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1. Geschichte des Altertums - S. 2

1879 - Mainz : Kunze
2 Erster Abschnitt. Welt setzt man gewhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, die Sndflut 2400 vor Chr. *). Die Arche blieb, als die Gewsser sich verlaufen hatten, auf dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und streute Samen aus, nachdem er Gott fr seine Rettung gedankt hatte. Seine 3 Shne, Sem, Ham und Japhet, wurden die Stamm-vter neuer Völker in Asien, Afrika und Europa, welche sich vom Nil bis zum Ganges ausbreiteten. . 2. Das Zemlmlk. In dem Quellbezirke zweier Strme, die sich jetzt beide in den Aralsee ergieen, des Amu (Dsjihun, bei den Alten Oxus genannt) Wohnsitze und des Sir (Jaxartes), so wie auch am Hindukusch wohnte in ur-der Arier. a^er e|n Volk, das sich Arier, d. i. die Edeln, nannte. Ein Theil desselben suchte sdwrts vom Hindukusch neue Wohnsitze und erscheint spter als das Volk der Inder (. 3); der andere, nach seiner Sprache (dem Zend) das Zendvolk genannt, verbreitete sich nordwrts. Als sein berhmtester König wird Dsjemschid genannt, an dessen Namen die Sage Alles knpft, was auf die frhe Bil-Frhe dung und Entwicklung dieses ltesten Culturvolkes Bezug hat. Er Bildung. ^er Stifter des Ackerbaues, eines geordneten Lebens und geselligen Gemeinwesens. Er fhrte die trefflichsten Bume und nahrhaftesten Gewchse, die besten Thiere, die glnzenden Feuer in die verschie-denen Bezirke ein; er leitete die Gewsser dahin und errichtete Woh-nungen: da war kein ungerechter, misgestalteter Mensch, allenthalben herrschte die vollstndigste Ordnung. Unter den Urenkeln des Knigs Dsjemschid entstand eine Spal-tung, und das Volk theilte sich in das nrdliche Reich, Turan, und in das sdliche, Iran, von denen das erste von dem zweiten auf das bitterste angefeindet ward **). Im Reiche Iran trat in sehr frher Zeit Zoroaster (Zarathustra) auf, welcher die bereits vorhandenen *) Eigentlich Sinflut, d. h. allgemeine Flut, erst spter mit Rcksicht auf ihre Veranlassung Sndflut genannt. Bemerkenswerth bleibt brigens die Uebereinstimmung der Sagen aller Völker von einer groen Flut mit der Darstellung der Bibel. **) Ich will nur die Vermutung aussprechen, da die Etymologie des Wortes Arya uns auf einen Pflger oder Ackersmann hinfhrt. Die Arier haben vielleicht diesen Namen fr sich gewhlt im Gegensatz zu den Nomadenracen, den Turaniern, in deren Originalnamen Tura die Schnelligkeit eines Reiters liegt." (Max Mller.) Die Siindflut 2400.

2. Geschichte des Altertums - S. 58

1879 - Mainz : Kunze
58 Zweiter Abschnitt. desodyfseus ^ Gestade der thracischen Kikonen, deren Stadt sie eroberten. "zu " Odysseus machte reiche Beute; als er sich aber mit seinen Gefhrten den Kikonen, fon Freuden des Weines berlie, kamen die benachbarten Kikonen herbei, berfielen die Griechen und tdteten dem Odysseus 72 Ge-fhrten. Die brigen flohen mit Odysseus und landeten am zehnten Tage am Ufer der Lotophagen. Dies waren gute, friedliche Leute, welche den Fremdlingen die se Frucht der Lotospflanze zum Imbi hinsetzten. Kaum hatten diese die kstliche Speise genossen, so ver-gaen sie der Heimkehr und brachten dem harrenden Odysseus, der sie als Kundschafter gesendet hatte, keinen Bericht zurck. Da machte sich Odysseus auf den Weg, trieb sie mit Gewalt auf die Lotophagen Schiffe und band die Weinenden an die Ruderbnke fest. Die an-deren Freunde hielt er zurck, damit nicht auch sie der Rckkehr vergen. Von hier fuhren sie betrbten Herzens weitex und gelangten in das Land der bermtigen Cyklopen. Diese ackerten nicht, auch seten sie nicht; Alles wuchs dort von selbst. Als nun Odysseus mit mehreren Gefhrten auszog, um das Land zu erforschen, nahm er hinreichende Kost und einen Schlauch rothen Weines mit und gebot den Zurckbleibenden, die Schiffe bis zu seiner Rckkehr zu hten. Odysseus gelangte mit seinen Genossen an eine gerumige und Cyklopen. Felshhle. Diese bewohnte ein riesiger Hirte, der eben seine Herde auf die Weide getrieben hatte. Die Griechen traten hinein, zndeten Feuer an, aen Milch und Kse, die sie fanden, und erwarteten den Cyklopen. Nur zu bald erschien das Scheusal. Auf seinen Schultern trug der seltsame Riese eine mchtige Last Brennholz; eine gewaltige Keule diente ihm als Stock. Er hatte wie alle Cyklopen, nur ein einzig feurigglnzendes Auge mitten in der Stirne, Polyphem, seine Beine glichen tausendjhrigen Eichstmmen. Whrend die ^ffeibott8 Griechen vor Entsetzen sich in einen Winkel der Hhle flchteten, trieb der Cyklope die Schafe und Ziegen, welche er melken wollte, in die Felsenkluft, lie die Widder und Bcke drauen und setzte einen gewaltigen Felsblock vor den Eingang der Hhle, den kaum 22 starke vierrdrige Wagen htten wegschaffen knnen. Als er die Herde gemolken und an der Milch sich gelabt, die brig gebliebene aber in Geschirren aufbewahrt hatte, zndete er Feuer an, bemerkte die Fremdlinge und fragte nach ihrem Begehren. Bei dem rauhen Gebrlle erschraken die Griechen, doch Odysseus fate Mut und erwiederte: Wir sind verirrte Griechen und kommen von Troja; hilf uns in unsere Heimat und gieb uns ein Gastgeschenk." Aber

3. Geschichte des Mittelalters - S. 10

1878 - Mainz : Kunze
10 Einlei tung. folgenden Tag gefaßt. Ebenfo leidenschaftlich wie dem Trunke, waren sie dem Würfelspiel ergeben. Sie trieben es seltsamer Weise nüchtern, wie ein ernstes Geschäft und wagten auf Gewinn und Verlust so tollkühn, daß sie, wenn alles verloren war, auf den letzten entscheidenden Wurf fogar Leben und Freiheit setzten. Mit bewunderungswürdiger Standhaftigkeit hielten sie ihr Wort auch in einer so verwerflichen Sache. Der Verlierende ging nämlich ohne Murren und Widerrede in die freiwillige Knechtschaft und ließ sich ruhig binden und verkaufen, auch wenn er jünger und stärker war, als sein glücklicher Gegner. In der Regel verkaufte man solche Sklaven, welche man im Spiel gewonnen hatte, und entledigte sich mit ihnen zugleich der Schande des Gewinnstes. Die Knechte brauchten sie gewöhnlich nicht zu bestimmten häuslichen Verrichtungen, sondern sie gaben ihnen Haus und Feld zur Bearbeitung. Dafür entrichteten diese ihrem Herrn eine Abgabe an Getreide, Vieh oder Kleidung. Häusliche Geschäfte besorgten Kinder und Frauen. Beschäftl- Die Beschäftigungen der freien Germanen waren Krieg, Jagd und ^Männer^ Fischfang. War der Krieg beendet, fo trieben sie die Jagd, sür welche die deutschen Wälder die reichste Beute darboten. Die Hörner der Auerochsen umgaben sie mit Silberreischen und benutzten sie als Trinkgefäße. Tiefe Beschäftigungen allein hielten die alten Germanen für ehrenvoll, und darin wurden auch die Knaben von Jugend auf geübt. Es gab für die Jünglinge kein größeres Fest, als wenn sie zuerst mit dem Vater die reißenden Thiere des Waldes erjagen oder das heiße Getümmel der Schlacht an seiner Seite kennen lernen durften. Der Sohn lernte vom Vater den Gebrauch der Waffen hochachten und die Beschäftigung des Friedens geringschätzen. Darum blieben auch die Männer, wenn Krieg und Jagd ruhten, müßig und sröhnten ihrer Eß- und Trinklust oder schliefen, indem sie die Sorge sür Haus und Hof den Frauen überließen. Sie hielten es für unwürdig den Acker zu bauen und durch Schweiß und Arbeit den Lebensunterhalt zu erwerben, wenn man ihn auf anderem Wege, durch Kampf und Blut, gewinnen könne. Die germaiü- Die germanischen Frauen standen allenthalben in hohen Ehren. werden^hoch- ^an glaubte, es wohne ihnen etwas Heiliges irtne, und sie könnten geehrt, mit prophetischem Blicke die Zukunft enthüllen. Die Ehre und Un- schuld der Frauen war den Männern stets heilig; Niemand lächelte über das Laster. Die Ehe wurde von dem Manne selten vor dem 30., von der Jungfrau selten vor dem 20. Lebensjahre eingegangen. Die Tochter erhielt keine Mitgift; der Bräutigam mußte vielmehr die Braut

4. Geschichte des Mittelalters - S. 180

1878 - Mainz : Kunze
180 Vierte Periode des Mittelalters. bäten daher um Bestätigung ihrer Rechte und um Reichsvögte, welche von jeher die Blutgerichtsbarkeit geübt hatten, und so oft ihre Thätigkeit und Anwesenheit nötig war, ins Land hereinkamen. Albrecht ward sehr zornig über diese abschlägige Antwort und bestellte sofort Die Gewalt- zwei Landvögte, Hermann Geßler von Bruneck für Uri und Schwyz thatlgkeiten unk Beringer von Landenberg für Unterwalden, welche wider das Her-Reichsvögte kommen ihren ständigen Sitz im Lande nahmen und arge Bedrückung aieae" übten. Landenberg war einem ehrbaren Landmann von Unterwalden, Heinrich von Melchthal, feind und aufsässig, weil dieser für den Reichsverband eiferte. Melchthal besaß schöne Ochsen. Als sich nun dessen Sohn Arnold einst auf unbedeutende Weise vergangen hatte, wofür er 5 Schillinge Buße entrichten sollte, befahl der gestrenge Landvogt, dem Vater die schönsten Ochsen vom Pfluge wegzunehmen, und wenn derselbe dawider reden wolle, ihm die Meinung des Landvogts mitzutheilen, daß, wenn die Bauern Brot essen wollten, sie den Pflug selbst ziehen möchten. Der Diener that, wie ihm sein Herr geboten. Darüber ergrimmte der junge, feurige Melchthal, schlug nach dem Knechte des Landvogts und brach ihm einen Finger. Aus Furcht vor der Rache des Vogtes floh Arnold zu Walther Fürst von Attinghausen in Uri und fand bei demselben Schutz und gastliche Aufnahme. Als aber Unzufrieden- Landenberg den Vater nach dem Zufluchtsorte seines Sohnes fragte Anlaß zum" und dieser ihm die verlangte Auskunft nicht ertheilen konnte, ließ er den Widerstand, armen, alten Mann greifen und ihm die Augen ausstechen. In der nämlichen Zeit kam Wolfenschieß, Landenbergs Untervogt auf Roßberg (auch Rotzberg bei Tschudi genannt), nach dem Dorfe Alzellen in Unterwalden ins Haus des Landmanns Konrad Baumgarten. Hier forderte er von der Frau Baumgartens ein Bad und benahm sich gegen dieselbe mit so frecher Ungebühr, daß sie um Hülfe rief. Der erschrockene Landmann eilte herbei und erschlug in der Hitze den übermüthigen Junker mit der Axt. Walther Zu Walther Fürst in Attinghausen kam, als eben Arnold von ^Stauff^E Melchthal bei demselben weilte, Werner Stauffacher von Steinen in und Arnold Schwyz. Dieser hatte sich in Steinen ein schönes Haus gebaut und v. Nkclchthal ^ ^ines Tages vor demselben, als Geßler, der Landvogt, vorüber ritt. Werner erhob sich und grüßte höflich; da fragte ihn der Vogt, wem das schöne Haus gehöre. Werner antwortete ehrerbietig: „Herr! Dies Haus ist meines Herrn, des Kaisers, Eigentum, euer und mein Lehen!" Da entgegnete ihm finster der Vogt: „Hier bin ich Herr an des Kaisers Statt. Ich will nicht, daß ihr Bauern Häuser baut ohne meine Bewilligung, und daß ihr so frei lebet, als ob ihr selbst Herren

5. Geschichte des Mittelalters - S. 9

1878 - Mainz : Kunze
Aus der deutschen Vorzeit. 9 oder einem Dorn zusammengehalten wurde. Die Reichen trugen eng anschließende Kleider und Felle milder Thiere, welche sie mit seltenem Pelzwerk verbrämten. Männer und Frauen hatten häufig die gleiche Kleidung und Kleidung, außer daß die Frauen öfter leinene Umwürfe trugen, welche Nahrung, mit Purpur besetzt waren und keine Aermel hatten. Speise und Trank waren sehr einfach. Wildes Obst, frisches Wild und geronnene Milch stillten in der Regel ohne besondere Zurichtung und ohne weitere Leckerbissen den Hunger; ihr gewöhnlicher Trank war ein Saft aus Gerste oder Korn, welcher zu einer Art von Wein bereitet war. Nur die Stämme, welche an den Ufern der Flüsse oder am Meere wohnten, erhandelten auch guten Wein. Aus der Vorliebe der alten Deutschen zum freien unstäten Um- Abneigung herziehen erklärt sich ihre Abneigung gegen die Städte. Sie verglichen Xtnptt^e. dieselben mit Gefängnissen und bauten sich deshalb lieber einzeln und abgesondert an, da wo eine Quelle, ein Bach, ein Feld oder Hain ihnen gefiel. Die Hütte stand häufig in der Mitte der Mark, welche zu derselben gehörte und mit einem Zaun eingehegt war. Eine Anzahl solcher Gehöfte bildete eine Gemeinde, mehrere Gemeinden einen Gau. Zum Bauen bedienten sich die alten Germanen weder der Bruchsteine, noch der Ziegel. Ihr ganzes Baumaterial war unförmlich und ungefällig. Sie wohnten auch in Höhlen unter der Erde, welche sie mit Stroh und Baumzweigen belegten, um ihre Vorräthe gegen die Strenge des Winters zu schützen. Die alten Deutschen zeichneten sich durch ihre Liebe zur Freiheit Sittenrem-sowie durch Treue und Redlichkeit aus. Nicht minder rühmten die Römer ^eit der atten die Reinheit ihrer Sitten und ihre unbegrenzte Gastfreundschaft. Sie 2)eiit^en' hielten es für Unrecht, einem Fremden ein Obdach zu verweigern und Gastfreund-bewirtheten jeden nach Vermögen. Besaß ein Hauseigentümer selbst nichts, was er seinem Gaste hätte vorsetzen können, so geleitete er den Fremden dahin, wo er mit gleicher Freundlichkeit, wie ein alter lieber Bekannter des Hauses, gastlich aufgenommen wurde. Verließ der Gastfreund das Haus, so gaben sie ihm mit, was er verlangte. Doch waren die alten Deutschen nicht frei von Fehlern. Mit Recht warf man ihnen Liebe zum Trunke und zum Spiele vor. Borliebe zum Sie hielten es für keine Schande, Tag und Nacht bei Trinkgelagen Trunke und hinzubringen, wobei häufig Zank und Streit entstand und blutige )Um Äfneli Raufereien die derbsten Schmähreden unterdrückten. Man benutzte aber auch solche Gelage zur Aussöhnung oder berieth bei ihnen die wichtigsten Angelegenheiten der Familie und der Gemeinde, selbst Krieg und Frieden; doch wurde ein bindender Entschluß immer erst am

6. Geschichte des Mittelalters - S. 96

1878 - Mainz : Kunze
96 Zweite Periode des Mittelalters. wartet; vom 20. Jahre kehrte der Anfall täglich wieder, und nur ein Heldengeist, wie ihn Alfred besaß, vermochte so schweres Leiden zu überwinden. Alfred vertrieb die Dänen mehrmals; allein es kehrten stets neue Scharen wieder. Da beschloß er eine Flotte zu bauen und das Kriegs-mannen ober auf der See zu versuchen. Anfangs focht er glücklich; allein die Dänen ge- launische Kriegsgöttin wandte sich, und die Angelsachsen verloren mehrere Oberhand* ®^ac^en- Alfred flüchtete sich mit wenigen Begleitern in die Sümpfe und Marschen der Grafschaft Sommerset, wo er sich kümmerlich nährte. Einmal fand er Aufnahme bei einem Hirten; während er am Herde saß und Pfeile schnitzte, befahl ihm die Frau auf das Brot zu achten, Ifbt Nn- Elches sie in den Ofen schob. Allein Alfred dachte an sein Volk und samkeit, an Maßregeln gegen die Dänen; das Brot verbrannte, und die Frau warf ihm scheltend vor, daß er besser Brot zu essen als zu backen verstehe. Ein ander Mal klopfte ein Bettler und bat um Brot. Alfred fand nur noch ein Stückchen; er theilte es und gab die Hälfte dem Armen, erspäht das Alfred begab sich von hier als Harfner verkleidet ins Lager der Dänen und Dänen, sang vor dem König und erspähte jegliche Schwäche. Hierauf siegt. sammelte er seine Angelsachsen, umzingelte das Lager der Feinde und zwang sie zum Abzug. Ihr König blieb in England, ließ sich taufen und empfing Ostangeln als Lehen. Auf die Verbesserung der Verwaltung und der Gesetze verwandte Alsred große Sorge. Er prüfte die Urtheile der Richter und bestrafte einmal 44 gewissenlose Richter mit ^ Sicherheit^ dem Tode. Zugleich gelang es ihm, die Unsicherheit auf den Land-Regierung im straßen so gänzlich zu beseitigen, daß man von seiner Regierung sagt, ganzen Lande, es hätte ein Wanderer seine volle Börse, wenn er sie verloren, auf dem Wege unberührt an der nämlichen Stelle wiederfinden können. Er habe sogar goldene Armbänder an den Landstraßen aufhängen lassen. Seine Sorge und Niemand es gewagt, sie anzutasten. Ebenso sorgte er für die Bil-Tung2bts' düng des Volkes, ließ die Jugend im Angelsächsischen und in den alten Volkes. Heldenliedern fleißig unterrichten und berief die tüchtigsten Gelehrten an seinen Hof. Er selbst erlernte noch in seinem 36. Lebensjahre die lateinische Sprache und übersetzte manches treffliche Buch aus ihr ins Angelsächsische. Die von den Dänen in Asche gelegten Klöster und Schulen baute er wieder aus, damit die Kinder jedes freien Mannes lesen und schreiben lernen könnten. Aber noch ein Mal mußte er gegen die Dänen das Schwert ziehen. Nach ihrer Niederlage bei Löwen (891) durch Kaiser Arnulf waren sie wieder in England erschienen; aber sie wurden gebührend empfangen und zurückgetrieben. Darnach versöhnte Alsred die noch immer grollenden Briten in Wales, welche es den Angelsachsen nicht vergessen

7. Geschichte des Mittelalters - S. 183

1878 - Mainz : Kunze
Von der Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung rc. 183 Brunnen und ritten darnach durch das Land. Wie sie der hohlen Gasse nahten, hörte Tell allerlei Anschläge wider sein Leben. Er hatte inzwischen seine Armbrust gespannt und traf den Landvogt, daß er Tell erschießt todt vom Pferde fiel. Tell entkam glücklich nach Uri. den sanbecg.. Die Sylvesternacht erschien. Da ging ein Jüngling von Stanz Die Veste in Unterwalden, welcher ebenfalls auf dem Rütli mitgeschworen hatte, zur Veste Roßberg. Drinnen hatte er ein Mägdlein lieb. Diese gebrochen, redeten mit einander ab, sie solle ihn an einem Seile zum Fenster hinaufziehen. Der Jüngling brachte noch 20 Freunde mit. Alle gelangten glücklich hinauf in das Kämmerlein der Magd, hielten sich ruhig und bemächtigten sich, als Alles im Schlosse sich zur Ruhe begeben hatte, des Burghauptmanns und seiner Knechte und brachen die Burg. Am Neujahrsmorgen begab sich Landenberg selbst, der im Schlosse Landenberg Sarnen in Unterwalden wohnte, in die heilige Messe. Auf dem Wege tei zur Kirche begegneten ihm 20 Männer aus Unterwalden mit Kälbern, Ziegen, Lämmern, Hühnern und Hasen, welche sie dem Vogte zum Neujahrsgeschenke bringen wollten. Landenberg hieß sie freundlich in die Burg gehen und die Gaben abliefern. Aber kaum waren die Unterwaldner in das Burgthor eingetreten, als Einer ins Horn stieß. Flugs flogen spitzige Eisen hervor, welche bis dahin unter den Kleidern verborgen gehalten waren; man pflanzte sie auf die Stöcke. 30 Gleichgesinnte eilten aus dem Dickicht herbei, überwältigten die Burgleute und nahmen Besitz von dem Schloß. Sobald der Vogt hiervon Kunde erhielt, entfloh er aus der Kirche. Allein die Landleute setzten ihm nach, fingen ihn, brachten ihn über die Grenze und ließen ihn nebst seinen Begleitern Urfehde schwören, der Waldstätte Gebiet nie wieder und muß zu betreten. Werner Stauffacher zog mit den Schwyzern nach dem ^frbeen-Lowerzer See und brach die Burg Schwanau auf der gleichnamigen Insel, während die Urner Geßlers Twing-Uri bei Altdorf zerstörten. So entledigten sich die einfachen Landleute von Uri, Schwyz und Der Unterwalden der Zwingherrn. Von Alp zu Alp loderten freundliche ^ujahrstag Feuer, den Neujahrstag der Freiheit zu ehren. Am 6. Januar 1308 i30mat den kamen die Boten der drei Länder zusammen und beschworen zu Brunnen ewigen Bund den uralten Bund auf 10 Jahre. Alles, was dem Könige oder dem nossen zur Haufe Habsburg oder sonst einem Herren gehörte, sollte demselben ®ol9e- verbleiben. 2. Kaiser Albrecht I. wird ermordet (1308). Als König Albrecht I. den Hergang in den Waldstätten vernahm, .^"dcn ward er überaus zornig, ließ Kriegsvolk sammeln und ritt mit ansehn- Waldstätten.

8. Geschichte des Mittelalters - S. 234

1878 - Mainz : Kunze
234 Vierte Periode des Mittelalters. Menschen genug der Ansicht huldigten, es könnten solche Studien nur mit Hülfe des Teufels gemacht werden, um Unglück über Menschen und Vieh zu bringen. Aus diesem Aberglauben einerseits, der Ketzerriecherei andrerseits sind die berüchtigten Hexenprozesse hervorgegangen, von denen mir im folgenden Abschnitt ausführlicher reden müssen, da grade die Frauen in späterer Zeit am meisten verfolgt wurden. §. 41. Jpraußn tscs se|fen Mratims. Da§ Ritter- Die letzte Periode des Mittelalters zeigt uns das Rittertum der Bürger- Kreits in seinem Verfalle, den Bürgerstand in merklichem Fortschritt, stand blüht Während die Ritter in alten, dem Einsturze nahen Burgen hausten, duf' bei Gelagen von den Zeiten der Vergangenheit redeten und in Un= thätigkeit der Dinge harrten, welche kommen sollten, hallten die Straßen der Städte von den Tritten eiliger geschäftiger Bürger, welche ihren Gewerken nachgingen, von dem Rufe thätiger Handelsleute, welche ihre Waren anpriesen, oder von den Klängen wider, welche aller Orten aus den zahlreichen Werkstätten hervordrangen. Das Alte sank unter, das Neue athmete frische Lebenskraft. Die Ritter- Auch das Leben der Frauen auf den Burgen und in den Städten zurückgezogen entschiedene Gegensätze. Die Lage der Ritter- und Edelfrauen auf den war eine andere geworden; der alte Glanz, der Minnedienst, Pracht Burgen. un^ Hebermß waren verschwunden. Unbehaglich flössen ihnen die Tage in stiller Zurückgezogenheit hin; nur hie und da entschädigten übertriebene Festlichkeiten sie für manche Entbehrung, Zurücksetzung und Langeweile. Von den Burgen stieg mit der Macht, der Thätigkeit und der Dichtkunst allmählich auch Wohlstand und Frauenehre in die reinlichen Behausungen der Bürger. Hier schalteten und walteten schöne, die grauen fleißige und züchtige Hausfrauen, denen es an nichts gebrach und die der Bürger Sorgfalt zusammenzuhalten suchten, was Fleiß und Glück hatten er-helfen erwer-werben helfen. Gar mancher Fürstensohn und Rittersmann erstaunte ^Achtung"' ülier die Pracht und den Glanz der städtischen Frauen, wenn sie festlich geschmückt sich öffentlich zeigten, und erhob ein stattliches Bürgermädchen trotz aller Einreden der adelstolzen Familien zu seiner Ehefrau. Der Reich- Offenbar übertrieben scheinen manche Berichte, welche uns den Stäbien wirk Reichtum deutscher Städte schildern. So schreibt Pius Ii., welcher nachtheilig, früher Aeneas Sylvins Piccolomini hieß, über diesen Punkt: „Wo ist ein deutsches Gasthaus, wo man nicht aus Silber äße? Wo ist eine nicht adelige, sondern bürgerliche Frau, die nicht von Gold schimmerte?" Das Erstere ist geradezu fabelhaft, das Letztere dagegen kommt der Wahrheit nahe; denn von der Mitte des 14. Jahrhunderts an treffen

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 1

1876 - Mainz : Kunze
Neuere Geschichte. don -er Reformation durch Dr. Martin Luther bis Mr Hegenwart. 1517—1871. Erste peroide. Don der Reformation Bis zum westfälischen .frieden. 1517—1648. §. 1. ®infeifuag. Pie "euere Geschichte, welche durch die wichtigsten Erfindungen , !e ®ntbef™8 -m-S neuen Welttheils und des Seeweges nach ‘5 ”7, Ofimbum erneuertet worben war, beginnt man gewöhnlich mit der Ne- «-1°-»°.,°». otmarton durch Luther. Sie ist ein Wer,, beffen Nothwenbigkeit «on M« empfunben, beffen Ausführung aber ostet mißlungen war. M nüz f 1 Und Drache bet alten Griechen von ffrfi h m°r. £ m Abendlande gewandert war (1453) und die stn nng et Buchbruckerkunst das ©tubium der klassischen Werke begünstigte, ward es lichtet in den Kopsen. Das Wissen fing an sich llgememet zu vetbterten, und dadurch ward es möglich, daß bet Geist ' ! tafi..äbutietn faffen und Schößlinge tteiben konnte. er Männern, welche kurz vor Luthers Auftreten mit unermüdlicher Kraft dahin wirkten, Licht und Wahrheit zu verbreiten Johannes Z Ä,tietb”n' Ulrich von Hutten und ®L nlutznr‘äu rocrbm- !m6mu8' welcher wider seinen • s, m- f ' aufgenommen worden war, lebte in ^rankreick @n3,0nb' und in der Schw-kund be- S V ""Zugsweift mit dem Studium der alten Sprachen und Ä1j:S Endziel seines ganzen Sttebens wat die Weltgeschichte. Iii. 4. Aufl. v. H. Eben. 1

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 50

1876 - Mainz : Kunze
50 Erste Periode der neueren Geschichte. verließ sie und verbarg sich auf seinem väterlichen Gute Räfsnäs. Hier erfuhr er, daß sein Vater, sein Schwager und alle seine Vettern im Stockholmer Blutbade umgekommen, Mutter und Schwester ge-und wird nach na$ Dänemark abgeführt seien und die Dänen auf seinen eigenen vielen Aden- Kopf einen Preis gesetzt hätten. Unter großen Gefahren flüchtete er teuern sich zu den freiheitliebenden Dalekarlen an der Westgrenze, und zweimal retteten ihm Frauen ans dieser Reise das Leben. Ein Jugendfreund Gustavs, Arend, hatte ihn freundlich aufgenommen, dachte ihn aber an die Dänen zu verrathen. Arends Frau warnte Gustav und gab ihm einen Schlitten, auf welchem er entfloh. Der Kronschütze Swen Elssson beherbergte ihn: allein die Dänen erspähten seinen Aufenthalt, drangen ins Haus und trafen ihn am Feuer. Elfsfons Frau eilte herbei, schalt ihn einen faulen Knecht und jagte ihn mit der Backschaufel aus der Stube. Auf einem mit Stroh beladenen Wagen versteckte sich Gustav und fuhr fort; allein die Dänen durchstachen das Stroh mit ihren Spießen nach allen Seiten und verwundeten ihn am Fuße, fanden ihn aber nicht. Endlich langte er in Dalekarlien an, fand aber auch hier anfangs keinen Anhang. Erft als neue Flüchtlinge eintrafen und Christians Grausamkeiten schilderten, sammelten sich Anhänger um Gustav und folgten ihm nach Fahrn, welches sofort genommen wurde. Nach wenigen Wochen war Gustavs Schaar zu einem Heere von 15,000 Mann herangewachsen. Ein Sieg nach dem andern ward über die königlichen Truppen erfochten, das Glück begünstigte den tapfern Helden in allen feinen Unternehmungen. Schließlich erschien Gustav vor Stockholm; die noch lebenden Reichsräthe ernannten ihn zum Reichsverweser und Oberhauptmann von Schweden, und als Lübeck ihn mit Äömg von Truppen und Kriegsmaterial unterstützte, mußten die Dänen Stockholm Schweden it. „ . r der Wohl- raumen. Auf etrtem zweiten Reichstag ward er zum König ausge- Vaterlandes lu^en un^ Schweden zu einem Wahlreich erhoben; allein die großen 1523-1560. Verdienste, welche sich Gustav während seiner Regierung (1523—1560) um sein Vaterland erwarb, veranlaßten 1544 den Reichsrath, auch die Erblichkeit der Krone in dem Mannesstamme der Wasa auszusprechen. Gustavs Regierung war eine gesegnete für Schweden, da der König nur an das Wohl feines Landes dachte und keine Mühe scheute, das zerrüttete Reich zu heben. Er vervollkommnete die Gesetzgebung, bildete das Volk, förderte Gewerbfleiß und Wissenschaft und erweiterte den Handel. Dafür war er gerade der richtige Mann. Denn er besaß die ausgezeichnetsten Geistesgaben, Muth, Unerschrockenheit, Sanft-muth und eine seltene Sittenreinheit. Dabei war ihm ein treffender
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