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1. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 48

1855 - Heidelberg : Winter
48 §. 50. Alexanders Zug nach Persien. macedonischen Nordens zur Unterwerfung gebracht und die Thebaner für ihren Aufstand mit der Zerstörung ihrer Stadt bestraft hatte, seinen Zug gegen Persien mit 35,000 auserlesenen Streitern an. Ohne Hinderniß fetzte er sein Heer über den Hellespont und schlug die persischen Satrapen in der Schlacht am Granlkus im Jahr 334,Wäre aber dabei ums Leben gekommen, wenn ihn nicht Klitus, einer v. Chr.seiner Unterfeldherrn, gerettet hätte. Hierauf unterwarf er sich die kleinasiatische Westküste und überwinterte in der phrygischen Stadt Gor- dium, wo er den unauflöslichen gordischen Knoten zerhieb. Im Früh- ling zog er, durch neue Zuzüge verstärkt, durch die cilicischen Pässe nach Tarsus, wo er durch ein kaltes Bad in Lebensgefahr kam und wendete sich von da nach Jssus. Der persische König Darius Iii. Codomannus, der mit seinem großen Heere in der Ebene von Onchä seinen Angriff erwartete, ließ sich von seinen Großen bereden, in das für sein zahlreiches Heer un- 333 günstige Cilicien einzurücken, so daß Alexander die Schlacht bei Jffus gewann und Darius Wagen, Schild und Mantel, sein Lager und seine ganze Familie dem Sieger überlassen mußte. Alexander zog nun durch Syrien nach Phönizien, wo er das von dem Propheten Ezechiel (Kap. 27—28) geweissagte Ende der Stadt Tyr ns herbeiführte, dann durch Palästina nach Aegypten, wo er die Stadt Alexandria gründete, in welche sich späterhin der Welthandel zog, den vorher Tyrus gehabt hatte. Nachdem er sich durch das Orakel zu Ammonium für einen Sohn des Zeus (oder Jupiter Ammon) hatte erklären lassen, brach er nach dem Innern von Asien auf, und überschritt den Euphrat und Tigris, hinter welchem sich Darius zum zweitenmal ihm entgegenstellte. Aber auch die blutige Schlacht bei Gaugamvla und Arböla (am 1. Okt.) 331gieng für Darius verloren, der persische „Widder" erlag dem grie- chischen „Ziegenbock" (Dan. 8.), das persische Weltreich dem m a c e d o n i s ch - g r i e ch ts ch e n. Darius floh und wurde auf der Flucht von dem treulosen Satrapen Beffns ermordet, worauf Alexander sich zum Rächer des gefallenen Königs erklärte, um so desto leichter als sein Nachfolger anerkannt zu werden. In kurzer Zeit eroberte er vollends die übrigen Provinzen des persischen Reichs und suchte seinen Plan, das Mo r g e n- u nd Ab e nd l a n d mit einander zu verschmelzen mit allen ihm zu Gebot stehenden Mitteln durchzuführen. Ueberall gründete er feste Städte und legte macedonische Besatzungen hin- ein , gewährte den Persern gleiche Rechte mit den Macedoniern und bequemte sich ihren Sitten und Gewohnheiten an. Alles das erzeugte große Unzufrieden- heit unter seinen Macedoniern, so daß sogar Verschwörungen gegen ihn aus-

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 158

1855 - Heidelberg : Winter
158 §. 145. Der spanische Erbfolgekrieg. bald der englische Herzog von Marlborough mit seinen Hollän- dern und Deutschen die Oberhand über die Franzosen, und auch am Mittelrhein mußten diese vor dem Markgrafen Ludwig von Baden zurückweichen. Der Marschall. Villars rückte nun zwar nach Bayern vor, während der.kurfürst in Tyrol eindrang; aber die Tyroler erhoben sich für ihr Kaiserhaus unter Martin Sterzinger und zwangen ihn zum Rückzug nach Bayern, wo sich bald darauf ein neues französisches Heer unter Tallard einfand. Doch nun vereinigten sich Engen und Marlborough und es kam 1704 zu der S ch l'a ch t bei H ö ch st ä d t und B l e n h e i m , in welcher 20,000 Mann der französisch-bayrischen Armee erschlagen und 15,000 Franzosen mit Tallard, gefangen wurden. Die beiden Kurfürsten flohen über den Rhein und wurden von Kaiser Joseph l., welcher seinem Vater Leopold !. 1705 gefolgt war, in die Acht erklärt. Da zu derselben Zeit auch Erzherzog Karl in Spanien einrückte, Catalonien, Navarra, Aragonien und Valencia sich für ihn erklärten, und Philipp ans Madrid weichen müßte, so machte Ludwig Vergleichs- vorschläge, wurde aber abgewiesen. Darauf ließ sich Villeroi 1700 in die Schlacht bei R a m i l l i e s ein, und wurde von Marlborough völlig geschlagen, während Engen zu gleicher Zeit durch seinen glänzenden Sieg bei Turin die Fran- zosen aus der Lombardei vertrieb, worauf der Feldmarschall von Dann 1707 Neapel eroberte. Jndeß war das Jahr 1707 für Ludwig etwas günstiger; doch Eugen und Marlborough vereinigten sich wieder und schlu- gen den Marschall von Vendo ine 1708 bei Oudenarde so gänzlich, daß alle von den Franzosen besetzten Plätze, selbst Lille, in die Hände der Sieger fielen und Ludwig sich erbot, auf Spanien, Amerika, Mailand und die Niederlande zu verzichten, ja selbst das Elsaß und Straßburg dem deutschen Reiche zurückzngeben. Weil aber die Verbündeten verlangten, er müsse seinen Enkel selbst aus Spanien vertreiben, wollte Ludwig noch einen Versuch mit den Waffen machen; doch Villars verlor auch die blutige Schlacht bei M alplaquet (1709) gegen Eugen und Marlborough, so daß der König bei der völligen Erschöpfung Frankreichs sich anheischig machte, Hilfsgelder zur Vertreibung seines Enkels zu geben. Die Verbündeten gaben unklugerweise nicht nach, und nun trat eine plötzliche Wendung der Dinge ein, welche Ludwig rettete. Der Herzog von Marlborough fiel in Ungnade und wurde abbernfen; Kaiser Joseph I. starb 1711 an den Blattern und nun wurde sein Bruder, Erzherzog Karl, als Karl Vi. Kaiser. England und Holland wollten aber die spanische und deutsche Krone nicht auf Einem Haupte vereinigt sehen, und

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 196

1873 - Heidelberg : Winter
196 Kap. 160. Napoleon's Zug nach Rußland. Preuens Erhebung. im Vertrauen auf Gott und untersttzt von krftigen, fr's Vaterland glhenden Mnnern Hand an die Wiedergeburt Preuens, und in der Stille bereitete sich durch Stein's khne Berwaltungsreformen ein neuer Staatsbau, durch Scharnhorst's und Gneisenau's Geist eine neue, auf dem Grundsatz allgemeiner Militrpflicht ruhende Heeres-einrichtung vor. Auch frderten die Bestrebungen des Lehramts in hhern und nie-dern Schulen (Fichte, Schleiermacher, Steffens u. a.), sowie die Wirksamkeit und das Beispiel vieler patriotischer Männer wie Arndt, $at)n, Schill u. a. eine deutsch-nationale Gesinnung und den Ha gegen das Fremdjoch, in welcher Richtung auch der Tugendbund insgeheim, aber aufs eifrigste thtig war. Schill's khner Auszug zur Entzndung des Freiheitskampfes endete mit dem Fall des Helden und seiner Sechshundert bei Stralsund (31. Mai 1809). Von Herrschsucht getrieben, gedachte nun Napoleon auch der Rußland Meister zu werden: denn Kaiser Alexander hatte trotz der Kontinentalsperre (Kap. 159, 2) den Handel mit England fortgesetzt und von Napoleon der-langt, da er Preußen rume und Oldenburg herausgebe. An der Spitze von mehr als einer halben Million Krieger, zu denen alle von Frankreich abhngigen Staaten ihre Kontingente stellen muten, trat er den Zug nach 1812 Rußland an, berschritt den Niemen, siegte bei Smolensk, gewann (am 7. Sept.) die blutige Schlacht bei Borodino an der Moskwa und zog in Moskau ein (14. Sept.), das dierussen freiwillig gerumt hatten. Schon whnte Napoleon Herr des Czarenreichs zu sein! Da wandt' sich's. Der Brand von Moskau, das die Russen unter Rostopschin in aufopferndster Vaterlandsliebe selbst angezndet hatten, sein eigner Verlust und die drohende Haltung des unbeugsamen russischen Heers unter Kutusow zwangen ihn, Friedensantrge zu thun, auf deren An-nhme er vier Wochen lang im Kreml vergeblich wartete, bis der frh mah-nende russische Winter ihn zum verderblichen Rckzug aus Rußland nthigte, auf welchem Hunger, Frost und Feindesschwert, besonders bei dem schreck-lichen Uebergang der die Beresina (26. Nov.) sein ganzes Heer ver-nichtete, so da von den 600,000 seines stolzen Vlkerheeres nur 58,000 Mann in die Heimath zurckkamen. Er selbst war auf einem kleinen Schlitten vorangeeilt, um in Paris einem drohenden Aufstand zuvorzukommen und ein neues Heer zu schaffen. (2.) Whrend dieses franzsischen Rckzugs hatte der preuische General Jork es gewagt, mit dem russischen General Dieb Usch zu Tauroggen (30. Dec.) einen Neutralittsvertrag zu schlieen, welchen jedoch sein König, der in Berlin rings von Franzosen umwacht war, nicht sofort genehmigen konnte. Als aber Napoleon aus Aork's Abfall einen Grund zum Krieg entnehmen wollte, und Rußland, auf Stein's Betrieb, zu einem Bndnisse mit Preußen bereit war, verlegte Friedrich Wilhelm Iii. seine Residenz nach Breslau, schlo mit Kaiser Alexander das Bndni zu Kalisch und erlie am 17. Mrz den Aufruf: An mein Volk!" zu freiwilliger Bewaffnung. Da erhob sich ganz Preußen mit noch nie gesehener Begeisterung und gro-artigster Selbstaufopferung fr die Befreiung des deutschen Vaterlandes von seinem wlschen Drnger. Die Landwehr wurde errichtet, der Landsturm gebildet und Tausende von Freiwilligen strmten herbei (darunter Th. Kr-ner, Schenkendorf, Jahn), woraus das Ltzow'sche Freicorps ent-stand. Als vollends des Knigs Kriegserklrung gegen Frankreich erschien, erhob sich mit Jauchzen Alt und Jung, Vornehm und Gering, und eilte

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 222

1873 - Heidelberg : Winter
222 Kap. 174. Sieg bei Spichern. bedeutend: 12000 Franzosen und 8000 Deutsche deckten die Wahlstatt. Mehrere Tau-sende franzsischer Gefangener, meist Africaner, und eine Menge erbeuteter Geschtze wurden nach Deutschland gebracht. Durch diese glnzenden Siege wurde Sddeutschland von jedem drohenden Einfall der Feinde befreit, das Elsa erobert, die afrikanischen Horden un-schdlich gemacht, und die schwierigen, so leicht zu verteidigenden Vogesen-Psse dem Einmarsch der deutschen Truppen frei gelegt. Am Schlachttage von Wrth war auch' an der Saar ein groartiger und erfolgreicher Sieg errungen worden: der Sieg bei Spichern (6. Aug.). Das Armeecorps des Generals Fross ard hatte sich auf den dicht hinter Saarbrcken gelegenen sog. Spicherer Hhen aufgestellt und den durch seine natrliche Beschaffenheit zur Vertheidigung uerst gnstigen Hhenzug durch Schanzwerke so befestigt, da feine Stellung fr uneinnehmbar gelten konnte. Eigentlich hatten die deutschen Heerfhrer die Absicht, hier der feindlichen Armee jetzt noch keine Schlacht anzubieten. Eine der den Flu geschobene Division der I. Armee gerieth jedoch in ein Gefecht mit Franzosen und nun eilten alle in der Nhe befindlichen Truppen, auch Theile der Ii. Armee unter General v. Gben herbei, um das begonnene Gefecht siegreich zu Ende zu führen. Mit furchtbarer Kraftanstrengung und einer ruhigen Todesverachtung, vor der felbst dem Feinde graute, erklommen die heldenmthigen Preußen die steilen Hhen, der die Leichenhaufen ihrer gefallenen Brder hinwegsteigend. Oben auf den Plateaus kam es noch zu einem furchtbaren Handgemenge. Erst als es gelungen war, Artillerie auf die Hhen zu schaffen, wich der Feind uno zog sich unter dem Schutze der Nacht zurck. (5.) So waren die beiden Corps, welche die Endpunkte der franzsischen Auf-stellung bildeten, vollstndig geschlagen, und sogleich begannen die Franzosen auf der ganzen Linie zu weichen und sich hinter die Mosel und Meurthe zurckzuziehen. Unaufhaltsam folgten die deutschen Armeen nach. Whrend ein Theil der Armee des Kronprinzen (besonders Badener) unter General von Werder sich gegen Sden wandte, um die Festungen des Elsa, vor allen Straburg, zu belagern, drang der Haupttheil westlich in die Boge-senpsse ein und die I. und Ii. Armee rckte der Saargemnd und Forbach gegen Metz vor, wohin sich die franzsischen Streitkrfte zurckzogen. Die Nachrichten von diesen Niederlagen bten auf die Franzofen, nach dem ersten flchtigen Rausch der Begeisterung, eine niederschmetternde Wirkung. Ein Sturm des Unwillens entlud sich der die bisherigen Leiter der Geschicke Frankreichs. Napoleon und Leboeuf muten das Oberkommando an Mar-schall Bazaine abtreten und das Ministerium Ollivier seine Entlassung nehmen. An die Spitze des neuen Ministeriums trat der Graf von Palikao, der seine Thtigkeit damit begann, da er, gegen alles Vlker-recht, alle Deutschen vom franzsischen Boden auswies. Massenweise, dhne Rcksicht auf Familienbande, Alter und Gesundheit wurden die Deutschen, verfolgt von den rohen Mihandlungen des Pbels, ausgetrieben und meist ihres Eigenthums beraubt. (6.) Unterdessen hatten die deutschen Armeen, deren Streitkrfte auf fast eine Million angewachsen waren, ihren Marsch rastlos fortgesetzt. Die Armee des Kronprinzen war der die Vogesen hinber weit in Frankreich hineingedrungen und hatte die Verbindung mit der I. und Ii. Armee erreicht. Diese beiden letzteren rckten gegen Bazaine vor, der mit seiner aus der Garde und drei vollstndigen Corps zusammengesetzten Armee, etwa 200,000 Mann mit 500 Feldgeschtzen und 150 Mitrailleusen, die Deutschen hinter der Nied, einem schwer passirbaren Flchen, erwartete. Der Krn-Prinz dagegen gierig sdlich an Metz vorbei, um sich auf Mac Mahon zu

5. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 224

1873 - Heidelberg : Winter
224 Kap. 174. Schlacht bei Gravelotte. Gravelotte am 18. Aug., bei welcher König Wilhelm selbst den Oberbefehl fhrte, gelst wurde. Die franzsische Armee, etwa 160,000 Mann mit 500 Kanonen und 150 Mitrailleu-sen, hatte sich auf einem Hhenzug, der sich drei Stunden weit terrassenfrmig hinzieht, aufgestellt und durch Schanzen und Verhaue festungsartig geschtzt. Die Preußen hatten alle verfgbaren Truppentheile der I. und Ii. Armee herangezogen. Whrend die Ii. Armee, auf dem linken Flgel, angewiesen wurde, durch eine Schwenkung den nrd-lichen Flgel der Franzosen zu umgehen, hatte das Centrum und der rechte Flgel die Aufgabe, durch einen Artilleriekampf den Feind zu beschftigen, bis die Schwenkung, die krzeftens etwa 4 Stunden in Anspruch nahm, ausgefhrt wre. Sobald sie aus-gefhrt war, gegen 12 Uhr entbrannte der Kampf auf der ganzen Linie. Fast 4 Stunden lang dauerte das entsetzliche blutige Ringen. In heldenmtigem Ansturm war es dem rechten Flgel der Deutschen gelungen, den Feind aus seinen vorderen Stellungen bei Gravelotte zu treiben, aber weiter vermochten sie nicht vorzudringen. Kein Franzose weicht mehr einen Schritt und hageldicht fallen ihre wohlgezielten Geschosse in die Reihen der Deutschen, die massenweise hingestreckt werden. Kein Fubreit Boden ist mehr zu gewinnen; die Schlacht steht auf der ganzen Linie. Schon neigt sich der Tag; nach immer lassen die Sachsen, welche bei der Umgehung den weitesten Weg zu machen hatten, auf sich warten. Endlich nahten sie. Nun machte der linke Flgel der deutschen Armee, untersttzt von den eben angekommenen schsischen Truppen und ihren Geschtzen einen neuen Angriff und warf nach furchtbaren Anstrengungen die Franzosen aus ihrer festen Stellung bei St. Privat. Auch das Centrum dringt jetzt von neuem vor und treibt die Franzosen zurck. Da unternahmen diese einen letzten Sto auf die erschpften Truppen des rechten Flgels bei Gravelotte, die kaum zu widerstehen ver-mgen. Aber in demselben Augenblick kommt von Pont Mousson her General Fransecky mit den Psmmern. Jetzt handelt es sich um die Entscheidung: der König selbst reitet vor, wird aber fo von Granaten beschossen, da ihn der Kriegsminister bittet, sich der Gefahr zu entziehen. Er geht zurck, eine Wagenleiter, deren eines Ende auf einer Decimalwage, deren anderes auf einem todten Grauschimmel lag, dient ihm zum Sitz. Schweigend erwartet er mit seiner Umgebung den Ausgang. In wahrem Wettlauf und mit unerschtterlichem Todesmuth durch den Kugelregen vorwrts eilend, strmen die Pommern, von Moltke selbst gefhrt, die Hhen. Nach 8 Uhr schwieg der Donner der Kanonen. Der Sieg war gewonnen. General von Moltke berbrachte dem König die Siegesnachricht. Mit dieser Schlacht, welche auf jeder Seite etwa 14,000 Gefallene kostete, hatten die Riesenkmpfe um Metz ein Ende. Der Zweck war vollstndig erreicht: die feindliche Haupt-Armee war jetzt von jeder Verbindung mit Paris abgeschnitten. Sofort begann die I. und Ii. Armee die Festung Metz einzuschlieen und-zu belagern. Doch wurden drei Armeecorps von denselben abgezweigt und daraus eine Iv. Armee, die Maas-Armee, unter der Fhrung des Kronprinzen von Sadjfen gebildet. Die brige gesammte Belagerungsarmee, etwa 200,000 Mann, wurde unter den einheitlichen Oberbefehl des Prinzen. Friedrich Carl gestellt. (7.) Inzwischen war die Iii. Armee in Chalons an der Marne ange-langt, wo sie Mac Mahon mit der neugesammelten Armee von 125,000 Mann zu Fu und 12,000 Reitern, bei der sich auch der Kaiser Napoleon befand, zu finden hoffte. Aber Mac Mahon hatte Chalons bereits verlassen und sich nach Nordwesten gegen Rheims gewandt, um von da seine Heeres--macht hinter den machtigen Befestigungswerken von Paris in Sicherheit zu bringen. Der Kriegsminister Palikao aber befahl ihm (28. Aug.) das eingeschlossene Heer Bazaine's zu retten. Demnach nahm Mac Mahon seinen Weg von Rheims nach Nordosten. Sobald die Nachricht von dieser Marsch-richtung der Mac Mahon'schen Armee zur (Iii.) Armee des Kronprinzen

6. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 234

1873 - Heidelberg : Winter
234 Kap. 174175. Friedensschlu zu Frankfurt a. M. Wiederherstellung d. beut. Reichs. drckt wurde. So von Feinden im Innern und von auen bedrngt, erkannte die Regierung, da sie jeden weiteren Widerstand ausgeben msse. Sie knpfte daher von neuem Unterhandlungen an, in Folge deren am 28. Jan. ein dreiwchentlicher Waffenstillstand zu Stande kam. Derselbe hatte den Zweck, der Regierung in Paris Zeit zu geben, eine freigewhlte Versammlung zu berufen, die entscheiden sollte, ob der Krieg fortgefhrt oder unter welchen Bedingungen der Friede geschlossen werden sollte. Die Forts wurden von den Deutschen besetzt. Paris durfte sich verproviantieren, mute aber die Waffen ausliefern und 200 Millionen Francs stdtische Kriegskosten zahlen. Die Soldaten blieben kriegs-gefangen in der Stadt. In ganz Frankreich hrte der Krieg auf; nur auf dem stlichen Schauplatz sollte er noch fortdauern drfen zum Schaden der Franzosen (s. oben . 15). (17.) Am 12. Jan. trat die franzsische Nationalversammlung in Bordeaux zusammen; sie whlte Thiers zum Prsidenten der Republik und beauftragte ihn, mit dem deutschen Reich Frieden abzuschlieen. Nach mehrtgigen Verhandlungen im deutschen Hauptquartier zu Versailles einigte man sich (26. Febr.) vorlufig der folgende Hauptpunkte des Friedens: Elsa, auer Belfort, und Deutsch-Lothringen, (mit den Festungen Metz, Longwy und Dudenhofen) werden an das deutsche Reich abgetreten. Frank-reich zahlt au Deutschland 5 Milliarden Francs innerhalb 3 Jahre (dieser Zeitraum wurde spter auf 4 Jahre verlngert). Bis zur vollstndigen Ab-zahlung dieser Summe bleiben mehrere franzsische Provinzen von deutschen Truppen besetzt. Diese Hauptpunkte wurden am 1. Mrz von der ber-wiegenden Mehrheit der National-Versammlung in Bordeaux, und am fol-genden Tag vom^ deutschen Kaiser Wilhelm besttigt. Nachdem die deutschen Truppen ihren Einzug in Paris gehalten, wurden Anordnungen zur Rumung des franzsischen Gebiets getroffen. Die genaueren Bestimmungen des Friedens wurden in Brssel verhandelt und der endliche Abschlu desselben fand am 10. Mai 1871 in Frankfurt a. M. statt. So endete dieser gewaltige Vlkerkrieg. Innerhalb 210 Tagen, oder vielmehr (nach Abzug von 30, in welchen Unterhandlungen stattfanden und die Waffen ruhten) in 180 Tagen haben die deutschen Hee 156 mehr oder weniger bedeutende Gefechte bestanden, 17 grere Schlachten geliefert, 26 feste Pltze genommen, 11,650 Offiziere, 363,000 Mann zu Gefangenen gemacht, der 6700 Geschtze und 120 Adler oder Fahnen erbeutet. Kap. 175. Wiederherstellung des deutschen Reichs und Errichtung eines Kaiserthums. (1.) Durch den Ausgang dieses Kriegs wurde das Uebergewicht, welches Frankreich seit den Tagen Ludwig's Xi. in Europa besessen und geltend ge-macht hatte, gebrochen. Fr Deutschland selbst aber brachte der Krieg doppelte Frucht: einmal gewann es seine alten Gebietsteile Elsa und Lothringen wieder, andrerseits wurde ihm aus der Einheit der deutschen Heere als kst-lichste Frucht aller Anstrengungen die lang ersehnte staatliche Einigung des ganzen Deutschlands geboren. Die unwiderstehliche Kraft, mit welcher das eintrchtig und einheitlich gefhrte Deutschland im Stande war, alle Angriffe zurckzuschlagen, machte es allen Fürsten und Stmmen klar, da jetzt der Zeitpunkt gekommen sei, der durch blutige Schlachten erprobten und befestigten

7. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 140

1845 - Heidelberg : Winter
140 §. 54. Der zweite wünsche Krieg. Er schritt zur Belagerung der mit den Römern verbün- deten Stadt S a g u n t u m, eroberte sie, und che noch der Senat zu Karthago sich gegen die römischen Gesandten zum Krieg entscheiden konnte, erfolgt 218 Hannibal's Zug über die Alpen, indem er nach Überschreitung, des Ebro mit 60,000 Mann und 40ele- phanten über die Pyrenäen nach Südgallien zieht, und unter unsäglichen Mühseligkeiten und Anstrengungen, unter steten Kämpfen mit den wilden Gebirgövölkern, mit dem Verluste der größern Hälfte seines Heeres den hohen, mit Schnee und Eis bedeckten Mont Cenis übersteigt. In der Eile stellten ihm die Römer, die auf dieser Seite einen Angriff für unmöglich gehalten hatten, ein Heer unter dem ältern Scipio entgegen; aber Hannibal, durch die Gallier in Oberitalien verstärkt, besiegte vorzüglich durch die numidische Reiterei 218 in der Schlacht am Ticsnus den Scipio, der mit Mühe dev Gefangenschaft entgieng, und setzte sich bald darauf, durch den Sieg an der Trebia über Scipio und den unvor- sichtigen Sempronius, in den Besitz von Ober- italien. Im folgenden Jahre dringt er auf einem höchst beschwer- lichen Zuge, der ihm ein Auge kostete, in Mittelitalien ein, besiegt in der blutigen Schlacht am t r a si m e n i sch e n See (bei Perugia) den unbedachtsamen F l a m i n i u s und wendet sich nach Unteritalien. In dieser Noch wird in Rom der be- dächtige Q. Fabius Jnaximus (Cunctator) zum Dictator gewählt, der ihm behutsam folgt und stets auf den Bcrghöhen neben ihm herziehend sich durchaus zu keinem Treffen verleiten läßt, sondern ihn so lange ermüdet, bis er ihn in einem Engpässe einschließt, aus welchem sich jedoch Hannibal durch eine List rettete. Im nächsten Jahre darauf stunden dem Hannibal wieder zwei Consuln, Ämilius Paullus und Terentius V a rr o, gegenüber. Die Unbesonnenheit des letzter» führte 216 die schreckliche Niederlage der Nömer bei Cannä

8. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 309

1845 - Heidelberg : Winter
tz. 104. Der siebenjährige Krieg. 309 Im ersten Kriegs fahre schlug Friedrich mit einem dreimal kleineren Heere den österreichischen Feldmarschall Brown in Böhmen, und brachte Sachsen, dessen Heer die Waffen vor ihm strecken mußte, in seine Gewalt. Im zweiten Jahre eroberte Friedrich Böhmen durch den Sieg bei Prag, welchen Schwerin durch seinen Heldentod herbeiführte; und obgleich Friedrich durch seine Niederlage bei Collin Böhmen wieder verlor und die Engländer ihm ihre bisher geleistete Unterstützung ent- zogen, so jagte er doch die Franzosen sammt der Reichsarmee bei Roßbach in die schimpflichste Flucht und entriß durch den Sieg bei Leuth en den Öster- reichern das von ihnen wieder besetzte Schlesien. Im dritten Jahre schickten die nun für Friedrichs Ruhm begeisterten Engländer ein Hülfsheer, das unter dem tapfern Ferdinand von Braunschweig die Franzosen am Rhein schlug, während Friedrich sein Bran- denburg gegen die eindringenden Russen durch die mörde- rische Schlacht bei Zorndorf, und Schlesien gegen die Österreicher, ungeachtet des von ihnen erlittenen Ü b er- falls bei Hochkirch, rettete. Im vierten Jahre konnte Friedrich (da seine Heere durch die bisherigen Anstrengungen so viel gelitten hatten, während der ohnedieß fast dreimal überlegene Feind stets neue Verstärkungen bekam) trotz des S i e g e s b e i Minden über die Franzosen, die Vereinigung der Russen und Österreicher nicht hindern, und nach der unglück- lichen Schlacht bei Kunersdorf, so wie nach dem Verluste Dresdens nur noch einen Theil von Sachsen be- haupten. Im fünften Jahre verlor er zwar anfangs Schlesien, gewann es aber durch seinen Sieg bei Liegnitz gegen den österreichischen Feldmarschall Laudon (bis auf die Festung Glatz) wieder, worauf er sich durch Ziethens

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 103

1845 - Heidelberg : Winter
§. 41. Griechenlands Abspannung 103 dabei verlor aber ihr tapferer Feldherr Pelopidas fein Leben. Bei dem vierten Einfalle der Thebaner in den Pelo- ponnes kam Epaminondas wieder bis vor Sparta, das ' jedoch abermals durch Agesilauö und seines Sohnes nach- drückliche Vertheidigung gerettet ward. Nun aber wendete sich Epaminondas gegen das vereinigte Heer der Spartaner und Athener und besiegte es 362 in der Schlacht bei Mantinöa. Doch der Sieg war theuer erkauft: Epaminondas hatte mitten in der hitzi- gen Schlacht, von einem Wurfspeere in die Brust getroffen, das Schlachtfeld verlassen müssen. Als ihm die Sieges- nachricht gebracht wurde, sagte er: „Ich habe genug ge- lebt, denn ich sterbe unbesiegt!" zog darauf das Eisen aus der Brust und starb. Mit ihm sank Thebens kurze Größe. 4 Griechenlands Abspannung und die heiligen Kriege. . 41. Aic Ermattung, in der sich die griechischen Staaten nach der Schlacht von Mantinea befanden, führte auf einige Zeit einen fast allgemeinen Frieden herbei, der jedoch bald durch den sogenannten Bundesgenossenkrieg un- terbrochen wurde, welchen Athen, das wieder Haupt einer starken Bundesgenossenschaft geworden war, gegen mehrere abgefallene Staaten führte. Nach dem Verluste seiner letz- ten tüchtigen Feldherren, des I p h i k r a t e s, E h a b r i a s und Timotheus, mußte Athen durch persische Dazwischen- kunft im Frieden allen griechischen Städten und Staaten die Selbstständigkeit zugesteheu. Zu allen griechischen Staaten aber hatte schon längst durch den Verfall der Sittlichkeit und Religion eine Auflösung des innern Lebens begonnen, die nun immer rascher ihrem Ziele zugieng.

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 111

1845 - Heidelberg : Winter
$. 43. Alexanders Zug nach Persien. ttl 334 den Zug gegen das persische Reich an, indem er mit einem auserlesenen Heere von 34,000 Macedoniern und Griechen über den Hellespont setzte. Kaum in Kleinasien angekommen, stellte sich ihm ein großes persisches Heer entgegen, das er aber 333 in der Schlacht am Grainkus (einem Küstenflusse), vorzüglich durch seine eigene persönliche Tapferkeit schlug, so daß ihm nun ganz Kleinasien offen stand. Zuerst befreite er die Städte der kleinasiatischen Griechen; dann nahm er eine Provinz Kleinasiens nach der andern ein. Zu Tarsus in Cilieien zog er sich bei einem unvorsichtigen Bade im Flusse Cydnus eine lebensgefährliche Krankheit zu, wurde aber von seinem Arzte Philippus gerettet. Auf seinem Weiterzuge schlug er in demselben Jahre 333 in der Schlacht bei Jssus (in den syrischen Pässen) das 600,000 Mann starke Hauptheer der Perser, welches vom Könige Darius Iil Codomannus selbst angeführt war, so gänzlich, daß das reiche persische Lager sammt des Darius Mutter, Gemahlin, Töchtern und Sohn in die Hände des Siegers fiel. Doch behandelte er die Gefangenen mit solcher Großnuüh und Milde, daß selbst Darius, der in das Innere seines Reiches geflohen war, ihm Dank dafür sagen und ihm Frieden und die Hälfte seines Reiches anbieten ließ. Alexander aber wollte nichts halb, und zog, um sich erst aller Küstenländer zu versichern, durch Syrien nach Phö- nizien, wo ihn der verzweifelte Widerstand der festen und reichen Jnselstadt (Neu-) Tyrus lange aufhielt. Nach ihrer Eroberung und Zerstörung, die dem phönizischen Welthandel ein Ende machte und zugleich die Weis- sagung Ezechiel's (K. 27.) erfüllte, durchzog er Judäa und näherte sich Jerusalem, das sich ihm unterwarf. Da Alerander's Politik es mit sich brachte, die religiösen Ge- bräuche jedes Volkes nicht nur zu ehren, sondern wohl auch mitzumachen, brachte er auch im Tempel zu Jerusalem dem Iehovah ein Opfer nach jüdischem Gebrauche, schenkte den
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