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Zu diesem Riesenkampfe bot Napoleon alle Kräfte auf. Mit 600000 Mann überschritt er im Sommer 1812 die ruf- [1s12 fische Grenze (den Niemen), siegte in mehreren Schlachten und
drang bis Moskau vor. Eine unheimliche Stille herrschte in der großen Zarenstadt, als Napoleon sich ihr näherte. Niemand erschien, um ihm die Schlüssel der Stadt zu überreichen; keine neugierige Menge drängte sich herein, den mächtigen Kaiser zu sehen und anzustaunen. Die Stadt war menschenleer. Napoleon bezog den alten Zarenpalast, den Kreml. Aber bald brach Feuer in verschiedenen Stadtteilen aus. Der herbstliche Sturm fachte die Flammen an, und in kurzer Zeit war die ganze Stadt ein großes Flammenmeer. Vergeblich waren alle Versuche, den ungeheuern Brand zu löschen; auch der Kreml ward von den Flammen ergriffen. Die Russen selbst hatten das Feuer angelegt und die prächtige Stadt zum Opfer gebracht, nur um das französische Heer desto sicherer zu verderben. Vergebens bot Napoleon den Frieden an. Da beschloß er endlich den Rückzug. Aber zu allem Unglück trat ein ungewöhnlich früher und strenger Winter ein. Die Lebensrnittel gingen aus, und die russischen Soldaten verfolgten die abziehenden Heere. Die Not war grenzenlos. Viele erfroren an dem Feuer, das sie sich angezündet hatten; viele wurden von den Kosaken eingeholt und
niedergehauen; viele erlagen dem Hunger und den Beschwerden dev anstrengenden Märsche. Unter Mühsalen jeder Art kam endlich der Zug Hungriger, Zerlumpter und halb Erfrorener an der Berefina an. Zwei Brücken stellten die Verbindung mit dem jenseitigen ltfer her. Aber gerade jetzt erreichte das Unglück den höchsten Grad. Aus den nächsten Höhen standen die Russen und schossen ununterbrochen auf die Fliehenden. Auf den Brücken entstand ein fürchterliches Gedränge. Jeder wollte der erste sein, der sich rettete, so
lauge noch Rettung möglich war; doch die Geländer brachen, viele
stürzten hinunter ins Wasser, andere wurden von den Kanonen über-fahren; zuletzt brach die eine der Brücken und unzählige wurden in den Fluten begraben. Alle, die das rettende Ufer nicht erreicht hatten, gerieten in russische Gefangenschaft.
Am 5. Dezember verließ Napoleon den traurigen Rest feines Heeres und durchjagte die russischen Schneefelder in einem einfachen Schlitten. Mit Napoleons Flucht wich alle Zucht und Ordnung •*n Heere: Soldaten, Offiziere, Generale, sie alle waren nur aus Rettung ihres eigenen Lebens bedacht. Von dem ganzen großen, gewaltige» Heer, das nach Rußland gezogen war, kehrte etwa der Zwanzigste Teil gesund und waffenfähig zurück.
TM Hauptwörter (50): [T28: [Schlacht Heer Feind Mann Armee Napoleon Franzose General Truppe Preußen], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T10: [Volk König Mann Leben Zeit Land Mensch Krieg Feind Vaterland]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleon Napoleons
258 §. 91. Die Religionskriege in Deutschland.
festigen, und seine Streitkräfte aus Ungarn und Ztalien zu-
sammenziehen , worauf er sodann gleich die N e i ch s a ch t
gegen die schmalkaldischen Bundeöhäupter
aussprach.
Da diese mehr vertheidigungs-, als angriffsweise zu Werke
gehen wollten, so wagten sie bei ihrer Belagerung von In-
golstadt keinen ernstlichen Sturm, sondern brachen bald wie-
der auf, um das aus den Niederlanden herkommende kaiserliche
Hülfsheer an einer Vereinigung mit dem Kaiser zu verhindern.
Da ihnen aber dies nicht gelang, so gieng nun der Kaiser
'angriffsweise zu Werke und drang in Schwaben ein. Eben
als die schmalkaldischen Fürsten, weil sie von den oberländi-
schen Städten nicht ausreichend unterstützt wurden, Friedens-
vorschläge thaten, trat Moritz, nachdem er vom Kaiser
die geheime Versicherung der Kur würde erlangt
hatte, offen für den Kaiser auf und nahm das Land
Johann Friedrichs, das ihm dieser bei'm Ausbruch des Krieges
arglos zur Verwaltung anvertraut hatte, in eigenen Besitz. Da
nun der Kaiser die Verbündeten aufforderte, sich auf Gnade
und Ungnade zu unterwerfen, so zogen die Fürsten vom
bisherigen Kriegsschauplatz ab, ein jeder um sein Land zu
vertheidigen.
Während der Kaiser sich nun alle süddeutschen
Städte unterwarf und sie m i t st a r k e n Schatzungen
bestrafte, befreite Kurfürst Johann Friedrich, sein Land
von den schwachen Besatzungen Moritzens, der sich zu Ferdi-
nand nach Böhmen flüchtete, und nahm an der Elbe eine
für Ferdinand drohende Stellung ein.
Dies bewog den Kaiser nach Böhmen aufzubrechen und
nach seiner Vereinigung mit Ferdinand und Moritz mit einem
starken Heere von da aus in Sachsen einzurücken, wo er den
nach Wittenberg eilenden Kurfürsten einholte, ihn
1547 in der Schlacht bei Mühlberg gefangen nahm und seines
Kurfürstenthums verlustig erklärte, das nun an Moritz ver-
liehen wurde, so daß also die K u r nun auf die albe r-
tinische Linie von Sachsen übergieng.
TM Hauptwörter (50): [T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T34: [Krieg Frankreich England Deutschland Preußen Frieden Rußland Napoleon Kaiser Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
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Extrahierte Personennamen: Moritz Johann_Friedrichs Johann Friedrichs Johann_Friedrich Johann Friedrich Moritzens Ferdinand Ferdinand Moritz Moritz
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Ungarn Niederlanden Schwaben Sachsen Wittenberg Mühlberg Sachsen
238
tz. 87. Entdeckungen und Erfindungen.
i». Entdeckungen und Erfindungen als Vorboten
der neueren Zeit.
87. Ist überhaupt das 15. Jahrhundert reich an wichtigen
Erscheinungen und Bewegungen gewesen, so ist es besonders
die letzte Hälfte desselben, aus welcher eine Reihe der be-
rühmtesten Namen — wie z. B. in der Kunst: Leonardo
da Vinci, Rafael, Michel Angelo, Albrecht Dü-
rer, Correggio; Ariosto;in der Wissenschaft: Coper-
nicus; Theodor Gaza, Reuchliir, Erasmus re.—
hervorleuchten, die entweder den Abschluß einer kaum zu
übertreffenden Vollendung im Gebiete ihres Wirkens, oder
den Eintritt in neue Bahnen des Geistes bezeichnen und
zum Theil in den Anfang des 16. Jahrhunderts herüber-
reichen. Einige aber waren besonders ausersehen, eine
neue Zeit, die sich gegen das Ende des 15. Jahrhunderts
allenthalben vorbereitete, durch äußerst folgenreiche
Entdeckungen und Erfindungen einzuleiten.
Die in der zweiten Hälfte jenes Jahrhunderts von den
Portugiesen unternommenen Seefahrten hatten nach der
Entdeckung der Westküste Afrika's (s. §. 77 a. E.) bereits
zur Entdeckung des Vorgebirgs der guten Hoff-
nung durch Bartholomäus Diaz geführt. Der Wunsch
der Seefahrer jener Zeit gieng vorzüglich dahin, einen See-
weg nach Indien zu finden, und während die P o r t u g i e-
sen den östlichen Weg einschlugen, glaubte der Genuese
Christoph Colombo ihn westlich nehmen und an In-
diens Ostseite landen zu können. Da ihn weder Genua,
noch Portugal dabei unterstützen wollten, wendete er sich
an Ferdinand undjsabella von Spanien, und er-
hielt endlich drei Schiffe zu seiner Unternehmung. Schon
war er neun Wochen lang immer westwärts auf dem at-
lantischen Meere gefahren, ohne Land zu sehen; schon hatte
er seinen Seeleuten versprechen müssen, wieder umzukehren,
als man am 12. Oktober 1492 Land erblickte, und die nun
TM Hauptwörter (50): [T1: [Geschichte Dichter Zeit Buch Werk Jahr Gedicht Nr. Bild Geographie], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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Extrahierte Personennamen: Rafael Michel_Angelo Albrecht_Dü- Albrecht Correggio Theodor_Gaza Bartholomäus_Diaz Christoph_Colombo Ferdinand
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Das trockene Lank 11
denen, viele 1000um. betragenden Länderstrccken, die man Con-
tinent, d. h. zusammenhängendes Festland nennt.—
An merk. Es gibt drei Continente, überall vom Meere umgrenzt,
in welchen die einzelnen fünf Erd- oder Welttheile: 1) Europll/
2) Asien, 3) Afrika, 4) Amerika und 5) Australien, unterschieden
werden. Die drei ersten Erdtheile bilden den größten Continent,
Amerika bildet den mittlern, und das Festland von Australien ist der
kleinste.
Die Inseln (Irruía) d. i. kleinere, ans dem Meere hervorra,
gcnde Theile des trockenen Landes, ringsum mit Wasser umgeben.
Ihre Oberfläche bildet eigentlich den höchsten Theil der auf dem
Meeresboden befindlichen Erhöhungen oder der Gebirge des Mee-
res. Die größeren enthalten einige tausend H>M. Flächenraum,
und dann erscheinen solche stufenweise kleiner und zuletzt ganz un-
bedeutend.
Anmerk. Inseln im Meere nennt man auch Eilande, die klein-
sten auch Holme, in Seen und Flüssen aber Schütt, Werder oder
Wörth. Inselgruppen oder Archipele bilden sich durch eine
Aufhäufung nahe beisammen liegender einzelner Inseln. Jnselrei-
h en, wenn mehrere in einer Reihe, jedoch so liegen, daß man die
nächste Insel vom Ufer aus nicht sehen kann. Inselketten, wenn
man von einer Insel die zunächstliegende mit bloßem Auge sehen kann.
Nachbarinseln, die kleinen in der Nähe größerer Inseln,
b. Umriß und Form der Continente und der Inseln am
Saume des Meeres sind ganz unregelmäßig und außerordentlich
verschieden; denn die Gewalt des Wassers hat, seit den ältesten
Zeiten, gar vieles verändert und die Umrisse der Länder und Inseln
am Meere durch Strömungen und Durchbrüche re., so wie sie jetzt
sind, gestaltet»
An merk. Der Umriß und die Form des Landes am Meere wird
durch folgende Benennungen bezeichnet:
Ufer (Littus, Ora) die Grenze jedes Landtheils, wo sie am äußer-
sten Rande vom Wasser bespült wird. Strand, das flache Ufer des
Landes am Meere; die am Strande befindlichen Sandhügel, die zu-
weilen vom Wasser bedeckt, zuweilen davon frei sind, heißen Dünen.
Küste oder Meeresküste (Ora maritima), der ganze breite Land-
strich am Meeresufer, den man vom Meere landeinwärts überschauen
kann. Gestade (Ripa) nennt man bald ' ie Ufer der Flüsse, bald
dieküste des Meeres. Erd- oder Landenge (Istlirnus), ein schma-
ler, zwischen zwei Meeren befindlicher, Landstrich, welcher zwei größere
Länder mit einander verbindet. Halbinseln (Peninsula, Cherso*
nesus), Theile des Landes, auf 2 oder 3 Seiten vom Meere umgeben,
und nur auf einer Seite mit dem festen Land oder mit einer Insel zu-
sammenhängend. Erd- oder Landzungen, Nehrung (Terra in
mare procumbens)/ lange, schmale Landstriche, vom Wasser überall
bis auf eine kleine Strecke umgeben. Geht eine hohe Erdzunge, eine
Anhöhe, oder ein Gebirge weit in's Meer hinaus, so ist dieß ein Cap
oder Vorgebirge (Promontorium. Caput. Mons in mare procum-
bens); auch Cap 0, Näs, Nos, Horn, He ad rc. in einigen Ländern.
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Afrika Amerika Australien Amerika Australien
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
1
20 Allgemeine Einleitung.
lichen Erd- und Steingattungen besteht, an vielen Orten reich an
Seepflanzen, und mannigfaltigen Thierarten ist, und es sind auf
demselben Berge, Thäler und Felsen, niedrig- und hochliegende
Ebenen, Höhenzüge und Gebirgsketten (vielleicht auch Eismassen in
den größten Tiefen, wie auf den höchsten Bergen), abwechselnd vor-
handen. Vor tiefliegenden, niedrigen Küsten ist der Meeresgrund
meist seicht. Im Grunde des Meeres finden sich an manchen Orten
kalte und warme Quellen von süßem Wasser und Mi ne ral- und
Vergöl quellen. Auch vulkanische Ausbrüche, welche Inseln
bis über die Meeresstäche hervortreiben, finden auf dem Grunde
des Meereö Statt.
Die Inseln bilden als Bergspitze'n, als Hochebenen oder
Hochländer, einzeln, und in Reihen und Gruppen, den höchsten
Theil der über die Wasserfläche hervorragenden Höhe uzüge
des Meeres. Ein Zusammenhang derselben, unter sich und
durch manche Vorgebirge mit den Gebirgszügen des festen Landes
ist sicher, und die Abwechselung der Hohen und Tiefen im ^Meeres-
grunde ist, in vielen Seegegenden, durch Messungen mit dem
Senkblei aufs Genaueste erforscht.— Erhöhungen, die zuweilen
auch bei tiefer Ebbe aus dem Wasser hervorragen, heißen Un-
tiefen des Meeres oder Bänke; aus angehäuftem Sande,
Sandbänke; aus Stein, Felsen bä nke;Korallen- Felsen,
Riffe und Austernbänke; nahe am Ufer des Landes, Wat-
ten, und vor Flußmündungen, Barren. Es giebt also Höhen-
zügc im Meere, Seegebirge, und Thäler des Meerbvdens,
Wasser- oder Scetiefen.
Anmerk. Die Tiefe des Meeres ist sehr ungleich, oft wenig
bedeutend, oft sehr groß. Nur bis 4700 Fuß konnte man sie bis
jetzt durch das Senkblei ergründen. Aber aus der ungeheuern Größe
des Beckens im Verhältniß gegen das trockene Land, und aus an-
dern Gründen, schließt man in manchen Meeresgegenden auf eine
Tiefe von mehr als einer Meile.
ss. ineerwasser ist salzig, von eckelhaft bitterm Geschmacke,
und daher nicht trinkbar; aber dieß ist, um schnellere Fäulniß
der Menge faulender in demselben befindlicher Körper und Ge-
wächse zu befördern, bei einer so ungeheuern Wassermasse, die in
ihrer Tiefe nur wenig bewegt wird, durchaus nothwendig. Viele
Länder erhalten daher ihr Salz und zahllose Seethiere können,
nur dadurch, gedeihen und leben. Durch verschiedene Mittel kann
man das Seewasser trinkbar machen.
Anmerk. Der Meeresspiegel ist, bei heiterem Wetter, ganz
ruhig und glatt, dabei erscheint die Farbe des Wassers dunkel-
bläulich oder d u n k e lg r ü n lich, und wird dann, wenn seine Ober-
fläche durch Wind in Unruhe gesetzt wird, oder beim Wellenschläge,
besonders nach Seestürmen, hohle See genannt. Im heftigen
Sturme, wenn die Meereswogen und übereinander geschobenen
Wasserwände über 8 Fuß hoch und eben so tief gehen, indem
sie einen prächtig furchtbaren Anblick gewähren, erscheint seine Farbe
verschiedentlich weißlich, schwarzgrünlich, trübe oder grau.
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Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
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Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
23
Die Atmosphäre.
Kunst zum Theil mit Dämmen von Steinen rc. umgeben, tief ge-
nug, daß Seeschiffe in sie einlaufen, vor Winden und heftigen Mee-
resbewegungen sicher und ruhig liegend, nennt man Seehafen,
Häfen (Port,us maritimus). Die Stellen am Ufer, wo Schiffe
ihre Anker auswerfen können, um sich aufzuhalten, heißen Rheed en
(8tatio ad littus). Zuweilen liegen solche unmittelbar vor den Häfen,
immer aber nahe am Ufer.
Erstrecken sich größere Einbeugungen der See, schmal und sehr
lang, in das Land hinein, oder bildet durch sie das Meer sehr breite
Flußmündungen, so nennt man sie Arme oder Kanäle des Mee-
res. Ein schmaler Durchgang des Meeres zwischen festem Lande
oder Inseln, welcher, gleichsam als Seeweg, zwei nicht entfernte
Meere verbindet, wird Meerenge, Straße, Sund (Fretum,
Bosporus), auch Kanal genannt. Auch i« Rücksicht der sie um-
gebenden und durchkreuzenden Meeresfläche, werden große Inselgrup-
pen Archipele (Archipelagus) genannt.
Die aus dem Wasserspiegel des Meeres hervorragenden Felsen
von ganz geringem Umfange heißen Klippen (Scopuli); reichen sie
aber gar nicht über die Fläche deö Wassers hinaus, blinde Klip-
pen. Eine längere oder kürzere Reihe solcher Felsen wird Fel-
senriff; die Küste, an welcher sie sich meist befinden, Klippen -
k üste, Klippe nufer; in weiterer Ausdehnung aber Sch e eren
genannt.
§.8. Die Atmosph äre.
a. Luft- und Dunstkreis. Der Erdkörper schwimmt
gleichsam, in der ihn ans allen Seiten umgebenden Luftmasse,
im umgeheuern Raume, worin sich alle die zahllosen Weltkörper
nach Gottes Anordnung in wunderbar großen Kreisen bewegen.
Die Luft ist ein sehr feiner Körper. In großer Entfernung
erscheint sie uns hell, durchsichtig, und in verschiedenen Abstu-
fungen blau, wenn sie aber im Nebel verdickt ist, sieht sie grau
aus. Sie ist beweglich, das sehen wir an Wolken und Win-
den. Ihre Fühlbarkeit offenbart sieb im Auge der Luft, im
Winde, in ihrer, durch Sonnenstrahlen oder durch Feuer erreg-
ten Wärme, und in verschiedenen Graden des Frostes und der
Kälte. Sie ist elastisch, läßt sieh zusammendrücken, und breitet
sich dann von selbst wieder aus. Daß sie durch Wärme verdünnt und
ausgedehnt, durch Kälte aber verdichtet wird, zeigt ihre Aus-
dehnbarkeit. Sie ist trocken, wenn wenig feuchte Ansdün-
ftungen,— feucht, wenn deren viele damit vermischt sind. Zu-
weilen ist sie sehr heiß, warm, milde, gemäßigt, und dann
wieder kühl, kalt, sehr kalt. Mit vielen Ausdünstungen
fremder Bestandtheile gemischt, nennt man sie nur ein, und da-
her oft ungesund; ohne dieselben heißt sie, reine Luft.
Man glaubt, daß die Lastmasse, welche die ganze Erdvber-
siächc auf allen Seiten dicht umgiebt, nur eine gewisse Höhe
(z. B. 10 oder 15 Meilen) erreiche, und also eine seine, runde,
meist durchsichtige, Schale um die ganze Erdkugel bilde, die man
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
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TM Hauptwörter (200): [T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
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286
'Politische Geographie.
Seehäfen Molos, breite, lange, von gehauenen oder andern groß-
ßen Steinen in die See hinausgcbaute Dämme, an welchen die
Schiffe anlegen und ausladen können.
Zur Sicherheit der Seefahrer bei Tag und Nacht, und zur
Zurechtweisung für die Schiffe bei stürmischer Witterung sind in
vielen Uferstaaten Blusen, Leuchtthürme und Baaken vorhanden.
-— An Orten, wo Felsen oder Sandbänke im Meere Gefahr
drohen, sind leere Tonnen schwimmend an Anker befestiget, zur
Warnung für die Seefahrer.
§. 8. Der Handel eines Staates ist der Tausch oder Kauf
und Verkauf der rohen oder verarbeiteten Produkte (Produkten-
oder Manufaktur-Handel); oder der Tausch des Geldes gegen Pa-
pier (Geld- oder Wechselhandel). Er theilt sich in den innern
Consumtionshandel, mit inländischen Waaren im Lande selbst,
und in den ausländischen Consumtionshandel, mit Waaren, die
von auswärts kommen, oder nach anffen gehen. Der Zwischen-
handel mit eignen Waaren, die ans fremden Ländern kommen
und in fremde Länder gehen; dieser erscheint als Commissions-
handel im Kauf oder Verkauf ans Auftrag für auswärtige Kauf-
leute, oder als Speditionshandel, durch welchen fremde Waaren
nach auswärts versendet, und also der Transito- oder Durch-
gangshandel erzeugt wird.
Aktivhandel ist, wenn die Einwohner eines Staates inländi-
sche Produkte den Ausländern zuführen, und fremde Waaren dafür
eintauschen; — Passivhandel, wenn Bewohner eines fremden
Staates ihre Wgaren ins Land bringen und dort verkaufen, wo-
durch das Geld auswärts geht.
Der Handel zu Lande wird mittelst des Transports auf der
Are durch Fuhrwerke und Güterwagen, oder ans Fluß- nndka-
nalschiffen, Dampfbvoten :c. (Frachtfuhr genannt) getrieben; —-
der Seehandel vermittelst größerer oder kleinerer Kanffarthei-
schiffe, auf welchen die Waaren in fremde Länder zur See trans-
portirt werden (Frachtfahrt) oder auch durch Küstenfahrt aus
einem Hafen des Landes in den andern.
Schiffsladungen werden nach Tonnen zu 20 Cntr. oder 2000
Pfd. oder nach Lasten zu 40 Cntr. oder 4000 Pfd. berechnet. Bei
Tounenwaaren (z. B. Häringen, Theer, Steinkohlen k.) wird
die Last in 12 Tonnen eingetheilt. Ein Schiffspfund beträgt ge-
wöhnt. 3 Cntr. oder 500 Pfd. Ein Lispfund enthält 14—16 Pfd.
— ein Stein aber 20 Pfd. Ein Pud in Nnßland enthält 40 Pfd.
•— Ein Hphoft enthält 170 gewohnt, grüne Bonteilleu flüssiger
Waaren, Mein, Brandtwein, Oel
Der Handel im Großen (Großhandel) wird entweder allein,
oder in Societät, oder durch Handeiscompagnien, Factorien, Aktien
und Oktrvy (eine vffcntl. Acte), unter dem Schuhe und Aufsicht
der Regierungen, getrieben; er wird hauptsächlich in Handels-
und Seestädten , Niederlage'- und Stapelplätzen, und durch große
Messen, Wechfetgcschäfte, Giro- und Jettelbanken und Assecnranz-
compagnieen befördert, und ist höchst wichtig für den Staat.
TM Hauptwörter (50): [T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein]]
TM Hauptwörter (200): [T129: [Schiff Hafen Flotte Meer Küste Fahrzeug See Kriegsschiff Land Dampfer], T39: [Million Mark Geld Jahr Summe Steuer Thaler Staat Ausgabe Einnahme], T113: [Wein Seide Baumwolle Handel Zucker Kaffee Wolle Tabak Reis Getreide], T126: [Land Handel Europa Meer Osten Zeit Westen Volk Deutschland Jahrhundert], T3: [Hebel Last Brief Ende Gewicht Rolle Gleichgewicht Punkt Seite Fig]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
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479
Europa. Schweden.
Ii. Chriftiansand.
Chriftiansand, an der Mündung des Torridal, meist mit höl-
zernen Häusern, 7600 E. Domkirche,^Korn- und Holzhandel, 2 Hä-
fen , einer mit 2 Forts. — Mandat/ (Midsyssel) am Fluße gl. N.
auf Klippen und Pfählen erbaut, 3000 Einw. starker Lachsfang. —
Arendal/ an der Mündung des Arendalstusscs, 2000 E. Hafen, Schiff-
bau, Holzhandel, Eisenwerke in der Nähe. — Stavangek/ am Tunge-
fiord, 2700 E. Domkirche, Hafen, Fischerei und Fischhandel. Von hier
bis Bergen liegen viele Inseln und Klippen, z. Th. bewohnt, an der Küste.
Iii. Bergen.
Bergen, am Meerbusen Waag an der Landseite mit 7 hohen
Felsen umgeben, 21,000 E. meist steinerne Gebäude, Schloß, Dom,
Gymnasium, Bibliothek, Arbeits- und Armenhaus, Fayence - u. a. Fa-
briken, Schiffswerfte, Heringsfischerei,,Handel mit 100 eigenen Schif-
fen, Hafen. Felsenfestung Bergenhuus und 3 Forts.
Vi. Drontheim.
Drontheim, Festung im 24 Meil. langen Meerbusen gl. N.
am Nid, 12,000 E. Mit Ausnahme der alten Cathedrale und der
Cathedralschule nur große hölzerne Häuser. Bibliothek, Seminar für
junge Lappen, Börse, einige Fabriken, Seesalz- und Auckerraffinerie;
Hafen, 4 Forts. Handel mit Holz, Eisen, Thran, Fettwaaren und Kupfer.
Röeraas, nahe am Glommen, 12 Meil. von Drontheim, 3000 E.
Diese sehr hoch liegende Bergstadt, in rauher Gegend, hat ein sehr
reiches Kupferbergwerk, welches 6—700 Menschen ernährt. Mehrmals
ist hier schon Vieh auf der Weide erfroren. —• Christiansund/ an
einem Meerbusen von Felsen umgeben, 1700 E. Hafen, Schiffahrt,
Handel, starke Fischerei. — Insel Hitteröe/ mit 3700 E.
Das Nordland mit Finnmarken enthält. 2000 slimeil. mit
etwa Lo,ooo E., welche hauptsächlich vom Fischfang, Jagd der Vögel
und von der Rennthierzucht leben. Ohne Städte, meist einzelne Wei-
ler und Höfe. — Die große Gruppe der Lofodm-/ Wefteraalen- und
Andenaö-Jnseln ist etwa von 10,700 Menschen bewohnt, und es wird
jährlich mit 3—4000 Böten durch 20,000 Menschen, die sich im Fe-
bruar und März hier versammeln, der große Fischfang von 12 —16
Millionen Kablianen und Dorschen getrieben.
Finnmarken, fast ganz innerhalb des nördlichen Polarkreises,
3,260 Hjmeil. wovon nur 200 festes Land, das übrige aber Inseln und
Buchten. Orte: Tromsöe / Kirchspiel auf einer Insel mit 3000 weit
zerstreuten E. und Altengaard, Sitz des Amtmanns, unter dem 6y0
n. Br. Die Inseln Wardoe und Havaloe/ mit den Forts Wardöehuus
und Hammerfest unter dem 70o. Der Hafen Kielwig und die Insel
Mageroe/ mit dem Nordkap unter dem 7i0. An einigen Orten fin-
det Tauschhandel mit den Russen statt. Etwa 4000 Lappen ziehen
mit ihren Rennthieren umher. Die Tage und Nächte währen hier
Monate lang, und schreckliche Stürme sind häufig.
Auswärtige Besitzung: die Insel Barthelemi in Westin-
dien 23/$ ljjmeil. 18,000 E.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch]]
TM Hauptwörter (200): [T160: [Insel Hafen Meer Küste Stadt Halbinsel Neapel Straße Einw. Hauptstadt], T185: [Jagd Viehzucht Bewohner Ackerbau Jäger Fischfang Wald Fischerei Krieg Land], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
Das Weltmeer
21
An einigen Orten erscheint es röthlich, an andern bei Nacht glän-
zend oder leuchtend, von elektrischen Reibungen, von leuchtendem
Insekten, von gewissen Fischgattungen, oder auch von faulenden Kör-
pern. — Bei alle dem ist das Wasser, in allen Meeresgegenden,
hell und klar, nur selten etwas trübe, und seine Farbe erscheint
unserm Auge nur durch seine Tiefe, Ausdehnung und Bewegung und
dergl., so verschiedenfarbig. Man findet auch ganze Strecken mit
langem Seegrase und Meerlinsen bedeckt,
c. Ausser der Wellen- und Wogenbewegung hat das Meer
verschiedene Strömungen, besonders eine Hauptströmung
von Osten nach Westen, welche, hauptsächlich vom Umschwung
des Erdkörpers um seine Axe von Westen nach Osten herrührend,
die Wassermasse in entgegeng e setzterri ch t u u g bewegt, und
wobei der vorherrschende Ostwind mitwirkt. Durch das Anpral-
len der mächtigen Wassermasse an die Küste entstehen durch ihre
plötzliche Brechung Brandungen, bei welchen die Wogen, durch
den Widerstand, oft zu gewaltiger Höhe aufsteigen, und das User
überschwemmen.
A n m e r k. Wo sich das Wasser durch eineu vom Lande beengten Raum
durchpressen muß, entstehen, rück- oder seitwärts gehend, Meer-
oder Seeströme, die zwischen Meerengen über- und nebeneinan-
der, in entgegengesetzter Richtung doppelte Strömungen bilden, und
nach verschiedenen Richtungen oft viele Meilen weit in die See
hinaus gehen. Bei Meerbusen nennt man sie Golfströme. Durch
alles dieß reißen sich an einem Ufer allmählig ganze Strecken vom
Lande ab, an einem andern setzt sich neues Land an; auch entstehen
zuweilen neue Inseln. Es sind öfters ganze Küstenstriche untergra-
den und allmählig oder plötzlich mit Städten und Dörfern in die
Meerestiefe versunken.— In einer Tiefe von 12 Faden oder 90 Fuß
soll das Meer ganz ruhig seyn, und seine obern Bewegungen nur
bis dahin sich erstrecken.
Auch im Meere giebt es kreis- oder trichterförmige Bewegungen
des Wassers von so beträchtlichem Umfange, daß sie Schiffen gefähr-
lich werden, indem sie alles, was ihnen nahe kommt, in den Ab-
grund hinabziehen, Seewirbel, Meerstrudel/ und Mahlströme
genannt, die von Meerströmen, von den Formen der Küste, auch
von der plötzlich veränderten Tiefe des Meerbodens herrühren,
li. Ebbe und Fluth (Accessus et recessus maris) ist eine
andere Bewegung des Meeres. Es erfolgt unausgesetzt, in der
Zeit von 24 Stunden und 49 Minuten, zweimal ein periodisches
Steigen und Fallen des Wassers. Ebbe nennt man das
Fallen und Zurückziehen des Wassers vom Ufer, wel-
ches gewöhnlich 6 Stunden danert. Fluth ist das Steigen
und Andringen des Wassers gegen das Ufer hin, und
sie dauert gewöhnlich auch 6 Stunden, beides hauptsächlich an
den Küsten. An einigen Orten und zu gewissen Zeiten des Jah-
res jedoch dauert die Ebbe 9, die Fluth aber nur 3 Stunden.
Wenn die Mecrcsflnth ihren höchsten Standpunkt erreicht hat,
oder wenn ein Schiff vom Lande mit der Fluth ans die offenbare
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Autor: Dittenberger, Theophor Friedrich, Nägele, Franz Karl
Auflagennummer (WdK): 4
Sammlung: Geographieschulbuecher vor 1871
Schultypen (WdK): Gymnasium
Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
Inhalt: Zeit: Geographie
Geschlecht (WdK): Jungen
22
Allgemeine Einleitung.
See gekommen ist: so nennt man dieß hohes Meer, hohe
See. Der niedrigste Stand der Ebbe heißt tiefe See. Der
höchste und niedrigste Wasser stand von Beiden dauert
etwa eine halbe Stunde, und jeden folgenden Tag treten beide
etwa 50 Minuten später ein. Das Zurückziehen des Wassers,
bei der Ebbe, entblößt flache Ufer vom Wasser; das Andringen
und Steigen der Fluth bedeckt sie wieder mehr oder weniger,
und durch das Hin- und Herschwemmen des Sandes und Schlam-
mes entstehen die Dünen.
Anmerk. Die Fluth ist sehr verschieden. In einigen
Meeresgegeuden, besonders in kleinern, durch das Land umschlosse-
nen Meeren, erreicht sie nur eine fast ganz unmerkliche, in an-
dern eine Höhe von 3, 5 bis 10, und in verschiedenen Seebezirken
bis 50, ja bis 60 Fuß. Diese merkwürdige Meereöbewegung
entsteht durch die Attractionskraft des Mondes, wenn er senkrecht
über einen Theil der Erde steht, und vermehrt sich beim Voll- und
Neumonde, wo die Sonne noch mitwirkt; in diesem Falle nennt
man sie Springfluthen, welche zuweilen, wenn ein Sturm hin-
zukommt, der Küste durch Ueberschwemmungen sehr gefährlich werden.
Am kleinsten ist sie beim ersten und letzten Viertel, und heißt dann
todte Fluth.— Küstenbewohner suchen sich, gegen ihre Gewalt,
durch weitläuftige, oft sehr hohe Dämme zu schützen, die aber, zu-
weilen durchbrochen, große Ueberschwemmungen veranlassen.
e. Emtheilungen des d>ceano nach der Lage und Begren-
zung des trockenen Landes oder nach den Polen. Einzelne große
Seeflächen, durch die Ufer mehrerer Eontinente oder große Meere
begrenzt, nennt man: Hauptmeer, Ocean, Weltmeer, oder
äußeres Meer (Mare), da sie außerhalb der Eontinente liegen.
Der überall zusammenhängende Ocean wird in fünf Haupt-
oder äußere Meere eingetheilt: 1. Das nördliche Eis-
meer. 2. Das südliche Eismeer. 3. Das westliche Welt-
meer. 4. Das indische Meer. 5. Das große oder stille
Weltmeer.
Innere Meere, d. h. solche, die von einzelnen Theilen
großer Länder, oder von Inseln mehr oder weniger begrenzt sind,
giebt cs viele. Die wichtigsten derselben sind z. B. bei Europa:
1. das mittelländische M e e r, 2. die Nordsee oder das
deutsche Meer, 3. die Ostsee oder das baltische Meer,
4. das schwarze Meer, 5. das Easpische Meer u.s. w.—
Ausser den innern Meeren sind hier noch zu bemerken: die Meer-
busen, Kanäle des Meeres, Meerengen oder Straßen
und die Meeresklippen.
An merk. Beträchtliche Abtheilungen eines Meeres, an mehre-
ren Seiten vom Lande umgeben und tiefe Einbiegungen ins Land
bildend, heißen Meerbusen (Sinns rnariz), Golfe; aber unbe-
trächtlich oder ffeijii, Buchten oder Baien, Haffe, Wieke.
Nach der Annäherung oder Entfernung der äußersten Ufergrenzen
nennt man sie geschlossene oder offene Busen, Baien oder
Buchten. Ganz kleine Buchten, durch die Natur gebildet oder durch
i
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde]]
TM Hauptwörter (200): [T34: [Meer Wasser Land Küste Insel See Flut Fluß Tiefe Welle], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa]]