleinasien und Nordafrika reiches Handelsgut heim. Der Bewohner des innern Landes erntete im wohlbewsserten Tale Getreide, Wein und Oliven oder zchtete im gras- reichen Gebirge Rinder und Pferde, Ziegen und Schafe. * Die alten Griechen waren Heiden und glaubten, da alles, was Die Götter, in der Welt geschhe, von vielen Gttern herrhre, die das Weltall be-herrschten. Die dachten sie sich in schner menschlicher Gestalt. Knstler schufen Gtterbilder in Marmor oder Elfenbein und bauten herrliche Sulen-tempel, dort wurden die Unsterblichen durch Gebet und Opfer verehrt.

5. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 55

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Siegfried und Kriemhilde. 55 Walde abzuhalten. Kriemhilde beschwor ihren Gatten, daheim zu bleiben, bse Trume ngstigten sie; doch Siegfried kte ihr den Kummer von der Stirn und eilte von hinnen. Dann brach die Jagdgesellschaft auf. ^ Jagd^nn Hagen ritt hinter Siegfried her, mit teuflischer Freude ersphte er das Zeichen, ein seidnes Kreuz, auf dem Gewnde. Bald hallte der Odenwald wider von Hifthornton und Hundegeklff. Wisente, Auerochsen, Hirsche, Eber und Bren wurden zur Strecke ge-bracht, kein Jger hatte reichre Beute aufzuweisen als Siegfried. Darnach setzte man sich zum Mahle an der Feuersttte auf grner Halde, aber es fehlte der Wein. Da sprach der falsche Hagen: Verzeiht, edle Herrn, die Knechte, die den Wein bringen sollten, mssen den Weg verfehlt haben; ich wei aber in der Nhe einen Quell mit klarem Wasser." Da ward Siegfried wieder froh und beschlo auf Hagens Vorschlag, mit ihm und Gunther um die Wette nach dem Brunnen zu laufen. Er gewhrte den beiden, die Oberkleider abzulegen, er aber enteilte mit vollem Rstzeuge. Trotzdem war Siegfried der Erste am Quell, er legte seine Waffen bei-feite und wartete, bis König Gunther kam, dem geziemte der erste Trunk. Dann neigte sich Siegfried zur Quelle. Blitzschnell entfernte Hagen des Siegfrieds Helden Bogen und Schwert, ergriff seinen Speer, zielte nach dem Kreuz rmor un9" im Gewnde und stie dem Ahnungslosen die scharfe Waffe zwischen die Schultern. Er hatte gut getroffen, Hochauf spritzte des Helden Herzblut. Wild sprang er auf, ergriff seinen Schild, eilte Hagen nach und schlug mit aller Macht auf den Mrder los; doch bald flohen den Todwunden die Krfte, er sank in den Rasen, der sich vom Blute rtete. Weh euch, ihr feigen Mrder! Habe ich solches um euch verdient? Also vergeltet ihr meine Treue? Mich jammert nichts so sehr wie Kriemhilde, mein liebes Weib! La dir, o König, die Traute empfohlen sein", kam es von seinen Lippen. Noch einmal zuckte es schmerzlich durch seinen Krper, dann war der Held tot. Auf einer Bahre aus Baumstmmen wurde die Leiche in der Nacht nach Worms gebracht. * Am nchsten Morgen wollte Kriemhilde zur Frhmesse gehen. Der Siegfrieds Kmmerer leuchtete ihr aus dem Gemache, da rief er entsetzt zurck: el a Haltet an, o Herrin, ein Leichnam liegt vor der Tr!" Voll entsetzlicher Ahnung eilte Kriemhilde herzu und sank mit einem grlichen Aufschrei an der Leiche des Gemordeten nieder. Bald hallte das ganze Haus wider von Weinen und Wehklagen. Der Tode wurde nach dem Mnster gebracht, Kriemhilde wich nicht von seiner Seite. Da traten

6. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 9

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Prometheus. gezeichnete Aphrodite (Venus) eine Beschtzerin. Hermes (Mercr) end-lich behtete den Kaufmann und die Wege, auf denen derselbe mit seinen Waren dahinzog; zudem eilte er in Flgelschuhen zur Erde hernieder, um Befehle der Götter auszurichten. Sonst lieen die Himmlischen ihren Willen durch weissagende Das Orakel Priester oder Priesterinnen verknden. Das geschah besonders in dem 8u ei^1-Orakel des Apollo zu Delphi. Dort erhob sich ein Tempel der einem Erdspalt, dem betubende Dmpfe entstrmten. An bestimmten Tagen wurde ein goldner Dreifu der den Spalt gestellt, und eine Priesterin setzte sich darauf. Sie atmete die Dmpfe ein und stie dabei unzusam-menhngende Laute aus, die von den umstehenden Priestern gedeutet und in Verse gebracht wurden. Gesandte von Knigen oder Stdten, oft aus weiter Ferne, nahmen drauen die mehrdeutigen Orakel in Empfang und spendeten kostbare Geschenke dafr. Dem Zeus zu Ehren wurden aller vier Jahre auf der Festspiel- Die statte Olympia die Olympischen Spiele gefeiert. Fnf Tage whrten sie: am zweiten rangen die Knaben, am dritten die Männer im Wettlaufen, Ringen und Faustkampf um den Preis, der vierte Tag galt dem Wett-rennen der Wagen und Reiter sowie dem Fnfkampf (Springen, Laufen, Diskuswerfen, Speerschleudern und Ringen). Am nchsten Tage endlich wurden die Sieger vor den jubelnden Zuschauern mit Krnzen und lzweigen gekrnt. Das war fr einen Griechen die hchste Ehre. In seiner Vaterstadt wurde er feierlich begrt, in Olympia aber wurde ihm zu Ehren eine Bildsule aufgestellt. Die Olympischen Spiele genossen ein so hohes Ansehen, da die Griechen die Jahre darnach zhlten. Einen Zeitraum von vier Jahren nannten sie eine Olympiade. Olympiaden. 2. Prometheus. In den allerltesten Zeiten lebten die Menschen wie die Tiere dahin: sie kannten nicht das wohnliche Haus mit dem wrmenden Herd, sondern wohnten in Hhlen und nhrten sich von rohem Fleisch und Wurzeln. Das jammerte Prometheus, den einzigen der Titanen, den Zeus in dem furchtbaren Kampfe mit dem Riesengeschlechte einst verschont hatte. Er lehrte sie wilde Tiere einfangen und zhmen, unter-wies sie in der Schiffahrt, lie sie Erze aus dem Boden gewinnen, deutete ihnen der Lauf der Gestirne und unterrichtete sie im Gebrauch der Zahlen und der Schrift. Aber noch fehlte den Menschen das wichtige

7. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 57

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Siegfried und Kriemhilde. dort trocknete er sein hrenes Gewand und schlug dann den Weg nach der Heimat ein. Da merkte Hagen, da die Wahrsagerinnen recht hatten, mit finsterer Entschlossenheit ging er dem Tode entgegen. An der Grenze des Hunnenreiches erwartete Markgraf Rdiger Die Bur-von Vcchlaren die Gste und bewirtete sie auf seiner Burg gar trefflich. Aige" von Sein liebreizendes Tchterlein wurde da die Verlobte des jungen Giselher, Bechiaren. nach der Rckkehr der Helden aus dem Hunnenlande sollte die Hochzeit sein. Endlich trafen die Geladnen auf der C'lzelburg ein, König Etzel Der Empfang empfing seine Gste aufs freundlichste, Kriemhilde kte nur ihren jngsten Etzelburg. Bruder Giselher. Da wuten die Burgunden, welches Schicksal sie hier erwarte, und mit kummervollen Mienen gingen sie zur Herberge, die Könige mit ihren Mannen in einen groen Saal, die Knechte unter des khnen Tankwart Fhrung nach einer entfernten Halle, so hatte es die rachschtige Kriemhilde bestimmt. Schweren Herzens gingen die Helden zur Ruhe, aber Hagen sprach: Hagens und Schlaft ohne Sorgen, ich will diese Nacht Schildwache stehn!" Freund Schildwacht. Volker gesellte sich ihm zu, um mit ihm zu wachen. Er ergriff die Fiedel und entlockte ihr so liebliche Weisen, da die Burgunden bald einschlum-merten. Dann erfate er seine Waffen und lugte mit Hagen scharf in die dunkle Nacht hinaus. Um Mitternacht sahen sie Helme schimmern, Hunnen schlichen herbei, von Kriemhilde angestiftet, die Gste zu er-morden. Als sie aber die beiden khnen Recken an der Tr gewahrten, zogen sie sich feige zurck. Am nchsten Morgen gingen Etzel und Kriem-Hilde mit ihren Gsten zur Kirche, doch hatten die Burgunden auf Hagens Rat die Panzer angelegt. Darnach setzte man sich im Knigssaale zum festlichen Mahle, neben Etzel sa Kriemhilde mit ihrem Shnchen. Da Der Beginn pltzlich trat Dankwart in den Saal, gewappnet und mit Blut bespritzt: be amtfe-Euch sei meine Not geklagt, alle burgundischen Knechte liegen von Kriemhildes Mannen erschlagen!" Etzels Bruder hatte auf Befehl der Knigin die Halle gestrmt, in der die Knechte Gunthers sich am Mahle ergtzten, freilich hatte er und viele seiner Kmpen dabei das Leben lassen mssen. Als Hagen das vernahm, sprang er auf, zog sein Schwert und hieb dem Shnlein Kriemhildes das Haupt ab, da es der entsetzten Mutter in den Scho rollte, dann rief er die Burgunden zum Kampfe auf. Ein grliches Morden begann im Saale, nur mit Mhe retteten Dietrich von Bern, der bei Etzel weilte, und Rdiger den König und seine Gemahlin ins Freie. Drinnen tobte der Kampf weiter, bis alle Hunnen erschlagen waren; neue Scharen rckten heran, auch sie sanken

8. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 11

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Herkules. 11 Bald war Herkules der grte und strkste Knabe der Stadt. Als er einst in heftigem Zorne sich an seinem Lehrer vergangen hatte, wurde er aus Theben verwiesen. Drauen auf dem Gebirge half er die Herden des thebanischen Knigs hten. Dabei sthlte er seine Krfte im Kampfe mit wilden Tieren. So ward er ein herrlicher Jngling: Mut und Ent-schlossenheit blitzte aus seinen feurigen Augen, zwei Meter betrug die Lnge seines Krpers. Eines Tages wandelte Herkules in einsamer Gegend und dachte Am Scheide-/ der seinen ferner Lebensweg nach. roe9' . Da nahten ihm zwei Frauen. Die eine sprach zu ihm: Komm, folge mir, du sollst alle Tage herrlich und in Freuden leben." Wer bist du?" fragte der erstaunte Jngling. Meine Freunde nennen mich das Vergngen, meine Feinde heien mich das Laster." Da trat das andre Weib herzu und bat ihn: Folge mir nach, ich bin die Tugend; ich biete dir zwar erst Mhsal und Gefahr, aber dann hohen Ruhm bei Menschen und Gttern und endlich die Unsterblichkeit." Die Gestalten verschwanden. Kurz entschlossen whlte Herkulessen Weg der Tugend. -i- Nunmehr empfing er vom Orakel zu Delphi den Befehl, seinem Oheim, dem Könige Eurystheus von Mykcne, zwlf Jahre zu dienen. Bei Eurystheus: Der König lie ihn zwlf uerst gefahrvolle Arbeiten verrichten. Es hauste zu der Zeit im waldreichen Tale Nemea ein frchter- i- er ttemeifche licher Lwe, der Schrecken aller Hirten und Herden der Gegend. Herkules sollte ihn erlegen. Er suchte mutig das Tier in seinem Schlupfwinkel auf, allein die Pfeile prallten an dem Felle des Ungeheuers ab. Da schlug Herkules den Lwen mit der Keul^Mder, dann erwrgte er ihn mit seinen Armen. Die Lwenhaut leg^Ow^M^aeralsa^antel um seine Schultern. Eurystheus zitterte, als de?^W^^^?Hn trat. Im Sumpfe genta wohnte eine neunkpfige Schlange, die Hydra. 2. Die lerni-Herkules fuhr mit seinem Freunde Jolos aus, um den Kampf mit ^ Schlaufe, dem Untier zu besteh. Mit glhenden Pfeilen trieb er die Schlange aus der Hhle. Dann sprang er ihr aus den Leib und begann die Kpfe abzuschlagen. Aber zu seinem Entsetzen wuchsen aus jeder Wunde sofort zwei neue Kpfe hervor. Da mute der Freund helfen: mit brennenden Baumsten brannte er sogleich die Hlse aus und verhinderte dadurch das Nachwachsen neuer Kpfe. Endlich war die Hydra tot. Der Held schnitt ihr den Leib auf und tauchte die Pfeile in die giftige Galle, seit-dem fhrten die Wunden von seinen Geschossen immer zum Tode.

9. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 59

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Von Gudrun. 59 Als das der alte Hildebrand hrte, rief er im hchsten Zorne: Kriemhtldez Ich rche Hagens Tod!" und durchbohrte Kriemhilden mit dem Schwerte. Wie weinten da Etzel und Dietrich um alle die Erschlagnen! Wohl noch nie hat ein Fest blutiger geendet als das Sonnenwendfest auf der Etzelburg! Willst du noch mehr von Siegfried, Kriemhilde und den Nibelungen wissen, so nimm das Nibelungenlied" zur Hand! 4. Von Gudrun. Am deutschen Nordseegestade lag in alter Zeit das Land Hemelingen. Einst gebot dort König Heitel, der hatte viel von der herrlichen Knigs- Heitel und tochter Hilde von Irland gehrt und nahm sich vor, sie zum Weibe zu begehren. Das war ein gefhrliches Beginnen; denn Hildes Vater war ein harter Mann und hatte bis jetzt alle Freier hngen lassen. Hettel hatte an seinem Hofe drei Helden, denen er wohl zutraute, die liebliche Knigstochter zu erringen: den edlen Snger Hrand, den schlauen Frute und den schwertgewaltigen Wate. Sie beluden stolze Schiffe mit ausgesuchten Kostbarkeiten, auch verbargen sie im Schisfsr-umpfe tapfre Krieger und segelten hinber nach Irland. Hier sandten sie edle Kleinode an den Hof und lieen dem Könige sagen: Herr, flchtige Kaufleute sind wir, nimm uns in deinem Lande auf, wir wollen dir's lohnen." Gern gewhrte ihnen der König Unterkunft, bald hatte man die freigebigen Gste bei Hofe liebgewonnen, besonders Horand, der so entzckend sang, da die Vglein im Walde schwiegen, wenn er seine sen Weisen er-schallen lie. Die Knigstochter konnte nicht genug des herrlichen Gesanges hren und lie den Snger in ihr Gemach kommen. Da entdeckte ihr Horand: König Hettel hat uns gesandt, er begehrt dich zu seiner Gemahlin." Hilde erklrte sich bereit und entfloh mit den Helden auf den schnellen Schiffen nach dem Hegelingenlande. Kaum hatten sie den Strand betreten, da tauchten am Horizonte die Schiffe des hintergangnen Knigs auf, der herannahte, die Ruber zu strafen. Eine blutige Schlacht am Strande wurde geschlagen, aber nach wildem Waffengange vershnten sich die Feinde, und frhliche Hoch-zeit ward gefeiert: Hilde von Irland wurde die Gemahlin des mchtigen Hegelingenknigs. *

10. Geschichtliche Erzählungen für die Unterklassen der höheren Schulen Sachsens - S. 13

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
Herkules. 13 befestigt. Er ttete zuerst ihre Wchter, erschlug dann im Kampfe den König und warf seine Leiche den Rossen vor. Darauf brachte er sie dem Eurystheus, der aber lie die gefhrlichen Rosse frei. Spter wurden sie von wilden Tieren zerrissen. Am fernen Gestade des Schwarzen Meeres wohnte ein Volk, das 9. Der Grtel nur aus Frauen bestand, das waren die kriegslustigen Amazonen. Ihre er fnigin.en Knigin trug als Zeichen ihrer Wrde einen wertvollen Grtel, ein Geschenk des Kriegsgottes Ares. Nach diesem Kunstwerk verlangte die Tochter des Eurystheus. Darum wurde dem Herkules befohlen, den Grtel herbeizuschaffen. Er schiffte sich mit einem Heere ein und betrat nach langer Fahrt die Gestade des Amazonenlandes. Hier kam es zu heien Kmpfen, in denen der Held die tapfersten der kriegerischen Jungfrauen ttete. Dem Sieger wurde als Preis der Grtel zuteil, den er dann der Tochter seines Peinigers brachte. Die nchste Aufgabe fhrte den Herkules weit nach Westen. Drauen ^efbes im Ozeane weidete auf einsamer Insel die groe Rinderherde des Geryones Riesen Geryones, der aus drei Leibern zusammengewachsen war und darum der drei Kpfe, sechs Arme und sechs Beine verfgte. Fr die Herde hatte er einen ungeschlachten Riesen und einen zweikpfigen Hund als Wchter bestellt. Herkules sollte seinem Könige die Rinder bringen. Durch das heie Nordafrika wanderte der Held unter vielen Gefahren. Endlich kam er an die Meerenge, die wir heute die Strae von Gibraltar nennen. Hier stellte er zwei Felsen als Denksteine auf, die sogenannten Sulen des Herkules. Auf einem Kahne, den ihm der Sonnengott lieh, erreichte er die gesuchte Insel, erlegte Hund und Wchter, ttete auch durch Pfeilschsse den dreikpfigen Riesen und brachte die Rinder glck-lich aufs europische Festland. Weit und beschwerlich war nun der Weg bis Griechenland, endlich langte er mit einem Teil der Herde am Ziele an. Enrystheus hatte unterdes gehrt, da an der Kste des Ozeans 11. Die pfel gegen Sonnenuntergang ein Baum mit goldnen pfeln wachse. Dieser Hupenden, einzige Baum gehrte dem Riesen Atlas, der die Himmelskugel auf seinen Schultern trug, und wurde von seinen Tchtern, den Hespenden, und einem Drachen bewacht, der nie schlief. Der König wnschte, drei der seltnen Frchte zu besitzen, und forderte Herkules auf, sie zu holen. So wanderte der Vielgeplagte wieder durch das heie Nordafrika. Unter-Wegs zwang ihn der Riese Antlls, ein Sohn der Erde, zum Zwei-kmpfe. Herkules nahm seine ganze Kraft zusammen, aber er rang den Riesen nicht nieder. Da sprte der Held, da seinem Gegner neue Kraft
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