Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Preußen. 385
Südlich davon das Bad Seebruch in prächtiger Lage (Thalgrund); in der Nähe
Steinkohlenablagerung.
Südwestlich von Herford Bielefeld, selbständige Stadt und Bahnstation in präch-
tiger und fruchtbarer Landschaft an der Lutter und am Fuße des Teutoburger Waldes,
34931 Einwohner (9/10 evangelifch). Landratsamt für den Landkreis, Landgericht
nebst Kammer für Handelssachen und Schwurgericht; drei evangelische und eine
katholische Kirche; evangelisches Gymnasium mit Realgymnasium. Hauptsitz der West-
Mischen Leinwandindustrie (mehrere große Flachsspinnereien, eine derselben mit
22000 Feinspindeln; zahlreiche Leinwand- und Damastwebereien, großartige Bleich-
anstalten und Leinwandhandlungen, bedeutende Wäschefabrikation mit etwa 3000
Arbeiterinnen (neuerdings auch erfolgreiche Seiden-, Samt- und Plüschweberei;
auch in der näheren und weiteren Umgegend ist diese Industrie als Fabrik- oder als
Handbetrieb zu finden); außerdem großartige Eisenindustrie mit einigen 20 bedeu-
tenden Betrieben (Dampfmaschinen, Kessel, Geldschränke, Feilen, Nähmaschinen, Werk-
zengmaschinen :e.); Fabrikation von Möbeln, Zement, Zigarren, Leder, Dachfilz,
Glas; bedeutende Ziegeleien, Dampfmahlwerke; Garn-, Hanf- und Flachshandel;
Handelskammer, Reichsbankstelle, Westfälische Bank; Minden-Ravensberger landwirt-
schaftlicher Hauptverein; bedeutender Flachs- und Hanfbau in der Umgegend. Stadt
seit 1250, Hauptstadt der Grafschaft Ravensberg (bis 1346), dann Bestandteil des
Herzogtums Berg; nach dem Aussterben der Herzöge von Jülich-Kleve branden-
burgisch. Die schon zu Anfang des 14. Jahrhunderts erhebliche Leinwandindustrie
kam durch die Einwanderung evangelischer Niederländer (im 16. Jahrhundert) zur
vollen Blüte. Auf dem nahen Sparrenberg alte Feste (1177 erbaut, jetzt Gefängnis);
schöne Anlagen und prächtige Aussicht auf dem Johannisberge.
Der Landkreis Bielefeld, zu beiden Seiten des Teutoburger Waldes, auf den
Höhen stark bewaldet, in der Ebene fruchtbares und wohlangebautes Land; starker
Flachs- und Hanfbau, Leinwandweberei; fast ganz evangelisch. Darin: Brackwede,
großes Dorf am Teutoburger Walde; 1700 Einwohner; mit reger Industrie (Eisen-
gießerei, Fabrikation von Chemikalien und Düngstoffen, Hohlglas, Leder, Leim und
fertiger Wäsche; Bleicherei, Ziegeleien und Kalköfen). — Gadderbaum-Sandhagen,
Sandhagen und Jsselhorst haben bedeutende Leinwandindustrie. In der Nähe
von Bielefeld auch die trefflichen Wohlthätigkeitsanstalten des Pastors v. Bodel-
schwingh (Arbeiterkolonie, Heilanstalt sür Epileptische, Asyl für Blödsinnige :e.). —
Helpen, Dorf an der Lutter, bedeutender Flachsbau, Leinwandweberei und Ziegelei-
betrieb. — Schildesche, großes Dorf im Norden von Bielefeld (3500 Einwohner);
Spinnerei, Leinwand- und Seidenweberei, Schinkenhandel; evangelisches Rettuugs-
haus; Eisenwerk.
Nordwestlich vom vorigen der Kreis Halle, am Teutoburger Walde; in den
nördlichen Teilen sehr fruchtbar, weniger in den südlichen; im Gebirge gute Stein-
brüche; Flachsbau und Weberei; Bevölkerung fast ganz evangelisch. Darin: Halle,
Kreisstadt in fchöner Gegend am Teutoburger Walde, 1712 Einwohner; Leinwand-
Weberei; Flachs- und Hanfbau; Wurstmachern, Seilerei und Zigarrenfabrikation.—
Südwestlich davon das Dorf Bokel; dabei das Schloß Tatenhausen (Besitz des
Grafen v. Korff-Schmiesing). — Brockhagen, großes Dorf auf der Südseite des
Gebirges, Hopfenbau und Leinwandweberei.— Werther, Stadt am nördlichen Ein-
gange des Querthales Halle-Werther und nordwestlich von Bielefeld, 1964 Ein-
wohner; bedeutender Flachsbau; Fabrikation von Zigarren und Kunstdünger; Schinken-
Handel. — Borgholzhausen, Stadt im Teutoburger Walde, nordwestlich von Halle,
1126 Einwohner. Segeltuchweberei, Wurstfabrikation, Hansbau. — In der Nähe
die Ruine der Ravensburg (Grafschaft Ravensberg). — Versmold, Stadt ganz im
Westen von Halle, schon im Münsterschen Tieflande, 1503 Einwohner; Fabrikation
feiner Flcifchwaren, Leinwandweberei (Segeltuch :e.).
Südlich vom vorigen der Kreis Wiedenbrück, an der oberen Ems; besteht aus
der ehemaligen Grafschaft Rietberg und der Herrschaft Rheda; der Boden ist zwar
sandig, aber ziemlich fruchtbar, an der Ems gute Wiesen; drei Viertel der Bevölkerung
katholisch. Darin: Wiedenbrück, Kreisstadt an der Ems, 2843 Einwohner (fast
ganz katholisch); bedeutende Seilerei, Fabrikation von feinen Fleischwaren und
Zigarren; Viehzucht. — Rheda, Stadt am linken Ufer der Ems, Hauptort der
Herrschaft Rheda, Bahnstation, 2848 Einwohner; bedeutende Fabrikation feiner
Das Deutsche Reich. 25
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T40: [Fabrik Maschine Industrie Arbeiter Stadt Weberei Arbeit Herstellung Handel Art]]
TM Hauptwörter (200): [T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T1: [Maschine Fabrik Herstellung Industrie Papier Leder Wolle Leinwand Fabrikation Art], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
394
Erstes Kapitel.
Einwohner (gemeinsam auch Stadtberge genannt). In der Nähe stand die Eres-
bürg, von Karl dem Großen (772) und Otto 1/(938) erobert. — Bredelar, Gut
an der Hoppecke; ehemalige Benediklinerabtei, Eisenbergbau und Eisenhütte. — Win-
terberg, Stadt in rauher Gegend auf dem gleichnamigen Plateau, von dem Asten-
berge überragt, 1239 Einwohner; Ackerbau mit geringem Ertrage. Am Astenberge
der Ursprung der Lenne; nordöstlich davon entspringt die Ruhr. — Nordöstlich von
Winterberg die Stadt Medebach am Medebach, 2069 Einwohner; früher Hansestadt,
schon im 12. Jahrhundert mit bedeutendem Handel nach den nordischen Ländern;
jetzt bedeutungslos.
Westlich vom vorigen der Kreis Meschede, östlich vom Plateau von Winterberg
und zwischen Ruhr und Lenne, gleichfäffs sehr"reich an Waldungen (48 Proz.), ziem-
lich rauh und nicht sehr fruchtbar; Eisenindustrie. Die Bevölkerung fast ganz katho-
lisch. Darin: Meschede, Kreisstadt an der Mündung der Lenne in die Ruhr; Bahn-
Hof auf der andern Seite der Ruhr, 2943 Einwohner; Tilchfabrikation; Schiefer-
brüche; Eisenhammer, Fabrikation von Schuhleisten. — Nördlich von der Ruhr der
Flecken Eversberg, Bahnstation, in prächtiger Gegend; Eisengruben und Schiefer-
brüche, Eisenhammer; Burgruine. — Nuttlar, Dorf an der Ruhr; bedeutende
Schieferbrüche; Fabrikation von Schiefertafeln. — Ramsbeck, Dorf an der Valme
und südlich von Meschede; bedeutender Bergbau (Blei- und Zinkerze). In der Nähe
noch mehrfach Bergbau. — Schmallenberg, Stadt an der Lenne, 1500 Ein-
wohner-; Wollspinnerei und -Weberei, Eisenwerk (Werkzeugfabrikation) und Eisenerz-
grübe. — Östlich davon das Dorf Oberkirchen mit Eisenhammer. — Fredeburg,
Flecken am Ursprünge der Wenne; Fabrikation von Strumpfwaren, Feuerschwamm-
zundern und Dachschieserbrüche. — Bei dem Dorfe Eslohe und in weiterer Um-
gegend befinden sich Eisenhammerwerke. — Lenhausen, Dorf an der Lenne; Harn-
merwerk, Dampfsägewerke; Burgruine.
Die Provinz erstreckt sich im allgemeinen von dem Rhein und Main in
nordöstlicher Richtung bis zur Werra und Weser, liegt zwischen 49" 58' ltud
51° 38' nördl. Br., sowie 7° 35' und 10° 14' östl. L. v. Gr. und grenzt im
Nordwesten an die Provinz Westfalen, im Nordosten an die Provinzen Han-
nover und Sachsen, im Südosten an Sachsen-Weimar, Sachsen-Meiningen und
Bayern, im Süden an die südliche Hälfte des Großherzogtums Hesseu und im
Südwesten an die Rheinprovinz.
Das beschriebene Hauptgebiet besteht aus folgenden früheren Gebieten: dem
Herzogtum Nassau, der freien Stadt Frankfurt, dem Kurfürstentum Hessen und
kleinen Stücken, die ehemals zum Großherzogtum Hessen und Königreich Bayern
gehört haben. Umschlossen werden die Provinz Oberhessen (des Großherzogtums
Hessen) und der (zur Rheinprovinz gehörige) Kreis Wetzlar. Zu der Provinz ge-
hören außerdem noch folgende kleinere Gebiete: I) der Kreis Rinteln, vormals zur
Grafschaft Schaumburg gehörig und am Deister, Süntel und der Weserkette gelegen;
2) der Kreis Schmalkalden auf dem Thüringer Walde; 3) die vom Herzogtum
Sachsen-Meiningen umschlossene Exklave Barchfeld (Kreis Schmalkalden), sowie die
vom Fürstentum Waldeck umschlossenen Exklaven Eimelrod und Höringhausen (Kreis
Frankenberg).
Die Provinz hat die beiden Bezirke Kassel und Wiesbaden; Hauptstadt
ist Kassel.
Werfen wir einen Blick auf die Geschichte der jetzigen Provinz Hessen-
Nassau, so sinden wir, daß in dem ehemaligen Kurhessen in früher Zeit der
germanische Stamm der Chatten hauste, bei der Bildung des großen Franken-
bundes verschwand und später wieder als Hassen oder Hessen erschien. Unter
den Gangrafen, welche während der Frankenherrschast in Hessen walteten,
12. Die Provinz Hessen-Nassau.
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TM Hauptwörter (200): [T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T174: [Preußen Sachsen Hannover Holstein Provinz Königreich Staat Oldenburg Braunschweig Dänemark], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
Extrahierte Personennamen: Karl_dem_Großen Karl Otto
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Preußen, 397
Hofräume, Wege, Gewässer zc. Beachtenswert ist der Waldreichtum (40 Proz. der Ge-
samtfläche), an'welchem die Provinz alle übrigen des preußischen Staates übertrifft.
Von den früher erwähnten fruchtbaren Flußebenen sind besonders die südlichen als
ergiebige Gebiete zu bezeichnen; hier findet sich gesegnetes Weizen-, Obst- und Wein-
land (der Rheingau zwischen Main- und Nahemündung, das untere Mainthal von
Hanau bis Mainz und, nördlich hiervon, die Thäler der Kinzig und Nidda). Rauh
und unfruchtbar hingegen sind die höheren Gegenden der Rhön, des Thüringer- und
Westerwaldes. Von den Forsten sind 238455 ha Staats-, 217386 ha Gemeinde-,
105870 ha Privatforsten, der Rest (9276, bez. 37037 ha) Stistungs- und Genossen-
schaslssorsten. Der Bezirk Kassel allein besitzt im ganzen gegen 400000 ha, von
denen über die Hälfte dem Staate ganz oder teilweise gehört; im Bezirke Wiesbaden
hingegen tritt der Staatsforst sehr zurück. In den Forsten herrscht die Buche vor
und wird teilweise durch herrliche Bestände vertreten, außerdem gibt es Eichen,
Eschen, Ahorne, Ulmen, Birken und (neuerdings mehr als früher) auch Nadelholz
(Fichten und Kiefern). Das Laubholz beträgt 454932 ha (72,5 Proz.), wovon
304406 ha (48,5 Proz.) Buchen. Von dem Nadelholz (172592 ha) kommt die größere
Hälfte auf Kiefern.
Die Gewässer der Provinz gehören den Stromgebieten des Rheins und
der Weser an.
Der Rheinstrom selbst berührt die Provinz nur als Grenzfluß gegen Hessen-
Darmstadt und Rheinland im Südosten, zwischen Biebrich und Niederlahnstein, und
zwar mit einer schiffbaren Strecke von 90 km. Von den Nebenflüssen des Rheins
ist auch der Main von oberhalb Hanau bis zu seiner Mündung fast nur Grenzfluß
gegen Hessen-Darmstadt, aber wegen seiner Schiffbarkeit gleichfalls wichtig. Von den
Zuflüssen des Mains gehört die Kinzig der Provinz ganz, die Nidda nur im unteren
Laufe an (fruchtbare Thäler). Sehr weitgehenden Einfluß auf die Provinz hat der
Rheinfluß Lahn, welcher zwar seine Quellen in Westfalen hat und eine Strecke weit
heffen-darmstädtisches Gebiet und den Kreis Wetzlar (Rheinland) durchfließt, sonst
aber in seinem langen Laufe ausschließlich der Provinz Hessen-Nassau, besonders
dem Bezirke Wiesbaden, angehört. — Der Weserstrom bildet zunächst mit schiffbarem
Laufe zwischen Münden und Karlshafen die Grenze zwischen Hessen-Nassau und
Hannover und nimmt gegen Ende dieser Strecke die fischreiche Diemel aus, dereu
Unterlauf der Provinz angehört, sodann durchfließt der Strom auch den Kreis
Rinteln von unterhalb Hameln an. Von den Quellflüssen der Weser berührt die
Werra zunächst den Kreis Schmalkalden, aus welchem sie auch die Hasel empfängt,
dann die Kreise Hersfeld, Eschwege und Witzenhaufen; von Wanfried an wird sie
schiffbar. Noch bedeutsamer ist der Quellfluß Fulda, welcher von seiner Quelle auf
der Wasserkuppe an bis zu seiner Vereinigung mit der Werra bei Münden fast
immer der Provinz angehört. Bei Hersfeld wird die Fulda für kleine Fahrzeuge
schiffbar. Unter den Nebenflüssen der Fulda ist die Eder (welche freilich auch west-
sälisches und waldecksches Gebiet berührt) und deren Zufluß Schwalm (welcher in
Oberhessen entspringt) zu erwähnen. — Besonders reich ist die Provinz, namentlich
der Bezirk Wiesbaden, an Salz- und Mineralquellen (140 an Zahl); unter ihnen
sind die berühmtesten die zu Ems, Selters, Schwalbach, Homburg, Wiesbaden und
Schlangenbad. Stehende Gewässer von Bedeutung fehlen.
Das Klima ist, wie bereits angedeutet, in den höheren Gegenden etwas
rauh, sonst jedoch dem des übrigen Mitteldeutschlands entsprechend, an den
Ufern des Rheins, Mains, der Lahn und der Werra zum Teil sogar sehr
mild und angenehm.
Durch die Bodenerhebungen und die Richtung der Gebirge wird das Klima
mannigfach beeinflußt, so daß nahe bei einander liegende Punkte bisweilen Vege-
tationsunterschiede von 8—14 Tagen zeigen. Sehr rauh sind die Hochflächen des
Westerwaldes und die Rhöngegenden, verhältnismäßig mild der Rheingau, das
Kinzig- und Niddathal, das Werrathal bei Witzenhausen. Kassel hat einen Jahres-
durchschnitt von 8, Frankfurt a./M. von 9 — 10° C. Die Niederschläge betragen
im Jahresdurchschnitte in Kassel nur 500 — 600, in Frankfurt a./M. dagegen 600
bis 700 mm.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T66: [Stadt Kreis Einw. Berlin Einwohner Schloß Regierungsbezirk Sitz Provinz Düsseldorf], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Preußen. 417
in diesen Gegenden das politische Leben der Nation (Rense, Aachen). Selbst die
traurigen Zeiten des Faustrechts, des Dreißigjährigen Krieges, der französischen
Raub- und Revolutionskriege konnten die Bedeutung und den Wohlstand der Rhein-
lande nicht tilgen; dieselben haben sich indes erst zu einer wahren Blüte entwickeln
können, seitdem sie zur preußischen Rheinprovinz vereinigt worden sind. Im Jahre
1867 ist der Provinz noch das Hessen-Homburgische Oberamt Meisenheim hinzugefügt
worden (Bezirk Koblenz). — Hohenzollern, wo zu Anfang der Regierung Kaiser
Heinrichs Iv. zuerst Grafen von Zollern auftraten, war seit 1576 in die Linien
Hechingen und Sigmaringen geteilt; denselben wurde 1623, bez. 1638 die Reichs-
fürstenwürde verliehen. Vergrößerungen traten 1803 (Reichsdeputationshauptschluß)
und 1806 (Rheinbundsakle) ein; 1849 gingen beide Fürstentümer durch Staats-
vertrag an Preußen über.
Die Rheinprovinz ist bis auf ihren nördlichen Teil gebirgig, und zwar
gehören ihre Erhebungen zu dem rheinisch-westfälischen Gebirgssystem. Das
Gebiet des Niederrheins besteht aus Tiefland, von welchem sich eine Seiten-
bucht den Strom aufwärts bis in die Nähe von Bonn erstreckt. Hohenzollern
ist auch ein Gebirgsland.
Auf dem linken Ufer des Rheinstromes' breitet sich zwischen Rhein, Nahe, Saar
und Mosel der Huusrück aus, eine Hochebene, welche aus Grauwacke- und Schiefer-
massen besteht und nach den Thälern zu ziemlich steil abfällt. Auf der Hochebene
streichen mehrere Bergkämme, welche- in der Richtung von Südwesten nach Nord-
osten hin die Namen Hochwald (mit dem Erbeskopf, 814 m), Jdarwald (mit dem
Jdarkopf, 714 m) und Soonwald führen. Ganz im Südwesten dieses Gebirgslandes
liegt ein Steinkohlengebirge mit reichhaltigen Flözen (Saarbecken). Nordwärts von
dem Hnnsrück breitet sich zwischen den Flüssen Mosel, Our, Ahr und Rhein das
rauhe, unfruchtbare Hochland der Eifel aus, welches in die Hobe Eifel (mit der
Hohen Acht, 760 ml, die Vordereifel und die Schneeeifel (Schneifel, im Nordwesten)
zerfällt. Das Gebirge besteht vorherrschend aus devonischen Schichten, die aber viel-
fach, besonders in der Hohen Eisel, von vulkanischen Gesteinen (Basalt, Phonolith,
Trachyt und Lavamassen) durchbrochen werden. Hier ist das Gebirge reich an schön
gebildeten Bulkauen, Kraterseen (Maare genannt) und Mineralquellen. Zwischen
Mosel, Elz und Nette senkt sich die Hochebene zu dem fruchtbaren und milden Mai-
felde. Durch den Zitterwald (mit dem Weißenstein, 686 m hoch) ist die Eifel gegen
Nordwesten hin mit dem Hohen Venn verbunden. Das letztere reicht nordwärts bis
in die Gegend von Montjoie und Eupen, geht westwärts nach Belgien hinüber und
besteht aus einer unwegsamen, rauhen, an tiefen Torflagern reichen Hochebene (bis
672 m hoch), deren vorherrschendes Gestein versteinerungsloser kristallinischer Schiefer
(„Ardennenschiefer") ist. — Von dem östlichen Flügel des rheinisch-westfälischen Systems
erstreckt sich zunächst der nördliche Teil des Westerwedes in die Provinz hinein
(vgl. die Provinz Hessen-Nassau). Hier befindet sich im Osten ein Stück des Wester-
Waldes (bis zu dem Siegzufluffe Nister) und im Westen das durch seine schönen
vulkanischen Berge ausgezeichnete Siebeugebirge mit der Löwenburg (440), dem Öl-
berge (460) und dem Drachenfels (325 m). Nördlich von der Sieg folgt das Sauer-
land, ein Bergland, welches nach der breiten Rheinebene abfällt und zu dessen nörd-
lichsten Teilen der Haarstrang und das Ruhrkohlengebirge gehören. Das letztere reicht
anch in die Rheinprovinz hinein. — Im Bezirke Sigmaringen befinden sich Teile der
Rauhen Alp (durchschnittlich 555 m hoch), welcher unter andern Bergen auch der
Hohenzollern (7öl m) vorgelagert ist, und des Schwarzwaldes (mit Triasgestein).
Hinsichtlich der Bewässerung gehört die Provinz in einem schmalen
nordwestlichen Streifen zum Gebiete der Maas, weit überwiegeud jedoch zu
demjenigen des Rheins. — Durch den südlichen Teil des Bezirks Sigmaringen
fließt die Donan (noch nicht schiffbar).
Der Rhein bildet von der Nahemündnng bei Bingen an zunächst bis Hoch-
heim bei Koblenz die Grenze zwischen den Provinzen Heffen-Nafsan und Rheinland,
durchströmt dann die Bezirke Koblenz, Köln und Düsseldorf in nordwestlicher Rich-
tnng und verläßt die Provinz und zugleich Deutschland wenig unterhalb Emmerich.
Das Deutsche Reich. 07
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T93: [Bayern Baden Hessen Württemberg Königreich Sachsen Franken Schwaben Land Rhein]]
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
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Geschlecht (WdK): koedukativ
488 Zweites Kapitel.
und Pösneck quer über den Thüringer Wald und wird (bei Lehesten) von dem
Frankenwalde berührt. Andre Teile gehören dem Thüringer Hochlande an.
Die Ausläufer des Thüringer Waldes bestehen aus Rotliegendem, Granit und
Zechstein, die Borberge der Rhön ans Triasgestein, das vielfach von Basalt durch-
krochen und überlagert ist. Von den Bergen des Thüringer Waldes sind der
Gerberstein (728 m), die Birkenheide (717 m), von denen der Rhön der Gebaberg
(751 m), die Tisburg (709 m) zc. zu erwähnen. Im Südwesten des Landes wird
der Thüringer Wald mit der Rhön durch die Henneberger Höhen verknüpft, welche
aus Muschelkalk nebst Basalteinlagernugen bestehen und die beiden Gleichberge (678,
bez. 640 m) tragen. Auch von dem Nordrande des fränkischen Terrassenlandes wird
das Herzogtum noch erreicht; hier findet sich Keupergestein mit steilen Basaltkuppen
(Strauchhain 449, die Feste Heldburg 397 m). Der im südöstlichen Teile des Herzog-
tums gelegene Teil des Thüringer Waldes besteht aus Thonfchiefer und Grauwacke
und erhebt sich bis über 800 m (der Kieferle 806, der oberländer Bleß 864 in)' in
dem bezüglichen Teile des Frankcnwaldcs liegt der Wetzstein (815 m); in dem thü-
ringer Hochlande erhebt sich bei Kranichfeld der Riechheimer Berg (513 ml
Das Land hat das mildeste Klima in der Saalegegend, ist aber sonst
im ganzen ziemlich rauh; trotzdem kann man dasselbe als gesnnd bezeichnen.
Die mittlere Jahrestemperatur wird in Kamburg auf 8—9°, in Meiningen
dagegen nur auf 7", in Gräfenthal sogar nur auf 6" C. angegeben. Die Regen-
menge ist in den gebirgigen Teilen am größten und steigt dort auf etwa 1000 mm.
Als besonders gesund gelten Heldburg, Römhild, Saalfeld, Kamburg; als Kurorte
dienen Liebenstein und Salzungen.
Die Gewässer des Landes gehören der Elbe, der Weser und dem Main
an; der wichtigste Fluß ist die zur Weser gehörende Werra.
Dem Elbgebiete gehören Gewässer an, welche den Saalselder Bezirk und die
Exklave Kamburg durchfließen, nämlich die Saale, in welche hier die Loquitz mit der
Sormitz und die Schwarza gehen. Die Werra entspringt im Westen des Kieferle
und durchfließt den westlichen Teil des Hauptgebietes in nordwestlicher Richtung;
sie nimmt besonders von rechts her eine Anzahl Gebirgsflüßchen auf (Schwabach,
Schleuse. Hasel, Schwarza, Schmalkalde und Truse), doch auch von links her wird
ihr Gewässer vermehrt (Jüchse, Herps, Katze, Schwarzbach und Rose). Dem Main-
gebiete gehen zu: die Dobra vom Wetzstein, in die Rodach fließend, die Jtz vom
Bleß und die Miltz von den Gleichbergen; die letztere zur fränkischen Saale gehend.
Der Boden des Herzogtums ist im allgemeinen nicht sehr ergiebig, am
besten verhältnismäßig in dem Gebiet der Saale und im Grabfeld.
Im Jahre 1883 waren vorhanden an Acker-, Garten- und Weinland 103iib,
an Wiesen 27 229, an Weiden, Hntungen, Od- und Unland 5274, an Forsten und
Holzungen 103352, an Haus- und Hofräumen, Wegen, Gewässern ?e. 7877 ha,.
Hiernach ergibt sich besonders ein großer Waldbestand (41,g Proz.), während die
Wiesen nur wenig über den Durchschnitt des Reiches hinausgehen, Ackerland und
Weiden erheblich hinter demselben zurückbleiben.
An mineralischen Schätzen sind Eisenerze, Steinkohlen, Salz, Farben-
erden, Dach- und Tafelschiefer und Porzellanerde vorhanden.
Steinkohlen werden bei Sonneberg und Eisfeld (nur 4500 — 5000 Tonnen),
Salz in Salzungen und Oberneusulza (in den letzten Jahren etwa 20000 Tonnen
durchschnittlich), Farbenerden bei Gräfenthal, Sonneberg und Eisfeld, Schiefer bei
Lehesten, Gräfenthal und Steinach, Porzellanerde an mehreren Stellen, Eisenerze
ziemlich häufig (Produktion im Durchschnitt der letzten Jahre etwa 35000 Tonnen
Roheisen) gewonnen.
Die Bevölkerung gehört dem thüringischen und dem fränkischen Stamme
an, spricht die thüringisch-sächsische und ostfränkische Mundart und ist weit über-
wiegend evangelisch. Dieselbe betreibt zwar allenthalben den Ackerbau, doch hat im
ganzen die Viehzucht größere Bedeutung; auch ist der Gewerbfleiß stark entwickelt.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T96: [Stadt Thüringer Saale Schloß Wald Gotha Dorf Heidelberg Weimar Einw.], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser]]
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
454 Zweites Kapitel.
französischen Zeit furchtbar, zumal die Hauptschlachten des Freiheitskrieges in Sachsen
geschlagen wurden. Nach Napoleons Sturz erlangte Preußen von Sachsen 367%
Quadratmeilen und 864400 Einwohner, während die Mark Meißen (mit Ausnahme
des nördlichsten Striches), der größte Teil der Oberlansitz und das Gebiet zwischen
Mulde und Elster (das Pleißnerland und der südliche Teil des Osterlandes), im ganzen
27172 Quadratmeilen mit 1182744 Einwohnern dem Könige Friedrich August I.
verblieben. Derselbe that fortan viel für die Hebung des Landes. König Anton
(1827—36) gab dem Lande (1831) eine Verfassung. Unter König Johann (1854—73)
trat Sachsen dem Norddeutschen Bunde bei, welcher 1871 sich zu dem Deutschen
Reiche erweiterte. Im Jahre 1866 Bundesgenosse Österreichs gegen-Preußen, trug
König Johann im französischen Kriege thatkräftig zur Niederwerfung des Erbfeindes
und zur Neugestaltung nnsres Vaterlandes bei; der jetzige König, Albert, aber war
als Kronprinz einer der ruhmreichsten Heerführer gegen Frankreich.
Betrachten wir die Erhebungsverhältnisse des Landes, so finden wir, daß
die südliche Hälfte desselben Gebirgsland ist, woran sich nordwärts Hügel-
land (^/z) und erst an dieses wiederum Flachland (V6) schließt. In dem Ge-
birgslande treten von Osten nach Westen zu das Lausitzer, Elbsandstein-, Erz-
und Elstergebirge hervor; das Erzgebirge ist das Hauptgebirge.
Das Lausitzer Gebirge reicht bis zur Südostgrenze Sachsens und besteht aus
zahlreichen Berggruppen; die höchsten Punkte (die Lausche und der Oybin, der Hoch-
wald, der Czorneboh bei Bautzen ?e.) übersteigen nicht eine Höhe von 830 in; es
besteht vorherrschend aus Granit, daneben ans Sandstein und Basalt. Das West-
wärts folgende Elbfandsteingebirge (die „Sächsische Schweiz"), zu beiden Seiten der
Elbe, besteht aus Quadersandstein, welcher an einzelnen Stellen durch Basaltmassen
durchbrochen wird. Gegen Südwesten folgt dann das Erzgebirge, ein ausgevräates
Kammgebirge, welches gegen Süden steil abfällt, dagegen nach Norden hin sich alt-
mählich abstuft. Es ist in seinem südwestlichen Teile am höchsten (sein Kamm bis
zu 1000 m und seine höchsten Kuppen, Fichtelberg, Keilberg, Auersberg, über 1200 m
hoch). Dem Erzgebirge ist das sächsische Mittelgebirge vorgelagert, welches von
Glauchau au 60 km weit östlich zieht und am Ostende mit dem Erzgebirge zu-
sammenhängt; noch weiter nördlich folgt das sächsische Bergland bis an die Linie
Meißen-Ofchatz-Grimma-Altenburg hin. Der östliche Teil des Erzgebirges besteht
bis zur Zschopau hin hauptsächlich aus Gneis, stellenweise auch aus Granit, der
südwestliche aus Glimmer- und Thonschiefer sowie gleichfalls aus Granit. Die Ur-
gesteine werden vielfach von Basalt, Phonolith, Porphyr und Melaphyr durchsetzt
(besonders an der unteren Zschopau und in der Nähe des Zwickauer Beckens). An
dem Nordrande der Urgebirgsschichten tritt Steinkohlengebirge mit stellenweise sehr
reichhaltigen Flözen auf; das nördliche Bergland enthält Brannkohlenlager (bei
Grimma, Oschatz, Bautzen). Das Erzgebirge ist reich an Erzen, besonders an Blei,
Silber, Zinn und Eisen.
^ Die Bewässerung des Königreichs Sachsen ist sehr günstig. Zahlreiche
Flüsse und Bäche entspringen den im Südeu des Landes liegenden Gebirgen,
nm sich größtenteils in den Elbstrom zu ergießeu, welcher den Hanptstrom
Sachsens bildet. __
Nur die Lausitzer Neiße, welche, nachdem sie in Böhmen ihren Ursprung ge-
funden hat, nach Sachsen übertritt, gehört der Oder an. Die Elbe tritt als 130 m
breiter, schiffbarer Strom in das Königreich, durchbricht zunächst das Elbsandstein-
gebirge, fließt dann durch den Thalkessel von Dresden, wird bis Meißen von Höhen-
zügen begleitet und verläßt Sachsen oberhalb Mühlberg (bei Strehla); sie hat in
diesem Lande eine schiffbare Strecke von 117 km. Von den linken Nebenflüssen der
Elbe find links die Mulde, welche sich aus der Zwickauer und Freiberger Mulde
(Zufluß Zschopau) bei Kolditz bildet, und die zur Saale gehende Weiße Elster mit
der Pleiße und Parthe, von den rechten Nebenflüssen die Spree und die Schwarze
Elster mit der Röder zu nennen. Außerdem sind viele kleinere Flüßchen, Flöß-
graben, Bergbaugräben, an stehenden Gewässern indes nur größere deiche (bei
Moritzburg, Wermsdors ?e.), aber keine eigentlichen Landseen vorhanden. An Mineral-
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T6: [Eisen Gold Silber Kupfer Wasser Blei Metall Salz Kalk Stein], T9: [Krieg Deutschland Reich Frankreich Preußen Macht Zeit Kaiser Jahr Frieden]]
TM Hauptwörter (200): [T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T71: [Deutschland Krieg Preußen Volk Napoleon Frankreich Macht Frieden Europa Land]]
Extrahierte Personennamen: Napoleons Napoleons Friedrich August_I. Anton
( Johann_( Johann König_Johann Johann Albert
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
578 Drittes Kapitel.
Aschaffenburg und Teile von Fulda). Im Berliner Frieden mußte es 1866 unbe-
deutende Gebiete an Preußen abtreten (Gersfeld, Orb k. in der Rhön, dem Spessart
und in Thüringen).
Das Königreich gehört fast ganz dem deutschen Gebirgs- und Hoch-
lande an, nur im Nordwesten des Hauptgebietes und im Osten des kleineren
Stückes befinden sich bemerkenswerte Einsenkimgen, indem diese Gegenden von
der oberrheinischen Tiefebene berührt werden. In den südlichsten Teil des Haupt-
gebietes reichen zunächst die Alpen hinein, und zwar die Algäuer, Bayrischen
und Salzburger Alpeu, welche zu den nördlichen Vorlageruugeu der Zeniralalpeu
gehören. Nach deu Seen zu setzen sich nordwärts die Ausläufer der Alpen fort
(„Bayrisches Oberland"), dann folgt die schwäbisch-bayrische Hochebene, welche
jenfett der Donau durch den Rücken des deutschen Juras abgeschlossen wird, der
wiedernm gegen Norden bis in die Nähe des Fichtelgebirges läuft. Nordwärts
und nordwestwärts von dem Jura breitet sich das große Triasgebiet aus, welches
meist unter dem Namen des schwäbisch-sränkischen Terrassenlandes zusammen-
gefaßt, durch die Fraukeuhöhe und den Steigerwald in einen östlichen und West-
lichen Flügel geteilt und im Nordeu durch deutsche Mittelgebirge begrenzt wird.
Von den letzteren kommen für Bayern, abgesehen von dem Fichtelgebirge, be-
sonders der Frankenwald und der südöstliche Teil der Hohen Rhön in Betracht,
wozu weiter südwärts im Mainviereck der Spessart, und westlich von diesem,
im äußersten Nordwesten des Landes, Teile des Odenwaldes treten. An der
Ostgrenze des Hanptlaudes liegt der Böhmerwald, und von diesem zweigt sich
der Bayrische Wald ab, um in der Richtung von Südosten nach Nordwesten die
Donau zu begleiten. In der Oberpfalz breitet sich ein Plateau aus. — Das
kleinere Gebiet enthält im Osten einen Teil der oberrheinischen Tiefebene, im
Westen hauptsächlich das Hardtgebirge, aus dem sich im Norden der Donnersberg
erhebt; der südwestlichste Teil wird uoch vom Steinkohlengebirge der Saar berührt.
Die für das Laud in Betracht kommenden Alpen gehören ihrer Natur nach
zu den Kalkalpen; die Schneelinie beginnt in ihnen erst bei einer Höhe von
2400 m, daher denn auch Gletscherbildungen hauptsächlich ngr an der Zugspitze und
in der Umgegend des Königssecs (am Watzmann) vorkommen. Von den Algäuer
Alpen (bis zum Lech) kommen für Bayern besonders nur die nördlichen Teile in
Betracht. Hier erheben sich der Biberkopf (über 2600 m), die Mädelergabel (mit
Spitzen bis 2650 m) und der Hochvogel (2540 m), und auch auf weiter nordwärts
gelegenen Nebenzügen finden sich Gipfel von 2000—2400 in; die Voralpen reichen
bis in die Gegend von Kempten (der Kemptener Wald, 976 m hoch). Zwischen Lech
und Inn folgen die Bayrischen Alpen, welche durch die Flußthäler des Lechs, der
Ammer, der Loisach, der Isar und des Inns durchfurcht werden. In dem südlichen
Teile Bayerns erhebt sich hier das Wettersteingebirge mit der Zugspitze (über
2900 in) und andern Gipfeln von ähnlicher Höhe (Schneefernerkopf, Wetterstein?e.).
Östlich schließt sich das Karwendelgebirge an, welches auf der österreichisch-bayrischen
Grenze liegt und in der Karwendelspitze 2530 m hoch steigt. Östlich von Achenpasse
kommen für Bayern nicht mehr die Hauptmassen der Bayrischen Alpen in Betracht:
dieselben liegen bereits in Tirol. Nordwärts von dem geschilderten Hauptgebiete der
Bayrischen Alpen breitet sich nun jene Gebirgsgegend aus, die als das „Bayrische
Oberland" bezeichnet zu werden Pflegt. Hier liegt im Westen das Ampergebirge
mit Gipfeln bis zu 2000 in (die Hochplatte 2084 m), in der Mitte (zwischen Loisach
und Isar) ein seenreiches Gebirgsland mit der Benediktenwand (1800 in) und (weiter
nach der Ebene zu) dem Hohen Peißenberg (975 in), woran sich ostwärts ein
umfangreiches Gebiet schließt, in welchem sich der Hirschberg (1719), der Wendel-
stein (1839 in) k. erheben. Hügelpartien ziehen sich weiter nordwärts in die Hoch-
ebene hinein. Jenseit des Inns folgen die Salzburger Alpen. In dieselben reicht
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Bayern. 579
am tiefsten das Berchtesgadener Ländchen hinein, in welchem sich um den herrlichen
Königssee (603 m) der Watzmann (2740 m), das Steinerne Meer (auf der öfter-
reichischen Grenze) und der Ewige Schneeberg (2940 m) gruppieren. Nordwestwärts
vom Berchtesgadener Ländchen 'und nördlich von Reichenhall erhebt sich der hohe
Staufen (1775 m), an welchen sich ostwärts, auf der österreichischen Grenze, der
sagenreiche Untersberg (1973 m) schließt. Westwärts von Reichenhall, nach dem
Inn zu, ziehen sich noch mehrere Alpengruppen mit Bergen bis zu 2000 m. Vor-
berge erstrecken sich bis zum Chiem- und Simmsee.
An den Nordfuß der geschilderten Alpen schließt sich die schwäbisch-bayrische
Hochebene an, von Gewässern der Donau durchfurcht; sie hat eine mittlere Höhe von
550 m, ist fast ganz eben und reich an Versumpfungen sowie an Torfmooren (den
„Moosen"). Gegen Nordwesten wird die Hochebene von dem Kalkgebirge des deutschen
Jura begrenzt, welcher die nordöstliche Fortsetzung des Schweizer Juras bildet und
in den Schwäbischen und Fränkischen Jura zerfällt. Der Schwäbische Jura liegt
uur mit seinen östlichsten Teilen in Bayern, während der Fränkische diesem Lande
ganz angehört. Der letztere beginnt bei der Bucht des Ries (Gegend von Nördlingen),
hat eine mittlere Erhebung von 550 m (kaum 200 m über der Donau) und wird durch
das vielgewundene Thal der Altmühl ganz durchbrochen, nicht minder durch die künst-
liche Wasserstraße des Ludwigskanals (416 m). Die Nordspitze des Fränkischen Juras
wird durch das hochromantische Wiesenthal durchschnitten (die „Fränkische Schweiz").
Die Platte der Oberpfalz ist etwa 200 m niedriger als der sie westwärts begrenzende
Jura und wird durch die Nab mit ihren Zuflüssen durchfurcht. Von dem Trias-
gebiete kommen besonders die fränkischen Terrassen in Betracht. Mittelfranken wird
durch die Fraukenhöhe von der schwäbischen Terrasse getrennt. Der Steigerwald
und dessen nördliche Fortsetzung, die Haßberge, scheiden die oberfränkische von der
unterfränkischen Terrasse. Von dem Böhmerwalde kommen die nördliche und mittlere
Abteilung, und zwar beide in ihrer westlichen Hälfte, in Betracht; in der ersteren
Abteilung liegt auf der bayrisch-österreichischen Grenze der Czerkow (1057 m), in
der letzteren erheben sich auf bayrischem Gebiete der Arber und Rachel (1471, bez.
1458 m). Der Bayrische Wald, welcher sich in der Nähe des Rachels vom Böhmer-
walde abzweigt, steigt in dem Dreitannenriegel 1227 in hoch. Das Fichtelgebirge,
welches mit der nördlichen Abteilung des Böhmerwaldes durch ein welliges Hügel-
land verknüpft ist, gehört fast ganz zu Bayern; es steigt im Ochsenkopf 1017, im
Schneeberge 1060, im Waldstein 990 m hoch. Der Frankenwald, ein Plateau mit
scharfem Abfalle gegen das rechte Mainufer hin, gehört gleichfalls teilweise dem
Königreiche an. In dem zu Bayern gehörigen Teile der Hohen Rhön steigt der
Krenzberg bis zu 931 in, während in dem plateauartigen Spessart der Edersberg
nur eine Höhe von 615 in erreicht. In geognostischer Beziehung bestehen die nach
Bayern hineinragenden Alpen aus Buntsandstein, Muschelkalk, Keuper, Lias, Jura,
Kreide ?e. Im südöstlichsten Teile des Landes (bei Berchtesgaden und Reichenhall)
sinden sich bedeutende Salzablagerungen. Die Hochebene ist am Rande der Alpen
mit Molasse (Konglomeraten), Weiler nordwärts mit Mioeän (thonigem, glimmer-
reichem Sande) bedeckt, worüber meist Dilnvialschichten lagern. Der Böhmer- und
Bayrische Wald sowie das Fichtelgebirge bestehen aus kristallinischen Gesteinen
(Gneis, Glimmerschiefer, Granit). Durch den großen Kalkgürtel des Jnrazuges wird
von der Hochebene das große Triasgebiet geschieden, dessen Gesteine (Keuper, Mnschel-
kalk und Buntsandstein) den größten Teil des übrigen Landes ausfüllen. Der
Spessart und der bayrische Teil des Odenwaldes gehören größtenteils der Tertiär-
sormation (Buntsandstein) an, während die Hohe Rhön in ihrer Hauptmasse aus
vulkanischem Gestein (Basalt, Phonolith und Trachyt) besteht, das sich aus dem
Triasgestein emporgehoben hat. Die Gebirge der Rheinpfalz gehören gleichfalls vor-
herrschend der ^.riasformation an, namentlich das Haardtgebirge, welches im Kalmit
680 in) seinen höchsten Punkt hat. Im nördlichen Teile der Rheinpsalz erheben
sich einzelne isolierte Porphyrgipfel aus der Triasmasse heraus, unter denen der
Donnersberg (689 in) am höchsten ist.
Die Gewässer des Landes gehören besonders den Stromgebieten des
Rheins und der Donau an, der Elbstrom kommt nur in ganz unbedeutendem
Maße im Nordosten des Hauptlaudes iu Betracht.
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Das Königreich Württemberg. 621
Von dem Schwäbischen Jura kommt besonders der mittlere Teil, die Rauhe Alp in
Betracht, welche von der Donau bis zu dem von Brenz und Kocher gebildeten Quer-
thale reicht. Ihr südwestlicher Teil ist durch Donauzuflüsse mannigfach gegliedert;
erst von der Lauchart (in Hohenzollern) an beginnt die eigentliche Rauhe Alp mit
ihrem zusammenhängenden, wasserarmen Rücken; ihr höchster Punkt ist der Lemberg
(1012 m) bei Gosheim. Nach der Nordwestseite hin stürzt die Alp sehr steil ab
(etwa 300 m tief), und hier finden sich auch die höchsten Erhebungen derselben; auf
beiden Abhängen sind Höhlen häufig. Das Härtfeld schließt sich nordöstlich an die
Rauhe Alp an und erstreckt sich bis in die Gegend von Nördlingen (Ries) als letztes
Glied des Schwäbischen Juras. Die Platte desselben ist auch wasserarm und ein-
förmig, aber waldreicher als die Alp; sie fällt auch zur Donau ziemlich steil ab.
— Das nördliche Terrassenland gehört dem großen Triasgebiete an; der zu Württem-
berg gehörige Teil desselben bildet im ganzen eine von tiefen Thälern durchschnittene
Hochebene, die sich von Süden nach Norden senkt und in ihren südlichen Teilen
große Waldungen enthält. Zwischen Heilbronn und Hall erheben sich die Löwen-
steiner Berge und an diese schließt sich südostwärts der Welzheimer Wald. Zwischen
Stuttgart und Tübingen breitet sich der waldreiche Schönbuch aus (584 m), in dessen
Nordosten die fruchtbare Hochebene Filder liegt (in der Neckarkrümmung bei Pochingen).
— Von dem Schwarzwalde kommen nur die östlichsten und verhältnismäßig niedrigen
Teile in Betracht; die höheren liegen im Großherzogtum Baden. Seine westlichen
Teile bestehen aus Buntsandstein, ooch reicht das württembergische Gebiet auch ^be-
sonders an der badenschen Grenze) in die Region älterer Gesteinmassen (besonders
des Granits) hinein; in dem Katzenkopf der Hornisgrinde wird hier eine Höhe von
1151 m erreicht. Weiter nordwärts folgt das Neckarbergland, größtenteils dem
Buntsandstein angehörig; hier erheben sich noch die Höhenzüge des Stromberges und
Heuchelberges (gegen 500 m hoch).
Für den südöstlichen Teil des Landes bildet die Donau, für den übrigen
der Rhein das Hauptstromgebiet; eine herrschende Stellung im Lande nimmt
der Rheinfluß Neckar mit seinen Zuflüssen ein.
Die Donau tritt oberhalb Tuttlingen in das Land, verläßt dasselbe aber bald
wieder, um die hoheuzolleruschen Lande zu durchströmen, dann durchfließt sie einen
größeren Teil des Landes von Scheer bis Ulm und nimmt hier von rechts Ries,
Roth und Jller, von links Lauter und Brenz auf. Zum Rheingebiete gehen Argen
und Schüssen (auf dem württembergischen Bodenseeufer), ferner wird das Land von der
oberen Murg berührt; wichtiger ist der Neckar. Derselbe gehört von seiner Quelle (ober-
halb Rottweil bis in die Gegend von Wimpfen und Jagstfeld fast immer Württem-
berg an, nur auf eine kurze Strecke zwischen Sulz und Horb berührt er die hohen-
zollernschen Lande. Er nimmt in Württemberg auch links die Enz mit Nagold und
Würm und rechts Fils, Rems, Kocher und Jagst auf. Im Osten greift noch der
Mainfluß Tauber iu das Land ein. Von diesen Gewässern ist hauptsächlich der
Neckar schiffbar; die Schiffbarkeit der Donau für größere Fahrzeuge beginnt erst an
der Grenze des Landes, bei Ulm.
Die fruchtbarste Gegend des Landes bildet der Neckarkreis, eine auch
durch Anmut der Natur allsgezeichnete Gegend, und zwar steht hier wiederum
das eigentliche Neckarthal obenan. In dem Schwarzwaldgebiete findet sich ver-
hältnismäßig das meiste Waldland, die Höhen der Rauhen Alp sind wegen
Wassermangels und dürren Bodens überwiegend unfruchtbar; die schwäbische
Terrasse hat iu ihren südlichen Teilen bedeutende Waldungen, während in den
nördlichen der Ackerbau vorherrscht. In dem Donaukreise, der sich südwärts
bis zum Bodensee erstreckt, sind Acker- und Waldslächen ziemlich gleich verteilt,
die Fruchtbarkeit ist verschieden.
Im Jahre 1883 waren vorhanden: Acker-, Garten- und Weinland 902466,
Wiesen 28j)927, Weiden, Hutungen, Öd- und Unland 91064, Forsten und Holzungen
599976, Haus- und Hofräume, Wege und Gewässer 69045 ha. Hiernach erreichten
Ackerland :e. nicht ganz den Reichsdurchschnitt; derselbe wurde dagegen in Wiesen (14,7
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß], T70: [Stadt Donau München Stuttgart Neckar Nürnberg Ulm Schloß Augsburg Regensburg], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
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Geschlecht (WdK): koedukativ
Die geographische Lage. 7
bemerken, und von der Gegend der zuletzt erwähnten Stadt an ist die Küste von
den nordfriesischen Inseln begleitet. Die Nordgrenze gegen das dänische Jütlaud
wird im allgemeinen durch das Flüßchen Königsau bezeichnet, doch reicht in der
Umgegend von Ripen dänisches Gebiet von demselben südwärts. An der Ostsee be-
ginnt die deutsche Küste gegenüber der Insel Brandsoe am Kleinen Belt und hat
bis zu der Landspitze gegenüber der Insel Fehmarn im ganzen eine Richtung von
Nordwesten nach Südosten, doch ist dieselbe hier von mehreren Buchten und Förden
gespalten, nämlich von der Haderslebener, Apenrader und Flensburger Förde, der
Eckernförde und dem Kieler Hafen; von der Schleimündung bis zu der Insel Feh-
tnarn hin breitet sich hier die große Kieler Bucht aus. Ostwärts von Fehmarn liegt
auf dem Dars die Landspitze Darser Ort, weiter östlich die Insel Zingst; dazwischen
aber bildet die Neustädter Bucht einen breiten Einschnitt gegen Südwesten, in
welchem sich bei Wismar ein weiterer Meereseinschnitt sindet, durch die Insel Poel
gegen Norden beschirmt. Weiter ostwärts scheidet die Meerenge Gellen in der Rich-
tung von Nordwesten nach Südosten die Insel Rügen von dem Festlande; südlich
von dieser stellt der Greifswalder Bodden einen ziemlich abgeschlossenen Meeresteil dar;
dann bilden die Inseln Usedom und Wollin, welche das Stettiner Haff abschließen,
mit einem Bogen gegen Süden die Südküste der Pommerschen Bucht. Die weitere
Küste der Provinz Pommern verfolgt im ganzen die Richtung von Südwesten nach
Nordosten; sie ist ziemlich einförmig, nur in der Gegend von Rügenwalde etwas
gegen Norden hervortretend; dort findet sich an ihr eine Anzahl von Strandseen,
deren größter der Lebasee ist. Mit einem halbkreisförmigen Bogen schneidet die
Danziger Bucht südwärts in die Provinzen West- und Ostpreußen ein; von der-
selben wird im Nordwesten durch die Halbinsel Hela das Putziger Wieck, im Süd-
osten durch die Frische Nehrung das Frische Haff abgesondert. Vom Brüster Ort
an folgt bis zu der Wurzel der Kurischen Nehrung westöstliche Richtung, dann an
dieser entlang bis in die Gegend von Memel, also bis in die Nähe des nordöst-
lichsten Grenzpunktes, nordnordöstliche Richtung; die erwähnte Nehrung schließt das
Kurische Haff von dem Meere ab; der nordöstlichste Grenzpunkt findet sich bei dem
Orte Nimmersatt.
Die Ost grenze des Deutschen Reiches verfolgt von dem zuletzt erwähnten Orte
an zunächst eine Richtung gegen Südsüdosten, beschreibt hierauf bis zu dem Punkte, wo
die Grenze der Regierungsbezirke Gumbiunen und Königsberg das russische Gebiet
berührt, einen großen flachen Bogen gegen Osten und erreicht, gegen Westsüdwest
gewendet, oberhalb Thorn die Weichsel. Auf der beschriebenen Strecke bilden vor-
übergehend einzelne Flüsse die Grenze, so die Szeszuppe im Osten der Jnsterquelle,
der Orzyc, ein Zufluß des Narew, im Südosten von Neidenburg, die Soldau, zur
Wkra gehörig, unterhalb Soldau, und endlich besonders die Drewenz von unterhalb
Strasburg bis zu ihrer Mündung hin. Im weiteren Verlause der Grenze läßt sich
bis zur Gegend östlich von Czenstochau hin ein stumpfer Winkel gegen Westen er-
kennen, dessen Scheitelpunkt an der Warthe bei Peisern liegt, dessen nordwestlicher
Schenkel den Goplosee durchschneidet und dessen südwestlicher Schenkel, abgesehen von
der Umgegend der Stadt Kalisch, durch den Warthezufluß Prosna gebildet wird. Der
preußische Regierungsbezirk Oppeln streckt sein Gebiet bogenförmig füdostwärts in
das hier zusammenstoßende russische und österreichische Gebiet hinein; hier bilden die
obere Weichsel und ihre Zuflüsse Brynitza und Przemsza, der rechte Odernebenzufluß
Olsa, die Oder selbst, und namentlich auch deren linker Nebenfluß Oppa eine Strecke
weit die Grenze. Im weiteren Verlaufe verfolgt dieselbe gegen die österreichischen
Kronländer Mähren und Böhmen hin im allgemeinen die Kämme der Sudeten,
doch schneidet gleich anfangs die preußische Grafschaft Glatz mit südöstlicher Richtung
ziemlich tief in das Nachbarreich ein, so daß der Südost- und der Südwestrand dieses
Gebirgskessels als Grenzscheide in Betracht kommen. Eine gewaltige Scheidemauer bil-
det weiterhin das Riesengebirge, weniger das Jsergebirge, indem in dessen Norden die
Herrschaft Friedland ziemlich tief in das deutsche Gebiet einschneidet, während im Westen
von dieser das sächsische Gebiet um Zittau den Kamm des Lausitzer Gebirges gegen
Süden erreicht, dann aber im Süden von Bautzen wiederum ein böhmisches Terri-
torium sich nordwärts in das Reichsgebiet hineindrängt. Einfacher gestalten sich die
Verhältnisse westlich von dem Elbdurchbruche, denn hier hält die Grenze mit süd-
westlicher Richtung fast immer den Kamm des Erzgebirges fest und läuft dann durch
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser]]
TM Hauptwörter (100): [T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T62: [Insel Stadt Hafen England Hauptstadt Einw. See London Handel Schottland]]
TM Hauptwörter (200): [T135: [Haff Stadt Stettin Weichsel Ostsee Insel Memel Königsberg Danzig See], T193: [Meer Halbinsel Gebirge Norden Süden Osten Westen Küste Insel Europa], T14: [Gebirge Wald Teil Höhe Berg Harz Thüringer Bergland Gebirg Weser], T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T180: [Erde Punkt Sonne Kreis Linie Ort Horizont Richtung Aequator Zone]]
Extrahierte Personennamen: Nimmersatt Kalisch Odernebenzufluß
Olsa