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des Alters, Standes und Glaubens, ob sie nun eingeborene oder eingewanderte sind, ob sie noch in uuserer uiroergleichlicheu Kunst- und Gartenstadt weilen oder deren Gedeihen aus der Fremde beobachten, mit der Geschichte ihrer Vaterstadt bekannt zu machen und sie dafür zu begeistern. Sie möchte auf diese Weise das Baud der Liebe zur gemeinsamen Heima^ um alle schlingen helfen, die zu ihr in irgend einer Beziehung stehen, einen gesunden Lokalpatriotismus fördern und dadurch, auf die Taten und Sitten der Vorfahren hinweisend, zur Betätigung des Dichterwortes beitragen:
„Was Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen!"
Düsseldorf, im Juli 1904.
Die Verfasser.
v
Vorwort zum 4. bis 6. Tausend.
♦schneller als die Verfasser es erwartet haben, ist ein Nen-
druck dieses Büchleins notwendig geworden. Daß es der kleinen Schrift gelungen ist, sich die Wertschätzung ihrer Mitbürger zu eriverben, war für die Bearbeiter eine mächtige Triebfeder, auch dieser Auslage die größte Sorgfalt zuzuwenden und, wo es not tat, die bessernde Hand anzulegen. Da auch der Verleger in dankenswerter Weise dem Werkchen eiu kleidsameres äußeres Gewand hat zuteil werden lassen, so geben sie sich der Hoffnung hin, daß es in feiner neuen Gestalt weitere Freunde und Gönner finden möge.
Düsseldorf, im Mai 1910.
Die Verfasser.
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Jugendzeit. Johann Wilhelm mar ein Düsseldorfer Kind denn er murde eins dem alten Schlosse am Burgplatze am 19 April 1658 geboren. Er entstammte der zweiten, mit 17 Kindern gesegneten Ehe des Herzogs Philipp Wilh elm und dessen Gemahlin Elisabeth Amalie von Hessen, von denen sechs Söhne und sechs Töchter den Vater überlebten.
In Düsseldorf herrschte über die Geburt des Prinzen große Frende. Seine Eltern ließen aus Dankbarkeit gegen den Himmel, der ihnen nach mehreren Töchtern auch einen Sohn geschenkt hatte,' die Krenzkapelle auf dem Hammer Friedhöfe bauen.
3eit der Ausbildung. Johann Wilhelm wurde von den Jesuiten, die feit 1614 in Düsseldorf wohnten, in den Wissenschaften unterrichtet. Schon im Alter von 14 Jahren sprach er vier fremde sprachen; er konnte fechten, reiten und vorzüglich tanzen, so daß von den Rittertugenden nicht eine bei ihm fehlte. Nach damaligem Brauch mußte er große Reisen unternehmen und sich mit den Sitten und der Lebensführung anderer Höfe bekannt machen. Nachdem am 3. Dezember 1674 in der Andreaskirche zu Düsseldorf ein Abschiedsgottesdienlt stattgefunden hatte, trat der Erbprinz feine Reife mit einer zahlreichen Dienerschaft an. Letztere fuhr mit einem Schiffe rheinabroärts; Johann Wilhelm legte die Reise nach Kleve zu Pferbe zurück. Dort wurde er von den Söhnen des Großen Kurfürsten mit vielen Ehrenbezeugungen empfangen. Von da reifte er weiter nach Haag, Antwerpen und Brüssel. Wenngleich das Deutsche Reich damals wegen der Raubgier Ludwigs Xlv. mit Frankreich im Kriege lag und französische Truppen das dem Vater Johann Wilhelms gehörende Herzogtum Jülich besetzt hatten, besuchte er doch auch den Hof in Versailles, weil man zu der Zeit französische Sitte und Bildung uugemein hochschätzte.
Von Frankreich ans zog Jan Wettern nach Italien, verweilte dort ein Jahr und kehrte über Wien nach Haufe zurück. Da er eine Stiefschwester des Kaisers zu heiraten gedachte, hob man auf ^eite Österreichs hervor, daß eine kaiserliche Prinzessin nur einen regierenden Fürsten heiraten könne. Daher entschloß sich Philipp Wilhelm 1679, seinem Sohne die Herzogtümer Jülich und Berg abzutreten. Daraus erfolgte dann die Vermählung. Johann Wil-helm verlegte feine ständige Residenz nach Düffeldorf, während fein Vater in Neuburg an der Donau Hof hielt.
Johann Wilhelm als Herzog von Jülich und Berg.
■Johann Wilhelm trat die Regierung unter schwierigen Verhältnissen an. Beide Herzogtümer waren durch den eben beendeten Krieg mit Frankreich tief erschöpft. Der junge Fürst verabschiedete auf Drängen der Vertreter feines Landes, der Stände, im Jahre 1680 einen ^eil der -truppenj aber 1682 machte die dein Reiche von den Türken
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Extrahierte Personennamen: Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Philipp_Wilh Philipp Elisabeth_Amalie_von_Hessen Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Ludwigs Johann_Wilhelms Johann Wilhelms Jan_Wettern Philipp_Wilhelm Philipp Wilhelm Johann_Wil-helm Johann Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Wilhelm
Extrahierte Ortsnamen: Burgplatze Düsseldorf Düsseldorf Antwerpen Frankreich Versailles Frankreich Italien Düffeldorf Neuburg Donau_Hof Frankreich
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Da steht das Bild nun aufgericht't auf schöngeviertem Marktes plan, und Kurfürst Johann Wilhelm spricht aus allen Zügen freundlich an.
Umgeben von der Höflingsfchar steht vor dem Bild der Fürst und staunt und reicht die Hand dem Künstler dar, preist ihn und dankt ihm wohlgelauiit.
Doch das verdrießt die Schranzen all; dem neuen Günstling, schlicht und keck, bereiten emsig sie den Fall und treffen auf den zarten Fleck.
Sie tadeln dies, belächeln das, am Pferd besonders, hier und dort, und weiß man eben auch nicht was, der Kurfürst merkt doch Itiien’ und Wort.
Und spricht 311 Meister Gabriel:
„Man tadelt dies und das am Merk; ich sag dir's frei und ohne Behl."
Grupello sagt. „Mir's gerne merk'."
Und um das Reiterbild alsbald zieht weit er eine piattfetituand; draus wirbelt Rauch, der Hammer schallt, geführt von mancher nerv'gen Hand.
Und als ein Mond vorüber war, der Hammer ruht, die pianpe fällt. —
Der Fürst kommt mit der Schranzen Schar: die find't nun alles wohl bestellt.
Der Künstler draus zurrt Fürsten spricht:
„3ch schlug dem Pserd nicht Bug noch Huf — ein Gußbild leid't solch Schlagen nicht — ich schlug nur auf der Tadler Ruf."
Dsls goldene Herz. Als das Erz, aus dem das Denkmal des Kurfürsten Johann Wilhelm gegossen werden sollte, in Fluß war, erkannte Meister Grupello zu seinem größten Leidwesen, daß es zu wenig sei, um die Form zu füllen. Als er dies den gespannt umherstehenden Bürgern mitteilte, eilten diese heim, trugen Silber und sogar Gold hinzu und warsen es in die schmelzende Masse, um dem geliebten Fürsten zu einem würdigen Denkmale zu verhelfen. Der Anstifter zu diesem Dorgehen der Bürger soll gerufen haben: »Das gute Herz des Fürsten verlangt im Erzbilde entsprechend ein Herz von klarern
Golde, und so soll das Bild ein Herz von Gold tragen. Und wenn an Markttagen
Bürger und Bauern das Standbild umdrängen und er von feinem Pferde herab
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Extrahierte Personennamen: Johann_Wilhelm Johann Wilhelm Gabriel Grupello Johann Wilhelm Meister_Grupello
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Zuschneidewerke niedergelassen, und nicht zuletzt sind Papierfabrikation, Buchdruck, Lithographie und Kunstgemerbe, chemische Industrie und Brauereien mit zahlreichen Kleinbetrieben wie mustergültigen Großunternehmungen zu nennen. Viele wirtschaftliche Vereinigungen haben in Düsseldorf ihren Sitz, darunter der Verein Deutscher Eisen-hütteuleute und der Deutsche Stahlwerksverband, der in dem vom Stadtbaurat Radtke erbauten monumentalen Stahlhof fein Heim anfgefchlagen hat.
So ist also die einstige Hauptstadt des Bergischen Landes durch die Fürsorge des Staates, vor allem aber auch durch den Wagemut, die zähe Ausdauer und den Gemeingeist ihrer Bürger immer mehr auch eine gewerbetreibende Stadt ersten Ranges und der Mittelpunkt eines großen Jndustriebezirkes geworden.
Die glänzende Gewerbe- und Kunstausstellung im Jahre 1902 und auch die spätern, ebenso glücklich verlaufenen Ausstellungen haben zu weitem Emporblühen der Stadt beigetragen und ihr außerdem den Namen einer einzig dastehenden Ansstelln ngs sta d t eingebracht. Daher ist es nicht mehr als billig und recht, daß ihre geistvollen Urheber, vor allem „Heinrich Stieg und Fritz Röber" von allen Mitbürgern hochgeschätzt und geehrt werden.
Die Hohenzollern und Düsseldorf. Jederzeit haben die hohenzollernschen Herrscher der Stadt Düsseldorf unmittelbare Beweise ihrer landesväterlichen Huld gegeben. Kurze Zeit nach der Besitznahme der Rheinlande durch Preußen sandte König Friedrich Wilhelm in. den Prinzen Friedrich von Preußen, den Sohn seines jüngeren Bruders Friedrich Ludwig Karl und der Prinzessin Friederike von Mecklenburg, einer Schwester seiner unvergeßlichen Gemahlin Luise, als Befehlshaber der 14. Division nach Düsseldorf. Durch fein ritterliches und leutseliges Wesen wußte der Prinz die Bürger so für sich zu gewinnen, daß sie ihn wie einen Vater verehrten und liebten. Er wohnte bis zum Herbste des Jahres 1848 im Schlosse Jägerhof, das feit 1909 mit dem fiskalischen Teile des Hofgartens Eigentum der Stadt ist. Auch nach seinem Weggange nahm er bis zu feinem Tode lebhaften Anteil an dem Wohl und Wehe Düsseldorfs. Seine Gemahlin Luise verbrachte ihre letzten Lebensjahre auf Schloß Eller. Von feinen beiden Söhnen Alexander und Georg hat besonders der in Düsseldorf geborene Prinz Georg der Vaterstadt bei jeder Gelegenheit fürstliche Gunst erwiesen. Dem Historischen Museum sandte er eine reiche Sammlung geschichtlicher Bildnisse und Kupferstiche, ebenso machte er in seinem Testamente der städtischen Galerie und der Kunstakademie größere Zuwendungen.
Nach dem Abschiede des Prinzen Friedrich war der Jägerhof vier Jahre verwaist. Dann erhielt er in dem Fürsten Karl Anton
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Extrahierte Personennamen: Radtke Fritz_Röber" Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_von_Preußen Friedrich Friedrich_Ludwig_Karl Friedrich Ludwig Karl Friederike_von_Mecklenburg Luise Luise Schloß_Eller Alexander Alexander Georg Georg Friedrich Friedrich Karl
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ihnen bei ihren Besuchen bereitet hat, das Kaiser-Wilhelm-Denkmal, die Bronzegruppe „Vater Rhein", das große Wandgemälde im Rctthslussciale von A. Neuhaus, das eine Szene aus dem unvergleichlich schönen und ergreifenden Festspiel des Malkastens vor Kaiser Wilhelm I. im Jahre 1877 darstellt, der Kaiser-Wilhelm-Park und auch viele Straßen, die nach Mitglieder» der königlichen und fürstlichen Linie des Hauses Hohenzollern benannt wurden.
Streue um Treue! So soll es immer bleiben!
Unter dem starken Zepter der Hohenzollern aber wachse, blühe und gedeihe bis in die fernsten Zeiten unsere liebe Vaterstadt
Düsseldorf!
Gruppe am Ittoitfcbenfmal.
„Mas Du ererbt von Deinen Vätern hast, erwirb es, um es zu besitzen."
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Vorwort.
Wohl dem, der seiner Väter gern gedenkt,
Der froh von ihren Taten, ihrer Größe
Den Hörer unterhält und still sich freuend
Ans Ende dieser schönen Reihe sich geschlossen sieht.
Goethe, Iphigenie auf Tanris.
§icht selten hört man von Mitbürgern, die in Düsseldorf das Licht der Welt erblickt haben und hier ihre Lebenstage zubringen, mit einem gewissen Stolze sagen: „Ich bin ein geborener Düsseldorfer" — ein Beweis, daß ihnen ihre schöne Heimatstadt ans Herz gewachsen ist. Viele hat auch der Kampf ums Dasein hinausgeschleudert aus der lieben Vaterstadt in die Ferne, und ihr Beruf hält sie dort fest. Aber ebenso fest ist in ihrer Brust die Liebe zur alten Heimat. Wie häufig mögen sie nicht Heimweh haben und sich als Kind zurückträumen uach dem herrlichen Hofgarten und anderen reizenden Plätzchen Düsseldorfs: wie oft werden sie nicht ihren neuen Mitbürgern erzählen von all' den Schönheiten und Vorzügen ihrer Vaterstadt! Das mächtige Ausblühen der Stadt hat ferner eine überaus große Zahl strebsamer Menschen angezogen; auch diese haben ihre zweite Heimat allgemach liebgewonnen und freuen sich, daß sie ihren Kindern zur ersten Heimstätte geworden ist. Taufende junger Erdenbürger endlich wachsen hier auf; hier empfangen sie die ersten tiefen Eindrücke, die nie ans ihrer Erinnerung schwinden. In ihren empfänglichen Herzen entwickelt sich ganz von selbst die Zuneigung zur engern Heimat. Sollen sie aber ihrer „Väter gern gedenken", so müssen sie zeitig die Ereignisse, die sich in der Stadt von altersher zugetragen haben, kennen lernen. Aus diesem Grunde zunächst für die Jugend, die Zukunft Düsseldorfs, geschrieben, betrachtet diese kleine Schrift es nicht minder als ihre vornehmste Aufgabe, alle Düsseldorfer ohne Unterschied
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uon Hohe nzollern-Sigma rin gen und feiner Familie * anbete Bewohner. Dieser ebte Fürst, der im Jahre 1850 fein Land an Preußen abgetreten hatte, war hier nacheinanber Dioisionskommanbeur, fommanbierenber General und Militärgouverneur der Rheinlanbe. Eine ungemein große Liebenswürbigkeit zierte ihn wie seine menschenfreundliche Gemahlin Jose ph ine. Der erklärte Liebling aller Düsselborser jeboch würde ihre älteste Tochter, die Prinzessin Stephanie, wegen ihrer Herzensgute itnb überaus großen Wohl-tätigkeit. Das zeigte sich so recht, als sie ihr geliebtes Düsseldorf verließ, um Königin von Portugal zu werben. Eine Marmorbüste in der Nähe des Kriegerbenkmals hält in den Herzen der Düsseldorfer das Anbeuten an die früh dahingeschiedene, edle Prinzessin wach. Des Fürsten Karl Anton ältester Sohn Leopold, dem im Jahre 1870 die spanische Königskrone angeboten wurde, bewahrte auch der Stadt eine warme Zuneigung. Seine Söhne Wilhelm, Ferdinand und Karl haben das hiesige königliche Hohenzollern-Gymnasium besucht. Wie Prinz Friedrich, die Fürsten Karl Anton und Leopold ist auch der jetzige Fürst Wilhelm Schutzherr des Sebastianus-Schützenvereins, der heute noch den 2. Mai, an welchem Tage im Jahre 1858 Prinzessin Stephanie aus Berlin von ihrer Nermähl-lung als Königin von Portugal hierher zurückkehrte, unter dem Namen „Hohenzollern-Gedenktag" feierlich begeht.
1 Stammtafel des fürstlichen Hauses von Hohcnzollern-Sigmaringen.
Fürst Karl Anton von Hohenzollern (1811 —1885).
Fürst Leopold Stephanie Karl Anton Friedrich Maria
(1835—1905) (1837 — 1859) (1839—) (1841 — 1866) (1843—1904) (1845—) 1870 spanischer Königin von König von gefallen bei General der Gräfin von Thronkanditat. Portugal. Rumänien. Königgrätz. Kavallerie. Flandern,
Mutter Al-berts, des Königs der Belgier.
Fürst Ferdinand Karl Anton (1868—) Kgl.
Wilhelm (1865—) preußischer Oberst ä Ia suite
(1864—) Prinz von des I. Garde-Drogonerregi-
geb. auf Rumänien, ments (Königin Viktoria von
Schloß Großbritannien und Irland).
Benrath).
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Extrahierte Personennamen: Jose Stephanie Karl_Anton Karl Leopold Leopold Wilhelm Ferdinand Karl Karl Friedrich Friedrich Karl_Anton Karl Leopold Leopold Wilhelm Stephanie Karl_Anton_von_Hohenzollern Karl Leopold Stephanie Karl Anton Friedrich Maria
( Leopold Karl Friedrich Maria Ferdinand Karl_Anton_( Ferdinand Karl Wilhelm Viktoria_von
Schloß Großbritannien
Extrahierte Ortsnamen: Rheinlanbe Portugal Berlin Portugal Portugal Irland Benrath