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1. Geschichte des Altertums - S. 21

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 21 Psammetich ffnete das bisher dem Verkehr mit Fremden verschlossene Land den Griechen und Phniziern und machte es dadurch fremder Bildung zugnglich. Allein sein Verfahren erregte den Un-willen des Volkes, das zum Theil auswanderte, wie denn auch seine Eroberungen keinen Erfolg hatten. Sein Sohn Necho suchte den Glanz des Reiches zu heben; aber sein Versuch, das mittellndische Meer mit dem rothen durch einen Canal zu verbinden, scheiterte, und ward erst spter von dem persischen König Darius I. vollendet, und die Umschiffung Afrikas durch phnizische Seeleute brachte keinen Gewinn. Die letzten Könige waren Amasis und sein Sohn Psamme-nit, unter deren letzterem Aegypten eine persische Provinz ward (vergl. . 14). . 6. Mmzier. Das schmale Kstenland, welches den mittleren Theil des syrischen Gestades ausmacht und etwa 25 deutsche Meilen lang, hchstens 3 bis 4 Meilen breit ist, hie mit einheimischem Namen Kanaan, wurde aber von den Griechen Phnizien genannt. Seine Bewohner, die Phnizier, waren auf Fischfang und Handel hingewiesen, zeichneten sich aber auch durch allerlei wichtige Erfindungen aus. Die Purpur- Die Ph-frberei und wahrscheinlich auch die Buchstabenschrift stammen aus erfwden^die Phnizien. Ein Schfer, so heit es, htete am Meeresstrande die Purpurfarbe Herde und bemerkte, wie sein Hund mit hochrother Schnauze heran- ^beuschm^ sprang. Bei genauerer Untersuchung fand er, da diese herrliche Farbe von einer zerbissenen Schnecke herrhre. Die aus dieser Schnecke seitdem bereitete Farbe wurde bald so berhmt und gesucht, da nur Einst kamen sie zu diesem Zwecke im Tempel zusammen, und der Oberpriester reichte ihnen nur elf goldene Schalen. Psammetich, der unter diesen Zwlfen zuletzt stand, nahm seinen ehernen Helm ab und opferte daraus. Da gedachten die Anderen des Orakels und sahen in dem Helme die verhngnisvolle eherne Schale. Um den Psammetich unschdlich zu machen, beraubten sie ihn des grten Theils seiner Macht und schickten ihn in die Sumpfgegenden des Nil. Hier sann er aus Rache. Eherne Männer, die aus dem Meere stiegen, sagte ihm ein Orakel, sollten ihn retten. Dies waren die mit Erz gepanzerten Jonier und Karer, die der das Meer kamen und ihm in Verbindung mit seinen Anhngern unter den Aegyptern den Sieg der die elf anderen Herrscher und damit den Thron von Aegypten verschafften (um 650 v. Chr.).

2. Geschichte des Altertums - S. VII

1879 - Mainz : Kunze
Legriff, Zweck und Eintheilung der Weltgeschichte. Unter Weltgeschichte versteht man eine getreue Erzhlung der wichtigsten Begebenheiten nach zuverlssigen Quellen. Sie fhrt uns denkwrdige Personen und Völker vor und berichtet von ihren Thaten, ihren Erfindungen und Entdeckungen, von ihren Sitten und Gebruchen, von ihrer Bildung und ihrem Streben. Aus ihr lernen wir insbesondere, was der Mensch war und was er geworden ist, und wie er die jetzige Bildungsstufe erreicht hat. Gutes und Bses, Glck und Unglck, Fortschritt und Rckschritt wechseln in der Geschichte einzelner Völker und Personen mit einander ab. Die Welt-geschichte soll uns darber belehren und aufklren, sie soll uns zum Guten ermuntern und vor dem Bsen und dem Unrecht warnen, aber auch trsten und beruhigen, indem sie durch die Erfahrung von Jahrtausenden beweist, da Gott alle Dinge in der Welt weise und gtig regiert. Man theilt die Weltgeschichte in drei groe Hauptabschnitte ein: I. Die alte Geschichte von der Erschaffung der Welt bis zum Untergang des westrmischen Reiches (4000 v. Chr. bis 476 n. Chr.). Dieser Hauptabschnitt zerfllt wieder in 4 Perioden (Zeitrume). 1) I. Periode: Von Erschaffung der Welt bis zur Begrndung des persischen Weltreichs durch Cyrus (4000560 v. Chr.). 2) Ii. Periode: Von der Begrndung des persischen Weltreichs durch Cyrus bis zum Entstehen der macedonischen Weltherrschaft durch Alexander den Groen (560336 v. Chr.). 3) Iii. Periode: Von der Entstehung der macedonischen Welt-Herrschaft durch Alexander den Groen bis zur Errichtung der rmischen Kaiserwrde durch Augustus (33630 v. Chr.). 4) Iv. Periode: Von der Errichtung der rmischen Kaiserwrde durch Augustus bis zum Untergang des westrmischen Reiches durch Odoaker (30 v. Chr. bis 476 n. Chr.).

3. Geschichte des Altertums - S. 2

1879 - Mainz : Kunze
2 Erster Abschnitt. Welt setzt man gewhnlich um das Jahr 4000 vor Chr. Geburt, die Sndflut 2400 vor Chr. *). Die Arche blieb, als die Gewsser sich verlaufen hatten, auf dem Berge Ararat stehen. Noah stieg aus, pflanzte Weinberge und streute Samen aus, nachdem er Gott fr seine Rettung gedankt hatte. Seine 3 Shne, Sem, Ham und Japhet, wurden die Stamm-vter neuer Völker in Asien, Afrika und Europa, welche sich vom Nil bis zum Ganges ausbreiteten. . 2. Das Zemlmlk. In dem Quellbezirke zweier Strme, die sich jetzt beide in den Aralsee ergieen, des Amu (Dsjihun, bei den Alten Oxus genannt) Wohnsitze und des Sir (Jaxartes), so wie auch am Hindukusch wohnte in ur-der Arier. a^er e|n Volk, das sich Arier, d. i. die Edeln, nannte. Ein Theil desselben suchte sdwrts vom Hindukusch neue Wohnsitze und erscheint spter als das Volk der Inder (. 3); der andere, nach seiner Sprache (dem Zend) das Zendvolk genannt, verbreitete sich nordwrts. Als sein berhmtester König wird Dsjemschid genannt, an dessen Namen die Sage Alles knpft, was auf die frhe Bil-Frhe dung und Entwicklung dieses ltesten Culturvolkes Bezug hat. Er Bildung. ^er Stifter des Ackerbaues, eines geordneten Lebens und geselligen Gemeinwesens. Er fhrte die trefflichsten Bume und nahrhaftesten Gewchse, die besten Thiere, die glnzenden Feuer in die verschie-denen Bezirke ein; er leitete die Gewsser dahin und errichtete Woh-nungen: da war kein ungerechter, misgestalteter Mensch, allenthalben herrschte die vollstndigste Ordnung. Unter den Urenkeln des Knigs Dsjemschid entstand eine Spal-tung, und das Volk theilte sich in das nrdliche Reich, Turan, und in das sdliche, Iran, von denen das erste von dem zweiten auf das bitterste angefeindet ward **). Im Reiche Iran trat in sehr frher Zeit Zoroaster (Zarathustra) auf, welcher die bereits vorhandenen *) Eigentlich Sinflut, d. h. allgemeine Flut, erst spter mit Rcksicht auf ihre Veranlassung Sndflut genannt. Bemerkenswerth bleibt brigens die Uebereinstimmung der Sagen aller Völker von einer groen Flut mit der Darstellung der Bibel. **) Ich will nur die Vermutung aussprechen, da die Etymologie des Wortes Arya uns auf einen Pflger oder Ackersmann hinfhrt. Die Arier haben vielleicht diesen Namen fr sich gewhlt im Gegensatz zu den Nomadenracen, den Turaniern, in deren Originalnamen Tura die Schnelligkeit eines Reiters liegt." (Max Mller.) Die Siindflut 2400.

4. Geschichte des Altertums - S. 3

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 3 Lehren der Religion und Staat vollendete. In der Folge wurde das Volk der Reihe nach von den stammverwandten Assyriern, Me- dern und Persern unterjocht; aber diese siegreichen Völker nahmen die Religion und die Priesterkaste der Besiegten in sich auf. Durch sie ist uns ein Bruchstck aus dem heiligen Buche, dem Zendavesta, Religion des genannt der Vendidad, erhalten. Nach diesem zerfllt die ganze 3enbeoim- Welt in zwei Reiche, in das Reich des Lichts oder des Ormuzd (des guten Geistes) und das der Finsternis oder des Ahriman (des bsen Geistes); diese Reiche werden in fortdauerndem Kampfe mit einander gedacht, bis endlich das Reich des Ormuzd den Sieg be- hlt. Im Staate des Zendvolks bestanden vier Kasten; Priester, Kasten. Krieger, Ackerbauer und Gewerbsleute, von denen die Priesterkaste, welcher alle Beamten angehrten, den hchsten Rang einnahm. Mit dem Oberpriestertum war die Knigswrde verbunden. Die Priester- kste besa schon einen gewissen Grad astronomischer Kenntnisse, wie Astronomische die Eintheilung des Jahrs in zwlf Monate zu je dreiig Tagen Kenntnisse mit fnf Schalttagen, sowie ferner die Festsetzung der Sonnenbahn nach den Zeichen des Thierkreises beweist. . Z. 3)ie Inifei;. Die vorderindische Halbinsel wurde schon im hohen Altertum Geogra-der Mittelpunkt des Vlkerverkehrs. Sie umfat einen Flcheninhalt ^ffen^tt von 65,000 Quadratmeilen und bietet die grte Mannigfaltigkeit des Landes, der Bodenbeschaffenheit dar. Die Halbinsel wird von zwei Seiten vom Meere besplt; die Ostkste heit Koromandel, die Westkste Malabar. Im Norden hebt sich der Himalaya zu den hchsten Gipfeln der Erde und fllt dann in mehreren Terrassen, aber ziem-lich schnell, zum Tieflande herab, das sich von der Westseite der Halb-insel bis zur Ostseite hinzieht. Sdlich davon erhebt sich das Vindhya-gebirge, und diesem folgt das Plateau von Dekhan, das im Westen, Osten und Sden von Bergketten begrenzt wird. Den sdlichsten Theil der Halbinsel bildet das Hochland Travankore, welches in das Kap Komorin ausluft. Bedeutende Strme durchschneiden mit ihren Nebenflssen befruchtend das Land, eben so sehr die Pflanzen- und Thierwelt, als das Menschenleben und seinen Verkehr frdernd. Der Indus umschliet mit seinen vier Nebenflssen das Pendschab (Fnf-stromland), der Ganges mit der Dschumna, der Brahmaputra und andere bilden gleichsam die Lebensadern des Landes. Das Klima bietet bei aller Regelmigkeit die grten Gegenstze dar. Die in ewigem Schnee und Eis begrabenen hchsten Gegenden des Himalaya 1*

5. Geschichte des Altertums - S. 4

1879 - Mainz : Kunze
4 Erster Abschnitt. grenzen an das Alpenklima der niederen Terrassen, an welche sich das heie fruchtbare Klima der Gangesniederung, das trocken heie in den Jndusgegenden anschlieen. Gemigter ist es auf dem Plateau von Dekhan, besonders bieten die sdlichen Gegenden ein sehr gesundes Klima dar. Kein Land der Erde kann sich an Reich-tum und Groartigkeit der Naturerzeugnisse, an Mannigfaltigkeit, Gre, Schnheit und Menge der Thierwelt, an Ueppigkeit und Pracht des Pflanzenwuchses, an edlen Metallen und kostbaren Ge-steinen mit Indien messen. Daher nhrte es von jeher eine ungemein groe Bevlkerung und war das Ziel aller Handel treibenden und erobernden Völker. In der reichen und lebendigen Phantasie der Bewohner, in ihrem Hange zu beschaulicher Betrachtung und starrer Regelmigkeit, in der Groartigkeit ihrer Werke prgt sich die Natur des Landes vollkommen ab. In diese vorderindische Halbinsel wanderte durch die sdwestlichen Psse des Hindukusch zuerst in das Pendschab, dann in die Gebiete der Dschumna und des Ganges jener oben (. 2) berhrte Zweig Das Volk des arischen Volkes, der nun von dem Lande, in dem er sich nieder-der Inder, ^en Namen Inder annahm. Die Ureinwohner unterwarfen sich den Einwanderern, oder zogen sich in die unwegsamen Gebirge zurck. Die Sprache der Eroberer war die Sanskritsprache (d. i. die voll-kommene), die nur noch in den Erzeugnissen der ltesten Literatur vorhanden ist und in jeder Hinsicht eine hohe Vollkommenheit bekundet. Der Religion der Inder liegt ursprnglich das Bewutsein von einem einzigen unpersnlichen Gotte zu Grunde, das aber in der Vorstellung des Volks sehr frhe zurcktrat und gnzlich verschwand. Religion Als Sinnbild desselben ward dann die Sonne betrachtet, die man sich der Inder. sgrcthma oder Frhlingssonne (die schaffende, lichte Kraft), als Vischnu oder Wintersonne (die befruchtende und erhaltende Kraft) und als Siwa oder Sommersonne (die durch ihre Glut zerstrende Kraft) dachte. Diese dreifache Auffassung der Sonne bildet die Tri-murti (Dreigestaltung). Da ein Theil des Volks mehr den Vischnu, ein anderer mehr den Siwa verehrte, so entstanden die Secten der Vischnuiten und Siwaiten. Unter den drei obersten Gttern stehen als Untergtter zunchst die acht Welthter, die Planeten, und als deren hchster Jndra, der Himmel. Da aber die ganze Natur als Ausflu der Gottheit betrachtet wird, so schuf die Phantasie der Inder allmhlich so viel Götter, da sich deren Zahl auf mehr als 300 Millionen beluft. Das Thier, die Pflanze, der Stein, Alles gestaltet sich dem Inder zu Gttern, von denen gerade diejenigen,

6. Geschichte des Altertums - S. 7

1879 - Mainz : Kunze
\ Geschichte der ltesten Völker und Staaten. 7 Die Baudenkmler befinden sich theils unter, theils der der Erde, und die letzteren sind entweder aus Felsen gehauen oder frei aus Stein aufgebaut. (Pagoden.) Zu den unterirdischen Bauten gehren die mchtigen, zu religisen Feiern bestimmten Grotten, in denen man sich vor den heien Sonnenstrahlen oder vor Regengssen zu schtzen suchte. Sie finden sich besonders auf den Inseln Salsette und Elephante (im Meerbusen von Bombay), vorzglich aber weiter stlich bei Ellora (etwa in der Mitte des westlichen Theils der Halb-insel). Alle diese Bauwerke zeugen von der Macht der Priester, welche Tausende von Hnden zu ihren Diensten zwangen, und flen mehr durch ihre Massenhaftigkeit Staunen, als durch Schnheit und Ebenmigkeit der Formen Bewunderung ein. Ueberhaupt geben alle diese Denkmler einer uralten hohen Charakter Cultur, die der Literatur wie die der Baukunst, das Bild eines Volks, e das, mit den edelsten Anlagen ausgestattet, zwar frh zu einer hohen Stufe der Bildung gelangte, dann aber auf derselben stehen blieb und eine Beute geistiger und sittlicher Erstarrung wurde. . 4. Die a6ij[oniec uiut Iffijrier. Minus und Semicamis. Nimrod, ein gewaltiger Jger, grndete an der Spitze von Nimrod. Chaldern um 2000 v. Chr. in der Ebene Sinear zwischen Euphrat babylonischen und Tigris die Stadt Babel (Babylon)*) und legte dadurch den Reichs, Grund zum babylonischen Reiche. Die chaldischen Könige Baby-loniens suchten ihren Ruhm in groen Bauten, indem sie sowohl gewaltige Tempel und Palste errichteten, als auch Wasserbauten ausfhrten, die theils zur Bewsserung des Landes, theils zur Fr-derung der Schiffahrt, besonders zur Verbindung der beiden Haupt-strme, des Euphrat und Tigris, dienten. Auf die Herrschaft der chaldischen Könige folgte (um 1500) eine arabische (bis nach 1300), worauf das durch Handel und Kunst blhende Reich von den Assy- gewann. Ein anderes Heldengedicht, der Mahabharata, schildert den Hader zweier alten, nahe verwandten Knigsgeschlechter, ihren groen Krieg mit einander und ihren schrecklichen Untergang. Das Gedicht selbst behauptet von sich, alle Erzhlungen der Vorwelt in sich zu fassen und der alle Verhltnisse des gegenwrtigen und zu-knftigen Lebens zu belehren. Unter den Dramen ist die Sa kun-tala des Dichters Kalidasa das vollkommenste. *) Der Thurmbau zu Babel, welcher die Bauenden an die Gegend fesseln sollte, wurde Veranlassung zur Trennung. Der Stamm Assur zog stlich und grndete Assyrien.

7. Geschichte des Altertums - S. 95

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen, 95 Tanagra. Simon eilte mit den Waffen in der Hand herbei und bat, am Kampfe Theil nehmen zu drfen. Allein seine Landsleute wiesen ihn zurck; Cimon beschwor seine Freunde im athenischen Heere, denen man ebensowenig wie ihm selber traute, durch Thaten den ungegrndeten Verdacht zu widerlegen. Es waren ihrer Hundert, und sie fielen alle nach rhmlichem Kampfe. Doch blieben die Spartaner Sieger. Jetzt riefen die Athener den Cimon zurck; er vershnte die Kriegfhrenden wieder und suchte den Kampf gegen Persien zu erneuern. Mit einer Flotte segelte er nach Cypern und fiel hier bei Cimons Tod. der Belagerung der Stadt Citium (449); doch wurde fein Tod dem ^Pers^ Heere verheimlicht. Sein Name begeisterte nochmals die athenischen Truppen im Kampfe bei Salamis (449) auf Cypern, wo die Perser abermals zu Wasser und zu Lande unterlagen. Zweifel-Haft ist der nach diesem Siege abgeschlossene Cimonische Friede", welcher die Griechen in Asien vom persischen Joche frei gemacht haben soll. . 18. Sie grietfiiftfie etigion, die Orakel untc Festspiele. Alle Völker des Altertums und spterer Zeiten reden mit der grten Bewunderung von jenem Heldenkampfe, welchen das kleine Griechenland mit dem unermelichen Perserreiche so siegreich bestanden Viele hat. Dieser Sieg des kleinen Griechenlands bleibt um so Herr-licher, wenn man bedenkt, da Persien ein so groes einheitliches Reich war, während Griechenland in eben so viel selbstndige Staaten zerfiel, als es Städte gab; nur einzelne Landschaften, wie Lakonien oder Attila, bildeten einen gemeinsamen Staat. Man mu darum das Band kennen lernen, welches die Unzahl der kleinen und doch ein griechischen Staaten so eng mit einander verknpfte, da alle Griechen, ungeachtet dieser ueren Trennung, sich doch als ein einiges groes Volk von Brdern betrachteten. Im persischen Kriege freilich hatte die Allen drohende Gefahr sie vereinigt; doch auch ohne uern Anla verknpften Religion, Sprache. Sitten und Nationalfeste aufs engste die einzelnen Staaten. Die Religion empfiengen die Hellenen zum Theil von den Ein- Religion Wanderern; allein das Fremde selbst gewann unter dem milden ^ Griechen. Himmelsstriche und bei dem den Griechen eigentmlichen Sinne fr Anmut und Freiheit eine durchaus eigenartige Gestalt, welche von den Dichtern Homer und Hesiod kunstreich geformt und veredelt wurde. Diese anmutige Religion der Dichter wurde bald Gemeingut aller

8. Geschichte des Altertums - S. 105

1879 - Mainz : Kunze
Geschichte der Griechen. 105 Bundesgericht schlichtete die Streitigkeiten der Staaten unter einander und bestrafte Vergehen gegen die Religion und das Vlkerrecht. Die Ausfhrung der Bundesbeschlsie und Beaufsichtigung des Heilig-tums war einem Bundesrate bertragen. . 19. fftcns Wie unfec feci&fes. Nach Simons Tod leitete Perikles dauernd die Angelegenheiten Perikles, der Athens; er war nach dem Ableben des Aristides aus seiner Zurck- ^Athener^ gezogenheit hervorgetreten und behauptete 30 Jahre lang die hchste Gewalt in Athen. Er war sehr reich, sehr schn und beredt; seine wohltnende Stimme und seine hinreiende Beredsamkeit sicherten ihm die Gunst des Volkes. Wenn er redete, so schien es, als trage er den Donner auf seiner Zunge und als sitze die Gttin der Ueber-redung auf seinen Lippen. Perikles, obwohl selbst von edelstem Ge-schlechte, vertheidigte von Anfang an die Rechte und Interessen des Volkes gegenber den Reichen und brachte die ganze Gewalt des Staates in die Hand der Volksversammlung, welche er mit Leichtig-feit beherrschte. Schon frher waren die rmeren Brger in den Volksversammlungen erschienen und hatten das Recht erhalten mitzustimmen , Staatsmter zu bekleiden und zu Gericht zu sitzen. Allein da sie eben arbeiten muten, so konnten sie weder an der Volksversammlung regelmigen Antheil nehmen, noch Staatsmter bekleiden; denn der Staat hatte dieselben als Ehrenposten angesehen und keine Besoldung verwilligt. Durch Perikles ward hierin eine fhrt bedeutende Neuerung durchgesetzt, und seitdem erhielten alle bedrftigen j^er"ath Brger, welche ihre Zeit dem Besuche der Volksversammlung, dem nwen Ber-Richteramt oder einer andern Stelle widmeten, eine Untersttzung faffu"s em-aus der Staatskasse. Hierdurch verloren die Vornehmen und Reichen viel von ihrer Macht und ihrem Ansehen; denn es gab mehr arme als reiche Brger. Auch im Kriege erhielten seitdem die athenischen Brger Sold und Verpflegung. Perikles suchte seine Mitbrger noch aus jede Weise geistig aus- Perines be-zubilden. Zuerst machte er es ihnen mglich, auch wenn sie kein 9ti$jj^os Geld dazu besaen, das Theater zu besuchen, indem er ihnen Geld aus der Staatskasse verwilligte. Die Theater der Griechen hatten kein Dach; die Sitze der Zuschauer waren in Felsen eingehauen, oder durch Mauerwerk hergestellt, unter freiem Himmel. Die einzelnen Sitzreihen wurden, je weiter sie von der Bhne sich entfernten, immer hher, so da man in Athen auf den obersten Bnken weithin der die nchste Umgebung schauen und wahrnehmen konnte, wenn

9. Geschichte des Altertums - S. 214

1879 - Mainz : Kunze
Anhang. cheschichte der Irauen des Altertums. . 1. Nie fmuen tter orienfalmm Völker. Die Frauen Vom Anbeginn der Welt hat das weibliche Geschlecht bei allen ^ auf?^ Vlkern mehr oder minder Einflu auf den Gang der Geschichte, Weltbegeben- auf Bildung und Sitte, auf Handel und Wandel gebt. Zu allen 'etten' Zeiten hat es Frauen gegeben, welche durch Geist und Thatkraft, durch Leidenschaft und Liebe, durch Ausdauer und Ausopferungs-fhigfett sich hervorgethan und auf den Gang der Weltbegebenheiten eingewirkt haben. Gute und schlimme Folgen traten berall und zu allen Zeiten hervor und verdienen nher gekannt und beleuchtet zu werden. Wenden wir uns zunchst zu den Frauen der orientalischen Völker, namentlich zu denen der Babylonier, Assyrer, Meder, Perser, Phnizier, Juden und Aegypter, so finden wir, da fast Alle Die Frauen gleiches Loos theilten. Die Frauen des Orients wurden niemals im Orient a[ die treuen Gefhrtinnen des Herrn vom Hause und selbst als Herrinnen, sondern als die Untergebenen, Unterdrckten und Un-selbstndigen angesehen. Freilich fehlen uns viele Berichte von dem huslichen Leben der Frauen der ltesten Vorzeit, allein wir knnen die unfreie Stellung und Geringschtzung der Frauen aus anderen Schilderungen leicht entnehmen. Bei vielen Vlkern wurden sie nehmen eine als Sachen angesehen, gekauft und verkauft, verachtet und zurck-nete*Stellung 9efet^- Ausnahmsweise regierten einzelne begabte Frauen als mch-ein b tige Herrscherinnen der die ausgedehntesten Reiche, so die Knigin Semiramis, Tomyris, die siegreiche Gegnerin des Cyrus. Dagegen und find war die Mehrzahl der Frauen in Babylonien und Assyrien verachtet; wemg geachtet.die daselbst herrschende Vielweiberei spricht dies ebenso aus, wie die allgemein verbreitete Unthtigkeit und drckende Abhngigkeit der Frauen. Die Mdchen wurden ffentlich verkauft, eingesperrt und

10. Geschichte des Altertums - S. 26

1879 - Mainz : Kunze
26 Zweiter Abschnitt. Auch Schatzhuser, knigliche Palste fhrten sie auf. Um das Jahr Jnachus 1800 soll aus Aegypten Jnachus mit seinen Gefhrten im Peloponnes Args! gelandet sein und mit Hlfe der Pelasger die Stadt Argos gegrndet haben. Neben den Pelasgern werden als Urbewohner Griechenlands Diethracier die Thracier genannt. Wie die Pelasger als Begrnder des Acker-unb Seltenen. und der festen Wohnpltze zu betrachten sind, so gelten die Thracier als die Trger der Bildung, Gesittung und Dichtkunst. Orpheus, der lteste Dichter und Snger, (. 9, 5) war ein Thracier. Thracier und Pelasger waren den Hellenen stammverwandt. Der Name Hellenen, spter der Gesammtname fr die griechische Be-vlkerung, bezeichnete ursprnglich nur die Bewohner eines Landstrichs in Thessalien, wo die vortreffliche Weide die edelsten Rosse erzog. Die mutigen, rossetummelnden Hellenen errangen in der Folge die Ober-Hand der die friedlichen, pelasgifchen Bauern. Die Sage berichtet Folgendes: Prometheus, der Bildner und Wohlthter des Menschengeschlechtes, hatte einen Sohn Deukalion, der nach Thessalien ausgewandert und Die beukalio- bort König geworden war. Zu dessen Zeit beschlo Zeus, der oberste wiche tftut. gen^er der gttlichen und menschlichen Dinge, das frevelhafte Menschen-geschlecht zu vertilgen und sandte der Hellas eine gewaltige Flut. Aus dieser retteten sich nur Deukalion und seine Frau Pyrrha. Nach-dem die Wasser sich verlaufen hatten, warfen diese nach einem erhaltenen Orakelspruche Steine hinter sich, woraus todesmutige Menschen entstanden. Von diesen stammten nur die Leleger ab, von Deukalions wirklichem Sohne Hellen aber die Hellenen, und von dessen Shnen Dorus und Aeolus, sowie seinen Enkeln Jon und Achus die Dorer, Aeoler, Joner und Acher. So ist Deukalion der Sage nach der Stammvater der Hellenen, während ihnen die Rmer von Graikos, dem Anfhrer ausgewanderter Pelasger, den Namen Graikoi oder Griechen beilegten. Zu dieser einheimischen Bevlkerung sollen, wie die Sage eben-Frembe Co- falls berichtet, zu verschiedenen Zeiten fremde Kolonisten gekommen lommennati ^ein und die Bildung des griechischen Volkes gefrdert haben. Die Griechen- berhmtesten dieser Einwanderer waren Cekrops aus Untergypten, nmlich- Kadnms aus Phmzien, Danaus aus Aegypten und Pelops aus Phrygien; es sind schwerlich geschichtliche Personen gewesen. Cekrops, Cekrops fand bei dem Könige von Attika freundliche Aufnahme und erhielt die Hand seiner Tochter. Er traf die Einwohner noch in gnzlicher Wildheit, lehrte sie den Ackerbau und fhrte die Ehe
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