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erfüllt, erobern sie Constantinopel und. grün-
den das I a te kn isch e. Ka i ser th u m, welches aber
nur 57 Jahre lang besteht. Balduin von Flan-
dern erster Kaiser. (Ein Franzose wird.,,Herzog v.
Athen.") Der Kin derkr e u z z u g (1212) endete
kläglich.
1215-1250 Friedrich Ii.
Er hatte dem Papst Innocenz Iii. (welcher schon 1216
starb) einen Kreuzzug geloben müssen. Da er mit
demselben zögerte und dann kurz nach seiner Abreise
wegen Krankheit umkehren mußte, wurde er vongre-
gor Ix. in den Bann gethan. Trotzdem
(1228—1229) Fünfter Kreuzzug Friedrichs Ii.
Er gewann vom ägyptischen Sultan durch Vertrag
Jerusalem, Bethlehem u. N a.z a r e t h. Frie-
drich König v. Jerusalem; doch schon 1243 ging'
Jerusalem den Christen für immer verloren.
Zwei Kreuzzüge Ludwigs des Heiligen von
Frankreich o) blieben erfolglos, und 1291 siel Ptole-
mais, die letzte Besitzung der Christen in Asien, in
die Hände der Türken. Ende der Kreuzzstg e.
1237 F r i ed r i ch s Sieg bei Corte nuova über die
lombardischen -Städte.
Sie waren durch den Papst gegen ihn aufgeregt wor-
% den und hatten Friednchs»Sohn Heinrich als Kö-
nig anerkannt. Dieser wurde von seinem Vater bis
an seinen Tod gefangen gehalten. Während Friedrich
in Italien war, geschah
1241 Der Einfall der Mongolen in Deutschland.
Schlacht bei Liegnitz.
Der große Eroberer Dschingis Chan (Temudschin)
hatte zu Anfang d. 13. Jahrh, den größten Theil von
Asien bis Rußland erobert. Unter Batu Chan
drangen die Mongolen bis Schlesien vor und ver-
brannten Breslau. Zwar besiegten sie -den Herzog
Heinrich den Frommen auf der „Wahlstatt" bei
Liegnitz,ä) wandten sich aber beim Heranrücken der
Böhmen nach Ungarn.
c) 1250 in Aegypten gefangen. Er stirbt 1270 auf dem Zuge gegen
Tunis.
d) Tod Heinrichs. Die tapfern Bergleute.
TM Hauptwörter (50): [T11: [Reich König Land Stadt Jerusalem Jahr Syrien Sohn Aegypten Zeit], T42: [Papst Kaiser König Rom Heinrich Italien Karl Kirche Bischof Jahr], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien]]
TM Hauptwörter (100): [T67: [Kaiser Türke König Jahr Ungarn Heer Land Friedrich Kreuzzug Jerusalem], T85: [Friedrich Schlacht Heer Sachsen Schlesien Sieg König Böhmen Feind Kaiser], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan]]
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Extrahierte Personennamen: Balduin Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Friedrichs Ludwigs Heinrich Heinrich Friedrich Friedrich Dschingis_Chan Heinrich Heinrich Heinrichs Heinrichs
Extrahierte Ortsnamen: Constantinopel Athen Friedrichs Jerusalem Bethlehem Jerusalem Jerusalem Frankreich Asien Italien Deutschland Liegnitz Asien Breslau Liegnitz Ungarn Tunis
216
Inseln bei Htnrerindien.
Von Europäern haben die Britten hier einige Be-
sitzungen, der größte Theil des Landes aber steht unter
eigenen Beherrschern, welche der Kaiser von Birma und
Anam und der König von Siam sind.
Ar a kan, Brittische Stadt, südöstlich von Calcutta, an der
Westküste, mit vielen Pagoden. — Ummerapura, Birmani-
sche große Stadt, nordöstlich von Arakan, am Jrawaddy, hat
viele reich verzierte Pagoden und war bisher die Residenz des
Kaisers, der aber jetzt in der nah gelegenen Stadt Ava seine
Residenz hat. — Ranguhn, Birmanische Stadt, südlich von
Ummerapura, an einem Mündungsarme des Jrawaddy, treibt
starken Handel. — P egu, Stadt, nordöstlich von Ranguhn, ge-
hört gleichfalls den Birmanen und ist wegen eines prächtigen
Tempels merkwürdig.— Bancasay, Bancock, jetzige Haupt-
stadt und Residenz des Königs von Siam, südöstlich von Pcgu,
an einem Mündungsarme des Menam, in einer von unzähligen
Kanälen durchschnittenen Gegend, hat 100,000 Einwohner und
treibt starken Scchandel.— Ayuthia, auch Uuthia genannt,
vormalige Hauptstadt von Siam, nordöstlich von Bancock, von
vielen Kanälen des Menam durchschnitten, daher die Häuser theils
auf Pfählen erbaut sind, theils auf Flößen ruhen, und man auf
Booten von einem Hause zum andern fährt, hat über 200 Tem-
pel, starken Handel und über 100,000 Einwohner. — Saigon,
große Handelsstadt im Reiche Anam, südöstlich von Bancock,
an der Südostküste, unweit des Chinesischen Meeres, soll 180,000
Einwohner haben. — Phuruan, auch Hue genannt, Haupt-
stadt von Anam und Residenz des Kaisers, nordöstlich von Sai-
gon und an der Ostküste, ist mit ungeheuren Festungswerken
umgeben.
Die bei Hinterindien gelegenen Inseln.
Sie liegen theils an der West-, theils an der Süd,
und theils an der Ostseite, sämmtlich in der heißen Zone,
und haben die dieser Zone eigenen Produkte. Einige die-
ser Inseln sind sehr groß, besonders die in der Nähe
des Aequators belegenen, und reich an Gold. Auf den
meisten wohnen Malayen.
1) der Archipel von Merguk, eine Gruppe von Inseln,
welche längs der Westküste Hinterindiens liegen und sehr men-
schenleer sind. Eßbare Vogelnester giebt es hier in großer Men-
ge. Die Britten sind die Herren dieser Inseln.
2) die Andamanen, westlich von der Mergui-Gruppe,
im Bengalischen Meerbusen.
3) die Ni ko baren, südlich von den Andamanen.
4) die Sunda-Inseln, welche ihren Namen von der
Meerenge Sunda zwischen Sumatra und Java haben, und sich
in die grdßern und kleinern Sunda-Inseln theilen. Zu den grö-
ßer» gehören:
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf]]
TM Hauptwörter (200): [T20: [Indus Stadt Ganges Gang Hauptstadt Land Siam Indien Fluß Strom], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien]]
Extrahierte Personennamen: Bancasay Bancock Merguk Sunda
Extrahierte Ortsnamen: Birma Calcutta Jrawaddy Saigon Hinterindien Westküste_Hinterindiens Bengalischen_Meerbusen Sumatra
220
China.
Chinesen gehören zu den gebildetsten Völkern Asiens,
und treiben Ackerbau mit musterhafter Sorgfalt, Kunst-
fleiß, der in manchen Gegenständen ausgezeichnet ist,
mehrere Künste und Wissenschaften; nur steht ihrem
Fortschreiten der Hauptzug des Chinesischen National-
charakters, nämlich ihre hartnäckige Anhänglichkeit an
das einmal eingeführte Herkommen sehr entgegen. Der
Landhandel ist weit blühender als der Seehandel, wel,
cher letztere fast ganz in den Händen der Ausländer ist,
da die Chinesen mit ihren der Verbesserung noch sehr
bedürftigen Schiffen, Zanken genannt, sich nicht weit
in das Meer wagen.
China steht unter der Herrschaft eines Kaisers,
welcher auch die oben angeführten Länder, die Mand-
schurei, Mongolei und die kleine Bucharei beherrscht,
und unter dessen Schutze Tibet, Korea und dielieukieu-
Inseln stehen, so daß nach dem Russischen Reiche, das
Chinesische das größte, und in Hinsicht der Volksmenge,
das erste auf der Erde ist. Zn der Chinesischen Spra,
che wird der Kaiser Chuandi, (d. i. Höchstweiser Kai-
ser) und in der Mongolischen Sprache Bogdochan
td. i. geheiligter König) genannt. China enthält eine
Menge großer Städte, von welchen hier nur einige folgen.
Peking, Haupt-- und Residenzstadt im nördlichen Tbeile
des Landes und 28 Meilen von der großen Mauer, die größte
Stadt auf der Erde, mit vielen Tempeln, vielen Pallasten der
Großen, der kaiserlichen Hofburg von einem großen Umfange,
einer kaiserlichen Universität und 2 Millionen Einwohner. —
Nanking, Stadt, südöstlich von Peking, am Pang-tse-Kiang,
mit dem bekannten Porzcllanthurme, wichtigen Fabriken und 1
Million Einwohner. — Sutscheu- fu, eine der größten und
schönsten Städte in China, südöstlich von Nanking, am Kaiser-
oder großen Kanäle, mit wichtigen Fabriken und von den reich-
sten Kaufleuten bewohnt. — Hang-tscheu-fu, große Stadt,
südwestlich von Nanking, hat viele Fabriken und soll 1 Million
Einwohner haben. — Canton, wichtige Handelsstadt an der
Südküste, unweit der Mündung des schiffbaren Flusses Pckiang,
hat 800,000 Einwohner, wovon ein großer Theil auf Schiffen
lebt, und ist der Mittelpunkt des Europäisch-Chinesischen Han-
dels , indem die Europäer bei dieser Stadt allein landen und
Handels-Niederlassungen unterhalten dürfen. —
Don den hieher gehörigen Inseln sind zu bemerken: Ma-
cao, südlich von Canron, im Meerbusen von Eanton, gehört
nebst der Stadt gleiches Namens den Portugiesen, unter Chine-
sischer Oberherrschaft; Hai na n, große Insel, südwestlich von
Macao, durch eine Meerenge von der südlichsten Spitze des Chi-
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T3: [Stadt Schloß Straße Berlin Kirche Haus Gebäude Platz Garten Universität]]
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TM Hauptwörter (200): [T186: [Stadt Insel Hauptstadt Tunis Handel Afrika Land Hafen Küste Algier], T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T165: [Kunst Wissenschaft Handel Gewerbe Bildung Land Stadt Schule Zeit Volk], T19: [Reich deutsch Kaiser Reiche Zeit Karl Jahr Ende Konstantin groß]]
Extrahierte Personennamen: Chuandi Canron
Extrahierte Ortsnamen: China Asiens China Mongolei Tibet Korea Mongolischen_Sprache_Bogdochan China Peking Nanking Peking Pang-tse-Kiang China Nanking Nanking Macao
V, Ostasten. Lieukieu- Inseln rc. 221
nesischen Festlandes getrennt, mit mehreren großen Städten;
und Formosa, oder Taiwan, große Insel, durch die breite
Straße von Formosa von der Ostküste des Festlandes getrennt,
liegt nordöstlich von Macao, gerade unter dem nördlichen Wen-
dekreise. Nur die Westseite gehört den Chinesen, die Ostseit^
aber wird von unabhängigen Eingebornen bewohnt.
Die Lieukieu - oder Liqueos- Inseln.
Diese Inseln liegen nordöstlich von Formosa, sind
fruchtbar, haben ein schönes Klima und sehr gutartige
Einwohner, die zu den gebildetsten Asiens gehören, sich
zur Religion des Fo bekennen, und unter einem eige-
nen Fürsten stehen, welcher dem Chinesischen Kaiser
zinsbar seyn soll.
Korea.
Dieses Land, welches eine 6 bis 7000 Qmeilen
große Halbinsel zwischen dem gelben und dem Japani-
schen Meere bildet, und nördlich durch ein hohes Gebir«
ge von der angränzenden Mandschurei geschieden wird,
ist größtentheils gebirgig, vorzüglich in dem nördlichen
Theile, wo auch ein kaltes Klima herrscht; fruchtbarer
und milder ist der südliche Theil. Die Einwohner sind
eine Vermischung von Chinesen und Mandschu, beken-
nen sich zur Religion des Fo, und stehen unter einem
Regenten, der an China und Japan Tribut giebt. Ue-
brigens ist dies Land den Europäern noch fester verschlos-
sen als China, und daher ihnen noch unbekannter.
Japan.
Es besteht aus 4 großen und mehreren kleinen In«
seln, die im Japanischen Meere, östlich von Korea und
der Mandschurei liegen, und deren Größe zusammen
auf 9 bis 12,000 Q.meilen geschätzt wird.
Die Oberfläche ist gebirgig und sehr vulkanisch,
so daß Erdbeben häufig sind. Große Flüsse fehlen.
Nach der Lage der Inseln in dem südlichen Theile der
nördlichen gemäßigten Zone sollte man ein warmes Kli-
ma erwarten, aber die Gebirge, deren höchste Spitzen
ewigen Schnee tragen, machen es sehr gemäßigt; ja
die Winter sind mit strenger Kälte begleitet. Der Fleiß
der Einwohner hat den von Natur wenig begünstigten
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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Extrahierte Ortsnamen: Formosa Taiwan Formosa Macao Formosa Korea Japani- China Japan China Japan Japanischen_Meere Korea
234 Nigritien oder Soudan.
Der nördliche Theil besteht aus sandigen Ebenen,
der südliche ist gebirgig, waldig und bewässert. Die
Gebirge scheinen Zweige des Konggebirges im
Südwesten und des Mondgebirges im Südosten zu
seyn. Der Hauptfluß ist der Quorra oder Joli-
ba (Niger), der mit vielen Mündungsarmen in den
Guinea« Busen des Äthiopischen Meeres sich ergießt.
Unter den Seen ist der große Tsad, wahrscheinlich
der größte Landsee Afrikas, den die Europäer erst vor
wenigen Zähren kennen gelernt haben, und der zwei
ansehnliche Flüsse aufnimmt.
Das Land, in der heißen Zone gelegen, hat ein
heißes Klima, und bringt die gewöhnlichen Afrikaner
schen Produkte reichlich hervor. Unter den Bäumen
sind der merkwürdige Butterbaum und der Baobab oder
Kalebassenbaum, der durch seine Größe sich auszeich-
net. Gold und andere Metalle finden sich, aber Salz
fehlt fast gänzlich.
Die Einwohner, deren Zahl sich nicht ange-
den läßt, sind theils Neger, theils eingewanderte Ara,
der und Mauren. Sie bekennen sich entweder zur Mu-
hamedanischen Religion, oder sind Heiden, und führen
in einigen Gegenden eine nomadische, in andern eine ansäs-
sige Lebensart; von den lehrern werden Ackerbau, Hand-
werke und Karawanenhandel (auch Sklavenhandel) ge,
trieben. Den Neger machen seine schwarze Farbe, die
äußerst dicken Lippen und die krausen wollarrigen Kopf-
haare kenntlich.
Das Land besteht aus verschiedenen Staaten, un-
ter eigenen Oberhäuptern, worunter der Sultan der
Fellaras am mächtigsten ist,
Engornou, größt.' Stgdt an dcr Südwestseite des Sees
Tsad, wo ein starker Handelsverkehr unterhalten wird, hat 50,000
Einwohner, liegt südlich von Fezzan und gehört zum Staate
Bornu oder Burnu. — Sacka tu, Haupt- und Residenzstadt
des Sultans der Fellatas, im Königreiche Haussa oder Soudan,
westlich von Engornou, am Flusse Ouarrama, ist groß. — Ka-
n o, die wichtigste Handelsstadt in Haussa, wo Karawanen aus
allen Theilen Afrikas zusammen strömen, liegt südöstlich von Sak-
katu. — Tim buk tu oder Tom buk tu, Hauptstadt des Staa-
tes gleiches Namens, nordwestlich von Sackatu und % Meile vom
Niger, seit Kurzem erst von zwei Europäern besucht, ist groß
und treibt starken Handel. — Wassanah, Hauptstadt des Staa-
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm]]
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186
Iii. Osteuropa. Türkei.
Die Türkei.
Sie besteht aus der Europäischen und Astatischen
Türkei, welche nebst Aegypten in Afrika, das Reich der
Osmanen oder Türken ausmachen. Die Europäische
Türkei, von welcher hier die Rede ist, gränzt gegen
Norden an die Ungarischen Länder, Galizien und Ruß-
land, gegen Osten an das schwarze Meer, gegen Sü-
den an das durch die Meerenge von Constanti-
nopel (Bosporus) mit dem schwarzen Meere ver-
bundene Meer von Marmora, an das Aegeische Meer,
welches durch die Meerenge der Dardanellen oder
den Hellespont mit dem Meere von Marmora in Ver-
bkndung steht, und an Griechenland, und gegen We-
sten an das Ionische und Adriatische Meer und an
Dalmatien. Jetzt beträgt die Größe noch etwa 8500
Qmeilen.
Die Türkei ist größtentheils Gebirgsland, indem
sie in ihrer ganzen Ausdehnung, vom Kap Emineh am
schwarzen Meere bis zum Adriatischen Meere, von einer
großen Gebirgskette durchzogen wird, wovon der nord-
westlichste Theil unter dem Namen des Balkan (im
Alterthum Hämus) bekannt ist. Von den Dinarischen
Alpen laufen nördlich und südlich, von dem Balkan
nur südlich Gebirgszweige aus, denn nördlich von dem
letztern bis zur Donau und noch jenseits derselben bis
zu der Gränze Siebenbürgens breitet sich eine große
Ebene aus, welche alle andern Ebenen der Türkei an
Ausdehnung übertrifft, und einen sehr fetten fruchtbaren
Boden hat. Die Hauptabdachung des Landes geht theils
nach dem schwarzen, theils nach dem Aegeischen Meere.
Wo aus dem schwarzen Meere die Meerenge von Con,
stantinopel in das Meer von Marmora, und aus die-
sem Meere die Meerenge der Dardanellen in das Ae-
geische Meer führt, stoßen zwei aus der Türkei vorsprin-
gende Halbinseln fast mit Asien zusammen. Der Archi-
pelagus oder das Aegeische Meer dringt auf der Süd-
seite der Türkei mit zwei Busen in das Land ein, und
bildet dadurch eine Halbinsel, die in drei lange und
schmale Landzungen auöläuft, auf deren nördlichsten sich
der hohe und mit vielen Klöstern und Kapellen besetzte
Berg Athos erhebt. Außer der mächtigen Donau,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
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Extrahierte Personennamen: Marmora Marmora
Extrahierte Ortsnamen: Osteuropa Astatischen
Türkei Afrika Galizien Griechenland Dalmatien Adriatischen_Meere Balkan Balkan Donau Marmora Türkei Donau
186
líí. O steuropa.
die hier die großen Flüsse, Sau, Aluta, Sereth
und Pruth aufnimmt, und zuletzt in viele Arme ge«
theilt in das schwarze Meer sich mündet, hat die Tür-
kei bloße Küstenflüsse, worunter die auf dem Balkan
entspringende und in den Archipelagus laufende Ma-
ritza der bedeutendste ist. Unter den verschiedenen Land-
seen ist der Rassein oder Ramsin, südlich von den
Mündungen der Donau, und mit dem schwarzen Meere
in Verbindung stehend, der größte.
Die Türkei liegt im südlichen Theile der nördlichen
gemäßigten Zone, und hat im Ganzen ein mildes war-
mes Klima, das jedoch nördlich von der Hauptgebirgs-
kette weniger mild und auf den Höhen des Gebirges
selbst rauh ist. Die Hauptprodukte sind: die ge-
wöhnlichen Hausthiere (besonders gute Pferde und Rind-
vieh, feinwollige Schafe und viele Ziegen), ferner Büf-
fel und Kameele in einigen Gegenden, Wildpret aller
Art, Fische in großer Menge, Seide, Getreide, auch
Reiß, Wein, Obst, Tabak, Baumwolle, Färberröthe,
herrliche Waldungen, verschiedene Metalle, am meisten
wird auf Eisen gebaut, Salz, besonders Steinsalz, Mi-
neralquellen. Der Produkten-Reichthum dieses von Na,
tur so gesegneten Landes würde noch weit größer seyn,
wenn die despotische Negierung des Landes nicht der
Kultur so sehr hinderlich wäre.
Die Anzahl der Einwohner beträgt 8f Millionen,
wovon die Osmanen (gewöhnlich Türken genannt)
zwar das herrschende aber nicht das zahlreichste Volk
ausmachen und ihre eigene Sprache reden, ferner.ser«
bier oder Raizen, Bosniaken, Bulgaren, Moldauer,
Wallachen, Kroaten, Morlachen, Montenegriner, Al-
baneser oder Aruauten, Tataren, Griechen, Armenier,
Juden, Zigeuner. Die Osmanen, Tataren, ein Theil
der Bosniaken und Arnauten bekennen sich zur Muha-
medanifthen Religion, deren Tempel Moscheen heißen;
außerdem giebt es Bekenner der Griechischen und der
katholischen Kirche, so wie der jüdischen Religion. Land-
wirthschaft und Industrie leiden unter dem Drucke des
Despotismus, der das Aufblühen verhindert; doch sind
einige Industriezweige von Wichtigkeit. Der Handel
ist bedeutend, besonders zur See, allein fast ganz in den
Händen der Ausländer. Wissenschaftliche Bildung ist
TM Hauptwörter (50): [T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
TM Hauptwörter (100): [T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter]]
TM Hauptwörter (200): [T159: [Bewohner deutsche Bevölkerung Sprache Neger Volk Jude Einwohner Stamm Land], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T195: [Pferd Tier Hund Schaf Löwe Wolf Rind Mensch Schwein Thiere], T153: [Donau Ungarn Land Hauptstadt Böhmen Königreich Wien Stadt Galizien Siebenbürgen]]
188
Asien.
Stadt und Fostung, nordöstlich von Bozna Scrar, am Einflüsse
der Sau in die Donau, der Ungarischen Stadt Semlin gegen-
über, ist der Mittelpunkt des Handels zwischen der Türkei und
Ungarn, und bat 30,000 Einwohner. — Widdin, Stadt und
Festung, südöstlich von Belgrad, am rechten Ufer der Donau.—
Silisiria, Stadt und Festung, östlich von Widdin, gleichfalls
am rechten Ufer der Donau. — Varna, feste Stadt, südöst-
lich von Silistria, am schwarzen Meere, mit einem Hafen. —
Schumla, Schumna, Stadt und Festung, westlich von Var-
na, am nördlichen Fuße des Balkan. — Unter den zur Türkei
gehörigen Inseln ist die größte Candia, vor Zelters Kreta,
südöstlich von Morca, schließt südlich den Zsrchipelagus, und ist
das südlichste in Europa. Sie wird auf der Nordseitc vom Grie-
chischen und auf den übrigen Seiten vom Mittelländischen Meere
bespült, ist durchaus gebirgig, doch fruchtbar und noch zu wenig
angebaut. Am Fuße des höchsten Berges der Insel, des 7200
Fuß hohen Jd a, ist das berühmte Labyrinth, eine große Höhle
mit chielen Gängen; die an der Nordseite gelegene Hauptstadt
der Insel, welche jetzt dem Pascha von Aegypten gehört, heißt
gleichfalls Candia.
6) in den Schutzlandern Moldau und Wallachei, wel-
che von eigenen Fürsten (Hospodaren) regiert werden, und auf
der Nordseite der Donau liegen: Bukarest, Hauptstadt der
Wallachei, nordwestlich von Silistria, groß aber schlecht gebaut,
an einem Nebenflüsse der Donau, mit bedeutendem Handel und
60,000 Einwohnern. — Jassy, Hauptstadt der Moldau, nord-
östlich von Bukarest, gleichfalls schlecht gebaut.
Asien.
Das Festland Asiens, welches den nordöstlichen
Theil der alten Welt ausmacht, beginnt im äußersten
Westen mit einer Halbinsel (der Klein-Astatischen, oder
Narolischen, deren westlichster Punkt das Vorgebirge
Baba ist), die durch das Mittelländische Meer und
dessen Theile, das Aegeische und schwarze Meer gebil-
det, und von Europa nur durch zwei schmale Meeren-
gen und durch ein kleines Binnenmeer, das Meer von
Marmora, getrennt wird. Nördlich vom schwarzen Meere
bis zum nördlichen Eismeere hängen Asien und Euro-
pa auf einer langen Strecke zusammen, und es findet
hier keine natürliche Scheidung der beiden Erdtheile
Statt; daher auch die Geographen in der daselbst an-
genommenen Gränzlinie nicht übereinstimmen. An der
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T92: [Mensch Leben Natur Arbeit Zeit Ding Geist Welt Art Seele]]
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Extrahierte Ortsnamen: Asien Donau Türkei Ungarn Belgrad Donau Donau Varna Balkan Europa Nordseitc Moldau Donau Bukarest Silistria Donau Bukarest Asien Asiens Europa Asien
194 I. Nordasien. Astatisches Rußland.
sten, und am schwächsten ist die Zahl der Juden. Künste
und Wissenschaften sind zwar unter einigen Asiatischen
Nationen nicht ganz unbekannt, aber im Ganzen stehen
die Asiaten an Bildung weit hinter den Europäern.
Ackerbau wird in vielen Gegenden mit außerordentlichem
Fleiße betrieben; in den nördlichsten Gegenden der kal-
ten Zone erlaubt das Klima keinen Landbau; dagegen
Jagd, Fischerei und die Viehzucht den Bewohnern die-
ser kalten Landstriche Unterhalt gewähren. In Mittel-
asien leben gleichfalls viele Einwohner von der Vieh-
zucht, als Nomaden. In einigen Zweigen der Jndu,
strie haben verschiedene Völker Asiens es weit gebracht,
bei andern ist sie fast ganz unbekannt. Der Handel ist
beträchtlich, doch beschäftigen sich die Eingebornen mehr
mit dem Landhandel, der vermittelst Karawanen getrie-
den wird; der Seehandel hingegen ist größtentheils in
den Händen der Europäer.
Am natürlichstentheilt man Asten in Nordasien
(das Asiatische Rußland), Mittel- oder Hochasien
(die Kaukasischen Länder, Turkestan, die kleine Bucharei,
Mongolei, Mandschurei und Tibet), Westasien (die
Asiatische Türkei, Arabien, Persien, Afghanistan und
Deludschistan), Südasien (Vorder- und Hinter-Jn-
dien, nebst den dazu gehörigen>Jnseln) und Ostasien
(China, Korea und Japan).
I. Nord asien.
Das Asiatische Rußland.
Die Gränzen dieses großen Landes sind gegen
Norden das nördliche Eismeer; gegen Osten das große
Weltmeer, welches hier die Beringsstraße, das Meer
von Kamtschatka und das Ochotskische Meer bildet; ge-
gen Süden die Mandschurei, Mongolei, Tatarei oder
Turkestan, das Kaspische Meer, Persien, die Asiatische
Türkei und das schwarze Meer, und gegen Westen das
Europäische Rußland. Die Größe beträgt an 277,000
Qmeilen.
Die Oberfläche ist theils eben, theils gebirgig.
Die vornehmsten Gebirge sind: der Kaukasus, zwi-
schen dem schwarzen und Kaspischen Meere, dessen höch,
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden], T22: [Volk Bewohner Sprache Land Bevölkerung Einwohner deutsche Religion Million Stamm], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T97: [Stadt Hauptstadt China Reich Land Handel Meer Einw. Türkei Sultan], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T95: [Bewohner Sprache Volk Land Bevölkerung deutsche Stamm Religion Neger Einwohner], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit]]
TM Hauptwörter (200): [T134: [Land Meer Hochland Persien Tigris China Euphrat Iran Asien Armenien], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
Extrahierte Ortsnamen: Nordasien Asiens Nordasien Asiatische_Rußland Mongolei Tibet Westasien Persien Afghanistan Hinter-Jn- Ostasien China Korea Japan Kamtschatka Mongolei Persien Rußland Kaukasus
202 Hi. Ws st ästen» Asiatische Türket.
Die Einwohner, deren Zahl unbekannt ist.
und von welchen die Türken abstammen, sind meistens
Tataren, von welchen die Usbeken eine nomadische Le«
bensart führen, hingegen die Ducharen ansässig sind,
Ackerbau. Gewerbe und Handel betreiben. Die Herr,
schende Religion ist die Muhamedanische.
Außer den Nomadenhorden bestehen hier mehrere
Staaten, worunter Usbekistan oder die große Bucharei
und Khokand die mächtigsten sino.
Buchara, große Stadt und die erste Handelsstadt in Mit»
telasien, südöstlich vom Aralsee, hat 70,000 Einwohner. — Sa-
markand, große Handelsstadt, östlich von Buchara und west-
lich von Kaschgar, mit einer berühmten Muhamcdanischen Schule,
die aus der ganzen Latarei besucht wird.
Die Kaukasischen Lander.
Diese sind oben unter der Rubrik des Asiatischen
Rußlands vorgekommen.
Iii. West Asien.
Die Asiatische Türkei.
Sie gränzt gegen Norden an das schwarze Meer,
gegen Osten an die Kaukasischen Länder des Russischen
Reichs und an Persien, gegen Süden an den Persischen
Meerbusen und an Arabien, und gegen Westen an das
Mittelländische Meer- mit seinen Theilen, dem Griechi-
schen Meere, der Meerenge der Dardanellen, dem Meere
von Marmora und der Straße von Constantinopel.
Ihre Größe beträgt an 24,000 Quadrat-Meilen.
Sie besteht aus einer großen Halbinsel, (Natolien,
auch die Levante und Klein-Asien genannt), die von
dem schwarzen, Griechischen und Mittelländischen Meere
gebildet wird, und aus zwei südlichen Verlängerungen
dieser Halbinsel, wovon die kleinere westliche an der Ost-
seite des Mittelländischen Meeres und die größere östli-
che, zwischen Arabien und Persien bis zur nördlichsten
Spitze des Persischen Meerbusens sich erstreckt. Der
Boden ist größtentheils gebirgig, vorzüglich auf der
Halbinsel; dagegen mehr eben in den südlichen Verlän,
gerungen dieser Halbinsel, wo diese Ebenen größtentheils
TM Hauptwörter (50): [T17: [Meer Fluß Gebirge Land Hochland See Halbinsel Osten Norden Süden]]
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Extrahierte Personennamen: Marmora
Extrahierte Ortsnamen: Usbekistan Buchara Buchara Asien Persien Constantinopel Persien Persischen_Meerbusens