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1. Leitfaden der Erdkunde - S. III

1899 - Braunschweig : Appelhans
— Iii - eines Landes auf den Lauf und die Größe seiner Flüsse, auf die Beschaffenheit des Klimas, der Pflanzen» und Tierwelt und auf die Lebensweise seiner Bewohner zu schließen, aus der Lage einer Stadt ihre Bedeutung zu erkennen, u. s. w. Übrigens hält der Verfasser es für selbstverständliche Pflicht des Lehrers, seinen Vortrage r- forderlichenfalls durch sogen. Faustzeichnungen an der Wandtafel zu unterstützen. Für die Bürgerschulen denkt sich der Verf. die Verwendung des Leit- fadens in folgender Weise: Die erste Stufe ist für das vierte und fünfte Schnljahr bestimmt, sie setzt daher voraus, daß der Heimatort und die engere Heimat bereits behandelt sind, was im zweiten und dritten Schuljahre zu geschehen pflegt. Das vierte Schul- jähr hat alsdann, nach einer kurzen Übersicht über die Erde (§ 7—11) Deutschland nebst den andern europäischen Ländern, das fünfte die außereuropäischen Erdteile durchzunehmen. Hieran schließt sich der zweite Lehrgang, welcher den zwei, bezw, drei folgenden Schuljahren Deutschland, Europa und die übrigen Erdteile, also im großen und ganzen denselben Stoff, aber selbstverständlich erweitert und ver» tieft, zuweist. In ähnlicher Weise ist der im ersten Abschnitte, § 1—6, behandelte Stoff zu verteilen; nur ist zu raten, die schwierigeren Stücke dieses Abschnittes auf das letzte Schuljahr zu verlegen, da bekanntlich das Verständnis der allgemeinen, insbesondere der mathematischen Erdkunde bei nnsern Schülern und Schülerinnen auf bedeutende Schwierigkeiten stößt. In höheren Mädchenschulen kann der Leitfaden auf folgende Weise benutzt werden: Nachdem in den Klassen Ix und Viii der erdkuudliche Unter- richt durch eine eingehende Besprechung der engsten und engeren Heimat (in Klasse Ix der Stadt und in Viii des Lanves Braunschweig) vorbereitet ist, lernen die Kinder in Klasse Vii Deutschland, und zwar unter fast ausschließlicher Hervorhebung der physischen Verhältnisse (Leitf. Z 12—15 die deutsche Schrift), und dann die übrigen europäischen Länder kennen, aber von diesen nur die Bodengestalt, die Bewohner und die Hauptstädte jedes Landes (§ 19—32 die deutsche Schrift, das Physische ganz, vom Politischen nur die betreffenden Hauptstädte). Klasse Vi hat durchzunehmen: Die Erdoberfläche im all- gemeinen und zwar die deutsche Schrift von § 7 und 8, von § 9 aber nur die ersten fünf Absätze und § 10 und 11; sodann die fremden Erdteile (§ 33—59 deutsche Schrift). Klasse V: Die außerdeutscheu Länder Europas (§ 19—32 die ganze deutsche Schrift und die lateinische Schrift mit Ausnahme des durch [ ] eingeschlossenen Textes. Klasse Iv: Deutschland in physischer und politischer Beziehung (§ 12—19 deutsche und lateinische Schrift wie in V). Klaffe Iii: Die Erdoberfläche im allgemeinen (§ 7—11 die ganze deutsche Schrift), die fremden Erdteile (§ 33—59 deutsche und lateinische Schrift). Klasse Ii: Das außerdeutsche Europa mit den Kolonien der einzelnen Staaten (§ 19—32 deutsche und lateinische Schrift). Klasse I: Die Erdoberfläche im allgemeinen (§ 7—11 deutsche und lateinische Schrift). Deutsch» land mit seinen Kolonien (§ 12—19 deutsch und lateinisch). Herzogtum Braun- schweig (Anhang) und zwar beides unter besonderer Berücksichtigung der Handels- und Kulturverhältnisse, Der Lehrstoff der m a t h e m a t i s ch e n Erdkunde ist folgendermaßen zu verteilen: Nachdem in Klasse Ix der Tag und in Klasse Viii das Jahr als Folgen der (schein- baren) Bewegung der Sonne und in Klasse Vii die (scheinbare) Bewegung des Mondes um die Erde besprochen sind, beginnt in Klasse Vi der Hauptkursus und zwar hier die Kugelgestalt der Erde, die Längen- und Breitenkreise (Polar- stein, großer Bär, Leits. § 1 und 2). Klasse V: Die wichtigsten Fixsterne (§ 2 Seite 4) und die Drehung der Erde um ihre Achse und die mitteleuropäische Heit (§ 3 deutsch und lateinisch). Klasse Iv: Der Mond (§ 4 ganz). Klasse Iii: Die Länge des Jahres und die Länge der Tage während des Jahres auf der Erde § 5 1), 2), 3). Klasse Ii: Die Drehung der Erde um die Sonne (§ 5, 4) deutsch und lateinisch). Klasse I: Die Gestirne (§ 6) und Wiederholung des Ganzen.

2. Leitfaden der Erdkunde - S. I

1899 - Braunschweig : Appelhans
Leitfaden der Erdkunde. In zwei Stufengängen bearbeitet von Prof. Dr. phil. O. Sommer, weil, Direktor der städtischen höheren Mädchenschule und der Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Braunschweig Mit 6 in den Text eingedruckten Holzschnitten und 4 Tafeln. Sechzehnte verbesserte Auflage. Braunschweig, E. Appelhans & Com p. 1899. ^ C. Müller'sohc Buchhslq. H. B€Rger, Holzmrndr-

3. Leitfaden der Erdkunde - S. 57

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 57 — hinsichtlich seiner Religion, seines Nationalcharakters und seines Bildungsstandpunktes auf derselben Stufe wie der Spanier. [ Auswärtige Besitzungen : Bei Afrika die Azoren (Afsoren) und Madeira.] * § 26. Die Republik Frankreich, * welchem Lande an Gröfse, welchem in der Bevölkerungszahl gleich? (Seite 92.) * Grenzen: Welche M. im W., N.w. und S.o.? Welches Geb. im S.? Im N.o. Belgien, im O. Deutschland, die Schweiz (der französische Jura) und Italien (welche Alpen?). Oberfläche: Im S. und S.o. Gebirgsl., im W. und N. Tieft. Nördl. von den Pyrenäen ziehen die Cevennen, die sich nach N. in ein breites Gebirgsl. erweitern. Weiter n. folgt das rebenreiche Bergl. von Burgund und das fruchtbare Hngell. von Lothringen mit der Mosel und Maas. Westl. breitet sich die große, gut angebaute französische Tiefebene aus, durchströmt von der Garonne, Loire und Seine (r. Nbfl. Marne). Zwischen Alpen und Mittelgeb. ist die Ebene des unteren Rh6ne (wo ent- springt dieser?). Wie in Spanien, so geht auch hier nur eiu Fluß ins mittelländische M. welcher?), die übrigen in den atlantischen Ocean. * 1. Die Cevennen ziehen n. vom Canal du midi, welcher die Garonne (bei Toulouse) mit dem Mittelmeere verbindet, bis zum Quellgebiet der Loire. [Hier gabelt sich das Gebirgsl. in 3 durch die Loire und ihren Nbfl. voneinander getrennte Stücke, von denen das Geb. von Lyonnais wegen seines Reichtums an Eisen und Kohlen das wichtigste ist (daher ist Lyon eine bedeutende Fabrikst.).] 2. Burgund, ein niedriges Hochl. mit Randgebirgen, durchströmt von dem Nbfl. des Rhone, der Saone (Ssohn) [mit dem Doubs (Du)]. Welches ist das ö. Randgeb? An den Ab- hängen des w. wächst feuriger Wein. 3. Die Tiefebene des unteren Rhone oder die Provence gleicht mit ihren reichen Bodenerzeugnissen (Olivenöl, Seide) einem blühenden Garten, nur das sumpfige Rhönedelta ist öde [die Küste an der Mündung versandet, daher liegt der Ausfuhr- hafen Marseille weiter ö., wo die Küste höher ansteigt]. 4. Die große, wellenförmige Ebene ist meist fruchtbar (im N. mehr Getreide und Obst; der wärmere S. ist der Rhone- Ebene ähnlich). Nur im W. hat sie 2 niedere Bergländer, die rauhen und zerklüfteten H.i. der Bretagne und Norman die (Briten und Normannen). Bewohner: Der Franzose teilt die Eigenschaften seines Stammes (welches?): feurig, leicht beweglich (daher häufiger

4. Leitfaden der Erdkunde - S. 4

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 4 — 521/4 0 n. Br.). Wir erblicken daher auch ^nicht nur die Sterne der nördlichen Halbkugel, sondern auch die nördlichen der südlichen Halbkugel. Dem großen Bären gegenüber auf der andern Seite des Polarsterns steht das Sternbild der Kassiopeja, kenntlich an dem Schiefen W, das von 5 Sternen desselben gebildet wird. Karte 2. Am Himmelsäquator, also an uuserm s. Himmel, steht im Winter das Sternbild des Orion (vergl. Karte 2) mit 2 hellen Sternen an der Schulter, 3 Sternen am Gürtel und 2 am Fuße (von letzteren ist der eine sehr hell); noch weiter s. der große Hund, welcher mit dem hellsten Schultersterne des Orion und dem kleinen Hunde (etwas n. vom Äquator) ein gleichschenkliches Dreieck bildet. Schon der bloße Augenschein belehrt uns, daß alle diese Ge- stirne sich durch ihre Größe und durch ihre Entfernung von uns ganz bedeutend von einander unterscheiden (die Sonne scheint das größte oder doch das uns nächste Gestirn zu sein.

5. Leitfaden der Erdkunde - S. 5

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 5 — § 3. Der Tag. Die Zeit, innerhalb deren die Gestirne, insbesondere die Sonne, ihre scheinbare Bewegung um die Erde vollendet haben, nennt man Tag; er wird eingeteilt in 24 Stunden mit je 60mi- nuten und je 60 Sekunden (im engeren Sinne nennt man Tag, im Gegensatz gegen die Nacht, den Teil des Tages, an dem die Sonne an nnserm Himmel steht). Die Gestirne beschreiben somit einen Kreis; nach ihrem Auf- gange im O. erheben sie sich über uns, bis sie den höchsten Punkt, also die Hälfte des uns sichtbaren Bogens, erreicht haben, und senken sich dann wieder nach Westen zu, bis sie dort für uns der- schwinden, (untergehen), um dann unterhalb unseres Gesichtskreises dieselbe Bewegung fortzusetzen. Der Bogen, den die Sonne über uns beschreibt, heißt der Tagbogen, der, den sie unter uns be- schreibt, Nacht bogen, der höchste Punkt des ersteru Mittags-, der des letztern Mitternachtspunkt; 12 Uhr Mittag bedeutet also die Hälfte des Tag-, 12 Uhr Mitternacht die des Nachtbogens. Wenn die Sonne um 5 Uhr aufgeht, wann geht sie also unter? Wann geht die Sonne an den Tagen der Tag- und Nachtgleiche auf und unter? * Da die Himmelskörper so sehr verschieden groß sind, auch voneinander ganz bedeutend abstehen, so läfst sich gar nicht annehmen, dafs sie alle sich in derselben Zeit um die so viel kleinere Erde bewegen sollten. Die Bewegung, welche sie in täglich 24 Stunden einmal um die Erde vollenden, ist viel- mehr keine wirkliche, sondern nur eine scheinbare. Wie bei einer Eisenbahnfahrt das Vorbeifliegen der ausserhalb des Zuges befindlichen Gegenstände ein scheinbares ist, ebenso die Um- drehung der Gestirne um unsere Erde im Weltall. Die Erde dreht sich innerhalb 24 Stunden um sich selbst in der Richtung von W. nach 0. Wir bemerken nichts von solcher Bewegung, weil alle Gegenstände der Erde, Bäume, Häuser, die Lufthülle, sich mit ihr bewegen. Da die Erde sich von W. nach 0. um sich selbst dreht, so müssen innerhalb 24 Stunden alle 360 Längenkreise nach- einander von der Sonne beschienen werden. Während die auf demselben Längenkreise Wohnenden zu gleicher Zeit Mittag haben (die Längenkreise heifsen daher auch Mittagslinien oder Meridiane), mufs auf jedem östlich gelegenen Meridiane die Mittagszeit eher eintreten (das bringt auf 180° 12 Stunden, 12 also auf 1° — 1/1 g Stdn. — 4 Minuten); daher das Vor- und Nachgehen der Uhren in den ö. und w. von uns gelegenen

6. Leitfaden der Erdkunde - S. 59

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 59 — * [Nördl. Dijon, Hptst. von Burgund und Mittelpunkt des Weinhandels. Die „burgundische Pforte", die Senke zwischen Jura und Wasgenwald, wird durch die Festung Bei fort ge- schützt.] — Auf dem kalkigen Boden der Champagne wächst an den Abhängen der Berge der berühmte Wein, der zu Cham- pagner verarbeitet wird, besonders in der Gegend von Rheims (Rängs), fr. Krönungsst., und Chälons an der Marne (451); an der belgischen Grenze: Sedan, kl. Maasfest. (1870). Im französischen Lothringen: Yerdun' an der Maas (843) [und Nancy unweit der Mosel]. Welche Gegenden Frankreichs zeichnen sich durch Wein- bau aus? Welche durch Fabrikthätigkeit? Welches sind die wichtigsten Erzeugnisse der Fabriken? Welche Städte führen dieselben hauptsächlich aus? * Zu Frankreich gehört die rauhe, gebirgige Insel Korsika, * [die Hptst. Ajaccio ist Geburtsort Napoleons I.] Auswärtige Besitzungen; In Afrika: Algier [Teile von Senegambien, Ober- und Nieder-Guinea, Madagaskar; in Asien Teile von Hinterindien; in Süd-Amerika Cayenne]. * § 27. Das Königreich Großbritannien und Irland, mit welchem Lande an Größe, mit welchem in der Bevölkerungszahl zu ver- gleichen? (Seite 92), ein mächtiges Jnselreich im atlantischen Ocean, die erste Seemacht der Erde. An der O.-Küste von Großbritannien die Nordsee, zwischen Großbritannien und Irland die irische See. Welche Meeresteile trennen England von Frankreich? Die Küste ist stark gegliedert, Wales (Uels) im w. England ist die größte H.j. A. England. Oberfläche: Im W. Gebirgsl. (doch nicht höher als die deutschen Mittelgeb.), reich an Steinkohlen und Eisen, besonders das mitlere, das Bergl. von Wales,' im O. sehr fruchtbares Tieft., stark bewässert von vielen Flüssen: so in die Nordsee die Themse und der Humber (Hoemmbr), * der Severn (Ssewwern) in den Bristol-Kanal nach W., doch gehen die meisten Flüsse nach 0., umgekehrt wie in Frankreich. (Woher kommt das?) 1. Die 2 w. H.i. sind gebirgig: Cornwall (niedrig, reich an Zinn und Blei) und Wales, höher und rauher. Um das nordenglische Geb. ziehen sich reiche Eisen- und Stein- kohlenlager, hier befinden sich daher die gröfsten Fabrikstädte (Baumwolle, Wolle, Eisen, Maschinen).

7. Leitfaden der Erdkunde - S. 60

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 60 — 3. Die Ebene zeichnet sich aus durch ein mildes, feuchtes Klima (woher kommt das?). Vergleiche dagegen das Binnen- land-Klima im Innern von Spanien und Rußland. Wein reift nicht, obwohl die Myrte sich im Freien hält. Üppig gedeiht Gras und Korn (Viehzucht, besonders edle Pferde). So zerfällt England in ein gewerbliches und in ein acker- bauendes (im S.o.; aufserdem sind die Engländer das erste Handelsvolk der Erde (starke Gliederung der Küste, schöne Häfen, wasserreiche Flüsse, welche infolge der weit herauf- steigenden Flut auch für Seeschiffe zugänglich sind; aufserdem viele Kanäle). Der Engländer, größtenteils dem germanischen Stamme angehörig, ist willenskräftig, selbständig, praktisch und unter- nehmend (Lust an Seefahrten, Boxen, Wetten, waghalsigen Unternehmungen u.s.w.); größtenteils reformiert. [In England ist neben dem glänzendsten Reichtume die bitterste Armut, neben der feinsten Bildung die größte Unwissenheit anzutreffen (Guts- und Fabrikbesitzer, Tagelöhner und Fabrikarbeiter).] * Hptst. das riesige London, die größte Stadt der Erde mit über 5 Mill. Einw. (soviel Einw. wie Bayern oder 3 mal soviel wie Berlin) zu beiden Seiten der Themse, den größten Schiffen erreichbar, daher bringen Dampf- und Segelschiffe die britischen Waren nach allen Erdteilen und tauschen dafür die Erzeugnisse derselben ein; ober- und unterirdische Eisenbahnen in der ^>tadt vermitteln den ungeheuren Berkehr. Unterterhalb der Stadt Greenwich (Grinitsch) (Sternwarte, Meridian). * [An der Themse aufwärts Windsor, königliche Sommer- residenz, und Oxford, nächst Cambridge (Kembritsch) be- rühmteste Hochschule Englands.] * Nahe der Westküste Bristol, dritte Handelsst.; an der S.-Küste Dover Überfahrt nach? und Southampton (ßanßamtn), Dampf- fchiffahrt nach allen Erdteilen, * [der schönen Insel Wight (Ueit) gegenüber?); in der Nähe Portsmouth (Pöhrtsmoefs) und w. Plymouth (Plimmoefs), beide Kriegshäfen (welchen französischen gegen- über?). Unweit Dover Canterbury (Känterbri), Sitz des ersten Erzbischofs der anglikanischen Kirche.] * Zu den großen Fabrikstädten gehören: Birmingham (Boer- minghaemm) in der Mitte Englands für Metallwaren (Stahlfedern, Nähnadeln n. f. w.); Sheffield (Schsffield) für feinere Stahl- waren (Meffer, Scheeren n. f. w.); Manchester (Maentschestr) für Baumwolle und Maschinen und Leeds (Lieds) für Tuch und Leinen. Die Ausfuhr dieser verarbeiteten und die Einfuhr der zu verarbeitenden Stoffe geschieht durch die Hafenstädte H u l l (Holl) am Hnmber und Liverpool, die zweitgrößte Handelsst.

8. Leitfaden der Erdkunde - S. 61

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 61 — Europas. Nach der schottischen Grenze zu liegt Newkastle (Njükäßl), die Stadt „der schwarzen Diamanten". * In welche beiden Teile zerfällt England nach der Be- schäftigung seiner Bewohner? Welches sind aufser der Stein- kohle die wichtigsten Ausfuhr-Gegenstände? Welches sind die wichtigsten Handelsstädte? * B. Schottland wird von England durch das schottische Grenzgeb. getrennt; auch hier fiudet sich in der Mitte und im O. Tiefland, im S. und be- sonders N.w. Gebirgsl., * doch herrscht das Gebirgsl. vor. Jenseit des Glasgow- Kanals erhebt sich das schöne, vielfach zerrissene und seen- reiche schottische Hochl. (nur etwas höher als das englische), [welches nach N. zu immer rauher und öder wird und nur spärlich von keltischen Bergschotten bewohnt ist]. Schottland ist ein armes Land mit rauhem Klima (Gerste, Hafer und Kar- toffeln), doch ist der Schotte genügsam und thätig (Schafzucht und Fischfang). Das ganze Land hat weniger Einw. als die Stadt London. * An der O.-Küste das schön gelegene Edinburg Hptst., Glas- gow, nahe der W.-Küste, Schottlands größte Handels- und Fabrikst. (Baumwolle) mit reichen Steinkohlenlagern in der Nähe. * Viele unwirtliche Inseln sind der Küste vorgelagert, deren spärliche Bewohner sich von Schafzucht, Herings- und Kabeljaufang und vom Fange der Eidergans nähren. [Auf einer Insel der Hebriden ist die berühmte Fingals-Höhle]. * C. Irland, „die grüne Insel", eine sumpfige, seenreiche Tiefebene, mit vereinzelten Berggruppen an der Küste. * Trotz des milden See-Klimas ist das Land schlecht an- gebaut, aber stark bevölkert (fast nur Viehzucht und Lein- weberei). Der Ire, dem keltischen Stamme angehörig, ist treu- herzig, bieder, tapfer, aber leichtsinnig und rauflustig, meist unwissend und roh und lebt in sehr ärmlichen Verhältnissen, er ist nur der Pächter des den englischen Lords gehörigen Grundbesitzes, daher starke Erbitterung der [katholischen] Iren gegen die Unterdrücker. * Städte: an der O.-Küste Belfast (Leinenhandel) und die Hptst. Dublin (Döbblinn), Sitz des englischen Vicekönigs; das Viertel der Engländer glänzend, das der Iren armselig. * [An der S.-Küste Cork, Ausfuhr von Butter und Schlacht- vieh („das irische Schlachthaus"). Eine kleine Insel an der

9. Leitfaden der Erdkunde - S. 62

1899 - Braunschweig : Appelhans
— 62 — S.w.-Küste vermittelt die telegraphische Verbindung Europas mit Amerika (Neufundland).] Auswärtige Besitzungen hat England in allen Erdteilen: welche in Nord-Amerika? in West-Indien? in Süd-Asien? in Afrika? in Australien? Grofs-Britannien ist daher doppelt so groß und hat fast ebensoviele Einw. wie Europa. Aufserdem besitzt England die Felsenfest. Gibraltar, den Schlüssel des mittelländischen Meeres, Malta, Cypern und Aden zur Be- herrschung dieses Meeres und des ostindischen Handels. § 28. Die skandinavische Halbinsel umfaßt die Königreiche Schweden und Norwegen. Von welchen Meeren wird sie umspült im N., W. und O.? An welches Land grenzt sie im N.o.? Durch das Kattegat und Skagerrak wird sie von Jütland getrennt. Oberfläche: Skandinavien ist fast ganz Gebirgsl.: im W. ziehen durch die H.j. die rauhen und wilden skandinavischen Alpen, welche nach O. allmählich in ein schmales Tiefl. übergehen, nach W. aber mauerartig zur tief eingesägten Küste abfallen; daher ist das Land schwach bevölkert. * [Diese Alpen bestehen aus weiten, mit Schnee bedeckten Bergflächen, welche durch tiefe Thalrisse voneinander getrennt sind. Nach N. endigen sie mit den niedrigen lappländischen Gebirgen, nach 0. mit breiten Bergländern.] Die schmale Tief- ebene an der Ostsee ist voll schöner Seen und reifsender Flüsse (der Dal-Elf in den bottnischen Mb. u. a.), welche Richtung müssen die Flüsse wegen der Geb. einschlagen? — Das Land hat wohl viele Kupfer und Eisenerze, aber nicht die zu ihrer Verarbeitung nötigen Steinkohlen; reich ist es an Wald, aber arm an fruchtbarem Ackerboden; das Klima rauh, an der stürmischen W.-Küste aber milder (welche Strömung bewirkt das?). Die Bewohner, Germanen und lutherisch, sind ernst, kräftig, kühn und bieder, gebildet. Nahrungszweige sind Acker- bau (im S.o., besonders in Gotland), Fischfang in den Fjorden der W.-Küste (im N. mehr Kabeljau, im S. Hering) und Berg- bau. Im N. wohnen umherschweifende Lappen, teils Renn- tier-, teils Fisch-Lappen. * A. Schweden (Größe, Einwohnerzahl Seite 92). An der Ostsee die Hptst. Stockholm, teils auf Inseln, teils am User des Mälar-Sees malerisch gelegen, größte Handelsst. * [Nördl. vom See Upsala (Hochsch. mit berühmter Biblio- thek, Ulfilas). In der Nähe der russischen Grenze Haparanda am bottnischen Mb. (Wetterwarte).] *

10. Leitfaden der Erdkunde - S. 13

1899 - Braunschweig : Appelhans
13 als Golfstrom nach N.o. zu den Küsten des nördlichen Europas und Amerikas bis nach Island und Norwegen und Grönland geht (Wichtigkeit des Golfstromes für die Schiffahrt und für das Klima). Umgekehrt bringen die Polarströmungen das kalte Wasser nach S. * Die an einem Orte vorherrschenden und im Laufe des Jahres wiederkehrenden Witterungserscheinnngen bilden das Klima des- selben. Es wird durch die daselbst bestehenden Zustände der Luft, der Atmosphäre, bedingt. Die Atmosphäre, welche die Erde umhüllt, reicht bis etwa 75 km (10 Meilen) aufwärts über die Oberfläche derselben empor. Da die Luft ebenso wie alle anderen Körper von der Erde an- gezogen wird, so drücken die oberen Luftschichten auf die unteren, und letztere sind daher dichter als die ersteren (der Luftdruck wird du' ' c " ^ ".....r ' ' ziemlich regelmäßig ab (die Wärme wird durch das Thermometer gemessen) [*Beaumur und Celsius*]; die höchsten Luftschichten sind daher so dünn und kalt, daß der Mensch in ihnen nicht zu leben vermag. 1. Die Sonne ist nicht nur die Licht-, sondern auch die Wärmequelle der Erde, also auch die der Luft. Je senkrechter ihre Strahlen auf eine Fläche treffen, desto mehr kann sie auf dieselbe wirken. Von dem Stande der Sonne hängt also in erster Linie das Klima eines Ortes ab, weiter aber auch die Zu- und Abnahme seiner Wärme sowohl zu den verschiedenen Stunden eines Tages, als auch zu den verschiedenen Jahreszeiten. In bezug auf das Klima unterscheidet man auf der Erde die heiße Zone zu beiden Seiten des Äquators, wo die Wärme überwiegt, ferner eine nördliche kalte Zone am Nord- und eine südlich kalte Zone am Südpol, und zwischen ihnen eine nördliche gemäßigte Zone und eine südliche gemäßigte Zone (durch welche Breitengrade werden sie im allgemeinen be- grenzt? Innerhalb welcher Zone liegt Europa und die übrigen Erdteile?) 2. Da die hohen Lustschichten in der Regel kühler sind als die niederen, so muß das Klima eines Ortes nicht nur von seinem Breitenkreise, sondern auch von seiner Höhenlage abhängen. So ist Ob er deutschend trotz seiner südlichen Lage eben nicht wärmer als Niederdeutschland. * Die Abnahme der Wärme beträgt auf 100 m etwa Va Grad, sodafs in den Alpen bei etwa 3000 m beständiger Frost herrscht. § 9. Das Wetter und das Klima. nimmt
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