8
Deutschland.
3. Das Klima.
Das gemäßigte Klima Deutschlands. Wie ganz Europa, so
gehört auch Deutschland der gemäßigten Zone an. Es wechseln vier
Jahreszeiten miteinander ab: Sommer, Winter und als Übergangs-
zeiten Herbst und Frühling. Die Sommer sind nicht zu heiß, die
Winter nicht zu kalt. Unter den Ländern Europas nimmt Deutschland
in klimatischer Hinsicht eine Mittelstellung ein, entsprechend seiner
Lage. Es ist nicht so warm wie Südenropa, nicht so kalt wie Nord-
enropa, nicht so sencht wie Westeuropa und nicht so trocken wie Ost-
europa. Dte mittlere Jahreswärme Deutschlands beträgt 8—9°C,
die jährliche Regenmenge meist 60 cm. Zwischen den einzelnen
Gegenden bestehen viele Unterschiede, die durch die geographische Lage,
die Lage zum Meere, die Höhenlage und den Oberflächenban hervor-
gerufen werden,
Wirkungen der geographischen Lage. Bei gleicher Höhenlage
müssen die Gebiete Süddeutschlands ein wärmeres Klima als
die Gebiete Norddeutschlands haben, weil über ihnen die Sonne höher
steigt. Während Straßburg und Stuttgart eine mittlere Juliwärme von
etwa 20°C haben, beträgt diese in Magdeburg und Berlin nur etwa 16" C.
Wirkungen der Lage zum Meere. Wie Westeuropa, so steht
auch Westdeutschland unter dein klimatischen Einflüsse des Atlan-
tischen Ozeans. Große Meere erwärmen sich im Sommer nicht so
schnell als Landgebiete, kühlen sich aber auch im Winter langsamer ab.
Die in Deutschland vorherrschenden Westwinde verbreiten daher im
Sommer Kühlung und im Winter Wärme vom Atlantischen Ozean her.
Als feuchte Meereswinde bringen sie zugleich Niederschläge. Nach 0
hin muß aber dieser ozeanische Einfluß mit der wachsenden Entfernung
vom Meere immer geringer werden. Nur das westliche Deutschland
hat ein gleichmäßiges und mildes ozeanisches oder Meeresklima,
das östliche dagegen ein kontinentales oder Landklima, das nicht
nur trocken ist, sondern auch größere Gegensätze zeigt. Die Ostsee ver-
mag einen bedeutenden klimatischen Einfluß uicht auszuüben. Im Gegeu-
satz zu deu Westwinden bringen die Ost- und Nordwinde trockene Kälte.
Wirkungen der Höhenlage. In Mitteleuropa nimmt die
Wärme nach der Höhe hin durchschnittlich auf je 170 vi um
1°C ab. Die hochgelegenen Gebiete Süd- und Mitteldeutschlands haben
daher kein wärmeres Klima als die tiefgelegenen Gebiete Norddeutsch-
lauds. Das günstigste Klima müssen die tiefgelegenen Gebiete
des südwestlichen Deutschland haben; denn sie vereinigen mit der
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschlands Europa Deutschland Europas Deutschland Südenropa Westeuropa Deutschlands Oberflächenban Norddeutschlands Straßburg Stuttgart Magdeburg Berlin Westeuropa Westdeutschland Deutschland Atlantischen_Ozean Deutschland Mitteleuropa Mitteldeutschlands Deutschland
10
Deutschland.
Paß- und Tallückeii geöffnet. Zn den wichtigsten Wpenpässen,
dem St. Gotthard, Splügen- und Brennerpasse, führen die Talfurchen
der Renß, des Rheins (Hinterrheins) und des Inn hinan. Die west-
liche Gebirgssperre Deutschlands gegen Frankreich ist in der Bnrgnn-
dischen Pforte (zwischen Schweizer Jura und Wasgenwald), im
Einschnitt vou Zabern (im nördlichen Wasgenwalde) und in der
Moselfurche geöffnet. Im östlichen Deutschland führen nach Öfter-
reich hin die Tallinie der Donau, die Gebirgslücke iu der
Mitte des Böhmisch bayerischen Waldgebirges, die Gebirgs-
lücke zwischen diesem und dem Fichtel-Gebirge, die Einsenkung
des Elster-Gebirges, die Talfurche der Elbe und die zahlreichen
Sudetenpässe.
Talöffnungen zwischen den deutschen Landschaften. In Süd-
deutschend bildet die Oberrheinische Tiefebene eine sehr wichtige
Talfurche. Sie wird in nordöstlicher Richtung durch die Wetterau
nach dem Innern Deutschlands hin, in nordwestlicher durch die Rhein-
furche nach dem niederrheinisch-holländischen Tieflande hin fortgesetzt,
während nach 0 sich das Neckar- und Maintal öffnen. Diese beiden
Talfurchen verbinden die Oberrheinische Tiefebene mit dem Schwäbisch-
fränkischen Stufenlande, mit dem jedoch auch dnrch das niedrige Hügel-
land des Kraichgaues eine breite Verbindung hergestellt wird. Der
Deutsche Jura, der das Schwäbisch-fränkische Stufenland im 80 ab-
schließt, hat drei Lücken, die Einsenkung des Ries zwischen Schwä-
bischem und Fränkischem Jura, der das Flüßcheu Wöruitz folgt, die
Talfurche der Altmühl und die Senkung, durch die der Lndwigs-
Kanal geführt ist. Im N stellt die Einsenkung zwischen Fichtel-Gebirge
und Frankenwalde auch eine Verbindung mit Thüringen her.
Durchbruchstäler. Eine Eigenart Mitteldeutschlands sind die
zahlreichen Durchbruchstäler. Um den Weg zum Meere zu finden,
mußten die meisten deutschen Flüsse die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle
durchbrechen. Rhein, Weser und Elbe öffneten sich im Mampfe mit
den Felsmassen der Gebirge solche Durchbruchstäler, der Rhein von
Bingen bis Bouu durch das Rheinische Schiefergebirge, die Weser
von Münden bis Minden durch das Weser-Bergland und die Elbe
vou Leitmeritz bis Dresden dnrch das Böhmische Mittelgebirge und
durch das Elbsaudstein-Gebirge. Indem diese Hauptströme die Täler
vertieften, wurden hierzu auch ihre Nebenflüsse angeregt. Besonders
im Bereiche des Rheinischen Schiefergebirges wnrdeu durch die
Nebenflüsse des Rheines tiefe Schlnchtentäler ansgenagt, von denen
das Mofel-Lahntal und das Rnhrtal die wichtigsten sind. Wo die
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Extrahierte Personennamen: Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Rheins Deutschlands Frankreich Wasgenwald Deutschland Öfter- Donau Oberrheinische Wetterau Deutschlands Rhein- Maintal Oberrheinische Schwä- Frankenwalde Mitteldeutschlands Rhein Rhein Rheinische_Schiefergebirge Weser-Bergland Leitmeritz Dresden
12
Deutschland.
Teile des Glatzer Gebirgskessels statt, nämlich zur Elbe,
Oder und Donau hin.
Zwischen Donau und Rhein bilden der südliche Schwarz-
Wald, der Schwäbische Jura, der Steiger Wald, der Fräukische Jura
und das Fichtel-Gebirge, zwischen Donau und Elbe das Fichtel-
Gebirge, das Böhmisch-bayerische Waldgebirge und der Mährische Land-
rücken, zwischen Rhein und Weser die Rhön, der Äogelsberg, das
Egge-Gebirge und der Teutoburger Wald, zwischen Weser und Elbe
der Thüringer Wald, das Eichsfeld, der Harz und die Lüneburger
Heide, zwischen Rhein und Elbe das Fichtel-Gebirge, der Frauken
Wald und südliche Thüringer Wald, zwischen Elbe und Oder die
Sudeten, zwischen Oder und Weichsel der Polnische Landrücke»,
die Kujawische Seenplatte und der Pommersche Landrücken die Wasser-
scheide (s. Karte!)
Stromnetze. Die Gestaltung der deutschen Stromnetze hing vou
der allgemeinen Abdachung und dem Oberflächenbau Deutschlands,
sowie von der Talarbeit der Flüsse selbst ab.
Die Hauptabdachung nach N ist selbst an den Gewäsfern der
Donau zu erkennen. Gleich den Quellflüssen des Rheines fließen auch
die alpinen Nebenflüsse der Donau, die I l l e r, der Lech, die Isar
und der Inn nach N. Während aber der Rhein zwischen dem Schweizer
Jura und dem Schwarzwalde den Weg nach N durch die Oberrheinische
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14
Deutschland.
links die Glatzer Neiße, die Katzbach, der Bober und die Görlitzer
Neiße, rechts die Kloduitz, Malapaue, Bartsch und Warthe
(mit der Obra und Netze).
Der östlichste Teil des Norddeutschen Tieflandes wird
durch die Weichsel, den Pregel und die Memel entwässert. Die
Weichsel, die links die Brahe aufnimmt, tritt als stattlicher Strom
in das deutsche Gebiet ein, und die Memel gehört diesem nur mit
dem untersten Laufe an. Der Pregel kann nur als Küstenfluß gelten;
er nimmt links die Alle auf.
Mündung und Mllndungsform. Während die Donan den
weiten Weg zum Schwarzen Meere suchen muß, münden Rhein,
Ems, Weser und Elbe in die Nordsee, Oder, Weichsel, Pregel und
Memel iu die Ostsee.
Die Form der Mündung ist sehr verschieden. Der Rhein
bildet auf holländischem Boden ein großes Delta. Ebenso bilden
Weichsel und Memel ein Delta, die Weichsel, indem sie die Nogat
entsendet, die Memel, indem sie sich in Gilge und Ruß teilt. Die
Oder mündet in das Stettiner Haff, nachdem sie sich ebenfalls
vorher geteilt hat. Die Inseln Ilsedom und Wollin sperren ihre
Mündung und lassen nur die drei schmalen Ausgänge der Peene,
Swine und Dievenow frei. Sobald die Oder mit ihrem Schlamme
das Stettiner Haff ausgefüllt hat, ist das große Oderdelta fertig.
Auch die Nogat und der Pregel, sowie die Memel münden in ein
Haff, jene beiden in das Frische, diese in das Kurische Haff.
Die Ems, Weser, Elbe und der kleine Küstenflnß Eider haben
eine Trichtermündung, die durch die ein- und ausströmende Flut
der Nordsee offengehalten wird. Die Mündung des Pregel und des
Küstenflüßchens Trave zeigt ebenfalls Trichterform.
Seen. Durch ihren Reichtum an Seen zeichnen sich zwei
Gebiete Deutschlands aus, der Nordrand der Alpen, also der südliche
Teil der Schwäbisch-bayerischen Hochebene, und der Baltische
Landrücken. In beiden Gebieten ist der Seenreichtum auf die einstige
Vergletscherung zurückzuführen. Der Baltische Landrücken ist so
reich an Seen, daß seine einzelnen Teile auch als Seenplatten
bezeichnet werden. Von andern Arten von Seen, die in Deutschland
vorkommen, seien noch genannt die Kraterseen und die Strandseen..
Die Kraterseen haben sich auf dem Kraterboden erloschener Vulkane
gebildet, wie die Maare der Eifel. Die Strandseen haben die gleiche
Entstehung wie die Haffe; sie siud also Wasserbecken, die durch die
Schlammablagerung einmündender Flüsse und des Meeres vou letztenn
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Extrahierte Personennamen: Bartsch
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Donan Rhein Nordsee Rhein Wollin Kurische_Haff Küstenflüßchens_Trave Deutschlands Baltische
Landrücken Deutschland
Das Kulturbild.
15
abgedämmt worden sind, wie die Strandseen an der Küste
Hinterpom merns.
Das Meer; die Nord- und Ostsee. Nur in N stößt Deutschland
an das Meer und zwar an die Nord- und an die Ostsee. Diebeiden
Meere sind Abzweigungen des Atlantischen Ozeans und werdeu durch
die Halbinsel Jütland voneinander getrennt. Die Ostsee ist durch
diese Halbinsel, sowie durch die Dänischen Inseln und die Skandinavische
Halbinsel vom Weltmeere fast völlig abgetrennt, so daß sie fast als
ein Binnenmeer erscheint. Nur durch drei schmale Meeresstraßen,
durch den Großen und Kleinen Belt und durch den Sund, steht
sie mit der Nordsee in Verbindung. Die Nordsee hat dagegen mit
dem Atlantischen Ozean nach N hin eine breite Verbindung und
nach Sw durch den Ärmel-Kanal noch eine zweite, wenn auch
schmälere. Während die Nordsee eine starke Ebbe- und Flutbewegung
hat und ihr Wasser fast den gleichen Salzgehalt (von 3,5 o/o) wie der
Atlantische Ozean (von 3,6%) besitzt, ist in der Ostsee die Gezeiten-
bewegnng sehr schwach und der Salzgehalt des Wassers sehr gering (0,6%).
Ii.
Das Kulturbilö.
Deutschland als eine wirtschaftliche Gemeinschaft.
1. Die Erzeugung der Rohstoffe,
a) Der Pflanzenbau.
Der Pflanzenbau im allgemeinen. Deutschland gehört nicht
zu den sehr fruchtbaren Gebieten der Erde. . Es steht auch in Europa
hinter anderen Ländern, wie Südrußland (Schwarzerdegebiet), Rumänien,
Ungarn, der Lombardei, den meisten Gegenden Frankreichs, Holland,
den Dänischen Inseln und Südschweden zurück. Der deutsche Boden
und das deutsche Klima verlangen viel menschlichen Fleiß.
Für den Pflanzenbau mußte unser Vaterland gleichsam erobert werden,
und diese Eroberung ist noch im Gange.
Hemmungen des Anbaues. Aus klimatischen Gründen sind
nur^die höchsten Gebirge vom Anbau völlig ausgeschlossen. In Mittel-
deutschland lohnt der Feldbau meist nur bis zu einer Höhe von 500 m;
in höheren Lagen werden die Ernten unsicher, weil Spät- und Früh-
fröste häusig siud. Im westlichen Deutschland sind nur die tiefer
gelegenen Gegenden des Rheinischen Schiefergebietes wirkliche Ackerbau-
gebiete; die eigentlichen Hochflächen der Eifel, des Hohen Venn, des
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ostsee Nordsee Atlantischen_Ozean Nordsee Atlantische_Ozean Ostsee Deutschland Deutschland Europa Ungarn Frankreichs Holland Mittel-
deutschland Deutschland Rheinischen_Schiefergebietes
Das Kulturbild.
17
rauhen Winden) in Betracht zu ziehen. Bei der Beurteilung des
Bodens ist dessen Nährkraft, seine Zusammensetzung und Dicke,
ferner sein Verhalten gegen Wärme und Feuchtigkeit zu prüfen.
Ubersicht über die wertvollsten Anbaugebiete.
Landschaften
Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit
Wichtige
Anbaugewächse
Schwäbisch-
bayerische
Hochebene
Ober-
rheinische
Tiefebene
und
Lothrin-
gisches
S t n s e n l a n d
Schwäbisch-
fränkisches
S t u s e n l a n d
Rheinisches
Schiefer-
gebirge und
Cölner Bucht
Gebiet an der un-
tern Isar und
am untern Inn.
Gebiet am Boden-
See(derhegau)
Die meisten Ge-
biete der Ober-
rheinischen Ties-
ebene.
Lothringen.
Neckarland.
Tiefe Lage, mildes Klima,
Lößboden und Schwemm-
boden.
Tiefe und gegen Nordwinde
geschützte Lage
Tiefe und sehr geschützte Lage,
daher sehr mildes Klima,
fruchtbarer Schwemm-
boden, streckenweise auch
Lößboden.
Schwerer Tonkalkboden (vom
brauneu Jurakalk), weißer
Jurakalk (geeignet für
Weinbau).
Tiefe und geschützte Lage,
mildes Klima, fruchtbarer
Keuperbodeu (Mergel-
boden), Muschelkalkbodeu
(letzterer günstig für Wein-
bau).
Tiefe und geschützte Lage,
mildes Klima, Keuper-
bodeu u. Muschelkalkbodeu
(letzterer günstig für Wein-
bau), Schwemmboden.
Südabhang des Schutz vor Nordwinden, starke
Maintal.
Taunus (Rhein-
gau).
Täler des Rheim
scheu Schiefer-
gebirges.
Bestrahlung durch die Mit-
tagsfonue, mildestes Klima
iu Deutschland, in den nn-
teru Lagen abgeschwemm-
ter Boden.
Tiefe, geschützte Lage, starke
Sonuenbestrahlung, sehr
mildes Klima, Schiefer-
boden.
Weizen, Gerste,
Hopfen.
Getreide, Obst,
Wein,
Getreide, Wein,
Obst, Tabak.
Hopfen,Gemüse,
Hanf.
Getreide, Wein.
Getreide, Wein,
Obst, Hopfen.
Getreide, Obst, Ge-
müse (bei Bam-
bergauf Keuper-
boden), Hopfen,
Wein (besonders
bei Würzburg
aufmuschelkalk).
Wein (herrlichstes
Weinland
Deutschlands),
Obst, Getreide.
Weiu, Obst, iu
den Talwei-
tuugeu auch Ge-
treibe.
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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Extrahierte Personennamen: Weiu
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Mergel- Taunus_(Rhein- Rheim Deutschland Deutschlands
Vorwort.
Das vorliegende Heft Ciii enthält, da es für den abschließenden
Unterricht in der I. Klasse der Mittelschulen bestimmt ist, einen
ziemlich reichlichen Stoff; notwendige Kürzungen möge der Lehrer selbst
vornehmen.
In Abschnitt Ii werden übersichtlich die Wirtschaftsreiche der
Erde besprochen, da nur auf solcher Grundlage eine Besprechung des
Handelsverkehrs Deutschlands mit andern Ländern und Erdteilen einen
Nutzen haben kann. Die klein gedruckten statistischen Abschnitte sollen
nur zur Jllustrieruug dienen, mögen hierzu aber auch wirklich benutzt
werden. Das nationale Interesse ist überall stark betont. Auch
der Abschnitt Iv, Grundzüge der allgemeinen Erdkunde, enthält
reichlich Stoff; was klein gedruckt ist, kann ev. fortbleiben. Zu beachten
ist ferner, daß die zahlreichen Abbildungen viel Raum fortnehmen.
C Iii ist mit einem Titelbilde und 23 Typenbildern in einem
Bilderanhange, ferner mit im ganzen 46 Abbildungen im Text
ausgestattet.
Die für die Klassen V, Iv, Iii und Ii bestimmten Teile C I und
C Ii sind in einem Heste vereinigt, damit die nötigen Wieder-
holungen angestellt werden können. Bei einer Neuauflage sollen einige
Abschnitte, gemäß der Verteilung der Lehrstoffe in den neuen Lehrplänen
für Mittelschulen, umgestellt werden. Das Heft soll dann auch mit
Bildern reicher ausgestattet werden.
Etwaige Wünsche bitte ich mir freundlichst mitteilen zu wollen.
Kreuzburg O.-S., den 12. April 1911.
Heinrich Kerp.
TM Hauptwörter (50): [T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch]]
Extrahierte Personennamen: Kreuzburg Heinrich_Kerp Heinrich
Das Kulturbild, 19
Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit
Wichtige
Anbaugewächse
Vorland der Sn-
deten.
Schlesische Bucht.
Einzelne Gegenden
des Schleichen
Landrückens.
Nord- Großer Teil des
deutsches Warthegebiets.
Tiefland
Tiefe Lage, mildes Klima,
sehr fruchtbarer Boden,
teils angeschwemmter, teils
Urgesteins- oder Basalt-
boden, teils Löß.
Tiefe Lage, mildes Klima,
sehr fruchtbarer Boden
(Schwemmboden).
Fruchtbarer Boden (z. B.
Gletscherlehm in der Ge
gend von Kreuzburg) oder
leicht erwärmbarer Sand-
boden und sonnige Hügel-
läge (bei Grünberg).
Kontinentales Klint a mit
hoher Sommerwärme,
Gletscherlehm.
Kujawische Seen- Kontinentales Klima mit
platte. hoher Sommerwärme,
Gletscherlehm.
?bra-, Warthe-
und Netzebnich.
Weichseltal-
Delta.
und
Fruchtbarer Schlammboden,
durch Entwässerung anban-
fähig gemacht.
Tiefe Lage, verhältnismäßig Weizen,
günstigesk lima, Schwemm- rüben.
Weizen, Zucker-
rüben, Gemüse,
Obst, Flachs.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
fein, Gemüse,
Flachs.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
feilt, Flachs,
Obst (bei Treb-
nitz), Wein (bei
Grünberg'.
Getreide, Kartof-
feln, Zucker-
rüben, Hopfen
(bei Grätz).
Weizen (tnja-
Wischer Weizen),
Kartoffeln,
Zuckerrüben.
Weizen, Zucker-
rüben, Gras,
Gemüse.
Zucker-
Gras,
bodeu und entwässerter
Marschboden.
^ilsiterniederung. Gletscherlehm, Schwemm-
boden.
Gebiet an der nn-
tern Oder, Vor-
Pommern, Insel
Rügen, nörd-
liches Mecklen
bürg.
Gletscherlehni.
Gemüse, Obst.
Getreide, Zucker-
rüben, Gras,
Gemüse.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
fein, Tabak (bei
Schwedt), Ge-
müfe, Obst.
2*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Erster Teil.
Deutschland
und Hie erökunölichen Grundlagen seines
Wirtschaftslebens.
Was Deutschland heute ist, verdankt es seiner Landesnatur und
seinem Volk. Die Landesnatur ist nicht durch hervorragende Gunst
ausgezeichnet. Sie verlangt ein rühriges, arbeitsames Volk. Erst durch
die fleißige Arbeit des deutschen Volkes wurde aus dem deutschen Lande
ein blühendes Kulturreich. Um dieses heutige Deutschland verstehen
zu können, muß mau also zweierlei betrachten, die Natur des Landes
und die Kulturtätigkeit des Volkes.
I.
Das Natur- oöer Tanöschaftsbilö.
1. Die Raumverhältnisse.
Naturgrenzen. Unter Deutschland versteht man das Land, das § 1-
sich nördlich von den Alpen bis zur Küste der Nord- und Ostsee aus-
dehnt. Im 8 und N hat es also Naturgrenzen: dort lehnt es sich
an ein gewaltiges Hochgebirge, hier bettet es sich an das Meer. Die
West- und Ostgrenze Deutschlands wird nur im 8 von Naturgrenzen
gebildet. Norddeutschland ist im W und 0 offen, da das Norddeutsche
Tiefland sich auf beiden Seiten fortsetzt.
Zentrale Lage. Zu den Ländern und Staaten Europas hat
Deutschland eine zentrale Lage. Diese bietet Gunst und Ungunst.
Günstig ist sie, weil sie den nahen Handels- und Gedankenverkehr mit
fast allen europäischen Völkern gestattet und dem deutschen Volke gleich-
sam die Rolle des Vermittlers zuweist. Ungünstig ist sie wegen
der steten Kriegsgefahr.
Notwendigkeit der Einigkeit des deutschen Volkes. Ein schwaches
Deutschland hat in der Geschichte stets dem Druck der ringsum
wohueuden Völker nachgeben müssen. Die großen europäischen Kriege
sind daher meist auf deutschem Boden ausgekämpft worden. Dem Druck
von allen Seiten vermag das deutsche Volk nur dauu standzuhalten,
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii. 1
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T4: [Reich Zeit Staat Volk Deutschland Jahrhundert Land Macht deutsch Geschichte], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Deutschland Deutschland Deutschland Ostsee Deutschlands Norddeutschland Europas Deutschland Deutschland
Das Kulturbild.
21
Gebirgskessels, der südlichste Teil Oberschlesieus, das Gebiet der Malapane, die
Niederschlesische Heide, die Teile des Baltischen Landrückens und andere Sand
gcgeuben Nvrddeutschlands.
Der Feldbau. Das meiste bebaute Laud (^/o) wird mit Getreide
bestellt. Trotz der großen Ernte muß Deutschland noch viel Getreide
aus dem Auslande beziehen, etwa 1u des Bedarfs. In Norddeutschland
ist der Roggen die wichtigste Brotfrucht, in Mittel- und Süddeutschland
spielen in manchen Gegenden auch Weizen- und Gerstenbau eine große
Rolle. Deutschland ist ferner das erste Kartoffelland der Erde. Auch
im Zuckerrübenball übertrifft es alle andern Lüllder, und viel Zucker
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Niederschlesische_Heide Baltischen_Landrückens Deutschland Norddeutschland Deutschland