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1. Für Mittelklassen - S. 52

1887 - Berlin : Gaertner
— 52 — drei großen Stufen zum Kap der guten Hoffnung und zum Meere ab. Dies Stufenland ist zum Teil sehr fruchtbar und führt den Namen K a p l a n d. Es wird nördlich vom O r a n j e - ström begrenzt, der ins atlantische Meer mündet. Auf der mittleren Stufe liegen die großen Karro-Steppen, die während der trockenen Jahreszeit pflanzenlos und unbewohnt sind, zur Regenzeit aber sich schnell mit dichtem Grase und herrlichem Blumenflor überziehen und schöne Viehweiden bilden. Das Land ist reicher an Heidepflanzen (Ericeen) als an Wäldern; echt afrikanische Tiere, wie wir sie schon kennen, leben hier in ganzen Scharen. Urbewohner des Landes sind die dunkelfarbigen Hottentotten und Buschmänner, welche größtenteils ein umherschweifendes Jägerleben führen. Außerdem haben sich hier Europäer, namentlich Holländer und Engländer, niedergelassen, welche Ackerbau, Viehzucht und Handel (besonders mit Wolle und Wein) treiben. Das Land ist englisches Besitztum, Kap- stadt am Kap d. g. H. die Hauptstadt. Die Kaffernküste und die Küste von Mozambique am indischen Meere, deren letztere vom Sambesi bewässert wird, sowie das fruchtbare Küstenland Süd-Guinea am atlant. Meer, in welches hier der Kongo strömt, sind vor- züglich von Negervölkern bewohnt. Seit Jahrhunderten haben die Portugiesen hier Kolonien. 4. Das Hochland der Berber ei, zwischen dem Mittel- meer und der Sahara, wird im W. von den Ketten des Atlas, deren höchste Gipfel ewigen Schnee tragen, durchzogen. Das Land ist größtenteils fruchtbar und erinnert nach Witterung und Pflanzenwuchs an das südliche Europa. Neben großen Reis- und Maisfeldern findet man große Orangen- und Palmen- wälder. Löwen, Panther, Hyänen, Antilopen und Strauße, aber auch große Herden von Kamelen, Schafen und Pferden beleben die Landschaft. Die Berbern, zum Teil auch Mauren genannt, treiben Ackerbau, Viehzucht, Karawanen- und Seehandel, teils mit Europa und Kleinasien, teils mit Sudan. Im westlichen Teile der Berberei liegt das Kaisertum Marokko mit den Hauptstädten Marokko und Fes; im mittleren Teile liegt das den Franzosen gehörende Algerien mit der Hptst. Algier. 1. Erzählet etwas a) von den alten Ägyptern und ihren noch übrigen Denkmälern; b) aus der Geschichte von Alexandria! 2. Bringt die afrikanischen Völker in Gruppen: a) nach der Re- ligion, b) nach Farbe und Verwandtschaft! 3. Was wißt ihr von den Inseln Madagaskar und St. Helena zu erzählen?

2. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 43

1875 - Braunschweig : Bruhn
Ii. Zeitraum. Die Geschichte des Wittetalters. Vom ersten Auftreten der Deutschen bis zum Untergange des weströmischen Reiches (113 v. Chr. bis 476 n. Chr.). Erster Abschnitt. Einleitung. §. 1. Ursprung und Stämme der germanischen Völker. Die Germanen (— wahrscheinlich aus den Gebirgsgegenden Indiens stammend —) bewohnten zur Zeit der Römer die Gegenden von der Weichsel und den Karpathen bis über den Rhein und von der Ost- und Nordsee bis zur Donau. Die Sprachvergleichung zeigt ihre Verwandtschaft mit den Römern, Griechen, Persern, Indern, Slaven, Kelten, den sog. Jndogermanen. _ Nachbarvölker waren westlich die Kelten, östlich die Slaven, nördlich (an der Ostsee) die Esthen. Die hauptsächlichsten der vielen deutschen oder germanischen Völkerschaften sind: 1. Die Cherusker, nördlich am Harz und an der Aller. 2. Die Frisen an der Nordsee und den Rheinmündnngen. 3. Die Cimbern und Teutonen auf Jütland und in Schleswig (113 v. Chr.). 4. Semnonen an der Havel. 5. Hermonduren in Franken und Thüringen. 6. Die Chatten am Taunus und in Hessen. 7. Die Vandalen, nördlich vom Riesengebirge. 8. Die Longobarden an der Elbe, von Lüneburg bis Magdeburg. 9. Die Markomannen, früher am Oberrhein, später in Böhmen. 10. Die Gothen zwischen Pregel und Weichsel. 11. Die Burgunder in Pommern. 12. Die Rugier und Vineter an der Ostseeküste.

3. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 12

1855 - Heidelberg : Winter
12 §. 7. Die Inder. Von den Schriften der alten Inder sind besonders die in der Sanskrit- (d. h. geheiligten) Sprache geschriebenen vier Veda's zu merken als die Religionsurkunden dieses Volkes. Ihre Gottheiten sind Naturkräste. Die Sonne ist das Abbild des höchsten, körperlosen Urwesens, Brahma ge- nannt , aus welchem alles Andere geflossen ist. Es erscheint unter den Namen Brahman, Wischnu und Siwa als leuchtende, befruchtende und zer- störende Kraft der Sonne, und wird so als Licht, Master und Feuer verehrt. Von der mensch lich en Se ele aber glauben die Inder, daß sie zur Strafe für Vergehungen, welche sie in einem früheren Dascyn begangen, im menschlichen Leibe sey; daß die Seele des Weisen und Tugendhaften nach Oben durch die Gestirne in das Paradies gehe, während die des Lasterhaften zuerst in der Hölle büßen und von dort zu ihrer Läuterung eine Wanderung durch verschiedene Thier- und Pflanzenleiber antreten müsse, bis sie ganz gereinigt sich auch nach Oben wenden und mit der göttlichen Weltseelc ver- mischen könne. Außer den vier Veda's haben die Inder noch eine Menge Schriften über Wissenschaft und Kunst, besonders über Naturkunde, Mathematik (ihnen verdankt man das Zehnersystem), Rechtswissenschaft und Philosophie, Musik und Dichtkunst. Sie besitzen eine große Zahl von heiligen Dichtungen, in welchen Götter in Menschengestalt austreten, die aber mit dazu beitrugen, die Brahnia-Religion zu dem sinnlosesten und abenteuerlichsten Götzendienst herabzudrücken. Ihre Staatsverfassung war aus vier Kasten gegründet: 1. die Prie- ster, Brahma n a s oder Br a h m i n e n (Abkömmlinge des Brahman) genannt, die ihre Herrschaft so sehr über alles verbreiteten, daß nicht das Geringste auch im gemeinen Leben ohne ihre Mitwirkung unter- nommen werden konnte; 2. die Krieger, von welchen die heutigen Mahratten abstammen; 3. die Ackerbauer, deren Felder unter besonderem Schutz standen; 4. die Handwerker, Nachkommen der Ureinwohner, welche sich an die Inder anschloßen. Der niederste, kasten- lose Stamm sind die Paria's, Nachkömmlinge der wilden Urbewohner, welche durch unmenschliche Behandlung in noch größere Rohheit ver- sanken. Ueber das ganze Land regierten mehrere Könige ans der Brah- manen- oder Kriegerkaste, und zwar.— wie die alten Inder sagen — so gut, daß das ganze Volk mit Liebe an seinen Königen hieng, daß das Land überall wie ein Garten angebant war, und Handel und Ge- werbe in unzähligen Städten blühte. Neben den: Brahmaisnms, der jetzt noch ungefähr 60 Millionen Anhänger zählt, kam zwischen 1000 — 600 v. Ehr. G. der Bud- dhismus auf, eine Verbesserung des alten in Indien einheimischen Aberglaubens, gestiftet von einem weisen Königssohn B u d dh a. Seine Anhänger wurden aber später von den Brahminen blutig verfolgt, so daß sich die Buddhisten aus Vorderindien zurückzogen. Gegenwärtig

4. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 120

1855 - Heidelberg : Winter
120 §. 121. Das russische u. mongol. Reich. §. 122. Das griech. Kaiserthum. ein Wahlreich geworden und kam unter die Negierung von Fürsten aus der französischen Dynastie Anjou, dann später durch Heirath an den Kaiser Sigisnnind und durch dessen Schwiegersohn Albrecht Ii. an Oester- reich, und darnach an den König Wladislav von Böhmen, der gegen die Türken Lei Varna fiel (1444). Darauf stand es, da Ladislaus, der unmündige Sohn Albrechts Ii., König wurde, unter der vormund- schaftlichen Regierung des Fürsten von Siebenbürgen, Johunn Hun- nycrdes, welcher durch seine Tapferkeit 1456 Ungarn gegen die Türken rettete und so lang er lebte, ein Schild der Christenheit gegen sie war. Nach seinem und des jungen Ladislaus Tode wählten die Ungarn den Sohn Hunnyades, Matthias Corvinus (1457—1490) zu ihrem Kö- nige , einen heldenmüthigen Feldherrn und weisen Staatsmann, der die Moldau und Walachei, Mähren, Schlesien und die Lausitz für sich ge- wann und den Kaiser Friedrich Iii. ans Wien vertrieb. Er stiftete die Universität Ofen und beförderte Ackerbau und Gewerbe; aber nach seinem Tode sank Ungarns Macht wieder und die Magnaten rissen alle Gewalt an sich. 7. Das russische Reich und das Reich der Mongolen. §. 121. Das russische Reich war im Jahr 862 durch drei Brüder aus dem schwedischen Stamme Ruß. Der älteste derselben, Rurik, pstanzte die Dynastie fort. Seines Sohnes Wittwe Olga trat 955 zum Christenthum über und sein Urenkel Wladimir der Große nahm 988 die griechisch-katholische Religion an. Nach seinem Tode verlor das Reich durch Erbtheilnngen seine Einheit und zerfiel in viele Fürstenthümer. Die meisten derselben kamen zu Anfang des 13. Jahrhunderts in die Abhängig- keit von den Mongolen. Erst der kraftvolle Iwan Iii. Wasiljewitsch (1462—1505) machte Rußland von der Herrschaft der Mongolen frei. Sein Enkel Iw an Vi. der Schreckliche nahm den Titel Cz a r an: er errichtete die Strelitzen, vereinigte Kasan und Astrackan und nannte sich „Selbstherrscher aller Reußen". Mit Feodor I. erlosch der Mannsstamm Ruriks 1598. Die Mongolen, welche seit dem 13. Jahrhundert dem Osten Europa's so gefährlich wurden, hatten durch ihren D sch in gisch an, d. h. allgemeinen Chan, Temudschin 1206 ein mächtiges Reich ge- gründet, das aber 1294 wieder zerfiel. Erst 1369 wurde das Mongo- lenreich von dem grausamen Eroberer Timur oder Tamerlan wie- der ausgerichtet, löste sich aber nach dessen Tode alsbald wieder ans. 8. Das griechische Kaiserthum und die Herrschaft der Osmancn. §. 122. Das griechische Kaiserthum konnte sich von den schweren Schlägen, welche es von den Muhammedanern und später von den

5. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 62

1849 - Berlin : Schultze
62 Norden beherrschen die Russen, den Osten und die Mitte die Chinesen, den Süden die Briten, Perser und Osmanen. Außerdem enthält der Erdtheil noch eine große Anzahl untergeordneter Staaten. 4) Das russische Asien nimmt den ganzen nördli- chen Theil des Erdtheils ein, und enthält auf einem Flä- chenraume von fast der doppelten Größe Europas (278,000 &. Meilen) nur den 20sten Theil der europäischen Bevöl- kerung, nämlich gegen 13 Millionen Menschen. Seine Theile sind: 1. Das Königreich Kasan, der bevölkertste und am besten kultivirte Theil des Landes, mit den Städten: Kasan an der Kasanka, 60,000 Einw:; P e r m an der Kama; Iekaterinenburg; Pen- sa am Einfluß der Pensa in die Sura. 2. Das Königreich Astrakhan, wo die Städte Saratow an der Wolga; Astrakhan, auf einer Wolgainsel, 50,000 Einw.; Orenbürg, Hauptfestung am Ural. 3. Das Königreich Sibirien, seit dem Jahre 1823 in zwei Generalgouvernements, West- und Ostsibirien, getheilt, mit den Städten Tobolsk am Zusammenfluß des Tobol undzrtlsch; Tomsk am Tom; Jrkuzk an der Angara; Jakuzk, am linken Lenaufer; Ochozk, Seestadt; Je- niseisk am Jenisei; Kiachta, Handel nach China. 4. Kaukasien, wo die Städte Tiflis am Kur; Derbent und die Festung Baku am kaspischen Meer; Erivan, Hst. von Armenien. 5. Die Kirgisensteppe, welche in das Gebiet der Mittlern und der kleinen Horde zerfällt. 5) Das chinesische Reich, die erste der gebietenden Mächte in Asien, nimmt 300,000 Q. Meilen ein, und beherrscht nach der geringsten Annahme 200 Millionen Menschen, also fast die Hälfte der gesammten asiatischen Bevölkerung. Die einzelnen Provinzen können, nach dem Verhältniß ihrer größer» oder geringern Abhängigkeit von einander, in drei große Abtheilungen: das herrschende oder Hauptland, die Nebenländer und die Schutzstaaten, ge- bracht werden. 1. Das herrschende Land ist China im engem Sinne, ein stark bevölkerter, gut angebauter,

6. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 67

1849 - Berlin : Schultze
67 C. Afrik a. 1) Der Erdtheil Afrika liegt größtentheils in der heißen Zone. Gegen Norden wird er durchras Mittel meer von Europa getrennt; geaen Nordosten hangt er durch die Landenge von 'Suez mit Asien zusammen; im Osten, Süden und Westen wird er von dem indischen und dem Westocean umflossen. 2) Der Flächen raum beträat 530,000 Q. Meilen, die größte Ausdehnung von N. nach S. 1070, und von W. nach O. 1020 Meilen. Die Zahl der Einwohner wird auf 120 Millionen geschätzt. 3) Aegypten, das nordöstlichste Land Afrikas, enthält 8000 Q.. Meilen mit 3 Millionen Einwohnern, und ist eine osmanische Provinz, welche von einem Pascha regiert und von Osmanen, Arabern, Kopten ic. bewohnt wird. Die alte Eintheilung des Landes ist von den heutigen Be.' Herrschern beibehalten worden. 1. Said (Oberägypten, Thebais), wo die Hst. Sy out, am linken Nilufer; 2. Wostani (Mittelägypten, Heptanomis); Cairo (Kahira), Hst. des Landes, 300,000 Einw.; 3. Bahari (Unterägypten, das Delta), mit den Städten: Alexandria, auf einer Landzunge; Rosette, an der westlichen, und Damiette, an der östlichen Nilmündung. 4) Nubien, südlich von Aegypten, umfaßt mehrere, theils unabhängige, theils von dem Pascha von Aegypten eroberte Districte. Die größte Stadt des Landes ist Sen,' naar, auf einer Anhöhe am Bahr el Azrek. 5) Habessinien (Habesch, Aethiopien), südlich von Nubien, von vielen nach Religion und Farbe verschiedenen Stämmen bewohnt und unter mehrere Herrscher verrheilt. Hst. Gondar, in einem von Bergen umschlossenen Thale. 6) Die Berberei, der nördliche und nordwestliche Theil Afrikas, umfaßt folgende Länder: 1. Tripoli, von Mauren, Arabern und Türken bewohnt, mit der Hst. gl. N. 2. Tunis, Hst. Tunis, 6 Meilen vom Meere. Tunis und Tripoli stehen unter der Hoheit des türkischen Sultans. 5*

7. Uebersicht der gesammten Geographie für den ersten Unterricht in Gymnasien und Bürgerschulen - S. 68

1849 - Berlin : Schultze
68 3. Algier, von Türken, Mauren, Arabern und Berbern bewohnt, seit dem Jahre 1830 in der Gewalt der Franzosen. Hst. gl. N. am Mittel- meere. Constantine. 4. Das Kaiserthum Marokko, unter einem des- potischen Herrscher, der bei den Mauren Sul- tan heißt. Tanger, an einer Bucht; Ceuta, Gibraltar gegenüber; Fes, die beste Stadt der Berberei, 100,000 Einw.; Marokko, Hst. in einer Ebene; Mogador, Hauptsitz des europäi- schen Verkehrs; Mequinez. 5. Dielandschastbiledulgerid (Dattelland),zum Theil von Marokko und Tunis abhängig. 7) Die Sahara oder Wüste, 110,000 Q. Meilen groß, mit 17 von Mauren und Berbern bewohnten und 15 nur als Ruheplätze für die Karavanen dienenden Oa- sen. Der östliche Theil der Sahara heißt die libysche Wüste. Die größten Oasen sind: Fezzan, Hst. Murzuk, und Siwah, mit dem Hauptort gl. N. 8) Nigritien oder Sudan, im Innern des Erd- theils, zerfällt in eine Menge großer und kleiner, höchst unvollständig bekannter Staaten, unter welchen die Neger, reiche Burnu, Hst. Birnie; Sudan, Hst. Sakkatu; Kaschna, Hst. gl. N.; Tombuctu (Timbuctu), Hst. gl. N.; Bambarra, Hst. Sego am Niger. 9) Senegambien wird von vielen Nationen (theils Mauren, theils Negern) bewohnt, unter welchen die Fou. lahs, Mandingos und Iolofs die merkwürdigsten sind. Por- tugiesen, Engländer und Franzosen haben Niederlassungen an der Küste. 10) Oberguinea, ein Küstenland am Nordufer des Meerbusens von Guinea, begreift: 1. die Sierra-Leoneküste; 2. die Körner- oder Pfefferküste; 3. die Zahn- oder Elfenbeinküste; 3. die Goldküste; 5. die Sklavenküste; 6. die Küste von Benin. An verschiedenen Punk- ten der Küste haben die Engländer, Niederländer, Franzosen, Dänen und Portugiesen Kolonieen gegründet. 11) Unterguinea oder die Congoküste, auf der Westseite Afrikas, von Negern bewohnt und von verschie-

8. Leitfaden der Weltgeschichte - S. 5

1873 - Heidelberg : Winter
Kap. 3. Die Noachiten. (Sprachenscheidung.) 5 Sndfluth, nach ihrer Allgemeinheit mit dem Worte Sintfluth bezeichnet, eine allgemeine war, zeigt sich an den Ueberresten von zum Theil riesigen Thieren und Pflanzen, die sich der alle Theile der Erde hin unter Gerll und Kiesablagerungen begraben finden. Eben so lt sich erkennen, da manche ehemals zusammenhngende Lnder vom Gewsser durchbrochen und zerrissen und der Zusammenhang mancher Meere durch das Emporsteigen neuen Landes getrennt wurde. Auch lebt bei allen Hauptvl-kern der Erde die, wenn auch entstellte, Erinnerung an den Untergang des ersten Men-schengeschlechis und an die Erhaltung eines oder mehrerer Menschenpaare. (2.) Von dem armenischen Gebirg Ararat, wo nach dem ersten Verlaufen der Gewsser die Arche stehen blieb und Noah nach einem feierlichen Shn- und Dankopfer einen neuen Bund mit Gott schlo, sollte sich das neue Menschengeschlecht auf der in ihrer Oberflche gnzlich vernderten^Erde wieder mehren und ausbreiten. Dies geschah durch Noah's drei Shne e>em, Ham und Japhet, denen der Patriarch das Geschick ihrer Stmme im Voraus andeutete. Denn Ijam, der Vater Kanaans, wurde der Stammvater der hamitischen Vl-ker der heien Zone in Sdasien und Afrika, die bis heute den Fluch der Knechtschaft tragen, den nur das Christenthum wegzunehmen vermag. Sein wurde der Stammvater der semitischen Völker in Westasien, von welchen besonders das Volk Israel der nheren Offenbarungen Gottes gewrdigt wurde. Iaphet (b. i. der Ausgebreitete) wrbe der Stammvater der nordasiatischen und der meisten europischen Völker, die in der Folge (nach dem Abfall Israels vom Buudesgotte) in die Htten Sem's" d. i. in den Bund Gottes aufgenommen werden sollten. (3.) Aber auch bei Noah's Nachkommen, welche im Lande Sinear (zwischen dem Euphrat und Tigris) wohnten, nahm mit dem Wachsthum der Bevlkerung das -sndige Verderben wieder berhand. Das Land fate die Menge nicht mehr, aber die Fruchtbarkeit des Bodens fesselte sie, und das Bestreben, sich zusammen zu halten, trieb sie zur Erbauung eines hohen Thurmes, der ihnen zu einem Sammelplatz und zugleich zu einem Denkmal eigenen Ruhms dienen sollte. Weil aber dieses eigenwillige Beisammenleben wider den gttlichen Heilsplan war, dem gem sich das Menschengeschlecht der die ganze Erde ausbreiten sollte, so lie es Gott zu einer Völker- und Sprachenscheidung kommen. Durch sie entstanden je nach dem Charakter der Abstamm-ung, der klimatischen Verschiedenheit der Wohnsitze und der dadurch bedingten Lebensweise die verschieden gearteten Völker mit ihren eigentmlichen Sprachen. Dennoch ist, ungeachtet der verschiedenen Rassen und ihrer Abweichungen in der Kopf- und Gesichtsbildung, ungeachtet der verschiedenen Sprachen und ihrer unzhligen Mundarten die Einheit der gemeinsamen Abstamm-ung der Menschheit nicht zu verkennen. Man unterscheidet fnf Menschenrassen: die kaukasis che (weie), die mongolische (gelbe), die thiopisch e (schwarze), die australische (braune), die amerikanische (rothe). Zur kaukasischen Rasse gehren die Völker Europa's (mit Ausnahme der Lappen), des sbwestlichen Asiens und der Kstenlnber Norb-Asrika's. An die Geschichte dieser Völker ist die Entwickelung der Menschheit geknpft. Völker, die sich in fruchtbaren Ebenen und Fluth le r n nieberlieen, betrieben den Sitten milbernben Ackerbau, welcher zur Grnbung von Orts chafte n und S tbten fhrte, in benen sich das Gewerbwesen und der Lanbhanbel (durch Caravamn) und allmhlich auch Kunst und Wissenschaft ausbilbete. Völker, die cm wohl-gelegenen Meresksten ihre Sitze aufschlugen, verfielen auf Schifffahrt und See-Handel, welcher entfernte Lnder einander nhert und neben dem Austausch der Pro-bucte auch die Befriebigung geistiger Bedrfnisse frdert. Völker bagegen, welche in

9. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 9

1845 - Heidelberg : Winter
§. 3. Die Noachiten. 9 oder weniger abgeschlossenen, auf sich selbst beschränkten Hal- tung die Aufgabe liegt, zuerst die eigenen Kräfte zu üben und auszubilden, und dadurch sie zu späterer freier Wieder- vereinigung mit den andern geschickt zu machen, damit zu- letzt Eine Heerde unter Einem Hirten werde. ' Aus Iaphet's Geschleckt entstanden die Völker indi- scher, griechischer, lateinischer, germanischer, slavischer und verwandter Zunge; aus Scm's Geschlechtc die Völker chaldäischer, syrischer, hebräischer, arabischer und verwand- ter Sprache; aus Ham's Geschlechte die Völker kanaani- tischen, mongolischen, (zum Theil) äthiopischen und ägyp- tischen, so wie sonst afrikanischen Bluts. Sämmtliche Sprachen japhetitischen Ursprungs nennt man auch den indogermanischen S p r a ch st a m m, der sich von der Südspitze Vorderindiens in nordwestlicher Richtung bis Island hinzieht, und zu welchem die Vorderindier, die Perser und alle Europäer (mit Ausnahme der Türken, Un- garn, Lappen, Finnen und Basken) gehören. Dem semi- tischen S p r a ch st a m m e gehört das Hebräische, Arabische und Aramäische an, welches letztere in's Syrische und Chal- däische zerfällt. Andere Sprachstämme sind der nro n go- tische, mit dem das Türkische zusammenhängt; der fin- nische, dem das Ungarische zugehört; der chinesische, mit dem die hinterindischen Sprachen Zusammenhängen; end- lich die afrikanischen und amerikanischen Sprachstämme. So verschieden die Wohnsitze waren, die sie bei ihrem Weiterwandern wählten oder fanden, so verschieden bildeten sich auch in größeren Familien und Volksstämmen ihre Lebens- weisen und Schicksale aus. Die sich in fruchtbaren Ebenen (wie in Mesopotamien) oder in Flußthälern (wie am Euphrat, am Ganges,, am Jordan, am Nil re.) niederließen, fanden sich allmählig zum A ck e r b a u und zu dem mit ihm verbundenen ruhigen und bequemen Städteleben mit seinen Gewerben und Künsten, jo wie zu dem damit verbundenen Land- (Ka- rawanen-) Handel eingeladen.

10. Die Weltgeschichte in einem leicht überschaulichen, in sich zusammenhängenden Grundrisse - S. 25

1845 - Heidelberg : Winter
§. 8. Die Äthiopen. 25 hundert vor Christo die noch weiter verbreitete Secte des B u d d h a i s m u s auf, der, als eine Art Reform des vor der Einwanderung des Brahmaismus in Indien einheimisch gewesenen Aberglaubens, zunächst aus dem Wischnudienst her- vorgieng. Obgleich er einen vollen Gegensatz gegen den Brah- maismus bildete, verwendete er doch die ganze Mythologie desselben zur Einkleidung seiner philosophischen Grundsätze und entwickelte einen überaus glänzenden Cultus. Weil er aber durch seine Nichtachtung der Kasteneinrichtung die brah- mahnische Staatsverfassung gefährdete, brach eine allgemeine Verfolgung gegen ihn aus. Er mußte endlich ganz Vorder- Indien räumen und sich in fremde Länder flüchten, so daß er sich nun mit seinen 150 Millionen Anhängern von Ceylon nach Hinterindien, Tübet, China, Japan, der Mongolei und dem nordöstlichen Sibirien hinzieht. Die Äthiopen. 8. Aas heutige Nubien war in den ältesten Zeiten im Besitze vieler Negerstämme, von denen einige als wilde Iägervölker die Ufer des heutigenatbar's, eines östlichen Nebenflusses des Nils, andere als rohe Fischervölker (Ichthyphagen) die Küste des arabischen Meerbusens, wieder andere als halbgesittete Hirtenvölker die Thäler und Höhlengrotten des vom Nil östlich gelegenen Gebirgs be- wohnten und daher von den Griechen Troglotyden ge- nannt wurden. Nachher wanderten aus Indien oder von der Nordküste des persischen Meerbusens her, vertriebene indische und zwar ku- sch i t i s ch e Priester- und Kriegerstämme ein, von deren griechi- schem Namen Äthiopen das Land Äthiopien (in der Bibel Kusch) genannt ward. Diese Einwanderer stifteten, wahrscheinlich nach vielen Kämpfen mit den Ureinwohnern, zwischen dem östlichen der beiden den Nil bildenden Flüsse und dem Anfang des Nils
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