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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Für Präparandenanstalten - S. 44

1912 - Breslau : Hirt
44 C. Länderkunde. mannigfaltig: fast alle Mineralien finden sich in den verschiedensten Formen und Verbindungen. Darum ist Deutschland das Land eines vielseitigen Bergbaues und einer lebhaften Industrie. § 54. Klima. Die Gleichheit des Klimas (s. die Temperaturkarte im Atlas!), das durchweg dem kühleren Teile der gemäßigten Zone angehört und nur zwischen dem Sw und dem No größere Gegensätze aufweist, ist überraschend groß. Durch die tiefere Lage der nördlichen Gegenden ist deren Klima von dem Mittel- und Oberdeutschlands kaum verschieden. Die Oberdeutsche Hochfläche entspricht in der Jahreswärme dem Küstenstreifen der Ostsee. So herrscht im Deutschen Reich, abgesehen von den höheren Gebirgs- erhebuugeu, eine Jahreswärme von durchschnittlich 8—9°. Der Nieder- schlag schwankt zwischen 40 und 210 cm. § 55. Gewässer. Von den größeren Flüssen ist nur eiuer ganz deutsch: die Weser. Von der Donau liegen nur Quelle und Oberlauf, vom Rhein weder Ouelle noch Mündung auf deutschem Gebiete. Nur Elbe, Oder und Weichsel münden auf deutschem Boden. Auch darin tritt uns die Mittellage Deutschlands in unserem Erdteil entgegen. Bei näherer Betrachtung finden wir, daß der Rhein alle Bodenstufen Deutschlands durchfließt und deshalb die älteste und wichtigste Verbindung zwischen dem N und S ist. Eine Querverbindung der nordsüdlich fließen- den deutschen Ströme besteht seit lange nur in den östlichen Provinzen Preußens, deffeu Herrscher früh die Bedeutung solcher Wafferstraßen er- kannten. Geplant und in Angriff genommen ist ein großer, Deutschland durchquerender und seine Flüsse verbindender Mittellandkanal. Der- artige Unternehmungen waren bei der politischen Zerrissenheit Deutschlands vor Bildung des Deutschen Reiches unausführbar. Aufgabe. Suche auf der Karte die Linie des im Bau befindlichen Rhein— Hannover-Kanals (über Minden), des Kaiser-Wilhelm-Kauals, des Dort- mund—ems-Kanals! § 56. Größe, Bewohner. Die Größe des Deutschen Reiches beträgt mehr als V2 Mill. qkm oder etwa den 20. Teil Europas. Die Zahl der Bewohner ist 65 Mill., so daß auf 1 qkm 120 Meufcheu (gegen 45 in Europa) leben. Deutschland ist also sehr dicht bevölkert. Die meisten Ein- wohner sind Germanen (Deutsche); den Ostrand bewohnen Slawen (vor allem Polen), den Südwestrand in geringer Zahl Romanen (Franzosen). Anch hierin findet die Mittellage ihren Ausdruck. — Nach der Religion sind nahezu zwei Drittel Protestauteu, über ein Drittel Katholiken, reichlich eine halbe Million Juden. Aufgaben. 1. Welche deutschen Männer kennst du als Kämpfer gegen die Slawen (Wenden)? 2. Suche die deutschen Staaten auf der politischen Karte und ordne die Königreiche, Großherzogtümer und Herzogtümer nach der Größe! 3. Welchem Staate etwa gleicht Elsaß-Lothringen an Größe?

2. Für Präparandenanstalten - S. 108

1912 - Breslau : Hirt
108 C. Länderkunde. nach Erbauung des „See kau als" ist Königsberg auch für größere Schiffe erreichbar. Kanäle setzen es mit der Memel in Verbindung. Die Ausfuhr ist bedeutend. Durch Einführung englischer Kohlen und rheinisch-westfälischen Eisens haben sich Eisenwerke gebildet; seit alters blüht die Bernsteinindustrie. Königs- berg hat eine Universität und ist Krönungsstadt der preußischen Könige. Wegen seiner Lage au der Straße Berlin—st. Petersburg ist es Festung. Die nörd- lichste deutsche Stadt ist Memel; es ist wie Dauzig und Königsberg Aus- fnhrhafen für Holz, Korn, Flachs und Hanf aus dem preußisch-russischeu Hinter- lande. Zahlreiche Sägewerke besorgen die Zerkleinerung des russischen Holzes. $ 1(>3. Die Bevölkerung der deutschen Ostseeküste betreibt neben Handel Schiffahrt, Schiffbau und Fischerei. Wo fester Strand und guter Wellen- schlag das Baden möglich machen, sind Badeorte entstanden, die im Gegen- satz zu den Nordseebädern oft mit schattigen Wäldern geschmückt sind. Bekannt sind unter ihnen Saßnitz auf Rügen, Swinemünde auf Usedom, K olberg, Zoppot bei Danzig, Kranz und Schwarzort auf der Knri- schen Nehrung. Zeichnung: Tie Küste von der Odermündung bis Memel. Welche Längen- und Breitenkreise sind zu benutzen? B. Das Westelbische Flachland. $ 164. Allgemeines. Das Westelbische Flachland gehört dem Hinterlande der Nordsee an, die Deutschland die nächste Verbindung mit dem Weltmeer vermittelt. Ihre Küste mit ihren Einrichtungen für die Großschiffahrt ist deshalb von großer Bedeutung. Die Übersicht des Binnenlandes erfolgt nach den drei Bodenarten! Marsch, Geest und Moor. Zwei Tieflandsbuchten springen nach 8 in das Mittelgebirgsland hinein. 1. Die Nordsee. Tie Nordsee ist ein flaches Randmeer etwa von der Größe des Deutschen Reiches mit einer Mitteltiefe von fast 90 m. Sie ist salzreicher, wärmer und stürmischer als die Ostsee und für den Großschiffahrtsverkehr infolge der Gezeitenbewegung weit geeigneter. Vom N längs der großbritannischen Küste und vom Sw durch die Straße von Calais tritt die Flutwelle in die Nordsee ein und wälzt sich in die Flußmündungen und Busen weit stromauf. Der Nordsee vor allem verdankt das Deutsche Reich seinen Anteil am Weltverkehr. Dieses Meer hat auch zurzeit die ergiebigsten Fischgründe, von deren Ertrag den Deutschen aber erst h% zugute kommen. Aufgaben. 1. Wie liegt die Nordsee zur Landhalbkugel? 2. Welche nichtdeutschen Völker gehören zu ihren Umwohnern? 3. Welche Verbindung hat sie mit dem Atlantischen Ozean, mit der Ostsee? 4. Wie verhalten sich der 50. und 60. Breitenkreis und der 5. Längenkreis zur Nordsee?

3. Für Präparandenanstalten - S. 114

1912 - Breslau : Hirt
> 114 C. Länderkunde. und bildeten das „Niederungs- oder Niedermoor", aus dem Bruchwald entstand, dessen absterbendes Holz feste Torfschichten bildete. Auf ihnen siedelten sich die anspruchslosesten Pflanzen (Wollgras, Heide und besonders Laubmoose) an, und damit begann die Bildung des Hochmoors, das sich durch immer neue Pflanzenpolster vergrößerte und erhöhte. Das Wasser des Sees wurde nach der Mitte zusammengedrängt, das Moor wölbte sich nhrglassörmig und erhob sich bis 8 m über die Umgebung. Das Hochmoor hat seine größte Ausdehnung in Nordwestdeutschland, im Regierungsbezirk Stade, an der ostfriesisch-oldenburgischen Grenze und an der mittleren Ems. § 172. Ausnutzung. Jahrhundertelang diente das Moor nur dazu, als Brennstoff dem Menschen den Torf zu liefern. Dann folgte die von Holland her eingeführte Brandkultur, bei der das nmgehackte und von der Sonne getrocknete Moor angezündet wird. Das ist die Ursache des „Moordampfes", der als „Höhenrauch" ganze Teile Nord- und Mittel- dentschlands belästigt. In die abgekühlte Asche wird der Buchweizen ge- sät, dessen Ernte aber sehr unsicher ist. Eiu großer Fortschritt war die gleichfalls von Holland her eingeführte Fehnknltnr. Sie besteht darin, daß ein Kanal, der mit einem schiffbaren Gewässer in Verbindung steht, in schnurgerader Richtung ins Moor hineingegraben wird. Auf ihm fährt der Fehnbewohner mit dem Schiffe den Torf zur Stadt und bringt Dung- ftoffe wieder zurück. So entstehen mit der Zeit blühende Ortschaften. Die größte deutsche Moorkolonie ist Papenburg (8). Mit großem Eifer ver- sucht man in der Gegenwart, die großen Moorflächen auch uoch auf audere Weise zu kultivieren. Wenn alles Moor im Deutschen Reiche uutzbar ge- macht wäre, brauchten wir weder Roggen noch lebendes Vieh einzuführen, und der Wert des dann möglichen Rindviehbestandes würde sich gegen den jetzigen um 1 Milliarde Mark steigern. 6. Die Entwässerung und die Tieflandsbuchten. § 173. Die Entwässerung des Westelbischen Flachlandes geschieht durch Rhein, Ems, Weser und Elbe. Bei Bonn tritt der Rhein in die Kölnische Tieflandsbucht ein, die zwischen Sauerland und Eifel südwärts bis zur Mündung der Sieg reicht. Sie ist wegen der Nähe der reichen Bergwerks- und Industriegebiete dicht bevölkert und städtereich. Neben den Städten am Rhein sind wichtige Jndnstriemittelpunkte: München-Gladbach, der Hauptsitz der rheinischen Banmwollindnstrie, und Krefeld (129; — 1840: 26), der erste Platz des Deutschen Reiches für die Samt- und Seidenindustrie. Am Rhein liegt Köln an der Stelle, wo die große Heerstraße jetzt Eisenbahn — längs des Nordrandes der Ardennen den Rhein erreicht. Die User sind hoch und fest, eine frühere Flußteilung erleichterte die Uberbrückung an dieser Stelle, die noch sür kleine Seeschiffe erreichbar ist. Hier entstand durch die Römer die nach der Gemahlin des Germanikus genannte Colonia Agrippina. ■ Im Mittelalter wurde die Stadt der Sitz eines Erz-

4. Für Präparandenanstalten - S. 117

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 117 bischofs und eines Kurfürsten. Unter den zahlreichen kirchlichen Bauten ist weltbekannt der Kölner Dom, das schönste gotische Bauwerk Deutschlands, begonnen im 13. Jahrhundert und vollendet nach Gründung des Deutschen Reiches. Jetzt ist Köln Sitz der Rheinischen Dampffchiffahrtsgesellschast und Hauptverkehrspunkt auf den großen Strecken Berlin—paris und Belgien— England. Starke, weit hinausgeschobene Forts decken die Stadt, die mit dem Vorort Deutz reichlich 72 Mill. Einwohner hat und damit die zweitgrößte Stadt Preußens ist. Stromabwärts liegen die Häfen des „bergischen" Landes' Düsseldorf (358), weitberühmt durch seine Malerakademie und seine Musikfeste. In der Nähe liegt Kaiserswerth, wo aus kleinen Anfängen die ausgedehnten Fliednerschen Anstalten sür innere Mission entstanden, deren Diakonissen in drei Erdteilen tätig sind. Es folgt der Jndustrieplatz Duisburg ldus- bürg] (229), der mit dem Hafen Ruhr ort zu einer Großstadt verwachsen ist. Ruhrort1 ist großer Jndustriemittelpunkt und besitzt den größten Fluß- Hafen des Festlandes (Bild 77). An der Mündung der Lippe liegt Wesel und nahe der deutschen Grenze links vom Rhein Kleve. § 174. Die Ems, der kleinste unter den deutschen Hauptflüssen, ent- springt am Südwestabhange des Teutoburger Waldes. Sie ist kürzer als die Mosel, fließt durch den Dollart und mündet in zwei Armen bei Borkum, das zum Schutze der Mündung befestigt ist. In ihrem Oberlauf durchfließt die Ems die Münstersche Tieflands- bucht. Sie ist eingelagert zwischen Teutoburger Wald und Haar und wird entwässert durch die Ems und die Lippe. Im 3 hat das reiche Steinkohlen- lager zahlreiche Bergwerke und Eisenindustrie ins Leben gerufen. Hier, „wo der Märker Eisen reckt", liegt Hamm, die alte Hauptstadt der Graf- schast Mark, jetzt Knotenpunkt der westfälischen Eisenbahnen, reich an Eisen- gießereien. Im innersten Winkel der Tieflandsbucht gründete Karl der Große Paderborn (30) neben Münster und Minden als Bischofssitz im westfälischen Sachsen. Am Rande des Gebirges, in der fruchtbaren Soester Börde, folgt Soest [soft], in der Hansezeit eine der ersten deutschen Handels- städte; jetzt hat es bedeutenden Getreidehandel. Den Mittelpunkt bildet Münster, eins der von Karl dem Großen im Sachfenlande angelegten Bistümer, jetzt Sitz der Regierung und Universitätsstadt. § 175. Von steigender Bedeutung für den deutschen See- und Binnen- verkehr ist in jüngster Zeit Emden geworden. Hier mündet der Dort- mnnd—ems-Kanal, durch den die rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirke mit der Nordsee in schiffbare Verbindung gefetzt sind, während dieser Ver- kehr früher nur über den Rhein und durch Holland ging. Emden ist als Handels- und Freihafen, zugleich als Hafen für die Hochseefischerei auf Heringe bedeutend'. Zeichnung: Die Ems und der Dortmund — Ems-Kanal. Der Oberlauf der Lippe ist aufzunehmen. 1 Ort = Spitze. (Ssergt. Brüsterort, Schwarzort.)

5. Für Präparandenanstalten - S. 155

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 155 Aufgabe. Weise nach, wie sich in der Po-Ebene die Alpenbahnen ver- einigen. § 233. Landschaften und Siedlungen. Den W der Po-Ebene bildet Piemont (= Fuß des Gebirges). Hier treffen die von Frankreich kommen- den Alpenstraßen (Mont Cenis-Bahn) in der Handels- und Industriestadt Turin (335) zusammen. — Das Gebiet zwischen Seen und Po ist die Lombardei, der dichtest bevölkerte Teil der Ebene. In Mailand (500), der größten Stadt Oberitaliens, münden die Simplon- und die St. Gott- hardbahn. Auch liegt die Stadt im Zentrnm wichtiger Kanalverbindungen. Sein berühmter Dom prangt in weißem Marmor. Mailand ist der Mittel- Punkt der Seideuindnstrie. Im 0 ist Mantna eine der Hauptfestungen 88. Venedig aus der Vogelschau. Italiens. — Vom Gardasee bis zur Adria erstreckt sich Venetien. Wo die Etsch (Brennerbahn) aus dem Gebirge tritt, liegt die starke Festung Verona. Venedig (150), die auf Inseln und Pfählen in den Lagunen (— Stränd- en) der Adria erbaute, vou vielen Kanälen (statt der Straßen) durch- zogeue Stadt, war einst die mächtigste Handels- und Seemacht des Mittel- meeres. Dem Verkehr dienen Boote (Gondeln) und zahlreiche Brücken, darunter die berühmte Rialtobrücke. Die Häuser stehen aus Pfahlrosten, deren Eichenstämme durch den weichen Boden bis auf den Tonmergel des Untergrundes hindurchgetrieben wurden. Am Nordfuße des Apennin zieht eine Eisenbahn entlang: an ihr liegen die wichtigsten Orte, darunter die

6. Für Präparandenanstalten - S. 171

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 171 Teppiche) die glänzende Hauptstadt Brüssel (650). Südöstlich davon liegt das Schlachtfeld von La Belle-Alliance oder Waterloo. — Im flämischen Flachlande liegt Antwerpen (315), die stark befestigte Handelsstadt an der Schelde, der zweite Hafen des Europäischen Festlands, der wichtigste Aus- suhrhasen des rheinisch-westfälischen Industriegebiets. Ebenfalls an der Schelde liegt das alte Gent, das jetzt durch Baumwoll- und Leinweberei neu erblüht. Am Meere ist Ost ende ein vielbesuchtes Seebad und Über- fahrtsort nach England. Auswärtiger Besitz des Königreichs ist der Kongostaat in Afrika. Bemerkenswert ist im Nordostwinkel zwischen den Niederlanden und der Rheinprovinz das neutrale Gebiet von Altenberg (Mg. Moresnet). Es ist 3,z qkm groß mit etwa 3000 Einwohnern und wird seit 1814 von einem Bürgermeister verwaltet, während die Gerichtsbarkeit von Preußen ausgeübt wird. 12. Das Königreich der Niederlande (Holland). Ohne die Südersee 33ovo qkm, kleiner als die Provinz Hannover, 5,o Mill. E>, fast l^mal so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 264. Lage und Größe. — Aufgaben. 1. Durch welche Länder Europas verläuft der 5. Grad ö. L., der 52. Breitengrad? 2. Wo hat Holland natürliche Grenzen, wo fehlen sie? 3. An welche preußischen Pro- vinzen grenzt es? 4. Wo dringt die Provinz Hannover wie eine politische Halbinsel in das holländische Gebiet ein? 5. Zeige auf der Karte, welche Teile tiefer liegen als der Meeresspiegel! § 265. Küstengliederung. — Aufgaben. 1. Vergleiche die Länge der Land- mit derjenigen der Seegrenze! 2. Wo ist die Dünenkette in Inseln zerlegt, wo nicht? 3. Wie hängt dies mit Strommündungen und mit dem Angriff der Nordstürme zusammen? 4. Zähle die größeren Inseln südlich der Rheinmündung, nördlich von Helder! Hollands Ausdehnung beträgt in nordsüdlicher Richtuug reichlich 200, in ostwestlicher reichlich 150 km, seine Größe ist etwa die einer preußischen Provinz. § 266. Bodengcstalt. In seiner ganzen Ausdehnung bildet Holland die unmittelbare Fortsetzung des westelbischen Tieflands. Wie dieses steigt es langsam von der Nordsee nach dem Binnenlande an, und wie im Deutschen Reiche sind dabei vier Bodenformen zu unterscheiden: a) an der Küste ein Gürtel von Dünen (bis 60 m hoch), der sich fortsetzt auf deu Westsrie- s^schen Inseln, der alten Küstenlinie; b) die sehr fruchtbaren Marschen. Äte liegen großenteils (ein Viertel des Landes) unter dem Meeresspiegel und müssen, wo der Schutz der Dünen fehlt, durch Deiche geschützt werden. Zahllose Windmühlen und Dampfpumpen dienen zum Wegschaffen des ein- dringenden Wassers in das dichte Netz der Flüsse und Kanäle (Bild 96); c) die flachwellige, mit Heiden und Mooren erfüllte Geest, d) Die Moore find fast überall iu blühende Kolonien verwandelt; die Fehnkultur in den ostfriesischen Mooren wurde von Holland her übernommen.

7. Für Präparandenanstalten - S. 172

1912 - Breslau : Hirt
172 C. Länderkunde. 96. Polder im früheren Haarlemer Meer. Das Haarlemer Meer (18v ist durch den Bau von Dämmen und Kanälen trockengelegt. Es ist jetzt von 20 V0v Menschen bewohnt. Dampfpumpen und Windmühlen heben das Wasser aus den fruchtbaren, tiefer liegenden Fluren und Nebenkanälen in den hochliegenden Hauptkanal. Dieser leitet es ins Meer und bildet zugleich die Verkehrsstraße für Menschen und Waren. Zwischen den Nebenkanälen beleben Gehöfte, Windmühlen, Weidefluren und Äcker die Landschaft. § 267. Im Marsch gebiet lagen früher große Seen. Einer von ihnen ist im Mittelalter durch Meereseinbrüche in einen Meerbusen verwandelt worden: die Südersee lvgl. Dollart, Jade^ andere, wie das Haarlemer Meer, sind durch großartige Arbeiten trockengelegt und gehören zu den wertvollsten Teilen des Landes. Noch größeren Landzuwachs verspricht die geplante Eindeichung der Südersee. — Die südlichen Niederlande sind das Mündungsgebiet des Rheins, der sich beim Eintritt in holländisches Gebiet zu teilen beginnt. In das Delta des Rheins ergießt sich von 3 die Schelde. Aufgabe. Was kann man über das Klima Hollands aus seiner Lage schließen? § 368. Bevölkerung und Erwerb. Die Holländer (5,o Mill.) sind ein Mischvolk aus Friesen, Rheinsranken und Niedersachsen und redeu einen niederdeutschen Dialekt. Zwei Drittel sind reformiert, ein Drittel ist katholisch. Der harte Kampf mit dem Meere hat ein arbeitsames Volk erzogen, dessen Reinlichkeit bekannt ist. Am Meere treiben die Holländer seit jeher Fischfang, auf den Marschen Landwirtschaft, vor allem Viehzucht und Milchwirtschaft (Butter- und Käsebereitung). Im Kampfe mit dem spanischen Weltreich entwickelten sie sich im 16. und 17. Jahrhundert zum ersten See- und Handelsvolk der Erde. Aus dieser Zeit stammt der

8. Für Präparandenanstalten - S. 173

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa. — 3. Die außerdeutschen Länder Europas. 173 große Kolonialbesitz der Niederlande, der, meist hinterindische Inseln, 60 mal so groß und 6^/z mal so volkreich ist wie das Mutterland. Auch jetzt ist ihr Handel noch bedeutend. § 269. Siedlungen. Das Königreich zerfällt in Provinzen, deren wichtigste die sehr dicht bevölkerten Landschaften Nord- und Südholland (gegen 400 auf 1 qkm) sind. Im spärlich besiedelten Teil östlich der Südersee hat sich nur Groningen als Handelsplatz und Mittelpunkt der Rinder- und Pferdezucht stark entwickelt. Groß ist die Zahl bedeutender Orte im 3. Am Jj [ei], einer teilweise trockengelegten Bucht der Süder- see, liegt, auf Pfahlrosten erbaut, von vielen Kanälen („Grachten") durch- zogeu, Hollands größte Stadt Amsterdam (565). Es treibt Industrie und sehr bedeuteudeu Handel (erster Kaffeemarkt, Tabak). Durch den Nordsee- kanal wurde die Stadt wieder ein Hafen ersten Ranges. Amsterdam ist Universitätsstadt. Westlich von Amsterdam entstand das durch Blumeubau und Blumenhandel (Tulpen, Hyazinthen, Rosen) berühmte Haarlem am ehemaligen Haarlemer Meer. Wie dieses liegt die vornehme, ruhige Haupt- stadt, der Haag, d. i. Wald (nach den schönen, in Holland seltenen Wal- düngen), am Ostfuße des Dünengürtels. Nördlich von ihm am Alten Rhein ist die einst berühmte Universitätsstadt Leiden eine der ältesten Städte des Landes. Der erste Seehafen der Niederlande ist Rotterdam (420), der dritte Hafen des Europäischen Festlandes. Überfahrtsort nach England ist Vlisfingen auf einer Insel des Schelde-Deltas. Im Binnenlande sind noch zu nennen die Universitätsstadt Utrecht, und im Südostzipfel an der Maas Maastricht mit berühmten Kalksteinbrüchen, die für weite Be- zirke des Landes Bausteine liefern. Die beiden letzten Orte sind Festungen. 13. Großbritannien und Irland. 315000 qkm, kleiner als Preußen, aber 46 Mill. E. (6 Mill. mehr als Preußen), iy5mal so dicht bevölkert wie das Deutsche Reich. § 2(0. ßflflc. — Aufgaben. 1. Wie liegt die Südspitze Englands zum 50.° n. Br.? 2. Welcher deutsche Nebenfluß wird von diesem Grade wiederholt geschnitten? 3. Welche deutschen Großstädte liegen mit London auf einer Breite? 4. Wie liegt die Nordspitze der Halbinsel zu Stöckholm? 5. Wie liegt London zum Nullmeridian? 6. Welche europäischen Länder sind Großbritannien benachbart? 7. Wie liegt es zu Nordamerika? 8. Wie weisen Bodengestalt und Flußrichtung Nordfrankreichs aus England hin? 9. Wie verhält sich der Golfstrom zu England? (S. die Karte der Meeres- strömungen!) Großbritannien und Irland ist der einzige große Inselstaat Europas. Das Königreich besteht ans zwei großen Inseln, Großbritannien (England und Schottland) und Irland, und vielen hundert kleinen, deren wichtigste Gruppen die Hebriden, die Orkney[örkne> und Shetlaud

9. Für Präparandenanstalten - S. 174

1912 - Breslau : Hirt
174 C. Länderkunde. .schetländ^-Jnseln im N und die Normannischen Inseln an der sranzö- fischen Küste sind. Vom Festlande ist es im 0 getrennt durch die Nordsee, im S durch den Kanal, der mit der Nordsee durch die 31 km breite Straße von Calais sdover verbunden ist; im W und 0 steht es in offener Verbindung mit dem Atlantischen Ozean. § 271. ^Kusteugliederung. — Aufgaben. 1. Vergleiche Griechenland und Großbritannien in diesem Punkte! 2. Zeige — ohne die Namen zu uennen —, wie die Einschnitte an der Ost- und Westküste einander entsprechen! 3. Gib nach dem Maßstab an, wie weit auseinanderliegen: London—bristol "brißt'l], Hull—liverpool, der Firth [förfc] of Förth [förß]—Firth of Clyde kleidl! 4. Ist ein Punkt zu fiuden, der über 120 km vom Meer entfernt ist? ^272^/Bodengcstalt. Ähnlich wie in Skandinavien ist der W und Nw von Gebirgen, der 0 von Tiesland erfüllt. Der höchste Gipfel, der Ben Nevis [itttits oder rtetvis] in Schottland, ist nur 135(3 m hoch. Die britischen Gebirge sind also Mittelgebirge. Zu unterscheiden sind: a) in England: 1. Das Bergland von Cornwall ^kornnal^ es ist reich an Zinn und Eisen. 2. Das felsige, waldarme Hochland von Wales snalsi; im ^ ent- hält es viele Kohlen und Eisenerze. 3. Die niedrige Penninische Kette im mittleren Nordengland und das seenreiche, anziehende Bergland von Cnmberland jmnberländ, beide sind an den Rändern kohlen- und eisenreich. b) in Schottland: 1. Südschottisches Bergland; 2. nördlich des kohlen- und eisenführenden Schottischen Tieflands das feen- und fchluchtenreiche Schottische Hochland, das durch den Kaledonischen Kanal geteilt wird. Das Tiesland Südenglands, das Londoner Becken, ist eine Fortsetzung des Pariser Beckens. Mit seinen Feldern, Hügeln, Wiesen und Gärten, seinen Dörfern und Schlössern bildet es die schöne englische Parklandschaft. Ter nordwestliche Teil des Tieflandes ist reich an Stein- kohlen und Eisenerzen. § 273. Die nur kurzeu Flüsse des vereinigten Jnsellandes sind infolge der vielen Niederschläge wasserreich, tief und darum trefflich schiffbar, so daß sie die Bewohner des Binnenlandes leicht ans Meer führten. Da die Flut in die Mündungen tief eindringt, konnten auch an Kleinen Flüffen bedeutende Häfen entstehen. Die Trichtermünduugen der Themse und des Humber [ljrimb'r] bilden an der englischen Ostküste die beiden wichtigsten Eingänge von der Nordsee her. Der verkehrsreichste Strom ist die Themse, obwohl sie nur wenig länger ist als die Ems. Die britischen Küsten und Flüsse sind durch viele Kanäle miteinander verbunden. Der wichtigste Kanal ist der Manchester-Seekanal.

10. Für Präparandenanstalten - S. 176

1912 - Breslau : Hirt
176 C. Länderkunde. Im Innern der Stadt finden sich zahlreiche rasenbedeckte Plätze, dazu in den vornehmen Stadtteilen und an deren Rändern ausgedehnte Parkanlagen. Die bedeutendsten Gebäude sind: die Paulskirche, ähnlich der Peterskirche in Rom, das Parlaments gebäude, die Westminsterabtei mit den Gräbern der englischen Könige und der- berühmtesten englischen Helden, Schriftsteller und Staatsmänner. Der Tower staur^ ist ein altes, düsteres Staatsgesängnis am linken User der Themse, mit dem gegenüberliegenden Stadtteil durch die berühmte Towerbrücke verbunden. Von den übrigen Brücken ist die bis 1789 einzige Londoner Brücke die wichtigste. Bis zu ihr können die Ozean- dampser flußaufwärts fahren. (Es gehen jährlich über 50000 Schiffe aus und ein.) Außerdem siud beide Ufer durch zahlreiche Fähren und mehrere Tunnels verbunden. Die Straßen sind so eng, daß Straßenbahnen ganz fehlen. Ter Verkehr wird hauptsächlich von einem dichten Netze unterirdischer elektrischer Bahnen mit über 200 Stationen) bewältigt. 97. Die Ecke der Bank von England und der Börse in London. Zahlreiche Omnibuslinien, Tausende von zweirädrigen „Hansoms" und vierrädrigen „Cabs" bewältigen im Innern der Millionenstadt den gewaltigen Verkehr. Namentlich zwischen der „Bank von England" (links) und der Börse (rechts) nimmt der Wagenverkehr oft beängstigende Dichte an. Für die Fußgänger führen daher kleine Tunnels von einer Straßenecke zur andern. Londons östliche Vorstadt ist Greenwich sgrinnidsch), durch dessen Sternwarte der Nullmeridian führt. Themseauswärts liegt Oxford, mit dem gleichweit nördlich von London gelegenen Cambridge [fämfmdich] die berühmteste Universitätsstadt Englands. — Hafenreich ist die Südküste: Dover, Überfahrtsort nach Frankreich sbild 98); Portsmouth ^pörtsm'u, der gewaltige Kriegshafen gegenüber der schönen Insel Wight [nait]; nörd-
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