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1. Das Deutsche Reich - S. 36

1905 - Berlin : Mittler
36 der Mannheims. Lederverarbeitung und Möbelfabrikation sind hier sehr entwickelt. 2. Die Eisenbahnen. Die von Süden nach Norden sich erstreckende Tiefebene hat auch den wichtigsten Bahnlinien ihren Weg gezeigt: es sind die rheinische West- und Ostbahn. Die Westbahn: Basel — Mülhausen — 1 Speier, Worms, Main z. Straßburg | Neustadt, Bingen. Die Ostbahn: Basel—freiburg— Ì Mannheim—mainz. Karlsruhe j Heidelberg—darmstadt—frankfurt. Eine weitere Folge der Bodengestaltung ist die Ent- wicklung von zwei Eisenbahnknotenpunkten. Mülhausen bildet den einen. Hier zweigt sich der Südwestverkehr vom Südverkehr ab, um durch die burgundische Pforte Frankreich zu erreichen. Mainz, Darmstadt, Frankfurt a. M. bilden im Nord- osten ein Verkehrsdreieck, zu dem aus allen Himmels- richtungen Schienenwege hinstreben. Am meisten trifft dies zu für Frankfurt a. M. (288 000). Durch die Lage an den sich kreuzenden Land- und Wasserwegen ist diese Stadt eine Vermittlerin zwischen dem Norden und Süden, Westen und Osten Deutschlands geworden. Daraus erklärt sich auch ihre Bedeutung als Meß platz in früherer Zeit; heute haben die Messen sehr an Wert verloren. Dagegen hat Frankfurt seinen alten Ruf als einer der ersten europäischen Börsenplätze bewahrt. Am linken Ufer des Mains liegt die Vorstadt Sachsen- hausen, die sich durch viele Gärtnereien, 5 große und 46 kleinere Apfelweinkeltereien auszeichnet. Eine der größten Keltereien verarbeitet täglich 1000—1200 Zentner Äpfel. Die jährliche Obstzufuhr nach Frankfurt-Sachsenhausen, diesem Zentralplatz des deutschen Obsthandels, beläuft sich auf 1600 Waggons, der jährliche Umsatz an Apfelwein auf 120 000 bis 150 000 hl, an Beerenwein aller Art auf 2000 hl. Obst und Wein repräsentieren zusammen einen Wert von 10 Mill. Mark. Iii. Das schwäbisch-fränkische Stufenland. Welches Gebiet umfafst es? Die Landschaft, die sich im Osten der oberrheinischen Ebene ausbreitet und sich in mehreren Stufen allmählich

2. Das Deutsche Reich - S. 11

1905 - Berlin : Mittler
11 Es sind: Holland, Belgien, Frankreich, Schweiz, Österreich-Ungarn, Rußland und Dänemark. Diesen schließen sich an im Norden bezw. Nordwesten : Schweden, Norwegen und England, die durch schmale Meeresteile mit unserem Yaterlande mehr verbunden, als von ihm getrennt sind. Die Pyrenäen- und Balkanhalb- insel stehen zwar in nicht so inniger Verbindung mit dem deutschen Reiche wie Italien, das nur durch die kleine Schweiz und durch die verhältnismäßig wegsamen österreichischen Alpen- gebiete getrennt ist, helfen jedoch den zweiten Staatenring bilden, der Deutschland in weitem Bogen umspannt. So hat wie kaum ein anderes Land Deutschland eine zentrale Lage; es bildet daher auch das wichtigste Durch- gangsgebiet für den europäischen Handel und Verkehr. Welche wirtschaftlichen Nachteile und Vorteile ergeben sich für Deutschland ans der zentralen Lage? Ein Blick in die Blätter der Weltgeschichte lehrt uns, wie Deutschland fast in jedem Jahrhundert der Schauplatz kriegerischer Ereignisse, der Tummelplatz fremdländischer Heeresmassen gewesen. Aus fast auen Himmelsgegenden ergossen sich kulturfeindliche Völkerströme in die deutschen Gaue. Aus dem Osten brausten gleich einem gewaltigen Un- gewitter nacheinander die wilden Horden der Hunnen, die räuberischen Magyaren und die heidnischen, barbarischen Slawen in das Land, alles vernichtend mit Feuer und Schwert. Von Norden kamen die Schweden, von Westen die Franzosen und beteiligten sich an dem unseligen Religions- kampf, der in dreißigjähriger Dauer die Hälfte aller Ortschaften samt ihren Bewohnern mit eisernem Besen, durch Hungersnot und Pest, vernichtete. Von ähnlicher Wirkimg für unsere Kultur waren die Schrecknisse des siebenjährigen Krieges und die tief traurigen Ereignisse der .Jahre 1806 und 1807, als wiederum französische Heere unsere Fluren zerstampften. Natürlich haben diese das Volksleben bis ins Mark treffenden Er- eignisse die wirtschaftliche Entwicklung unseres Vaterlandes außerordentlich gehemmt Wie aber Deutschland durch seine zentrale Lage den vernichtenden Elementen leicht zugänglich gewesen ist, so haben in gleicher Weise auch die kulturfreundlichen Strömungen ins Land dringen können, die von den Nachbarstaaten ihren Ausgang nahmen. Und besonders in neuester Zeit, da Deutschland geeint, macht- und glanzvoll als ein Hort des europäischen Friedens dasteht, hat sich der aus seiner Mittellage erwachsende wirtschaftliche Vorteil mehr denn je bemerkbar gemacht. Statt der wilden Horden durchziehen jetzt kreuz und quer Segen und Wohlstand bringende Handels- und Verkehrsstraßen das Land, die Nachbarstaaten miteinander verknüpfend. So muß Deutschland eine vermittelnde Rohe übernehmen, wollen Frankreich und Rußland, Dänemark und Italien, Holland, Belgien und England einerseits, Österreich-Ungarn und die südöstlichen europäischen Staaten anderseits in Handelsbeziehungen treten.

3. Das Deutsche Reich - S. 52

1905 - Berlin : Mittler
52 waren, Chemikalien: (Chromgrün, Anilinfarben) Maschinen, Nadeln, Lederwaren werden hier angefertigt. Südlich von Aachen liegen E upen mit lebhafter Tuch- fabrikation und M a Im ed y mit bedeutender Lederfabrikation. Andere Industriegebiete sind noch: im südlichen Westerwald das sogenannte Kannebäcker Land und der Hunsrück, wo die Achatschleiferei betrieben wird. Schon seit dem 14. Jahrhundert blüht im Westerwald die Töpferei. Die reichen Tonlager von vorzüglicher Güte haben diesen Gewerbezweig hervorgerufen. Der wichtigste Erzeugungsort ist Höhr, nordöstlich von Koblenz, wo allein 60 Fabriken mit weit über 600 Arbeitern bestehen (»Rheinische Töpferwaren« : Einmachetöpfe, Bierkrüge). Auch die Achatschleiferei ist ein seit langer Zeit be- triebener Industriezweig. Seinen Hauptsitz hat er in dem oldenburgischen Fürstentum Birkenfeld (Oberstein), wo ein Fünftel der Gesamtbevölkerung in den Schleifereien (50) beschäftigt ist. Handel. Die überaus reiche Mannigfaltigkeit der Erwerbsverhält- nisse hat auch einen äußerst lebhaften Güteraustausch hervor- gerufen. Es gelangen aus den verschiedenen Erdteilen zur Ein- fuhr Rohstoffe der mannigfaltigsten Art: als Wolle, Baum- wolle, Seide, Jute, Erze, Farbstoffe, Halbedelsteine, Getreide, Mastvieh und vielerlei Nahrungs- und Genußmittel. Dagegen führt das rheinisch-westfälische Industriegebiet aus : Schiffs- und Eisenbahnbedarfsgegenstände, Kanonen, blanke Waffen, Schneidewaren, Heizmaterial, Tuche, Seiden - und Baumwollstoffe, Papier, Chemikalien, Zucker, Schokolade, Obst, Wein, Ton-, Porzellan- und Steingutwaren, Mühlsteine und dergleichen mehr. Verkehr. Ein engmaschiges Eisenbahnnetz, fast 4000 km, steht dem Personen- und Güterverkehr zur Verfügung. Die wichtigsten Verkehrszentren sind Köln, Elberfeld, Essen und St. Johann-Saarbrücken. Auch an schiffbaren Wasserstraßen ist kein Mangel. Die wertvollste Verkehrsader bildet der Rhein (S. Rhein- schiffahrt), der die großen Industriebezirke mit der Nordsee in Verbindung bringt.

4. Das Deutsche Reich - S. 53

1905 - Berlin : Mittler
— 53 Andere wichtige Wasserstraßen sind noch der Rhein- Maas-Kanal, der über Neuß, den großen Getreidemarkt, nach Vierssen und Venlo führt, und der Dortmund-Ems-Kanal. Zusammenfassung. So ist denn das Rheinland infolge seiner land- schaftlichen Reize, der großen Zahl heilkräftiger Quellen, der Menge reich gesegneter Wein- und Obst- gärten, ertragreicher Fluren, des schier unerschöpf- lichen Reichtums an wertvollen Bodenschätzen, des Fleißes und der Intelligenz seiner Bewohner, der Fülle guter Verkehrseinrichtungen das Zentrum der deutschen Industrie, des Handel-s und Verkehrs ge- worden. D. Das hessische und Weserbergland. Lage. Diese Landschaft hegt zwischen dem rheinischen Schiefergebirge und der sächsisch-thüringischen Bucht im Fluß- gebiete der Weser und ihrer Nebenflüsse. Volksdieilte. Es gehört zu den am geringsten besiedelten Landschaften des Reiches (in manchen Gegenden 40 bis 50 Ein- wohner auf 1 qkm) und besitzt nur eine Großstadt. Gliederung: a) Physisch. Es gliedert sich in 1. das hessische Bergland, 2. das Weserbergland. b) Politischen Anteilhaben: Hannover,Westfalen, Hessen- Nassau, Braunschweig, das Großherzogtum Hessen und die Fürstentümer Waldeck und Lippe. Oberflächenbild und Geologisches der Landschaft. 1. Das hessische Bergland breitet sich zu beiden Seiten der Werra aus, reicht im Osten bis zur Fulda und trägt im Süden die Berg- rücken des Vogelsgebirges und der Rhön. In dem Winkel zwischen Werra und Fulda erheben sich der hohe Meißner und der Kaufunger Wald. Auf dem linken Fiüdaufer bildet der Habichtswald mit der

5. Das Deutsche Reich - S. 25

1905 - Berlin : Mittler
— 25 Da jedoch einzelne Zweige der Industrie (Bierbrauerei, Baumwollweberei, Strohhut- und Anilinfabrikation) sowie die Landwirtschaft einschließlich Viehzucht erheblich über Bedarf erzeugen, so ist die Ausfuhr in den entsprechenden Produkten bedeutend. Die Einfuhr erstreckt sich naturgemäß auf Mine- ralien (Kohlen, Eisen), auf Rohbaumwolle, Seide, Tabak, Wein, Obst und Kolonialwaren: Zucker, Kaffee, Gewürze, Tee. b) Verkehr. Ihm dienen zunächst die Wasserstraßen. Welchen wirtschaftlichen Wert besitzen die Gewässer des Alpenvorlandes? a) Der wirtschaftliche Wert der Flüsse dieses Gebietes ist sehr gering. Von den rechtsseitigen Nebenflüssen der Donau sind Iiier, Lech, Isar wegen ihres reißenden Laufes nur flößbar, wenn auch zum Teil auf beträchtliche Strecken. Dagegen ist der Inn als der einzige schiffbare Nebenfluß auch der wertvollste. Von noch geringerem Werte für die Schiffahrt sind die linksseitigen Nebenflüsse: Altmühl, Naab, Regen. Auch die Donau hat nur geringen wirtschaftlichen Wert, wenn schon unter allen genannten Flüssen den bedeutendsten. Ungleich günstiger steht es mit dem Bodensee. Auf ihm herrscht ein äußerst reger Verkehr. Denn einmal führen bis zu seinen Ufern 8 Eisenbahnen, deren Endstationen durch die rings um den See führende »Bodenseegürtelbahn« verbunden sind. Sodann vermitteln noch zahlreiche Dampfschiffahrtslinien den Grenz verkehr (siehe Lindau). b) Eisenbahnen. Das Eisenbahnnetz ist wegen der geringen Bevölkerungs- zahl und infolge des unbedeutenden Binnenhandels ziemlich weitmaschig. Es besteht fast nur aus Hauptlinien, die das Vorland durcheilen, und an die die größte Zahl der Neben- bahnen noch keinen Anschluß hat. Die Länge der Haupt- und Nebenbahnen betrug 1903/04 6752,1 km. Von um so größerer wirtschaftlicher Bedeutung sind die Haupteisenbahnlinien, da sich auf ihnen ein lebhafter Per- sonen- (Fremden-) und Güterverkehr vollzieht. Dadurch sind einige Städte (München, Rosenheim) zu bedeutendem Auf- schwünge gelangt, während sich andernteils Städte einstiger Größe (Augsburg, Regensburg) zu neuer Blüte entfaltet haben.

6. Das Deutsche Reich - S. 62

1905 - Berlin : Mittler
62 Die Zahl der Exportfirmen beträgt So. Ihr Absatzgebiet bilden fast ausschließlich England und die Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Hauptgruppen der Industrie des Sonneberger Kreises sind: a) Norden: Glasindustrie in Lauscha und Steinheid (Christ- baumschmuck). b) Süden: Griffel- und Schiefertafelindustrie in Steinach, Lehesten. c) Südosten: Pelztiere, Masken, Papiermasseartikel*) (Puppen) und Attrappen in Judenbach, Jagdsdorf, Heinersdorf. Die sozialen Verhältnisse sind überaus traurig. Weit über die Hälfte aller Familien verdient im Jahr unter 700 M. 10. Handel und Verkehr. Infolge der Lage Thüringens inmitten des Reiches ist das- selbe schon frühzeitig ein wichtiges Durchgangsland für die Handelsbeziehungen zwischen Nord- und Süd-, Ost- und West- deutschland gewesen. Neben dem starken Durchgangsverkehr hat sich ein reger Binnenhandel entwickelt, der in erster Linie Lebensmittel nach den stärker besiedelten Gegenden, besonders den größeren Städten zu fördern hat. Daß auch ein schwunghafter Außenhandel betrieben wird, zeigt der Umstand, daß für viele Produkte (Porzellan, Gewehre, Woll-, Glas-, Spielwaren, Schiefer, Sämereien, Salz und Fleischwaren) alle Kulturländer Absatzgebiete bilden. Ferner müssen auch einzelne Industriezweige, wie die Meerschaum-, Pfeifen-, Steinnußknopf- und Wollindustrie, ihre Rohmaterialien aus dem Auslande beziehen. Welche Mittel dienen ihm? Da es an einem größeren schiffbaren Flusse fehlt, so spielen als Verkehrsmittel die Eisenbahnen eine Hauptrolle. Sie ziehen entweder an den Rändern Thüringens entlang, wie die 1. Werratalbahn: Salzungen, Meiningen—kobnrg, und 2. Elstertalbahn: Leipzig — Zeitz — Gera, oder aber sie durch- queren die Landschaft: nämlich 3. Berlin—halle—erfurt—gotha—eisenach—frankfurt (Thüringer Bahn), 4. Halle—naumburg—jena—rudolstadt—saalfeld bis zum Main (Saalbahn). Der Harz. Allgemeines. Der Harz bildet die nördliche Umrahmung des thürin- gischen Hügellandes. Gleich einer gewaltigen Insel aus ruhiger *) Papiermasse, ein Gemisch aus Sand, Papier, Zement und Mehl.

7. Das Deutsche Reich - S. 92

1905 - Berlin : Mittler
92 1800 km. Dadurch ist Deutschland auf die Teilnahme an dem überseeischen Handel und Verkehr direkt hingewiesen. Früh- zeitig hat es darum auch lebendigen Anteil an der ozeanischen Dampfschiffahrt genommen. Zwar ist die deutsche Nordseeküste nur an wenigen Stellen für größere Fahrzeuge zugänglich und nur an den Mündungen der Flußläufe für Seeschiffe fahrbar; doch sind diese wenigen Punkte zur Entwicklung eines ganz bedeutenden überseeischen Handels völlig ausreichend gewesen. Die Ostseeküste ist von ähnlicher Beschaffenheit wie die Nordseeküste. Auch ihr fehlt es im ganzen an Landungs- stellen für Fahrzeuge mit größerem Tiefgange. Dies gilt nament- lich vom östlichen Teile der Küste ausschließlich der O der- und Weichselmündung. Nur im Westen steigt die Küste häufiger steil an und bietet dem Verkehr geräumige Buchten mit tiefen Einfahrten (Förden), unter denen sich diejenigen von Flensburg und Kiel besonders auszeichnen. Die Be- deutung der Küste liegt darin, daß sie Deutschlands Handel und Verkehr mit den Gestadeländern der Ostsee begünstigt. Warum haben die Seeliandelsplätze der Nordseeküste gegen- wärtig gröfsere Bedeutung als die der Ostseeküste? Eine völlige Verkehrsstockung durch Vereisung scheint für die Nordseehäfen so gut wie ausgeschlossen ; dagegen haben die östlichen Hafenplätze der Ostseeküste zuweilen mit einer derartigen Abschließung vom offenen Meere zu rechnen, die nicht selten bis in den April hinein anhält. Demnach sind die Häfen der Nordsee vor ihren Schwestern an der Ostsee infolge ihrer klimatischen Lage begünstigt. Die Nordseehäfen sind auch durch ihre bessere Weltlage vor den Ostseehäfen bevorzugt; denn die Nordsee steht durch das Ärmelmeer in direkter Verbindung mit dem Atlantischen Ozean, der zur Zeit den Hauptschauplatz des Weltverkehrs bildet. Dagegen ist die Ostsee durch die Halbinsel Jütland vom offenen Meer getrennt. Für eine Seehandelsstadt sind zwei Gebiete von großer Bedeutung, nämlich das Erzeugungs- und das Absatzgebiet. Beide werden durch das Hinterland der betreffenden Küste gebildet. Je größer seine Ausdehnung ist, desto besser ist dies für die vorgelagerten Küstenstädte. Da nun Deutsch- lands Breitenausdehnung im Westen am bedeutendsten ist, so sind auch durch diesen Umstand die Nordseehäfen be- günstigt.

8. Das Deutsche Reich - S. 78

1905 - Berlin : Mittler
78 — beschäftigen. Einen hohen Ruf genießt Halle durch seine Maschinenfabrikation, die wesentlich unterstützt wird durch die Bedeutung der Stadt Halle als Eisenbahnkreuzungspunkt. 7. den Verkehr. Gleich dem Handel ist auch der Verkehr Sachsens ein ungemein lebhafter. Ihm dienen: 1. die Wasserstraßen, 2. die Eisen- bahnen. Welchen wirtschaftlichen"wert haben die Wasserslrafsen? Unter den Wasserstraßen kommt fast nur die Elbe in Be- tracht, weshalb sie von höchster wirtschaftlicher Bedeutung für Sachsen ist. (Die übrigen Flüsse sind nur auf ganz kurze Strecken schiffbar.) Die Eisenbahnen: Keine Landschaft innerhalh des Reiches kann sich rühmen, ein so engmaschiges Eisenbahnnetz zu be- sitzen wie Sachsen. Die Gesamtlänge der Schienenwege im Königreich Sachsen beträgt über 3000 km. Die wichtigsten Linien, die meist Teilstrecken inter- nationaler Verkehrswege bilden, sind folgende: a) Leipzig—berlin, b) Leipzig—magdeburg—hamburg, c) Leipzig—kassel—frankfurt a. M., d) Leipzig—hof—nürnberg—münchen (bayerische Bahn), e) Leipzig—eger—regensburg—münchen, Leipzig—riesa—dresden \ —Görlitz—breslau, Leipzig—riesa—dresden I Bodenbach—wien. Reichenbach—chemnitz—dresden—görlitz—breslau. Den Verkehrsmittelpunkt dieser letzten Bahn, die am Nordfuße des Erzgebirges entlangzieht, bildet Chemnitz; alle das Gebirge überschreitenden Strecken münden in diese. Zusammenfassung. So nimmt Sachsen infolge seines ergiebigen Bodenbaues, seines großen Reichtums an wertvollen Bodenschätzen, seiner zahlreichen Verkehrsmittel und gediegenen Bildungsstätten aller Art eine außerordent- lich hohe, wirtschaftliche Stellung im Reiche ein. Ja,

9. Das Deutsche Reich - S. 140

1905 - Berlin : Mittler
140 — 800 t aufwiesen, verkehren jetzt auf dem Rheine Schiffe mit einem Gehalt bis zu 2070 t. Die größten Elbschiffe haben gegenwärtig eine Tragkraft von 1100 t, Auf der kanalisierten und unteren Oder verkehren Schiffe mit einer Abmessung bis 470 t. Für den projektierten Rhein-Weser-Elbe-Kanal sind Schiffe von 600 t in Aussicht genommen. In der Zunahme der Größe und Ladefähigkeit der Schiffe liegt insofern ein wichtiges wirtschaftliches Moment, als damit eine Abnahme der Beförderungskosten verbunden ist. Beförderungskosten. Es ist von großer Bedeutung für die fernere Entwicklung der Binnenschiffahrt und für ihre Stellung in dem Konkurrenz- kampfe mit den Eisenbahnen, daß sie wesentlich billiger be- fördern kann als diese. Das trifft namentlich bei dem Versand von Massengütern, wie Kohle, Getreide, Erze und Holz auf weitere Entfernungen zu. Wenn sich nun auch der Unterschied in den Fracht- sätzen der Binnenschiffahrt und der Eisenbahnen schwer durch eine bestimmte Zahl ausdrücken läßt, da die Schiffsfrachten großen Schwankungen unterworfen sind, so läßt sich doch im allgemeinen sagen, daß die Schiffsfracht um ein Drittel bis um die Hälfte niedriger ist als die Eisenbahnfracht. Mit diesen billigeren Versandkosten wird aber für verschiedene Güter, die die höheren Transportkosten der Eisenbahn nicht ertragen können, ein größeres Absatzgebiet geschaffen und damit der Güteraustausch gehoben. Es ist aber auch deshalb eine Steigerung der Binnenschiffahrt zu wünschen, weil die Eisenbahnen in der Güterbeförderung stellenweise (z. B. im Ruhrkohlengebiet) an die Grenze ihrer Leistungsfähigkeit gelangt sind. »Im Jahre 1891 sollte eine beträchtliche Menge Soda von Heilbronn in Württemberg nach Tetschen in Böhmen befördert werden. Man wählte dabei nun nicht die Eisenbahn als kürzeren Weg, sondern beförderte die- selbe zunächst auf dem Neckar stromabwärts, wurde dann auf Rhein- schiffe umgeladen, in Rotterdam wieder umgeladen und nach Hamburg gebracht. Nach abermaliger Umladung daselbst erfolgte der Transport elbaufwärts nach Tetschen. Bei alledem kam die Fracht billiger als auf der Eisenbahn.«*) Neben der Billigkeit ist die Leistungsfähigkeit der Wasserstraßen ein wichtiger Faktor für die wirtschaftliche Be- deutung derselben. Die Bedeutung der Binnenwasserstraßen für den Güterverkehr ist ersichtlich aus dem Anteil, den die- *) Lötz: Verkehrsentwicklung in Deutschland. i

10. Das Deutsche Reich - S. 110

1905 - Berlin : Mittler
110 bauten, sowie die von den zahlreichen industriellen Anlagen den fließenden Gewässern zugeführten Abwässer haben die Er- gebnisse der Flußfischerei stark beeinträchtigt. Durch Fischerei- gesetze, künstliche Fischzucht und Gründung von Fischerei- vereinen ist man mit Erfolg bemüht, der weiteren Verminderung des Fischbestandes in den Flüssen und Seen entgegenzuarbeiten. Besonders ergiebig an Fischen sind die zahlreichen Seen in Ost- und Westpreußen, in Hinterpommern, Brandenburg und Mecklenburg; sie liefern hauptsächlich Hechte, Barsche, Maränen, Bleie, Schleie und Aale. Die Teichwirtschaft, die besonders in der Lausitz und dem angrenzenden Schlesien in Blüte steht, beschäftigt sich mit Karpfen- und Forellenzucht. Für den Lachsfang sind Rhein und Weser von Bedeutung; erst in zweiter Linie kommen Elbe, Weichsel und Oder. In den schnell fließenden Gewässern Mittel- und Süddeutschlands findet man Forellen und Äschen. Für den Störfang bildet die Unterelbe das Hauptgebiet. Den jährlichen Ertrag der Binnenfischerei in Deutschland schätzt man auf 40 Mill. Mark. Für manchen Landwirt wirft die Fischerei eine ansehnliche Rente ab, und für viele ärmere Familien gibt die lohnende Ausübung derselben ein auskömm- liches Brot. 3. Küsten- und Hochseefischerei. Küsten- und Hochseefischerei werden mehr und mehr zu einem wichtigen Zweige unseres nationalen Erwerbslebens. Die Entwicklung der letzteren fällt in die neueste Zeit. Frühere Versuche zum Betriebe derselben sind wiederholt fehlgeschlagen. Die wichtigsten Häfen der Nordseefischerei sind Emden, Geeste- münde, Altona und Hamburg. Ende 1900 bestand die Nordsee- fischereiflotte aus 122 Dampfern und 419 Segelschiffen. Das Hauptgebiet der deutschen Hochseefischerei ist die Nordsee. Hier ist der Fischereibetrieb international und wird von England, Schottland, den Niederlanden, Frankreich, Belgien, Dänemark und Norwegen ausgeübt. Eine Zone von 3 See- meilen Breite ist für die Küstenfischerei reserviert und darf von fremden Nationen nicht befischt werden. An den Erträgnissen der Nordseefischerei hat Deutschland im Vergleich zu England, Schottland und Holland bis jetzt nur einen geringen Anteil. Neben Schellfisch und Scholle sind es Heringe, Dorsche, Kabeljaue, Seehechte und Seelachse, welche die Nordseefischer
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