Vorwort. V
Kgl. Realschulrektor Schröder in Kitzingen als Vorstand der meteorologischen Station
Kitzingen, Herrn Professor Dr. Emeran Bayberger an der Oberrealschule in Passau,
Herrn Reallehrer Kleiber au der städtischen Handelsschule iu München für die be-
reitwillige Überlassung von Originalabbilduugeu oder für Mitteilung von Quellen-
material ausgesprochen. Allen verehrten Amtsgenossen, die durch Bemühungen diese
Arbeit gefördert haben, fei herzlicher Dank ausgesprochen.
Wünsche und Anregungen zur Verbesserung sollen nach Möglichkeit Berück-
sichtignng finden.
Dankbar erkennen die Verfasser auch gerue an, daß die Verlagshandlung in der
Ausstattung des Buches weder Mühe noch Kosten gespart hat, um hierin wahrhaft
Gediegenes bei mäßigem Preise zu bieten.
Möge eine billige Kritik entscheiden, inwieweit es den Verfassern gelungen ist,
das jedenfalls nicht niedrig gestellte Ziel zu erreichen, ohne mit den Traditionen voll-
ständig zu brechen. An seinem bescheidenen Teil will das Lehrbuch dazu beitragen,
den erdkundlichen Unterricht an unseren Schulen auregeud und nutzbringend zu
gestalten und iu der Jugeud ein frohmutiges Streben im Dienste des Vaterlandes
zu wecken.
Freising u. Kitzingen, im März 1908.
Die Verfasser.
Zur 21. Auflage.
Diese Ausgabe wurde einer gründlichen Textrevision unterzogen und nach Mög-
lichkeit auf Vereinfachung schwieriger Ausdrücke und Wendungen Bedacht genommen.
Besonderen Dank schulden die Verfasser in dieser Beziehung den schätzbaren Winken
des Herrn Kollegen Dr. Ebner in Erlangen. Mög? das Büchlein auch fernerhin seinem
Zwecke nützliche Dienste leisten!
Freising n. Kitzingen, im Jnli 1910.
Die Verfasser.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T46: [Universität Berlin Jahr Schule Wissenschaft Leipzig Professor Akademie Hochschule Gymnasium], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T199: [Universität Berlin Bibliothek Leipzig Schloß München Jahr Museum Schule Gymnasium], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T33: [Gott Liebe Mensch Herz Leben Volk Ehre Vaterland gute Zeit]]
2
Heimatkunde.
Bei Nacht weist der Polarstern, der seine Stelle am Himmel nie verändert,
den Nordpunkt. Diesen findet man, indem man die Hinterachse des Großen
Himmelswagen (im Sternbild des Großen
Bären) um das Sechsfache ihrer Ent-
fernung verlängert.
Auf den Landkarten ist Norden
immer oben, Süden unten, rechts
Osten und links Westen.
Beobachtungsaufgaben.
1. Nach welchen Himmelsrichtungen
liegen die vier Wände unseres Schul-
zimmers?
2. Nenne Gebäude, die von unserer
Schule aus gegen N., S., O. u. W. liegen!
3. Wie liegt von uuserer Schule aus
die Turuhalle, die Straße, der Schulhof,
der Bahnhof?
4. Beschreibe deinen Schulweg nach
den einzuschlagenden Himmelsrichtungen!
5. Zeichne die vier Hanpthimmels-
gegendeil und gib bei jeder ein Gebäude au!
6. Bestimme auf deiner Umgebnngs-
karte einige Orte nach ihrer Lage von
unserer Stadt aus!
Geometrische Vorbegriffe.
1. Von den Linien. Zeichne eine senkrechte, eine wagrechte, eine schiese
Linie! Zeichne eine gebrochene, eine gebogene, eine Kreislinie! Ziehe parallel-
lausende und sich schneidende Linien!
2. Von den Winkeln. Zeichne einen rechten, einen spitzen, einen
stumpfen Winkel!
3. Von den Flächen. Zeichne ein Quadrat, ein Rechteck, ein gleich-
feitiges, ein ungleichseitiges Dreieck, eine Kreisfläche!
vom Messen.
Als Maßstab zum Ausmessen der Längen dient das Meter und das
Kilometer (— 1000 m), zum Ausmessen der Flächen das Quadratmeter (qm)
und das Quadratkilometer (qkm). Unter letzteren! versteht man ein Quadrat,
von dem jede der vier Seiten ein Kilometer lang ist.
Aufgaben. 1. Miß das Schulziinmer nach Länge, Breite und Höhe ab. ebenso
dein Wohnzimmer!
2. Miß durch Abschreiten die Länge des Schulhauses, die Breite der Straße,
des Bürgersteigs, den Umfang des Schulhaufes! (3 Schritte — 2 m).
3. Schätze die Länge der Turnhalle, der Kirche, die Höhe der Türe, des Schul-
Hauses bis zum Dache, bis zum Giebel!
*
*
* * *
Kleiner B är ^
*
*-
Grosser B är
Polarstern
* /
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
14
Heimatkunde.
Kies u. Saud.
-
Die Arbeit des fließenden Wassers.
Vom Hochrande unseres Flusses aus sieht man deutlich, daß das Tal in die
Hochfläche eingeschnitten ist. Der Flnß selbst hat sein Tal im Lause der Zeit ein-
getieft und er arbeitet ununterbrochen weiter an der Tieferlegung seines Bettes. In
gleicher Weise haben sich auch alle größeren und kleineren Nebenflüsse
ihre Täler selber ausgeuagt.
Unser heimischer Boden ist ganz von Bächen zerschnitten.
Nenne solche Gräben oder Täler!
Der Fluß hat aber nicht bloß das Tal ausgetieft, in dem er
fließt, er arbeitet noch ununterbrochen an der Abtragung der Erdober-
fläche fort. Der Regen spült den Staub und die feinen Sandkörnchen
vom Boden hinweg, um sie den Bächen und Flüssen zuzuführen oder
an anderen Orten wieder abzulagern. Der Fluß führt namentlich
bei Hochwasser viel Kies (Schotter, Gerolle, Geschiebe) mit, der sich
im Lanfe seiner Wanderung durch gegenseitiges Reiben immer mehr
verkleinert und sich in Sand und zuletzt iu feinen Schlamm auf-
löst. Dieser Schlamm bewirkt die Trübung des Wassers. Beim Fallen
des Hochwassers fallen die Sinkstosse zu Boden, bilden Inseln und
Sandbänke, die den Fluß zu Krümmungen feines Lanfes nötigen.
Bei der Einmündung eines Seitenflusses in einen Hanptslnß
staut sich das Wasser und die Sinkstosse fallen zu Boden und bilden
A n s ch iv e m m nnge n.
Alle Flüsse führen Sand mit sich und neigen daher znr Ver-
sandung. Sie müssen von Zeit zu Zeit ausgebaggert wer-
den, um den Flnß schiffbar zu erhalten.
Ist der Fluß unserer Heimat schiffbar oder nur floßbar? Was
ist über dessen Verkehrsleben zu sagen?
— tonarme Mergel.
— Sand.
— Mergel.
— Quarzkies unbekannter Herkunft.
oooooooo ooo o
Das Grundwasser. Die Flüsse haben in der Vorzeit oft weite
Gebiete mit ihren Schottern und Sanden übergössen, so z. B. die
ganze Umgebung von München und von Nürnberg. In diesen
Schottern versinkt das Regenwasser wie in einem Siebe und es dringt
in die Erde bis zu einer undurchlässigen Bodenschicht ein.
Selbst Bäche verschwinden mitunter in diesen Geschieben wie der
Hachinger Bach bei München. Auf der wasserdichten Schichte sammelt
sich das Regeuwasser gleich einem unterirdischen See an und strömt,
dem Gefälle der Schichte folgend, langsam abwärts. Man nennt dies
das Grundwasser. An den Gehängen der Täler tritt das Grundwasser häufig zu-
tage und bildet Quellen. Alle früheren Pumpbrunnen unserer Stadt entnahmen ihr
Wasser dem Grundwasser. Da dieses aber vielfachen Veruureiuiguugeu ausgesetzt ist
und der Geuuß solchen Wassers bösartige Krankheiten verursacht, wurden dtese
Bohrloch
in der Münchener
Talebene
(Löwenbräu).
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
6 Heimatkunde.
Ebenen mit fruchtbarem Boden und reichlicher Bewässerung sind mit Ge-
treibe, Gemüse, oft auch mit Obst und Wein bebaut; man nennt sie Kultur-
ebenen (s. Abb. S. 38 u. 52).
Manche Landstriche dagegen haben nur mageren, trockenen Sand- und Kies-
boden. Die Pflanzendecke ist lückenhaft, Sand und Kies treten daher überall
zutage, nur Heidekraut oder kurzes Gras überkleidet in Büscheln das Erdreich.
Vielfach tritt Föhrenwald auf. Das ist die Heide. Andere Gebiete sind weithin
versumpft, Moose, Riedgräser und Schilf wuchern in dem feuchten, schwarzen
Boden, da und dort erhebt sich eine Birke oder ein kleiner Föhrenbestand. Der
Boden setzt sich aus abgestorbenen Pflanzenteilen zusammen, hat geringe Festigkeit
und dient zur Torfgewinnung. Das sind die Moore (s. S. 36).
Heiden und Moore nennt man Ödland, d. h. unbebautes
Land.
Zusammensetzung des Bodens um München.
a b c Schotterboden, d Flinzletten, e Lößboden (Löß = Ziegellehm, Staublehm).
a Muschelkalk, b Sandstein, c Lößboden, wechselnd mit Sandboden (Mainsand), d Löß, « Sand.
Ausgabe. 1. Wo gibt es bei uns Kultur-, wo Ödland?
Absolute und relative Höhe. Man bestimmt die Höhe eines Punktes der
Erdoberfläche in doppelter Hinsicht:
1. die Höhe über der nächsten Umgebung und
2. die Höhe über dem Meeresspiegel.
So haben z. B. die beiden Frauentürme in München eine Höhe von 98 m,
gemessen vom Pflaster der Kirche aus. Dieses aber liegt wieder 517m über der
Nordsee. Die Höhe der Frauenturmspitzen über dem Meere beträgt sohin 517 m +
98 m = 615 m. Merke nun:
Die Höhe eines Punktes über der Meeresflttche heißt seine absolute Höhe
(d. h. seine Höhe schlechthin),
die Höhe über seiner Umgebung seine relative (d. h. bezügliche) Höhe.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T12: [Wasser Luft Erde Höhe Körper Fuß Dampf Bewegung Druck Gewicht]]
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Extrahierte Ortsnamen: Heide Mainsand München Nordsee
16
Heimatkunde.
Stufen des Flußlaufes. Bei vielen Flüssen lassen sich folgende drei Stufen
ihres Laufes unterscheiden:
der Oberlauf; er gehört dem Gebirge au; der Fluß eilt mit starkem
Gefälle dahin, er bildet Wasserfälle und Schluchten und ist dem Menschen noch
ivenig dienstbar;
der Mittellauf; dieser beginnt beim Eintritt des Flusses in das Hügel-
laud; das Tal wird breiter, der Lauf laug-
samer, die Floßfahrt oder Schiffahrt beginnt;
der Unterlans; er gehört dem Tief-
lande an; die Neigung des Bettes ist gering,
das User stach, der Fluß macht starke Win-
düngen und spaltet sich in mehrere Arme;
für die Schiffahrt hat der Unterlauf die
größte Bedeutung.
Aufgaben. 1. Bestimme die Stufen
unseres Flusses hiernach!
2. Welcher Flußstufe gehört unser Ort an!
Stromsystem, Stromgebiet, Wasser-
scheide. Ein Hauptstuß mit allen seinen
Seitenflüssen bildet ein Stromsystem; der
Ztromlystem, Stromgebiet und Wasserscheide der Elhe, ganze Laudstrich, der t)0u dcill Stromsysteme
entwässert wird, heißt Stromgebiet.
Die Grenze zweier Stromgebiete wird Wasserscheide genannt, d. i. die
Linie, längs welcher die Niederschläge nach entgegengesetzten Seiten abstießen.
Die stehenden Gewässer des Binnenlandes.
Größere natürliche, mit Wasser gefüllte Becken des Binnenlandes nennt
man Seen.
Zu den stehenden Gewässern zählen serner die Teiche, kleine, meist küust-
lich angelegte Seen; Weiher sind kleine Teiche. Gibt es in unserer Nähe
-einen Teich, einen See?
Darstellung der Unebenheiten des Bodens auf der Landkarte
(Terraindarstellung).
Unterschied zwischen Naturbild und Kartenbild. Das Natur-
bild oder Landschastsbild zeigt die Unebenheiten der Erde so, wie wir sie in der
Wirklichkeit sehen; das Kartenbild dagegen stellt die Oberflächenformen der Erde,
senkrecht von oben gesehen, durch gewisse Zeichen dar. Der Karten-
Zeichner betrachtet also die Gegenstände so, als ob er im Luftballon oder wie ein
Vogel über ihnen schwebte.
Man hat zwei Darstellungen der Bodenformen:
1. Schichtenlinien oder Kurven und
2. Schroffen.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Heimatkunde.
d
Durchschnitt eines Flußtales.
a Flußbett d Talsohle oder Talebene, c Talgehänge, d d Hochufer. Hochrand.
Durchschnitt durch den Boden der Stadt München.
(Innere Stadt: Platz vor der Frauenkirche 517 m, Sendlingertor 520 m, Bahnhofplattform 520 m.)
Darstellung eines Flußtales auf der Landkarte,
a Flußbett, bb Talsohle oder Talebene, cc Talgehänge, dd Hochufer, Hochrand.
Stromaufwärts verengt sich das Tal mehr und mehr und geht in eine Tal-
schlncht staleuge) über. Diese zeichnet sich durch ihre Naturschönheit aus und
wird daher gern von Ausslügleru aufgesucht.
Das Tal unseres heimatlichen Flusses setzt sich in unserer
Umgebung aus 2 Teilen zusammen: einer Talschlucht und
einer Talebene.
^ Das Flußbett. Der Teil der Talsohle, in dem der Fluß läuft, heißt das
F l u ß b e t t. Dieses hat der Fluß im Laufe der Zeit, wie auch das ganze Tal selber,
ausgewaschen und er führt darin ununterbrochen Sand und Kies talabwärts.
In der Richtung des Fluffes unterscheidet man ein rechtes und linkes
Ufer. Beide werden bei Hochwasser nicht selten überflutet.
Der unterste Teil des Flußbettes ist die Flußsohle. Auf ihr bewegt der
Fluß sein Geschiebe fort.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Heimatkunde.
19
Andere kartographische Zeichen
sind folgende:
a) Zur Bezeichnung der Flüsse
dienen schwarze oder blaue gewundene
Linien. Die wichtigsten Stromadern
sind kräftiger, breiter gezeichnet als die
Nebenflüsse; auch nehmen die Linien
von der Quelle nach der Mündung stetig
an Breite zu, wie es der Natur entspricht.
b) Das Meer und die Seen
werden meist durch blaue Farbe dar-
gestellt oder durch sehr nahe aneinander
liegende parallele Gerade oder durch
Linien, welche der Küste parallel laufen.
Dom Klima.
Die Luft im allgemeinen. Die
Luft umgibt die ganze Erde wie eine
Hülle. Der untere, dem Meer oder dem
festen Lande zugekehrte Teil bildet den
Dunstkreis oder die Atmosphäre.
Wärme der Luft, Temperatur.
Im Winter fallen bei uns die Sonnen-
strahlen sehr schief, also in einem spitzen
Winkel auf die Erde und erwärmen
dann nur wenig. Da überdies die Sonne nur kurze Zeit am Himmel steht
(etwa 8 Stunden) und oft durch Wolken verhüllt wird, ist die Jahreszeit rauh
und kalt. Im Sommer dagegen scheint die Sonne viel länger (ungefähr
16 Stunden) und ihre Strahlen treffen die Erde unter einem steilen Winkel.
Die Tage sind dann lang und die Witterung ist warm.
Die Wärme der Luft ist also um so größer:
1. je steiler die Sonnenstrahlen auf die Erde fallen,
2. je länger die Beleuchtung dauert.
2*
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung]]
Heimatkunde.
11
Jetzt ist das Bett unseres Flusses durch „Uferschutzbauten (Kaimauern,
Dämme, Faschinen) so geregelt, daß gefährliche Überschwemmungen nur in seltenen
Fällen eintreten können;
das Flußbett ist korrigiert.
Korrigiertes Flußbett.
a Niederwasserstand, b Mittelwasserstand, c Hochwasserstand, d Flußdamm.
In srüheren Zeiten eilte der Fluß in ungeregeltem Bette dahin, verlegte
bei Hochwasser sein Rinnsal bald dahin bald dorthin, verzweigte sich in viele
Äste, überflutete regelmäßig seine Ufer und überschüttete diese mit Sand, Schlamm
und Kies; dabei richtete er in Feldern und Wiesen Jahr für Jahr großen
Schaden an. Das jetzige Auen gebiet des Flusses ist sein altes Überschwem-
mungsgebiet, der Boden besteht ganz aus Flußkies und Flußsand.
^ Der Wasserstand. Der Wasserstand des Flusses wechselt im Laufe eines
Jahres vielfach. Im Winter oder auch nach längerer Hitze und Trockenheit ist
der Fluß oft so seicht, daß ihn Kinder durchschreiten können. Das Wasser be-
deckt eben die Sohle des Bettes; der Fluß hat Niederwasser. Den gewöhn-
lichen Wasserstand bezeichnet man als Mittelwasser. Bei langem Regen oder
nach heftigen Gewittern entsteht Hochwasser.
Die Wasserstände mißt man am Pegel. Wie tief ist unser Fluß bei
mittlerem Wasserstand? Beschreibe seine Wasserstandsbewegung im Laufe eines
Jahres I
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde]]
TM Hauptwörter (200): [T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe]]
Heimatkunde. 23
die Metalle (Eisen, Kupfer, Gold, Silber), die Brenze (Petroleum, Braun- und
Steinkohlen) und manche Steine, wie Marmor, Kalk k.
Welche Erdarten, Mineralien, Brenze und Metalle liefert unser heimischer Boden
und an welchen Orten? Ist der Bergbau Tagbau oder Stollenbau? Für die Mensch-
heit ist der Kohlen- und Eisenbergbau der wichtigste.
Pflanzenreich. Unser heimischer Boden ist überall auf das sorgfältigste
bebaut, selbst Moore werden entwässert und Heiden kultiviert. Der am wenigsten
nutzbare Boden trägt Wald und zwar haben Kies-und Sandböden meist Nadel-
wald (Fichten, Tannen, Föhren oder Kiefern, Lärchen), tiefgründigerer Boden
trägt bei geschützter Lage Laubwald (Buchen, Eichen).
Wo findet sich bei uns Nadel-, wo Laubwald? Welche Ausbreitung hat er im
Gebiet?
Laubwald Nadelwald Gemischler Haid Heide
O i o ^5 A.. ,1 A.. . ^ q. // o. i :0h. ^ ^
i 9 ' ty-Zr- n 0.5 U <yla.. y j * M ^ I
.. ^ . n}^ Q O. °| 'fa A * A]ra A \ ""Q: -■■ Ii}..o
r-Öt. f "Vv"'Ai! "A. '^.'ö . Qail&A..Al
Obstbau
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• o. a Q.o£ a a •
:Q Q Q. pu^ ,Q, & ;
ia a a Swq Q- a!
: a Q- Qsa a a
iwxvg'lvlvl'l'l'lv
> X x x x° 1,11 I I I I I :
ixwx«xi " V" l ]
•Xx Xx xg I Ii I I I Iii:
Darstellung der Bodenbedeckung auf der Karte.
Der Feldbau liefert in erster Linie Mehlfrüchte (Getreide), Hülsenfrüchte
(Erbsen, Linsen, Bohnen, Wicken), Knollen- oder Hackfrüchte (Kartoffeln, Rüben,
Möhren) und Futterpflanzen (Klee), dann aber auch Handelspflanzen;
dazu gehören die Ölpflanzen (Raps, Mohn), die Gespinstpflanzen (Lein,
Hanf), die Gewürzpflanzen (Hopfen, Kümmel, Anis), die Arzneipflanzen
(Wermut, Safran), die Farbpflanzen (Krapp, Waid).
Der Anbau von Weizen, Gerste und Zuckerrüben deutet auf guten Boden und
sorgsame Bewirtschaftung; Roggen, Hafer und Kartoffel gedeihen auch auf mittel-
gutem Boden und in rauherem Klima.
Wein-, Obst-, Gemüse-, Hopfen bau und Blumenzucht rechnet man
zum Gartenbau. Dieser erfordert mildes Klima, guten Boden und sorgfältige Be-
wirtschaftung.
Was erzeugt unser Boden? In welchen Gebieten?
Viehzucht. Mit dem Acker- und Gartenbau ist enge die Viehzucht verbunden;
denn der Landwirt braucht Zugtiere. Weidereiche Gegenden, also besonders Gebirgs-
gegenden, begünstigen besonders die Viehzucht. Diese erstreckt sich bei uns auf Pferde,
Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen und Geflügel. Die Viehzucht verfolgt verschiedene Ziele:
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T32: [Wald Baum Boden Eiche Steppe Höhe Ebene Wüste Teil Tanne]]
24
Heimatkunde,
1. die Aufzucht der Tiere für eigene Ausnutzung oder für den Verknus,
2. die Milchwirtschaft bei Rindern, Schafen und Ziegen,
3. die Fleischerzenguug (Mast),
4. die Wollerzeugung (bei Schafen und Ziegen).
Die Zucht von Geflü g el (Hühnern, Gänsen, Enten und Tauben) liefert Fleisch
und Eier, die Bienenzucht Honig und Wachs.
Gewerbe und Industrie. Die Landwirtschaft erzeugt Rohprodukte. Diese werden
teils von den Handwerkern teils in den Fabriken verarbeitet. Das Gewerbe ist also
entweder Klein- oder Großgewerbe (Industrie). Man unterscheidet!
landwirtschaftliche Industrien (Molkerei, Brauerei, Brennerei, Stärke-,
Seife- und Znckersabrikation),
forstwirtschaftliche Industrien (Säge- oder Schneidemühlen) und
gewerbliche Industrien (Textil- ^Leinen-, Woll-, Banmwoll- und Seiden-
waren-^, Eisen-, Metall-, Glas-, Holz-, Tonwaren-, Leder- und chemische Industrie,
dann Erzeugung von Luxusartikeln).
Die Industrie braucht Kohlen oder Wasserkraft.
Das Studium der Naturwissenschaften fördert die Industrie.
Welche Industrien haben hier und in der Umgebung ihren Sitz? Auf welche
Naturerzeugnisse stützen sich diese?
Handel und Verkehr. Ackerbau und Viehzucht, Forstwirtschaft und Bergbau,
Gewerbe und Industrie bilden die Grundlagen des Handels und Verkehrs. Je reicher
die Erzeugnisse eines Gebietes, je lebhafter sind Handel und Verkehr. Der Kaufmann
ist der Träger des Haudels. Man unterscheidet Kleinkaufleute (Krämer) und Groß-
kanflente. Gewerbe und Industrie, Handel und Verkehr beschäftigen in den Städten
die meisten Lente. Je lebhafter der Handel eines Volkes, desto zahlreicher seine Ver-
kehrsmittel. „Handel und Gewerbe eines Volkes bestes Erbe."
Welche Handelszweige treten in unserer Stadt besonders hervor? Welche Ver-
kehrsmittel hat die Stadt? Wievielzackig ist ihr Eisenbahnstern? Wohin führen die
einzelnen Linien? Hat sie auch eine Wasserstraße? Ist diese schiffbar oder sloßbar?
Der Mensch.
Die Siedelungen der Menschen. Den wilden Völkern genügen als Wohnungen
einfache Hütten zum Schutz gegen Wind und Wetter und zur Pflege der
nächtlichen Ruhe; die gebildeteren Völker fühlen das Bedürfnis nach dauerhafteren
Zufluchtsstätten, in denen sie auch arbeiten können und welche ihnen die Unter-
bringung von Haustieren und Gerätschaften und das Ansammeln von Vorräten
gestatten. Die Nomaden haben Zelte.
Die Arten von Wohnplätzen sind folgende:
1. Hof oder Gehöfte, d. i. ein Bauernhaus mit Nebengebäuden (Stallung,
Scheune);
2. Weiler, d. i. der Verein einiger Gehöfte zu einer kleinen Häusergruppe;
3. Dorf; eine größere Anzahl von Häusern; die Bewohner treiben sast
nur Landwirtschaft;
4. Flecken, Marktflecken, d. i. ein größerer Ort mit wohlgebauten,
in städtischer Ordnung aneinander gereihten Häusern mit städtischen Gewerben
und Märkten;
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T114: [Fleisch Milch Brot Pferd Butter Käse Stück Wein Schwein Getreide], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit]]