Ii. Frankreich als Kaiserreich.
1. Kaiserwahl und Krönung.
Die Ordnung, die Konsul Bonaparte in das französische Staatswesen gebracht, sowie der Ruhm seiner Kriegstaten bahnten ihm den Weg zum Kaiserthrone. Der Senat verlieh ihm im Jahre 1804 den erblichen Titel eines Kaisers der Franzosen. Eine allgemeine Volksabstimmung bestätigte den Senatsbeschluß. Am 2. Dezember 1804 setzte er sich und seiner Gemahlin Josephine in der Kathedrale von Paris die Krone auf. Papst Pius Vii. vollzog ebendaselbst die Salbung. Er nannte sich Napoleon I. Im folgenden Jahre krönte er sich zu Monza zum König von Italien.
Der Deutsche Kaiser Franz Ii. nahm für seine österreichischen Erbländer ebenfalls den Kaisertitel an.
2. Der dritte Koalitionskrieg 1805 und seine Folgen.
Der Friede von Amiens hatte in England tiefe Mißstimmung erregt. Die englische Regierung verweigerte die Rückgabe von Malta und die Räumung Ägyptens, die im Frieden von Amiens zugesagt waren. Daher besetzten französische Truppen das Kurfürstentum Hannover, das in Personalunion mit England vereinigt war, da Napoleon eine Landung in England nicht wagte. Schweden schloß sich an England an, desgleichen Österreich, Rußland und Neapel Die Koalition setzte sich als Ziel, von Frankreich alle Gebiete zurückzuerobern, die es seit 1792, seit dem Sturze des Königtums, verloren hatte. Der Krieg wurde zu Wasser und zu Lande geführt. Die englische Flotte schlug unter Anführung des Admirals Nelson die vereinigte französische und spanische Flotte bei Trafalgar an der Südküste Spaniens vollständig. Jedoch im Landkriege behauptete Napoleon in der Schlacht bei Austerlitz in Mähren das Übergewicht gegen die vereinigten österreichischen und russischen Truppen. Diese Schlacht fand am 2. Dezember 1805 statt, am Jahrestage der Kaiserkrönung Napoleons. Kaiser Franz von Österreich, Kaiser Alexander I. von Rußland und Napoleon nahmen an der Schlacht teil; daher der Name „Dreikaiserschlacht".
Die Folge war, daß Österreich sofort Waffenstillstand schloß und dadurch aus der Koalition austrat.
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ertrglich, da der Kaiser fast Jahr um Jahr deutsche Scharen nach Italien fhrte und viel Blut vergo, ohne etwas auszurichten; denn die Bevlkerung zeigte sich der kaiserlichen Herrschaft so abhold, da jeder weitere Kamps aussichtslos erschien. Viel weiser dnkte es dem welfischen Fürsten, nher liegende Lnder, die frher schon einmal deutsch gewesen waren, zurck-zuerobern von dem stammftemden Volke der Wenden, die sich ihrer be-mchtigt hatten (Mecklenburg, Pommern).
4. Aber Friedrich lie sich nicht abbringen von seinem Ziele, Italien wieder fest mit Deutschland zu verbinden. Er zog gegen Mailand und schwor, die Krone nicht eher wieder auf fein Haupt zu setzen, bis die Stadt erobert sei. Wohl verteidigten sich die Bewohner hartnckig; da sie sich aber bei ihren Nachbarn durch Hochmut verhat gemacht hatten, so untersttzten diese den Kaiser, und endlich mute sich Mailand doch ergeben (1162).
Die Vornehmsten der Stadt erschienen im deutschen Lager, berbrachten die Schlssel aller Thore und 36 Fahnen. Hinter ihnen kam die gesamte Einwohnerschaft, barfu, mit Stricken um den Hals und Asche auf dem Haupte; mit Kreuzen in den Hnden flehte sie um Gnade. Der Kaiser sa gerade mit den Fürsten zu Tisch und lie die Besiegten lange im Regen stehen, ehe er vor sie trat. Dann ging der unbersehbare Zug an ihm vorber. Die Mailnder hatten einen Fahnenwagen, auf dem das Hauptbanner ihrer Stadt aufgerichtet war. Dieser wurde, als er vor Friedrich vorberfahren wollte, auf Befehl des Kaisers zertrmmert, ein sichtbares Zeichen fr den Fall der stolzen Stadt. Als dies geschah, fiel alles Volk erschttert auf die Kntee und rief weinend um Christi willen die Barmherzig-keit des Siegers an. Aber Friedrich blieb ungerhrt. Er schenkte zwar den Einwohnern das Leben, aber die Stadt selbst wurde von Grund aus zerstrt.
5. Diese bermige Strenge erweckte den Mailndern (selbst unter ihren Feinden) Bundesgenossen, die dem Kaiser zum Trotz die Stadt wieder aufbauen und stark befestigen halfen. Und als Friedrich von neuem heran-zog, gesellte sich diesem Bunde der Papst bei. Nun fhlte sich Friedrich zu schwach und schickte dringende Botschaft an Heinrich den Lwen, ihm zu Hilfe zu kommen.
6. Der Herzog kam, aber ohne Heer. Beweglich schilderte ihm der Kaiser seine Lage; ja, er warf sich dem Jugendfreunde zu Fen und flehte ihn um Untersttzung an. Heinrich aber blieb fest; das Blut seiner Mannen sollte nicht mehr zwecklos in Italien vergossen werden. Friedrichs Gemahlin erinnerte daran, da es dem Herrscher nicht zieme, einen Unterthanen fu-
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Extrahierte Ortsnamen: Italien Pommern Italien Deutschland Mailand Mailand Christi Italien
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Macht eiferschtig waren, der Erzbischof Adalbert von Bremen an die Seite gestellt; ein ganz anderer Mann, an den sich Heinrich mit jugend-licher Begeisterung anschlo.
Stammte Hanno aus niedrigem Stande, so war Adalbert aus vor-nehmer Familie; jener vermochte in seinem Auftreten das buerische Wesen nicht abzustreifen, war rcksichtslos derb auch gegen den Knigssohn, während dieser als gewandter Hfling ihm schmeichelte, seinen Launen und Leiden-schaften nachgab, selbstschtig nur darauf bedacht, ihn um jeden Preis sich zu eigen zu machen. Deshalb wurde der wachsende Einflu Adalberts immer verderblicher fr den jungen König, der sich daran gewhnte, nach Willkr zu handeln und Gnstlingen das Ohr zu leihen.
4. Adalbert setzte es durch, da Heinrich schon mit 15 Jahren fr mndig erklrt wurde; konnte er doch nun, ungestrt von dem zurckgesetzten Hanno, regieren, wie er wollte. Aber nicht lange: denn die deutschen Fürsten erkannten, wie schlimm der Erzbischof von Bremen auf seinen Zgling ein-wirke, und ntigten Heinrich, diesen Ratgeber zu entfernen. Doch es war schon zu spt; die ausgestreute Saat ging auf und trug bse Frucht.
5. Durch seine Kmpfe mit den Sachsen, vor allem aber durch seinen Streit mit dem Papste brachte er Deutschland in die grte Verwirrung. Papst Gregor Vii. sprach sogar den Bann der den Kaiser aus, worauf die deutschen Fürsten ihn der Herrschast entsetzten und Rudolf von Schwaben zum Gegenknige whlten. Zwar fiel Rudolf in einer Schlacht, und es gelang sogar Heinrich Iv., den Papst Gregor ans Rom zu vertreiben. Dieser starb 1085 zu Salerno. Dennoch konnte Heinrich sich nicht dauernd behaupten. Zuletzt erhoben sogar seine Shne gegen ihn die Fahne des Aufruhrs. Der lteste Sohn ging darber zu Grunde. Nicht gewarnt dadurch, erhob auch der zweite Sohn die Hand gegen den Vater, setzte ihn gefangen und wollte ihn zur Abdankung zwingen. Heinrich aber entkam und wollte den unnatrlichen Sohn bekriegen. Darber starb er 1106.
Der Sohn aber, der gegen den Vater gefrevelt hatte, Heinrich V., war der letzte seines Stammes (11061125).
Dem Gegenknige Rudolf wurde in jener Schlacht die rechte Hand ab-gehauen. Als er sterbend da lag und man ihm die blutende Hand zeigte, rief er aus: Das ist die Hand, mit der ich einst meinem Könige die Treue ge-schworen habe." Gregor Vii. konnte bei seinem Tode die klagenden Worte sprechen: Ich habe die Gerechtigkeit geliebt und die Ungerechtigkeit gehat; darum sterbe ich in der Verbannung."
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Extrahierte Ortsnamen: Bremen Adalberts Bremen Sachsen Deutschland Rom Salerno
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2. Die Zuneigung seines Zglings vermochte sich Hanno nicht zu er-werben; er war ein strenger, finsterer Mann, der durch Hrte den liebe-bedrftigen Knaben zurckstie, so gut er es auch meinte, wenn er den Ver-whnten in mnnliche Zucht nahm und zu einem tchtigen Herrscher heran-bilden wollte. Bald wurde ihm von den brigen Fürsten, die auf seine Macht eiferschtig waren, der Erzbischos Adalbert von Bremen an die Seite gestellt; ein ganz anderer Mann, an den sich Heinrich mit jugend-licher Begeisterung anschlo.
Stammte Hanno aus niedrigem Stande, so war Adalbert aus vor-nehmer Familie; jener vermochte in seinem Auftreten das buerische Wesen nicht abzustreifen, war rcksichtslos derb auch gegen den Knigssohn, während dieser als gewandter Hfling ihm schmeichelte, seinen Launen und Leiden-schasten nachgab, selbstschtig nur darauf bedacht, ihn um jeden Preis sich zu eigen zu machen. Deshalb wurde der wachsende Einflu Adalberts immer verderblicher sr den jungen König, der sich daran gewhnte, nach Willkr zu handeln und Gnstlingen das Ohr zu leihen.
3. Adalbert setzte es durch, da Heinrich schon mit 15 Jahren fr mndig erklrt wurde, konnte er doch nun, ungestrt von dem zurckgesetzten Hanno, regieren wie er wollte. Aber nicht lange: denn die deutschen Fürsten erkannten, wie schlimm der Erzbischos von Bremen auf seinen Zgling ein-wirke, und ntigten Heinrich, diesen Ratgeber zu entfernen. Doch es war schon zu spt; die ausgestreute Saat ging auf und trug bse Frucht.
4. Adalbert hate die Sachsen und hatte diesen Ha auch Heinrich eingeflt, der ohnehin als Franke dazu geneigt war. Infolgedessen be-handelte der junge König diesen Volksstamm so auffallend herrisch, da ein Aufruhr entstand, die Sachsen ihren Zwingherrn vertrieben und seine Burgen brachen. Heinrich sand wenig Hilfe, als er die Aufstndischen zchtigen wollte. Er wendete sich sogar auch an den Papst, der gern die Gelegen-heit ergriff, den Schiedsrichter zu spielen. Aber er konnte sich nicht mit ihm verstndigen. Papst Gregor Vii. gab vielmehr den Sachsen Recht und sprach der den Kaiser, der sich ihm nicht fgen wollte, die hchste kirchliche Strafe, den Bann, aus.
5. Da erklrten die deutschen Fürsten, der Schwabenherzog Rudolf an der Spitze, ihrem Könige: ihn absetzen zu mssen, wenn er sich nicht binnen Jahresfrist vom Banne lse. Hierdurch zwangen sie Heinrich Iv. mitten im Winter der die schneebedeckten Alpen nach Italien zu ziehen. Alles verlie ihn in seiner Not; nur eine Treue zeigte sich strker als der drohende Tod. Bald nach seiner Mndigkeitserklrung war Heinrich gentigt worden,
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wieder fest mit Deutschland zu verbinden. Er zog gegen Mailand und schwor, die Krone nicht eher wieder auf sein Haupt zu setzen, bis die Stadt erobert sei. Wohl verteidigten sich die Bewohner hartnckig; da sie sich aber bei ihren Nachbarn durch Hochmut verhat gemacht hatten, so untersttzten diese den Kaiser, und endlich mute sich Mailand doch ergeben (1162).
Die Vornehmsten der Stadt erschienen im deutschen Lager, berbrachten die Schlssel aller Thore und 36 Fahnen. Hinter ihnen kam die gesamte Einwohnerschaft, barfu, mit Stricken um den Hals und Asche auf dem Haupte; mit Kreuzen in den Hnden flehte sie um Gnade. Der Kaiser sa gerade mit den Fürsten zu Tisch und lie die Besiegten lange im Regen stehen, ehe er vor sie trat. Dann ging der unbersehbare Zug an ihm vorber. Die Mailnder hatten einen Fahnenwagen, auf dem das Haupt-bauner ihrer Stadt aufgerichtet war. Dieser wurde, als er vor Friedrich vorberfahren wollte, auf Befehl des Kaisers zertrmmert, ein sichtbares Zeichen fr den Fall der stolzen Stadt. Als dies geschah, fiel alles Volk erschttert auf die Kniee und rief weinend um Christi willen die Barmherzig-keit des Siegers an. Aber Friedrich blieb ungerhrt. Er schenkte zwar den Einwohnern das Leben, aber die Stadt selbst wurde von Grund aus zerstrt.
5. Diese bermige Strenge erweckte den Mailndern (selbst unter ihren Feinden) Bundesgenossen, die dem Kaiser zum Trotz die Stadt wieder aufbauen und stark befestigen halfen. Und als Friedrich von neuem heranzog, gesellte sich diesem Bunde der alte Widersacher deutscher Kaiser, der Papst, bei. Nun fhlte sich Friedrich zu schwach und schickte dringende Botschaft an Heinrich den Lwen, ihm zu Hilfe zu kommen.
6. Der Herzog kam, aber ohne Heer. Beweglich schilderte ihm der Kaiser seine Lage; ja, er warf sich dem Jugendfreunde zu Fen und flehte ihn um Untersttzung an. Heinrich aber blieb fest; das Blut seiner Mannen sollte nicht mehr zwecklos in Italien vergoffen werden. Friedrichs Gemahlin erinnerte daran, da es dem Herrscher nicht zieme, einen Unterthanen fu-fllig zu bitten, der zu gehorchen habe. So erhob sich der Kaiser. Die alte Freundschaft war zerrissen, der Kampf zwischen Staufern und Welfen begann von neuem.
7. Zunchst zog der Kaiser gegen die Lombarden; doch er verlor die Schlacht bei Legnano (1176). So mute er doch den Gedanken aufgeben, den Gehorsam Italiens zu erzwingen. Als er sich (1177) zu Venedig vor dem Papste demtigte, waren gerade 100 Jahre vergangen, seitdem Heinrich Iv. in Kanossa Bue gethan hatte.
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Extrahierte Personennamen: Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Heinrich Heinrich Heinrich Friedrichs Friedrichs Heinrich_Iv Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mailand Mailand Christi Italien Italiens Kanossa_Bue
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btt während seines Kreuzzuges in sein apulisches Knigreich eingefallen waren. Er zwang den Papst zum Frieden und zur Aufhebung des Bannes. Die nun folgende Friedenszeit benutzte Friedrich namentlich dazu, um sein sicilianisches Knigreich (Neapel und Sicilien) in einen wahren Musterstaat zu verwandeln. Dann aber hatte er wieder gegen die lombardischen Städte zu kmpfen. Er siegte bei C o r t e n u o v a (1237), entzweite sich aber von neuem mit dem Papste Jnnoeenz Iv. Dieser lie ihn durch die Kirchenversammlung zu Lyon fr abgesetzt erklären und bewirkte, da der Landgras Heinrich Raspe vonthringen zum Kaiser gewhlt wurde. Dieser nur von geistlichen Fürsten gewhlte Gegenkaiser konnte sich jedoch nicht behaupten und starb bald. Aber die Entzweiung in Deutschland dauerte sort, und Friedrich rieb sich in steten Kmpfen in Italien auf. Er starb in Unteritalien.
6. Konrad Iv. (12501254), Friedrichs Sohn, hatte zum Gegenknig Wilhelm von Holland, der nach Raspes Tod von der ppstlichen Partei gewhlt worden war. Um sich das Knigreich Neapel zu erhalten, ging Konrad nach Italien. Dort starb er aber nach kurzer Regierung, 1254.
56.
Das Interregnum; Ausgang der Kreumge.
1. Das Interregnum, 1254 1273. Mit dem Tode Konrads Iv. trat ein lngeres Interregnum, d.h. Zwischenreich, ein, 12541273. Als nmlich zwei Jahre nach Konrads Iv. Tode sein Gegenknig, Wilhelm von Holland, auf einem Zuge gegen die Friesen erschlagen worden war, erkauften zwei Auslnder die deutsche Knigswahl mit Geld; der eine Teil der bestochenen Fürsten whlte den englischen Grafen Richard von Eornwallis, der andere den König Alfons von Kastilien. Beide blieben ohne Ansehen im Reiche; Richard kam selten, Alfons niemals nach Deutschland. Die wichtigsten kaiserlichen Rechte gingen an die Fürsten ver-loren; das deutsche Reich begann sich mehr und mehr in einzelne Landes-gebiete aufzulsen. Zerrttende Fehden, Raubwesen und Faustrecht erfllten diese kais er lose Zeit.
In diese Zeit des Interregnums fllt auch der gnzliche Untergang des hohenstaufifcheu Geschlechts, sowie der letzte Kreuzzug.
2. Untergang der Hohenstaufen. Konrads Iv. Sohn Konradin (d. i. der kleine Konrad) war bei des Vaters Tode noch ein unmndiges Kind. Sein Erbland Neapel und Sicilien nahm, auf Einladung des Papstes, der Gras Karl von Anjou, der Bruder des Knigs Ludwig des Heiligen von Frankreich, in Besitz. Konradin, in Deutschland aufgewachsen, zog als fnf-zehnjhriger Jngling zur Eroberung seiner Erblande mit einem Heere der
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Extrahierte Ortsnamen: Neapel Sicilien Deutschland Italien Unteritalien Friedrichs Holland Neapel Italien Holland Deutschland Neapel Sicilien Frankreich Deutschland
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stritten, ein Ende zu machen. Dieser Zweck wurde erreicht: die drei Ppste wurden teils entsetzt, teils zur Niederlegung ihrer Wrde bewogen, und dann ein neuer Papst gewhlt. Aber eine Reformation der Kirche an Haupt und Gliedern", wie sie vor allen die Deutschen von dem Konzil forderten, kam nicht zustande. Der Bhme Johann Hus, der gegen verschiedene Lehren und Satzungen der Kirche eifrigen Widerspruch erhoben hatte, wurde trotz des kaiserlichen Geleitbriefs 1415 zu Konstanz als Jrrlehrer auf dem Scheiter-Haufen verbrannt, und sein Freund Hieronym us von Prag erlitt im folgenden Jahre die gleiche Strafe. Diese Vorgnge riefen den Hussiten-krieg hervor. Die Anhnger von Hus erhoben unter Z i z k a einen Aufstand, der sich der ganz Bhmen verbreitete. Nach Wenzels Tode weigerten sie sich, den wortbrchigen Sigismund" als König anzunehmen, und schlugen seine Heere mehrmals zurck. Nach dem Tode des blinden Zizka machten sie auch verheerende Einflle in die Nachbarlnder. Erst nachdem ihnen das Konzil zu Basel (seit 1431) den Kelch (beim Abendmahle) zugestanden hatte, und sie durch innere Spaltung geschwcht waren, vermochte der Kaiser sie endlich zu unterwerfen.
Whrend des Konstanzer Konzils 1415 erhob Sigismund den Burg-grasen Friedri ch Vi. von Nrnberg aus dem Hause Hohenzollern zum Markgrafen von Brandenburg.
59.
Kaiser aus dem Hause Osterreich.
(S. Karte Ix.)
Kaiser aus dem Hause sterreich, seit 1438.
1. Albrecht Ii. (14381439), Kaiser Sigismunds Schwiegersohn, der als Erbe der luxemburgischen Hausmacht auch in Bhmen und Ungarn als König folgte, beginnt die Reihe der Kaiser aus dem Hause fter-reich, das im Besitze der rmischen Kaiserwrde bis 1806 geblieben ist.
2. Friedrich Iii. (14401493), ein Vetter Albrechts, regierte am lngsten unter den deutschen Kaisern, wie sein Vorgnger am krzesten. Aber allwege unschlssig", konnte sich der unntze Kaiser" weder im Reiche, wo er während 25 Jahren nicht ein einziges Mal erschien, noch in seinen Erb-landen Ansehen verschaffen. Das Faustrecht herrschte ungehemmt, berall ri Unordnung ein. Bhmen und Ungarn trennten sich vom Hause Habsburg und whlten eigene Könige.
Whrend Friedrichs Regierung suchte der Herzog Karl der Khne von Burgund, der auch den grten Teil der Niederlande besa, sich ein Knig-reich zu grnden. Er eroberte Lothringen und wollte sich auch die Schweiz unterwerfen, wurde aber von den Schweizern bei Grand so n, Murten
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Leo poldvon st erreich Akkon. Aber Leopold, von Richard Lwenherz beleidigt, kehrte heim. Auch Philipp August ging nach Frankreich zurck, und Richard, jedes Beistandes beraubt, sah sich gentigt, einen Waffenstill-stand mit Saladin einzugehen, wonach dieser Jerusalem behielt, und den Christen nur das Kstenland von Joppe bis Akkon eingerumt, sowie der Besuch der heiligen Orte zugestanden wurde.
Bei seiner Rckkehr wurde Richard auf dem Wege durch sterreich von Herzog Leopold gefangen genommen und dem Kaiser Heinrich Vi. ausgeliefert. Dieser hielt ihn ein ganzes Jahr auf der Burg Trifels gefangen. Endlich wurde ex gegen ein bedeutendes Lsegeld freigegeben. (Die Sage vom Snger Blondel.) -/1; ;
3. Heinrich Vi. (1190 1197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit Konstantia, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Si-eilten, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina. ^ .
4. Philipp von Schwaben (1198-1208) und Otto Iv. (1198 bis 1215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten die Ghi bellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I, die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegen einander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Vi. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb.
In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug, 1202, der von franzsischen Rittern mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina zu segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat./
5. Friedrich Ii. (12151250), König von teilten, stand bis zum An-eff tritt seiner Regierung unter der Vormundschaft des Papstes Innocenz Iii.
Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Friedrich wurde in den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem, wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aufsetzte, nebst Bethlehem und Nazareth. Nach seiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben,
7*
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Extrahierte Personennamen: Leo Leopold Leopold Richard_Lwenherz Philipp Philipp August Leopold Leopold Heinrich_Vi Heinrich Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs_I. Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Philipp Philipp Friedrichs Heinrichs Otto Philipp Philipp Otto Innocenz_Iii Innocenz Philipps Philipps Otto_von_Wittelsbach Otto Otto Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Otto Palstina Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Friedrich Friedrich
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von Kopernikus, Kepler und Galilei knpfen. Kopernikus (aus Thorn, gest. 1543) entdeckte das nach ihm benannte wahre Weltsystem; Kepler (ein Wrttemberger, gest. 1630) die Gesetze der Planetenbewegung; der Italiener Galilei (gest. 1642) die Gesetze des Pendels und des Falls.^
Galileis Schler Torricelli erfand 1643 das Barometer, der Brgermeister von Magdeburg O. von Guerike 1650 die Luftpumpe.
Die Zeitrechnung wurde durch die Einfhrung des gregorianischen Kalenders (nach Papst Gregor Xiii. benannt) 1582 verbessert.
B. Die bildenden Knste.
a. Italien.
Wie auf dem Gebiete der Wissenschaft das Studium der altklassischen Litteraturwerke die neue Richtung des Humanismus hervorrief, so er-zeugte zu gleicher Zeit das Studium und die Nachahmung der antiken Kunst-werke eine neue Kunstrichtung, die man die Renaissance nennt.
Man ma und zeichnete die noch vorhandenen rmischen Baudenkmler und suchte sie nachzubilden. Zahlreiche kunstliebende Fürsten, wie namentlich in Florenz die Medi-ceer, in Rom die Ppste Julius Ii. und Leo X., untersttzten die Knstler durch gro-artige Auftrge. Das Hauptwerk der Bau kunst ist die Peters kirche zu Rom. Doch wandte sich die Baukunst mehr dem Palastbau zu (Palste in Florenz, Markusbibliothek u. a. Palste in Venedig; s. Taf. Viii, 2-4). In der Bildnerei glnzte Haupt-schlich Michel Angelo (David, die Grabdenkmale der Mediceer, das Grab Julius Ii. mit der Mosesstatue s. Taf. Viii, 1). Vor allem aber hatte die Malerei ihr goldnes Zeitalter. Studium und Nachahmung der Natur, aber in idealisierter Weise, war ihr Streben. Lionardo da Vinci (1452-1519) hat zuerst den Gipfel der Vollendung er-klommen, indem er den Gemlden den Anschein plastischer Rundung zu geben wute; sein Hauptwerk ist das letzte Abendmahl Jesu. Der Bildhauer Michel Angelo (1474 1564) wandte sich auf Befehl des Papstes Julius Ii. auch der Malerei zu, so da die Wandgemlde der sixtinischen Kapelle das Hauptwerk seines Lebens geworden sind (Pro-pheten und Sibyllen, das jngste Gericht). Rafael Sanzio (14831520) wurde der unerreichte Maler der Anmut und Schnheit, der besonders die Kinder- und Frauenwelt mit
hchstem Liebreiz dargestellt hat. Er kam ein Jngling, aber vollendeter Meister_
nach Rom, wo er fr Julius Ii. die vatikanischen Sle ausmalte (Schule von Athen, Disputa). Nach dessen Tode setzte er unter Leo X. dies Werk fort und schuf daneben un-zhlige andere Werke: Wandgemlde und Tafelgemlde (fixtinische Madonna). Wie ein Fürst geehrt, starb er an seinem 37. Geburtstage. In Venedig blhte vor allem Tizian (14771576), der noch im 96. Lebensjahre malte. Die venezianische Malerschule hatte eine mehr weltliche Richtung, dem ppigen reichen Leben in jener Republik entsprechend. In Oberitalien wirkte Correggio, dessen Bilder (wie namentlich die heilige Nacht) hauptschlich wegen der Farbengebung berhmt sind.
b. Deutschland nebst den Niederlanden.
Um die Zeit der Reformation hat die Renaissancebaukunst die gotische Kunst gnzlich besiegt.
Doch unterscheidet sich die sogenannte deutsche Renaissance von der italienischen da-durch, da bte italienische breithingelagerte Massen, Bogengnge, ganz flach gehaltene
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Extrahierte Personennamen: Galileis_Schler_Torricelli Magdeburg_O._von_Guerike Gregor_Xiii Gregor Julius_Ii Leo_X. Leo_X. Michel_Angelo_(David David Julius_Ii Michel_Angelo_( Julius_Ii Rafael_Sanzio Julius_Ii Leo_X Leo Tizian Correggio
Extrahierte Ortsnamen: Thorn Italien Florenz Rom Rom Florenz Markusbibliothek Venedig Jesu Rom Athen Disputa Venedig Oberitalien Deutschland
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I 37. (94.)
Die folgenden Kaiser aus dem hohenstaufischen Haufe.
1- Heinrich Vi. (11901197), Friedrichs I. Sohn, vermhlt mit K o n st a n t i a, der (normannischen) Erbin des Knigreichs Neapel und Sizi-lim, gelangte erst nach blutigem Kriege in den Besitz dieser Lande. Sein Plan, die Kaiserwrde in dem hohenstaufischen Hause erblich zu machen, scheiterte an dem Widerstande der geistlichen Fürsten. Er starb in noch jugend-lichem Alter zu Messina.
2. Philipp von Schwaben (11981208) und Otto Iv. (1198 bis 1*215). Nach Heinrichs Vi. Tode whlten dieghibellinen seinen Bruder Philipp, den jngsten Sohn Friedrichs I., die W e l s e n Heinrichs des Lwen Sohn Otto. Im Kampfe beider Kaiser gegeneinander behielt Philipp die Oberhand, obgleich Otto anfnglich von dem groen Papste Innocenz Iii. untersttzt wurde. Nach Philipps Ermordung durch den Pfalzgrafen Otto vonwittelsbach wurde Otto Iv. als Reichsoberhaupt allgemein aner-kannt. Er zerfiel aber spter mit dem Papste, und dieser stellte Heinrichs Iv. Sohn, den jungen Friedrich, als Kaiser auf. Friedrich wurde in Aachen von den Fürsten gekrnt, und Otto, jetzt von allen verlassen, zog sich in seine braunschweigischen Erblande zurck, wo er nach einigen Jahren starb.
In diese Zeit fllt der vierte Kreuzzug 1202, der von franzsischen Rittern 1202 mit Hilfe der Venetianer unternommen wurde. Aber, statt nach Palstina Zu. segeln, griffen die Kreuzfahrer in einen Thronstreit des griechischen Reiches ein, eroberten Konstantinopel und grndeten dort das lateinische Kaisertum, das etwa ein halbes Jahrhundert bestanden hat.
3. Friedrich Ii. (12151250), ein hochbegabter, glnzender Herrscher, König von Sizilien, stand bis zum Antritt seiner Regierung unter der Vor-mundschast des Papstes Innocenz Iii. Bald nach seiner Kaiserkrnung geriet er mit den folgenden Ppsten in den heftigsten Streit, zunchst weil er den bei seiner Krnung gelobten Kreuzzug nicht sogleich ausfhrte. Beide Parteien, die Anhnger des Kaisers oder Ghibellinen und die ppstlich Gesinnten oder Welsen, kmpften um den Vorrang. Friedrich wurde in
den Bann gethan, zog aber dennoch nach Palstina (5. Kreuzzug) und er-1228 hielt in einem Vertrage mit dem Sultan von gypten die Stadt Jerusalem,
wo er sich selbst die Krone als König von Jerusalem" aussetzte, nebst Beth-lehem und Nazareth. Nach feiner Rckkehr mute der Kaiser zunchst die ppstlichen Truppen vertreiben, die während seines Kreuzzuges in sein apu-lifches Knigreich eingefallen waren. Er zwang den Papst zum Frieden und zur Aufhebung des Bannes. Die nun folgende Friedenszeit benutzte Fried-rich namentlich dazu, um fein stzilianisches Knigreich (Neapel und Sizilien) in einen wahren Musterstaat zu verwandeln. Dann aber hatte er wieder
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Extrahierte Personennamen: Heinrich_Vi Heinrich Friedrichs_I. Philipp_von_Schwaben Philipp Otto Heinrichs Heinrichs Philipp Philipp Friedrichs_I. Friedrichs_I. Heinrichs Otto Philipp Philipp Otto Innocenz_Iii Innocenz Philipps Philipps Otto Otto Heinrichs Heinrichs Friedrich Friedrich Friedrich Friedrich Otto Friedrich_Ii Friedrich Innocenz_Iii Innocenz Friedrich Friedrich