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Vorwort ?«v* ersten Austage.
Georg-Eckert ¡cr;‘ftut
für inkarra: o-ruhe
Schulbuch ,:g:,hung
Braunschweig
Eieseö zweite Bändchen meiner Erzählungen enthält
eine Auswahl derjenigen Momente der römischen Geschichte,
welche für den biographischen Unterricht geeignet schienen.
Die eigenen Worte der Quellen anzusühren, wie ich es
im ersten Bändchen namentlich mit den aus Herodotos
gewählten Erzählungen gcthan habe, war hier fast ganz
unstatthaft; dagegen sind angemessene Darstellungen aus
neueren quellenmäßigen Bearbeitungen, wenn sic sich für
meinen Zweck eigneten, ganz oder theilwcisc ausgenommen
worden. Dahin gehören besonders: Grysar, Handbuch der
Geschichte des Altcrthums. Zweite und dritte Abtheilung.
Köln 1835; Dittmar, die Geschichte der Welt vor und
nach Christus, 2. und 3. Bd, Heidelberg 1847 und 1848;
endlich auch das bekannte Buch von Döring, das zwar
zu ganz anderem Zwecke bestimmt ist, oft aber den rechten
Ton getroffen hat. lieber Mare Aurel hinaus mochte ich
die Erzählungen nicht fortsctzen; auch die Zeiten dcö Un-
tergangs des Reiches sind in dem angehängten Schluß
nur sehr übersichtlich berührt, weil man mit dem Auftreten
der Germanen zweckmäßiger die Geschichte des Mittelalters
eröffnet.
Vr. Stacke.
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch], T35: [Dichter Zeit Gedicht Lied Dichtung Schiller Poesie Werk Goethe Sprache], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T65: [Reich Italien Land Kaiser Römer Volk Jahr Rhein Gallien Franken]]
TM Hauptwörter (200): [T29: [Geschichte Geographie Nr. Erdkunde Lesebuch Bild Iii allgemein Lehrbuch deutsch], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T8: [Abschnitt erster Periode zweiter Zeitraum dritter Kap Buch Kapitel vierter], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr], T192: [Italien Reich Gallien Volk Land Römer Donau Hunnen Jahr König]]
Vi
Vorwort zur zweiten Auflage.
Äuch dieses zweite Bändchen meiner Erzählungen hat
sich einer günstigen Aufnahme zu erfreuen gehabt. Die
in den mir zu Gesicht gekommenen Anzeigen und Beur-
theilungcn enthaltenen Winke zu Verbesserungen habe ich,
soweit es mir rathsam schien, dankbar benutzt, und des-
halb nicht nur einige Jrrthümer und Versehen berichtigt,
sondern auch die Erzählungen durch Ergänzungen und Hin-
zufügung einer neuen vermehrt, und so möge denn dies
Büchlein auch in seiner zweiten Auflage seinem Leserkreise
empfohlen sein.
sch'cn Geschichte ist ein unveränderter Abdruck der zweiten.
Zusätze und Erweiterungen hielt ich auch-hier nicht für
räthlich.
Dr. Studie.
Vorwort zur dritten Auflage.
Dr. Stacke.
t
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
TM Hauptwörter (100): [T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T30: [Periode Abschnitt erster zweiter Zeitraum dritter Jahr Kapitel Sonne Planet], T66: [Geschichte Iii Vgl Nr. Aufl Gesch Lesebuch Bild fig deutsch]]
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2
seines Volkes konnte Aeneas der Erneuerung des Kampfes ru-
hig entgegensehen. Denn Turnus, an eigener Kraft verzweifelnd,
hatte sich mit Mezentius, dem König der damals mächtigen
Etrusker, verbunden, und beide drohten dem neuen Staate
den Untergang. Auch in diesem Kriege waren die Latiner
siegreich; aber wiederum hatten sie den Sieg mit dem Verlust
ihres Königs erkauft: Aeneas war im Kampfe gefallen.
Sein Volk erwies ihm göttliche Ehre; sein Sohn Asca-
nius folgte ihm in der Herrschaft. Unter ihm kam der Friede
zwischen Latinern und Etruskern zu Stande, und die Tiber
bildete die Grenze beider Völker. Die von Aeneas gegründete
Stadt Lavinium blühte herrlich auf und faßte die Menge ihrer
Bewohner nicht mehr. Da überließ Ascanius Lavinium seiner
Mutter, und gründete am Fuße des Albanerbergs eine neue
Stadt, die er Alba Longa nannte, wo feine Nachkommen
als Könige herrschten.
Ii.
Romulus, Noms Gründer und erster König.
(754—716 v. Ehr.)
Einer dieser Könige von Alba Longa, Procas, hinterließ
zwei Söhne, von denen der ältere Numitor, der jüngere Amu-
lius hieß. Numitor folgte Anfangs seinem Vater in der Re-
gierung ; doch bald verdrängte Amulius feinen Bruder, ließ
dessen Sohn tödten, die Tochter, Rhea Silvia, zur Vestalin
wählen, um sie aller Hoffnung auf Nachkommen zu berauben,
die einst den Verlust des Thrones an Amulius rächen könnten.
Doch Rhea Silvia gebar zwei Knaben, Romulus und
Remus, als deren Vater die Sage den Kriegsgott Mars nennt.
Auf diese Kunde befahl Amulius, die Priesterin in den Fluß
Anio zu stürzen, in dessen Fluthen sie zur Göttin ward, die
TM Hauptwörter (50): [T43: [König Held Sohn Mann Schwert Ritter Hand Tod Vater Feind], T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Zu den mächtigsten und stolzesten Adelsgeschlechtern gehörten die
Fabier, und gegen sie war der Unwille des Volkes vorzugs-
weise gerichtet. Sieben Jahre nach einander von -485—479,
v. Chr., bekleidete jedesmal ein Fabier das Consulat. Nun
brach im Jahre 483 ein Krieg mit Veji, einer benachbarten
Stadt Etruriens, aus. In den beiden ersten Jahren geschah
nichts Erhebliches, aber im dritten ereignete sich Schmachvolles.
Das größtentheils aus Plebejern bestehende Heer folgte seinem
Fcldherrn, dem Käso Fabius, mit Ingrimm; ihm zum
Trotze wich es im Kampfe, gab das Lager dem Feinde Preis
und floh in der größten Unordnung nach Rom. Da beschlossen
die Fabier, ohnmächtig gegen des Volkes Haß und Starrsinn,
sich mit ihm auszusöhnen. So gelobten die Soldaten dem
Marcus Fabius Gehorsam und Sieg; sein Bruder Quin-
tas siel in einer Schlacht gegen die Etrusker, und ebenso der
andere Consul, aber Marcus trug den glänzendsten Sieg davon.
Der Senat bewilligte ihm einen Triumph, den er jedoch wegen
des Todes seines Bruders und Collegen ablehnte. Die ver-
wundeten Plebejer vertheilte er in die patricischen Häuser, und
sein eigenes Geschlecht nahm die meisten auf und verpflegte
sie aufs beste. Seitdem waren die Fabier des Volkes Lieblinge,
und Käso Fabius wurde zum dritten Mal Consul.
Dieser Mann forderte die Patricier auf, Ländereien unter
die armen Bürger zu vertheilen, aber dadurch zog er sich den
Haß seiner Standesgenossen zu. Um so mehr vertrauten ihm
die Plebejer. Noch immer dauerten die Feindseligkeiten mit den
Vejcntern fort, die, wenn ihnen gerade kein Heer gegenüber
stand, Streifzüge in das römische Gebiet unternahmen. Da
faßten Käso Fabius und sein ganzes Geschlecht den Entschluß,
mit ihren Clienten und Anhängern die Vaterstadt zu verlassen,
und für das Wohl des Staates auf eigene Hand den Grenz-
krieg gegen Veji zu übernehmen. Als sich die Kunde von die-
sein Entschluß durch die Stadt verbreitete, entstand allgemeiner
Jubel, und das Volk erhob die Fabier bis in den Himmel.
Unter Gebeten und Segenswünschen zogen nun die Fabier,
306 Helden, alle Patricier, alle aus einem Geschlecht, jeder
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Extrahierte Personennamen: Käso_Fabius Marcus_Fabius Marcus Käso
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Remus auf den Aventinischen Berg. Zuerst erschienen dem
Remus sechs Geier, die von der Linken zur Rechten flogen.
Allein kaum hatte er dieses Zeichen dem Romulus gemeldet,
als diesem zwölf Geier erschienen, und sogleich Blitz und Don-
ner folgten. Jetzt entstand ein neuer Streit, indem jeder von
ihnen König sein wollte: Remus, weil er zuerst sechs Geier
gesehen hatte, Romulus, weil ihm eine doppelte Anzahl er-
schienen war. Von Worten kam es zum Morden, und Remus
fiel im Getümmel. Eine andere Sage berichtet, Remus sei,
um seinen Bruder zu verhöhnen, über die Mauern der neuen
Stadt gesprungen, und deshalb habe ihn Romulus mit den
Worten erschlagen: „So geschehe jedem, der über meine Mauern
springt!" — So ward die Gründung der neuen Stadt durch
Bruderblut geweiht. Die Zeit der Erbauung fallt ins Jahr
754 v. Ehr.
Um die Bevölkerung der neuen Stadt zu vermehren, er-
öffnete Romulus eine Freistätte (Asyl) für heimatlose Leute
jeder Art, und nun strömten zahlreiche Haufen von Verbann-
ten, Verbrecher Md Schuldlose, nach Rom. Aus der ganzen
Bevölkerung wählte der König die hundert Aeltesten und An-
gesehensten und bildete ans ihnen einen Rath oder Senat, um
mit ihm die gemeinsamen Angelegenheiten zu berathen und zu
leiten. Auch sorgte er für die nothwendigsten Gesetze und für
Einrichtung des Gottesdienstes.
Aber noch fehlte es der neuen Gründung an Frauen.
Um diese zu erhalten, schickte Romulus an die benachbarten
Völker Gesandte und ließ sie bitten, mit seinem Volke eheliche
Verbindungen einzugehen. Allein die Gesandten wurden überall
mit Hohn abgewiesen und gefragt, warum zu Rom nicht auch
eine Freistätte für heimatlose Frauen eröffnet würde. Diese
Zurückweisung reizte den Romulus; er beschloß, durch List und
Gewalt zu rauben, was man seinen Bitten abgeschlagen hatte.
Einst ließ er feierliche Spiele zu Ehren des Meergottcs Nep-
tunus veranstalten und die benachbarten Völker dazu einladen.
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auf. Aber auch jetzt legten die Decemvirn ihr Amt nicht nieder,
sondern mißbrauchten es zu Gewaltthätigkeiten gegen das Volk,
besonders gegen diejenigen Plebejer, die ihrer Herrschaft gefähr-
lich schienen'. Damals waren Aequer und Sabiner in die
römische Landschaft eingebrochen, und die Decemvirn führten
zwei Heere in das Feld. Beide aber wurden durch die Schuld
der Soldaten, welche absichtlich und den Decemvirn zum Trotz
allen Erfolg vereitelten, geschlagen. Als der erste Schreck vor-
über war und von Rom Verstärkungen anlangten, rückte das
eine Heer in das Gebiet der Sabiner vor. In diesem befand
sich ein alter Hauptmann, S i ein ins Dendatus; in 120
Schlachten hatte er mitgefochten, acht Feinde im Zweikampfe
erlegt und 14 Bürgern das Leben gerettet; 45 Narben schmück-
ten seine Brust, und eine Menge von Bürgerkränzen, goldenen
Ketten, Armbändern und Ehrenzeichen war ihm zu Theil ge-
worden. Dieser Mann murrte laut gegen die Gewaltherrschaft
und ermahnte die Soldaten zu einer zweiten Auswanderung
auf den heiligen Berg, um die verlorenen Rechte wicdcrzuge-
winnen. Die Decemvirn beschlossen seinen Tod. Sie sandten
ihn, begleitet von einer Schaar gedungener Meuchelmörder, in
die Umgegend, um den Platz für ein neues Lager zu suchen.
In einem einsamen Hohlwege überfielen sie den Helden, der so
etwas nicht ahnte. Aber es ward ihnen schwer, den gewalti-
gen Mann zu tödten, und um seine Leiche lagen viele der
Verräther, die er in seiner Nothwehr hinstrcckte, bis er endlich
selbst mitten unter ihnen dahin sank. Die übrigen berichteten
im Lager, Sicinius sei mit einigen seiner Leute in einen Hin-
terhalt der Feinde gerathen und tapfer kämpfend gefallen. Man
eilte hin, seine Leiche zu holen: da wurde der Verrath offen-
bar, denn es lagen keine Feinde, sondern nur Römer um ihn
her. Das Heer drohte Aufstand und wollte die Leiche nach
Rom tragen, ließ sich aber für diesmal noch dadurch beschwich-
tigen, daß die Decemvirn dem Gefallenen ein prächtiges Lei-
chenbegängniß mit allen militairischen Ehren anordneten.
So nachtheilig auch diese That für den Ruf der Deccm-
virn war, so legten diese ihre Gewaltherrschaft dennoch nicht
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6
Hände gen Himmel und gelobte dem Jupiter, wenn er die
Flucht der Seinigen hemme (Jupiter Stator), einen Tempel.
Sofort standen die Römer und erneuerten das Treffen; der
Sieg wandte sich auf ihre Seite. Da kamen die geraubten
Sabinerinnen mit fliegenden Haaren und zerrissenen Kleidern
herbei, stellten sich zwischen ihre Männer und Väter und mach-
ten durch ihre Thränen und Bitten dem Kriege ein Ende. Es
kam zwischen beiden Völkern zum Frieden. Fortan sollten
Römer und Sabiner zu einem Volke vereinigt sein, hundert
Sabiner in den Senat ausgenommen werden, und beide Kö-
nige gemeinschaftlich regieren.
Doch bald war Romulus wieder Alleinherrscher, da Tatius
bei einem Ansstand in Lavinium erschlagen ward. Nach sei-
nem Tode soll der kriegerische Romulus noch zwei Feldzüge
glücklich beendigt haben. So floß sein Leben unter steten Krie-
gen dahin. Sein Ende hat die Sage wunderbar ausgeschmückt.
Einst hielt Romulus Heerschau über das Volk: Da erhob sich
plötzlich ein Sturm mit Donner und Blitz, eine schwarze Wet-
terwolke umhüllte den König und entzog dem Volke seinen
Anblick; von da an war Romulus auf Erden nicht mehr sicht-
bar. Der Kriegsgott hatte den vollendeten Sohn auf feuri-
gem Wagen gen Himmel gehoben. Dem Volke erzählte nach-
her der Senator Proculus Julius, wie ihm Romulus in
göttlicher Gestalt erschienen sei und zu ihm, der anbetend da
gestanden und nicht die Augen zu ihm zu erheben gewagt, ge-
sagt habe: „Die Götter wollen, daß meine Roma die Haupt-
stadt der Welt sei; die Römer sollen den Krieg üben und wis-
sen, daß ihnen keine menschliche Macht widerstehen könne."
Mit diesen Worten habe er sich zum Himmel erhoben. —
Eine andre Nachricht erzählt, daß Romulus von den
Senatoren, denen seine Herrschaft verhaßt gewesen, durch heim-
lichen Mord bei Seite geschafft sei.
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Abschied nehmen zu dürfen. Dies ward ihm gewährt. Nun
führte er sie zu einer nahen Fleischerbude. Hier ergriff er
schnell ein Messer und stieß es ihr in die Brust, indem er
ausrief: „Hiermit allein, mein Kind, kann ich deine Ehre
retten!" Darauf wendete er sich an Appius und schrie: „Bei
diesem Blute weihe ich dein Haupt den Göttern der Unterwelt!"
Nach dieser furchtbaren That bahnte sich Virginius mit
dem Messer in der Hand den Weg durch das Gedränge und
gelangte bis zum Thar, um ins Lager zu eilen. Icilius
zeigte dem Volke den blutenden Leichnam und forderte zum
Sturz der Decemvirn auf; die Lictoren des Appius wurden
übermannt und er selbst floh mit verhülltem Haupte in sein
Haus. Auch im Lager tobte der Aufruhr. Das Volk wan-
derte zum zweiten Male auf den heiligen Berg und kehrte erst
dann nach Rom zurück, als der Senat verordnet, daß die
Decemvirn ihr Amt niederlegen und wieder Konsuln an ihre
Stelle treten sollten.
Appius Claudius aber, der ruchloseste der Decemvirn, ward
in den Kerker geworfen, und nahm sich selbst das Leben.
Xiii.
M. Furius Camillus.
Nicht weit von Rom lag die mächtige Stadt Veji in
Etrurien, die den Römern längst ein Gegenstand der Besorg-
niß war und schon zu mehreren Kriegen Veranlassung gegeben
hatte. Da die Vejcntcr römische Gesandte ermordet hatten,
so verlangten die Römer Genugthuung und drohten mit Krieg.
Im Vertrauen auf ihre Macht und die Festigkeit ihrer Stadt
nahmen ihn die Vejenter an, und es begann nun ein zehn-
jähriger Kampf (406—396 v. Chr.), der mit der völligen
Zerstörung der Stadt Veji endete. Der Ruhm des Sieges
gebührt dem Römer M. Furius Camillus.
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Extrahierte Personennamen: Icilius Claudius Furius_Camillus Furius_Camillus
8
liche Leben traf Numa zweckmäßige Einrichtungen, wie er denn
das Jahr, das bis dahin nur zehn Monate hatte, in zwölf
Mondmonate eintheilte.
Die Sage läßt die Egeria über den Tod dieses friedsa-
men, frommen Königs weinen und in einen Quell zerfließen.
Iv.
Tullus Hostilius.
(673—641 v. Ehr.)
Kurze Zeit nach seinem Tode wählte das Volk wieder
einen König aus römischem Stamme, den kriegerischen Tullus
Hostilius. Unter seiner Regierung ward Alba Longa, Roms
Mutterstadt, zerstört. Die Veranlassung zu diesem Kriege war
folgende:
Albanische Hirten hatten im römischen, römische im al-
banischen Gebiete Raub begangen. Von beiden Seiten wur-
den Gesandte abgeordnet, um Genugthuung zu fordern. In
dieser Forderung kamen die römischen Gesandten den albani-
schen zuvor, so daß, da die Albaner die Genugthuung ver-
weigerten, der Krieg von letzteren veranlaßt zu sein schien.
Beide Theile rüsteten sich mit aller Macht. Als die Heere ein-
ander in Schlachtordnung gegenüber standen, machte M ettus
Fuffetius, der Feldherr der Albaner, dem römischen König
den Vorschlag, den Krieg durch den Kampf Einzelner entschei-
den zu lassen. Zufällig fanden sich in beiden Heeren Drillinge
unter dem Namen Horatier und Curiatier, von denen
jene Römer, diese Albaner gewesen sein sollen. Sie waren zu
dem Zweikampfe bereit. Zuvor ward ein feierlicher Vertrag
abgeschlossen, daß das Volk, dessen Vorkämpfer siegen würden,
über das andere herrschen sollte.
Zwischen beiden Heeren wurde eine Ebene zum Kampf-
platz bestimmt, und die Drillinge beider Theile begannen, mit
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TM Hauptwörter (200): [T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
T
— 10 —
Rom über Alba herrschen möge!" Zu gleicher Zeit stieß er
seinem Feinde, der kaum noch die Waffen halten konnte, das
Schwert in die Kehle, streckte ihn zu Boden und nahm ihm
seine Rüstung. — So wurde durch diesen Kampf Alba Longa
der Herrschaft der Römer unterworfen.
Horatius kehrte an der Spitze des Heeres, mit den Rü-
stungen der erschlagenen Feinde geschmückt, nach Rom. Am
Capenischen Thore begegnete ihm seine Schwester, die mit
einem der Curiatier verlobt gewesen war. Als sie unter der
Beute ihres Bruders auch das Gewand erblickte, das sie für
ihren Bräutigam gewebt hatte, brach sie in laute Klagen und
Verwünschungen gegen ihren Bruder aus. Horatius gerieth
in Wuth und tödtete seine Schwester. Wegen dieser blutigen
That wurde er vor Gericht geladen und von den Richtern zuni
Tode verurtheilt. Nur die Bitten seines Vaters, der sich an
das Volk wandte, retteten den Schuldigen, und der König
strafte ihn blos dadurch, daß er ihn unter dem Schandjoch
hergehen ließ.
Die Albaner unter Mettus Fuffetius ertrugen die Abhän-
gigkeit von Rom mit Unwillen. Um ihre Selbstständigkeit
wieder zu gewinnen, suchten sie den römischen König Tullus
in Krieg zu verwickeln und reizten die Stadt Fidcnä zum
Abfall von Rom. Den Fidenaten leisteten die Vcjenter Hülfe,
und die Albaner versprachen, im Augenblick der Schlacht zu
ihnen überzugehen. Als Tullus gegen die Fidenaten zu Felde
zog, entbot er auch die Albaner zum Heereszug. Das römische
Heer stellte er den Vejentern, das Albanische den Fidenaten
gegenüber. Aber Mettus Fuffetius zeigte sich im Kampfe un-
thätig und schwankend, indem er zu denen überzugehen gedachte,
auf deren Seite sich der Sieg neigen würde. So sahen denn
die Albaner ruhig zu, wie die Römer unter unaufhörlichem
Gefecht erst die Fidenaten, dann die Vejenter schlugen und
einen vollständigen Sieg errangen. Als Fuffetius dem siegrei-
chen Tullus Glück wünschte, empfing ihn der König scheinbar
mit Güte und stellte sich, als habe er dessen treuloses Spiel
nicht gemerkt, bestellte aber beide Heere auf den folgenden Tag
TM Hauptwörter (50): [T23: [Rom Römer Krieg Italien Stadt Jahr Heer König Rmer Hannibal], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
TM Hauptwörter (100): [T53: [Rom Stadt König Romulus Tempel Römer Sohn Forum Zeit Alba], T55: [Rom Krieg Römer Jahr Heer Cäsar Hannibal Pompejus Marius Schlacht], T1: [König Held Herz Mann Volk Siegfried Land Lied Hand Tod], T98: [Volk Land König Krieg Zeit Feind Mann Macht Freiheit Kaiser], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite]]
TM Hauptwörter (200): [T146: [Rom Römer Stadt Krieg Gallier Rmer Italien Heer Jahr Schlacht], T181: [Rom Kaiser Sohn Stadt König Nero Romulus Jahr Tarquinius Tod], T59: [Tod Leben Volk Herz Freund Mann Wort König Tag Feind], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T41: [König Siegfried Held Hagen Mann Günther Frau Gudrun Kriemhild Tod]]