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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Europa (Oberstufe), Mathematische Erdkunde, Verkehrs- und Handelswege - S. 120

1896 - Breslau : Hirt
120 Deutschland. festigte Wilhelmshaven, und an der Stelle der Elbe, bis zu der die Flut aufwärts steigt, Hamburg, die erste Seehandelsstadt des europäischen Festlandes. Die Bewohner der Nordseeküste und der vor ihr liegenden Inseln sind der seetüchtige Volksstamm der Friesen, untermischt mit Niedersachsen. Sie leben von Fischfang und Schiffahrt und halten an alter Sitte noch immer fest. b) Das Gccst- und Moorland zwischen Elbe und Ems. Der Teil der deutschen Nordsee-Ebene, der landeinwärts von den fruchtbaren Küstenmarschen liegt, wird durch die untere Weser und durch den größten rechten Nebenfluß derselben, die Aller, in zwei Gebiete geschieden, die in Bodenbeschaffenheit und Pflanzenwuchs voneinander abweichen. Ö. von dieser Grenzlinie breitet sich Haupt- sächlich sandiges, hügeliges Geestland aus, w. von derselben liegt das Gebiet der großen Moore. Das Geestland trägt auf weite Strecken hin nur Heidekraut. Die aus- gedehnteste Geestlandschaft ist die Lüneburger Heide, die „Sahara Norddeutsch- lands", ein einförmiger Sandrücken zwischen Elbe, Weser und Aller. Am N.-Rande der Heide liegt die Salinenstadt Lüneburg, au einem linken Nebenflüsse der Aller Braun schweig, mit großen Spargel- und Zuckerrübenpflanzungen. Die größte Stadt dieses Gebietes ist das schön gebaute Hannover, mit reicher Fabrik- thätigkeit, die durch d-en Steinkohlenreich tum des nahen Deister gefördert wird. W. von der Weser liegt iin Geestlande Oldenburg, Knotenpunkt der Straßen zwischen Ems und Weser, zwischen der Marsch und der Geest. Unter den Mooren w. der Weser nehmen die Emsmoore den größten Flächenraum ein. Das bedeutendste ist das Bon^üjrtanger Moor, auf der Grenze zwischen Hannover und Holland. Aus den unwirtlichen Moorländereieu gewinnt der Bewohner Torf, der zum Brennen und als Baumaterial dient, und macht sie im ganzen w.- elbischen Tieflande durch Moorbrennen, wodurch der Moor- oder Höhenrauch entsteht, und Fehnwirtschaft*) für den Anbau von Ge- treibe, Buchweizen und Kartoffeln geeignet. c) Die Tieflandsbnchtcn vvn Münster und Bonn. An der oberen Ems und bei Bonn dringt die Nordsee-Ebene meerbusenartig tu das deutsche Mittel- gebirge ein. Es entstehen dadurch die Tieflandsbuchten von Münster und Bonn, „die römischen Eingangspforten nach Rheinfranken und Westfalen". Das Münsterland ist im N.w. eine öde Sand- und Sumpfebene. Das Innere desselben zeichnet.sich dagegen durch große Fruchtbarkeit aus. Die großen Bauernhöfe liegen einzeln und werden von den dazn gehörigen Äckern umgeben. Das weißgetünchte Bauernhaus ist meist einstöckig, groß und geräumig. Au der Giebelseite befindet sich ein großes Thor. Dieses bildet den Eingang zur Diele. Rechts und links von derselben sind die Ställe, und im Hintergrunde befinden sich die Wohnräume. Über der Diele, den Viehständen und sonstigen Räumen werden die Getreide- und Heuvorräte aufgespeichert. Der Herd ist so angelegt, daß von ihm aus die Hausfrau die gesamte Wirtschaft übersehen kann. — Aus dem trefflichen Roggen des Münsterlandes bereitet man den Pumpernickel, und die Eichenwälder liefern in den Eicheln eine vorzügliche Schweinemast. Unter den Städten, deren Zahl und Größe nur gering ist, ist das altertümliche Münster die bedeuteudste. Die Bonner Tieflandsbncht wird vom Rhein durchströmt. Sie besteht ans jüngeren, lockeren, überwiegend lehmhaltigen Erdschichten, die infolge der Nähe des Meeres reiche Niederschlagsmengen erhalten und daher sehr viel Getreide erzeugen; deshalb dichte Bevölkerung, vornehmlich um Bouu und Köln. Noch *) Fehn oder Fenne (friesisch) = Moorland, Snmpfland.

2. Teil 1 = Grundstufe B - S. 1

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
A. Lehrgang der Heimatskunde. 3. Schuljahr (Kl. Vii). I. Der Heimatsort. 1. Die Himmelsgegenden. Jeden Tag geht die Sonne im Morgen oder Osten auf. Im Laufe des Vormittags steigt sie immer höher am Himmel empor und erreicht mittags 12 Uhr ihren Höhepunkt. Stellen wir uns mittags der Sonne genau gegenüber, so haben wir vor uns Mittag oder Süden. Unser Schatten fällt dann nach Mitternacht oder Norden. Im Laufe des Nachmittags siukt die Souue immer tiefer am Himmelsgewölbe hinab, bis sie abends im Abend oder Westen untergeht. Der Tag ist vergangen; die Nacht bricht herein. Tag und Nacht machen zusammen 24 Stunden aus. Osten, Westen, Süden und Norden heißen die 4 Himmels- oder Weltgegenden. Wenn ich mich mit dem Gesichte nach N. stelle, habe ich rechts 0 , links W., vor mir N., hinter mir S. Zwischen den Haupt- himmelsgegenden in der Mittelrichtuug liegen die 4 Nebenhimmelsgegenden: Nordost (No.), Südost (So.), Nord- west (Nw.), Südwest (Sw.). Be- zeichne die Lage der Wände, Thüren, Fenster, Tische, Nachbarhäuser u. s. w. uach den Himmelsgegenden! Übertragung der Himmelsrichtungen auf die Schultafel. Zeichuuug mehrerer Orientierungskreuze. Auf der Tafel oder den, Papier ist die Richtuug uach obeu stets N., die nach unten 8., die nach rechts 0. und dienach links W. 2. Das Schnlhaus. Unser Schnlhans hat mehrere geräumige Schnl- zimmer. In welchem Teile des Schulhauses liegt uuser Klassenzimmer? Nenne andere Schulräume! — Das Haus, in dem die Eltern wohnen, ist ein Wohnhaus. Die Räume in demselben nennt man Wohnräume. Neune solche Räume! Wie unterscheidet sich ihre Ausstattung von der eines Schulzimmers ? Die vier Wände des Schulzimmers stehen senkrecht. Der Ofen, die Thür, die Fenster, der Schrank haben ebenfalls eine senkrechte Stellung. Fußboden und Decke unserer Schnlstube liegen so, wie der Wagebalken einer ruhenden, leeren Wage. Man nennt diese Richtung wagerecht. Die Tromnau, Schulgeographte I. 1 Jsfv. No. Su. So. S. Orientierungskrenz.

3. Teil 1 = Grundstufe B - S. 2

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
Tischplatten der Schulbänke, die Dachseiten eines Hauses haben weder eine senkrechte noch eine wagerechte «Stellung. Sie stehen schräge. Unsere Schultafel weicht in ihrer schrägen Stellung nicht viel von der senkrechten Richtung ab. Sie steht steil. Die Platten unserer Schulbänke nähern sich in ihrer Lage der wagerechten Richtung. Sie siud allmählich- schräge. Ausmessen des Schnl- zimmers. Planzeichnung ans der Wandtafel. Betrachte den Schul- bau nach seinem Gesamt- eindruck von der Hof- und Straßenseite aus! Beschreibe seine Bauart im allgemeinen! Zähle die Stockwerke, die Haupt- und Nebeneingänge, die Treppen n. s. w. Zähle Baustoffe auf, die zum Schul- bau verwendet worden sind! Was ist aus der Geschichte des Schulhauses merkenswert? 3. Die tägliche Erleuchtung und Erwärmung der Erde. Wir haben an einzelnen schönen Frühliugstagen die Sonne ge - meinsam oder daheim allein beobachtet. Sie spendet uns Licht und Wärme. Zu den einzelnen Tageszeiten geschieht dies aber in ver- schiedenem Maße. Vor Sonnenaufgang wird der Himmel im 0. bereits hell. _ Der Schein des Mondes verblaßt, und die Sterne verschwinden allmählich. Es ist Morgen- dämmerung. Am Morgenhimmel zeigt sich wohl auch die Morgenröte. Die Luft ist srisch und kühl. — Mit Sonnenaufgang wird ergänz hell. Es ist Morgen. Die Sonne erscheint uns groß und rotglühend. Ihre Strahlen fallen sehr schräge, anfangs fast wagerecht auf die Erde. Sie spenden nur^wenig Wärme. Die Tautröpfchen blinken und glitzern im Morgensonnenschein; Feld und Flur liegt im goldigen Frühlicht; das Lied der Vögel erschallt. Im Laufe des Vormittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe empor. _ oie sieht kleiner und goldglänzender aus. Ihre Strahlen blenden das Auge und bringen größere Wärme hervor als am Morgen. Uni 12 Uhr mittags erreicht die Sonne ihren Höhepunkt. Es ist Mittag. Ihre Strahlen haben sich der senkrechten Richtung sehr genähert und bringen die größte Tageswärme hervor.^ Ganz senkrecht fallen sie aber in unserer Gegend nie zur Erde. Je mehr sich die Sonnenstrahlen der senkrechten Richtung nähern, desto mehr Wärme erzeugen sie, und Nachmittags steigt die Sonne am Himmelsgewölbe in westlicher Richtung hinab. Je tiefer sie sinkt, desto mehr nimmt auch die Wärme ab. Endlich neigt sie sicherem Untergange entgegen. Sie erscheint wieder groß und^ glänzt rötlich-golden, ^ünrtc und Bergesspitzen liegen im Abendsonnenscheine. Es wird kühl, da die letzten

4. Teil 1 = Grundstufe B - S. 58

1895 - Halle a. d. S. : Schroedel
58 Landeskunde. Mittelalpen reichen etwa bis zur Höhe von 2500 m. Je höher man steigt, desto rauher und kälter wird im allgemeinen das Klima. In den Niedern Gebieten, an der Grenze der Voralpen, trifft man noch Baumwuchs, namentlich Bergföhren, sowie auch vereinzelte Ansiedelungen an. Weiter aufwärts finden sich nur Zwergfichten und Knieholz; aber es dehnen sich hier die blumen- und grasreichen Alpentriften aus. Auf diesen weidereichen Almen weiden zur Sommerszeit zahlreiche Viehherden. Angelehnt an die schützende Felsenwand erhebt sich auf steinernem Unterbau die hölzerne Sennhütte. Das breite Dach derselben ist mit großen Steinen beschwert, damit der Sturm dasselbe nicht forttragen kann. — Auf schwer zugänglichen Höhen und Berggehängen folgt der Jäger der Spur der scheuen Gemse; hoch auf unzugänglichen Felsen horstet der Adler. Die Hochalpen sind das Gebiet des „ewigen Schnees." Selbst die Strahlen der Sommersonne haben hier nicht genügende Wärme, um die Schnee- und Eismassen aufzuzehren. Durch längeres Liegen, Abschmelzen und Wiedergefrieren an der Ober- fläche wird die Schneemasse körnig und heißt dann Firn. Aus dem Firnschnee entstehen die Gletscher, gleichsam große Eisströme, die manchmal bis in das Gebiet der Voralpen hinabreichen. Int Morgen- und Abendsonnenscheine liegen die Schnee- und Eismassen der Hochalpen wie mit Purpur überstrahlt. Man nennt diese Erscheinung das Alpenglühen. Zuweilen bewegen sich große Schneemassen schnell thalabwärts und richten in den Ansiedelungsgebieten großen Schaden an. Diese Schneestürze nennt man Lawinen. Die untere Grenze des ewigen Schnees heißt Schneegrenze oder Schneelinie. — Das Alp engebiet hat unter allen Gegenden des Vater- land es die meisten Niederschläge. Wie das ganze Alpengebirge überhaupt, so sind auch die deutscheu Alpen sehr wegsam und weisen eine große Anzahl von Längs- und Querthäleru auf. Erstere folgen in der Regel der Hauptrichtuug des Gebirgszuges vou W. nach 0..; letztere durchbrechen diese Züge und offnen sich nach N. Das bedeutendste Thal ist das des Inn. 2. Gewässer. Die bedeutendsten Flüsse des deutschen Alpengebietes sind Jller, Lech, Isar und Inn, welche sämtlich nördlich zur Douau eilen. Wie dies bei allen Alpenflüssen vorkommt, hat ihr Lauf ein starkes Gefälle, neigt zur Bildung von Wasserfällen und Stromengen und zeigt zeit- weise bedeutende Wasseransammlungen. Unter den zahlreichen Seen, welche am Fuße der deutschen Alpen sich vorfinden, sind besonders der Bodensee und der Köuigssee zu nennen. Der Bodensee lagert sich vom Westfuß der deutschen Alpen nach Nw. und wird vom Rhein durchflössen. Seiner Lage und Größe wegen wird er auch „schwäbisches Meer" genannt. Für Ansiedelung, Handel und Verkehr ist derselbe seit altersher sehr wichtig. Zahlreiche Schiffe durchkreuzen feine Fluten, und an seinen lieblichen Ufern liegen viele, darunter recht alte Städte. Die bedeutendste derselben ist die alte Bischofsstadt Konstanz. Sie gehört zu Baden. 3. Die Bewohner sind deutscher Abstammung und fast durchweg katholischer Konfession. Die gesuude Bergluft und die vorwiegende Be- schäftigung im Freien fördern Gesundheit, Rüstigkeit und Frohsinn. Die Nahruugsquellen richten sich nach der Natur des Landes. In dein weidereichen westlichen Alpengebiete herrscht Viehzucht und Feldban vor; in den waldreichen bayrischen Alpen nähren sich die Älpler von Waldwirt- schaft und Holzschnitzerei, und in den salzreichen östlichen Gebieten gesellt sich zum Sennen und Bildschnitzer noch der Bergmann. Die Bevölkerungs- dichtigkeit ist gering. — Als Wohnhaus tritt namentlich in Dörfern und Einzelgehöften das „Alpenhaus" anf. Es ist ans Stein und Holz erbaut und weist unter dem weit vorragenden Dache Galerieumgänge ans. Das wenig schräge Dach ist mit Steinen beschwert, um es gegen die Sturmgewalt zu sichern.

5. Teil 1 = Grundstufe B - S. 1

1905 - Halle a.S. : Schroedel
5l. £ebrgang der Heimatkunde. 3. Schuljahr (Kl. Vii). I. Der Heimatort. 1. Die Himmelsgegenden. Jeden Tag geht die Sonne im Morgen oder Osten auf. Im Laufe des Vormittags steigt sie immer höher am Himmel empor und erreicht mittags 12 Uhr ihren Höhepunkt. Stellen wir uns mittags der Sonne genau gegenüber, so haben wir vor uns Mittag oder Süden. Unser Schatten fällt dann nach Mitternacht oder Norden. Im Laufe des Nachmittags sinkt die Sonne immer tiefer am Himmelsgewölbe hinab, bis sie abends im Abend oder Westen untergeht. Der Tag ist vergangen; die Nacht bricht herein. Tag und Nacht machen zusammen 24 Stunden aus. Osten, Westen, Süden und Norden heißen die vier Himmels- oder Weltgegenden. Ich stelle mich mit dem Gesichte nach N., was habe ich rechts? links? vor mir? hinter mir? Nenne nach der Zeichnung die Nebenhimmelsgegenden! Zeige sie von deinem Standpunkte in der Klasse! Bezeichne die Lage und Richtung der Wände und der Straße nach den Himmels- gegenden! Übertragung der Himmelsrichtungen auf die Schultafel. Zeichnung mehrerer Windrosen. Auf der Tafel oder dem Papier ist die Richtung nach oben stets N., die nach unten 8., die nach rechts 0. und die nach links W. 2. Das Schulhaus. Unser Schulhaus hat geräumige Schulzimmer. Auf welcher Seite des Schulhauses liegt unser Klassenzimmer? Nenne andere Schulräume! — Wie unterscheidet sich ein Wohnzimmer von dem Schulzimmer? Die vier Wäude des Schulzimmers stehen senkrecht. Welche Dinge haben ebenfalls eine senkrechte Stellung? Fußboden und Decke unserer Schulstube liegen so, wie die Wagebalken einer Wage, die im Gleichgewicht ist, oder wie der Spiegel ruhigen Wassers. Man nennt diese Richtung wagerecht. Die Tischplatten der Schulbänke, die Dachseiten eines Hauses stehen schräg. Unsere Schultafel weicht in ihrer schrägen Stellung nicht viel von der senkrechten Richtung ab, sie steht steil. Nw. No. sw. So. S. Windrose. Tromnau, Schulerdkunde I. 1

6. Teil 1 = Grundstufe B - S. 7

1905 - Halle a.S. : Schroedel
Die Umgebung des Heimatortes- 7 b a. Bergesfuß, b. Gipfelformen, c. Abhang, d. Talfeiten, e. Talrand, f. Talsohle. ober Böschung. Es gibt steile und saufte Böschungen. Berge finden sich entweder einzeln, oder bilden Gruppen, oder sie vereinigen sich zu Reihen und Höhenzügen. Suche Beispiele dafür aus der Umgebung deines Heimatortes! Die Einsenkungen zwischen den Bergen und die ausgedehnten Furchen in der Ebene heißen Täler. Die Böschungen, die ein Tal einschließen, nennt man Talseiten oder auch wohl Talwände. Ist der Boden des Tales, die Talsohle, sehr breit, so nennt man sie Talebene; ist das Tal eng und von steilen Böschungen begrenzt, nennt man es eine Schlucht. Ein ringsum von Bergen eingeschlossenes, rundes Tal ist ein Talkessel. — Nenne Täler in der Umgebung deines Heimatortes! Forme in dem Sand- kästen einen Bergkegel, Tafelberg, Höhenrücken, ein Hügelland, steile und sanfte Abhänge! Wie stellt man diese Geländesormen auf der Karte dar? Versucht die Zeichnung! d) Bodenarten. Der lockere Boden bedeckt das harte Felsgerüst der Erde oft in mächtigen Lagen, oft in ganz dünnen Schichten. 1. Der Sandboden. Welche Farbe? Woraus besteht er? Er trocknet schnell (Versuch im Schulzimmer!) und vermag die Pflanzen nur dürftig zu ernähren. Höhen aus Sand sind dürr; daher tritt hier meist die genügsame Kiefer auf. Grober Sand heißt Kies. Wo treten Sandfelder in der Nachbarschaft auf? 2. Lehmboden ist gelbbraun und besteht aus Sand und Ton. Daher ist Lehm zäher und von wasserhaltender Kraft, so daß er nicht so schnell austrocknet. Der feine Staub im Lehm vermag die Pflanzen besser zu er- nähren. Darum ist er ein guter Ackerboden; wohlhabende, gut bevölkerte Dörfer finden sich in Lehmgegenden. Wald fehlt oft ganz, die Gegend ist vielfach einförmig. Wo tritt Lehmboden auf? Tonlager liefern den Ton. Wozu wird er benutzt? Farbe, Eigen- schaften! Der Ton wird in Ziegeleien gebrannt. 3. Moorboden. Pflanzen im Wasser verwandeln sich langsam in eine schmierige, schwarzbraune Masse, in Moder oder Humus. Beobachte Blätter, die lange im Wasser des Grabens gelegen! Reiner Moder heißt Tors, an dem man noch Pflanzenteile erkennen kann. Wo kommt Tors vor? Wozu wird er benutzt? Wie wird er gewonnen? Moder und Sand geben Moorboden. Er trägt nur Wiesen, weil er gewöhnlich im Winter überschwemmt wird. Wo treten Wiesen auf? Welche Bodenarten treten noch auf? Beschreibe sie nach Farbe, Zusammensetzung, Nutzen und Vor- kommen! Welche Erd- oder Fels arten werden gewonnen? Wozu werden sie benutzt.

7. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 19

1911 - Leipzig : Teubner
Schwarzwald. Odenwald. Oberrheinische Tiefebene. 19 schieden, im Norden geht er in das flachwellige, gut angebaute Neckarbergland über, das eine bequeme Eingangspforte in das Neckarland bildet. Im Gegensatz zu den meisten Gebirgen ist der Schwarzwald dicht bevölkert. Die gewerbliche Tätigkeit der Bewohner gründet sich in erster Linie auf den Reich- tum der Berglandschaften an holz. Er veranlaßt nicht nur lebhafte Flößerei, Ter- pentin- und Pechschwelerei, den Betrieb zahlreicher Sägemühlen und mannigfache Holzschnitzerei, sondern vor allem die weltberühmte Schwarzwälder Uhrenindustrie. In 60 Groß- und 1000 Kleinbetrieben sind mehr als 10 000 Uhrmacher beschäf- tigt. Nur in zwei Gegenden Deutschlands wird die Uhrenfabrikation noch in ähn- licher Weise betrieben, nämlich im Königreich Sachsen und in Schlesien. Daneben blüht im Schwarzwalde neuerdings die Herstellung von Drehorgeln und Musikspiel- werken auf. Ein anderer Teil der Bevölkerung benutzt das einheimische Roggenstroh, sowie Bast und Roßhaare, um daraus hüte zu flechten, die an Güte und Schönheit hinter den italienischen Erzeugnissen gleicher Krt nicht zurückstehen. Die Zchwarzwäldler wohnen vorwiegend in Einzelhöfen. 5luch die eigentlichen Dörfer sind oft nur eine größere Zahl dichter beieinander liegender Einzelgehöfte. Das Schwarzwaldhaus ist aus holz gebaut und mit Stroh oder Schindeln gedeckt. Unter einem Dache sind Wohn- und Wirtschaftsräume vereinigt. Um die Giebelseite und einen Teil der Längsseite läuft eine zusammenhängende Reihe von Fenstern, durch die das Licht in die dahinter befindliche Wohnstube fällt. Diese hat getäfelte Wände und einen großen Kachelofen, um den eine Bank läuft. Zu ebener Erde befinden sich Schlafkammer und Küche. Daneben liegen die Ställe. Oberhalb der Fenster geht eine Galerie um das Haus, von der man meist zu den Schlafkammern des Gesindes gelangt, hinten stößt das Haus an den Berg, von wo aus der Weg, oft über eine Brücke, zu den hochgelegenen Speicher- räumen führt. Das Dach reicht stets weit über das Haus hinaus und schafft so vor dem Hause einen breiten, trockenen Platz, auf dem sich fast immer ein Brunnen befindet. Dort lagern auch gewöhnlich die Brennholzvorräte für den Winter. Der Odenwald ist ein reich bewaldetes Bergland mit breiten, freundlichen Tälern. Die Westseite fällt ziemlich steil zur Rheinebene (Bergstraße S. 20) ab, wo feuriger Wein reift, die Edelkastanie, der Pfirsich- und der Mandelbaum blühen und Früchte zeitigen, und weitschattende Nußbäume das Auge erfreuen. — Der östliche Gebirgsteil geht allmählich in den Spessart über. Die oberrheinische Tiesebene liegt in dem südlichen, wärmeren Teile Deutsch- lands. Durch die Randgebirge ist sie gegen rauhe Winde geschützt, während die warmen Südwinde über die Burgundische Pforte leicht eindringen können. Ihr Klima ist deshalb außerordentlich milde. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt in verschiedenen Orten 9,9° C., während Berlin nur 8,6" und München sogar nur 7,4° hat. Der fast durchweg fruchtbare, tonreiche Schwemmlandboden wird daher von Feldern und Gärten bedeckt. 5lm ergiebigsten ist die Landschaft am Rande der Gebirge, wo feiner, kalkhaltiger Lehmstaub (Löß), der durch die Verwitterung der Gesteine gebildet wurde, vom winde zusammengeweht ist: Rebengelände und Gbst- Haine, Tabakfelder, Hopfengärten und üppige Getreidefelder (Mais, Weizen, Gerste), Kulturen von Krapp, Zichorien und Zuckerrüben bedecken diese gesegneten Gebiete, die als der „Garten Deutschlands" bezeichnet werden. Außerdem ist an vielen Orten der Tiefebene eine lebhafte Fabriktätigkeit aufgeblüht. 2*

8. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 32

1911 - Leipzig : Teubner
32 Inünsterland. Sächsischer Volksstamm. Da sich die Erz- und Kohlenlager vom Nordrande des Rheinischen Schiefer- gebirges noch weit in die Ulünstersche Tieflandsbucht erstrecken, hat auch diese in ihren südlichen Gebieten an dem großartigen industriellen Leben teil. Besonders Hamm (45) besitzt bedeutende Eisengießereien. — töte eine andere Welt erscheint dem Reisenden das fruchtbare nördliche Bauernland in seiner Stille und Welt- abgeschiedenheit. — Der größte Ort des Münsterlandes ist Münster (92) am Vortmund-Ems-Ranal. Es hat bedeutenden Handel mit landwirtschaftlichen Erzeug- nissen und besitzt eine Universität. Im südöstlichsten Teile der Landschaft liegt die Bischofsstadt Paderborn (30). Der Volksstamm der Niedersachsen, der diese weiten Gebiete besiedelt hat, wohnt in einzeln liegenden Gehöften, die inmitten der zugehörigen Feldmark errichtet und von Dbst- bäumen und kleinen Eichenbeständen umgeben sind. Die Bauart des sächsischen Hauses entspricht ziemlich genau der altgermanischen Siedlungsweise. Menschen und Vieh, Wohn- und Schlafräume, Scheunen und Stallungen befinden sich unter einem Dache. Der Giebel des einstöckigen Hauses zeigt gewöhnlich als einzigen Schmuck zwei Pferdeköpfe; denn das Roß stand bei den Sachsen immer in hohem Ansehen. hohe, weit herabgezogene Stroh- dächer bedecken das Gebäude. Wenn man zu dem großen Tore hineintritt, so steht man auf der Tenne (viele) und'hat zu beiden Seiten die Ställe für Rinder und Pferde, über sich dagegen die Lagerstätte für die Erträgnisse der Felder und Wiesen. Geht man dann weiter, so erreicht man den Herdraum. Über dem Herde erhebt sich ein gewaltiger Rauch- fang, der mit allerhand Fleischwaren gefüllt ist. Kn die Rüche schließen sich die Wohn- stube und die Kammern an. Sächsisches Haus.

9. Das Deutsche Reich, Wirtschaftsgeographie und allgemeine Erdkunde - S. 43

1911 - Leipzig : Teubner
Elbsandsteingebirge. Dresden. 43 stein!), und es bildeten sich Auswaschungen, die sich immer mehr vergrößerten. (Ächte auf die Steine unter Vachtraufen und Brunnenröhren!) Das eingedrungene Wasser dehnte sich im Vinter durch Gefrieren aus und sprengte die Felsen ausein- ander. Auch das Pflanzenleben half mit an der Zerstörungsarbeit: Baumwurzeln zwängten sich in die Spalten und Klüfte, die überall die Felsen durchdringen und sie in „quaderförmige" Stücke teilen? im Moose sammelte sich wie in einem Schwämme die Feuchtigkeit, und die Säuren, die im Wasser infolge der Verwesung der pflanzen ent- standen, lockerten den Zusammen- hang des Gesteins. Die haupt- zerstörungsarbeit aber leisteten die Gewässer, die von Böhmen . ' ' r, . - (Querschnitt durch das Elbsandstemgetnrge. her über das Gebirge emen Abfluß nach Nordwesten suchten. Die weicheren Teile des Gesteins wurden beseitigt, die härteren blieben stehen. So erblicken wir heute, nachdem die Zerstörung der Felsen viele Jahrtausende hindurch sich fortgesetzt hat und immer noch weiter dauert, tief eingeschnittene Schluchten, hohe, säulenartige Pfeiler (Bastei), die meist in mächtige Quadern zerspalten sind, sowie Tafelberge (Königstein) mit steil abfallenden wänden. Das tiefste Tal hat sich die (Elbe genagt. Auf dem Grunde der breiteren Täler hat sich toniger Boden angesammelt, hier finden sich daher Laubwälder, wiesen und Äcker. Die Hochflächen („Ebenheiten") find aber sandig, so daß nur Kiefernwälder und magere Korn- und Kartoffelfelder das Land bedecken, wegen seiner landschaft- lichen Schönheit wird das Gebirge „Sächsische Schweiz" genannt und alljährlich von vielen Fremden aufgesucht. Da der „Cjuadersandstein" als Baustein sehr geschätzt wird, hat man am Elbufer große Steinbrüche angelegt (warum gerade hier?). Der Sitz des Sandsteinhandels ist Pirna (19). Der Talkessel von Dresden. Die Ausläufer des Elbsandsteingebirges und des Lausitzer Berglandes (s. u.) schließen einen Talkessel ein, der von der Elbe durchströmt wird. Die sanften höhen, die das reizvolle Becken umrahmen, sind an den sonnigen Abhängen von Weinbergen und Obstgärten bedeckt. Schmucke Landhäuser, freundliche Dörfer und stattliche Schlösser ragen dazwischen auf. In der Initte aber, wo die Ge- wässer des breiten Elbstroms, von mächtigen Brücken überspannt, majestätisch dahin- fließen, dehnt sich die herrliche Königsstadt Dresden (547) mit ihren prächtigen Ge- bäuden aus. Der außerordentliche Reichtum an Kunstwerken, die die Stadt in ihren Inuseen birgt, hat ihr den Namen „Elbflorenz" eingetragen, und gleich der italienischen Kunststadt wird sie alljährlich von vielen tausend Fremden aus aller Herren Länder besucht. Da Dresden an der Stelle angelegt ist, wo man die Elbe am leichtesten über- brücken konnte und von wo aus sich Straßen und Eisenbahnen am besten nach allen Himmelsgegenden anlegen ließen, entwickelte es sich zu einer großen Handelsstadt. Besonders lebhaft ist der Schiffsverkehr- ist doch die Elbe die wichtigste Verbindung?- straße zwischen Deutschland und Böhmen. Täglich gehen etwa 50 Schiffe über die Grenze. Sie sind mit Kohlen, holz. Getreide, Gbst und Sandstein beladen. Auch der Personenverkehr ist sehr lebhaft. Begünstigt durch die nahen Kohlenlager (s. o.) ist im verein mit dem Handel auch die Industrie mächtig aufgeblüht. Werke des

10. Grundriß der brandenburgisch-preußischen Geschichte - S. 1

1894 - Berlin : Hertz
/ Die heidnische Vorzeit. Das ursprünglich deutsche Land kommt unter slavische Herrschaft. In der heidnischen Vorzeit wohnten um Spree und Havel in der Gegend der heutigen Mark Brandenburg inmitten anderer deutscher Völkerschaften nach des Römers Tacitus Bericht die Semnonen als ein weit verzweigtes und berühmtes Volk?) Im 4. und 5. Jahrhundert n. Chr. Geb. in den Zeiten der sogenannten Völkerwanderung, als die Bewegung auch die nordöstlichen deutschen Stämme ergriff, wanderte ein großer Teil der Semnonen sowie ihrer nördlichen Nachbarn im heutigen Mecklenburg und an der pommerschen Küste aus, und über die (verschiedentlich im Schutz von Wasser, Sumpf und Wald) zurückgebliebenen Überreste derselben gewannen von Osten vordringende, den Polen verwandte, wendisch-slavische Stämme die Oberhand (Obotriten und Wilzen). Der ganze Strich zwischen Elbe und Oder erhielt so eine stellenweis gemischte Bevölkerung, überall aber wendische Könige und Fürsten und verfiel so dem Slaventum. Neue Einteilung des Landes nach den einzelnen Herrschaften. Slavische oder slavisierte Ortsnamen. Wendische Götzentempel in den größeren Niederlassungen, so des dreiköpfigen Triglav in Brandenburg, J) Aus der heidnisch-deutschen Zeit stammen noch viele Gräberfelder (irrtümlich oft Wendenkirchhöfe genannt), die neben Aschenkrügen und anderen Thongefäßen oft Überreste von bronzenen sowie eisernen Waffen und Schmucksachen ausweisen, welche den damals üblichen Leichenbrand überdauert haben. Daneben Geräte von Horn, Knochen, Stein sowie Perlen (letztere auch von Bernstein). Schwartz, Grundriß. 1
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TM Hauptwörter (200)200

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