17
It. Physikalische Geographie.'
Ost-See in Verbindung steht; der Kanal, die Straße von Ca-
lais; das irisch e Meer, der b is cayisch e M eerbusen, die Straße
von Gibraltar, das mittelländische Meer mit einer großen
Anzahl von Busen, z. B. von Lyon, von Genua, das tyrrhe-
nische Meer, das ionische Meer, die Busen von Tarent, Pa-
tras, Lepanto; das adriatische Meer mit den Busen von Ve-
nedig und Triest? das agaische Meer oder der Archipel, der H e V
lespont oder die Meerenge der Dardanellen, das Meer von
Marmara oder die Propontis, die Meerenge von Konstan-
tinopel oder der thrazische Bosporus, das schwarze Meer,
das asowsche Meer; die Einbuchtung zwischen der Insel Kandia und
Syrien heißt das syrische Meer; an der asrikanischen Küste bildet das
mittelländische Meer die Busen von Sydra, Cabes, Tunis
und Bugia. An der Ostküste Afrikas bildet der atlantische Ocean das
Meer oder den Meerbusen von Guinea. Der Theil südlich vom
Guineabusen wird auch wohl äthiopisches Meer genannt. An der
Ostküste Amerikas finden wir die Hudsons -Bay, die Baffins-
Bay, den St. Lorenzbusen, die Fund y-Bay, die Delaware«
und die Chef alp eake- Bay, den Busen von Mexico mit der
Campeche-Bay, das columbische Mittelmeer oder das carai-
bische Meer mit der Honduras- und Guatemala-Bay, uns den
Golfen von Darien und Maracaybo; den Golf von Paria und
die Allerheiligen- Bay.
§. 105. Die Charte zeigt, daß die den Erdball rings umge-
bende flüssige Masse an vielen Stellen bis tief in das Innere der
Kontinente eindringt. Es bildet solchergestalt Mittelmeere, Meer-
busen, Bayen, Buchten, Rheden, Häfen.
§. 106. Ein Mittelmeer oder Binnenmeer ist ein fast
ganz'von Land umgebener Theil des Oceans, welcher mit diesem
letzten durch eine schmale Oeffnung —eine Meerenge— in Ver-
bindung steht. Als Beispiel mag das bekannte mittelländische Meer
dienen, das, wie wir angegeben ihaben, einen Theil des atlanti-
schen Oceans bildet, und mit diesem durch die Meerenge von Gi-
braltar verbunden ist.
§. 107. Es giebt auch Mittelmeere mit mehren Aus-
gangen, die von festem Lande oder ganzen Jnselreihen um-
geben sind und mit dem Oceane nicht blos durch eine einzige
Straße in Verbindung stehen. Dahin gehört z. B. das colum-
bische, oder wie man es auch wohl nennt, das caraich isch e Mi t-
tclmeer, welches durch die Küste Amerikas von Florida bis zum
Golf von Paria einerseits, anderseits durch den Archipel der Antil-
len gebildet wird.
§. 108. Dringt das Weltmeer oder ein Theil desselben ins
Land ein, doch nicht so tief, daß man diese Einbuchtung als ein
besonderes Meer betrachten könnte, dann nennt man denselben ei-
nen Meerbusen oder Golf.
In neueren Zeiten haben viele Erdbeschreiber angefangen, den bengalischen,
persischen, arabischen Meerbusen, den von Guinea und andere Meercstheile,
wo der Ocean zwischen den weit von einander entfernten Küsten tief und
breit ins Land eindringt, offene Mittelmeere zu nennen, und sagen
deshalb Meer von Guinea, von Bengalen rc.
Die Meerbusen sind demnach im Grunde Mittelmeere; das adriatische
Meer, die Zuyder-See in Nordniederland, der sinische und bottnische Meer-
busen z. B. sind Mittelmeere mit einem Ausgange; mehre Ausgänge haben
der Archipelagus und das Meer von Marmara in Europa; der Golf von
Andrer Geogr. 2
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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TM Hauptwörter (200): [T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T138: [Meer Insel Stadt Küste Halbinsel Kleinasien Griechenland Name Bosporus Land]]
Extrahierte Personennamen: Lepanto Cabes
Extrahierte Ortsnamen: Ost-See Lyon Genua Tarent Triest Syrien Tunis Afrikas Guinea Baffins-
Bay Honduras- Florida Guinea Guinea Bengalen Nordniederland Europa
18 Allgemeine Erdkunde.
Tonkin in Wen; in Amerika der St. Lorenzbuscn. Offene Meerbusen
sind: der von Biscaya in Europa, von Siam in Wen, von Carpentaria
in Neu-Holland.
§. 109. Ist ein Ausgang, der von einem Theile des Meeres
zu einem andern führt, beide mit einander verbindet, nicht sehr eng,
sondern von einer verhaltnißmäßigen Breite, so heißt er Meeres-
arm oder Kanal. Beispiele sind: der Kanal zwischen Frankreich
und England; der Kanal von Mozambique zwischen der ostafrika-
nischen Küste und der Insel Madagaskar, jener zwischen der Süd-
spitze der Halbinsel Florida und den Bahama-Inseln rc.
§. 110. Liegen zwei Länder einander sehr nahe, und sind sie
nur durch einen sehr schmalen Meeresarm von einander getrennt, so
nennt man diesen letztem eine Meerenge, z. B. die von Gibral-
tar; der Theil, wo beide Lander einander am nächsten liegen, heißt
Straße; führt eine solche Straße durch Klippen oder Sandbanke,
und ist ihre Tiefe nicht sehr bedeutend, so führt sie auch wohl den
Namen Sund.
Bei uns Deutschen werden die Ausdrücke: Straße und Meerenge
häufig gleichbedeutend gebraucht, und nicht streng von einander unterschieden.
§. 111. Eine Einbuchtung, die zum großen Theile von Land
umgeben ist, und in welcher die dort Anker werfenden Schiffe ge-
gen Wind und Strömungen geschützt sind, heißt See-Hafen.
§. 112. Bayen und Buchten sind Meerbusen in verklei-
nertem Maaßstabe. Eine Stelle, welche zwar Ankergrund hat, in-
deß nur gegen gewisse Winde Schutz gewährt, heißt eine Rhede.
8. 113. Wo das Meer eine so geringe Tiefe hat, daß der
Seegrund sich bis nahe an die Oberfläche oder gar über dieselbe
emporhebt, da bildet es Untiefen, Risse, Klippen, Bänke
von Sand oder von Muschelthieren, z. B. von Austern.
§. 114. Sandbänke, die sich in einer zusammenhängenden
oder doch nur wenig unterbrochenen Reihe vor der Küste eines Lan-
des hinziehen, und zum Theil bis zu einer Höhe von 40 bis 50
Fuß über die Meeresfläche emporheben, nennt man Dünen, von
denen die in der Nordsee an den niederländischen und englischen
Küsten am bedeutendsten sind.
Sandbänke von großem Umfange finden wir bei New-Foundland der
Terre-neuve, welche jedoch ziemlich tief unter dem Wasser liegt, an den
Küsten des mexikanischen Meerbusens, an jenen der beiden Karolina, die
bis zu einer Höhe von 20 Fuß und darüber aufgethürmt sind; ferner an
den Küsten des westlichen Afrika, im arabischen Meere.' Dünen fin-
den wir an sandigen und feuchten Gestaden, wo Wind und Wellen den
Sand höher treiben, so daß ihn das Wasser nicht mehr ganz bedecken
kann.
§. 115. Klippen sind einzelne, beinahe die Oberfläche des
Meeres berührende, oder aus demselben hervorragende Felsen. Eine
Reihe solcher Felsenklippen bildet ein Riff. Die an den schwedi-
schen Küsten so häufigen, bis tief ins Meer sich erstreckenden Klip-
pen sind unter dem Namen Scheeren (Skären) bekannt.
§. 116. Eine Klippenreihe, welche zwischen dem Meere und
der Küste eine Art von Wall bildet, oder auch vor den Mündun-
gen der Ströme sich wallartig durch den zugeführten Sand und
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
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Ii. Physikalische Geographie. 19
Schlamm anhaust, so daß der Einfahrt Schwierigkeiten im Wege
stehen, diese auch wohl ganz gehindert wird, heißt eine Barre.
Bezeichne die Gränze der fünf großen Abtheilungen des Weltmeers. —
Was ist ein Mittclmeer? — Ein Meerbusen? — Ein Kanal? — Ei-
ne Meerenge? Eine Straße? — Ein Sund? — Ein Hafen? — Ei-
ne Bucht? — Eine Bay? — Eine Rhede? Was sind: Untiefen? —
Sandbänke? — Dünen? — Klippen, Riffe, Scheeren? — Was ist
eine Barre? —
Gieb die Lage der einzelnen Abtheilungen des atlantischen Oceans auf
der östlichen Halbkugel an. — Nenne die Kanäle und Straßen, durch welche
sie mit dem übrigen Meere in Verbindung stehen. — Welche großen Ein-
buchtungen macht die Ostsee? — Die Nordsee? — Die irische See? —
Welche das mittelländische Meer an seiner Nordküste? Welche an der
Ostküste? Welche Busen bildet das adriatische Meer? —
Hier bemerken wir, daß der östliche Theil des mittelländischen Meers
und die an der Küste desselben liegenden Gegenden insgemein die Levante
genannt werden.
Welche Haupttheile hat der atlantische Ocean im nördlichen Theile Nord-
Amerikas? — Welche großen Unterabtheilungen bildet derselbe zwischen
Nord- und Süd-Amerika? — Wodurch stehen sie mit demselben in Ver-
bindung? — Welche sind die bedeutendsten Einbuchtungen der Hudsons-
Bay? Der Bassins-Bay? — Des mexikanischen Meerbusens? — Des
columbischen Mittelmeers? — Welche Theile bildet der atlantische Ocean
an der Küste der Vereinigten Staaten von Nord-Amerika? — Welche an
der Küste Süd-Amerikas? —
Welche Straße verbindet den atlantischen mit dem großen oder stillen
Ocean? — Welche Einbuchtungen bildet dieser letztere an der amerikani-
schen Westküste? — Welche Unterabtheilungen an der Ostküste Asiens? —•
Nenne die im chinesischen Meere liegenden Golfe? — Welche Unterabthei-
lungen hat der stille Ocean im indischen Archipel (Malaya)? — Gieb
die Hauptstraßen an, durch welche dieselben mit einander in Verbindung
stehen. Was für Straßen verbinden den großen Ocean mit dem indi-
schen?— Welcher Busen dringt tief in die Nordküste Neu-Hollands
ein? — Welche Einbuchtungen macht der indische Ocean in Asien? In
Afrika? — Gieb die Einbuchtungen des nördlichen Eismeers an. —
Oberfläche des festen Landes.
8. 117. Alles aus dem Meere hervorragende Land kann man
im Allgemeinen unter einem doppelten Gesichtspunkte, nach sei-
nen Erhebungen und Vertiefungen, als Hochland oder Tief-
land betrachten.
Hochland ist Alles, was bedeutend über die Meeresfläche em-
porragt. Es besteht entweder aus einzelnen Bergen, oder aus
Berggruppen und Ketten, oder aus Hochebenen.
Tiefland ist dasjenige, welches entweder tiefer als die Mee-
resfläche liegt, oder sich nur wenig über dieselbe emporhebt.
118. Am höchsten über das Meer erheben sich die Ber-
ge, die, selten einzeln stehend, meist in Gruppen und Ketten, auch
auf Hochebenen lagernd, vorkommen und Gebirge bilden. Ber-
ge, welche Feuer mit Asche und Rauch ausspeien, nennt man
Vulkane.
§. 119. Ebenen sind große flache Landstrecken, ohne bedeu-
tende Erhöhungen; haben diese Ebenen keine Vertiefungen, so nennt
man sie Fläche n.
§• 120. Eine Ebene, die höher als 1000 Fuß über dem Meere
2*
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Ortsnamen: Rhede Ostsee Nordsee Amerikas Nord- Süd-Amerika Hudsons-
Bay Bassins-Bay Nord-Amerika Asiens Nordküste_Neu-Hollands Asien Afrika
20
Allgemeine Erdkunde.
liegt, nennt man Plateau, Hochebene, oder Tafelland.
Die Hochebenen scheinen die alten Grundfesten der Erde zu sein,
um welche, als den Kern, die spätern Erdschichten sich anlager,
ten. Liegt eine Hochebene niedriger als 1000 Fuß, so heißt sie
Berg- oder Hügel fläche.
§. 121. Liegt eine Ebene nur wenig über dem Wasserspie-
gel des Meeres erhaben; so heißt sie eine Tiefebene, oder Nie-
derung, und liegt sie niedriger als das Meer, dann nennt man
sie, wenn sie von ziemlichem Umfange ist, auch wohl eine Ein-
senkung.
§. 122. Steigt das Land vom Meeresgestade an in Stufen
oder Terrassen aufwärts, so daß immer eine höhere Lage auf die
niedrigere folgt, so heißt ein solches ein Stufen- oder Terrassen-
land. Ein Beispiel giebt Süd-Afrika.
§. 123. Wüsten sind ebene Strecken, die absolut unfrucht-
bar sind, und weder Grün noch fließendes Wasser haben.
§. 124. Größere rings mit Land umgebene Wasserbehälter,
die in keiner unmittelbaren Verbindung mit dem Meere stehen,
nennt man Seen. Haben solche Wasserbehälter einen geringern Um-
fang, sind sie nicht sehr tief, und in der Regel ohne Ab- und Zu-
fluß, so nennt man sie Teiche oder Weiher. Wasscrmassen, die
durch starke Regengüsse angehäuft werden, bilden in gemäßigten
Klimaten Pfühle und Lachen, in den tropischen Gegenden aber
förmliche zeitweilige Seen, oft von ansehnlichem Umfange.
Ist das Wasser verdunstet, so bleibt ein Morast zurück.
§. 125. Wo ein Gewässer entspringt, da ist sein Ursprung,
der gewöhnlich in einer oder mehren Quellen besteht. Diese
Quellen bilden einen Bach, und mehre mit einander sich vereini-
gende Bäche einen Fluß. Jeder große oder kleine Fluß, der un-
mittelbar ins Weltmeer oder einen Binnensee ohne Abfluß fallt, ist
ein Strom.
Der Bäche giebt cs verschiedene Ärtcn. So nennt man z. B. Wild-
tz äche solche, die, wenn sie von Regen oder Schnee angeschwellt werden,
sehr reißend sind; solche, die über oder zwischen Felsen in eine bedeutende
Tiefe hinabfallen, heißen Sturzbäche, deren Wasser zuweilen so fein
herabfällt, daß es dem Staube gleicht (Staubbäche). Verursacht ein
solcher Bach wegen seines Gefälles ein großes Getöse, so nennt man ihn
Rauschbach.
Was wir Flüsse heißen, nennen die Araber W a d i' s; die Kalmücken
in den Steppen Ulaftu's; im Maghreb heißen sie Wed, im portugiesi-
schen Afrika Barrancos, in Nord-Amerika Creeks, in Skandinavien
Elfen, im Hindustan Gangas.
126. Die Vertiefung, in welcher ein "Fluß oder Strom
fließt, heißt sein Bett, und die durch den tiefsten Theil desselben
gebildete Linie heißt der Thalweg; das zu beiden Seiten den
Fluß einfassende Land bildet dessen Ufer., Rechtes Ufer ist das,
welches dem Hinabschiffenden zur rechten, linkes User, welches ihm
zur linken Hand liegt.
§. 127. Die Stelle, wo ein laufendes Wasser mit einem an-
dern sich vereinigt, oder in einen See oder ins Meer fällt, heißt
dessen Mündung. Kleinere laufende Gewässer, die in ein größeres
fallen, bilden dessen Nebenflüsse.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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TM Hauptwörter (200): [T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrika Nord-Amerika Skandinavien Hindustan_Gangas
21
Ii. Physikalische Geographie.
§. 128. Manche Ströme fallen in mehren Mündungen ins
Meer und bilden ein Delta, wie der Nil, der Ganges, Orenoko,
die Donau, der Mississippi, der Rhein, der Senegal und manche
andre.
§. 129. Wenn ein Strom mit einer so breiten Mündung ins
Meer fallt, daß dieselbe, wie z. B. beim St. Lorenz oder la Plata,
einem Meerbusen gleicht, so bildet er ein negatives Delta.
§. 130. Zuweilen breiten sich Ströme, ehe sie ins Meer fal-
len, um flache Ufer weit aus, und bilden eine Art von Golf, des-
sen Wasser in der Regel nicht tief ist. Einen solchen Golf nennt
man einen Strandsee oder eine Lagune.
§. 131. Flüsse, Ströme und Seen haben so gut wie das
Meer ihre Halbinseln, Vorgebirge oder Landzungen, Buchten und
Hafen, die "natürlich mit der Größe des sie bildenden Gewässers
im Verhältnisse stehen.
^132. Die gcsammte Gegend, aus welcher alle fließenden
Gemäßer einem Strome zufallen, bildet dessen Stromgebiets
133. Die Flüsse entspringen in höher liegenden und mün-
den in tiefer liegenden Gegenden. Die Senkung eines Flusses nach
den Niederungen zu, heißt dessen Gefälle. Man lernt demnach
aus dem Laufe der Ströme die Abdachungen eines Landes kennen,
deren eine oder mehre sind.
So ersieht man zum Beispiele aus dem Laufe der nordamcrikanischen
Strome, oaß die Abdachung der sogenannten atlantischen Staaten in
der Union, nach Südosten ist; Spanien hat mehre Abdachungen, das
von Apenninen durchzogene Italien zwei; dem Becken der Ostsee fallen
aus mehren Himmelsgegenden Strbme zu, eben so dem schwarzen Meere.
— (Der Schüler weiset hier auf der Charte die Abdachungen der ebcnge-
nanntcn Länder und andrer, z. B. Deutschlands, Südamerikas, des nörd-
lichen Asiens, der Lander am mittelländischen Meere re. nach.)
§. 134. . Die Theilungslinie, welche die Zuflüsse zweier Strom-
gebiete von einander trennt, Heren Gränze bildet, heißt die Was-
serscheide.
Innerer Bau der Erde.
§. 135. Die festen Theile, aus denen der Erdkörper zusam-
mengesetzt ist, bestehen aus verschiedenen Substanzen, von denen
die Beschaffenheit der Oberfläche, des Wassers und des Bodens ei-
ner Gegend, so wie in mannichfacher Hinsicht auch Klima Md
Fruchtbarkeit derselben abhängen.
tz. 136. Die Wissenschaft von den Verhälnissen des festen
Erdkörpers, seiner Bestandtheile und deren Zusammenfügung heißt
Geognosie. Sie lehrt uns demnach, wie der Erdkörper gebauet
ist, und aus welchen Stoffen derselbe besteht. Einige Bekannt-
schaft mit den Grundzügen derselben ist dem Schüler unumgänglich
nothwendig.
§. 137. Die höchsten Punkte der Erde erheben sich, wie wir
wissen, etwas mehr als 26,000 Fuß über die Meeresfläche, und
tiefer als 3600 Fuß ist bis jetzt noch kein Bergmann ins Innere
unsers Planeten eingedrungen. Daraus geht hervor, daß wir nur
mit den äußersten Lagen und Schichten der Erde bekannt sind.
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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22
Allgemeine Erdkunde.
§.138. Allein dieselben Mineralien, die wir auf der Ober-
fläche finden, kommen auch im Innern vor, so weit dasselbe bis
jetzt erforscht worden ist; auch die feuerspeienden Berge werfen keine
andern aus. Es ist deshalb sehr wahrscheinlich, daß der eigentliche
Kern des Erdballs aus ähnlichen oder gleichen Stoffen bestehe.
§. 139. So weit wir nun das Innere des Erdkörpers kennen,
besteht derselbe aus verschiedenen Schichten und Lagern, die über
oder aneinander gehaust, und je nach ihrem Wesen, ihrer Ausdeh-
nung und Breite verschieden sind, wie wir auf Figur 9 sehen.
Solcher Schichten oder Lager hat man bis zu einer Tiefe von
1000 Fuß schon 80 verschiedener Art übereinander gefunden.
§.140. Die Lage dieser Schichten ist keineswegs immer
regelmäßig; zuweilen ist sie wagerecht, zuweilen senkrecht oder in
Winkeln abgebrochen, bald bogenförmig oder geneigt, auch wohl
wellenförmig.
§. 141. Nicht selten finden wir in oder zwischen den Lagern
Spalten und Höhlungen, die zuweilen offen, zuweilen auch
mit einem andern Minerale ausgefüllt sind.
§. 142. Eine solche Spalte oder Höhlung, die zwischen den
Schichten liegt und mit einer andern Gebirgsart oder einem andern
Minerale, z. B. mit Steinkohlen oder Salz, gefüllt ist, heißt ein
Lager. Geht sie aber durch die Schicht, wie es bei den Me-
talladern der Fall ist, so heißt sie ein Gang. Die Richtung und
Lage, welche ein Gang nimmt, heißt dessen Streichen.
§. 143. In einer nicht sehr beträchtlichen Tiefe unter der Erd-
oberfläche finden wir Gebirgsschichten, welche Ueberreste von Land-
und Seethieren, Vegetabilien und Fragmenten andrer Gebirgsarten
enthalten. Daraus schließt man, daß dieses Gestein erst später als
die organische Schöpfung — Thiere und Pflanzen — entstanden
sei, und nennt es deshalb sekundäres Gestein, sekundäre
Gebirgsfor mation.
Dergleichen Ueberreste aus dem Thierreiche finden wir an vielen Orten,
z. B. in den Alpen, wo der Pilatusberg fast ganz aus Muscheln ausge-
thürmt ist; eine ähnliche Erscheinung bieten die Catskill-Mountains im
Staate New-Uork dar, die Pyrenäen, der Jura rc.
§. 144. Unter diesem sekundären Gesteine, also tiefer, finden
wir eine andere Gebirgsformation, in der keine solchen Ueberreste
der organischen Welt vorkommen. Sie wird überall in den bedeu-
tendsten Tiefen angetroffen, geht durch alle andern Gebirgsarten,
die sich um sie herum und auf sie lagern, hindurch, und bildet die
höchsten Gipfel der Erde. Deshalb hält man sie für den Urstoff,
aus welchem die Erde ursprünglich gebildet worden ist, und nennt
sie Urformation, primäres Gebilde oder Urgestein.
§. 145. Zwischen diesem primären und dem sekundären Ge-
stein liegt eine andere Formation, welche eigentlich zu keinem von
beiden gehört, in so fern aber mit ihnen verwandt ist, daß sie einer-
seits aus Sand und Trümmern des erstem entstand, andrerseits
ober Ueberreste von Seemuscheln und Pflanzenthieren (Zoophyten)
einschließt, die den Uebergang von den Pflanzen zu den Thieren
bilden, niemals jedoch, was bei den sekundären Gebirgen allerdings
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T175: [Mensch Leben Natur Körper Seele Tier Thiere Arbeit Erde Pflanze]]
23
Ii. Physikalische Geographie.
der Fall ist, Ueberreste von Landthieren, und nur sehr selten von
Thieren, die wir noch jetzt im Meere finden. Sie ist jünger als
das primäre, jedenfalls aber älter als das sekundäre Gestein, bildet
zwischen beiden den Uebergang und heißt deshalb Transitions-
gebilde oder Uebergangsgestein.
§. 146. Ueber allen diesen Schichten finden wir Lager von
leicht zerreiblichen erdigen Massen, als Sand, Kies und andern
derartigen Theilen, welche ganz lose liegen oder durch ein nur sehr
lockeres Bindemittel mit einander verbunden sind. Man sieht deut-
lich, daß sie später entstanden, als die schon genannten Formationen,
und daß sie vom Wasser aufgeschwemmt worden sind. Die hier-
hergehörenden Schichten sind fast immer mehr oder weniger wage-
recht gelagert und enthalten Ueberreste von Land- und Süßwasser-
thieren. Man nennt diese Gebirgsformation die alluviale, oder
aufgeschwemmtes Land, und theilt sie wieder ein in tertiäre,
diluviale, und alluviale Gebilde im engern Sinne.
§. 147. Die Ternärformation ist diejenige, welche zu-
nächst auf dem sekundären Gesteine lagert, und besteht vorzüglich
aus Kalkstein und andern Lagern von neuerer Bildung. Die
Diluvialformation enthält Lager von Steinen, Muscheln,
Kies und dergleichen, welche Resultate einer gewaltsamen Zerstörung
sind, und, wie bemerkt, in einer allgemeinen Ueberschwemmung
abgelagert zu sein scheinen. Die Alluvialformation im engern
Sinne begreift diejenigen Schichten, die, wie noch jetzt täglich
geschieht, von Flüssen oder durch andere Ursachen gebildet werden.
148. Alle diese Formationen liegen in mehr oder weniger
regelmäßigen Schichten aufeinander. Die primäre hat in der
Regel eine perpendiculäre Richtung; die Ueb ergang sformati on
liegt der vorigen zunächst und meistentheils an den Seiten aus
primärem Gestein bestehender Gebirge; ihre Lage ist weniger geneigt;
die sekundäre hat gewöhnlich eine horizontale Richtung, und
heißt deshalb auch Flötzformation. Die tertiäre, diluviale
und alluviale Formation haben Lage und Richtung der Ober-
stäche, von welcher sie bedeckt sind.
§. 149. Vulkanische Formationen bestehen aus Lava
und andern Substanzen, welche von feuerspeienden Bergen aus-
geworfen werden. Sie entstehen noch jetzt sehr häufig, liegen über
und unter den andern Formationen und durchbrechen dieselben.
Regelmäßige Lagen, die gewöhnlich durch Erdschichten, welche sich
in den Zwischenräumen gebildet haben., von einander getrennt sind,
zeigen die Anzahl der Ausbrüche an.
8 150. Basaltische oder Trapp - Gebirge haben ihren
Namen vom schwedischen Worte Trappa, das Treppe bedeutet;
Veranlassung zu diesem Namen hat das treppenartige Ansehen eini-
ger derselben gegeben. Sie kommen auch in abgesonderten Massen
vor, und zwar auf andern regelmäßigen Formationen aufliegend.
Sie heißen deshalb auch überlagernde Gebirge.
§. 151. . Die Formationen werden eingetheilt nach ihrer Lage
unter den übrigen Erdschichten, nach ihrem Baue und ihrer übrigen
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
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24 Allgemeine Erdkunde.
Beschaffenheit. Die am tiefsten liegenden werden allgemein als Ur-
formation betrachtet.
Manche Formationen, die keine Ucberreste organischer Wesen enthalten,
werden dennoch zu den sekundären Gebilden gezahlt, weil sie da vorkommen,
wo sonst insgemein diese letzteren lagern, und weil sie aus denselben
Bestandtheilen zusammengesetzt sind.
§. 152. Eine Gegend ist je nach der Beschaffenheit und dem
Wesen der Formation eine primäre, Lransitions-, sekundäre, tertiäre,
diluviale oder alluviale Gegend.
153. ^ Die meisten Grundmassen der Erde sind aus einigen
wenigen einfachen Mineralien zusammengesetzt, unter denen die
hauptsächlichsten sind: Quarz, Glimmer, Feldspat!), Kalk-
stein, Schiefer und Hornblende.
Quarz ist ein hartes Mineral von weißer oder grauer Farbe, und giebt,
wenn man es mit einem Feuerstahle schlägt, Funken; der Glimmer
ist grau oder silberweiß, und wird in breiten schieferigen Platten gesunden;
der Feld spat h ist gelblich oder röthlich weiß; er verwittert leicht und
giebt gute Porzelancrde. Die Hornblende im Allgemeinen bildet einen wesent-
lichen Gcmengthcil der Lrappgebirge. Sie hat ein mehr oder weniger
krystallinisches Gefüge, und häufig ist ihr Feldspath oder Glimmer bei-
gemengt; die gemeine Hornblende hat ein körniges Gefüge, und
eine schwarze, ins Grüne übergehende Farbe. Haucht man sie an, so giebt
sie einen bitterlichen, ziemlich starken Geruch von sich.
§. 154. Die einzigen Urgebirgsarten, welche in großen Mas-
sen und in der weitesten Ausdehnung fast überall gefunden werden,
auch niemals Bruchstücke von andern Gcbirgsarten oder Ucberreste
organischer Wesen enthalten, sind Granit, Gneus, Glimmer-
schiefer, Urthonschi efer und Urkalkstein.
§. 155. Die meisten dieser Gcbirgsarten zeichnen sich durch
körniges Gefüge und krystallinischen Bau aus, und haben ein blän-
kerndes Ansehen.
156. Granit, Gneus und Glimmerschiefer sind
keine einfachen, sondern zusammengesetzte, gemengte Gebirgsar-
ten. Granit sowohl als Gneus, bestehen aus Feldspath, Quarz
und Glimmer; nur ist beim Granit Feldspath der vornehmste, Glim-
mer der geringste Gemengtheil, während beim Gneus der Glimmer
vorwaltend ist. Beim Granit ist das Gefüge krystallinisch körnig,
beim Gneus flasrig, beim Glimmerschiefer, der aus Quarz und
vorwaltendem Glimmer besteht, schiefrig. — Der Granit hat über-
haupt eine körnige, massenhafte Struktur, der Gneus liegt geschichtet.
§. 157. Die Hauptmasse des Porphyrs, in welcher auch
andere Steinarten in der Form von Krystallen oder Körnern vor-
kommen, die jedoch mit der Hauptmasse gleichzeitig entstanden sind,
ist zuweilen blasig, platten- und säulenförmig, selten geschichtet.
Feldspath, thonartiges Gestein und Quarz walten vor. Sienit
besteht aus Feldspath und Hornblende, die in körnigem Gefüge mit
einander verwachsen sind. Sienit und Porphyr gehen oftmals in
einander über.
Der Porphyr kommt häufig vor in den Anden; auf dem Chimborazo
z. B. in einer Höhe von 12,000 Fuß. — Alexander von Humboldt fand in
der Nähe von Rio-Bamba Porphyrschichten von 12,ü00 Fuß Dicke.
Auch in Aegypten, auf den griechischen Inseln, in Ungarn, Lyrol, Salz-
25
Ii. Physikalische Geographie.
bürg, Oestreich, Böhmen, Sachsen, Schlesien, in Frankreich, Schottland,
Norwegen und Rußland wird er angetroffen. Er bildet klippige und
schroffe Felsenmaffen, steile Wände und enge Schluchten. Der Stein wird
zum Bauen und Pflastern gern benutzt.
§. 158. Die Granitgebirge sind über die ganze Erde
verbreitet, und besonders über die östliche Halbkugel. Namentlich
kommt er auch in Europa häufig vor, z. B. in Deutschland in
den Alpen, wo z. B. die höchsten Punkte des Mont-Blanc, St.
Bernhard, St. Gotthard aus ihm bestehen, bis zum Nordkap hin-
auf. In Amerika, wo die südlichsten Klippen des Feuerlandes aus
Granit bestehen, lagert er in den Anden meist nur in den tiefern
Theilen, ist aber in den niedrigen Gebirgen so wie in den Ebenen
von Venezuela und Peru häufig; ferner in der Misturi-Columbia-
Gebirgskette und den Aueghannies; in Afrika im Atlas; in Asien
im Himalaya, im Kaukasus weiter am Vorgebirge der guten Hoff-
nung, in den Karpathen, in Altai, im Ural rc.
§. 159. Die Granitarten werden vielfach benutzt, sind wegen
ihrer Härte sehr dauerhaft und liefern ein treffliches Baumaterial.
Dieses Letztere gilt auch vom Ur kalk st ein, der von anderen, später
entstandenen, Kalkarten sich dadurch unterscheidet, daß er keine Ver-
steinerungen, überhaupt keine Ueberreste organischer Wesen einschließt.
E^ bildet häufig Höhlen, z. B. die auf Antiparos, und ist oft im
Gneus, Glimmer- und Urthonschiefer eingelagert; in den beiden
ersteren findet man auch den Alabaster oder Urgyps. Deutsch-
land, Ungarn, Siebenbürgen, Griechenland und dessen Inseln, Ita-
lien, die Schweiz, Frankreich, die hesperische Halbinsel, Schweden
und Sibirien sind reich an Urkalkstein, der kahle, steile, klippige Fels-
wände bildet und mannigfach benutzt wird, z. B. bei Wasserbau-
ten und von den Bildhauern. Der berühmte carrarische Marmor
z. B. gehört hierher.
§. 160. Gegenden, in denen der Granit vorwaltet, sind fast
immer rauh und steil, gewaltige Pfeiler heben sich hoch empor, die
Felswände sind jäh und stürzen glatt ab. Der Vegetation ist hier
der Boden nicht günstig, und liegt irgendwo fruchtbare Erde auf,
da wird sie leicht von den oftmals angeschwellten Bächen, die hier
ihren Ursprung haben, weggerissen. Der Anbau ist daher, z. B.
in der Schweiz und in Norwegen, großen Schwierigkeiten unter-
worfen. Nur in den Thälern findet man etwas Wiesewachs, auf
den Bergen spärliches Nadelholz.
§. 161. Wo Gneus vorwaltet, sind die Bergrücken schon runder,
auch wohl mit Nadelholz besetzt; die Thäler sanft und haben üppige
Wiesen. Der Glimmerschiefer bildet Gebirge, deren Aeußeres
schon ziemlich sanft ist, ohne rauhe und steile Berge, die in der
Regel mit Laubholz bedeckt sind.
§. 162. Die Grundstoffe, aus denen die primären Gebilde
bestehen, sind so hart, daß sie nur mit großer Schwierigkeit durch
Wasser aufgelöset werden können. Der aus ihnen gebildete Boden
ist eben deshalb dem Pflanzenwuchse ungünstig.
§. 163. Die Gewässer der primären Gegenden fließen insge-
mein sehr reißend in einem steil abfallenden, von Felsftücken häufig
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T89: [Wasser Fluß Quelle Bach See Erde Boden Brunnen Land Ufer]]
Extrahierte Personennamen: Oestreich Bernhard Gotthard
Extrahierte Ortsnamen: Sachsen Schlesien Frankreich Schottland Norwegen Europa Deutschland Nordkap Amerika Venezuela Peru Afrika Asien Kaukasus Altai Ungarn Griechenland Frankreich Schweden Sibirien Schweiz Norwegen
26 Allgemeine Erdkunde.
gehemmten Bette, und sind deshalb entweder gar nicht, oder doch
nur auf kurze Strecken zu beschissen.
8- 164. Liegen primäre Gegenden am Meere, so haben
sie hohe, steile Küsten mit guten, von Untiefen freien Häfen.
Zuweilen fällt eine primäre Küste ganz senkrecht ab und
zieht sich ohne irgend eine Einbuchtung weite Strecken lang in
gerader Linie hin. Das ist z. B. an der Südküste Afrikas und der
Westküste Amerikas der Fall. . Häufiger indeß bildet sie zahlreiche
Buchten und Inseln, wie wir an den zerrissenen Küsten Norwe-
gens, Lapplands,. Schottlands und des Staates Maine sehen.
8- 165. Primäre Gegenden haben Ueberstuß an Quellen, deren
Wasser immer weit reiner ist, als das in den übrigen Formationen
entspringende. Auch ist die Luft rein, frei von allen schädlichen
Ausdünstungen, und primäre Gegenden sind deshalb der Gesund-
heit sehr zuträglich. Häufig haben sie üppige Weideländereien, wes-
halb in der Regel Viehzucht ein Hauptgewerbszweig der Bewoh-
ner ist.
8- 166. Selten kommen im Granit Lager von andern Mine-
ralien vor; dagegen enthalten Gneus und Glimmerschiefer metal-
lische Gänge, oft von bedeutender Mächtigkeit.
8> 167. Unter allen Gebilden, welche Ueberreste organischer
Wesen enthalten, liegen die Uebergangsgebirge am tiefsten.
Die Hauptbestandtheile dieser Transitionsgebilde sind Kalkstein,
Sandstein und mehre Arten von Schiefer. Ihr Gefüge ist
etwas krystallinisch, doch nicht so glänzend als das der Urgebirge
und zuweilen etwas erdig.
8- 168. Uebergangsgegenden haben oft einen eben so rauhen
und unregelmäßigen Anblick als die primären, und sind eben des-
halb häufig für den Ackerbau nicht geeignet; so wie denn auch aus
gleichem Grunde die ihnen angehörenden Flüsse nicht allgemein
schiffbar sind.
8- 169. Ein bedeutender Theil der Uebergangsgebirge, die an
Ueberresten organischer Wesen sehr reich sind, besteht hauptsächlich
aus Thon, und sie sind deshalb den Einwirkungen des Wassers,
also der Auflösung weit mehr ausgesetzt, als die Urgebirge. Der
Boden ist fruchtbar und der Vegetation zuträglich.
8- 170. Das Wasser ist in Transitionsgegenden ziemlich gut,
obwohl nicht mehr ganz so rein als in den primären. Oft enthält
es thonige oder salzige Bestandtheile.
8. 171. Salzhaltige oder brennbare Mineralien kommen übri-
gens im Uebergangsgebilde nur selten vor, und Lager von Kohlen,
Salz oder Gyps gar nicht. Dagegen liefern sie ein treffliches
Baumaterial, und enthalten eine große Menge von Metallgän-
gen, die im sekundären Gebilde gar nicht vorkommen.
8- 172. Die sekundären Gebilde, welche über den vori-
gen lagern, haben insgemein eine erdige Textur. Ihre Hauptbestand-
theile sind Sandstein, Kalkstein und Thonschiefer.
§. 173. Da die Schichten, aus denen das sekundäre Gebilde
besteht, hauptsächlich eine horizontale Lage haben, so ist die Erhe-
bung der aus demselben bestehenden Gebirge selten beträchtlich, die
TM Hauptwörter (50): [T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee]]
Extrahierte Ortsnamen: Afrikas Amerikas Lapplands Schottlands Maine