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Deutschland.
festigte Wilhelmshaven, und an der Stelle der Elbe, bis zu der die Flut
aufwärts steigt, Hamburg, die erste Seehandelsstadt des europäischen Festlandes.
Die Bewohner der Nordseeküste und der vor ihr liegenden Inseln sind der
seetüchtige Volksstamm der Friesen, untermischt mit Niedersachsen. Sie leben
von Fischfang und Schiffahrt und halten an alter Sitte noch immer fest.
b) Das Gccst- und Moorland zwischen Elbe und Ems. Der Teil der
deutschen Nordsee-Ebene, der landeinwärts von den fruchtbaren Küstenmarschen
liegt, wird durch die untere Weser und durch den größten rechten Nebenfluß
derselben, die Aller, in zwei Gebiete geschieden, die in Bodenbeschaffenheit und
Pflanzenwuchs voneinander abweichen. Ö. von dieser Grenzlinie breitet sich Haupt-
sächlich sandiges, hügeliges Geestland aus, w. von derselben liegt das Gebiet der
großen Moore.
Das Geestland trägt auf weite Strecken hin nur Heidekraut. Die aus-
gedehnteste Geestlandschaft ist die Lüneburger Heide, die „Sahara Norddeutsch-
lands", ein einförmiger Sandrücken zwischen Elbe, Weser und Aller. Am N.-Rande
der Heide liegt die Salinenstadt Lüneburg, au einem linken Nebenflüsse der
Aller Braun schweig, mit großen Spargel- und Zuckerrübenpflanzungen. Die
größte Stadt dieses Gebietes ist das schön gebaute Hannover, mit reicher Fabrik-
thätigkeit, die durch d-en Steinkohlenreich tum des nahen Deister gefördert wird.
W. von der Weser liegt iin Geestlande Oldenburg, Knotenpunkt der Straßen
zwischen Ems und Weser, zwischen der Marsch und der Geest.
Unter den Mooren w. der Weser nehmen die Emsmoore den größten
Flächenraum ein. Das bedeutendste ist das Bon^üjrtanger Moor, auf der
Grenze zwischen Hannover und Holland. Aus den unwirtlichen Moorländereieu
gewinnt der Bewohner Torf, der zum Brennen und als Baumaterial dient, und
macht sie im ganzen w.- elbischen Tieflande durch Moorbrennen, wodurch der
Moor- oder Höhenrauch entsteht, und Fehnwirtschaft*) für den Anbau von Ge-
treibe, Buchweizen und Kartoffeln geeignet.
c) Die Tieflandsbnchtcn vvn Münster und Bonn. An der oberen Ems
und bei Bonn dringt die Nordsee-Ebene meerbusenartig tu das deutsche Mittel-
gebirge ein. Es entstehen dadurch die Tieflandsbuchten von Münster und
Bonn, „die römischen Eingangspforten nach Rheinfranken und Westfalen".
Das Münsterland ist im N.w. eine öde Sand- und Sumpfebene. Das
Innere desselben zeichnet.sich dagegen durch große Fruchtbarkeit aus. Die großen
Bauernhöfe liegen einzeln und werden von den dazn gehörigen Äckern umgeben.
Das weißgetünchte Bauernhaus ist meist einstöckig, groß und geräumig. Au der
Giebelseite befindet sich ein großes Thor. Dieses bildet den Eingang zur Diele.
Rechts und links von derselben sind die Ställe, und im Hintergrunde befinden
sich die Wohnräume. Über der Diele, den Viehständen und sonstigen Räumen
werden die Getreide- und Heuvorräte aufgespeichert. Der Herd ist so angelegt,
daß von ihm aus die Hausfrau die gesamte Wirtschaft übersehen kann. — Aus
dem trefflichen Roggen des Münsterlandes bereitet man den Pumpernickel, und
die Eichenwälder liefern in den Eicheln eine vorzügliche Schweinemast. Unter
den Städten, deren Zahl und Größe nur gering ist, ist das altertümliche Münster
die bedeuteudste.
Die Bonner Tieflandsbncht wird vom Rhein durchströmt. Sie besteht ans
jüngeren, lockeren, überwiegend lehmhaltigen Erdschichten, die infolge der Nähe
des Meeres reiche Niederschlagsmengen erhalten und daher sehr viel Getreide
erzeugen; deshalb dichte Bevölkerung, vornehmlich um Bouu und Köln. Noch
*) Fehn oder Fenne (friesisch) = Moorland, Snmpfland.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Extrahierte Personennamen: Fehn
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Wilhelmshaven Hamburg Niedersachsen Norddeutsch- Lüneburg Hannover Oldenburg Bon^üjrtanger_Moor Hannover Holland Bonn Bonn Bonn Rheinfranken Rhein
A. Lehrgang der Heimatskunde.
3. Schuljahr (Kl. Vii).
I. Der Heimatsort.
1. Die Himmelsgegenden. Jeden Tag geht die Sonne im Morgen
oder Osten auf. Im Laufe des Vormittags steigt sie immer höher am
Himmel empor und erreicht mittags 12 Uhr ihren Höhepunkt. Stellen wir
uns mittags der Sonne genau gegenüber, so haben wir vor uns Mittag
oder Süden. Unser Schatten fällt dann nach Mitternacht oder
Norden. Im Laufe des Nachmittags siukt die Souue immer tiefer am
Himmelsgewölbe hinab, bis sie abends im Abend oder Westen untergeht.
Der Tag ist vergangen; die Nacht bricht herein. Tag und Nacht machen
zusammen 24 Stunden aus.
Osten, Westen, Süden und Norden heißen die 4 Himmels-
oder Weltgegenden. Wenn ich mich mit dem Gesichte nach N. stelle,
habe ich rechts 0 , links W., vor mir N.,
hinter mir S. Zwischen den Haupt-
himmelsgegenden in der Mittelrichtuug
liegen die 4 Nebenhimmelsgegenden:
Nordost (No.), Südost (So.), Nord-
west (Nw.), Südwest (Sw.). Be-
zeichne die Lage der Wände, Thüren,
Fenster, Tische, Nachbarhäuser u. s. w.
uach den Himmelsgegenden!
Übertragung der Himmelsrichtungen
auf die Schultafel. Zeichuuug mehrerer
Orientierungskreuze. Auf der Tafel
oder den, Papier ist die Richtuug
uach obeu stets N., die nach unten
8., die nach rechts 0. und dienach
links W.
2. Das Schnlhaus. Unser Schnlhans hat mehrere geräumige Schnl-
zimmer. In welchem Teile des Schulhauses liegt uuser Klassenzimmer?
Nenne andere Schulräume! — Das Haus, in dem die Eltern wohnen, ist
ein Wohnhaus. Die Räume in demselben nennt man Wohnräume.
Neune solche Räume! Wie unterscheidet sich ihre Ausstattung von der eines
Schulzimmers ?
Die vier Wände des Schulzimmers stehen senkrecht. Der Ofen, die
Thür, die Fenster, der Schrank haben ebenfalls eine senkrechte Stellung.
Fußboden und Decke unserer Schnlstube liegen so, wie der Wagebalken einer
ruhenden, leeren Wage. Man nennt diese Richtung wagerecht. Die
Tromnau, Schulgeographte I. 1
Jsfv. No.
Su. So.
S.
Orientierungskrenz.
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone], T43: [Haus Frau Kind Mann Arbeit Wohnung Familie Zeit Zimmer Kleidung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke]]
Tischplatten der Schulbänke,
die Dachseiten eines Hauses
haben weder eine senkrechte
noch eine wagerechte «Stellung.
Sie stehen schräge. Unsere
Schultafel weicht in ihrer
schrägen Stellung nicht viel
von der senkrechten Richtung
ab. Sie steht steil. Die
Platten unserer Schulbänke
nähern sich in ihrer Lage
der wagerechten Richtung.
Sie siud allmählich-
schräge.
Ausmessen des Schnl-
zimmers. Planzeichnung
ans der Wandtafel.
Betrachte den Schul-
bau nach seinem Gesamt-
eindruck von der Hof- und
Straßenseite aus! Beschreibe
seine Bauart im allgemeinen!
Zähle die Stockwerke, die
Haupt- und Nebeneingänge,
die Treppen n. s. w. Zähle
Baustoffe auf, die zum Schul-
bau verwendet worden sind!
Was ist aus der Geschichte des
Schulhauses merkenswert?
3. Die tägliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Wir
haben an einzelnen schönen Frühliugstagen die Sonne ge -
meinsam oder daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht
und Wärme. Zu den einzelnen Tageszeiten geschieht dies aber in ver-
schiedenem Maße.
Vor Sonnenaufgang wird der Himmel im 0. bereits hell. _ Der Schein des
Mondes verblaßt, und die Sterne verschwinden allmählich. Es ist Morgen-
dämmerung. Am Morgenhimmel zeigt sich wohl auch die Morgenröte. Die
Luft ist srisch und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird ergänz hell. Es ist Morgen.
Die Sonne erscheint uns groß und rotglühend. Ihre Strahlen fallen sehr schräge,
anfangs fast wagerecht auf die Erde. Sie spenden nur^wenig Wärme. Die
Tautröpfchen blinken und glitzern im Morgensonnenschein; Feld und Flur liegt im
goldigen Frühlicht; das Lied der Vögel erschallt.
Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor. _ oie
sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge und bringen
größere Wärme hervor als am Morgen. Uni 12 Uhr mittags erreicht die Sonne
ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben sich der senkrechten Richtung
sehr genähert und bringen die größte Tageswärme hervor.^ Ganz senkrecht fallen sie
aber in unserer Gegend nie zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der
senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und
Nachmittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung hinab.
Je tiefer sie sinkt, desto mehr nimmt auch die Wärme ab. Endlich neigt sie sicherem
Untergange entgegen. Sie erscheint wieder groß und^ glänzt rötlich-golden, ^ünrtc
und Bergesspitzen liegen im Abendsonnenscheine. Es wird kühl, da die letzten
TM Hauptwörter (50): [T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T77: [Baum Nacht Himmel Wald Tag Gott Kind Vogel Sonne Blume], T16: [Ende Körper Strom Bild Hebel Hand Auge Wasser Gegenstand Seite], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T24: [Luft Wasser Wärme Körper Erde Wind Regen Höhe Temperatur Schnee], T81: [Herz Himmel Gott Welt Lied Leben Auge Erde Land Nacht]]
58 Landeskunde.
Mittelalpen reichen etwa bis zur Höhe von 2500 m. Je höher man steigt, desto
rauher und kälter wird im allgemeinen das Klima. In den Niedern Gebieten, an
der Grenze der Voralpen, trifft man noch Baumwuchs, namentlich Bergföhren,
sowie auch vereinzelte Ansiedelungen an. Weiter aufwärts finden sich nur Zwergfichten
und Knieholz; aber es dehnen sich hier die blumen- und grasreichen Alpentriften
aus. Auf diesen weidereichen Almen weiden zur Sommerszeit zahlreiche Viehherden.
Angelehnt an die schützende Felsenwand erhebt sich auf steinernem Unterbau die
hölzerne Sennhütte. Das breite Dach derselben ist mit großen Steinen beschwert,
damit der Sturm dasselbe nicht forttragen kann. — Auf schwer zugänglichen Höhen
und Berggehängen folgt der Jäger der Spur der scheuen Gemse; hoch auf unzugänglichen
Felsen horstet der Adler.
Die Hochalpen sind das Gebiet des „ewigen Schnees." Selbst die Strahlen
der Sommersonne haben hier nicht genügende Wärme, um die Schnee- und Eismassen
aufzuzehren. Durch längeres Liegen, Abschmelzen und Wiedergefrieren an der Ober-
fläche wird die Schneemasse körnig und heißt dann Firn. Aus dem Firnschnee
entstehen die Gletscher, gleichsam große Eisströme, die manchmal bis in das Gebiet
der Voralpen hinabreichen. Int Morgen- und Abendsonnenscheine liegen die Schnee-
und Eismassen der Hochalpen wie mit Purpur überstrahlt. Man nennt diese
Erscheinung das Alpenglühen. Zuweilen bewegen sich große Schneemassen schnell
thalabwärts und richten in den Ansiedelungsgebieten großen Schaden an. Diese
Schneestürze nennt man Lawinen.
Die untere Grenze des ewigen Schnees heißt Schneegrenze oder
Schneelinie. — Das Alp engebiet hat unter allen Gegenden des Vater-
land es die meisten Niederschläge.
Wie das ganze Alpengebirge überhaupt, so sind auch die deutscheu Alpen
sehr wegsam und weisen eine große Anzahl von Längs- und Querthäleru
auf. Erstere folgen in der Regel der Hauptrichtuug des Gebirgszuges vou
W. nach 0..; letztere durchbrechen diese Züge und offnen sich nach N. Das
bedeutendste Thal ist das des Inn.
2. Gewässer. Die bedeutendsten Flüsse des deutschen Alpengebietes
sind Jller, Lech, Isar und Inn, welche sämtlich nördlich zur Douau
eilen. Wie dies bei allen Alpenflüssen vorkommt, hat ihr Lauf ein starkes
Gefälle, neigt zur Bildung von Wasserfällen und Stromengen und zeigt zeit-
weise bedeutende Wasseransammlungen. Unter den zahlreichen Seen, welche
am Fuße der deutschen Alpen sich vorfinden, sind besonders der Bodensee
und der Köuigssee zu nennen.
Der Bodensee lagert sich vom Westfuß der deutschen Alpen nach Nw. und
wird vom Rhein durchflössen. Seiner Lage und Größe wegen wird er auch
„schwäbisches Meer" genannt. Für Ansiedelung, Handel und Verkehr ist derselbe seit
altersher sehr wichtig. Zahlreiche Schiffe durchkreuzen feine Fluten, und an seinen
lieblichen Ufern liegen viele, darunter recht alte Städte. Die bedeutendste derselben
ist die alte Bischofsstadt Konstanz. Sie gehört zu Baden.
3. Die Bewohner sind deutscher Abstammung und fast durchweg
katholischer Konfession. Die gesuude Bergluft und die vorwiegende Be-
schäftigung im Freien fördern Gesundheit, Rüstigkeit und Frohsinn. Die
Nahruugsquellen richten sich nach der Natur des Landes. In dein
weidereichen westlichen Alpengebiete herrscht Viehzucht und Feldban vor;
in den waldreichen bayrischen Alpen nähren sich die Älpler von Waldwirt-
schaft und Holzschnitzerei, und in den salzreichen östlichen Gebieten gesellt
sich zum Sennen und Bildschnitzer noch der Bergmann. Die Bevölkerungs-
dichtigkeit ist gering. — Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern und
Einzelgehöften das „Alpenhaus" anf. Es ist ans Stein und Holz erbaut
und weist unter dem weit vorragenden Dache Galerieumgänge ans. Das
wenig schräge Dach ist mit Steinen beschwert, um es gegen die Sturmgewalt
zu sichern.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T7: [Erde Luft Sonne Wasser Himmel Berg Tag Licht Wolke Nacht], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T21: [Schnee Winter Wasser Sommer Berg Regen Luft Boden Land Erde], T93: [Alpen See Schweiz Rhein Berg Bodensee Fuß Italien Schweizer Paß], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T90: [Alpen See Schweiz Inn Rhein Bodensee Gotthard Paß Rhone Italien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
5l. £ebrgang der Heimatkunde.
3. Schuljahr (Kl. Vii).
I. Der Heimatort.
1. Die Himmelsgegenden. Jeden Tag geht die Sonne im Morgen
oder Osten auf. Im Laufe des Vormittags steigt sie immer höher am
Himmel empor und erreicht mittags 12 Uhr ihren Höhepunkt. Stellen wir
uns mittags der Sonne genau gegenüber, so haben wir vor uns Mittag
oder Süden. Unser Schatten fällt dann nach Mitternacht oder
Norden. Im Laufe des Nachmittags sinkt die Sonne immer tiefer am
Himmelsgewölbe hinab, bis sie abends im Abend oder Westen untergeht.
Der Tag ist vergangen; die Nacht bricht herein. Tag und Nacht machen
zusammen 24 Stunden aus.
Osten, Westen, Süden und Norden heißen die vier Himmels-
oder Weltgegenden. Ich stelle mich mit dem Gesichte nach N., was
habe ich rechts? links? vor mir? hinter
mir? Nenne nach der Zeichnung die
Nebenhimmelsgegenden! Zeige sie
von deinem Standpunkte in der Klasse!
Bezeichne die Lage und Richtung der
Wände und der Straße nach den Himmels-
gegenden!
Übertragung der Himmelsrichtungen
auf die Schultafel. Zeichnung mehrerer
Windrosen. Auf der Tafel oder
dem Papier ist die Richtung nach
oben stets N., die nach unten 8.,
die nach rechts 0. und die nach
links W.
2. Das Schulhaus. Unser Schulhaus hat geräumige Schulzimmer.
Auf welcher Seite des Schulhauses liegt unser Klassenzimmer? Nenne
andere Schulräume! — Wie unterscheidet sich ein Wohnzimmer von dem
Schulzimmer?
Die vier Wäude des Schulzimmers stehen senkrecht. Welche Dinge
haben ebenfalls eine senkrechte Stellung? Fußboden und Decke unserer
Schulstube liegen so, wie die Wagebalken einer Wage, die im Gleichgewicht
ist, oder wie der Spiegel ruhigen Wassers. Man nennt diese Richtung
wagerecht. Die Tischplatten der Schulbänke, die Dachseiten eines Hauses
stehen schräg. Unsere Schultafel weicht in ihrer schrägen Stellung nicht
viel von der senkrechten Richtung ab, sie steht steil.
Nw. No.
sw. So.
S.
Windrose.
Tromnau, Schulerdkunde I.
1
TM Hauptwörter (50): [T21: [Erde Sonne Tag Jahr Mond Zeit Stunde Punkt Abschnitt Periode]]
TM Hauptwörter (100): [T81: [Sonne Erde Tag Mond Himmel Nacht Stern Zeit Licht Stunde], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T27: [Erde Linie Punkt Breite Länge Kreis Ort Meile Winkel Meridian], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung]]
TM Hauptwörter (200): [T164: [Sonne Erde Mond Tag Stern Planet Zeit Himmel Jahr Bewegung], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T131: [Licht Erde Sonne Körper Auge Himmel Bild Gegenstand Luft Wolke], T0: [Kirche Haus Gebäude Stadt Straße Säule Platz Fenster Seite Palast]]
Die Umgebung des Heimatortes-
7
b
a. Bergesfuß, b. Gipfelformen, c. Abhang, d. Talfeiten, e. Talrand, f. Talsohle.
ober Böschung. Es gibt steile und saufte Böschungen. Berge finden sich
entweder einzeln, oder bilden Gruppen, oder sie vereinigen sich zu Reihen
und Höhenzügen. Suche Beispiele dafür aus der Umgebung deines
Heimatortes!
Die Einsenkungen zwischen den Bergen und die ausgedehnten Furchen
in der Ebene heißen Täler. Die Böschungen, die ein Tal einschließen,
nennt man Talseiten oder auch wohl Talwände. Ist der Boden des
Tales, die Talsohle, sehr breit, so nennt man sie Talebene; ist das Tal
eng und von steilen Böschungen begrenzt, nennt man es eine Schlucht. Ein
ringsum von Bergen eingeschlossenes, rundes Tal ist ein Talkessel. —
Nenne Täler in der Umgebung deines Heimatortes! Forme in dem Sand-
kästen einen Bergkegel, Tafelberg, Höhenrücken, ein Hügelland, steile und
sanfte Abhänge! Wie stellt man diese Geländesormen auf der Karte
dar? Versucht die Zeichnung!
d) Bodenarten. Der lockere Boden bedeckt das harte Felsgerüst der
Erde oft in mächtigen Lagen, oft in ganz dünnen Schichten.
1. Der Sandboden. Welche Farbe? Woraus besteht er? Er
trocknet schnell (Versuch im Schulzimmer!) und vermag die Pflanzen nur
dürftig zu ernähren. Höhen aus Sand sind dürr; daher tritt hier meist die
genügsame Kiefer auf. Grober Sand heißt Kies. Wo treten Sandfelder
in der Nachbarschaft auf?
2. Lehmboden ist gelbbraun und besteht aus Sand und Ton. Daher
ist Lehm zäher und von wasserhaltender Kraft, so daß er nicht so schnell
austrocknet. Der feine Staub im Lehm vermag die Pflanzen besser zu er-
nähren. Darum ist er ein guter Ackerboden; wohlhabende, gut bevölkerte
Dörfer finden sich in Lehmgegenden. Wald fehlt oft ganz, die Gegend ist
vielfach einförmig. Wo tritt Lehmboden auf?
Tonlager liefern den Ton. Wozu wird er benutzt? Farbe, Eigen-
schaften! Der Ton wird in Ziegeleien gebrannt.
3. Moorboden. Pflanzen im Wasser verwandeln sich langsam in
eine schmierige, schwarzbraune Masse, in Moder oder Humus. Beobachte
Blätter, die lange im Wasser des Grabens gelegen! Reiner Moder heißt
Tors, an dem man noch Pflanzenteile erkennen kann. Wo kommt Tors
vor? Wozu wird er benutzt? Wie wird er gewonnen? Moder und Sand
geben Moorboden. Er trägt nur Wiesen, weil er gewöhnlich im Winter
überschwemmt wird. Wo treten Wiesen auf? Welche Bodenarten treten
noch auf? Beschreibe sie nach Farbe, Zusammensetzung, Nutzen und Vor-
kommen!
Welche Erd- oder Fels arten werden gewonnen? Wozu werden
sie benutzt.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T19: [Wasser Luft Eisen Körper Silber Gold Kupfer Metall Stein Erde], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T42: [Körper Wasser Luft Blut Mensch Pflanze Haut Tier Speise Stoff]]
TM Hauptwörter (200): [T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T6: [Berg Fuß Höhe Gipfel Gebirge Schnee Meer Fels Ebene See], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]
Schwarzwald. Odenwald. Oberrheinische Tiefebene.
19
schieden, im Norden geht er in das flachwellige, gut angebaute Neckarbergland
über, das eine bequeme Eingangspforte in das Neckarland bildet.
Im Gegensatz zu den meisten Gebirgen ist der Schwarzwald dicht bevölkert.
Die gewerbliche Tätigkeit der Bewohner gründet sich in erster Linie auf den Reich-
tum der Berglandschaften an holz. Er veranlaßt nicht nur lebhafte Flößerei, Ter-
pentin- und Pechschwelerei, den Betrieb zahlreicher Sägemühlen und mannigfache
Holzschnitzerei, sondern vor allem die weltberühmte Schwarzwälder Uhrenindustrie.
In 60 Groß- und 1000 Kleinbetrieben sind mehr als 10 000 Uhrmacher beschäf-
tigt. Nur in zwei Gegenden Deutschlands wird die Uhrenfabrikation noch in ähn-
licher Weise betrieben, nämlich im Königreich Sachsen und in Schlesien. Daneben
blüht im Schwarzwalde neuerdings die Herstellung von Drehorgeln und Musikspiel-
werken auf. Ein anderer Teil der Bevölkerung benutzt das einheimische Roggenstroh,
sowie Bast und Roßhaare, um daraus hüte zu flechten, die an Güte und Schönheit
hinter den italienischen Erzeugnissen gleicher Krt nicht zurückstehen.
Die Zchwarzwäldler wohnen vorwiegend in Einzelhöfen. 5luch die eigentlichen
Dörfer sind oft nur eine größere Zahl dichter beieinander liegender Einzelgehöfte. Das
Schwarzwaldhaus ist aus holz gebaut und mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Unter einem
Dache sind Wohn- und Wirtschaftsräume vereinigt. Um die Giebelseite und einen Teil
der Längsseite läuft eine zusammenhängende Reihe von Fenstern, durch die das Licht in
die dahinter befindliche Wohnstube fällt. Diese hat getäfelte Wände und einen großen
Kachelofen, um den eine Bank läuft. Zu ebener Erde befinden sich Schlafkammer und
Küche. Daneben liegen die Ställe. Oberhalb der Fenster geht eine Galerie um das Haus,
von der man meist zu den Schlafkammern des Gesindes gelangt, hinten stößt das Haus
an den Berg, von wo aus der Weg, oft über eine Brücke, zu den hochgelegenen Speicher-
räumen führt. Das Dach reicht stets weit über das Haus hinaus und schafft so vor dem
Hause einen breiten, trockenen Platz, auf dem sich fast immer ein Brunnen befindet. Dort
lagern auch gewöhnlich die Brennholzvorräte für den Winter.
Der Odenwald ist ein reich bewaldetes Bergland mit breiten, freundlichen
Tälern. Die Westseite fällt ziemlich steil zur Rheinebene (Bergstraße S. 20) ab, wo
feuriger Wein reift, die Edelkastanie, der Pfirsich- und der Mandelbaum blühen und
Früchte zeitigen, und weitschattende Nußbäume das Auge erfreuen. — Der östliche
Gebirgsteil geht allmählich in den Spessart über.
Die oberrheinische Tiesebene liegt in dem südlichen, wärmeren Teile Deutsch-
lands. Durch die Randgebirge ist sie gegen rauhe Winde geschützt, während die
warmen Südwinde über die Burgundische Pforte leicht eindringen können. Ihr
Klima ist deshalb außerordentlich milde. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in
verschiedenen Orten 9,9° C., während Berlin nur 8,6" und München sogar nur
7,4° hat. Der fast durchweg fruchtbare, tonreiche Schwemmlandboden wird daher
von Feldern und Gärten bedeckt. 5lm ergiebigsten ist die Landschaft am Rande der
Gebirge, wo feiner, kalkhaltiger Lehmstaub (Löß), der durch die Verwitterung der
Gesteine gebildet wurde, vom winde zusammengeweht ist: Rebengelände und Gbst-
Haine, Tabakfelder, Hopfengärten und üppige Getreidefelder (Mais, Weizen, Gerste),
Kulturen von Krapp, Zichorien und Zuckerrüben bedecken diese gesegneten Gebiete,
die als der „Garten Deutschlands" bezeichnet werden. Außerdem ist an vielen Orten
der Tiefebene eine lebhafte Fabriktätigkeit aufgeblüht.
2*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
32
Inünsterland. Sächsischer Volksstamm.
Da sich die Erz- und Kohlenlager vom Nordrande des Rheinischen Schiefer-
gebirges noch weit in die Ulünstersche Tieflandsbucht erstrecken, hat auch diese
in ihren südlichen Gebieten an dem großartigen industriellen Leben teil. Besonders
Hamm (45) besitzt bedeutende Eisengießereien. — töte eine andere Welt erscheint
dem Reisenden das fruchtbare nördliche Bauernland in seiner Stille und Welt-
abgeschiedenheit. — Der größte Ort des Münsterlandes ist Münster (92) am
Vortmund-Ems-Ranal. Es hat bedeutenden Handel mit landwirtschaftlichen Erzeug-
nissen und besitzt eine Universität. Im südöstlichsten Teile der Landschaft liegt die
Bischofsstadt Paderborn (30).
Der Volksstamm der Niedersachsen, der diese weiten Gebiete besiedelt hat, wohnt in
einzeln liegenden Gehöften, die inmitten der zugehörigen Feldmark errichtet und von Dbst-
bäumen und kleinen Eichenbeständen umgeben sind. Die Bauart des sächsischen Hauses
entspricht ziemlich genau der altgermanischen Siedlungsweise. Menschen und Vieh, Wohn-
und Schlafräume, Scheunen und Stallungen befinden sich unter einem Dache. Der Giebel
des einstöckigen Hauses zeigt gewöhnlich als einzigen Schmuck zwei Pferdeköpfe; denn das
Roß stand bei den Sachsen immer in hohem Ansehen. hohe, weit herabgezogene Stroh-
dächer bedecken das Gebäude. Wenn man zu dem großen Tore hineintritt, so steht man
auf der Tenne (viele) und'hat zu beiden Seiten die Ställe für Rinder und Pferde, über
sich dagegen die Lagerstätte für die Erträgnisse der Felder und Wiesen. Geht man dann
weiter, so erreicht man den Herdraum. Über dem Herde erhebt sich ein gewaltiger Rauch-
fang, der mit allerhand Fleischwaren gefüllt ist. Kn die Rüche schließen sich die Wohn-
stube und die Kammern an.
Sächsisches Haus.
TM Hauptwörter (50): [T5: [Haus Tag Kind Hand Herr Tisch Mann Fenster Wagen Pferd], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Elbsandsteingebirge. Dresden.
43
stein!), und es bildeten sich Auswaschungen, die sich immer mehr vergrößerten.
(Ächte auf die Steine unter Vachtraufen und Brunnenröhren!) Das eingedrungene
Wasser dehnte sich im Vinter durch Gefrieren aus und sprengte die Felsen ausein-
ander. Auch das Pflanzenleben half mit an der Zerstörungsarbeit: Baumwurzeln
zwängten sich in die Spalten und Klüfte, die überall die Felsen durchdringen und
sie in „quaderförmige" Stücke teilen? im Moose sammelte sich wie in einem Schwämme
die Feuchtigkeit, und die Säuren, die im Wasser infolge der Verwesung der pflanzen ent-
standen, lockerten den Zusammen-
hang des Gesteins. Die haupt-
zerstörungsarbeit aber leisteten
die Gewässer, die von Böhmen .
' ' r, . - (Querschnitt durch das Elbsandstemgetnrge.
her über das Gebirge emen Abfluß
nach Nordwesten suchten. Die weicheren Teile des Gesteins wurden beseitigt, die
härteren blieben stehen. So erblicken wir heute, nachdem die Zerstörung der Felsen
viele Jahrtausende hindurch sich fortgesetzt hat und immer noch weiter dauert, tief
eingeschnittene Schluchten, hohe, säulenartige Pfeiler (Bastei), die meist in mächtige
Quadern zerspalten sind, sowie Tafelberge (Königstein) mit steil abfallenden wänden.
Das tiefste Tal hat sich die (Elbe genagt. Auf dem Grunde der breiteren Täler hat
sich toniger Boden angesammelt, hier finden sich daher Laubwälder, wiesen und
Äcker. Die Hochflächen („Ebenheiten") find aber sandig, so daß nur Kiefernwälder
und magere Korn- und Kartoffelfelder das Land bedecken, wegen seiner landschaft-
lichen Schönheit wird das Gebirge „Sächsische Schweiz" genannt und alljährlich von
vielen Fremden aufgesucht. Da der „Cjuadersandstein" als Baustein sehr geschätzt
wird, hat man am Elbufer große Steinbrüche angelegt (warum gerade hier?). Der
Sitz des Sandsteinhandels ist Pirna (19).
Der Talkessel von Dresden. Die Ausläufer des Elbsandsteingebirges und des
Lausitzer Berglandes (s. u.) schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt
wird. Die sanften höhen, die das reizvolle Becken umrahmen, sind an den sonnigen
Abhängen von Weinbergen und Obstgärten bedeckt. Schmucke Landhäuser, freundliche
Dörfer und stattliche Schlösser ragen dazwischen auf. In der Initte aber, wo die Ge-
wässer des breiten Elbstroms, von mächtigen Brücken überspannt, majestätisch dahin-
fließen, dehnt sich die herrliche Königsstadt Dresden (547) mit ihren prächtigen Ge-
bäuden aus. Der außerordentliche Reichtum an Kunstwerken, die die Stadt in ihren
Inuseen birgt, hat ihr den Namen „Elbflorenz" eingetragen, und gleich der italienischen
Kunststadt wird sie alljährlich von vielen tausend Fremden aus aller Herren Länder
besucht. Da Dresden an der Stelle angelegt ist, wo man die Elbe am leichtesten über-
brücken konnte und von wo aus sich Straßen und Eisenbahnen am besten nach allen
Himmelsgegenden anlegen ließen, entwickelte es sich zu einer großen Handelsstadt.
Besonders lebhaft ist der Schiffsverkehr- ist doch die Elbe die wichtigste Verbindung?-
straße zwischen Deutschland und Böhmen. Täglich gehen etwa 50 Schiffe über die
Grenze. Sie sind mit Kohlen, holz. Getreide, Gbst und Sandstein beladen. Auch
der Personenverkehr ist sehr lebhaft. Begünstigt durch die nahen Kohlenlager (s. o.)
ist im verein mit dem Handel auch die Industrie mächtig aufgeblüht. Werke des
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Extrahierte Ortsnamen: Dresden Pirna Dresden Dresden Dresden Deutschland
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Die heidnische Vorzeit.
Das ursprünglich deutsche Land kommt unter slavische Herrschaft.
In der heidnischen Vorzeit wohnten um Spree und Havel in der Gegend der heutigen Mark Brandenburg inmitten anderer deutscher Völkerschaften nach des Römers Tacitus Bericht
die Semnonen
als ein weit verzweigtes und berühmtes Volk?)
Im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. Geb. in den Zeiten der sogenannten Völkerwanderung, als die Bewegung auch die nordöstlichen deutschen Stämme ergriff, wanderte ein großer Teil der Semnonen sowie ihrer nördlichen Nachbarn im heutigen Mecklenburg und an der pommerschen Küste aus, und über die (verschiedentlich im Schutz von Wasser, Sumpf und Wald) zurückgebliebenen Überreste derselben gewannen von Osten vordringende, den Polen verwandte, wendisch-slavische Stämme die Oberhand (Obotriten und Wilzen).
Der ganze Strich zwischen Elbe und Oder erhielt so eine stellenweis gemischte Bevölkerung, überall aber wendische Könige und Fürsten und verfiel so dem Slaventum.
Neue Einteilung des Landes nach den einzelnen Herrschaften. Slavische oder slavisierte Ortsnamen. Wendische Götzentempel in den größeren Niederlassungen, so des dreiköpfigen Triglav in Brandenburg,
J) Aus der heidnisch-deutschen Zeit stammen noch viele Gräberfelder (irrtümlich oft Wendenkirchhöfe genannt), die neben Aschenkrügen und anderen Thongefäßen oft Überreste von bronzenen sowie eisernen Waffen und Schmucksachen ausweisen, welche den damals üblichen Leichenbrand überdauert haben. Daneben Geräte von Horn, Knochen, Stein sowie Perlen (letztere auch von Bernstein).
Schwartz, Grundriß. 1
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