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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 17

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild. 17 rauhen Winden) in Betracht zu ziehen. Bei der Beurteilung des Bodens ist dessen Nährkraft, seine Zusammensetzung und Dicke, ferner sein Verhalten gegen Wärme und Feuchtigkeit zu prüfen. Ubersicht über die wertvollsten Anbaugebiete. Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit Wichtige Anbaugewächse Schwäbisch- bayerische Hochebene Ober- rheinische Tiefebene und Lothrin- gisches S t n s e n l a n d Schwäbisch- fränkisches S t u s e n l a n d Rheinisches Schiefer- gebirge und Cölner Bucht Gebiet an der un- tern Isar und am untern Inn. Gebiet am Boden- See(derhegau) Die meisten Ge- biete der Ober- rheinischen Ties- ebene. Lothringen. Neckarland. Tiefe Lage, mildes Klima, Lößboden und Schwemm- boden. Tiefe und gegen Nordwinde geschützte Lage Tiefe und sehr geschützte Lage, daher sehr mildes Klima, fruchtbarer Schwemm- boden, streckenweise auch Lößboden. Schwerer Tonkalkboden (vom brauneu Jurakalk), weißer Jurakalk (geeignet für Weinbau). Tiefe und geschützte Lage, mildes Klima, fruchtbarer Keuperbodeu (Mergel- boden), Muschelkalkbodeu (letzterer günstig für Wein- bau). Tiefe und geschützte Lage, mildes Klima, Keuper- bodeu u. Muschelkalkbodeu (letzterer günstig für Wein- bau), Schwemmboden. Südabhang des Schutz vor Nordwinden, starke Maintal. Taunus (Rhein- gau). Täler des Rheim scheu Schiefer- gebirges. Bestrahlung durch die Mit- tagsfonue, mildestes Klima iu Deutschland, in den nn- teru Lagen abgeschwemm- ter Boden. Tiefe, geschützte Lage, starke Sonuenbestrahlung, sehr mildes Klima, Schiefer- boden. Weizen, Gerste, Hopfen. Getreide, Obst, Wein, Getreide, Wein, Obst, Tabak. Hopfen,Gemüse, Hanf. Getreide, Wein. Getreide, Wein, Obst, Hopfen. Getreide, Obst, Ge- müse (bei Bam- bergauf Keuper- boden), Hopfen, Wein (besonders bei Würzburg aufmuschelkalk). Wein (herrlichstes Weinland Deutschlands), Obst, Getreide. Weiu, Obst, iu den Talwei- tuugeu auch Ge- treibe. Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii.

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1. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 18

1911 - Trier : Lintz
18 Deutschland. Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit Wichtige Anbaugewächse Hessisches- u. Weser-Berg- land nebst dem M ünster - schen Becken Thüringisch- sächsisches Hügelland S u d e t e n - Gebirge u. S ch l e s i s ch e Bucht Cölner Bucht und Ostraud des Vorgebirges der Eiset. Niederrheinische Tiefebene. Talmulden des Hessenlandes, des. Schwalm- gegend. Talmulden des Weser - Berg landes. Nördliches Vor- land des Harzes. Größter Teil des Münsterlandes, des. der Hellweg. Talmulden Thii^ riugeus. Saaletal. Elbtalkessel. Gebiet der untern Mulde, Leip- ziger Talkessel und Magdebur- ger Börde. Tallandschaften der Sudeten, be- sonders Hirsch- berger Tal und Glatzergebirgs- kessel. Mildes, ozeanisches Klima, Lehmboden. Mildes und feuchtes, ozea nisches Klima, Lehmboden, am Niederrhein Marsch- bodeu. Geschützte Lage, ozeanisches Klima, guter Boden (Schwemmboden von Ba- salt- und Buntsandstein- gebirgen). Geschützte Lage, ozeanisches Klima, guter Bodeu. Tiefe Lage, ozeanisches Klima, sehr fruchtbarer Boden. Tiefe Lage, ozeanisches, mil des Klima, fruchtbarer Bodeu. Geschützte Lage, mildes Klima, Keuperboden und Schwemmboden. Geschützte Lage, starke Sonnen- strahlung, mildes Klima, guter Bodeu. Geschützte Lage, starke Sonnen- ftrahluug, mildes Klima, Schwemmboden. Günstiges Klima, sehr frncht ~ barer Schwemmboden. Geschützte Lage, Urgesteins- boden und angeschwemmter Boden. Weizen, Zucker> rübeu, am Vor- gebirge beson- ders Gemüse und Obst. Weizen, Zucker- rüben, Gemüse (Kohl), Tabak. Getreide, Flachs. Getreide, Zucker- rübeu, Flachs. Weizen, Zucker- rübeu, Gemüse. Getreide. Zucker- rüben. Getreide, Gemüse (Samenzucht), Obst, Blumen. Obst, Gemüse, etwas Wein, Ge- treide. Gemüse, Obst, etwas Wein. Weizen, Zucker- rüben, Getreide, Gemüse. Getreide, Kartos- seln, Obst.

2. Für die 1. Klasse der Mittelschulen - S. 19

1911 - Trier : Lintz
Das Kulturbild, 19 Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit Wichtige Anbaugewächse Vorland der Sn- deten. Schlesische Bucht. Einzelne Gegenden des Schleichen Landrückens. Nord- Großer Teil des deutsches Warthegebiets. Tiefland Tiefe Lage, mildes Klima, sehr fruchtbarer Boden, teils angeschwemmter, teils Urgesteins- oder Basalt- boden, teils Löß. Tiefe Lage, mildes Klima, sehr fruchtbarer Boden (Schwemmboden). Fruchtbarer Boden (z. B. Gletscherlehm in der Ge gend von Kreuzburg) oder leicht erwärmbarer Sand- boden und sonnige Hügel- läge (bei Grünberg). Kontinentales Klint a mit hoher Sommerwärme, Gletscherlehm. Kujawische Seen- Kontinentales Klima mit platte. hoher Sommerwärme, Gletscherlehm. ?bra-, Warthe- und Netzebnich. Weichseltal- Delta. und Fruchtbarer Schlammboden, durch Entwässerung anban- fähig gemacht. Tiefe Lage, verhältnismäßig Weizen, günstigesk lima, Schwemm- rüben. Weizen, Zucker- rüben, Gemüse, Obst, Flachs. Getreide, Zucker- rüben, Kartof- fein, Gemüse, Flachs. Getreide, Zucker- rüben, Kartof- feilt, Flachs, Obst (bei Treb- nitz), Wein (bei Grünberg'. Getreide, Kartof- feln, Zucker- rüben, Hopfen (bei Grätz). Weizen (tnja- Wischer Weizen), Kartoffeln, Zuckerrüben. Weizen, Zucker- rüben, Gras, Gemüse. Zucker- Gras, bodeu und entwässerter Marschboden. ^ilsiterniederung. Gletscherlehm, Schwemm- boden. Gebiet an der nn- tern Oder, Vor- Pommern, Insel Rügen, nörd- liches Mecklen bürg. Gletscherlehni. Gemüse, Obst. Getreide, Zucker- rüben, Gras, Gemüse. Getreide, Zucker- rüben, Kartof- fein, Tabak (bei Schwedt), Ge- müfe, Obst. 2*

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 21

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 21 — Iii. Das Stusenland. Triasgebiet. Das Schwäbisch-Fränkische Stufenland gehört einem § 16. eigenartigen Landschaftsgebiete an, das sich zwischen Basel, Minden, Halle a. S. und Regensburg in der Form eines Trapezes ausdehnt. Auf der West- und Östseite schließen es hohe Gebirge ein: im Westen Schwarzwald, Odenwald und der Ostflügel des Rheinischen Schiefer- gebirges, im Osten Böhmerwald, Fichtelgebirge und Thüringerwald. Inmitten dieser hohen Umwalluug erscheint das ganze Gebiet als eine gewaltige Einbruchsscholle. Drei Gesteinsarten sind hier vorherrschend: Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper. Dauach nennt man die ganze Gebirgssormation Trias (tri = drei, Trias — Dreiheit, vgl. Trinilät). Der Sandstein liefert vorzügliche Bausteine. Aus ihm sind die herrlichen Dome zu Speyer, Worms, Frankfurt, Mainz und das Heidel- berger Schloß aufgeführt. Wenn er verwittert, so entsteht ein magerer, wenig ergiebiger Boden, der den Ackerbau nicht recht lohnt, den Wald- wuchs dagegen in hohem Maße begünstigt. Deshalb sind die Bunt- sandstein-Gebirge (Spessart, Haardt, der östliche Odeuwald, das Hessische und das Weser-Bergland) mit herrlichen Laubwäldern geschmückt. Der Muschelkalk ist eine kalkige Schicht, die zahlreiche Über- reste von Muscheln enthält; daher auch der Name. Sein Verwitteruugs- Produkt ist ein trockener Boden, der sich für die Landwirtschaft nicht besonders eignet. Ist er aber genügend mit Ton vermischt, so vermag er einen üppigen Pflanzenwuchs hervorzubringen. Dies trifft beispiels- weise im Schwäbisch-Fränkischen Stufenland zu. Hier dehnen sich des- halb üppige Getreidefelder und Obstgärten aus. Der Keuper besteht hauptsächlich aus Kalk und Ton. Bei der Verwitterung ergibt er meist einen fruchtbaren Boden. Auf ihm be- ruht hauptsächlich die Fruchtbarkeit des Schwäbisch-Fränkischen Stufen- laudes. Im Neckar- und im Maintal erzeugt er viel Obst und Wein, im Bamberger Keffel viel Gemüse; iu Mittelfranken bringt er so viel Hopfen hervor, daß dieses Gebiet als der wichtigste Hopfenbezirk Deutsch- lauds gilt und Nürnberg im Hopfenhandel die erste Stelle in ganz Europa einnimmt. Der südliche, vom Neckar durchflössen« Teil ist das Schwäbische Stufenland, der nördliche, vom Main bewässerte Teil das Fränkische Stufenland. Beide werden durch den Steigerwald und die Franken- höhe voneinander getrennt. 1. Das Schwäbische Stusenland. a) Landschaft. Das Schwäbische Stufenland umfaßt das Neckar- § 17. / gebiet. Infolge feiner tiefen, geschützten Lage zeichnet es sich durch ein mildes Klima aus, das dem der Oberrheinischen Tiefebene

4. Schulj. 4 - S. 29

1912 - Braunschweig : Hafferburg
— 29 — 3. Der Böhmerwald beginnt in der Nähe der Donau und zieht in nordwestlicher Richtung bis zum Fichtelgebirge. Er ist mit großen Buchen- und Tannenwäldern bedeckt. — Die arme Gebirgsbevölke-rung pflegt den Wald und verarbeitet sein Holz zu Möbeln, Zündhölzern, Holzschuhen und dergl. Viele verdienen ihr Brot in Glashütten und Porzellanfabriken. 4. Klima und Bodenerzeugnisse. Die Hochebene hat trotz ihrer südlichen Lage ein rauhes Klima; denn sie liegt etwa 500 m hoch und kann von den rauhen Nordwinden ungehindert durchzogen werden, während die wärmeren Südwinde nicht eindringen können. Nirgends gedeiht der Wein. Der Boden besteht vorwiegend aus Sand, daher ist seine Fruchtbarkeit gering. Eine Ausnahme macht das Donautal, wo Getreide und Hopfen ganz vorzüglich gedeihen. - ■ Die Bewohner beschäftigen sich besonders mit Ackerbau und Viehzucht. Iv. Jas Kchwübifch-frankische Ktufenland. Das Stufenland von Schwaben und Franken bildet ein Dreieck. Der Deutsche Iura, der Schwarzwald, der Thüringer Wald und die Rhön umschließen es. 1. Das Fränkische Stufenland senkt sich von Norden und Süden stufenartig dem Maintale zu. — Der Main entspringt auf dem Fichtelgebirge und fließt nach Westen. Gebirge stellen sich ihm häufig in den Weg und zwingen ihn, sich bald nach Norden, bald nach Süden zu wenden. Bei Mainz mündet er in den Rhein. — Das Maintal hat fruchtbaren Boden und wegen seiner geschützten Lage ein mildes Klima. Daher gedeihen hier nicht nur Getreide, Obst, Tabak und Hopfen, sondern auch Wein. 2. Das Schwäbische Stufenland ist ein welliges Hügelland und senkt sich zum Tale des Neckars. — Der Neckar entspringt auf dem Schwarzwalde, durchfließt das Schwäbische Stufenland und mündet in den Rhein. Der Boden des Stufenlandes ist fruchtbar, das Klima milde. Obst-, Getreide- und Weinbau liefern daher reiche Erträge. V. Die Aberrheinische Tiefebene und ihre Wandgebirge. 1. Lage. Die Oberrheinische Tiefebene liegt im Südwesten Deutschlands, zu beiden Seiten des Rheines. Sie wird im Osten vom Schwarzwalde, im Westen vom Wasgenwalde begrenzt. 2. Der Schwarzwald. Vom Rheinknie bis zum Neckar erstreckt sich das Waldgebirge des Schwarzwaldes. Im Süden erreicht er eine Höhe von 1500 m, nach Norden zu wird er allmählich niedriger. Seine höchsten Erhebungen bilden kahle Hochflächen, seine Abhänge sind im unteren Teile mit Laubwald, im höhergelegenen mit Nadel-

5. Lehrbuch der Erdkunde - S. 12

1906 - Trier : Lintz
12 Die Oberrheinische Tiesebene und das Lothringische Stufenlcmd, Biegung des Gebirgszuges günstig zur Mittagssonne gelegen. Er ist daher ein gesegnetes Rebenreich. Der einförmige westliche Teil der Hardt, Westrich genannt, hat aber ein rauheres Klima und dient vor- wiegend zum Kartoffelbau. Im 0 gibt es Weinbarone, im W Kartoffel- barone. 3. ptc Mheinevene. Zwischen den genannten Gebirgen (nenne sie!) erscheint die Ober- rheinische Tiesebene wie ein tiefer Graben. Sie ist auch durch einen Einbruch entstanden, woraus sich der Steilabfall der Gebirge er- klärt. Früher bildete sie ein Seebecken. Die einzige Erhebung in ihr ist der Kaiserstuhl, ein schönbewaldetes Basaltgebirge. Der Rhein durchstießt die Oberrheinische Tiefebene ziemlich in der Mitte. (Ju welcher Richtung? Warum biegt der Rhein etwas nach 0 aus? Wo biegt der Rhein nach W um? Vor welchem Gebirge?) Die Ufer des Rheines sind in der südlichen Hälfte der Oberrheinischen Ties- ebene sumpfig. Deshalb liegen dort keine Städte an ihm. Von den Gebirgen empfängt der Rhein viele kleine, aber Wasser- reiche Nebenflüsse. Unterhalb Straßburg mündet die Jll, die in gleicher Richtung wie der Rhein sließt. Im N empfängt dieser noch zwei größere Ströme, den Neckar und den Main (wo?). Infolge ihrer geschützten Lage hat die Oberrheinische Tiefebene ein mildes Klima. Die Mittagssonne kann in dieselbe voll hineinscheinen. Da anch der Boden meist ans fruchtbaren, lockeren Erdschichten besteht, ist die Oberrheinische Tiefebene ein wertvolles Anbaugebiet. Viele Ge- wüchse, die iu anderen deutschen Landschaften fast gar nicht gedeihen, werden viel angebaut, wie Wein, edle Obst- und Gemüsesorten, Hopfen und Tabak; auch Hanf wird stellenweise angebaut. Da die Landschaft auch für den Verkehr eine günstige Lage hat, blühten viele Städte auf. Die bedeutendsten sind Frankfurt a. Main (340000 E.), Mainz (90000e.), Darmstadt (85000 E.), Mannheim (170000 E.), Heidelberg (45 000e), Karlsruhe (110000 E), Straßburg (170000 E ), Freibnrg (75000 E.) und Mülhausen (90000 E.). (Gib die Lage dieser Städte an!) Frankfurt ist ein wichtiger Geldmarkt und Mannheim als Endpunkt der Rheinschifffahrt der bedeutendste Handelsplatz von Süddeutschland. Als Industriestadt ist Mülhausen am bedeutendsten; es ist ein Hauptsitz des Baumwoll- gewerbes. 4. Das Lothringische Stufenland. Wasgeuwald und Hardt gehen nach W in ein stufenförmig sich ab-

6. Realienbuch für die katholischen Volksschulen Württembergs - S. 127

1910 - Leutkirch : Bernklau
127 durch die Wasser des Rheins ausgefüllt und iu einen See verwandelt. Der See erzwang sich bei Bingen einen Abfluß, und so entstaub die Oberrheinische Tief- ebene. Bewässerung. Mitten durch die Tiefebene fließt von Süden nach Norden der Rhein. Er bildet nach seinem Austritt aus dem Bodensee einen prächtigen Wasserfall bei Schaffhausen, wendet sich bei Basel nach Norden und verläßt bei Bingen die Tiefebene. Seine bedeutendsten Zuflüsse auf dieser Strecke sind rechts Kinzig, Murg, Alb, Neckar und M a i n, links I l l und N a h e. Klima und Erzeugnisse. Dank der geschützten Lage hat die Ober- rheinische Tiefebene mit ihren Seitentälern das mildeste Klima in Deutschland. Besonders der Rheingau, das durch den Taunus vor Nordwinden geschützte Stück des Rheintals von Mainz bis Bingen, ist ein wahres Paradies. Der Frühling bricht hier zeitig an, der Sommer ist heiß, der Herbst milde und trocken, der Winter kurz. Neben den edelsten Obstarten gedeihen in der Oberrheinischen Tief- ebene die feurigen Weine Badens, des Elsasses, der Pfalz und des Rheingaus; auch Hopfen, Tabak, Spargeln werden allenthalben im „Garten Deutschlands" gebaut. Infolge der großen Fruchtbarkeit ist die Oberrheinische Tiefebene dicht besiedelt. Etwa die Hälfte ihrer Bewohner gewinnt den Lebensunterhalt durch Acker-, Gemüse-, Wein- und Obstbau. Verdienst bringen auch die zahlreichen Spinnereien, Webereien und Färbereien, deren Hauptorte Mülhausen und Straß- burg sind. Der große Reichtum an Erzeugnissen hat einen lebhaften Handel hervorgerufen, der im Rhein eine wichtige Verkehrstraße besitzt. Am Rhein liegt das industriereiche Mannheim, dessen Großhandel sich auf Getreide, Tabak, Erdöl und Kaffee erstreckt. Den ersten Geld- markt Süddeutschlands hat Frankfurt am Main (370 000 Ein- wohner). Die Randgebirge der Oberrheinischen Tiefebene zeigen infolge ihrer Entstehung eine merkwürdige Übereinstimmung. Sie haben im Süden ihre höchste Erhebung und werden gegen Norden immer niedriger. Dem Feldberg des Schwarzwaldes entspricht der Sulz er Belchen im Wasgenwald. Gegen das Rheintal fallen die Rand- gebirge steil ab, während sie auf den entgegengesetzten Seiten all- mählich in Stufenlünder übergehen. Schwarzwald und Odenwald senken sich zum Schwäbisch-Fränkischen wie Wasgenwald und Hart zum Lothringischen Stufenland. Die Gebirge tragen ein dichtes Wald- kleid, kräftige Wiesen, aber magere Felder. Sehr fruchtbar sind die sonnigen Hänge des Hügellandes im Rheintal; sie sind mit Weinbergen und Obsthainen geschmückt. Die Bewohner der Randgebirge beschäftigen

7. Nr. 1a - S. 10

1916 - Breslau : Hirt
10 Geographie. n Klima und Anbau. Die Gebirgswälle bieten der Oberrheinischen Tief- ebene von W. und O. her wirksamen Windschutz. Auch die kalten Nordwinde werden durch ein quer vorgelagertes Gebirge, den Taunus, abgehalten. Die wärmeren Südwinde haben aber freieren Zutritt, und die Mittagsonne be- strahlt die ganze Länge der Landschaft. Die Oberrheinische Tiefebene hat daher ein mildes Klima. Sie ist ein großer Fruchtgarten, der auf fruchtbarem Boden reiche Erzeugnisse liefert: Getreide, Obst, Wein, Hopfen, Hanf, Spargel und andres. Ein echtes Sonnenland ist besonders die Pfalz am Ostfuße der Hardt (Bild 3), geschmückt mit Rebenhügeln und Hopfen- 8. Weinbau bei Deidesheim ander Hardt. Im Frühling wird der Boden um die Wurzel gelockert und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, im Oktober die Traubenlese, der „Herbst", gehalten. gärten. Die Gebirge dienen nur wenig zum Ackerbau, zeichnen sich aber, da sie bedeutende Steigungsregen empfangen, durch Holzreichtum aus. Städte. Schon aus der Fruchtbarkeit der Oberrheinischen Tiefebene erklärt sich die Entstehung zahlreicher Städte. Das Aufblühen derselben wurde ferner gefördert durch die günstige Verkehrslage der Landschaft. Diese bildet eine große Verkehrsstraße, die von S. nach N. führt. Die Burgundische Pforte im S., der Einschnitt von Zabern im W., das Rheintal im Nw., die Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg im No. und das Main- und Neckartal im O. ermöglichen den Handelsverkehr mit Nachbargebieten. Große Bedeutung hat die Schiffahrtstraße des Rheins. Da die Rheinschiffahrt stromauf- wärts hauptsächlich nur bis Mannheim (fast 200 000 (S.) geht, wurde diese Stadt der wichtigste Handelsplatz Süddeutschlands und mit großartigen Hafenanlagen ausgestattet. In neuster Zeit wurde der Schisfahrtsbctrieb

8. Geographie - S. 10

1916 - Breslau : Hirt
10 Geographie. n Klima und Anbau. Die Gebirgswäne bieten der Oberrheinischen Tief- ebene von W. und O. her wirksamen Windschutz. Auch die kalten Nordwinde werden durch ein quer vorgelagertes Gebirge, den Taunus, abgehalten. Die wärmeren Südwinde haben aber freieren Zutritt, und die Mittagsonne be- strahlt die ganze Länge der Landschaft. Die Oberrheinische Tiefebene hat daher ein mildes Klima. Sie ist ein großer Fruchtgarten, der auf fruchtbarem Boden reiche Erzeugnisse liefert: Getreide, Obst, Wein, Hopfen, Hanf, Spargel und andres. Ein echtes Sonnenland ist besonders die Pfalz am Ostsuße der Hardt (Bild 3), geschmückt mit Rebenhügeln und Hopfen, 3. Weinbau bei Deidesheim an der Hardt. Im Frühling wird der Boden um die Wurzel gelockert und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, im Oktober die Traubenlese, der .Herbst", gehalten. gärten. Die Gebirge dienen nur wenig zum Ackerbau, zeichnen sich aber, da sie bedeutende Steigungsregen empfangen, durch Holzreichtum aus. Städte. Schon aus der Fruchtbarkeit der Oberrheinischen Tiefebene erklärt sich die Entstehung zahlreicher Städte. Das Aufblühen derselben wurde femer gefördert durch die günstige Verkehrslage der Landschaft. Diese bildet eine große Verkehrsstraße, die von S. nach N. führt. Die Burgundische Pforte im S., der Einschnitt von Zabern im W., das Rheintal im Nw., die Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg im No. und das Main- und Neckartal im O. ermöglichen den Handelsverkehr mit Nachbargebieten. Große Bedeutung hat die Schiffahrtstraße des Rheins. Da die Rheinschiffahrt stromauf- wärts hauptsächlich nur bis Mannheim (fast 200000 E.) geht, wurde diese Stadt der wichtigste Handelsplatz Süddeutschlands und mit großartigen Hafenanlagen ausgestattet. In neuster Zeit wurde der Schiffahrtsbetrieb

9. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 10

1917 - Breslau : Hirt
10 Geographie. Ii Klima und Anbau. Die Gebirgswälle bieten der Oberrheinischen Tief- ebene von W. und O. her wirksamen Windschutz. Auch die kalten Nordwinde werden durch ein quer vorgelagertes Gebirge, den Taunus, abgehalten. Die wärmeren Südwinde haben aber freieren Zutritt, und die Mittagsonne be- strahlt die ganze Länge der Landschaft. Die Oberrheinische Tiefebene hat daher ein mildes Klima. Sie ist ein großer Fruchtgarten, der auf fruchtbaren: Boden reiche Erzeugnisse liefert: Getreide, Obst, Wein, Hopfen, Hanf, Spargel und andres. Ein echtes Sonnenland ist besonders die Pfalz am Ostsuße der Hardt (Bild 3), geschmückt mit Rebenhügeln und Hopfen- 3. Weinbau bei Deidesheim an der Hardt. Im Frühling wird der Boden um dle Wurzel gelcckcrt und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, im Oktober die Traubenlese, der „Herbst", gehalten. gärten. Die Gebirge dienen nur wenig zun: Ackerbau, zeichllen sich aber, da sie bedeutende Steigungsregen empfangen, durch Holzreichtum ans. Städte. Schon aus der Fruchtbarkeit der Oberrheinischen Tiefebene erklärt sich die Entstehung zahlreicher Städte. Das Aufblühen derselben wurde ferner gefördert durch die günstige Verkehrslage der Landschaft. Diese bildet eine große Verkehrsstraße, die non S. nach N. führt. Die Bnrgundische Pforte im S., der Einschnitt von Zabern im W., das Rheintal im Nw., die Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg im No. und das Main- und Neckartal im O. ermöglichen den Handelsverkehr mit Nachbargebieten. Große Bedeutung hat die Schiffahrtstraße des Rheins. Da die Rheinschiffahrt stromauf- wärts hauptsächlich nur bis Mannheim (fast 200000 E.) geht, wurde diese Stadt der wichtigste Handelsplatz Süddeutschlands und mit großartigen Hafenanlagen ausgestattet. In neuster Zeit wurde der Schisfahrtsbetrieb

10. Nr. 3a - S. 10

1911 - Breslau : Hirt
10 Geographie. Ii Klima und Anbau. Die Gebirgswälle bieten der Oberrheinischen Tief- ebene von W. und O. her wirksamen Windschutz. Auch die kalten Nordwinde werden durch ein quer vorgelagertes Gebirge, den Taunus, abgehalten. Die wärmeren Südwinde haben aber freieren Zutritt, und die Mittagsonne be- strahlt die ganze Länge der Landschaft. Die Oberrheinische Tiefebene hat daher ein mildes Klima. Sie ist ein großer Fruchtgarten, der auf fruchtbarem Boden reiche Erzeugnisse liefert: Getreide, Obst, Wein, Hopfen, Halis, Spargel und andres. Ein echtes Sonnenland ist besonders die Pfalz am Ostfuße der Hardt (Bild 3), geschmückt mit Rebenhügeln und Hopfen- 3. Weinbau bei Deidesheim an der Hardt. Im Frühling wird der Boden um die Wurzel geledert und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, im Oktober die Traubenlese, der „Herbst", gehalten. gärteil. Die Gebirge dienen nur wellig zum Ackerbau, zeichnen sich aber, da sie bedeutende Steigungsregen empfangen, durch Holzreichtum aus. Städte. Schon aus der Fruchtbarkeit der Oberrheinischen Tiefebene erklärt sich die Entstehung zahlreicher Städte. Das Aufblühen derselben wurde ferner gefördert durch die günstige Verkehrslage der Landschaft. Diese bildet eine große Verkehrsstraße, die von S. nach N. führt. Die Burgundische Pforte im S., der Einschnitt von Zabern im W., das Rheintal im Nw., die Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg im No. und das Main- und Neckartal im O. ermöglichen den Handelsverkehr mit Nachbargebieten. Große Bedeutung hat die Schiffahrtstraße des Rheins. Da die Rheinschiffahrt stromauf- wärts hauptsächlich nur bis Mannheim (fast 200000 E.) geht, wurde diese Stadt der wichtigste Handelsplatz Süddeutschlands und mit großartigen Hafen anlagen ausgestattet. In neuster Zeit wurde der Schiffahrtsbetrieb

11. Nr. 1 - S. 10

1910 - Breslau : Hirt
10 Geographie. Ii Klima und Anbau. Die Gebirgswälle bieten der Oberrheinischen Tief- ebene von W. und O. her wirksamen Windschutz. Auch die kalten Nordwinde werden durch ein quer vorgelagertes Gebirge, den Taunus, abgehalten. Die wärmeren Südwinde haben aber freieren Zutritt, und die Mittagsonne be- strahlt die ganze Länge der Landschaft. Die Oberrheinische Tiefebene hat daher ein mildes Klima. Sie ist ein großer Fruchtgarten, der auf fruchtbarem Boden reiche Erzeugnisse liefert: Getreide, Obst, Wein, Hopfen, Hanf, Spargel und andres. Ein echtes Sonnenland ist besonders die Pfalz am Ostfuße der Hardt (Bild 3), geschmückt mit Rebenhügeln und Hopfen- 3. Weinbau bei Deidesheim an der Hardt. Im Frühling wird der Boden um die Wurzel gelockert und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, tm Oktober die Traubenlese, der „Herbsr", gehalten. gärten. Die Gebirge dienen nur wenig zum Ackerbau, zeichnen sich aber, da sie bedeutende Steigungsregen empfangen, durch Holzreichtum aus. Städte. Schon aus der Fruchtbarkeit der Oberrheinischen Tiefebene erklärt sich die Entstehung zahlreicher Städte. Das Aufblühen derselben wurde ferner gefördert durch die günstige Verkehrslage der Landschaft. Diese bildet eine große Verkehrsstraße, die von S. nach N. führt. Die Burgundische Pforte im S., der Eükschnitt Volk Zabern im W., das Rheintal im Nw., die Wetterau zwischen Taunus und Vogelsberg im No. und das Main- und Neckartal im O. ermöglichen den Handelsverkehr mit Nachbargebieten. Große Bedeutung hat die Schiffahrtstraße des Rheins. Da die Rheinschiffahrt stromauf- wärts hauptsächlich nur bis Mannheim (180 000 E.) geht, wurde diese Stadt der wichtigste Handelsplatz Süddeutschlands und mit großartigen Hafenanlagen ausgestattet. In neuster Zeit wurde der Schifsahrtsbetrieb

12. Für die mittleren und oberen Klassen - S. 40

1896 - Leipzig : Freytag
40 Europa. den Einflüssen kalter Nordwinde geschützt. In seiner Mitte liegt das wärmste Gebiet des deutschen Reiches, das nördliche Ende der oberrheinischen Tief- ebene mit einer Jahrestemperatur von über 10°. Von dort aus dehnt sich längs der Flußthäler, besonders des Mains und Neckars, die warme Luft auch über die übrigen Teile aus. Hier liegt darum das eigentliche Wein- land Deutschlands. Die Gehänge der Thäler von Rhein, Neckar und Main sind überall bedeckt mit Reben, die uns vielfach einen köstlichen Tropfen liefern. Die Güte des Weines wird gefördert durch die heiße» Sommer und die milden Winter, welche in diesen Gegenden herrschen. Doch wird neben dem Weinbau auch ein lebhafter Ackerbau betrieben. Der Boden ist fruchtbar und gnt benetzt. Die Niederschlagshöhe sinkt nur iu dem links- rheinischen Teil der oberrheinischen Tiefebene im Windschatten des Wasgan und der Haardt uuter 55 cm. Wasgau und Schwarzwald erhalten dagegen außerordeutlich viel Nieder- schlag und entsenden deshalb viele wasserreiche Bäche nach allen Seiten. Auch der deutsche Jura empfängt Regen in Mengen, aber in dem Kalk- geftein dieses Gebirges versickert das Wasser schnell, um erst am Fuße in mächtigen Quellen wieder an das Tageslicht zu treten. Darum ist die steinige Hochfläche des Jura wasserarm und unfruchtbar, aber ihr vor- gelagert ist die bach- und quellenreiche schwäbisch-fränkische Stufenland- fchaft, die sich eines sehr ergiebigen Ackerbaues erfreut. Der wasserarmen Hochfläche des Jura gleicht die Ebene Lothringens, die von einem steinigen, wenig anbaufähigen Boden bedeckt wird und nur in den Thälern fruchtbare Stellen besitzt. Das ergiebigste Kulturland liefert die oberrheinische Tiefebene, in der nur die geröllbedeckteu Ufer des Flusses von der Bewirtschaftung ausgeschlossen sind. Hier wird außer Getreide auch Tabak und Hopfen gebaut. Neben dem Wein- gedeiht der Obstbau vortrefflich. In dem warmen Klima kommt selbst die eßbare Kastanie sort. Das Ackerland erstreckt sich in den Thälern weit in die Gebirge hinein, wird aber dann dnrch Weideland abgelöst. In den Gebirgen treffen wir überall große Waldungen, die im Süden vor- wiegend aus Fichten und Taimen bestehen, im Norden auch große Bestände von Kiefern, Eichen und im Spessart von Buchen aufweisen. § 27. Der Holzreichtum bildet in vielen Gegenden für die Bewohner eine wichtige Erwerbsquelle. Durch die wasserreichen Flüsse lassen sich die ge- fällten Stämme bequem zum Rhein verstoßen und finden dann rheinab- wärts in den waldarmen Niederlanden ein gutes Absatzgebiet. Vielfach wird, namentlich im Schwarzwald, Holzschnitzerei betrieben. In- Neben Land- und Forstwirtschaft bietet auch lebhafte Industrie den dustrie. Bewohnern einen reichlichen Erwerb. Sie benutzt zum Teil die vorhandene Wasserkraft. Wo diese fehlt, liefert ihr die Schiffahrt ans den benachbarten

13. Allgemeine Erdkunde, Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie, Himmelskunde - S. 11

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
— 11 — Unglück für Deutschland genannt. Der Buntsandstein liefert zwar vorzügliche Bau- steine, aus denen die herrlichen Dome zu Speyer, Worms, Mainz und das Heidel- berger Schloß erbaut sind, allein bei der Verwitterung bildet sich aus ihm ein sehr kalter, rötlicher Lehmboden, der sich für den Acker- und Wiesenbau nicht besonders- eignet. Dagegen prangen die Buntsandsteingebirge (Haardt, Neckarbergland, öst- liche Odenwald, Spessart, Hessische und Weserbergland) im Schmuck herrlicher Laubwälder. Aus Buntsandstein besteht auch die Insel Helgoland. (Abb. 3.) Der Muschelkalk liefert meist einen trockenen Kalkboden, auf dem sich nur bei hinreichender Mischung mit Ton und genügender Feuchtigkeit eine üppige Vegetation zu entfalten vermag. Muschelkalkbodeu ist eine vortreffliche Grund- läge für lohnenden Waldbau. Bei günstigem Klima eignet sich der Boden sogar zur Anpflanzung der Weinrebe und zum Obstbau, wie im Neckar- und Maingebiet. Der Keuper ergibt bei der Verwitterung meist einen äußerst fruchtbaren Mergelboden. Er eignet sich nicht bloß in vorzüglicher Weise zum Getreide- und Kleebau, sondern ist auch ein guter Nährboden für Obst, Wein (Stntt- gart), für Flachs und Hanf (Ravensberg), für Hopfen und Tabak (Regat und Altmühl) und für Gemüse. An einzelnen Stellen der Schwäbisch-Frünkischen Platte ist der sandige Keuper auch Waldland. Der Iura (Kalkriffe) besteht aus Sandsteinen und wasserdurchlässigen Kalksteinen (Riffe). Aus Gesteiuen der Juraformation besteht der Schwäbisch- Abb. 9. Ideale Landschaft aus der Jura-Zeit. Nach einem Wandbilde von K. Hondshofer aus dem Verlage der Zchwnzerbartschen Buchhandlung in Stuttgart.

14. Landeskunde des Großherzogtums Baden - S. 113

1914 - Heidelberg : Winter
Der Seekreis. 113 im Sommer aufgenommene Sonnenwärme länger als der Erdboden und gibt sie bei Nacht und im Herbst langsam wieder an die Luft ab. Daher sind die Sommernächte am See, wie der Herbst, sehr mild. Vom Februar an, wenn der See die aufgespeicherte Wärme abgegeben hat, nimmt seine Umgebung an den Klimaverhältnissen der Hochebene teil. Dann herrscht auch am See oft große Kälte. Aber schon im April macht sich der günstige Einfluß des Sees wieder geltend, indem er das Auf- treten der für die Obst- und Weinblüten so schädlichen Nachtfröste hindert. Diese Verhältnisse des Klimas erlauben an der Uferzone des Sees einen lohnenden Anbau von Getreide, Wein und Obst. In der Hochebene selbst gedeiht der Wein nicht mehr. 6. Die wirtschaftlichen Verhältnisse. a) Die Landwirtschaft. Das etwas feuchte, mäßig warme Klima und der durch Geschiebelehm fruchtbare Boden machen die Hochebene Zu einem vorzüglichen Getreideland („Kornkammer des badischen Oberlandes"), in dem alle Getreidearteu gedeihen. (Große Frucht- Märkte iu Uberlingen und Pfullendorf.) Der Anbau von Handels- pflanzen (etwas Hopfen, Reps und Flachs) ist unbedeutend. Dagegen wird Obst allenthalben gepflanzt (haltbare Apfelsorten). Große Bedeutung hat die Wieseupflege und der Anbau von Futterpflanzen zum Zwecke der Viehzucht. Nirgends in Baden steht die Zucht des Rindes in so hoher Blüte wie hier. Der durch seine Milch- ergiebigst wertvolle „Meßkircher Schlag" (eine Abart der Timmen- taler Rasse), der zugleich gute Zug- und Schlachttiere liefert, hat von hier aus weite Verbreitung gefunden^. Molkereiprodukte (besonders Butter) werden weithin in die größeren Städte versandt. Große Vieh- Märkte, die von weither besucht werden, werden in Meßkirch und Pfulleu- dorf abgehalten. Die höchste Fruchtbarkeit entfaltet der Saum des Sees. Die sonnigen Gehänge sind mit Weinbergen und Obsthainen bedeckt; wogende Ge- treidefelder überziehen die Hügel. Am See erreicht der Wein in ganz Deutschland seinen höchsten Standort 450 in ü. d. M. Den besten Wein (besonders roten) erzeugt Meersburg2. In günstigen Lagen am Ge- hänge (Bodanrück) und in den gegen Nordwinde geschützten, tiefen Tälern (Salemer Tal) gedeiht vorzügliches Tafelobst. Der Wald, der hauptsächlich auf deu weniger fruchtbaren Hügeln angelegt ist, nimmt nur etwa den 4. Teil der Fläche ein. In den sumpfigen Niederungen, besonders in den Tälern der Stok- kacher und Radolfzeller Aach, des Andelsbaches (bei Pfulleudorf) wird Torf gestochen, der neben dem Holz als Brennmaterial, neuerdings auch zur Papierfabrikation verwendet wird. 1 Auf Viehausstellungen erhielten Tiere dieses Schlages stets 1. Preise. Bilder prämierter Rinder findet man im Seekreis häufig als Schmuck der Zimmerwände. 2 Erklärung ans der sonnigen Lage des Gehänges (Südabhang). Von günstigem Einfluß ist auch die Oberfläche des nahen Sees, der die auffallenden Sonnenstrahlen wie ein Spiegel nach dem Gehänge zurückwirft. Mückle, Landeskunde d. Großherzogtnms Badens. g

15. Leitfaden der Handels- und Wirtschaftsgeographie - S. 15

1910 - Hannover-List [u.a.] : Meyer
— 15 — aufstrebende Fabrikstadt; erster Platz der Erde in Anilinfarben. Pirmasens mit weitbekannter Schuhwarenfabrikation. Kaisers- lautern hat vielseitige Industrie, namentlich Kattun- und Zigarren- fabrikation; e) im Elsaß: Straß bürg a. d. Jll, unweit des Rheins, 170 000 Ew., war im Mittelalter eine der reichsten und wichtigsten freien Reichsstädte am Rhein und ist heute noch einer der bedeutendsten Getreide- und Hopfenmärkte und ein wichtiger Speditionsplatz am Rhein. Handel mit Wein und Gänseleberpasteten. Mülhausen, 96 000 Ew., ist der Mittelpunkt der elsäsfischen und deutschen Baumwollenindustrie. Die großen Spinnereien und Webereien, Bleichereien und Färbereien sowie Zeugwirkereien haben in Deutschland keine Rivalen. Erste Firma ist Dollfuß. Kolmar, 40000 Ew., treibt Weinbau und Baumwollenfabrikation. Hagenau, 20000 Ew., ist bekannt wegen seines Hopfen- und Gartenbaues. Rappoltsweiler hat den besten Wein im Elsaß. Iv. Das lothringische Stufenland. ]. Allgemeines Die Landschaft umfaßt das Hügelland, das sich westlich und nordwestlich vom Wasgenwald und der Haardt stufen- förmig abdacht und das über die Mosel hinaus bis zu den Ardennen im Norden reicht. Es wird von der Mosel, ihrem bedeutendsten Nebenfluß, der Saar und der Nahe durchflössen und umfaßt Lothringen, ein Stück der Rheinprovinz und den oldenburgischen Bezirk Birkenfeld. 2. kockenerzeugnisse. In den gegen die rauhen Nordwinde geschützten Flußtälern ist das Klima mild und der fruchtbare von Jurakalk durchsetzte Boden ist zum Anbau von Wein, Obst und Getreide besonders geeignet. Während vorzugsweise auf dem linken Moselufer, hauptsächlich aber in dem ganzen Tale zwischen Trier und Coblenz, die berühmten Moselweine (Bernkastel, Zeltingen, Erden) gedeihen, wird auf dem rechten Ufer Obst, Gemüse und Getreide, namentlich Weizen gezogen. Auch der Weinbau des Nahetales (jährlich 100 000 hl) mit den besten Sorten bei Kreuznach muß besonders erwähnt werden. Das Innere des Bodens birgt ungeheure Schätze an Brauneisenstein, die sich auf der linken Seite der Mosel bis nach Luxemburg in so großer Mächtigkeit hinziehen, daß trotz der gewaltigen jährlichen Ausbeute (51/« Mill. t) die Lager erst nach 700 Jahren erschöpft sein werden. Lothringen ist mit Luxemburg der Haupteisenlieferant

16. Kleines Lehrbuch der Erdkunde - S. 9

1909 - Trier : Lintz
Die Deutschen Kalkalpen und die Schwäbisch-bayerische Hochebene. 9 nach N senkt (nach welchen Gebirgen hin?). Sie wird noch von manchen Hügel- oder Bergketten durchzogen, und im 8 ist sie überall hügelig. Der Wasserabfluß sammelt sich in der Donau (— Fluß, Wasser). Diese kommt vom Schwarzwalde und durchbricht den südlichsten Teil des Schwäbischen Jura. Wo sie in das zerklüftete und sehr durchlässige Juragesteiu eintritt, verschwindet ein Teil ihres Wassers. Dieses kommt als Ach quelle wieder zum Vorschein und fließt in den Rhein. Die Donau nimmt dann ihren Weg am Jura vorbei, fließt also nach No. Bei Regensburg muß sie vor den Höhen des Böhmisch-bayerischen Waldgebirges nach 80 umbiegen. Von Ulm ab fließt die Donau in trägem Laufe durch sumpfige Gegenden; dann nehmen ihre Ufer wieder ein schöneres Gepräge an. Bei Kelheim erhebt sich aus hohem Berge die Befreiungshalle, die zur Erinnerung an die Befreinngs- kriege erbaut wurde, unterhalb Regensburg schaut die Walhalla, der Ruhmes- tempel deutscher Helden, von der Höhe herab. Ein Glanzpunkt landschaftlicher Schön- heit ist auch Passau, wo die Donau den stolzen Inn empfängt. Den Hauptwasserzufluß erhält die Donau aus den Alpen durch die Jller, den Lech, die Isar (— die reißende) und den wasserreichen Inn, der noch die Salzach (— Salzfluß) aufnimmt. (Gib Quellgebiet, Richtung und Müuduug der Flüsse an!) Im südlichen Hügellande haben sich diese Alpenflüsse tief eingegraben. Weiter nördlich über- schwemmen sie häufig das Uferland. Auf der linken Seite des Lech breitet sich das öde Lechseld, das wiederholt als Schlachtfeld gedient hat, aus, während die Isar das Erdinger Moos durchfließt. Links nimmt die Donau nur kleine Gewässer auf, nämlich Wöruitz, Altmühl, Naab und Regen. (Von welchen Gebirgen kommen die Naab und der Regen? Wo münden sie?) d) Das Klima der Hochebene ist rauh, teils weil sie ziemlich hoch liegt, teils weil die Nordwinde Zutritt haben. (Welche Winde sind aber abgehalten?) Auch der Boden ist meist nicht sehr fruchtbar. Im 8 ist er zu kiesig. (Woher stammt der Kies9) Nach N wird er frucht- barer (warum? wo breiten sich aber Sümpfe aus?) Der Ackerbau steht dort in hoher Blüte. Das wertvollste Anbaugebiet breitet sich am Unterlaufe des Inn und der Jfar aus. Dort ist auch das Klima milder (warum?) Es wird viel Weizeu, Gerste und Hopfen gezogen, während im 8 nur Roggen gedeiht. Bedeutenden Hopfenbau hat besonders das Hügelland zwischen Freising und Ingolstadt (die sog. Hollerdau (Abb. 3). In einigen Gegenden wird auch die Viehzucht stark betrieben. Von Kempten wird viel Käse ausgeführt. Die bedeutendsten Städte sind München (570009 E.) und Augsburg (100000 E.). (Wo liegen diese?) In München wird die

17. Ferdinand Hirts neues Realienbuch - S. 10

1911 - Breslau : Hirt
10 Geographie. Ii Klima und Anbau. Die Gebirgswälle bieten der Oberrheinischen Tief- ebene von W. und O. her wirksamen Windschutz. Auch die kalten Nordwinde werden durch ein quer vorgelagertes Gebirge, den Taunus, abgehalten. Die wärmeren Südwinde haben aber freieren Zutritt, und die Mittagsonne be- strahlt die ganze Länge der Landschaft. Die Oberrheinische Tiefebene hat daher ein mildes Klima. Sie ist ein großer Frnchtgarten, der auf fruchtbarem Boden reiche Erzeugnisse liefert: Getreide, Obst, Wein, Hopfen, Hanf, Spargel und andres. Ein echtes Sonnenland ist besonders die Pfalz am Ostfuße der Hardt (Bild 3), geschmückt mit Rebenhügeln und Hopfen- 8. Weinbau bei Deidesheim an der Hardt. Im Frühling wird der Boden um die Wurzel gelockert und gedüngt, die Rebe beschnitten und aufgebunden, im Oktober die Traubenlese, der „Herbst", gehalten. gärten. Die Gebirge dienen nur wenig zum Ackerbau, zeichnen sich aber, da sie bedeutende Steigungsregen empfangen, durch Holzreichtum aus. Städte. Schon aus der Fruchtbarkeit der Oberrheinischen Tiefebene erklärt sich die Entstehung zahlreicher Städte. Das Aufblühen derselben wurde ferner gefördert durch die günsüge Verkehrslage der Landschaft. Diese bildet eine große Verkehrsstraße, die von S. nach N. führt. Die Burgundische Pforte im S., der Einschnitt von Zabern im W., das Rheintal im Nw., die Wetterau zwischell Taunus und Vogelsberg im No. und das Main- und Neckartal im O. ermöglichen den Handelsverkehr mit Nachbargebieten. Große Bedeutung hat die Schiffahrtstraße des Rheins. Da die Rheinschiffahrt stromauf- wärts hauptsächlich nur bis Mannheim (fast 200000 E.) geht, wurde diese Stadt der wichtigste Handelsplatz Süddeutschlands und mit großartigen Hafenanlagen ausgestattet. In neuster Zeit wurde der Schifsahrtsbetrieb

18. Länderkunde von Europa - S. 120

1904 - Langensalza : Beyer
120 9. Frankreich. Freischaren und schlug in der dreitägigen Schlacht bei Belfort Bourbakis Angriffe zurück. •— Wie kommts, daß mitten in der Senke sich ein so großes Seegebiet findet? Das Seengebiet nördlich von Lyon (2a Danbes) ist eine Moränenlandschaft. Bis hierher reichte einst der Rhonegletscher herab. Als der Gletscher abtaute, wuschen die Gletscherwasser die Seenbecken aus und schütteten den Moränenschutt auf. Dadurch entstanden die zahlreichen Seen. (Vergl. Seenplatten des ostelbischen Tieflands.) Woher rührt die große Steinwüste in der probenca lischen Ebene? Die französische Sahara ist von den Alpenflüssen geschaffen worden. Sie haben die Kieselsteine aus dem Gebirge heruntergeführt und in der Ebene, wo ihr Lauf ruhiger geworden war, abgesetzt. Wie kommts, daß die Rhone ein Delta bildet? Die Rhone hat infolge ihrer Richtung ein ziemlich starkes Gefälle. Sie überflutet in- folgedeffen die niedrigen Ufer häufig und setzt überall Schlamm und Geröll ab. Auch vor der Mündung werden Schuttinassen abgesetzt. So hat die Rhone nach und nach das ganze Mündungsgebiet angeschwemmt und sich dann in dem weichen Schlammgebiet vielfach verzweigt. Wie hat man wohl das Sumpfgebiet des Rhonedeltas nutz- bar zu macheu versucht? Man hat das Land durch Dämme vor Über- schwemmung geschützt, ähnlich wie es die Holländer getan haben, und dann die eingedeichten Ländereien entwässert. Dadurch hat man fruchtbares Marsch- land gewonnen, das man in fettes Weideland umgewandelt bat. Wie ist es wohl möglich gewesen, die Steinwüste der Crau iu ein Fruchtgebiet umzuwandeln? Man hat die Steinwüste künstlich bewässert. Dadurch ist das Steingeröll allmählich mit fruchtbarem Schwemm- land bedeckt worden, das den Anbau von Gewächsen ermöglichte. Wie ist die künstliche Bewässerung des Bodens möglich? In den hohen Gebirgen fallen reiche Niederschläge Das Wasser sickert in den kalkigen Boden und bricht daun am Fuße der Berge wieder hervor. Der quellenreiche Boden wird deshalb oft angebohrt und dem Wasser ein künstlicher Ausweg geschaffen. (Artesische Brunnen! !) Wie kommts nur, daß das Rhonetiefland so reich an süd- ländischen Gewächsen ist? Infolge der südlichen und geschützten Lage ist das Klima sehr mild. Das Land ist durch die hohen Randgebirge vor den rauhen Ostwinden geschützt. Da die Senke int Süden offen ist, können die warmen und feuchten Südwinde weit in das Innere einbringen. In- folgedessen ist der Sommer lang und heiß, der Winter knrz und mild, so daß diese Gewächse gedeihen. Warum ist gerade die Riviera so reich au Blumen und immergrünen Bäumen? Hier ist das Klima noch viel milder: denn das Land ist geschützt vor den ranhen Oft- und Nordwinden und immer dem mildernden Einfluß des Meeres ausgesetzt. Warum ist das R h on e tie fl a n d so dicht besiedelt? Die Er- werbsverhältnisse sind hier äußerst günstig; denn der Boden kann in mannig- sacher Weise ausgenutzt werden. Acker-, Obst-, Wein-, Oliven-, Maulbeer-, Gemüsebau und Blumenzucht kann in ausgiebiger Weise betrieben werden;

19. Das Deutsche Reich - S. 20

1907 - Trier : Stephanus
— 20 — Arme von ihm ab. Das vom Gebirge mitgebrachte Geröll setzt er auf seinem Lauf durch die Ebene ab, wodurch kleine Inseln oder Auen entstanden sind. Bei Überschwemmungen hat er sein Hauptbett manchmal verlegt, wodurch an seinen versandeten Ufern sumpfige und öde Flächen entstanden sind. Unter diesen Umständen war der Rhein als Verkehrsstraße nicht geeignet; auch konnten sich die Menschen nicht, wie das sonst bei Flüssen üblich ist. dicht an seinen Ufern ansiedeln. So erklärt es sich, daß in dem südlichen Teile der Rheinebene die Städte vom Strome weit entfernt liegen. Das gilt z. B. von Frei- bürg, Karlsruhe, Heidelberg und Darmstadt. Um den Rhein zu einer nutzbaren Wasserstraße zu gestalten, mußte sein Bett eingeengt und vertieft und so sein Lauf reguliert werden. Das erforderte ge- waltige Arbeiten und ausgedehnte De ich anlagen. In der nördlichen Hälfte der oberrheinischen Tiefebene ist das Bett des Rheines tiefer und sein Lauf ruhiger und regelmäßiger. Die eben erwähnten Übelstände machen sich daher gar nicht geltend, weshalb eine Reihe großer Städte, von denen mehrere bereits in der Römerzeit entstanden sind, dicht am Rheine liegen. Die wichtigsten sind Speyer, Worms, Mainz und Mannheim. Weil die Randgebirge dem Rheine ziemlich nahegerückt sind, kann die Ebene meist nur von zahlreichen kleinen Rheinzuflüssen bewässert werden. Eine Ausnahme bilden jene Flüsse, welche die Gebirge durchbrechen und umfließen oder dieselbe Richtung haben wie der Rhein. Dazu gehören außer dem Neckar und Main (vgl. S. 12 u. 16), deren Unterlauf der Ebene angehört, nur die Jll, welche vom Schweizer Jura kommt und mit dem Rheine parallel fließt. Sie sammelt die von dem Wasgauwalde in die Ebene stürzenden Gewässer. An ihr liegen die gewerbreichen Städte Mülhausen und Colmar und die „wunderschöne" Stadt Straßburg, unterhalb deren der Fluß sich in den Rhein ergießt. Infolge ihrer tiefen und geschützten Lage hat die oberrheinische Tiefebene das mildeste Klima Deutschlands. Die hohen Randgebirge halten die feuchten West- und die schärfen Ostwinde ab; den rauhen Nordwinden ist durch vorgelagerte Gebirge der Weg verlegt, während die warmen Südwinde freien Zutritt haben. Nirgend hält der holde Lenz mit seinem frischen Grün so früh feinen Einzug wie in der ober- rheinischen Tiefebene. Bereits in der ersten Hälfte des Monats April blühen die Kirschbäume, und schon zu Anfang Juni sind die Kirschen reif. Der Boden ist meist sehr fruchtbar und wird allerorten vortrefflich angebaut. Er erzeugt Getreide aller Art, Flachs, Hanf, Hopfen, Tabak, Wein, Obst, Kastanien, Mandeln und Walnußbäume. Da gibt es auch heute noch Goldne Saaten in den Tälern, Auf den Bergen edlen Wein. Landwirtschaft, Viehzucht und Weinbau machen die Hauptbeschäftigung der Bewohner in der Ebene aus; doch sind auch die Fabriken in Wollen-, Baumwollen-, Seiden-, Leder- und Schmuckwaren bedeutend. Die Ebene erscheint wie ein blühender Garten zwischen Gebirgswällen,

20. Lehrbuch der Geographie - S. 17

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 17 — c) Das schwäbisch-fränkische Stufenland, der Ostflügel der ober- rheinischen Tiefebene, fällt vom deutschen Jura stufenweise nach W. und N. ab, bis es am Fuße der rechtsrheinischen Umwallnng zur flachen, waldlosen Ebene wird (schwäbisch-fränkische Muschelkalkebene). Den Nordrand des Jura be- gleiten burggekrönte Bergkegel, deren berühmteste der Hohenzollern und der Hohenstaufen^) sind. Entwässert wird die Stnfenlandschast zum Rheine durch den im Schwarzwald entspringenden Neckar, der nach Aufnahme von Kocher und Jagst (vom schwäbischen Jura) den Odenwald in tiefem Thale durch- schneidet, und durch den Main (Quelle s. § 3); dieser nimmt bald nach seinem Ein- tritt in das Becken von links her die Rednitz mit der Pegnitz nud auf seinem weiteren Laufe von rechts her die fränkische Saale, die Kinzig und die Nidda auf (Maiudreieck und Mainviereck!). Von der Regnitz**) führt zur Alt- mühl der unter Ludwig I. hergestellte Ludwigs- oder Donau-Main-Kanal. Das Klima der Landschaft ist nur im 8. und auf dem Jura wegen der höheren Lage rauh mit anhaltenden Wintern, in den Ebenen (Bodensee, Rhein, Neckar, Main) und ans den mittleren Höhen dagegen milde und angenehm. Errv erbs quellen. § 12. Klima und Boden der oberrheinischen Tiefebene und der Stufenlandschaften begünstigen den Getreide- und Weinbau sehr. Im nordöstlichen Teile der schwäbisch-fränkischen Landschaft ist der Hopfen das wichtigste Bodenerzeugnis. In der Pfalz und im Regnitzgebiete wird viel Tabak gebaut. Die Viehzucht blüht besonders im Schwarzwald und Spessart. Die mit Ausnahme des schwäbischen Jura fast durchgängig mit Wald bestandenen Höhen machen das Becken zum waldreichsten Teile Deutschlands. Das Lothringer Stufenland ist reich an Kohlen (Saarbrückener Kohlenbecken). Der Jura liefert im Altmühlthale den Solnhosener Platten- kalk, sehr geschätzt zum Belegen von Fußböden, zum Dachdecken und als lithographischer Schiefer. Der dunkle Granit des Odenwaldes und der Bunt- sandstein der Landschaft bieten ein vortreffliches Baumaterial. Eine Fülle warmer und kalter Quellen, die Spuren ehemaliger vulkanischer Thäti'gkeit, hat zur Anlage berühmter Badeorte geführt (Baden, Kissingen). Zur Er- Haltung der zahlreichen Bevölkerung genügen der Getreide-, Wein- und Hopfen- bau in den Ebenen, die Viehzucht und Waldwirtschast auf den Höhen nicht. Daher ist im Becken eine hochentwickelte Industrie zu finden. Im südlichen Teile der oberrheinischen Tiefebene, in den angrenzenden Thälern und im Pfälzer Berglande werden Baumwollspinnerei, Weberei und Färberei betrieben. Auf den Höhen der Umwallnng des Rheinthales ernähren sich die Bewohner *) Ged.: Spielburg, von A. Knapp. **) Wie der Lauf der Rednitz von Nürnberg an fälschlich genannt wird. Brust und Berdrow, Lehrbuch der Geographie. 2